Bericht - SV Neptun Kiel

SV NEPTUN KIEL
Teamgeist ist alles
2. Bundesliga der Deutschen Mannschafts-Meisterschaften 2013
Es war schon eine ganz besondere Herausforderung in diesem Jahr, eine Mannschaft für die
2. Bundesliga aufzustellen. Krankheitsbedingte Ausfälle, Abitur, Arbeit.... Doch fangen wir
von vorne an zu berichten.
26.01.13 (Vorkampf Berlin)
Samstagmorgen 5:30, Deutschland scheint noch zu schlafen, aber für die 1.
Damenmannschaft des SV Neptun Kiel klingelt der Wecker und es heisst anziehen, fertig
machen um pünktlich beim vereinbarten Treffpunkt um 6:45 zu sein. In Kiel scheinen alle
Ampeln auf Rot zu stehen, aber nach kleinen Hindernissen schaffen wir es doch auf die
Autobahn. Auf der Fahrt werden erste Zweifel besprochen. Wird noch jemand schlechter
sein als wir? Haben wir überhaupt eine Chance? Einstellung ist alles. Mit positiven Gedanken
und tiefem Urvertrauen von Trainer Dirk Hübler kommen wir pünktlich in Berlin an und
nehmen unseren Stammplatz in der Halle ein.
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1. Start: 200m Freistil und es beginnt für uns Saskia Gregor. Mit ihrem Programm auf den
DMS wird sie wohl mehr Meter im Wasser zurücklegen als sie in der letzten Woche trainiert
hat. Aber es siegt die Erfahrung, gute Technik, so dass am Ende eine ordentliche Zeit von
2:15,06 im Protokoll steht.
2. Start: 100m Brust, es folgt Mareike Goos, die ihre "Schwimmkarriere" eigentlich vor gut
1,5 Jahren beendet hat. Ein weiteres Experiment beginnt, wie schwimmt es sich wenn man
"kalt" ins Wasser springt? Fazit: Auch ganz ohne Training und Wettkämpfe reicht es
immerhin noch zu einer soliden Zeit von 1:20,57.
3. Start: 200m Rücken schwimmt Jana Staehler das erste Mal in der 2. Bundesliga und es
springt prompt eine neue persönliche Bestzeit von 2:34,32 heraus. Die erste große
Aufregung legt sich.
4. Es folgen die 100m Schmetterling von der angehenden Abiturientin Lena Schadte. Im
Zwiespalt der Priorisierung Schwimmen oder Schule und dem einhergehenden fehlenden
Training schwimmt sie eine gute 1:08,17.
5. Start: Über die 50m Brust schwimmt für uns Nele Wrobel. Seit letztem Jahr ein alter Hase
in der 2. Bundesliga und das gerade mal mit 14 Jahren. Mit 36,74 schwimmt auch sie eine
neue persönliche Bestzeit.
6. Start bedeuten die 200m Lagen und unsere stärkste Punktesammlerin Carolin Althaus
geht an den Start. In einer Zeit von 2:25,47 heimste sie stolze 688 Punkte für unser Konto
ein.
7. Start sind die meist unbeliebten 800m Kraul, doch Katharina Iben stellte sich tapfer dieser
Herausforderung. Der seit diesem Wochenende "weltberühmte Kalorienzähler" wurde
aktiviert und mit hart erkämpften 9:57,82 konnten wir am Ende zufrieden sein.
8. Es wird mal wieder Zeit für einen Sprint, wer könnte da besser für geeignet sein als Saskia.
Sie überzeugt erneut und schwimmt über 50m Schmetterling gute 29,53.
9. 200m Brust und damit der zweite Start für Caro. Wir konnten uns über sehr gute 2:39,49
und weitere wichtige Punkte freuen.
10. Der erste Start für Anna Maria Rotermund und es sollten die 100m Rücken absolviert
werden. Leider auch Anni ohne viele Trainingskilometer, schwimmt aber immer noch
1:13,95.
11. Start sind die 200m Schmetterling, die bekanntlich auch sehr kraftraubend und hart
werden können, wenn man den Rhythmus verliert. Lena meistert die Strecke mit Erfahrung
souverän in 2:34,97.
12. 50m Kraul stellen für Katha nach den 800m Kraul einen kleinen Sprint dar, den sie in
guten 29,30 meistert.
13. Start, der wiederum eine lange Strecke von 400m Lagen bedeutet. Kaum zu glauben,
aber hier steht für uns noch einmal Sase am Start. Sie kämpft sich mit einer souveränen und
gleichmässigen Renneinteilung durch und erreicht sehr beeindruckende 5:22,64.
14. Erneut Zeit für eine Sprintdisziplin, den 50m Rücken. Hier startet noch einmal Anni und
erreicht mit gutem Start, Tauchphase eine Zeit von 32,98.
15. Für diesen Abschnitt die letzte lange Strecke in Form von 400m Freistil. Punktegarantin
Caro startet erneut und erreicht in 4;35,18 wieder knapp 700 Punkte. Einfach unersetzlich
auf den langem Strecken.
16. Der letzte Start im 1. Abschnitt waren die 100m Kraul, geschwommen von Lena in guten
1:03,89.
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Es war Zeit für ein erstes Resümee. Wir stehen auf Platz 4 in Berlin was in der
Gesamtwertung Platz 8 in der 2. Bundesliga Nord bedeutet. Hatte heute morgen noch
jemand einen Abstieg vermutet? Nicht mit diesen Leistungen und diesem unerwartet
starkem Team. Wir haben Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und Biss bewiesen und mit dieser
gewonnen Motivation ging es in den 2. Abschnitt. Auch hier blieben wir kontinuierlich am
Ball und bestätigten die Leistungen, indem wir durchschnittlich 600 Punkte holten. Damit
gehen wir nächste Woche in Hildesheim mit dem 8. Platz an den Start.
Klar dass wir hier auch nochmal alles geben werden.
Mareike Goos
02.02.2013 (Abstiegskampf Hildesheim)
Zum 2. Teil des DMS ( bei uns immer auch mit einem bildenden Aspekt verbunden) machten
wir uns schon am Freitag Nachmittag auf den Weg. Um 16:15 wurde der Bus voll beladen
(auch Annis Koffer fand einen Platz) und los ging es nach Hildesheim. Nachdem das
urgemütliche Hotel ausfindig gemacht wurde, fragten wir nach einem Italiener in der Nähe.
Weg erklärt bekommen (verstanden?) und auf ging es zu einem abendlichen Spaziergang
durch Hildesheim bei Regen!!! Unser Trainer war der festen Überzeugung, dass wir unseren
"Kalorienzähler" schon vor dem Wettkampf aktivieren müssten und führte uns in vollem
Vertrauen in sein Können als Kartenleser und Navigator (Navi in der Hand) gefühlt einmal
durch die gesamte Stadt. Dabei wäre Muddi fast bei draufgegangen, angesichts der
Tatsache, dass einem in Hildesheim "zum Beispiel bei einer Führung mit dem Nachtwächter
nach Einbruch der Dunkelheit lichtscheue Gestalten und anderes Gesindel..." begegnen.
Resultat: Herzattacke bei Muddi.
Nach dem Essen kamen wir dann aber doch vollzählig im Hotel an, da Dirk uns netterweise
nicht im naheliegen Frauengefängnis ablieferte. Anschließend startete in den Hotelzimmern
die 90er Party ;) ... (Keine Angst Dirk, die Minibar war danach auch noch vollständig).
Der Wecker klingelte dann am nächsten morgen pünktlich um 6.00 Uhr... Die Tatsache, dass
wir gleich beim Frühstück mitfühlend mit dem Wort "Opfer" von der Hotelchefin begrüßt
wurden, hob die Stimmung nicht wirklich an. Hier folgte dann Attacke Nr. 2 auf unsere
Muddi, in Form von "blauer Wurst" und saurer Milch. Und wieder konnte sie den drohenden
Ausfall knapp abwenden, was ein Glück!
Pünktlich um 7:30 Uhr kamen wir im Spaßbad an und die ersten liebäugelten schon mit dem
Whirlpool und der Wasserrutsche. Aber nein, wir widerstanden der Versuchung und
sprangen hochmotiviert ins kalte Wasser, denn der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga musste
gesichert werden!
Startpfiff eine Stunde später: Sase und Muddi begannen und sammelten die ersten Punkte
für die Mannschaft. Auch die anderen gaben Vollgas und konnten die Leistungen aus dem
Vorkampf bestätigen bzw. sogar verbessern. Einige Ausrutscher nach unten verhinderten
aber trotzdem nicht den Verlust des 8. Platzes, der für uns den sicheren Klassenerhalt
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bedeutete.
Besonders erwähnenswert ist die Leistung unseres Kükens Nele über 50m Brust, die sie mit
Bestzeit beendete. Auch Muddi machte "Schwimmen nach Ansage" und schwamm 100m
Brust unter 1:20.
Nach einer 3,5h stündigen Auszeit (die Aufstiegsrunde hatte ihren 1. Abschnitt), in der wir
einen kurzen Spaziergang zum Bäcker machten und uns danach im Keller zum
Schlafen/Lernen leten, ging es mit neuer Energie weiter.
Wieder konnten wir gut in den Abschnitt starten und den Vorsprung auf die Abstiegsplätze
weiter ausbauen.
Es gab viele gute Zeiten, besonders ist hierbei Janas Bestzeit über 50m Rücken zu erwähnen.
Gerade wenn man bedenkt, dass es keine gezielte Vorbereitung auf diesen Wettkampf gab
und wir aus vollem Training geschwommen sind.
Trotzdem gab es auch in diesem Abschnitt noch ein Highlight:
Da das Kampfgericht nicht wollte, dass Muddi ihre Wettkampfkarriere mit einer für sie nicht
akzeptablen Zeit beendet, disqualifizierten sie sie (das 1. mal in 20 Jahren Wettkampfsport).
Und unter der vollen Aufmerksamkeit der gesamten Schwimmhalle sicherte sie uns im
Nachschwimmen mit einer guten Zeit die letzten Punkte für die Gesamtwertung.
Am Ende bedeuteten unsere 18475 Punkte, was in etwa der Vorkampfpunktzahl entsprach,
einen souveränen 8. Platz und somit den gesicherten Klassenerhalt und unser Trainer war
sehr zufrieden mit uns.
Am Ende wollen wir uns als Mannschaft
noch einmal bei unser Muddi bedanken,
die sich aufgrund unserer dünnen
Personallage aus dem Ruhestand des
aktiven
Wettkampfschwimmens
rekrutieren ließ. Außerdem zeigte sie, dass
man auch mit viel Erfahrung einen
gewissen
Trainingsrückstand
kompensieren kann.
Danke für deine gute Laune, Muddi wir
lieben dich und hoffen, dass wir auch
vielleicht im nächsten Jahr wieder auf dich
zählen können (dann nehmen wir auch
jeder ein Paar trockene Socken für dich mit
;) ).
Auch bei unserem Lieblingscoach möchten wir uns natürlich bedanken, der zwei
Wochenenden hintereinander mit uns Mädels verbringen "musste" und (fast) immer die
richtigen Worte nach dem Schwimmen an uns richtete. ;)
Katharina Iben, Lena Schadte, Saskia Gregor
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