Leitlinien für Anhang V - ECHA - Europa
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<strong>Leitlinien</strong> zu <strong>Anhang</strong> V Version 1.1 – November 2012<br />
Es muss darauf hingewiesen werden, dass aus chelatierten Ionen bestehende<br />
Komplexe registriert werden müssen, wenn sie als solche hergestellt, eingeführt oder in<br />
Verkehr gebracht werden.<br />
Beispiele:<br />
Der Chelatbildner Dimethylglyoxim wird im Labor wegen seiner Fähigkeit,<br />
Nickelionen zu komplexen Verbindungen zu verbinden, als Nachweisagens <strong>für</strong><br />
Nickel verwendet. Herstellung und Einfuhr von Dimethylglyoxim unterliegen der<br />
Registrierungspflicht. Wird dieser Chelatbildner jedoch zur Komplexierung von<br />
Nickelionen in industriellen Prozessen verwendet, muss der daraus entstehende<br />
Nickeldimethylglyoxim-Komplex nicht registriert werden, es sei denn, dieser Komplex<br />
wird absichtlich hergestellt oder eingeführt oder als solcher in Verkehr gebracht (z. B.<br />
von einem Formulierer oder Importeur).<br />
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) wird allgemein zur Chelatierung von<br />
Metallionen in industriellen Prozessen verwendet. Beispielsweise hindert sie in der<br />
Textilindustrie Metallionen daran, die Farben <strong>für</strong> gefärbte Produkte zu verändern. Es<br />
wird auch bei der Produktion von chlorfreiem Papier verwendet, wo es Mn2+-Ionen<br />
chelatiert und so den katalytischen Zerfall des Bleichmittels Wasserstoffperoxid<br />
verhindert. Während <strong>für</strong> Herstellung oder Einfuhr von EDTA die allgemeinen<br />
Registrierungsvorschriften gelten, unterliegen Stoffe, die entstehen, wenn die EDTA<br />
ihre vorgesehene Funktion erfüllt, nicht der Registrierung, sofern sie nicht als solche<br />
hergestellt, eingeführt oder in Verkehr gebracht werden.<br />
Demulgatoren<br />
Ein Demulgator ist ein Stoff, der verwendet wird, um die Trennung von zwei (oder mehr)<br />
als Emulsion vorliegenden unvermischbaren flüssigen Phasen zu erleichtern. Ein<br />
allgemeiner Wirkmechanismus <strong>für</strong> die Demulgation beruht auf der Interaktion zwischen<br />
Demulgator und dem Stoff, der die Emulsion bewirkt, und führt zur Destabilisierung<br />
dieser Emulsion. Die Interaktion zwischen dem Demulgator und dem Emulgator kann<br />
zum Beispiel in einer chemischen Reaktion zwischen den beiden Stoffen bestehen.<br />
Während der Demulgator als solcher der Registrierungspflicht unterliegt, wenn er die<br />
nötigen Anforderungen erfüllt, ist ein Stoff, der durch eine chemische Reaktion entsteht,<br />
zu der es kommt, wenn der Demulgator seine vorgesehene Funktion erfüllt, von der<br />
Registrierung ausgenommen, sofern er nicht als solcher hergestellt, eingeführt oder in<br />
Verkehr gebracht wird.<br />
Dispergiermittel<br />
Ein Dispergiermittel ist ein Stoff, der die Bildung einer Dispersion fördern oder die<br />
Dispersion stabilisieren kann. Der Ausdruck ‚Dispersion‘ wird <strong>für</strong> ein aus verschiedenen<br />
Phasen bestehendes System verwendet, in dem eine Phase kontinuierlich und<br />
mindestens eine andere fein verteilt ist. Werden zwei oder mehr unlösliche oder nur<br />
schwach lösliche Phasen ineinander fein verteilt, wird der Ausdruck ‚disperses System‘<br />
oder einfach ‚Dispersion‘ verwendet.<br />
Ein Dispergiermittel verändert im Allgemeinen die Löslichkeit des zu dispergierenden<br />
Stoffes nicht, aber es wird häufig verwendet, um mäßig lösliche Feststoffe in Wasser zu<br />
dispergieren und fein dispergiert zu halten. Dispergiermittel können eingesetzt werden,<br />
um die Umwandlung einer Lösung in eine kolloidale Dispersion zu verhindern.<br />
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