Sonderdruck - De Ridder BV
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D 8972 · 104. Jahrgang<br />
Mai 2003 5<br />
www.maschinewerkzeug.de<br />
<strong>Sonderdruck</strong><br />
CNC-Drehmaschine<br />
NG 200<br />
Mit<br />
Prozesskettenverkürzung<br />
zu<br />
niedrigeren Stückkosten<br />
und<br />
höherer Produktivität<br />
Überreicht durch:<br />
Boehringer<br />
Werkzeugmaschinen<br />
GmbH<br />
Stuttgarter Straße 50<br />
73033 Göppingen<br />
Tel: 07161 / 201 00<br />
Fax: 07161 / 201 353<br />
bw@boehringerwerkzeugmaschinen.de<br />
www.boehringerwerkzeugmaschinen.de
DREHEN<br />
Mit<br />
Prozeßkettenverkürzung ...<br />
... zu niedrigeren Stückkosten und höherer Produktivität<br />
reduziert werden. Das Schleifen der Lager-<br />
und Dichtringsitze sowie des Gewindes<br />
wurde dabei durch eine Hartbearbeitung<br />
mit definierter Schneide substituiert.<br />
Die Toleranzklasse IT6 und die Oberflächengüte<br />
R z ≤ 4µm wurden prozeßsicher<br />
mit ausgezeichneter Werkzeugstandzeit<br />
und einer Zykluszeit von weniger<br />
als 2,6 min erreicht.<br />
In einem anderen Bearbeitungsfall konnte<br />
die Prozeßkette bei der Bearbeitung von<br />
Achswellen durch den Einsatz von Boehringer-Technologie<br />
von bisher sieben verschiedenen<br />
Maschinen jetzt auf nur noch<br />
drei CNC-Drehmaschinen von Boehringer<br />
reduziert werden. Durch diese realisierte<br />
Prozeßkettenverkürzung wurden die Stückkosten<br />
um circa 25 bis 30 Prozent gesenkt.<br />
m+w Prozeßkettenverkürzung<br />
durch Technologieintegration<br />
Das neue Tangentialdrehverfahren, kurz „Drallfrei Drehen“, bietet eine innovative und hoch wirtschaftliche<br />
Fertigungsalternative zu den bisherigen Fertigungsverfahren für Laufflächen von Wellendichtringsitzen.<br />
Das Verfahren basiert auf der Kinematik des Drehräumens mit einem linearen Vorschub.<br />
Die Verkürzung der Prozeßkette stellt eine wichtige Möglichkeit zur<br />
Reduzierung der Produktionskosten dar. Maßgebend ist hierbei, nicht<br />
nur eine singuläre Einflußgröße zu betrachten, sondern vielmehr im<br />
Zusammenwirken mehrerer Faktoren deutliche Kosteneinsparpotentiale<br />
zu erschließen, wie die Boehringer Werkzeugmaschinen GmbH eindrucksvoll<br />
demonstriert.<br />
m+w Ein von mehreren möglichen Maßnahmen<br />
für eine erfolgreiche Prozeßkettenverkürzung<br />
ist die Technologiesubstitution.<br />
Hier werden herkömmliche<br />
Bearbeitungstechnologien durch kostengünstigere<br />
Methoden ersetzt. Das Drehen<br />
statt Schleifen fällt etwa unter diese<br />
Rubrik. Dies gilt für die Bearbeitung der<br />
Werkstücke im weichen und im gehärteten<br />
Zustand. Für ein geeignetes Werkstückspektrum<br />
mit entsprechenden Anforderungen<br />
an Oberflächengüte, Lage- und<br />
Formgenauigkeiten können dadurch niedrigere<br />
Fertigungskosten bei geringerem<br />
Gesamtinvestitionsvolumen und hoher<br />
Flexibilität des Bearbeitungsprozesses erzielt<br />
werden. Bei der Bearbeitung einer<br />
Hinterachswelle konnte so beispielsweise<br />
die bisherige Fertigungsfolge Flansch drehen,<br />
Lagersitz schleifen, Dichtringsitz<br />
schleifen und Gewinde schleifen von vier<br />
verschiedenen Maschinen auf die Bearbeitung<br />
in einer einzigen Aufspannung<br />
auf nur einer Boehringer-Drehmaschine<br />
Die Integration des Bandfinishens in die<br />
Drehmaschine ermöglicht es dem Anwender,<br />
spezielle Anforderungen hinsichtlich<br />
der Oberflächentopographie des bearbeiteten<br />
Werkstückes in Kombination mit<br />
einer vorgeschalteten Drehbearbeitung zu<br />
realisieren. So ist bei bestimmten Funktionsflächen<br />
eine Oberflächentopographie<br />
mit Drehstruktur nicht erwünscht. In diesen<br />
Fällen, oder auch wenn Oberflächengüten<br />
auf dem Bauteil gefordert sind,<br />
die unter der Grenzrauheit des Feindrehprozesses<br />
liegen, wird das Band-Superfinishen<br />
eingesetzt.<br />
<strong>De</strong>r modulare Aufbau der „NG“-Drehmaschinenbaureihe<br />
von Boehringer bietet<br />
genügend Raum für die Integration des<br />
Bandfinishgerätes, das auf einem eigenen<br />
Support der Maschine montiert wird und<br />
über die CNC angesteuert werden kann.<br />
Da beim Bandfinishen stets neues<br />
Schleifband der Wirkstelle zugeführt wird,<br />
beeinträchtigt kein Zusetzen des Bandes<br />
das Bearbeitungsergebnis. Ein Abrichten<br />
ist ebenfalls nicht erforderlich. Mit dem<br />
Verfahren können, in Abhängigkeit von<br />
der Bandcharakteristik und den gewählten<br />
m+w 5/2003
DREHEN<br />
Einstellparametern, Oberflächengüten im Bereich R a = 0,10 bis<br />
0,15 µm prozeßsicher erreicht werden. Gleichzeitig kann die vorgeschaltete<br />
Hartdrehbearbeitung mit höherem Vorschub in kürzerer<br />
Zeit erfolgen. Das Fertigungsverfahren ist bestens geeignet<br />
für die Endbearbeitung von Laufflächen, beispielsweise von<br />
Gleit- oder Rollenlagern, wo die Anforderung an hohe Oberflächengüten<br />
mit der nach einer spezifischen Topographie einhergeht. Kombiniert<br />
mit der vorhergehenden Drehbearbeitung können Werkstücke<br />
mit derartigen Anforderungen komplett auf einer Maschine<br />
bearbeitet und die Prozeßkette dementsprechend verkürzt<br />
werden.<br />
Dieses Bearbeitungskonzept des integrierten Bandfinishens<br />
ermöglichte es einem Anwender, das Maschinen-Investitionsvolumen<br />
zur Bearbeitung seiner Werkstücke im Vergleich zum vormals<br />
geplanten Konzept um rund 50 Prozent zu verringern und<br />
gleichzeitig noch eine Verkürzung der Taktzeit um etwa 30 Prozent<br />
zu realisieren.<br />
tischer Restdrall läßt sich mit den heutigen Meßmethoden nicht<br />
nachweisen. Das Verfahren ist besonders vorteilhaft auf Drehmaschinen<br />
mit integrierter Y-Achse einzusetzen. Hier können die<br />
Positionierung, Zustellung und Vorschubbewegung über die CNC-<br />
Achsen gesteuert werden, was vor allen Dingen dann vorteilhaft<br />
ist, wenn unterschiedliche Drehdurchmesser oder Wellenabsätze<br />
bearbeitet werden müssen. Das Werkzeug ist mit einer CBNm+w<br />
Prozeßkettenverkürzung<br />
durch neue Technologien<br />
<strong>De</strong>r modulare Aufbau der „NG“-Drehmaschinenbaureihe von Boehringer<br />
bietet genügend Raum für die Integration beispielsweise eines Bandfinishgerätes,<br />
das auf einem eigenen Support der Maschine montiert wird und<br />
über die CNC angesteuert werden kann.<br />
An Laufflächen von Dichtungssitzen wird häufig die Anforderung<br />
gestellt, daß sie keine Drallorientierung aufweisen dürfen, die zur<br />
Undichtigkeit des Systems Dichtring-Lauffläche führen könnten.<br />
Speziell für dieses Anwendungsgebiet hat Boehringer in Zusammenarbeit<br />
mit einem renommierten Werkzeughersteller das Tangentialdrehverfahren,<br />
kurz „Drallfrei Drehen“, entwickelt und<br />
patentiert. Es bietet eine innovative und hoch wirtschaftliche<br />
Fertigungsalternative zu den bisherigen Fertigungsverfahren für<br />
Laufflächen von Wellendichtringsitzen. Das Verfahren basiert auf<br />
der Kinematik des Drehräumens mit einem linearen Vorschub. Es<br />
besitzt den Vorteil, daß die Bearbeitung der fraglichen Flächen in<br />
kürzesten Zeiten und ohne Drallstruktur erfolgt. Auch ein theore-<br />
m+w 5/2003
DREHEN<br />
Schneide bestückt und kann im glatten<br />
wie im unterbrochenen Schnitt eingesetzt<br />
werden.<br />
Das Tangentialdrehen bietet bei der Bearbeitung<br />
von gehärteten Werkstücken in<br />
Kombination mit dem Hartdrehen hervorragende<br />
Möglichkeiten zur Verkürzung der<br />
gesamten Prozeßkette. Passungen, Planflächen<br />
und Freistiche am Werkstück werden<br />
hartgedreht. Das Hartdrehen der<br />
Dichtflächen geschieht zeitoptimiert mit<br />
relativ großem Vorschub auf ein Restaufmaß<br />
von circa 0,05 bis 0,10 mm. Das<br />
nachfolgende Tagentialdrehen egalisiert<br />
die gröbere Oberflächengüte und erzeugt<br />
gleichzeitig eine „drallfreie“ Oberflächenstruktur.<br />
Erreicht werden R a -Werte im<br />
Bereich 0,2 bis 0,6 µm und R z -Werte im<br />
Bereich 1 bis 3 µm.<br />
Die bearbeitbare Breite der Dichtringsitzfläche<br />
ist abhängig von der Größe der<br />
Schneidplatte – in jedem Fall aber für die<br />
üblichen Breiten von Radialwellendichtringsitzen<br />
ausreichend. Neben der Bearbeitung<br />
von gehärteten Oberflächen kann<br />
das Verfahren ebenso problemlos zur Fertigung<br />
von drallfreien Oberflächen auf<br />
„weichen“ Bauteilen eingesetzt werden.<br />
<strong>De</strong>r Kundennutzen dieser neuen Bearbeitungstechnologie<br />
läßt sich wie folgt<br />
zusammenfassen:<br />
• Drallfreie Oberflächen ohne Schleifen<br />
erzielbar.<br />
Solide Kapitalstruktur<br />
<strong>De</strong>r Geschäftsbereich IWKA Produktionstechnik partizipierte auch 2002 an umfangreichen<br />
Programmen der Automobilhersteller für neue Motoren- und Getriebegenerationen<br />
und konnte sich insgesamt, trotz konjunktureller Schwächephase in der Werkzeugmaschinenbranche,<br />
gegen den Trend gut behaupten und bei Auftragseingängen<br />
im Geschäftsjahr 2002 mit rund 500 Millionen Euro den Vorjahreswert übertreffen;<br />
in der Größenordnung etwa vom Vorjahr – 476 Millionen Euro – erreichte die Gruppe<br />
erneut einen hohen Umsatz.<br />
Durchschnittlich rund 30 Prozent des Geschäftsvolumens der IWKA Produktionstechnik<br />
entfallen auf die Boehringer-Gruppe. Boehringer gehört zu den führenden<br />
Herstellern von Drehmaschinen und Maschinen für die Kurbelwellenbearbeitung. <strong>De</strong>rzeit<br />
arbeiten in der Boehringer-Gruppe 644 qualifizierte Mitarbeiter. Die Boehringer-<br />
Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2002 einen Umsatz von zirka 135 Millionen Euro.<br />
Damit konnte das Vorjahresniveau nahezu erreicht werden. Erwartungsgemäß konnte<br />
die Boehringer-Gruppe das Geschäftsjahr 2002 mit einem positiven Ergebnis abschließen,<br />
das allerdings unter den Erwartungen von Boehringer blieb, da die Geschäftsentwicklung<br />
unverändert durch einen starken Preisdruck im Markt geprägt war.<br />
Die Prognose für den Werkzeugmaschinenbau ist für das Geschäftsjahr 2003 zum<br />
gegenwärtigen Zeitpunkt noch mit großen Unsicherheiten behaftet. <strong>De</strong>r Fachverband<br />
und auch das IFO-Institut rechnen mit einem Auftragseingang und einer Produktion<br />
auf der Höhe der Vorjahreswerte, immer unter der Voraussetzung, daß es weltwirtschaftlich<br />
nicht zu schwerwiegenden Veränderungen innerhalb des Prognosehorizontes<br />
kommen wird.<br />
Vor diesem Hintergrund erwartet die Boehringer-Geschäftsführung – Rolf Santorius,<br />
Sprecher, und Matthias Kohlhase – für das Geschäftsjahr 2003 einen insgesamt verhaltenen<br />
Nachfrageverlauf.<br />
Die Hauptabsatzmärkte liegen in <strong>De</strong>utschland, Westeuropa, Nordamerika und China;<br />
über die Hälfte des Geschäfts wird mit der Automobil- und deren Zulieferindustrie<br />
abgewickelt. Ein weiterer Marktschwerpunkt ist der Maschinenbau und die Elektroindustrie.<br />
Die Exportquote beträgt regelmäßig über 50 Prozent.<br />
Die Kapitalstruktur von Boehringer ist sehr solide. Das Eigenkapital beträgt zirka 50<br />
Prozent der Bilanzsumme.<br />
• Kurze Bearbeitungszeiten (etwa 1 zu 5<br />
im Vergleich zur konventionellen Fertigung).<br />
• Hohe Standzeiten (Faktor 10 und mehr<br />
beispielsweise gegenüber dem Hartdrehen).<br />
Die Anwendung des Tangentialdrehens<br />
ermöglicht damit eine hoch flexible und<br />
hoch wirtschaftliche Fertigung von Wellenbauteilen<br />
auf der Drehmaschine, wo<br />
vorher neben der Drehmaschine zusätzlich<br />
noch eine Schleifmaschine eingesetzt<br />
werden mußte, um die speziellen Anforderungen<br />
erfüllen zu können. Für den<br />
Anwender ist dies gleichbedeutend mit<br />
höherer Produktivität und deutlich geringeren<br />
Stückkosten.<br />
■<br />
Das Bandfinishen ist bestens geeignet für die Endbearbeitung von Laufflächen, etwa von Gleitoder<br />
Rollenlagern, wo die Anforderung an hohe Oberflächengüten mit der nach einer spezifischen<br />
Topographie einhergeht. Kombiniert mit der vorhergehenden Drehbearbeitung können Werkstücke<br />
mit derartigen Anforderungen komplett auf einer Maschine bearbeitet und die Prozeßkette<br />
dementsprechend verkürzt werden.<br />
Boehringer Werkzeugmaschinen GmbH<br />
Stuttgarter Straße 50–68<br />
73002 Göppingen<br />
Tel.: (07161) 201-00<br />
Fax.: (07161) 201-353<br />
www.boehringer-werkzeugmaschinen.de<br />
m+w 5/2003