Stellungnahme des Biogasrat - Clearingstelle EEG

Anlagen über 500 kW bis 5 MW in einen Degressionsschritt der Vergütungssystematik
zusammenzufassen unterstreicht, dass die privilegierte
500 kW‐Anlage das Leitformat der Biogaserzeugung sein soll. Auch das wird
der tatsächlichen Kostenstruktur der Anlagen nicht gerecht.
Es wird weiterhin übersehen, dass gerade größere Verstromungsanlagen
(typischerweise größer 1,5 MW) wegen der Anbindung an träge Wärmesenken
hervorragend zur Bereitstellung von Regelenergie und damit zur
System‐ und Netzintegration beitragen können. Dieser Beitrag ist unverzichtbar
für die Umstellung eines höheren Anteils von EE (Ausgleich der
schwankenden Einspeisung Wind / PV). Diese Anlagen müssen deutlich
besser gefördert werden (Anrechnung vermiedener negativer externer Effekte).
Der Biogasrat hat seine Vergütungsstruktur aus einer gutgeführten technisch
optimierten 350 kW‐Benchmark‐Anlage abgeleitet und festgestellt,
dass im Leistungssegment zwischen 350 kW und 1200 kW keine signifikanten
Unterschiede hinsichtlich Kosten‐ und Energieeffizienz ausgemacht
werden können. Sie gehören in eine Vergütungsgruppe. Das läge im Übrigen
auch im Interesse landwirtschaftlicher Betreiber, die unternehmerisch
immer weniger in ihrem baurechtlichen 500 kW‐Privileg eingesperrt sein
sollen, sondern in Gewerbe‐ oder Sondergebieten möglichst nahe an Wärmesenken
allein oder in Kooperationen mit anderen Landwirten oder Dritten
leistungsstärkere Anlagen betreiben wollen.
Erst über 1200 kW ist ein kräftiger Degressionsschritt angebracht. Der Biogasrat
schlägt hier in seiner Systematik –2 ct/kWh vor.
Seite 8 von 26