Ärzteblatt Juli 2010 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
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ÄRZTEBLATT<br />
7/<strong>2010</strong><br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Von A (wie Arbeit) bis Z (wie Zirkus)<br />
Bekanntgabe des Wahlleiters zur Wahl der<br />
VI. Kammerversammlung M-V <strong>2010</strong><br />
Fortbildungspflicht auch für Krankenhausärzte
Inhalt<br />
113. Deutscher Ärztetag<br />
Von A (wie Arbeit) bis Z (wie Zirkus) 229<br />
Kongreßbericht<br />
Auf gutem Weg 234<br />
Wahlausschuß<br />
Bekanntgabe des Wahlleiters<br />
zur Wahl der VI. Kammerversammlung<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> <strong>2010</strong> 237<br />
Vorstand<br />
Anmeldung zur Teilnahme am Ärzteball 238<br />
Aktuelles<br />
Herzzentrum des Universitätsklinikums Rostock<br />
eingeweiht 239<br />
Informationen des Sportärztebundes<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 240<br />
Herzwoche der Deutschen Herzstiftung 240<br />
Satzungen und Ordnungen<br />
Zehnte Änderung der Weiterbildungsordnung<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 241<br />
Dritte Änderung der Beitragssatzung<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 242<br />
Recht<br />
Aus der Praxis der<br />
Norddeutschen Schlichtungsstelle 242<br />
Fortbildung<br />
Fortbildungspflicht auch für Krankenhausärzte 244<br />
19. Seminar- und Fortbildungswoche 245<br />
Aus der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Öffentliche Ausschreibung 250<br />
Buchvorstellungen<br />
Für Sie gelesen 251<br />
Service<br />
Ausschreibung Hans-Heinrich-Georg-<br />
Queckenstedt-Preis 2011 255<br />
Gesellschaft für Anatomie und Bildende<br />
Kunst gegründet 255<br />
Geschichtliches<br />
Carl Tiburtius – Arzt und plattdeutscher Dichter 255<br />
Kulturecke<br />
„Jazz at Heart“ – Benefizkonzert 257<br />
Benefiz-Orgelkonzert 257<br />
Masel Tow 258<br />
Personalien<br />
Den Wandel als Chance begriffen 260<br />
Österreichische Gesellschaft für Hygiene,<br />
Mikrobiologie und Präventivmedizin verlieh<br />
Prof. Kramer die Ehrenmitgliedschaft 261<br />
Stellvertretender ABV-Vorsitzender zum<br />
Präsidenten von EurelPro gewählt 261<br />
Laudatio für Frau Prof. Dr. Christel Hülße<br />
anläßlich der Verleihung der Johann Peter<br />
Frank-Medaille 262<br />
Wir beglückwünschen 263<br />
Impressum 263<br />
Veranstaltungen und Kongresse<br />
Impfkurse in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 246<br />
Veranstaltungen der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 246<br />
Veranstaltungen in unserem Kammerbereich 246<br />
Veranstaltungen in anderen Kammerbereichen 249<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 227
113. DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />
113. Deutscher Ärztetag Dresden, 11. bis 14. Mai <strong>2010</strong><br />
Seite 228<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
113. DEUTSCHER ÄRTZETAG<br />
Von A (wie Arbeit) bis Z (wie Zirkus)<br />
Aus einem Abstand von etwa vier Wochen zum 113. Deutschen<br />
Ärztetag in Dresden betrachtet und unter dem Eindruck der<br />
gerade in der Gesundheits- und Sozialpolitik offen zutage tretenden<br />
Widersprüche innerhalb der christlich-liberalen Koalition<br />
darf man schon anzweifeln, ob das zarte Pflänzchen des<br />
Dialoges zwischen Ärzteschaft und Politik gedeihen kann. Inwieweit<br />
Bundesminister Dr. Philipp Rösler die Finanzierung der<br />
GKV auf eine neue, solide Basis stellen kann, erscheint zweifelhafter<br />
denn je. Nur mutige und konsequente Schritte, die auch<br />
Nicht-Pflichtversicherte und die Arbeitgeberseite mit einbeziehen,<br />
versprechen Erfolg; allen „abgespeckten“ Versionen haftet<br />
von vornherein der Ruch des unsozialen an.<br />
Haben M-V in Dresden vertreten (v. l.): Dr. Wilfried Schimanke, Prof. Dr.<br />
Stefan Liebe, Prof. Dr. Wolfgang Brinkmann, Dr. Andreas Crusius, Dr. Kerstin<br />
Skusa, Dr. Anke Müller, Dr. Christiane Frenz, Dr. Liane Hauck-Westerhoff,<br />
Dr. Fred Ruhnau, Dr. Evelin Pinnow und Dr. Karl Schulze.<br />
Die Tagungsstätte: Congress Centrum Dresden, direkt am Elbufer<br />
So könnten es (wieder einmal) die finanziellen Rahmenbedingungen<br />
sein, an denen die Umsetzung der zahlreichen Vorschläge<br />
zur Entwicklung des Gesundheitssystems scheitert.<br />
In der durch neun Anträge modifizierten Entschließung zum<br />
TOP I Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik<br />
werden als dringliche Probleme die wohnortnahe Versorgung,<br />
die Attraktivität kurativer ärztlicher Tätigkeit, die wirtschaftliche<br />
Arzneimittelversorgung, die Patientensouveränität und<br />
Eigenversorgung sowie eine demographiefeste Finanzierung<br />
der GKV genannt. Zu jedem einzelnen dieser Schwerpunkte<br />
werden z. T. detaillierte Lösungsvorschläge unterbreitet. So<br />
werden die Flexibilisierung ärztlicher Kooperationsformen und<br />
die Entlastung des ärztlichen Teams durch qualifizierte Praxisassistenten<br />
als eine Möglichkeit zur Sicherstellung der wohnortnahen<br />
Versorgung gesehen. Die Übernahme des Sicherstellungsauftrages<br />
durch die Landesministerien lehnt der Deutsche<br />
Ärztetag ab; vielmehr muß sowohl bei der ambulanten als auch<br />
der stationären Bedarfsplanung eine transsektorale populationsbezogene<br />
Betrachtungsweise Einzug halten.<br />
Zur Steigerung der Attraktivität kurativer ärztlicher Tätigkeit<br />
wird ein frühzeitiges Heranführen an den Versorgungsalltag für<br />
effektiver als die Abschaffung des Numerus Clausus oder die<br />
Einführung einer Landarztquote gehalten. Die Ausbildung an<br />
den medizinischen Fakultäten soll die Studierenden gezielter<br />
auf die Berufsrealität vorbereiten, eine ganzheitliche Sicht auf<br />
den Patienten vermitteln und von vornherein interdisziplinäres<br />
Denken entwickeln. Der wissenschaftliche Anspruch und komplexe<br />
Versorgungsauftrag für den Arzt / die Ärztin ∗ lassen sich<br />
mit einem Bachelor-Master-Studiengang nicht vereinbaren. In<br />
der Entschließung wird auch Bezug auf die ärztliche Vergütung<br />
genommen. Gleichzeitig wird festgestellt, daß die Attraktivität<br />
ärztlicher Tätigkeit in Klinik und Praxis nicht nur vom Einkom-<br />
*<br />
Der Begriff „Arzt“ wird im Folgenden geschlechtsneutral gebraucht und<br />
bezieht sich sowohl auf Frauen wie Männer.<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 229
113. DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />
Arbeitsatmosphäre im Präsidium<br />
men abhängt, sondern vielmehr vom Sinngehalt der Arbeit,<br />
von der inhaltlichen und arbeitszeitlichen Gestaltungsmöglichkeit,<br />
von Kollegialität und Führungskultur bestimmt wird.<br />
Der Deutsche Ärztetag kritisiert grundsätzlich die Kosten-Nutzen-Bewertung<br />
von Arzneimitteln durch das IQWiG, weil sie<br />
einseitig aus der Sicht der Krankenkassen erfolgt. Er fordert,<br />
daß die Frühbewertung von Innovationen durch eine unabhängige<br />
Institution erfolgt, die von der Pharmaindustrie einzureichende<br />
Dossiers mit fachlicher Kompetenz und kritischer Sorgfalt<br />
prüft. Die Ärzteschaft bekennt sich zu ihrer Mitverantwortung<br />
für eine wirtschaftliche Arzneimittelversorgung, weist die<br />
alleinige Verantwortung jedoch zurück. Die Verwerfungen des<br />
Arzneimittelversorgungswirtschaftlichkeitsgesetzes (heißt wirklich<br />
so!), insbesondere die ständige belastende Regreßdrohung,<br />
müssen überwunden werden.<br />
Die originäre berufliche Aufgabe der Ärzteschaft liegt in der<br />
notwendigen medizinischen Versorgung der Patienten, heute<br />
gern auch als „erster Gesundheitsmarkt“ bezeichnet. Der Deutsche<br />
Ärztetag stellt mit Nachdruck klar, daß die stabile medizinische<br />
Versorgung der GKV- und PKV-Versicherten Voraussetzung<br />
für ein sozial ausgewogenes Gesundheitssystem und Mo-<br />
Kammerpräsidenten unter sich (v. l.): Dr. Friebel (Sachsen-Anhalt),<br />
Dr. Crusius und Prof. Dr. Schulze (Sachsen)<br />
tor für die Innovations- und Wirtschaftskraft des gesamten<br />
Gesundheitssektors ist. Eine solide Finanzierung dieses Gesundheitsmarktes<br />
(der im wirtschaftlichen Sinne kein Markt ist) ist<br />
Voraussetzung für die Entfaltung seiner Wirtschaftskraft und<br />
die Sicherung der Arbeitsplätze. Der Deutsche Ärztetag begrüßt<br />
die Bildung der Regierungskommission zur Finanzierung<br />
der GKV. Die Vorschläge der Ärzteschaft liegen mit dem Ulmer<br />
Papier seit zwei Jahren auf dem Tisch.<br />
Neben diesem Grundsatzdokument wurde eine Reihe von Entschließungen<br />
verabschiedet, die sich mit Einzelfragen zur Gesundheitspolitik<br />
befaßten. Eingefordert werden die Wiederherstellung<br />
ärztlicher Unabhängigkeit und die ärztliche Leitung<br />
von Medizinischen Versorgungszentren. Selektivverträge im<br />
stationären Sektor höhlen die Krankenhausplanung aus und<br />
werden abgelehnt. Zur Förderung der Niederlassung in unterversorgten<br />
Gebieten werden Honorarrestriktionen als ungeeignet<br />
bezeichnet; die Einzelleistungsvergütung soll wieder eingeführt<br />
werden. Bei den Redebeiträgen und Anträgen mit Bezug<br />
auf ärztliche Honorare als Steuerungsinstrumentarien konnte<br />
man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß hier weniger gesamtgesellschaftliche<br />
sozialpolitische Überlegungen als handfestes<br />
finanzielles Eigeninteresse eine Rolle gespielt hat.<br />
Etwas schmal geraten – die Arbeitstische konnten die Papierflut zeitweilig<br />
kaum fassen.<br />
Die bisherigen Ergebnisse der Versorgungsforschung (TOP II)<br />
sind auf breites Interesse gestoßen. Den Delegierten des Ärztetages<br />
wurden sie in Kurzform auf sog. „Visitenkarten“ vorgelegt,<br />
die auch unter www.baek.de/versorgungsforschung<br />
abrufbar sind. Insgesamt geben die Visitenkarten über 41 Projekte<br />
Auskunft, darunter auch über das Projekt „Versorgungsepidemiologische<br />
Auswirkungen des demographischen Wandels<br />
in M-V“, dessen stationärer Teil an der Universität Rostock<br />
und der ambulante Teil an der Universität Greifswald bearbeitet<br />
wurde. Die gleichfalls geförderten Studien S. Schmidt et al.<br />
(Greifswald) „Versorgungsqualität, Nutzen und Risiko von Telemonitoringverfahren“<br />
wurde im Deutschen <strong>Ärzteblatt</strong> und<br />
Seite 230<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
113. DEUTSCHER ÄRTZETAG<br />
Im Rahmen der gesundheitspolitischen Debatte<br />
wendet sich Dr. Schimanke gegen das<br />
Abwälzen mißliebiger Aufgaben von der<br />
Politik auf die Ärzteschaft.<br />
W. Hoffmann (Greifswald)<br />
„Risikofaktorenadjustierung<br />
von<br />
Prognosemodellen<br />
… - Erweiterung des<br />
demographieadjustierten<br />
Modells“<br />
auf der Homepage<br />
der Bundesärztekammer<br />
(BÄK) veröffentlicht.<br />
Die Förderinitiative<br />
zur Versorgungsforschung,<br />
in deren<br />
Rahmen jährlich 750<br />
T€ projektbezogen<br />
zur Verfügung gestellt<br />
wurden, läuft<br />
im nächsten Jahr<br />
aus. Mit der Berichterstattung<br />
wollte<br />
und mußte Prof. Dr.<br />
Peter C. Scriba die<br />
Delegierten schon<br />
jetzt überzeugen,<br />
daß eine Weiterführung sinnvoll und nützlich ist. Die Förderinitiative<br />
der BÄK hat offensichtlich als Anstoß für die staatliche<br />
Ebene gewirkt, denn das Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung hat im Februar d. J. 54 Mio. € für dieses Forschungsgebiet<br />
angekündigt. Unverständlich bleibt es aber, daß die Ärzteschaft<br />
von dem Kooperationsprojekt von BMBF, GKV, PKV<br />
und Deutscher Rentenversicherung „Versorgungsnahe Forschung<br />
im Bereich chronischer Krankheiten und Patientenorientierung“<br />
ausgeschlossen bleibt.<br />
Im Anschluß an Prof. Scriba werden zwei Projekte unmittelbar<br />
erörtert: Prof. Dr. Hans-Konrad Selbmann erläutert in seinem<br />
Vortrag „Vom Glanz und von den Grenzen ärztlicher Behandlungsleitlinien“<br />
zunächst deren Bedeutung und Implementierung.<br />
Er sieht ein großes Potential für die Sicherstellung und<br />
Verbesserung der Versorgungsqualität. Ihre Evaluierung ist eine<br />
Aufgabe der Versorgungsforschung.<br />
Prof. Dr. Thomas Mansky („Zugang zu Routinedaten für die<br />
Versorgungsforschung“) stellt fest, daß umfassende Datenbestände<br />
bei den Kassen lagern und die gesetzliche Grundlage für<br />
deren Zusammenführung gegeben ist. Verantwortlich ist die<br />
ARGE Datentransparenz des Spitzenverbandes der GKV und der<br />
KBV – doch dieses Projekt schläft. Die Nutzung dieser Daten ist<br />
im § 303 c SGB V geregelt. Derzeit kann die BÄK nur im Rahmen<br />
der Versorgungsforschung indirekt über Projektteilnehmer darauf<br />
zugreifen.<br />
Der Deutsche Ärztetag hat sich recht eindeutig für eine Fortsetzung<br />
der Versorgungsforschung ausgesprochen, wobei die Fi-<br />
nanzierung nicht mehr in so großem Maße auf den Schultern<br />
der Ärzteschaft liegen kann. Entscheiden wird der nächste Ärztetag<br />
in Kiel 2011. Der Gesetzgeber wird aufgefordert, daß alle<br />
von den Krankenkassen erhobenen Daten der Versorgungsforschung<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
Der TOP III Weiterbildungsordnung (WBO) hätte das Potential<br />
zur Sprengung der gesamten Tagesordnung gehabt. Obwohl<br />
von vornherein eine Novellierung der gesamten WBO<br />
nicht vorgesehen war, lagen bereits zu Beginn der Debatte 18<br />
Anträge zur Modifizierung der vorgelegten Musterweiterbildungsordnung<br />
vor; weitere 54 Anträge zielten auf Änderung<br />
Hinter Glas<br />
des Paragraphenteils, einzelner Gebiete und Zusatzbezeichnungen.<br />
Mit der Dauer der Debatte wurde die Rednerliste nicht<br />
kürzer, sondern immer länger. Als schließlich der Schluß der Debatte<br />
beschlossen wurde, waren noch längst nicht alle zu Wort<br />
gekommen, auch aus unserer Delegation standen noch zwei<br />
Delegierte auf der Rednerliste. Beschlossen wurde letztlich die<br />
Wiedereinführung der Gebietsbezeichnung Allgemeinmedizin<br />
und die neue Zusatzweiterbildung Spezielle Viszeralchirurgie.<br />
Beschlossen wurde auch die bundeseinheitliche und zeitnahe<br />
Umsetzung der (M)WBO in den einzelnen <strong>Ärztekammer</strong>n. Die<br />
zahlreichen Änderungsanträge wurden an den Vorstand der<br />
BÄK überwiesen, was durchaus als Erfolg gewertet werden<br />
darf. In der sehr sachlichen und konstruktiven Diskussion wurde<br />
klar, daß in vielen Fragen Konsens besteht oder erreichbar ist;<br />
für eine umfassende Diskussion reicht aber der Zeitrahmen<br />
nicht aus. Aus den Erfahrungen auf der „Dauerbaustelle“ WBO<br />
haben die Delegierten aber gelernt, daß es keine Schnellschüsse<br />
geben darf. Eine umfassende Novellierung der WBO darf für<br />
2013 erwartet werden. Auch im Hinblick darauf war die Debatte<br />
in Dresden eine Erfolg – entspricht sie doch voll dem zweistufigen<br />
Normsetzungsverfahren, bei dem Vorschläge nach Erörterung<br />
in der BÄK zunächst zurück an die <strong>Ärztekammer</strong>n gehen.<br />
Erst nach der Meinungsbildung in den Ländern fließen die<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 231
113. DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />
Ergebnisse erneut bei der BÄK zusammen, um die Grundlage<br />
für einen Beschluß auf dem Deutschen Ärztetag zu bilden.<br />
Weiterer Gegenstand des TOP III war die Evaluation der Weiterbildung,<br />
deren Ergebnisse von Dr. Franz-Joseph Bartmann,<br />
Präsident der ÄK Schleswig-Holstein, vorgestellt wurden. Mit<br />
der Evaluation liegen erstmals wesentliche Erkenntnisse über<br />
den Ablauf der Weiterbildung aus der Sicht des Weiterbildungsassistenten<br />
(WBA) vor. In der Zusammenfassung zeigt<br />
sich, daß es keine wesentlichen Unterschiede zwischen den<br />
einzelnen Landesärztekammern gibt. Während die Beteilung<br />
der Weiterbildungsbefugten (WBB) mit über 60% durchaus<br />
befriedigt, ist die Rücklaufquote bei den WBA mit 33 % ungenügend.<br />
Sie läßt die Frage zu, ob die insgesamt positive Bewertung<br />
(Schulnote im Mittel 2,6) Ausdruck einer Selektion<br />
ist. Aufschlußreich und dringend verbesserungsbedürftig sind<br />
jedoch das Fehlen eines strukturierten WB-Plans bei fast der<br />
Hälfte der WBA und die hohe Unzufriedenheit mit den Rahmenbedingungen<br />
(Arbeitsbelastung, Zeitdruck, Bürokratie u.<br />
a.). Mit großer Mehrheit hat der Deutsche Ärztetag die Fortführung<br />
der Evaluation beschlossen. Die Landesärztekammern<br />
sind aufgefordert, eine umfassende Beteiligung der WBA zu<br />
sichern. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß die<br />
Teilnahme an der Evaluation Bestandteil der persönlichen Eignung<br />
des WBB wird. Weitere Beschlüsse des 113. DÄT zielen<br />
auf eine Internetplattform zur Dokumentation der Weiterbildung,<br />
eine jährliche Meldung der WBA und WBB an ihre Kammer<br />
zum Stand der Weiterbildung (beispielsweise mit der<br />
Selbstauskunft zum Kammerbeitrag) und eine Veröffentlichung<br />
mit Bezug auf die Weiterbildungsstätte (hierfür wird<br />
derzeit die Rechtsgrundlage geprüft).<br />
Es ist die Asymmetrie im Verhältnis von Arzt und Patient, die<br />
immer wieder den Ruf nach besonderem Schutz für den Patienten<br />
aufkommen läßt: Der eine ist gesund und kann helfen,<br />
der andere ist krank und sucht Heilung. Mit dem TOP IV Patientenrechte<br />
– Anspruch an Staat und Gesellschaft hat<br />
sich die Ärzteschaft in der Debatte um ein „Patientenschutzgesetz“<br />
zu Wort gemeldet. Die individuellen Patientenrechte<br />
sind in Deutschland auf einem hohen Niveau verwirklicht. Dies<br />
wird vor allem mittelbar durch die Berufsordnung der Ärzte<br />
gewährleistet, in der die Rechte der Patienten gleichsam reziprok<br />
als Pflichten der Ärzte abgebildet sind. Dr. Frank-Ulrich<br />
Montgomery, Vizepräsident der BÄK und Präsident der <strong>Ärztekammer</strong><br />
Hamburg, erhielt viel Beifall, als er in seinem Referat<br />
erklärte: „Transparenter, nachvollziehbarer, gerechter und<br />
präziser kann man individuelle Patientenrechte überhaupt<br />
nicht verankern als wir das tun“. Montgomery führt aus, warum<br />
die Diskussion individueller Patientenrechte – die immer<br />
auch Versichertenrechte sind – vor dem Hintergrund der Finanzierungsprobleme<br />
in der GKV gefährlich ist. Auch der<br />
zweite Referent zu diesem Thema Dr. Peter Liese, Gesundheitspolitischer<br />
Sprecher der EVP im Europäischen Parlament,<br />
stimmte Montgomery<br />
zu, daß die<br />
kollektiven Patientenrechte<br />
der besonderen<br />
Auf merksamkeit<br />
bedürfen.<br />
In der Entschließung<br />
zum TOP IV formuliert<br />
der Deutsche<br />
Ärztetag acht unverzichtbare<br />
Rech te<br />
der Patienten. Hierzu<br />
gehören der Anspruch<br />
auf individuelle,<br />
bedarfsgerechte<br />
Behandlung und<br />
Betreuung, auf freie<br />
Arztwahl, auf die<br />
Hinterfragt den Sinn der Gesetzgebung zu<br />
Patientenrechten: Dr. Frank-Ulrich Montgomery,<br />
Vizepräsident der BÄK<br />
Wahrung des Patientengeheimnisses, auf die Solidarität der<br />
Gesellschaft und eine solidarische Krankenversicherung, auf<br />
ein bür gernahes Gesundheitswesen und die Erwartung von<br />
Fürsorge und Zuwendung der im Gesundheitswesen Tätigen.<br />
Transparenz in dem für die Bürger schwer durchschaubaren<br />
System sowohl hinsichtlich der Rechte als auch der Leistungen<br />
ist erforderlich, um das für die Arzt-Patientenbeziehung unerläßliche<br />
Vertrauen zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang<br />
hat der Ärztetag erneut die Gleichstellung mit Strafverteidigern,<br />
Seelsorgern und Abgeordneten hinsichtlich der Telekommunikationsüberwachung<br />
eingefordert. Der fortschreitende<br />
Abbau der rechtsmedizinischen Versorgung in Deutschland<br />
wird mit Sorge betrachtet; die Rechtsmedizin ist unverzichtbar<br />
für die Rechtsordnung des Staates.<br />
Wie stets, so auch in diesem Jahr, wurde die Tagesordnung zum<br />
Haushalt der Bundesärztekammer (TOP VI, VII und VIII) vorgezogen.<br />
Nachdem der Geschäftsführer der BÄK Prof. Dr. Christoph<br />
Fuchs im Rechenschaftsbericht für das Haushaltsjahr<br />
2008/2009 aufzeigen konnte, daß ca. 600 T€ weniger ausgegeben<br />
und ca. 1,6 Mio € mehr eingenommen wurden, war die<br />
Entlastung des Vorstandes ein Selbstläufer. Auch der Haushaltsvoranschlag<br />
für <strong>2010</strong>/11 wurde ohne Diskussion beschlossen,<br />
obwohl er ein um fast 10% höheres Volumen gegenüber dem<br />
laufenden Jahr hat. Der Vorsitzende des Finanzausschusses der<br />
BÄK Dr. Franz Ensing erklärte, daß dies auf die Aktivierung von<br />
Sonderrücklagen zum Kauf eines Gebäudes in der Nachbarschaft<br />
des Sitzes der BÄK zurückzuführen ist. Dennoch steigt<br />
auch der Beitrag der Länderkammern um 3,62 %.<br />
Die ganze Breite der Arbeit der BÄK spiegelt sich im Tätigkeitsbericht<br />
wieder, der als TOP V diskutiert wurde. Zwei Themen<br />
wurden in eigenen Referaten erörtert. Die Präsidentin der <strong>Ärztekammer</strong><br />
Niedersachsen Dr. Martina Wenker, zugleich Vorsit-<br />
Seite 232<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
113. DEUTSCHER ÄRTZETAG<br />
zende der Deutschen Akademie der Gebietsärzte, referierte<br />
zum Thema „Fachärztliche Versorgung an der Schnittstelle ambulant<br />
und stationär“. In den neun Punkten der Entschließung<br />
dazu werden detailliert die Positionen der Ärzteschaft dargelegt,<br />
in deren Mittelpunkt faire Rahmenbedingungen, Kooperation<br />
und Vernetzung sowie Koordination nach patientenzentrierten<br />
Gesichtspunkten stehen. Da es unmöglich ist, diese<br />
Entschließung zusammenzufassen, sei an dieser Stelle auf die<br />
Berichterstattung im Deutschen <strong>Ärzteblatt</strong> Heft 20 vom<br />
21.05.<strong>2010</strong> verwiesen. Hier finden Sie den Volltext der Entschließungen<br />
und Beschlüsse. Den Seiten ab B 879 sind auch die Stellungnahmen<br />
des Deutschen Ärztetages zu den die ganze Vielfalt<br />
des Arztberufes und seiner gesellschaftlichen Bezüge umfassenden<br />
Themen zu entnehmen, die hier aus Platzgründen<br />
nicht dargestellt werden können.<br />
Besonders intensiv, nicht immer sachlich und leider oft auch<br />
wenig rationell verlief die Diskussion zum Referat des Vorsitzenden<br />
des Telematik-Ausschusses der BÄK Dr. Franz-Joseph Bartmann<br />
über die „Aktuelle Diskussion zur Telematik-Infrastruktur<br />
und Zukunft der Telemedizin in Deutschland“. In weiten Teilen<br />
auch Krankenhausträger das Projekt weiter verfolgen werden.<br />
Paradoxerweise könnten dann manche Ängste real werden:<br />
zentrale und web-basierte Datenspeicherung, elektronische<br />
Patientenakten in der Hand der Kostenträger, Care-Management<br />
durch die Kassen …<br />
Wesentlich ruhiger und konstruktiver verlief die weitere Diskussion<br />
zur Telemedizin, in deren Ergebnis die vom Vorstand eingebrachte<br />
Entschließung gefaßt wurde. Darin werden vier Leitsätze<br />
zur Entwicklung einer guten Telemedizin formuliert und<br />
sowohl innerärztliche wie auch externe Voraussetzungen definiert<br />
(vgl. Dt. Äbl., Heft 20/<strong>2010</strong>). In einem beschlossenen Positionspapier<br />
der Ärzteschaft zur Entwicklung der Telemedizin<br />
heißt es: „Die Ärzteschaft muss die sehr dynamische Entwicklung<br />
in diesem Bereich ärztlicher Berufsausübung, in dem ureigene<br />
ärztliche Prinzipien berührt werden, aktiv gestalten und<br />
darf diese Entwicklung nicht externen Kräften überlassen, die<br />
rein ökonomischen Interessen folgen“. Eine Aussage, die der<br />
Ärzteschaft auch hinsichtlich der eGK gut zu Gesicht gestanden<br />
hätte.<br />
Zwei außergewöhnliche Ereignisse gehörten auch zum Ärztetag:<br />
Mitten in der Plenarsitzung am Mittwoch schrillten die<br />
Alarmglocken und der Ärztetag wurde evakuiert – warum blieb<br />
unklar.<br />
Der Festliche Abend der Sächsischen Landesärztekammer unter<br />
dem Motto „Magische Momente“ fand im Zirkus statt. Das<br />
Dresdner Traditionsunternehmen „Sarasani“ gestaltete eine<br />
perfekte Dinner-Show unterm Zirkuszelt, bei der André Sarasani<br />
(ein Enkel des Gründers) und seine Truppe die Delegierten<br />
und Gäste des Ärztetages ver- und bezauberte.<br />
Unter den „Hinterbänklern“ aus M-V drei Referatsleiterinnen: Ulrike<br />
Büttner (3. v. l. - Weiterbildung), Christine Mertink (4. v. l. - Fortbildung)<br />
und Regina Beyer (8. v. l. – Finanzen)<br />
der Ärzteschaft bestehen Ängste vor zusätzlichen Kosten und<br />
ein emotionales Mißtrauen gegenüber der elektronischen Datensammlung.<br />
Obwohl zahlreiche Gründe für die elektronische<br />
Gesundheitskarte (eGK) vorgetragen wurden und der Referent<br />
immer wieder klarstellend und erläuternd in die Diskussion eingriff,<br />
auch die Kosten eindeutig an die Kassenseite verwies, gelang<br />
es nicht, die Mehrheit der Delegierten zu überzeugen. Mit<br />
105 zu 86 Stimmen wurde eine Entschließung angenommen, in<br />
der die Bundesregierung aufgefordert wird, das „verfehlte Projekt“<br />
elektronische Gesundheitskarte endgültig aufzugeben.<br />
Damit wurde der Antrag des Vorstandes der BÄK (und andere<br />
modulierende Anträge) hinfällig, der den vielfältigen Bedenken<br />
Rechnung trug und auf die weitere Einflußnahme der Ärzteschaft<br />
zielte. Die Ärzteschaft hat sich damit selbst in das Abseits<br />
der weiteren Entwicklung gestellt. Man muß doch wohl davon<br />
ausgehen, daß Kostenträger, Politik, Industrie und vielleicht<br />
Der 114. Deutsche Ärztetag findet vom 31.05. bis 03.06. 2011<br />
in Kiel statt; zum Austragungsort 2012 wurde Nürnberg bestimmt.<br />
Dr. Wilfried Schimanke<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG Seite 233
KONGRESSBERICHT<br />
Auf gutem Weg<br />
Der Tagungsort: Yachthafen-Residenz Hohe Düne in Rostock-Warnemünde<br />
Bereits zum 6. Male versammelten sich etwa 600 eingeladene<br />
Persönlichkeiten aus der Landes- und Bundespolitik, aus den<br />
Universitäten und Hochschulen, Vertreter der Krankenkassen,<br />
Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken, Ärzte und<br />
andere Akteure im Gesundheitswesen, Vertreter der medizinisch-technischen<br />
und der touristischen Wirtschaft sowie<br />
weiterer Wirtschaftsbereiche mit Verbindungen zum Gesundheitswesen<br />
auf der Hohen Düne in Rostock-Warnemünde<br />
zur Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft.<br />
Das Motto lautete in diesem Jahr: „Gesundheitswirtschaft:<br />
krisenfest durch Qualität und zukunftssicher durch<br />
Innovation“. Mit Dänemark als Partnerland sind nunmehr<br />
alle skandinavischen Länder beteiligt gewesen.<br />
wirtschaft gerade für<br />
unser Bundesland unterstrichen.<br />
Der Gesundheitssektor<br />
erwirtschaftet<br />
ca. 12 % des<br />
Bruttoinlandprodukts<br />
des Landes; mit 12,3 %<br />
der Arbeitsplätze ist<br />
dieser Wirtschaftszweig<br />
schon heute der<br />
bedeutendste für<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />
„Wasser, Sand,<br />
Schlamm, Sole, Fisch<br />
und Luft sind die Heil-<br />
Seine Exzellenz Kim Vinthen, Gesandter<br />
des Königreichs Dänemark, richtet<br />
Grußworte an das Auditorium. Dänemark<br />
ist Partnerland der Branchenkonferenz<br />
in diesem Jahr.<br />
Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) als Schirmherr der<br />
Konferenz hat ebenso wie Wirtschaftsminister Jürgen Seidel<br />
(CDU) und weitere Redner die Bedeutung der Gesundheits-<br />
Schlamm zum Wohlfühlen und Heilen. Blieben doch lieber draußen (von<br />
links): Dr. Crusius, Sozialministerin Schwesig, Prof. Klinkmann, Magnifizenz<br />
Prof. Schareck<br />
Sozialministerin Manuela Schwesig im Gespräch mit Tagungspräsident<br />
Prof. Dr. Horst Klinkmann und Dr. Johannes Hallauer (Abteilungsleiter im<br />
Sozialministerium)<br />
Organtransplantation als Thema für den „Marktplatz Gesundheit“?<br />
Eine Herausforderung an die Gesellschaft mit durchaus wirtschaftlichen<br />
Aspekten<br />
Seite 234<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
KONGRESSBERICHT<br />
mittel unseres Landes“,<br />
so Sellering.<br />
Prof. Børge Diderichsen (Vizepräsident<br />
Novo Nordisk Pharma, Dänemark) mit<br />
beeindruckenden Fakten zum Diabetes<br />
mellitus<br />
Mit dem Impulsreferat<br />
zur „Erstellung eines<br />
Satellitenkontos für<br />
die Gesundheitswirtschaft“<br />
machte Prof.<br />
Dr. Klaus-Dirk Henke<br />
(Berlin) deutlich, wie<br />
weit dieser Wirtschaftszweig<br />
reicht. Bundesweit<br />
sind ca. 5,4 Millionen<br />
Erwerbstätige hier<br />
beschäftigt. Henke unterscheidet<br />
einen Kernbereich<br />
(stationäre und<br />
ambulante Einrichtungen,<br />
Versicherungen,<br />
Pharma, Medizintechnik)<br />
von einem erweiterten Bereich der Gesundheitswirtschaft<br />
(Dienstleistungen für Haushalt, Wellness, Fitneß,<br />
Sport; Lebensmittel und Gesundheitswaren) mit immerhin<br />
25 % Anteil. Stationäre und ambulante Medizin mit jeweils<br />
ca. 30 % sind erwartungsgemäß die größten Bereiche; das<br />
Wachstumspotential wird vor allem im erweiterten Bereich<br />
gesehen. Gemessen an den Konsumausgaben zu Marktpreisen<br />
werden derzeit ca. 4 % des Konsums bundesweit für Waren<br />
und Dienstleistungen im erweiterten Bereich der Gesundheitswirtschaft<br />
ausgegeben (im Kernbereich sind es 13,7<br />
%). Mit einem Satellitenkonto sollen künftig die Wertschöpfung<br />
und Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft transparent<br />
gemacht werden.<br />
Strandkorbtalk (v. l.): Prof. Klinkmann im Gespräch mit Ministerpräsident<br />
Sellering, Staatsministerin a.D. Birgit Fischer (Barmer GEK), Heike Drechsler<br />
und Friedrich Wilhelm Bluschke (AOK)<br />
Weitere Impulsreferate befaßten sich mit den Themen „Gesundheitstourismus“<br />
und „Innovationen“. Diese Vorträge<br />
geben Anstöße für die vier Foren, der eigentlichen Arbeitsebene<br />
der Konferenz.<br />
Die wirtschaftliche Dimension der Volkskrankheit Diabetes<br />
vermittelte eindrucksvoll Prof. Børge Diderichsen (Dänemark).<br />
45.000 Schlaganfälle, 28.000 Majoramputationen,<br />
27.000 Myokardinfarkte, 8.500 neue Dialysefälle und 6.000<br />
Neuerblindungen jährlich ereignen sich im Rahmen eines<br />
Diabetes mellitus. Bei frühzeitiger Diagnose und optimaler<br />
Stoffwechselführung könnten etwa 20 % der derzeitigen Behandlungskosten<br />
jährlich eingespart werden; pro Behandlungsfall<br />
im Schnitt 4.500 € (Hochrechnung aus Zahlen von<br />
IGES und TK 2004).<br />
Das Thema „Organtransplantation – eine Herausforderung<br />
an die Gesellschaft“ der Talkrunde auf dem „Marktplatz Ge-<br />
Deutschland bewegt sich – der Kongreß auch! (angeleitet von Olympiasiegerin<br />
Heike Drechsler)<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 235
KONGRESSBERICHT<br />
Abschlußplenum mit den Ergebnissen aus den Foren (von links): Prof. Klinkmann,<br />
Frank Schlatz (Forum I), Minister Seidel, Prof. Schuff-Werner (Forum II), Dr. Dagmar Braun<br />
(Forum III) und Prof. H. Lohmann (Forum IV)<br />
Fotos: Dr. Wilfried Schimanke<br />
sundheit“ mag anfänglich deplaziert erscheinen. Es geht dabei<br />
jedoch keinesfalls um Organhandel. In der Diskussion<br />
wurde deutlich, daß eine höhere Spendenbereitschaft neben<br />
der Lebensqualität für Betroffene und der ethischen durchaus<br />
auch eine volkswirtschaftliche Dimension hat. Jede transplantierte<br />
Niere spart jährliche Dialysekosten im sechsstelligen<br />
Bereich; noch sterben täglich drei Patienten auf einer<br />
Warteliste für ein neues Organ.<br />
Das Forum I befaßte sich mit dem Gesundheitstourismus<br />
in Deutschland. Kongreßpräsident Prof. Dr. Dr. h. c. (mult.)<br />
Horst Klinkmann stellte klar, daß Gesundheitstourismus nicht<br />
mir Wellness zu verwechseln ist. Die Definition des Begriffes<br />
bleibt eine Aufgabe für die Branchenkonferenz. Im Ergebnis<br />
dieses Forums wurden beträchtliche Wachstumspotentiale<br />
gesehen; die Branche müsse neben physisch-somatischen zunehmend<br />
auch psychisch-mentale Angebote machen, die<br />
individuell zugeschnitten sein sollten.<br />
Versorgungskonzepte bei Volkskrankheiten waren Gegenstand<br />
der Diskussion im Forum II. Neben dem Diabetes stand<br />
vor allem die zunehmende Zahl der Demenzerkrankungen<br />
und deren Früherkennung im Focus. Die gesetzlichen Grundlagen<br />
zur sektorenübergreifenden Versorgung sind gegeben;<br />
nach Wegfall der Anschubfinanzierung muß jedoch festgestellt<br />
werden, daß bisherige Modelle kaum nachhaltig wirksam<br />
werden. Flächendeckung, Zielorientierung, Evaluation<br />
und Transparenz, Professionalisierung des Managements und<br />
Verbindlichkeit für die Beteiligten werden als Kriterien für<br />
innovative Konzepte postuliert. Delegation – nicht Substitution<br />
– ärztlicher Leistungen an medizinisches Assistenzpersonal<br />
kann dem Ärztemangel in gewissem Maße abhelfen.<br />
brauchen Planungssicherheit. Initial höhere<br />
Kosten durch Innovationen in Diagnostik und<br />
Therapie werden meist durch geringere Folgekosten<br />
ausgeglichen. Als Kostenfaktor<br />
wirkt medizinischer Fortschritt auch durch<br />
die Heilung oder Chronifizierung von Krankheiten,<br />
die früher frühzeitig tödlich verliefen.<br />
Vernetzung, e-Learning und elektronische<br />
Assistenzsysteme waren Gegenstand des Forums<br />
IV „Wissensentwicklung im Zeitalter<br />
von Web 2.0“. Insbesondere für die Weiterund<br />
Fortbildung größerer Populationen sind<br />
elektronische Medien schon heute unverzichtbar.<br />
In Zukunft wird die virtuelle Kommunikation („web<br />
3.0“) zunehmende Bedeutung erlangen. Zunehmende Patienteninformationen<br />
erfordern eine gesteigerte Medienkompetenz<br />
der Akteure im Gesundheitswesen, die sich aktiv in<br />
Patientenforen beteiligen müssen.<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> ist eine der „Gesundheitsregionen<br />
der Zukunft“. Das Projekt „Hic@re – Aktionsbündnis gegen<br />
multiresistente Bakterien“ wurde vom Bundesministerium<br />
für Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet und wird<br />
für vier Jahre mit 7,5 Mio. € gefördert.<br />
Mit einem strukturierten Konzept, sachlicher und konstruktiver<br />
Arbeit und präsentablen Ergebnissen hat auch die<br />
6. Nationale Branchenkonferenz <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
ein Stück weit auf dem Weg zum Gesundheitsland Nr. 1 vorangebracht.<br />
Die erfolgreiche Einbindung internationaler<br />
Partner hat die Ausstrahlung der Konferenz deutlich erhöht.<br />
Inzwischen ist die hier 2005 erarbeitete Definition des Begriffs<br />
Gesundheitswirtschaft bundes- und europaweit anerkannt.<br />
Ausdruck der Anerkennung ist die künftige Einbeziehung<br />
des gesamten Ostseeraumes.<br />
Die 7. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft<br />
2011 wird unter dem Motto „Gesundheit grenzenlos – Die<br />
Gesundheitswirtschaft als Wegbereiter des Gesundheitswesens“<br />
stehen; sie wird verbunden mit der „Scan Balt Health<br />
Region Conference – Cross sectoral challenges in an European<br />
Model Region“.<br />
Dr. Wilfried Schimanke<br />
Medizinische Innovationen (Forum III) sind unverzichtbarer<br />
Bestandteil der Gesundheitswirtschaft und des Wirtschaftsstandortes<br />
Deutschland. Sie müssen für Patienten<br />
zeitnah zugängig gemacht werden, wobei Information des<br />
Patienten die Compliance erhöht. Forschende Pharmafirmen<br />
Seite 236<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
WAHLAUSSCHUSS<br />
Bekanntgabe des Wahlleiters<br />
zur Wahl der VI. Kammerversammlung<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> <strong>2010</strong><br />
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
für die Wahl zur Kammerversammlung <strong>2010</strong> ist die Zahl der Vertreter für jeden Wahlkreis festzulegen. Stichtag für die Festlegung<br />
ist der 1. Juni <strong>2010</strong>.<br />
Dabei ist zu berücksichtigen, daß insgesamt 75 Vertreter gewählt werden. Davon sind 65 über eine Liste im jeweiligen<br />
Wahlkreis und 10 über die Landesliste zu wählen (§§ 2 Absatz 1, 7 Absatz 1, Wahlordnung der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong>).<br />
Die Zahl der in den Wahlkreisen zu wählenden Vertreter für die Kammerversammlung wird hiermit wie folgt bekanntgegeben:<br />
Wahlkreis Nr. Wahlkreis<br />
Zahl der Ärzte per<br />
1. Juni <strong>2010</strong><br />
Zahl der Vertreter<br />
1 Bad Doberan 461 3<br />
2 Demmin 254 2<br />
3 Greifswald 888 7<br />
4 Güstrow 436 3<br />
5 Ludwigslust 337 2<br />
6 <strong>Mecklenburg</strong> - Strelitz 233 1<br />
7 Müritz 308 2<br />
8 Neubrandenburg 539 4<br />
9 Nordvorpommern 391 3<br />
10 Nordwestmecklenburg 306 2<br />
11 Ostvorpommern 489 3<br />
12 Parchim 439 3<br />
13 Rostock 1836 14<br />
14 Rügen 290 2<br />
15 Schwerin 925 7<br />
16 Stralsund 455 3<br />
17 Uecker - Randow 279 2<br />
18 Wismar 294 2<br />
Gesamt : 9160 65<br />
Vorsorglich wird darauf hingewiesen, daß Wahlvorschläge und Zustimmungserklärungen im Original einzureichen<br />
sind. Zusätzlich zu den mindestens 20 Unterschriften auf den Wahlvorschlägen sind die Namen der Unterstützer<br />
aus dem Wahlkreis in lesbarer Blockschrift anzugeben. Vordrucke für Wahlvorschläge und Zustimmungserklärungen<br />
können Sie bei der Geschäftsstelle der <strong>Ärztekammer</strong>, August-Bebel-Straße 9a, 18055 Rostock, Frau Dummer<br />
(Tel.: (0381) 4928082), anfordern oder im Internet unter www.aek-mv.de finden.<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen, bitte sorgen Sie dafür, daß Ihre Angaben zur Person in der <strong>Ärztekammer</strong> dem<br />
aktuellen Stand entsprechen.<br />
Rostock, 02.06.<strong>2010</strong><br />
Der Wahlleiter<br />
Dr. med. Ralf Bitter<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 237
VORSTAND<br />
Anmeldung zur Teilnahme am Ärzteball<br />
Bitte bis spätestens 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> an Fax: (0381) 49 280 10<br />
Kreuzen Sie bitte an, ob Sie am Ärzteball aus Anlaß des 20jährigen Bestehens der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
am 10.09.<strong>2010</strong> im Hotel Neptun in Rostock-Warnemünde teilnehmen möchten.<br />
❏ Ja, ich möchte am Ärzteball der <strong>Ärztekammer</strong> M-V teilnehmen.<br />
❏ Ich komme allein.<br />
❏ Ich komme in Begleitung mit ……… Person / Personen.<br />
Name / Vorname:<br />
Anschrift (Praxis):<br />
Datum, Unterschrift:<br />
Überweisen Sie dann bitte den Unkostenbeitrag von 65 E pro Person bis zum 10.08.<strong>2010</strong><br />
auf folgendes Konto: 000 305 3334<br />
BLZ: 300 606 01<br />
Deutsche Apotheker- und Ärztebank<br />
Betreff: Ärzteball<br />
Nach dem Eingang des Betrages, erhalten Sie die Karten zugesandt.<br />
Bezüglich Zimmerreservierung wenden Sie sich bitte direkt an das Hotel Neptun, Tel.: (0381) 7770,<br />
Fax: (0381) 54023, E-Mail: info@hotel-neptun.de, unter dem Stichwort „Ärzteball“.<br />
✂<br />
Seite 238<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
AKTUELLES<br />
Herzzentrum des Universitätsklinikums<br />
Rostock eingeweiht<br />
Qualitätssprung in der Patientenbehandlung durch Zusammenarbeit<br />
hochspezialisierter Mediziner<br />
Das Herzzentrum des Universitätsklinikums Rostock wurde<br />
am 6. Mai <strong>2010</strong> im Beisein von Henry Tesch, Minister für Bildung,<br />
Wissenschaft und Kultur <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />
sowie Prof. Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock,<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
In dem interdisziplinären Behandlungszentrum werden die<br />
Kompetenzen der Bereiche Kardiologie, Kinderkardiologie,<br />
Herzchirurgie sowie Anästhesiologie und Intensivtherapie<br />
für die Erkennung und Behandlung sämtlicher Herz- und<br />
Kreislauferkrankungen gebündelt.<br />
Ziel des Zentrums ist es, Qualität, Patientenkomfort, Außenwirkung,<br />
Logistik sowie die Effizienz der Behandlung zu optimie-<br />
ren und eine immer bessere Krankenversorgung zu realisieren.<br />
Dazu gehört die Entwicklung neuer schonender Behandlungsmethoden<br />
und deren wissenschaftliche Begleitung.<br />
Das universitäre Herzzentrum ist für Patienten aller Altersgruppen<br />
vom Säugling bis zum alten Menschen da; sämtliche<br />
Einrichtungen befinden sich am Campus Schillingallee.<br />
Patienten und andere Interessierte können sich im Internetauftritt<br />
des Universitären Herzzentrums Rostock unter<br />
www.med.uni-rostock.de (unter Kliniken/Herzzentrum)<br />
informieren.<br />
(Nach einer Pressemitteilung des<br />
Universitätsklinikums Rostock)<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 239
AKTUELLES<br />
Informationen des Sportärztebundes<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
Die 1912 gegründete Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin<br />
und Prävention (DGSP) ist die zentrale ärztliche Institution<br />
auf den Gebieten der Sportmedizin sowie der Gesundheitsförderung<br />
und Prävention durch körperliche Aktivität. Sie ist<br />
die Vereinigung der 18 Landesverbände für Sportmedizin<br />
und mit ihren rund 10.000 Mitgliedern eine der größten wissenschaftlich-medizinischen<br />
Fachgesellschaften in Deutschland.<br />
Die Sportmedizin in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> kann auf<br />
eine beachtenswerte Geschichte zurückblicken, die ihre Anfänge<br />
bereits 1895 hatte. Mit der Gründung des Sportärztebundes<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> im Juni 1990 wurde eine<br />
Plattform geschaffen, die dem Erhalt zahlreicher Traditionen<br />
diente, zum Ort für gemeinsamen Erfahrungsaustausch und<br />
wissenschaftliche Veranstaltungen wurde und die Neuausrichtung<br />
sportmedizinischer Strukturen in unserem Bundesland<br />
nach der politischen Wende unterstützte.<br />
Diesem Anliegen dienen auch die im Jahre <strong>2010</strong> vom Sportärztebund<br />
M-V mit ihren Partnern organisierten Aktivitäten.<br />
Vom 3.- 5. September <strong>2010</strong> findet das 2. Maritime Symposium<br />
der Sportmedizin in Greifswald statt, daß sich insbesondere<br />
mit Verletzungen bei Wassersportarten beschäftigt.<br />
Der 9. Bad Doberaner Tag der Sportmedizin wird am<br />
04.12.<strong>2010</strong> zum Thema „Der Muskel im Sport – Training und<br />
Test“ ausgerichtet. Diese Veranstaltungen richten sich an<br />
Sportmediziner, interessierte Fachärzte und an Angehörige<br />
anderer Professionen, die an der Sportmedizin interessiert<br />
sind.<br />
Für Studenten, Weiterbildungsassistenten und Fachärzte, die<br />
die Zusatzbezeichnung Sportmedizin erwerben wollen, wurde<br />
eine neue Veranstaltungsreihe konzipiert. Der „Sportärzte-Stammtisch“<br />
findet erstmalig am 13. Oktober <strong>2010</strong><br />
um 18.00 Uhr im Kurhotel Sanddorn, Strandweg 12, in Warnemünde<br />
(s. Veranstaltungskalender) statt. Im Zentrum der<br />
Referate stehen die Weiterbildungsmöglichkeiten in der<br />
Sportmedizin. Anschließend stehen „gestandene“ und auch<br />
jüngere Mitglieder des Sportärztebundes M-V zum Gespräch<br />
zur Verfügung, vermitteln Tips zur Weiterbildung und geben<br />
Empfehlungen für Hospitationen.<br />
Wir würden uns über eine rege Teilnahme an allen Veranstaltungen<br />
und einen angeregten Erfahrungsaustausch freuen.<br />
Eine Anmeldung zum „Stammtisch“ ist nicht zwingend erforderlich,<br />
bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:<br />
Geschäftsstelle des Sportärztebundes M-V<br />
c/o Institut für Präventivmedizin<br />
Medizinische Fakultät und Klinikum der Universität Rostock<br />
St. Georg Str. 108, 18055 Rostock<br />
Tel.: ( 0381) 494 9951, Fax: ( 0381) 494 9952<br />
Herzwochen der Deutschen Herzstiftung<br />
Vom 1. bis 30. November <strong>2010</strong> findet eine bundesweite Informationskampagne der Deutschen Herzstiftung zum Thema<br />
Herzrhythmusstörungen statt.<br />
Informationen zum Zeitplan und Servicematerial erhalten Interessenten unter:<br />
info@herzstiftung.de, Herzwochen-Servicenummer: (069) 955 128 333,<br />
Deutsche Herzstiftung, Vogtstr. 50, 60322 Frankfurt/Main,<br />
www.herzstiftung.de, Fax: (069) 955 128 313<br />
Seite 240<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
SATZUNGEN UND ORDNUNGEN<br />
Zehnte Änderung der Weiterbildungsordnung<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
Vom 6. Mai <strong>2010</strong><br />
Aufgrund § 23 Abs. 2 Nr. 5 in Verbindung mit § 42 des Heilberufsgesetzes<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> vom 22. Januar<br />
1993 (GVOBl. M-V S. 62), zuletzt geändert durch Artikel 3 des<br />
Gesetzes vom 17. Dezember 2009 (GVOBl. M-V S. 729, 731),<br />
erläßt die <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> folgende<br />
Satzung:<br />
Artikel 1<br />
Die Weiterbildungsordnung der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> vom 20. Juni 2005, zuletzt geändert durch Satzung<br />
vom 2. Dezember 2009 (<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
1/<strong>2010</strong> S. 12) wird wie folgt geändert:<br />
1. Im Abschnitt A Paragraphenteil wird an § 5 Abs. 5 folgender<br />
Satz angefügt:<br />
„Der Weiterbildungsbefugte hat an den von der <strong>Ärztekammer</strong><br />
durchgeführten Maßnahmen zur Sicherung der<br />
Qualität der Weiterbildung teilzunehmen.“<br />
2. Abschnitt B Gebiete, Facharzt- und Schwerpunktkompetenzen<br />
wird<br />
1. Gebiet Allgemeinmedizin, Weiterbildungsinhalt, fünfter<br />
Anstrich wie folgt geändert:<br />
Die Wörter „ , ausgenommen bei Säuglingen und Kleinkindern“<br />
werden ersatzlos gestrichen.<br />
Artikel 2<br />
Die Satzung zur Änderung tritt am Tage nach der Veröffentlichung<br />
im Mitteilungsblatt der <strong>Ärztekammer</strong> „<strong>Ärzteblatt</strong><br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>“ in Kraft.<br />
Rostock, 16.04.<strong>2010</strong><br />
gez. Dr. med. A. Crusius<br />
Präsident der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
Genehmigt:<br />
Schwerin, 03.05.<strong>2010</strong><br />
gez. Christian Sievers<br />
Ministerium für Soziales und Gesundheit<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
Ausgefertigt:<br />
Rostock, 06.05.<strong>2010</strong><br />
gez. Dr. med. A. Crusius<br />
Präsident der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
3. Abschnitt C Zusatz-Weiterbildungen, Palliativmedizin,<br />
Weiterbildungszeit erhält folgende Fassung:<br />
„Weiterbildungszeit:<br />
- 40 Stunden Kurs-Weiterbildung gemäß § 4 Abs. 8 in<br />
Palliativmedizin<br />
- 12 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten gemäß<br />
§ 5 Abs. 1 Satz 2,<br />
• davon können bis zu 9 Monate durch den Nachweis<br />
der Teilnahme an Fallseminaren einschließlich<br />
Supervision ersetzt werden. Hierbei gilt, daß ein<br />
40-Stunden-Kurs Fallseminar einschließlich Supervision<br />
einen Weiterbildungsabschnitt von drei<br />
Monaten ersetzt. Die Fallseminare einschließlich<br />
Supervision müssen grundsätzlich nach der Kurs-<br />
Weiterbildung Palliativmedizin abgeleistet<br />
werden.“<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 241
SATZUNGEN UND ORDNUNGEN / RECHT<br />
Dritte Änderung der Beitragssatzung<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
Vom 19. Mai <strong>2010</strong><br />
Aufgrund des § 23 Abs. 2 Nr. 8 des Heilberufsgesetzes <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
vom 22. Januar 1993 (GVOBl. M-V S.<br />
62), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 17.<br />
Dezember 2009 (GVOBl. M-V S. 729, 731), hat die Kammerversammlung<br />
am 17. April <strong>2010</strong> folgende Änderung der Beitragssatzung<br />
vom 15. November 2005 (AmtsBl. M-V/AAz.<br />
2005 S. 1572; Ärztebl. M-V 2006 S. 15), zuletzt geändert<br />
durch Satzung vom 3. August 2009 (Ärztebl. M-V 2009, S.<br />
324), beschlossen:<br />
Artikel I<br />
In § 3 Absatz 2 wird die Angabe „0,55 %“ durch die Angabe<br />
„0,5 %“ ersetzt.<br />
Artikel II<br />
Die Änderung der Beitragssatzung der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
tritt am 1. Januar 2011 in Kraft.<br />
Rostock, 19. April <strong>2010</strong><br />
gez. Dr. med. A. Crusius<br />
Präsident<br />
genehmigt:<br />
Schwerin, 3. Mai <strong>2010</strong><br />
Ministerium für Soziales und Gesundheit<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
Im Auftrag<br />
gez. Christian Sievers<br />
ausgefertigt:<br />
Rostock, 19. Mai <strong>2010</strong><br />
gez. Dr. med. A. Crusius<br />
Präsident<br />
Aus der Praxis der Norddeutschen Schlichtungsstelle<br />
Eklampsie und HELLP-Syndrom nach inadäquater Betreuung in der Schwangerschaft<br />
Kasuistik<br />
Die 40jährige Frau wurde in ihrer ersten Schwangerschaft<br />
von der siebten Schwangerschaftswoche (SSW) an durch einen<br />
niedergelassenen Frauenarzt betreut, der in der 24 + 5<br />
SSW erstmals einen Grenzwert des Blutdrucks zur Hypertonie<br />
feststellte (RR 140/90 mm Hg). Die nächste Kontrolle<br />
erfolgte vier Wochen später (29 + 5 SSW). Sie ergab einen<br />
Blutdruckwert von 130/85 mm Hg. Als Hinweis auf eine<br />
Ödembildung kam es innerhalb von vier Wochen zu einer<br />
Gewichtszunahme von 4 700 Gramm, was etwa 1 170 Gramm<br />
pro Woche entspricht. In der 30 + 5 SSW erfolgte die letzte<br />
Blutdruckkontrolle in der Sprechstunde des Frauenarztes.<br />
Sie ergab einen Wert von 170/100 mm Hg. Die Gewichtszunahme<br />
betrug nochmals 700 Gramm. Im Ultraschall wurde<br />
ein Wachstumsstillstand des Feten festgestellt. Hypertonus<br />
und Ödeme wurden weder therapiert noch kurzfristig kontrolliert.<br />
Es erfolgte auch keine stationäre Einweisung. Die<br />
nächste Kontrolle war in vier Wochen vorgesehen. In der 34<br />
+ 1 SSW erlitt die Antragstellerin zu Hause einen eklamptischen<br />
Krampfanfall, stürzte und zog sich dabei ein temporofrontoparietales<br />
Kopfschwartenhämatom zu. Sie war<br />
danach nicht mehr ansprechbar.<br />
Auf Veranlassung des Ehemannes wies der Notarzt die Patientin<br />
in eine Klinik ein. Dort wurde ein HELLP-Syndrom dia-<br />
Seite 242<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
RECHT<br />
gnostiziert, gestützt auf die folgenden Laborwerte: Thrombozyten<br />
97.000; GOT 432 U/l; GPT 343 U/l, LDH 886 U/l;<br />
Harnsäure 8,9 mg/dl. Das CTG zeigte ein pathologisches<br />
Herzfrequenzmuster des Kindes. Durch notfallmäßige<br />
Schnittentbindung in der 34 + 1 SSW wurde ein dystrophes<br />
asphyktisches Mädchen entwickelt, das dem Reifegrad der<br />
31 + 1 Schwangerschaftswoche entsprach (Geburtsgewicht<br />
1.915 g, Länge 43 cm, Kopfumfang 31,5 cm, Apgar 2/6/9,<br />
Nabelarterien pH 7,17).<br />
Das Kind wurde 20 Minuten nach der Geburt von den Neonatologen<br />
der Kinderklinik übernommen und intubiert. Es<br />
bestanden bei der Geburt keine Entzündungszeichen. Am<br />
vierten Lebenstag entwickelte das Kind eine Neugeborenensepsis<br />
mit später nachgewiesenem Keim Enterobacter<br />
cloacae. Die antibiotische Therapie erfolgte zunächst mit<br />
Ampicillin und Tobramycin. Nach Vorliegen des Antibiogramms,<br />
das eine Ampicillinresistenz ergab, wurde auf Fosfomycin,<br />
Meropenem und Gernebcin umgesetzt. Trotz intensiver<br />
Therapie ist das Kind am 19. Lebenstag an einer<br />
Meningitis verstorben.<br />
Die Mutter des Kindes hatte nach der Entbindung ausgeprägte,<br />
doch reversible neurologische Störungen. Es bestanden<br />
ein posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom<br />
und in Folge des Sturzes das genannte Kopfschwartenhämatom.<br />
Später bildeten sich die neurologischen Störungen<br />
vollständig zurück, ebenso das Kopfschwartenhämatom. Bis<br />
zur Entlassung normalisierten sich die Leberwerte. Es persistierte<br />
noch ein mäßiger Hypertonus.<br />
Die Antragstellerin wirft dem behandelnden niedergelassenen<br />
Gynäkologen eine fehlerhafte Betreuung<br />
in der Schwangerschaft vor. Sowohl der Tod des Neugeborenen<br />
als auch ihre Gesundheitsschäden wären<br />
darauf zurückzuführen.<br />
Aus dem Gutachten der Schlichtungsstelle<br />
Die von der Schlichtungsstelle beauftragte Gutachterin<br />
kommt hinsichtlich der Behandlung durch den niedergelassenen<br />
Frauenarzt zu der Feststellung, daß bereits der in der<br />
24 + 5 SSW gemessene erhöhte Blutdruck engmaschig zu<br />
kontrollieren und gegebenenfalls zu therapieren gewesen<br />
wäre. Aufgrund des in der 29 + 5 SSW gemessenen Blutdruckwerts<br />
von 170/100 mm Hg sei in Verbindung mit dem<br />
im Ultraschall festgestellten Wachstumsstillstand des Feten<br />
eine stationäre Behandlung zwingend erforderlich gewesen.<br />
Das wäre fehlerhaft unterlassen worden.<br />
Zu bemängeln seien auch die nicht erfolgte Bestimmung<br />
von Laborparametern wie Leberwerte, Harnsäure, Thrombozyten,<br />
Hämoglobin und Hämatokrit zum Ausschluß eines<br />
HELLP-Syndroms sowie nicht regelmäßig durchgeführte<br />
Kontrollen durch CTG und Dopplersonographie. Der bestehende<br />
Hochdruck, der weder kontrolliert noch therapiert<br />
wurde, hätte als Warnsignal für eine sich später entwickelnde<br />
Eklampsie gewertet werden müssen. Bei rechtzeitiger<br />
stationärer Einweisung mit zeit- und sachgerechter Therapie<br />
der schweren Präeklampsie wäre es möglicherweise<br />
nicht zur Eklampsie und zum HELPP-Syndrom gekommen.<br />
Auch hätte dann die Lungenreifung beim Kind früher induziert<br />
werden können.<br />
Die vorzeitige Entbindung mit der Folge einer Frühgeburt<br />
des Kindes in der 34 + 1 SSW wäre nach Meinung der Gutachterin<br />
auch bei adäquater antihypertensiver Therapie der<br />
Mutter nicht sicher vermeidbar gewesen. Ob der Tod des<br />
Kindes auf die fehlende adäquate Lungenreifeinduktion<br />
zurückzuführen sei, solle durch einen Neonatologen beurteilt<br />
werden.<br />
Der neonatologische Gutachter gelangte zu der Auffassung,<br />
daß das Kind mit einem für die Schwangerschaftswoche<br />
typischen Gewicht geboren worden sei. Weder bei der<br />
Mutter noch bei dem Neugeborenen wären unmittelbar<br />
postpartal Zeichen eines Amnioninfektionssyndroms festzustellen<br />
gewesen. Auch die Histologie der Plazenta enthalte<br />
keine Hinweise auf eine Infektion.<br />
Erst am vierten Lebenstag hätten erhöhte Körpertemperatur<br />
und Laborwerte eine Infektion signalisiert. Daraufhin<br />
sei mit einer Antibiotikatherapie begonnen worden. Trotzdem<br />
habe sich eine schwere Sepsis mit eitriger Meningitis<br />
auf der Basis einer Infektion mit Enterobacter cloacae entwickelt,<br />
die schließlich zum Tod des Kindes geführt habe.<br />
Dabei sei zu berücksichtigen, daß der nachgewiesene Keim<br />
eine hohe Antibiotikaresistenz aufwies. Auch bei früher<br />
einsetzender Therapie habe die Gefahr hoher Mortalität<br />
bestanden. Bei 30 Prozent der überlebenden Kinder sei mit<br />
schweren Veränderungen des Hirngewebes zu rechnen. Der<br />
Tod des Kindes wäre Folge der Infektion und lasse sich nicht<br />
auf die fehlende Induktion der Lungenreifung zurückführen.<br />
Die Schlichtungsstelle gelangte in Würdigung beider Gutachten<br />
und unter eigener Urteilsbildung abschließend zu<br />
folgender Bewertung des Sachverhalts:<br />
Die Behandlung der 40jährigen Erstgraviden durch den in<br />
Anspruch genommenen Frauenarzt nach Feststellung eines<br />
erhöhten Blutdrucks in der 24 + 5 SSW und einer übermäßigen<br />
Gewichtszunahme in der Schwangerschaft war fehlerhaft.<br />
Mit kurzfristigen Kontrollen des Blutdrucks, ergänzt<br />
durch gezielte Laboruntersuchungen sowie frühzeitiger Ein-<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 243
RECHT / FORTBILDUNG<br />
weisung in stationäre Behandlung, spätestens in der 30 + 5<br />
SSW bei Anstieg des Blutdrucks auf 170/100 mm Hg und im<br />
Ultraschall nachgewiesenem Wachstumsstillstand des Kindes,<br />
hätten mit hoher Wahrscheinlichkeit die Eklampsie und<br />
das HELLP-Syndrom verhindert werden können.<br />
Der Tod des Kindes war nicht beweisbar auf einen ärztlichen<br />
Fehler zurückzuführen, insbesondere nicht auf eine<br />
fehlende medikamentöse Induktion der Lungenreifung.<br />
Hier folgte die Schlichtungsstelle dem neonatologischen<br />
Gutachter.<br />
Als fehlerbedingte Gesundheitsschäden waren die Eklampsie<br />
und das HELPP-Syndrom mit den daraus resultierenden<br />
Folgen (posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom<br />
und temporofrontoparietales Kopfschwartenhämatom) zu<br />
qualifizieren.<br />
Es wurde insoweit eine außergerichtliche Regulierung<br />
von Haftungsansprüchen empfohlen.<br />
Verfasser:<br />
Prof. Dr. med. Harald Riedel<br />
Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle für<br />
Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n<br />
Hans-Böckler-Allee 3<br />
30173 Hannover<br />
Woran wir noch erinnern möchten!<br />
Fortbildungspflicht auch für Krankenhausärzte<br />
Am 31.12.<strong>2010</strong> endet der erste Zyklus der Nachweisführung<br />
zur Fortbildung von Fachärzten, die vor bzw.<br />
seit dem 01.01.2006 im Krankenhaus tätig waren.<br />
Dieser Nachweis ist bundesweit durch das Fortbildungszertifikat<br />
der jeweiligen <strong>Ärztekammer</strong> zu erbringen.<br />
Jeder angestellte Facharzt in einem nach § 108 SGB V zugelassenen<br />
Krankenhaus, hat in dem für ihn geltenden 5-Jahres-Zeitraum<br />
gesetzlich gefordert (Regelungskompetenz<br />
hat der Gemeinsame Bundesausschuß bzw. die KVen) mindestens<br />
250 Fortbildungspunkte nachzuweisen.<br />
Minimal 150 Fortbildungspunkte (60 %) müssen fachspezifisch<br />
erworben werden, d. h. Fortbildungen speziell in der<br />
eigenen Fachdisziplin müssen dem Erhalt und der Weiterentwicklung<br />
der fachärztlichen Kompetenz dienen. Der Facharzt<br />
muß diese Unterscheidung selbst vornehmen, der Ärztliche<br />
Direktor hat ihm dies schriftlich zu bestätigen. Hierzu ist es<br />
erforderlich, dem Ärztlichen Direktor (der Klinik oder Krankenhausabteilung<br />
bzw. dem Chefarzt, der für die Erstellung<br />
des Qualitätsberichtes zuständig ist) nicht nur das Fortbildungszertifikat<br />
über die 250 Punkte vorzulegen, sondern<br />
auch diesbezüglich einzelne Fortbildungsnachweise.<br />
Für Fachärzte, die bereits vor dem 01.01.2006 in einem<br />
Krankenhaus oder einer Klinik tätig waren, können ihre ab<br />
dem 01.01.2004 erworbenen Fortbildungspunkte ggf. auf<br />
den ersten Fortbildungszeitraum bis zum 31.12.<strong>2010</strong> mit<br />
angerechnet werden.<br />
Bei allen anderen Fachärzten mit späterem Beginn ist der<br />
ersten Arbeitstag der maßgebliche Anfangstermin für den<br />
individuellen ersten Zyklus zum Erwerb von 250 Fortbildungspunkten.<br />
Für Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten<br />
im Krankenhaus endet der<br />
gesetzlich vorgeschriebenen Zeitraum am 31.12.2013.<br />
Die rund 1000 Fachärzte in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, die<br />
noch nicht im Besitz eines Fortbildungszertifikates sind,<br />
brauchen bei ausreichender Punkteanzahl durch Barcodeerfassung<br />
keine Einzelbescheinigungen in der <strong>Ärztekammer</strong><br />
einzureichen. Für alle Kammermitglieder gilt seit <strong>2010</strong>, daß<br />
auch bei „Punkteüberschuß“ im Fünfjahreszeitraum nur ein<br />
Fortbildungszertifikat ausgestellt wird.<br />
Bitte erkundigen Sie sich zu Ihrem persönlichen Punktestand<br />
im Referat Fortbildung der <strong>Ärztekammer</strong> M-V unter<br />
Tel.: (0381) 49 280 42 /-43.<br />
Dipl.-Päd. Ch. Mertink<br />
Referatsleiterin Fortbildung<br />
Seite 244<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
FORTBILDUNG<br />
19. Seminar- und Fortbildungswoche der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
Termin: 09. – 13.11.<strong>2010</strong>, täglich 08.30 – 17.00 Uhr<br />
Reg.-Nr.: 10 /11/ – , Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2, 18225 Kühlungsborn<br />
Es werden folgende Kurse angeboten:<br />
Kompaktkurs Gerontopsychiatrie<br />
für Hausärzte (8 Stunden) 09.11.<strong>2010</strong> 80,00 € 8 P<br />
der Deutschen Akademie für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie (DAGPP)<br />
(anerkannt mit 8 Stunden für das Zertifikat „Gerontopsychiatrische Grundversorgung“ der DAGPP)<br />
Herr Dr. med. L. M. Drach<br />
Basiskurs „Palliativmedizinische<br />
Grundversorgung“ (40 Stunden) 09. – 13.11.<strong>2010</strong> 425,00 € 40 P<br />
Herr Dr. med. V. Lakner, Herr Prof. Dr. med. C. Junghanß, Herr Dr. med. A. Goepel<br />
(anerkannt mit 40 Stunden für die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin)<br />
Bei einer zu geringen Anzahl von Anmeldungen findet am 10.11.<strong>2010</strong> ein Refresher-Kurs<br />
„Palliativmedizin“ für Fortgeschrittene statt.<br />
Arzthaftung bei ärztlichem Kunstfehler 10.11.<strong>2010</strong> 08.30 – 11.30 Uhr 50,00 € 4 P<br />
Herr Dr. N. Rahn – Deutsche Ärzteversicherung<br />
N. N. – Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n<br />
Rheumatologie-Kurs 10.11.<strong>2010</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 50,00 € 4 P<br />
Herr Prof. Dr. med. C. Kneitz<br />
Interdisziplinärer Ultraschall-Grundkurs 10. – 13.11.<strong>2010</strong> 325,00 € 30 P<br />
Herr Dr. med. A. Holle, Herr Prof. Dr. med. D. Nürnberg<br />
Langzeit-EKG-Kurs 10. – 11.11.<strong>2010</strong> 175,00 € 17 P<br />
Herr Dr. med. W. Voß<br />
Psychosomatische Grundversorgung – 11. – 13.11.<strong>2010</strong> 200,00 € 20 P<br />
20 Stunden Theorie (Block 16 der Kursweiterbildung Allgemeinmedizin)<br />
Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider, Herr Dr. med. J.-F. Buhrmann<br />
Refresher-Kurs für Ärzte mit 12.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 9 P<br />
Zusatzbezeichnung Notfallmedizin<br />
Herr Dr. med. R. Baetgen<br />
Praktischer Untersuchungskurs<br />
- Wirbelsäule 12.11.<strong>2010</strong> 08.30 – 11.30 Uhr 50,00 € je 4 P<br />
- Muskulatur 12.11.<strong>2010</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 50,00 €<br />
Herr Dr. med. D. Sturm<br />
Refresher-Kurs 13.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 9 P<br />
„Der lebensbedrohliche Notfall“ (Herz-Lungen-Wiederbelebung) 80,00 €<br />
Herr Dr. med. L. Fischer<br />
Rehabilitation – Verordnungsberechtigung 13.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 19 P<br />
Herr Dr. med. P. Kupatz<br />
(Voraussetzung: vorab 8stündiges Selbststudium per CD; KV anerkannt)<br />
Grundkurs „Impfen“ 13.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 8 P<br />
Frau med. M. Littmann<br />
(Erwerb des Impfzertifikates der <strong>Ärztekammer</strong> M-V)<br />
Pharmakotherapie 13.11.<strong>2010</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 50,00 € 4 P<br />
Herr Prof. Dr. B. Hinz<br />
Anmeldungen sind ab sofort möglich: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock, Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040, E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 245
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Veranstaltungskalender<br />
Impfkurse in<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
- Grundkurs:<br />
Erwerb des Impfzertifikates der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
- Refresher-Kurs:<br />
Voraussetzung: Impfzertifikat einer <strong>Ärztekammer</strong><br />
Gebühr: Grundkurs: je 100,00 €,<br />
Refresher-Kurs: je 50,00 €<br />
Kurse der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
11.09.<strong>2010</strong>, 09.30 – 15.00 Uhr,<br />
Refresher-Kurs (Imptag M-V)<br />
6 P<br />
Ort: Hotel Neptun, Seestr. 19,<br />
18119 Rostock-Warnemünde<br />
13.11.<strong>2010</strong>, 08.30 – 17.00 Uhr, Grundkurs 8 P<br />
Ort: Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2,<br />
18225 Ostseebad Kühlungsborn<br />
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Kurse anerkannter Kursleiter<br />
im Kammerbereich<br />
25.09.<strong>2010</strong>, 08.30 – 12.30 Uhr,<br />
Refresher-Kurs<br />
5 P<br />
25.09.<strong>2010</strong>, 08.30 – 16.00 Uhr, Grundkurs 8 P<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. H.-J. Feickert<br />
Ort / Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Sekretariat,<br />
S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,<br />
Tel.: (0395) 7 75-29 01, Fax: (0395) 7 75-29 03<br />
Ein vollständiges und aktualisiertes Angebot<br />
finden Sie auf der Internetseite: http://<br />
www.aek-mv.de ➝ Fortbildung ➝<br />
Veranstaltungskalender<br />
Veranstaltungen der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
Der lebensbedrohliche Notfall mit<br />
praktischen Übungen zur Notfallmedizin<br />
(für Ärztesenioren)<br />
Termin: 15.07.<strong>2010</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr 5 P<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Frau Dr. med. D. Zillig<br />
Gebühr: 25,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Refresher-Kurse „Der<br />
lebensbedrohliche Notfall“<br />
(Herz-Lungen-Wiederbelebung)<br />
je 9 P<br />
(für niedergelassene Ärzte und deren Assistenzpersonal,<br />
jeweils 09.00 – 16.00 Uhr)<br />
11.09.<strong>2010</strong> Raum 305, Schulungsraum des Pflegedienstes<br />
(MVZ), Universitätsklinikum<br />
Greifswald, Fleischmannstr. 6,<br />
17475 Greifswald<br />
13.11.<strong>2010</strong> Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2,<br />
18225 Ostseebad Kühlungsborn<br />
11.12.<strong>2010</strong> Stadtverwaltung, Brandschutz- und<br />
Rettungsamt, Ziegelbergstr. 50,<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Gebühr: je 100,00 € Ärzte, 80,00 € Assistenzpersonal<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
EKG-Seminar für Fortgeschrittene<br />
Termin: 22.09.<strong>2010</strong>, 16.00 – 19.30 Uhr 4 P<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. J. Placke<br />
Gebühr: 25,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
16. Zentrale Fortbildung „Interventionsmöglichkeiten<br />
bei Alkoholund<br />
Drogenabhängigkeit“<br />
Schwerpunkte: Glücksspielsucht und 7 P<br />
Medienabhängigkeit<br />
Termin: 25.09.<strong>2010</strong>, 09.00 – 15.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. R. Woratz<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Hallo – ist hier ein Arzt an Bord?<br />
Reisenotfälle zu Lande, zu Wasser<br />
und in der Luft (offen für alle<br />
Interessenten, auch medizinisches Personal) 9 P<br />
Themen: Notfälle auf Schiffen und in der Bahn, Besonderheiten<br />
auf Flugreisen. Die häufigsten Notfälle: Jetlag,<br />
Druckausgleich, Reisekrankheit, Thrombose, Embolie …<br />
Termin: 09.10.<strong>2010</strong>, 09.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. R. Baetgen<br />
Gebühr: 100,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Curriculum für Transfusionsverantwortliche<br />
bzw. Transfusionsbeauftragte<br />
(nach dem Transfusionsgesetz und den Richtlinien<br />
der BÄK / PEI)<br />
Termin: 14. – 15.10.<strong>2010</strong><br />
16 P<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. V. Kiefel,<br />
Frau Dr. med. K. Schnurstein<br />
Gebühr: 150,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
X. Zentrale Fortbildungsveranstaltung<br />
„HIV / AIDS“<br />
6 P<br />
Termin: 04.12.<strong>2010</strong>, 10.00 – 15.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. G. Hauk<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />
Veranstaltungen in unserem<br />
Kammerbereich<br />
Folgende Veranstalter bieten in M-V<br />
Balintgruppenarbeit an:<br />
Gadebusch – Frau Dipl.-Med. A. Hachtmann,<br />
Tel.: (03886) 21 24 40<br />
Greifswald – Frau Dr. med. B. Noack,<br />
Tel.: (03834) 59 46 64<br />
Neubrandenburg – Frau Dr. med. C. Gold,<br />
Tel.: (0395) 7 75-45 02<br />
Rostock – Frau Dr. med. K. Birke,<br />
Tel.: (038203) 4 46 06<br />
Schwerin – Herr Dr. med. P. Herzog,<br />
Tel.: (0385) 5 77-73 73<br />
Stralsund – Herr Dr. med. Dr. jur. M. Gillner,<br />
Tel.: (03831) 45 22-00<br />
Fortbildung des Institutes für Psychotherapie<br />
und Psychoanalyse M-V e. V.<br />
Thema: Narzißmus und frühe Störungen in Licht der<br />
ödipalen Situation<br />
Seite 246<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Termin: 03.07.<strong>2010</strong>, 09.30 – 11.00 Uhr 2 P<br />
Ort: Institut für Psychotherapie und Psychoanalys<br />
<strong>Mecklenburg</strong> e. V., Markt 6 – 8, 17489 Greifswald<br />
Leitung: Herr Dr. med. C. Nedelmann (Hamburg)<br />
Gebühr: 8,00 € pro Stunde<br />
Anmeldung: Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse<br />
M-V e. V., Augustenstr. 44 a, 18055 Rostock,<br />
Sekretariat, Tel.: (0381) 4 59 03 93 (dienstags und donnerstags<br />
9.00 – 10.30 Uhr / mittwochs 14.00 – 16.00<br />
Uhr), Internet: http://www.ippmv.de<br />
Fortbildungen der Klinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie und der<br />
Klinik für Forensische Psychiatrie<br />
Termine: jeweils 15.30 – 17.00 Uhr je 2 P<br />
06.07.<strong>2010</strong> ADHS und bipolare Störungen<br />
27. – 28.08.<strong>2010</strong> 8. Hansesymposium Rostock:<br />
Zukunft der Psychiatrie –<br />
Psychiatrie der Zukunft<br />
Ort: Hörsaal, Zentrum für Nervenheilkunde,<br />
Universitätsklinikum Rostock<br />
Leitung: Frau Priv.-Doz. Dr. med. habil. J. Höppner,<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. D. Schläfke<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Rostock, Zentrum<br />
für Nervenheilkunde, Frau Dr. med. U. Lemke,<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-96 83, Fax: (0381) 4 94-96 82,<br />
E-Mail: ulrike.lemke@med.uni-rostock.de<br />
Interdisziplinäre<br />
Schmerzkonferenzen<br />
je 4 P<br />
Termine: 07.07.<strong>2010</strong> / 01.09.<strong>2010</strong> /<br />
06.10.<strong>2010</strong> / 03.11.<strong>2010</strong> / 01.12.<strong>2010</strong>,<br />
jeweils 17.15 – 19.00 Uhr<br />
Ort: Schmerzambulanz, Klinik für Anästhesiologie,<br />
Universitätsklinikum Greifswald,<br />
F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald<br />
Leitung: Frau Dr. med. S. Adler<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald,<br />
Klinik für Anästhesiologie, Schmerzambulanz,<br />
Frau Dr. med. S. Adler, F.-Sauerbruch-Str. 1,<br />
17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86-66 96, Fax: (03834)<br />
86-58 44, Internet: http://www.klinikum.uni-greifswald.de,<br />
E-Mail: stefani.adler@uni-greifswald.de<br />
Infektionsepidemiologie /<br />
Krankenhaushygiene<br />
für Hygienebeauftragte Ärzte, Pflegedienstleitung, Hygienefachkräfte<br />
der Krankenhäuser u. Rehakliniken M-V<br />
Neu! – Termin: 07.07.<strong>2010</strong> (statt: 30.06.<strong>2010</strong>),<br />
09.30 – 15.30 Uhr<br />
Ort: Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und<br />
Rechtspflege, Goldberger Str. 12, 18273 Güstrow<br />
Leitung: Frau Dr. med. R. Poldrack<br />
Anmeldung: LAGuS M-V, Landesamt für Gesundheit<br />
und Soziales, Außenstelle Neustrelitz, Frau G. Lorenz,<br />
Schloßstr. 8, 17235 Neustrelitz,<br />
Tel.: (03981) 27 21 07, Fax: (03981) 20 45 45,<br />
E-Mail: Gerlinde.Lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />
Diskussionsforum Palliativmedizin<br />
Termine: 07.07.<strong>2010</strong> / 04.08.<strong>2010</strong> / 01.09.<strong>2010</strong> /<br />
06.10.<strong>2010</strong> / 03.11.<strong>2010</strong> / 01.12.<strong>2010</strong>,<br />
jeweils 17.00 – 19.00 Uhr<br />
je 3 P<br />
Ort: Raum 2.002 a/b (Wohnzimmer der Palliativstation),<br />
2. Etage, Klinik III – Interdisziplinärer Bereich für<br />
Palliativmedizin, Zentrum für Innere Medizin,<br />
Universitätsklinikum Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. C. Junghanß<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Rostock, Zentrum<br />
für Innere Medizin, Klinik III – Interdisziplinärer Bereich<br />
für Palliativmedizin, Sekretariat,<br />
Ernst-Heydemann-Str. 8, 18057 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-74 21, Fax: (0381) 4 94-74 22,<br />
Internet: http://www.palliativ.med.uni-rostock.de,<br />
E-Mail: cristina.schulz@med.uni-rostock.de<br />
Fortbildungen der Carl-Friedrich-Flemming-<br />
Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH –<br />
Curriculum für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie<br />
je 2 P<br />
Termine: jeweils 16.00 – 17.30 Uhr<br />
08.07.<strong>2010</strong> Grundlagen der Testtheorie und<br />
Leistungsdiagnostik<br />
26.08.<strong>2010</strong> Grundlagen der psychiatrischen<br />
Begutachtung<br />
09.09.<strong>2010</strong> Traumazentrierte Psychotherapie<br />
30.09.<strong>2010</strong> Soziales Kompetenztraining:<br />
Theorie und Praxis<br />
14.10.<strong>2010</strong> AMDP-Seminar<br />
28.10.<strong>2010</strong> Verwirrtheitszustand und Delir<br />
11.11.<strong>2010</strong> Fahrtauglichkeit und Arzthaftung bei<br />
psychischen Erkrankungen<br />
25.11.<strong>2010</strong> Psychose und Sucht: Therapeutische<br />
Strategien<br />
16.12.<strong>2010</strong> Fetales Alkoholsyndrom (FAS) und die<br />
psychischen Folgen<br />
Ort: Alte Bibliothek, Haus 11, Carl-Friedrich-Flemming-<br />
Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />
Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH, Carl-<br />
Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, Sekretariat, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />
19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />
Fortbildungen der Carl-Friedrich-Flemming-<br />
Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH –<br />
Fortschritte in der Diagnostik und<br />
Therapie psychischer Erkrankungen<br />
Termine: jeweils 18.00 – 19.30 Uhr je 2 P<br />
14.07.<strong>2010</strong> Diagnostik und Therapie der<br />
posttraumatischen Belastungsstörung<br />
01.09.<strong>2010</strong> Die Katatonien<br />
20.10.<strong>2010</strong> Von der kindlichen Fütterstörung zur<br />
kindlichen Eßstörung: Symptomspektrum,<br />
Entwicklungsverläufe und<br />
Therapiemöglichkeiten<br />
Ort: Festsaal, Haus 13, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />
HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />
Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH, Carl-<br />
Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, Sekretariat, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />
19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />
Reanimationstraining der Klinik am<br />
Haussee in Feldberg<br />
28.07.<strong>2010</strong> Differentialtherapie der Schmerzsyndrome<br />
aus orthopädischer Sicht<br />
25.08.<strong>2010</strong> Akute Luftnot<br />
22.09.<strong>2010</strong> Hypertensive Krise<br />
27.10.<strong>2010</strong> Therapie des akuten Koronarsyndroms<br />
24.11.<strong>2010</strong> Akutes Abdomen<br />
22.12.<strong>2010</strong> Fieber unklarer Genese<br />
Leitung: Herr Dr. med. J. Andrich,<br />
Frau Dr. med. I. Blümel<br />
Ort / Anmeldung: Klinik am Haussee,<br />
Zentrum für Kardiologie, Sekretariat Frau C. Manz,<br />
Buchenallee 1, 17258 Feldberger Seenlandschaft,<br />
Tel.: (039831) 5 24 21,<br />
E-Mail: c.manz@klinik-am-haussee.de<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
der Klinik für Kardiologie, Angiologie,<br />
Pneumologie und internistische Intensivmedizin<br />
des KMG-Klinikums Güstrow<br />
Thema: Fortbildungsreihe – Güstrower Leitlinien-<br />
Gespräche<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 247
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Termine: jeweils 16.30 – 18.00 Uhr<br />
25.08.<strong>2010</strong> Update Prävention bei KHK<br />
29.09.<strong>2010</strong> Update Lungenembolie<br />
27.10.<strong>2010</strong> Update Vorhofflimmern<br />
24.11.<strong>2010</strong> Update STEMI<br />
Ort: Multimediaraum, Berufliche Schule,<br />
KMG-Klinikum Güstrow GmbH,<br />
Fr.-Trendelenburg-Allee 1, 18273 Güstrow<br />
Leitung: Herr Dr. med. R. Kaiser<br />
Anmeldung: KMG-Klinikum Güstrow GmbH,<br />
Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie,<br />
internistische Intensivmedizin, Sekretariat Frau M.<br />
Christian, Fr.-Trendelenburg-Allee 1, 18273 Güstrow,<br />
Tel.: (03843) 34-19 50, Fax: (03834) 34-33 20,<br />
E-Mail: m.christian@kmg.ag<br />
Baltic Summeracademy Cardiac<br />
Surgery<br />
Thema: Integrative techniques in cardiac surgery –<br />
Traditio et innovatio<br />
Termin: 26. – 27.08.<strong>2010</strong><br />
Ort: Grand Hotel Heiligendamm, Prof.-Dr.-Vogel-Str. 6,<br />
18209 Heiligendamm<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Liebold,<br />
Herr Prof. Dr. med. G. Steinhoff<br />
Anmeldung: Sphinx et Agentur für Zeitgeistentwicklung,<br />
Herr Dr. med. R. Uhde,<br />
Große Goldstr. 7, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 1 28 93 92, Fax: (0381) 1 28 94 79,<br />
Internet: http://www.baltic-summeracademy.com,<br />
E-Mail: summeracademy@sphinxet.de<br />
8. Greifswalder Sommersymposium –<br />
ALPHA: Akutmedizinische Leitlinien<br />
für Patienten im höheren Alter<br />
Unterthema: Sepsis – (k)ein Todesurteil?<br />
Termin: 27. – 28.08.<strong>2010</strong><br />
Ort: Alfred-Krupp-Wissenschaftskolleg, Baderstr. 1,<br />
17487 Greifswald<br />
Leitung: Herr Dr. med. M. Gründling, Frau J. Simon,<br />
Herr T. Feyerherd, Frau I. Scheer<br />
Gebühr: 90,00 € (Chefärzte / Oberärzte),<br />
50,00 € (niedergelassene Ärzte),<br />
15,00 € (Pflegekräfte / Studenten)<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald,<br />
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin,<br />
Sekretariat Frau S. Pantermehl, Fr.-Loeffler-Str. 23,<br />
17475 Greifswald,<br />
Tel.: (03834) 86-58 60, Fax: (03834) 86-58 54,<br />
E-Mail: sandra.pantermehl@uni-greifswald.de<br />
Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft<br />
Palliativmedizin<br />
Termine: jeweils 17.30 – 19.30 Uhr je 3 P<br />
01.09.<strong>2010</strong> Palliativstation<br />
03.11.<strong>2010</strong> Falldiskussionen<br />
Ort: Seminarraum, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin<br />
C, Hämatologie und Onkologie, Universitätsklinikum<br />
Greifswald, F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald<br />
Leitung: Herr Dr. med. C. Busemann,<br />
Seite 248<br />
Frau Dr. med. A. F. Klenner, Herr Dr. med. A. Jülich<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald, Herr<br />
Dr. med. C. Busemann / Herr Dr. med. A. Jülich,<br />
F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald,<br />
Tel.: (03834) 86-66 17<br />
Seminar „Patientenverfügung“ für<br />
Ärzte, Patienten und Pflegende<br />
Termine: 02.09.<strong>2010</strong> / 07.10.<strong>2010</strong> / 11.11.<strong>2010</strong>,<br />
jeweils 16.00 – 17.30 Uhr<br />
je 3 P<br />
Ort: Bettenhaus (5. Etage), Schmerzambulanz,<br />
Universitätsklinikum Greifswald,<br />
F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald<br />
Leitung: Herr Dr. med. A. Jülich,<br />
Frau C. Schnitzer (Richterin)<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald,<br />
Klinik für Anästhesiologie, Schmerzambulanz,<br />
Herr Dr. med. A. Jülich, F.-Sauerbruch-Str. 1,<br />
17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86-66 96,<br />
E-Mail: ajuelich@uni-greifswald.de,<br />
(begrenzte Teilnehmerzahl)<br />
13. Curriculum „Anatomie und<br />
Schmerz“<br />
20 P<br />
Termin: 09.09.<strong>2010</strong>, 09.00 Uhr – 11.09.<strong>2010</strong>,<br />
12.00 Uhr<br />
Ort: Universitätsklinikum Greifswald,<br />
Institut für Anatomie und Zellbiologie,<br />
Fr.-Loeffler-Str. 23 c, 17475 Greifswald<br />
Leitung: Herr Dr. med. U. Preuße, Herr Prof.<br />
Dr. rer. nat. J. Giebel, Herr Prof. Dr. med. T. Koppe<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald,<br />
Institut für Anatomie und Zellbiologie, Sekretariat Frau<br />
E. Erdmann, Fr.-Loeffler-Str. 23 c, 17475 Greifswald,<br />
Tel.: (03834) 86-53 01, Fax: (03834) 86-53 02,<br />
E-Mail: Esther.Erdmann@uni-greifswald.de<br />
Komplette Akupunkturausbildung<br />
der DGfAN e. V. zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />
Akupunktur<br />
(KV Qualifikation)<br />
laufendes Kurssystem:<br />
17. – 19.09.<strong>2010</strong> Grundkurs Komplex D<br />
24. – 25.09.<strong>2010</strong> Praktikumskurs 03<br />
10. – 12.12.<strong>2010</strong> Grundkurs Komplex E<br />
14. – 15.01.2011 Praktikumskurs 04<br />
04. – 05.09.<strong>2010</strong> Spezialseminar „Dermatologische<br />
und kosmetische<br />
Akupunktur“<br />
Beginn eines neuen Kurssystems:<br />
07. – 09.01.2011 Grundkurs Komplex A<br />
Ort: Akupunkturfortbildungszentrum Kur- und Ferienhotel<br />
„Sanddorn“,<br />
Strandweg 12, 18119 Rostock-Warnemünde<br />
Leitung: Frau Dr. med. R. Schwanitz<br />
Anmeldung: Akupunkturfortbildungszentrum,<br />
Frau Dr. med. R. Schwanitz,<br />
Strandweg 12, 18119 Rostock-Warnemünde,<br />
Tel.: (0381) 5 43 99-35, Fax: (0381) 5 43 99-88,<br />
E-Mail: ReginaSchwanitz@aol.com<br />
Fortbildungen der Friedrich-Petersen-Klinik<br />
Rostock, Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen<br />
–<br />
Curriculum für die Therapie von<br />
Abhängigkeitserkrankungen<br />
Termine: jeweils 15.30 – 17.00 Uhr je 2 P<br />
22.09.<strong>2010</strong> Tiefenpsychologische Suchttherapie in<br />
der geschlossenen Gruppe<br />
27.10.<strong>2010</strong> Repititive transkranielle Magnetstimulation<br />
als Behandlungsoption in der<br />
Psychiatrie und Suchtmedizin<br />
08.12.<strong>2010</strong> Affektregulation bei Alkoholabhängigkeit<br />
– eine fMRT-Studie<br />
Ort: Gartenhalle, Friedrich-Petersen-Klinik Rostock,<br />
Semmelweisstr. 2, 18059 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. M. Köhnke<br />
Anmeldung: Friedrich-Petersen-Klinik Rostock,<br />
Sekretariat Frau U. Stock, Semmelweisstr. 2, 18059<br />
Rostock, Tel.: (0381) 40 34-121, Fax: (0381) 40 34-119,<br />
Internet: http://www.friedrich-petersen-klinik.de/fortbildungskalender.php,<br />
E-Mail: u.stock@friedrich-petersen-klinik.de<br />
Ethik in einer alternden Welt<br />
Termin: 23. – 26.09.<strong>2010</strong><br />
Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. habil. D. Pavlovic,<br />
Herr Dr. med. M. Gründling<br />
Ort: Maritim Hotel Heringsdorf<br />
Gebühr: 190,00 € (Wissenschaftler / Ärzte),<br />
90,00 € (Pflegekräfte / Studenten),<br />
bei Anmeldung bis 01.08.<strong>2010</strong>: je 40,00 € Rabatt<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald, Klinik<br />
für Anästhesiologie und Intensivmedizin,<br />
Sekretariat Frau S. Pantermehl, Fr.-Loeffler-Str. 23,<br />
17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86-58 60, Fax: (03834)<br />
86-58 54, E-Mail: sandra.pantermehl@uni-greifswald.de<br />
6. Dierhagener gynäkologischonkologische<br />
Fortbildungstage<br />
Thema: Mamma-, Genitaltumoren und supportive<br />
Therapie<br />
Termin: 24.09.<strong>2010</strong>, 17.00 Uhr –<br />
8 P<br />
25.09.<strong>2010</strong>, 14.00 Uhr<br />
Ort: Standhotel Fischland, Ernst-Moritz-Arndt-Str. 6,<br />
18437 Ostseebad Dierhagen<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. B. Gerber<br />
Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />
Universitäts-Frauenklinik, Sekretariat Frau U. Rose,<br />
Südring 81, 18059 Rostock, Tel.: (0381) 44 01-45 00,<br />
Fax: (0381) 44 01-45 99,<br />
Internet: http://www.kliniksued-rostock.de,<br />
E-Mail: ufk@kliniksued-rostock.de<br />
Weiterbildungskurs „Spezielle<br />
Schmerztherapie“ – Komplexe 1<br />
und 2 (80 Stunden)<br />
81 P<br />
zur Teilnahme an der kassenärztlichen Versorgung<br />
Akupunktur<br />
Termin: 26.09. – 03.10.<strong>2010</strong><br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Ort: Kurhotel „Sanddorn“, Strandweg 12,<br />
18119 Rostock-Warnemünde<br />
Leitung: Herr Dr. med. S. Rudolph<br />
Gebühr: 800,00 € (DGfAN-Mitglieder), 1.000,00 €<br />
(Nichtmitglieder)<br />
Anmeldung: Akupunkturfortbildungszentrum,<br />
Frau Dr. med. R. Schwanitz, Strandweg 12,<br />
18119 Rostock-Warnemünde, Tel.: (0381) 5 43 99-35,<br />
Fax: (0381) 5 43 99-88,<br />
E-Mail: ReginaSchwanitz@aol.com<br />
XVII. Ultraschall-Kurse der Rostocker<br />
Südstadt-Ultraschalltage in der<br />
Chirurgie – Abdomen, Retroperitoneum,<br />
Schilddrüse, Thorax (ohne Herz)<br />
Termine: 14.00 Uhr (Beginn 1. Tag) – 14.00 Uhr<br />
(Ende: letzter Tag)<br />
Grundkurs 07. – 10.10.<strong>2010</strong> 31 P<br />
Abschlußkurs 18. – 20.11.<strong>2010</strong> 25 P<br />
Ort: Hörsaal, Klinikum Südstadt Rostock,<br />
Südring 81, 18059 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. habil. J. Bernhardt<br />
Gebühr: jeweils 290,00 € (Ärzte neue Bundesländer),<br />
310,00 € (Ärzte alte Bundesländer)<br />
Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />
Klinik für Chirurgie, Sekretariat Frau S. Mellendorf,<br />
Südring 81, 18059 Rostock, Tel.: (0381) 44 01-44 01,<br />
Fax: (0381) 44 01-41 09,<br />
E-Mail: gastrozentrum@kliniksued-rostock.de<br />
Treffen des Arbeitskreises Rehabilitationswissenschaften<br />
M-V <strong>2010</strong><br />
Termine: jeweils 16.00 Uhr<br />
je 3 P<br />
12.10.<strong>2010</strong> 15. Treffen: Flexibilisierung der<br />
Rehabilitation<br />
07.12.<strong>2010</strong> 16. Treffen: Macht Reha krank?<br />
Ort: wird noch bekanntgegeben<br />
Anmeldung: Universität Greifswald, Insitut für Community<br />
Medicine, Herr Dr. J. Moock, c/o Frau G. Weidt,<br />
Tel.: (03834) 86-77 62, Fax: (03834) 86-77 66,<br />
E-Mail: gaby.weidt@uni-greifwald.de<br />
Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten<br />
in der Sportmedizin<br />
Termin: 13.10.<strong>2010</strong>, 18.00 – 20.00 Uhr<br />
Ort: Strandweg 12, 18119 Rostock-Warnemünde<br />
Leitung: Herr Dr. med. T. Nowotny,<br />
Frau Dr. med. S. Krüger<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Rostock,<br />
Institut für Präventivmedizin,<br />
Frau Priv.-Doz. Dr. med. habil. R. Stoll,<br />
St.-Georg-Str. 108, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-99 51, Fax: (0381) 4 94-99 52,<br />
Internet: http://www.ipm.uni-rostock.de,<br />
E-Mail: regina.stoll@uni-rostock.de<br />
Fortbildungsveranstaltung des Diakonischen<br />
Zentrums Serrahn e. V.<br />
Thema: Sucht und Dysthymia<br />
Termin: 03.11.<strong>2010</strong>, 10.00 – 17.00 Uhr 9 P<br />
Ort: kleiner Konferenzraum, Rehabilitationsklinik<br />
Serrahn, Am Pfarrhof 1, 18292 Serrahn<br />
Leitung: Herr Dr. med. W. Traub<br />
Anmeldung: Diakonisches Zentrum Serrahn e. V.,<br />
Sekretariat Frau Dammeier, Am Pfarrhof 1, 18292 Serrahn,<br />
Tel.: (038456) 6 25 80, Fax: (038456) 6 25 85,<br />
Internet: http://www.dzs-ev.de,<br />
E-Mail: buero.dammeier@web.de<br />
Klinisch-pathologische Konferenz –<br />
Interdisziplinäre Veranstaltung mit<br />
Besprechung aktueller Fälle<br />
Termin: 03.11.<strong>2010</strong>, 15.00 – 17.00 Uhr 3 P<br />
Ort: Konferenzraum, Bethesda-Klinik,<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />
S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg<br />
Leitung: Herr Dr. med. T. Decker<br />
Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, Institut<br />
für Pathologie, Sekretariat Frau Schulz,<br />
S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,<br />
Tel.: (0395) 7 75-33 59, Fax: (0395) 7 75-33 58,<br />
E-Mail: path@dbknb.de<br />
Workshop „Anatomie, Anästhesie<br />
und Intensivmedizin“<br />
OP-Praxisworkshop<br />
04.11.<strong>2010</strong>, 07.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Universitätsklinikum Greifswald, Zentral-OP 1,<br />
F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald<br />
Symposium<br />
05.11.<strong>2010</strong>, 08.00 Uhr – 06.11.<strong>2010</strong>, 15.30 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, Institut für Anatomie und Zellbiologie,<br />
Universitätsklinikum Greifswald, Fr.-Loeffler-Str. 23 c,<br />
17475 Greifswald<br />
Leitung: Frau Dr. med. S. Gründling,<br />
Frau Dr. med. M. Zach<br />
Gebühr: bis 30.09.<strong>2010</strong>: 180,00 € (Symposium<br />
05. – 06.11.<strong>2010</strong>), 50,00 € (Praxisteil im OP 04.11.<strong>2010</strong>;<br />
max. 10 Teilnehmer)<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald, Klinik<br />
für Anästhesiologie und Intensivmedizin,<br />
Sekretariat Frau S. Pantermehl, Fr.-Loeffler-Str. 23,<br />
17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86-58 60,<br />
Fax: (03834) 86-58 54,<br />
E-Mail: sandra.pantermehl@uni-greifswald.de<br />
Veranstaltungen in anderen<br />
Kammerbereichen<br />
Die Akademie für Arbeitsmedizin<br />
und Gesundheitsschutz der <strong>Ärztekammer</strong><br />
Berlin<br />
bietet ein umfangreiches Kursprogramm<br />
(u. a. Arbeitsmedizin, Verkehrsmedizin) an.<br />
Nähere Informationen erhalten Sie unter:<br />
Tel.: (030) 4 08 06-12 15, Fax: (030) 4 08 06-55 13 99,<br />
Internet: http://www.aerztekammer-berlin.de bzw.<br />
E-Mail: fb-aag@aekb.de<br />
akut – Deutsches Forum für Notfallmedizin<br />
und Rettung<br />
Schwerpunkte: das mißhandelte Kind, aktuelle praktische<br />
Notfallmedizin, der Palliativpatient im Rettungsdienst,<br />
Schnittstelle Rettungsdienst<br />
Termin: 27.08.<strong>2010</strong>, 09.30 Uhr –<br />
28.08.<strong>2010</strong>, 18.00 Uhr<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. P. H. Tonner (Bremen)<br />
Ort / Anmeldung: Messe Bremen, WFB Wirtschaftsförderung<br />
Bremen GmbH, Findorffstr. 101, 28215<br />
Bremen, Internet: http://www.messe-bremen.de,<br />
E-Mail: anmeldung@akut-bremen.de<br />
Detailliertere Angaben und weitere<br />
Fortbildungsveranstaltungen finden Sie auf<br />
der Internetseite:<br />
http://www.baek.de ➝<br />
Fortbildungs portal<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 249
AUS DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG<br />
Öffentliche Ausschreibung<br />
von Vertragsarztsitzen gemäß §103 Abs. 4 SGB V<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> schreibt auf Antrag folgende Vertragsarztsitze zur Übernahme<br />
durch einen Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt.<br />
Planungsbereich / Fachrichtung Übergabetermin Bewerbungsfrist Ausschreibungsnummer<br />
Rostock<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 02/09/07/2<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 04/01/08<br />
Allgemeinmedizin 1. Oktober 2011 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 18/08/09<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 04/06/10/2<br />
Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 03/09/07/2<br />
Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 20/02/08/2<br />
Innere Medizin (hausärztlich) 15. Januar 2011 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 11/09/09<br />
Schwerin/Wismar/Nordwestmecklenburg<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten 1. <strong>Juli</strong> 2011 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 12/04/10<br />
Schwerin<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 09/11/09<br />
Neubrandenburg/<strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz<br />
Innere Medizin/Nephrologie nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 02/03/10<br />
(Praxisanteil)<br />
Greifswald<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 26/10/09<br />
Güstrow<br />
Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2011 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 13/05/09<br />
Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2011 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 20/01/10<br />
Müritz<br />
Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 01/04/08<br />
(Praxisanteil)<br />
Rügen<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 15/11/09<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 22/10/09<br />
Die Ausschreibungen erfolgen zunächst anonym.<br />
Bewerbungen sind unter Angabe der Ausschreibungsnummer an die Kassenärztliche Vereinigung<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Postfach 16 01 45, 19091 Schwerin, zu richten.<br />
Den Bewerbungsunterlagen sind beizufügen:<br />
• Auszug aus dem Arztregister;<br />
• Nachweise über die seit der Eintragung in das Arztregister ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten;<br />
• Lebenslauf;<br />
• polizeiliches Führungszeugnis im Original.<br />
Seite 250<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
Für Sie gelesen<br />
Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Jörn P. Sieb und Bertold Schrank<br />
Verlag Kohlhammer Stuttgart 2009<br />
332 Seiten, 75 Abb., 60 Tab., € 59,90<br />
ISBN 978-3-17-018381-0<br />
Das Buch aus der Reihe klinische<br />
Neurologie gibt einen<br />
Überblick über neuromuskuläre<br />
Erkrankungen<br />
in Bezug auf die klinische<br />
Symptomatik, die Diagnostik<br />
und anschließende<br />
Therapie.<br />
Nach einer allgemeinen<br />
Einführung, in der zunächst<br />
Begriffe geklärt und charakteristische<br />
Symptome,<br />
die auf bestimmte Entitäten<br />
hinweisen, beschrieben<br />
werden, folgt eine Zusammenfassung<br />
der grundlegenden<br />
diagnostischen und<br />
therapeutischen Maßnahmen neuromuskulärer Krankheiten.<br />
Im folgenden werden die speziellen Krankheitsbilder detailliert<br />
beschrieben, wobei die Kapitel einheitlich aufgebaut sind.<br />
Das Buch ist übersichtlich gegliedert und gibt einen exzellenten<br />
Leitfaden in die Hand, um sich in der großen Fülle der verschiedenen<br />
neuromuskulären Erkrankungen zurechtzufinden, wobei<br />
nicht nur die primären Muskelkrankheiten beschrieben werden<br />
sondern auch auf neurogene Erkrankungen, die sich an der<br />
Muskulatur manifestieren, eingegangen wird. Zahlreiche Tabellen,<br />
Diagramme, Fallbeispiele und Merksätze tragen zur Verständlichkeit<br />
und Übersicht bei, was eine konzentrierte Lektüre<br />
sehr erleichtert. Die Fotografien sowie die Farbabbildungen<br />
sind eindrucksvoll und veranschaulichen die beschriebenen Erkrankungen<br />
in ausgezeichneter Weise. In Anbetracht der in den<br />
letzten Jahren rapide zunehmenden Erkenntnisse hinsichtlich<br />
der molekularpathologischen Grundlagen zahlreicher neuromuskulärer<br />
Erkrankungen sowie der neuen zukunftweisenden<br />
Therapieansätze bilden die Autoren den derzeitigen Kenntnisstand<br />
ab.<br />
Dieses Buch ist in seiner Praxisrelevanz insbesondere für klinisch<br />
tätige Neurologen, aber auch für Neuropathologen, Orthopäden,<br />
Allgemeinmediziner bzw. Ärzte aller Fachrichtungen, die<br />
sich mit neuromuskulären Erkrankungen beschäftigen, absolut<br />
empfehlenswert.<br />
PD Dr. Silke Vogelgesang, Greifswald<br />
Schmerztherapie mit Lokalanästhetika<br />
Injektionstechniken – einfach und sicher<br />
J. Fischer<br />
2., überarbeitete und erweiterte Auflage<br />
Georg Thieme Verlag Stuttgart <strong>2010</strong><br />
181 Seiten, 95 Abb., 6 Tab., € 79,95<br />
ISBN 978-3-13-117932-6<br />
In seinem Vorwort erläutert<br />
der Verfasser, daß im<br />
vorliegenden Buch „eine<br />
symptombezogene Anleitung<br />
in Form eines ‚Kochbuches‘<br />
…“ erfolgt. Als Behandlungsziel<br />
wird eine<br />
schnelle Beseitigung von<br />
Schmerzen genannt, welche<br />
durch Injektionen von<br />
Lokalanästhetika erreicht<br />
werden könne.<br />
Das Buch ist in acht Kapitel<br />
gegliedert, wobei einleitend<br />
zunächst eine kurze<br />
Zusammenfassung der Physiologie<br />
des Schmerzes, der<br />
therapeutischen Möglichkeiten und der Anwendungsformen<br />
der Lokalanästhetika sowie ihrer Wirkungen erfolgt. Danach<br />
werden die Injektionstechniken einschließlich Nebenwirkungen<br />
und Kontraindikationen beschrieben.<br />
In den Kapiteln zwei bis sieben werden Schmerzsyndrome der<br />
jeweiligen Körperregion (Kopf, Halswirbelsäule, obere Extremität,<br />
Thorax und Abdomen, Lendenwirbelsäule und Becken, untere<br />
Extremität) und deren Behandlung durch Lokalanästhetika<br />
dargestellt. Im Kapitel acht folgen die Myofazialen<br />
Schmerz syndrome.<br />
Auffällig und aus meiner Sicht sehr gelungen sind die jeweils<br />
die gesamte rechte Buchseite einnehmenden großen, übersichtlichen<br />
Abbildungen der auf der linken Seite beschriebenen Region.<br />
Mit Bezug auf diese Abbildungen werden die verschiedenen<br />
Injektionstechniken beschrieben. Übersichtlich gegliedert<br />
und stichpunktartig werden die Indikationen, Differentialdiagnosen,<br />
das benötigte Material, die Technik des Eingriffs und<br />
ihre Gefahren sowie Begleittherapien genannt. Interessant ist<br />
die interdisziplinäre Verknüpfung der Therapieoptionen einschließlich<br />
alternativer Heilverfahren. Hervorzuheben ist auch<br />
der wiederholte Hinweis auf die notwendige Abklärung der<br />
Schmerzursache, wie z. B. Tumore. Hier wird der Unterschied<br />
zum reinen „Kochbuch“ positiv deutlich.<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
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BUCHVORSTELLUNGEN<br />
Am unteren Rand jeder Seite werden in einem farbig unterlegten<br />
Schriftfeld der Stellenwert der Therapie, Häufigkeit der Behandlung<br />
sowie zusätzliche Behandlungsoptionen unter Verwendung<br />
einer Ansammlung von Abkürzungen zusammengestellt.<br />
An dieser Stelle sollte man zum besseren Verständnis einige<br />
Begriffe besser ausschreiben.<br />
Zusammenfassend findet man in diesem Buch eine gute Übersicht<br />
über Injektionstechniken von Lokalanästhetika an Muskeln,<br />
Bändern, Sehnen und Gelenken. Ausgespart bleiben neuraltherapeutische<br />
Injektionstechniken an Ganglien sowie intraarterielle<br />
Injektionen. Großformatige Abbildungen veranschaulichen<br />
die beschriebenen Techniken sehr gut, so daß auch ungeübte<br />
Therapeuten sicher arbeiten können. Der Anwender sollte<br />
neben der erreichbaren schnellen Schmerzlinderung durch die<br />
dargestellten Techniken die Abklärung der Schmerzursache<br />
nicht vernachlässigen.<br />
gekennzeichnet, gleiches gilt für neue Klassifikationen von bisher<br />
nicht klassifizierten Tumoren.<br />
Um Verwechslungen zu vermeiden, werden die TNM-Nutzer<br />
aufgefordert, die jeweilige Auflage (Erscheinungsjahr) der<br />
TNM-Klassifikation, die sie verwendet haben, anzugeben.<br />
Die Weiterentwicklung des TNM-Klassifikationssystems konnte<br />
nur durch die enge Zusammenarbeit aller nationalen und internationalen<br />
Komitees gelingen. Die Nutzung dieses Systems bietet<br />
weltweit die Möglichkeit, eine einheitliche Sprache von Onkologen<br />
und Pathologen beim Vergleich ihres Krankengutes<br />
und bei der Bewertung ihrer Behandlungsergebnisse zu erreichen.<br />
Für die rasche deutsche Übersetzung und Bearbeitung ist den<br />
Herausgebern zu danken.<br />
Prof. H. H. Büttner, Wismar<br />
Dr. Doris Tarara, Rostock<br />
TNM – Klassifikation maligner Tumoren<br />
Herausgegeben und übersetzt von Christian Wittekind<br />
und Hans-Joachim Meyer<br />
7. Auflage, Wiley-VCH Verlag Weinheim <strong>2010</strong><br />
Taschenbuch, 295 Seiten, € 29,90<br />
ISBN 978-3-527-32759-1<br />
Das handliche Taschenbuch beginnt mit einer Lebensweisheit<br />
von Thomas von Aquin: „Die sind weise zu nennen, die Dinge<br />
in die rechte Ordnung bringen“.<br />
Die TNM-Klassifikation ist das weltweit anerkannte und am<br />
häufigsten verwendete System zur Beschreibung der klinischen<br />
und pathoanatomischen Ausbreitung einer malignen Tumorerkrankung.<br />
Die Veränderungen und Modifikationen in der jetzigen 7. Auflage<br />
basieren auf neuen Daten zur Prognose und neuen Methoden<br />
zur Bestimmung der Prognose.<br />
Bedeutsame Veränderungen betreffen die Karzinome des<br />
Ösophagus, des gastroösophagealen Übergangs, des Magens,<br />
der Lunge, der Appendix, der Gallengänge, der Haut<br />
und der Prostata.<br />
Einige Klassifikationen sind neu: Gastrointestinale Karzinoide<br />
(neuroendokrine Tumoren), gastrointestinale Stroma-Tumoren<br />
(GIST), Schleimhautmelanome des oberen Aerodigestivtraktes,<br />
Merkelzellkarzinome, Uterussarkome, intrahepatische Cholangiokarzinome<br />
und Nebennierenrindenkarzinome.<br />
Erstmalig wird eine neue Vorgehensweise eingeführt, um die<br />
Stadiengruppierungen von den prognostischen Gruppierungen<br />
abzugrenzen (Ösophagus, Prostata).<br />
Inhaltliche Änderungen der vorliegenden 7. Auflage gegenüber<br />
der 6. Auflage sind durch eine Linie am linken Rand des Textes<br />
Klassiker neu aufgelegt!<br />
Arzneiverordnungen<br />
Empfehlungen zur rationalen Pharmakotherapie<br />
Hrsg: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft<br />
22. Auflage, Verlag Medizinische Medien Informations GmbH<br />
Neu-Isenburg 2009<br />
1500 Seiten, € 49,95<br />
ISBN 978-3-87360-015-7<br />
In Zeiten, in denen Heerscharen von Pharmavertretern vor<br />
deutschen Sprechzimmern Schlange stehen, die Pharmaindustrie<br />
Ärzte mit Unmengen an „Informationsmaterial“ zu neuen<br />
oder vermeintlich neuen Produkten beglückt, medizinische Studien<br />
finanziert und ärztliche „Fortbildungen“ sponsert, sind<br />
unabhängige Arzneiinformationen zu einem seltenen, wertvollen<br />
Gut geworden. Dies gilt in besonderem Maße für die in ihrer<br />
22. Auflage erschienenen „Arzneiverordnungen“, herausgegeben<br />
von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft<br />
(AkdÄ).<br />
Auf eine lange Tradition zurückblickend, vermittelt die neue,<br />
vollständig überarbeitete und aktualisierte Ausgabe lesefreundlich<br />
aufbereitetes pharmakologisches Fachwissen unter Berücksichtigung<br />
wirtschaftlicher Aspekte. Auf 1484 Seiten werden in<br />
15 farblich voneinander abgesetzten Sektionen die wesentlichen<br />
therapeutischen Optionen bei Erkrankungen der einzelnen<br />
Organsysteme abgehandelt und darüber hinaus Angaben<br />
zur Arzneitherapie in den verschiedenen Fachgebieten sowie<br />
unter besonderen Bedingungen gemacht. Jedem Kapitel ist ein<br />
kurzes „Fazit für die Praxis“ vorangestellt, das dem Leser einen<br />
ersten Überblick ermöglicht, gefolgt von einer Übersicht der<br />
„empfohlenen“ Wirkstoffe. Einem kurzen Abriß der Pathophysiologie<br />
und Klinik des jeweiligen Krankheitsbildes folgt die<br />
Beschreibung therapeutischer Prinzipien und Sofortmaßnah-<br />
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BUCHVORSTELLUNGEN<br />
men. Sie leiten über zur klinischen Pharmakologie der einzelnen<br />
Wirkstoffe, die jeweils durch eine „Vergleichende Bewertung“<br />
der unterschiedlichen Substanzen sowie durch „Hinweise zur<br />
wirtschaftlichen Verordnung“ eingeleitet werden. Warnhinweise<br />
werden in kurzen, rot gesetzten Merksätzen vom übrigen<br />
Text abgesetzt und sind als solche gut erkennbar. Lesenswert ist<br />
auch die Einführungssektion „Verlässliche Arzneiinformationen<br />
– eine knappe Ware“, u. a. mit der vielsagenden Kapitelüberschrift<br />
„Industrieller Einfluss auf die Information zu Arzneimitteln“.<br />
Darüber hinaus erarbeiten die 76 Autoren erstmals eine<br />
Liste von 77 für die hausärztliche Praxis essentiellen Wirkstoffen,<br />
die ergänzt wird durch einen Pool von 76 Reservesubstanzen,<br />
die als Alternativen oder in Sonderfällen zum Einsatz kommen<br />
können. Ein angesichts des mit derzeit etwa 2500 Arzneistoffen<br />
recht unübersichtlichen Arzneimittelangebotes sehr<br />
begrüßenswertes Unterfangen.<br />
Abgerundet wird der durchweg positive Eindruck durch eine<br />
Aufstellung von Quellen für aktuelle und unabhängige Arzneimittelinformationen.<br />
Das auf ein solches Aktualisieren nicht<br />
ganz verzichtet werden kann, macht u. a. eine Verlautbarung<br />
des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />
(IQWiG) vom 24.11.2009 deutlich. Während die AkdÄ<br />
den selektiven Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer Reboxetin<br />
noch zu den essentiellen Wirkstoffen rechnete, gab das<br />
IQWiG bekannt, daß für die Wirksamkeit dieser Substanz bisher<br />
keine überzeugenden Belege beigebracht werden konnten.<br />
Fazit: Die gewählte Art der Darstellung ermöglicht einen schnellen<br />
Zugriff auf die wesentlichen Informationen zu den einzelnen<br />
Wirkstoffen ohne die klinischen und pathophysiologischen<br />
Bezüge aus dem Auge zu verlieren. Entsprechend hoch ist der<br />
Gebrauchswert dieses Buches für die Praxis. Der Verkaufspreis<br />
von 49,95 Euro macht es zudem zu einem Schnäppchen, das in<br />
keinem Sprechzimmer fehlen sollte.<br />
Ärzte in der Antike<br />
Heike Archner<br />
Verlag Philipp von Zabern Mainz 2009<br />
168 Seiten, 39 farbige Abb., € 29,90<br />
ISBN 978-3-8053-4058-8<br />
C.-E. Volkmann, Rostock<br />
Der von der Autorin in ihrer „Einführung“ (S. 8) angekündigten<br />
Darstellung der „unterschiedlichen Lebenswege“ der „Ärzte,<br />
Ärztinnen und medizinischen Laien“ in der griechisch-römischen<br />
Antike entspricht auch ihrer Gliederung des Materials im<br />
Inhaltsverzeichnis. Die unter den beiden Hochkulturen (S. 9-46;<br />
50-102) und unter dem sich anschließenden überraschend heterogenen,<br />
etwas kaleidoskophaft<br />
anmutenden<br />
Sachthemenkomplex „Von<br />
Abtreibung bis Zahnheilkunde“<br />
(S. 103-164) aufgeführten<br />
Kapitelüberschriften<br />
tragen die in überwiegend<br />
chronologischer Reihenfolge<br />
geordneten Namen<br />
der ausführlich porträtierten<br />
Mediziner. Die uns<br />
biographisch überlieferten<br />
Besonderheiten in Werk<br />
und Wirkung dieser Ärzte<br />
werden – und dies wohl<br />
nicht zuletzt einer beim Leser<br />
zu evozierenden Neugier wegen – durch mehr oder weniger<br />
zugkräftige Appositionen annonciert. So etwa „Erasistratos von<br />
Keos – der Arzt, der über Leichen ging; Archagathos – der<br />
Schlächter; Rufus von Ephesos – der Mitleidige“ u. ä.<br />
Bei der epochenübergreifenden Dimension der von Heike Archer<br />
wissenschaftshistorisch aufzubereitenden Materialfülle<br />
konnten einige Themen nur marginale Erwähnung finden oder<br />
sie blieben unberührt. Als ein allerdings notwendiges Addendum<br />
möchte der Rezensent hier das nach der Trennung der<br />
Heilkunde von der Philosophie durch griechische Ärzte für die<br />
téchneiartike zusammen mit einer fachbezogenen Didaktik begründete<br />
fachlinguistische Instrumentarium nachdrücklich erwähnen,<br />
zumal es sich latinisiert über die römische ars medica<br />
und durch diese bereichert zu einer bis heute international verbindlichen<br />
Terminologie, der ärztlichen Berufssprache, weiterentwickelt<br />
hat.<br />
Ferner wäre ein näheres Eingehen auf die folgenreiche Einbürgerung<br />
der griechischen Medizin in Rom der Transparenz der<br />
dortigen Entwicklungen seit dem 3. vorchristlichen Jahrhundert,<br />
die ja eine weitgehende Assimilationsbereitschaft kennzeichnet,<br />
durchaus vorteilhaft gewesen.<br />
Die Erwähnung der sperrigen Abwehrhaltung, die „Cato – der<br />
Starrsinnige“ (S. 129-130) den griechischen Ärzten entgegenbrachte,<br />
hätte hier einen entsprechenden Exkurs ermöglicht.<br />
Schließlich sei noch an verschiedene in der Kaiserzeit sich ausbreitende<br />
Entartungserscheinungen, Pfuschertum und Scharlatanerie,<br />
erinnert, der die römische Satire mit scharfen Attacken<br />
zu Leibe ging.<br />
Mag dieses Opus nach Anlage und Schreibweise bisweilen auch<br />
an die unterhaltsame Buntheit eines Feuilletons erinnern, so ist<br />
der Autorin gleichwohl eine weitausgreifende historische Quellenkenntnis<br />
nicht abzusprechen, wenn auch dem philologisch<br />
Interessierten gerade bei den antiken Texten vollständige Stellenzitate<br />
sehr willkommen wären. Letztlich auch durch den belebenden<br />
Einbezug von Legende und Anekdote darf man das<br />
antike Postulat, ein Autor habe seine Leser entweder zu unter-<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
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BUCHVORSTELLUNGEN<br />
halten oder ihnen zu nützen (aut delectare aut prodesse), gleicherweise<br />
als eingelöst betrachten. Oder ehrlicher gesagt: beinahe<br />
– zumindest aber dann, wenn in einer Neuauflage das<br />
übliche Personen- neben einem ausführlichen Sachregister die<br />
Benutzung dieses Buches etwas bequemer gestalten werden.<br />
Prof. W. Richter, Rostock<br />
Winter im Sommer – Frühling im Herbst<br />
Erinnerungen<br />
Joachim Gauck<br />
(in Zusammenarbeit mit Helga Hirsch)<br />
Siedler Verlag München 2009<br />
350 Seiten, zahlreiche s/w Abb., € 22,95<br />
ISBN 978-3-88680-935-6<br />
Mitten im Winter begriff<br />
ich, daß in mir ein unbesiegbarer<br />
Sommer ist. Dieses<br />
Gefühl von Albert Camus<br />
(in „Heimkehr nach<br />
Tipasa“) gleicht dem Titel<br />
des Erinnerungsbuches von<br />
Joachim Gauck. Für ihn ist<br />
die norddeutsche Kirche in<br />
Wustrow eine ähnliche<br />
Heimstatt wie für den französischen<br />
Schriftsteller das<br />
römische Ruinenfeld Tipasa<br />
an der algerischen Mittelmeerküste.<br />
Winter im<br />
nord(ost)deutschen Sommer<br />
war die empfundene<br />
Unfreiheit bis zur Öffnung der Berliner Mauer, die ihrerseits<br />
Frühling in den Herbst 1989 brachte. Diese Metaphorik umreißt<br />
die spannenden, vortrefflich geschriebenen Erinnerungen des<br />
streitbaren Mannes, der praktisch über Nacht in das Geschichtsbuch<br />
der Deutschen gelangte.<br />
Uns prägen Herkunft und Erfahrung. Liebevoll schildert Gauck<br />
seine Eltern und Großeltern. Kindheit und Jugend sind jedoch<br />
überschattet vom Alptraum der Verschleppung des Vaters nach<br />
Sibirien in sowjetische Lagerhaft. Der Fahrensmann und Cap<br />
Hornier überlebte Stalin und den Gulag. Er kehrte glücklich<br />
heim und hatte durch das Ertragen unverschuldeten Leids an<br />
Sicherheit und Festigkeit gewonnen. DDR-Alltag (und -Unrecht)<br />
konnten dem Lotsenkapitän nichts mehr anhaben. Seine Haltung<br />
übertrug sich auf die Familie und den Sohn, die sich so<br />
eine stets unmißverständliche Distanz zum Kommunismus bewahrten.<br />
Hinzu kommen ein protestantisches Theologiestudium<br />
und der Schutz der Kirche, die – alles in allem – den Pastor<br />
Gauck schon vor 1989 zu freiem Reden und Handeln beflügelten,<br />
das in der ehemaligen DDR unüblich war. Gauck wollte<br />
nicht die Kirche im Sozialismus, sondern er bekannte sich stets<br />
unterschwellig, oft auch unverblümt für eine Kirche als Zuflucht<br />
vor Marxismus und Leninismus. So schätzten ihn Konfirmanden<br />
und Kirchgänger, die gezielt in seinen Gottesdienst strömten.<br />
Er redete Klartext und tut das bis heute: „Wer die DDR nicht als<br />
Diktatur bezeichnet, wer das Unrecht leugnet, der hat offensichtlich<br />
Nachholbedarf. Sachliche Information ist Medizin gegen<br />
jede Form von Nostalgie“ (Gauck in den „NNN“ am<br />
15.01.<strong>2010</strong>).<br />
Im bewegten Herbst 1989 wuchs der Pastor schrittweise in<br />
eine politische Rolle hinein, so daß ihn eine Rostocker Zeitung<br />
als „Revolutionspastor“ bezeichnete. Unvergessen sind die<br />
Fürbittgottesdienste vor der Maueröffnung, die am 19. Oktober<br />
1989 in die erste Demonstration in Rostock unter dem Zeichen<br />
des berühmten „Bunten Schmetterlings“ mit der Aufschrift<br />
„Gewaltfrei für Demokratie“ einmündeten. Gaucks<br />
Traum „Ich gehe zur Arbeit und kann sagen, was wahr ist“<br />
war in Erfüllung gegangen. Dieses Glücksgefühl hat zweifellos<br />
seinen weiteren spektakulären politischen Weg bestimmt:<br />
Spitzenkandidat für das „Bündnis 90“, Volkskammerabgeordneter,<br />
Sonderbeauftragter für die Verwaltung der Akten und<br />
Dateien der Staatsicherheit und schließlich der erste Leiter der<br />
in der griffigen Kurzform nach ihm benannten Gauck-Behörde.<br />
Entstehung, Aufgaben und Erfolge der einmaligen Institution<br />
werden hautnah und vielschichtig geschildert, so daß das<br />
vorliegende Erinnerungsbuch ein gleichermaßen lebendiges<br />
wie sublimes Zeitzeugenwerk darstellt. Nach seiner zweiten<br />
Amtszeit als Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen mit<br />
zahlreichen brisanten Auftritten, vielen großartigen (säkularen)<br />
Reden und mehrfachen Ehrungen geht Gauck in den Ruhestand.<br />
Marianne Birthler wird im Jahr 2000 seine Nachfolgerin.<br />
Auch 20 Jahre nach dem Mauerfall ist das Interesse an<br />
der Einsicht in Stasiakten ungebrochen, so daß allein in der<br />
Rostocker Außenstelle der Birthler-Behörde in den Jahren<br />
2008 und 2009 jeweils rund 4.000 Anträge auf Akteneinsicht<br />
eingingen.<br />
Joachim Gauck bleibt ein prominenter Gastredner und ist als<br />
„linker, liberaler Konservativer“ nach wie vor vielfältig politisch<br />
und sozial engagiert. Seine immer authentischen, sehr spannenden<br />
und stets erhellenden Erinnerungen schließen etwas<br />
pathetisch: Mit strahlendem Lächeln läßt sich Gauck am 23. Mai<br />
2009 vor dem Berliner Reichstagsgebäude von einer Frau, „intelligent<br />
und aus dem Westen“ (?), unter einer schwarzrotgoldenen<br />
Fahne fotografieren. – Wie heißt es bei Fritz Reuter:<br />
„Denn helpt dat nich!“ seggt Kutscher Brümmer, „Wat möt, dat<br />
möt“.<br />
Prof. H. Nizze, Rostock<br />
Seite 254<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
SERVICE / GESCHICHTLICHES<br />
Ausschreibung Hans-Heinrich-Georg-Queckenstedt-<br />
Preis 2011<br />
Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Landesverband<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> e. V., schreibt den Hans-Heinrich-<br />
Georg-Queckenstedt-Preis 2011 in Höhe von 5.500 € für<br />
die beste Arbeit junger Wissenschaftler (bis 40 Jahre) auf dem<br />
Gebiet der Multiple-Sklerose-Forschung aus. Mit diesem Preis<br />
soll die wissenschaftliche Forschung bzgl. der Ursachen, Erscheinungsformen<br />
sowie Diagnostik, insbesondere der Liquorologie,<br />
und der geeignetsten Therapiemethoden bei der Multiple<br />
Sklerose gefördert werden. Der Preis wird gegebenenfalls<br />
unter mehreren Bewerbern aufgeteilt. Sollten keine qualifizierten<br />
Arbeiten eingereicht werden, wird der Preis einbehalten.<br />
Es werden nur Originalarbeiten und Habilitationsschriften aus<br />
dem Jahr <strong>2010</strong> zugelassen.<br />
Die Arbeiten sowie ein Curriculum vitae der Bewerberin/des<br />
Bewerbers sind in dreifacher Ausfertigung in deutscher oder<br />
englischer Sprache als Manuskript oder als gedrucktes Exemplar<br />
bis zum 15. Oktober <strong>2010</strong> an Herrn Prof. Dr. Reiner<br />
Benecke, Direktor der Klinik für Neurologie und Poliklinik der<br />
Universität Rostock über den DMSG-Landesverband <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />
Kieler Straße 26 a, 19057 Schwerin, einzureichen.<br />
Gesellschaft für Anatomie und Bildende Kunst gegründet<br />
Im Januar <strong>2010</strong> wurde in Berlin die o. g. Gesellschaft von<br />
Anatomen, bildenden Künstlern und Künstleranatomen ins<br />
Leben gerufen.<br />
Die Anatomie, das Studium der Strukturen des menschlichen<br />
Körpers, ist als grundlegendes Fach in der medizinischen Ausbildung<br />
unverzichtbar. Für Künstler unterschiedlichster Provenienz<br />
ist die Auseinandersetzung mit der Morphologie<br />
ebenso unabdingbar. Die neu gegründete Gesellschaft will<br />
die zunächst so unterschiedlichen Welten von Kunst und Medizin<br />
in Gesprächskreisen, Tagungen, Ausstellungen und gestalterischen<br />
Übungen zusammenführen.<br />
Der Vorsitzende der Gesellschaft für Anatomie und Bildende<br />
Kunst e. V., Prof. Dr. med. Zoller, studierte in Rostock Medizin<br />
und lehrt an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee das<br />
Fach Morphologie/Anatomie.<br />
Weitere Informationen erhalten Interessenten bei:<br />
manfred-zoller@t-online.de oder<br />
anke.zeisler@galerie-zeisler.de<br />
(Mitteilung von Prof. Dr. Zoller bearbeitet von C. B.)<br />
Carl Tiburtius –<br />
Arzt und plattdeutscher Dichter<br />
Zu seinem 100. Todestag<br />
<strong>Mecklenburg</strong> begeht im November diesen Jahres den 200.<br />
Geburtstag seines berühmten plattdeutschen Dichters und<br />
Schriftstellers Fritz Reuter. In das Jahr <strong>2010</strong> fällt aber auch<br />
der 100. Todestag des „vorpommerschen Reuter“, Carl Tiburtius,<br />
auch wenn sein Schaffen nicht an das seines mecklenburgischen<br />
Vorbildes heranreicht.<br />
Carl Wilhelm Christian Tiburtius,<br />
Arzt und plattdeutschen<br />
Dichter, älterer Bruder des ersten<br />
akademisch ausgebildeten,<br />
praktizierenden, weiblichen<br />
deutschen Arztes – den<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 255
GESCHICHTLICHES<br />
Begriff Ärztin gab es zu jener Zeit noch nicht – Franziska Tiburtius<br />
(1843 – 1927), wurde am 10. <strong>Juli</strong> 1834 in Bisdamitz,<br />
einem ehemaligen Klostergut, auf der Insel Rügen geboren.<br />
Der Vater, Sohn eines Pastors, war hier Gutspächter, die Mutter<br />
stammte ebenfalls aus einer Rügener Pastorenfamilie.<br />
Zusammen mit acht Geschwistern verbrachte Carl Tiburtius<br />
seine Kindheit in Bisdamitz. Nach dem Unterricht durch die<br />
Eltern und Hauslehrer besuchte er von 1848 bis 1852 das Humanistische<br />
Gymnasium in Stralsund, welches er mit der Reifeprüfung<br />
abschloß. Unmittelbar danach begann Tiburtius<br />
ein Studium der Militärmedizin an der sogenannten Pépinière,<br />
der Kaiser-Wilhelm-Akademie, in Berlin. Dies war eine<br />
Anstalt zur Aus- und Weiterbildung von Militärärzten auf<br />
Staatskosten und gegen zusätzlichen Sold, wenn sie sich für<br />
eine achtjährige Tätigkeit als Militärchirurg verpflichteten.<br />
Hier promovierte Tiburtius 1856 mit der Dissertation: “De<br />
thromborum metamorphosi“. Student der Pépinière war u.<br />
a. auch Rudolf Virchow.<br />
1859 trat Carl Tiburtius seinen Dienst als Militärarzt im 5.<br />
Pommerschen Infanterie-Regiment in Stralsund an, 1864<br />
wurde er hier Bataillonsarzt im Füsilier-Bataillon-Infanterie-<br />
Regiment 19. Er nahm 1866 an der Schlacht bei Königsgrätz<br />
(Deutscher Krieg zwischen Preußen und Österreich, eine der<br />
blutigsten Schlachten des 19. Jahrhunderts, Wegbereiter für<br />
die Reichsgründung 1871) teil. Seit 1870 Oberarzt in Erfurt<br />
und Metz war er 1870/71 als Oberstabsarzt im Deutsch-<br />
Französischen Krieg in Frankreich eingesetzt, hier besonders<br />
bei den Kämpfen an der Loire. In Orléans erkranke er an Typhus<br />
und wurde von seinem Burschen gepflegt, aber dann in<br />
einem Hofzimmer liegend vergessen. Erst bei der endgültigen<br />
Einnahme Orléans durch die Deutschen kam er ins Lazarett<br />
und in geordnete Pflege.<br />
Nach einem Erholungsurlaub auf seiner Heimatinsel ging Carl<br />
Tiburtius nach Berlin und nahm hier 1872 Abschied vom Militärdienst,<br />
um als praktischer Arzt zu arbeiten, zunächst in<br />
Rixdorf, heute zum Regierungsbezirk Neukölln gehörend,<br />
dann in Marienfelde. Hier heiratete er im Winter des Jahres<br />
1872 den ersten in Deutschland praktizierenden weiblichen<br />
Zahnarzt, Henriette Hirschfeld geb. Pagelsen (1834 – 1911),<br />
Tochter einer Sylter Pastorenfamilie. Ihr Studium hatte sie in<br />
Philadelphia abgeschlossen, da zu damaliger Zeit Frauen in<br />
Deutschland noch nicht zum Medizinstudium zugelassen<br />
wurden. Zusammen mit ihrer Schwägerin Franziska Tiburtius,<br />
die auf Anraten ihres Bruders in Zürich Medizin studiert hatte,<br />
gründete Henriette Hirschfeld in Berlin die erste „Klinik<br />
weiblicher Ärzte“.<br />
Auf wissenschaftlichem Gebiet veröffentlichte Carl Tiburtius<br />
u. a.: „Bemerkungen eines Militärarztes über das Invalidengesetz“<br />
und „Über Ausrüstung und Instruktion der Krankenträger<br />
in Metz“.<br />
Neben seiner ärztlichen<br />
Tätigkeit widmete sich<br />
Carl Tiburtius der sorgfältigen<br />
Pflege seiner plattdeutschen<br />
Muttersprache<br />
und gründete den niederdeutschen<br />
Verein „Ollendeil“.<br />
Aus der Liebe zu<br />
seiner Heimat Rügen erschienen<br />
1884 das Lustspiel<br />
„Kandidat Bangbüx“<br />
und 1900 „Hackels“,<br />
eine Sammlung von 21<br />
niederdeutschen Gedichten,<br />
neun Prosastücken<br />
sowie Schwänken und<br />
Geschichten. In der „Grabschrift<br />
von Bobbin“, ein<br />
Anhang zu den „Hackels“,<br />
zeichnet er skizzenhaft seine Kindheitserinnerungen<br />
und ein köstliches Kulturbild vom ländlichen Rügen der<br />
1840er Jahre. So konnte denn auch Franziska Tiburtius feststellen:<br />
„Alle Menschen, die er schildert, sind echt, auch wo<br />
sie für Augen von heute Karika-turenartiges an sich zu haben<br />
scheinen: ich habe größtenteils die Originale noch gekannt.“<br />
Und der Stettiner Staatsanwalt Otto Walter schreibt über seine<br />
Bekanntschaft mit dem „Kandidat Bangbüx“: „ ... obwohl<br />
es plattdeutsch geschrieben war, las ich mich derart „fest“,<br />
dass ich es nicht eher aus der Hand legte, bis ich den Inhalt<br />
förmlich „verschlungen“ hatte, nur dass mein Lesen wiederholt<br />
durch Lachanfälle unterbrochen wurde.“<br />
Nach schwerer Krankheit verstarb Carl Tiburtius am 19. <strong>Juli</strong><br />
1910 in Marienfelde, von seinen Mitbürgern als aufopferungsvoller<br />
Arzt und Humorist hochgeachtet und verehrt.<br />
Seine Frau folgte<br />
ihm ein Jahr<br />
später. Beide<br />
fanden ihre letzte<br />
Ruhe auf dem<br />
St. Jürgen-Friedhof<br />
in Stralsund,<br />
auf dem später<br />
auch Franziska<br />
Tiburtius beerdigt<br />
wurde. Die<br />
Grabstätte ist<br />
heute noch erhalten.<br />
Dr. G. Liebling,<br />
Stralsund<br />
Seite 256<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
KULTURECKE<br />
„Jazz at Heart“ – Benefizkonzert<br />
Die beiden Herzspezialisten Dr. med. Christina Jaschkowiak<br />
und Prof. Dr. med. Gustav Steinhoff geben am 10. und 11.<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> zwei Benefizkonzerte zu Gunsten von Ärzte ohne<br />
Grenzen und der Patientenorganisation Bundesverband<br />
Herzkranker Kinder. Mit ihren Jazz-Benefizkonzerten und<br />
der inzwischen zweiten CD-Produktion schlagen die Münchner<br />
Sängerin und der Rostocker Pianist eine Brücke zwischen<br />
ihrer privaten Passion zum Jazz und ihrem beruflichem Engagement.<br />
Die beiden Mediziner stellen zusammen mit Rostocker<br />
Jazzmusikern ihre dritte CD mit Bearbeitungen von<br />
Jazz- und Pop-Klassikern und Eigenkompositionen vor<br />
(www.jazzatheart.com).<br />
Die Konzerte werden am 10. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong>, 18.00 Uhr, im Pommerschen<br />
Landesmuseum in Greifswald, und am 11. <strong>Juli</strong><br />
<strong>2010</strong>, 12.00 Uhr, innerhalb des Rostocker Jazzfestivals „See<br />
more Jazz“, in der Kunsthalle Rostock, stattfinden.<br />
Die Spenden aus den Konzerten werden für konkrete Projekte<br />
verwandt. Ärzte ohne Grenzen investiert sie in Hilfsprogramme<br />
zur Unterstützung von Flüchtlingslagern im Tschad.<br />
Der Bundesverband Herzkranker Kinder verwendet seinen<br />
Anteil für die Initiative „Lernen mit Herz und Verstand“, die<br />
Jugendliche mit angeborenen Herzfehlern bei der Berufseingliederung<br />
unterstützt.<br />
Die Eintrittskarten sind unter www.mvticket.de im Vorverkauf<br />
erhältlich. Der Eintrittspreis beträgt 17 Euro.<br />
Prof. Dr. med. Gustav Steinhoff<br />
Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie<br />
Medizinische Fakultät der Universität Rostock<br />
Benefiz-Orgelkonzert<br />
Für das Benefiz-Orgelkonzert am 30. Oktober <strong>2010</strong> um<br />
17.00 Uhr in der Universitätskirche Rostock – zugunsten von<br />
Ärzte ohne Grenzen (s. Heft 6/<strong>2010</strong>, S. 216) – hat der Arzt<br />
und Organist Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe das folgende,<br />
anspruchsvolle Programm zusammengestellt.<br />
Giuseppe Tartini<br />
1692-1770<br />
Adagio cantabile<br />
Georg Friedrich Händel „Ankunft der Königin von<br />
1685-1759 Saba“ (aus dem Oratorium<br />
„Salomon“)<br />
Programm für das Orgelkonzert am 30.10.<strong>2010</strong><br />
Arcangelo Corelli<br />
1653-1713<br />
Adagio<br />
Johann Gottfried Walther Concerto del Sigr. Tomaso<br />
1684-1748 Albinoni,<br />
appropriato all’ Organo.<br />
Allegro – Adagio - Allegro<br />
Johann Sebastian Bach Sinfonia (BWV 156)<br />
1685-1750<br />
Georg Philipp Telemann<br />
1681-1767<br />
Trumpet Air<br />
Alexandre Guilmant<br />
Grand choeur triomphale<br />
1837-1911 (op. 47, Nr. 2)<br />
Prière<br />
Theodore Dubois<br />
1837-1924<br />
Toccata<br />
Wir sind überzeugt, daß dieses Programm Ihren Beifall finden<br />
wird. Ein Eintrittspreis wird nicht erhoben, Ihre Spende<br />
für Ärzte ohne Grenzen stellen wir in Ihr wohlwollendes Ermessen.<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 257
KULTURECKE<br />
Masel Tow<br />
… steht im Jiddischen und Hebräischen für viel Glück, viel<br />
Erfolg. Masel Tow ist auch der Name des Chores der Jüdischen<br />
Gemeinde in Schwerin, der mit einem gut einstündigen<br />
Konzert den Auftakt für eine Veranstaltung der besonderen<br />
Art gab: Aus Anlaß des 75. Jahrestages der Einweihung<br />
der „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ in Alt<br />
Rehse wurden auf einem Symposium Ergebnisse der wissenschaftlichen<br />
Aufarbeitung des Mißbrauchs der Medizin im<br />
Dritten Reich vorgestellt.<br />
Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider wies in ihren eröffnenden<br />
Worten darauf hin, wie aktuell die Thematik<br />
immer noch ist. In einigen Regionen des Landes findet<br />
rechtsextremes Gedankengut leider nicht nur vereinzelt allzu<br />
leicht Gehör. Der Rabbiner der jüdischen Gemeinde in<br />
Schwerin William Wolff kommentierte die im ersten Teil des<br />
Konzertes vorgetragenen liturgischen Gesänge; im zweiten<br />
Teil wurden einige auch hierzulande bekannte Weisen auf<br />
jiddisch, hebräisch und russisch dargeboten.<br />
kunde sollten in die Schulmedizin eingeführt werden. Der<br />
Arzt wurde damit zum Gesundheitsführer des Patienten<br />
auch in rassischen und erbbiologischen Fragen. Im Rahmen<br />
der NDHk war die Vorsorge für den Volkskörper wichtiger<br />
als die Fürsorge für das Individuum. Umfassend praktiziert<br />
und praktisch weitergebildet wurde die NDHk am „Rudolf-<br />
Heß-Krankenhaus“ in Dresden-Johannstadt. Die Idee einer<br />
Akademie für die „Neue Deutsche Heilkunde“ wurde im<br />
Verlauf des Krieges allerdings aufgegeben (Dr. Marina Lienert,<br />
Dresden).<br />
Die deutsche Ärzteschaft hatte eine besondere Affinität<br />
zum Nationalsozialismus. Etwa 50 % der Ärzte und fast<br />
20 % der Ärztinnen gehörten der NSDAP an; 35 % waren im<br />
„Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund“, 26 % gehörten<br />
der SA und 7,2 % der SS an. Zu den in Alt Rehse geschulten<br />
Berufsgruppen gehörten neben Ärzten, Zahnärzten,<br />
Apothekern und Hebammen auch vier Lehrgänge für<br />
jeweils etwa 130 Ärztinnen. Sie dienten insbesondere der<br />
Schulung von BDM-Ärztinnen und behandelten Themen<br />
wie „Historischer Überblick über die pflegerische, geburtshilfliche<br />
und ärztliche Tätigkeit der Frau“, die „Ärztliche<br />
Arbeit am gesunden Jugendlichen“, „Standespolitische Tatsachen“<br />
und „Ärztliche Aufgaben bei Glaube und Schönheit“<br />
(Prof. Dr. Eva Brinkschulte, Magdeburg).<br />
Ein weiterer Vortrag (Dr. Michael Buddrus, Berlin) befaßte<br />
sich mit der staatlichen Medizinalverwaltung in <strong>Mecklenburg</strong>,<br />
den Kreismedizinalräten. Positiv vermerkt werden<br />
muß, daß in <strong>Mecklenburg</strong> 1937 das erste Krebsregister eingerichtet<br />
und 1939 die erste Röntgen-Reihenuntersuchung<br />
auf Tuberkulose in Deutschland durchgeführt wurden. Die<br />
Medizinalverwaltung in <strong>Mecklenburg</strong> zeichnete sich durch<br />
personelle Konstanz und Effektivität aus: Die Zahl der Krankenhausbetten<br />
wurde im Krieg halbiert; Heilstätten wurden<br />
zu Ausbildungseinrichtungen für die SS.<br />
Begrüßung durch Rabbiner William Wolff und Einführung in das Chorkonzert<br />
Der Schwerpunkt der Arbeit in der „Führerschule“ lag eindeutig<br />
in der Festigung der nationalsozialistischen Ideologie.<br />
72,5 % der Vorträge befaßten sich mit politischen,<br />
hochschulpolitischen, standespolitischen, juristischen sowie<br />
Krankenkassen- und Versicherungsfragen. Schulmedizinische<br />
und naturheilkundliche Themen wurden unter dem<br />
besonderen Gesichtspunkt der „Neuen Deutschen Heilkunde“<br />
(NDHk) behandelt. Erprobte Verfahren der Naturheil-<br />
Anhand der Einträge im Gästebuch des Direktors der „Führerschule“<br />
von 1935 bis 1939 Hans Deuschl konnte Nils Hansson<br />
(Lund/Schweden) zeigen, daß die Aktivitäten in Alt<br />
Rehse keineswegs unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfanden.<br />
Besucher aus 39 Ländern, darunter Japan, Schweden,<br />
Polen, Rußland, den USA, Griechenland und der Türkei,<br />
haben sich z. T. durchaus bewundernd für das Dritte Reich<br />
im Allgemeinen und die „Führerschule“ im Besonderen geäußert.<br />
Die meisten Besucher kamen in den Jahren 1935<br />
und 1936, wobei ein Zusammenhang mit der Eröffnung und<br />
den Olympischen Spielen nahe liegt. Der „Reichführer SS“<br />
Seite 258<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
KULTURECKE<br />
Die hochinteressanten Vorträge können hier nur angerissen<br />
werden. Der Bericht wäre aber unvollständig ohne den Hinweis<br />
auf die Ausstellung „Erlebt – verdrängt – erinnert.<br />
Missbrauchte Medizin im Dritten Reich“, die von Dr. Erwin<br />
Walraph (Neubrandenburg) präsentiert und an verschiedenen<br />
Orten gezeigt wurde. Besonders erschütternd sind die<br />
Erschießungen der Insassen mecklenburger und pommerscher<br />
Heil- und Pflegeanstalten im Wald von Piasnica, an die<br />
heute mit einer Gedenkstätte erinnert wird.<br />
Der Chor der Jüdischen Gemeinde Schwerin „Masel Tow“ mit einer berührenden<br />
Darbietung liturgischer und weltlicher Lieder<br />
Digital aufbereitet und von Dr. Rainer Stommer (Alt Rehse)<br />
kommentiert gab ein historischer Schmalfilm, der von einem<br />
Lehrgangsteilnehmer angefertigt und jüngst auf einem<br />
Dachboden aufgefunden wurde, Aufschluß über das Lagerleben<br />
in Alt Rehse. Aus der Banalität des Lagerlebens wurde<br />
die Zielrichtung erkennbar: Schaffung von Netzwerken und<br />
eines NS-Gemeinschaftsgefühls.<br />
Heinrich Himmler war offenbar mit Deuschl befreundet und<br />
findet sich mehrfach im Gästebuch.<br />
Die weltanschauliche Bildung in Alt Rehse wurde wesentlich<br />
von Alfred Rosenberg geprägt – dem „Beauftragten des<br />
Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche<br />
Schulung und Erziehung der NSDAP“ (eine Bezeichnung, die<br />
Rosenberg seinem Amt selbst gegeben hat). „Rassenseele“,<br />
„Mythos des Blutes“ und das „Ringen der Werte“ sind nur<br />
einige Schlagwörter aus dem 700 Seiten umfassenden und<br />
schwer lesbaren „Mythos des 20. Jahrhunderts“ vom NS-<br />
Chefideologen Rosenberg. Für die Lehrgangsteilnehmer in<br />
Alt Rehse sollte eine auf 100 Seiten abgespeckte Version<br />
das geistige Rüstzeug liefern (Dr. Ernst Piper, Berlin).<br />
Der Verein Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte<br />
(EBB) Alt Rehse e.V. hat gemeinsam mit dem Verein Beth<br />
Zion e.V. eine gemeinnützige GmbH Gutshaus Alt Rehse gegründet<br />
und dieses Gutshaus erworben. Unter denkmalspflegerischen<br />
Gesichtspunkten soll es zu einem Ausstellungs-<br />
und Studienzentrum ausgebaut werden, welches sich<br />
historischen und aktuellen Fragen der Medizin- und Bio-<br />
Ethik widmet. EBB Alt Rehse e.V. steht allen interessierten<br />
Einzel- wie juristischen Personen offen; der Mitgliedsbeitrag<br />
ist bescheiden.<br />
Seine Arbeit ist wichtig und aktueller denn je. In diesem<br />
Sinne: Masel tow!<br />
Dr. Wilfried Schimanke<br />
Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider begrüßt die Teilnehmer, darunter<br />
Dr. Marianne Linke, Sozialministerin a. D. und die Repräsentanten der<br />
EBB Alt Rehse, u. a. Dr. Manfred Richter-Reichhelm und Dr. Joachim Lehmann<br />
Das Gutshaus in Alt Rehse- heute noch ein eher unansehnlicher Bau –<br />
steht immerhin auf Platz 34 der Denkmalsliste des Landes<br />
Fotos: Dr. Wilfried Schimanke<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 259
PERSONALIEN<br />
Den Wandel als Chance begriffen<br />
Am 7. Mai <strong>2010</strong> vollendete Prof. Dr. med. Dr. h. c. (mult.)<br />
Horst Klinkmann sein 75. Lebensjahr – eine Tatsache, die<br />
man dem vitalen Jubilar kaum glauben möchte. Aus diesem<br />
Anlaß veranstaltete die BioCon Valley ® GmbH am 29. Mai<br />
<strong>2010</strong> ein Fest-Symposium unter dem Titel „Life Science, Gesundheit<br />
und Gesellschaft – Perspektiven aus und für <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>“<br />
in Rostock.<br />
Die Veranstaltung wurde von Klinkmanns Freunden und<br />
langjährigen Weggefährten Dr. Reinhard Dettmann, Bürgermeister<br />
der Stadt Teterow, Prof. Dr. Wolfgang Schütt, Fachhochschule<br />
Krems, Dr. Wolfgang Ramlow, Nephrologe und<br />
designierter Nachfolger Klinkmanns in der Präsidentschaft<br />
der Apherese-Weltgesellschaft, und Dr. Wolfgang Blank (Bio-<br />
Con Valley ® ) moderiert. Letzterer verzichtete angesichts der<br />
Vielzahl auf eine namentliche Begrüßung der zahlreichen<br />
prominenten Vertreter aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik,<br />
Honoratioren beider Universitäten des Landes und –<br />
entsprechend den vielfältigen Initiativen des Jubilars – der<br />
Teilnehmer durchaus sehr unterschiedlicher Couleur aus weiten<br />
Bereichen der Gesellschaft. Prominentester Gast war sicher<br />
Prof. Ivar Giaever aus den USA, der 1973 den Nobelpreis<br />
für Physik erhielt.<br />
Ministerpräsident Erwin Sellering erkannte so viele Facetten<br />
im Wirken Professor Klinkmanns, daß er sich außerstande<br />
sah, diese alle zu würdigen. Er bezeichnete den Jubilar aber<br />
als einen von vielleicht 20 Persönlichkeiten, die ganz wesentlich<br />
die Entwicklung und das Ansehen des Landes mitbestimmt<br />
haben.<br />
Einige der Facetten spiegelten sich in den folgenden Vorträgen<br />
wieder: Prof. Peter Ivanovich (North Western University,<br />
Chicago) nahm in seinem Vortrag „Science and frienships<br />
across the Iron Courtain“ nicht nur Bezug auf seine wissenschaftlichen<br />
Leistungen, sondern bezeichnete Klinkmann<br />
auch als Brückenbauer zwischen Ost und West. Konsul Dr.<br />
Horst Rahe (DSR, Rostock) zeigt in seinem Vortrag „MV tut<br />
gut – Chance Gesundheit“ auf, welchen bestimmenden Einfluß<br />
Prof. Klinkmann auf die Gesundheitswirtschaft und den<br />
Gesundheitstourismus des Landes hat. Der letzte Vizepräsident<br />
der Staatsbank der DDR und spätere Direktor der Deutschen<br />
Bank (a. D.) Edgar Most (Berlin) erläuterte, wie innovative<br />
Finanzierungen nach der Wende gestaltet wurden und<br />
warum die Finanzkrise noch längst nicht bewältigt ist.<br />
Prof. Bo Samuelsson (ScanBalt, Göteborg) führte aus, daß die<br />
„Baltic Sea Region“ eine Spitzenstellung in Europa einnimmt<br />
und warum <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> und Prof. Klinkmann<br />
dabei besonders wichtig sind. Dr. Matthias von Hülsen (Fest-<br />
spiele <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Schwerin) – <strong>Mecklenburg</strong>er<br />
mit West-Sozialisation – hat den Jubilar erstmals anläßlich<br />
einer Tagung in Schwerin 1986 kennengelernt. Ohne Marketing-Kenntnisse<br />
und mehr intuitiv haben sie gemeinsam die<br />
Marke „Festspiele M-V“ entwickelt und dabei fast alles richtig<br />
gemacht. Er (wie auch andere Redner) unterstrich die Fähigkeit<br />
Klinkmanns zu Integration und Ausgleich.<br />
Die Wurzeln der chinesischen Biomaterial-Forschung liegen<br />
nach Ansicht von Prof. Deling Kong (Nankai University, Tian<br />
Jin) in Rostock. Der junge unkonventionelle Leiter eines großen<br />
Forschungsteams bezeichnete Prof. Klinkmann als seinen<br />
wissenschaftlichen Vater, dem die aktuellen intensiven Verbindungen<br />
zur Universität Rostock (u. a. in der Stammzellenforschung)<br />
zu verdanken sind.<br />
Es ist eben diese „Wissenschaft und Freundschaft durch den<br />
Eisernen Vorhang“, die Zwiespalt um die Person Klinkmann<br />
gesät hat. Der Vorwurf der besonderen Staatsnähe ließen<br />
den über fast 20 Jahre geachteten Direktor der Klinik für<br />
Innere Medizin der Universität Rostock, international anerkannten<br />
Wissenschaftler und letzten Präsidenten der Akademie<br />
der Wissenschaften der DDR Horst Klinkmann nach der<br />
Wende plötzlich persönlich ungeeignet für eine weitere Tätigkeit<br />
an der Universität erscheinen. Auch heute noch sieht<br />
Klinkmann in dieser Zeit seine größte Niederlage, die er nur<br />
mit Hilfe seiner Freunde und durch die wissenschaftliche Arbeit<br />
in Italien, Großbritannien, China, Japan und den USA<br />
überwunden hat.<br />
Eine neue wissenschaftliche Heimat hat Prof. Klinkmann 1992<br />
als Dekan der Internationalen Fakultät für künstliche Organe<br />
an der Universität Bologna gefunden. Sein internationales<br />
Renommee ist weiter gewachsen; zu seinem 75. Geburtstag<br />
hat die Universität Bologna den bisher „nur“ 13 Ehrendoktorwürden,<br />
die 14. hinzugefügt. Die Liste der internationalen<br />
Ehrungen kann hier nicht aufgeführt werden. <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong>, Teterow und Rostock sind ihm stets Heimat<br />
geblieben und im neuen Jahrtausend auch wieder Zentrum<br />
seines Wirkens geworden.<br />
Das Fest-Symposium war weit von Lobhudelei entfernt. Es<br />
war die Ehrung eines verdienten Arztes, Wissenschaftlers<br />
und Bürgers unseres Landes, der sich trotz oder gerade wegen<br />
des Risses in seiner Biographie Anerkennung und Respekt<br />
verdient hat.<br />
Herzlichen Glückwunsch, Professor Klinkmann, weiterhin<br />
gute Gesundheit und Erfolg für M-V (tut gut!).<br />
W. S.<br />
Seite 260<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
PERSONALIEN<br />
Österreichische Gesellschaft für Hygiene,<br />
Mikrobiologie und Präventivmedizin verlieh<br />
Prof. Kramer die Ehrenmitgliedschaft<br />
Auf der 32. Jahrestagung<br />
der Österreichischen<br />
Gesellschaft für<br />
Hygiene, Mikrobiologie<br />
und Präventivmedizin<br />
(ÖGHMP) im<br />
Mai in Wien wurde<br />
dem Greifswalder<br />
Wissenschaftler Prof.<br />
Dr. med. habil. Axel<br />
Kramer die Ehrenmitgliedschaft<br />
von Prof.<br />
Renate Rosengarten,<br />
der Vorsitzenden der<br />
ÖGHMP und Tagungspräsidentin,<br />
verliehen.<br />
Der Direktor des Greifswalder Instituts für Hygiene und Umweltmedizin<br />
wurde damit für seine Forschungsarbeiten auf<br />
dem Gebiet der Hygiene sowie seine Verdienste um das Anliegen<br />
des Faches „Hygiene“ im Krankenhaus, in der Arztpraxis<br />
und der universitären Forschung und Lehre geehrt.<br />
Seit vielen Jahren leistet der Hygieniker unter anderem unermüdlich<br />
Aufklärungsarbeit zu vermeidbaren Krankenhausinfektionen<br />
mit den Schwerpunkten der Vermeidung von<br />
Infektionen nach chirurgischen Eingriffen und der Vermeidung<br />
von Blutvergiftungen (Sepsis).<br />
Der Universitätsstandort Greifswald hat durch sein Engagement<br />
auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle eingenommen.<br />
Diese kommt vor allem der Sicherheit der Patienten im<br />
Greifswalder Klinikum zugute und wird zunehmend international<br />
wahrgenommen.<br />
In seinem Vortrag auf der 32. Jahrestagung der ÖGHMP<br />
stellte Prof. Kramer die neusten Greifswalder Forschungsergebnisse<br />
bei der Behandlung von Wundinfektionen vor.<br />
(Nach einer Mitteilung des Universitätsklinikums<br />
Greifswald)<br />
Stellvertretender ABV-Vorsitzender zum<br />
Präsidenten von EurelPro gewählt<br />
Die Mitglieder des Verwaltungsrates des Europäischen Verbandes<br />
der Versorgungseinrichtungen der Freien Berufe<br />
(EurelPro) wählten den stellvertretenden Vorsitzenden der<br />
Arbeitsgemeinschaft Berufsständischer Versorgungseinrichtungen<br />
e. V. (ABV), Apotheker Karl-August Beck, zu ihrem<br />
Präsidenten (zum 01.01.2011).<br />
EurelPro ist der Zusammenschluß freiberuflicher Versorgungseinrichtungen<br />
aus Frankreich, Italien, Österreich und<br />
Deutschland mit dem Ziel, ihre gemeinsamen Interessen gegenüber<br />
den europäischen Institutionen zu vertreten.<br />
(Nach einer Pressemitteilung der ABV)<br />
AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 261
PERSONALIEN<br />
Laudatio für Frau Prof. Dr. Christel Hülße<br />
anläßlich der Verleihung der Johann Peter Frank-Medaille<br />
Auf dem 60. Wissenschaftlichen Kongreß des Bundesverbandes<br />
der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />
am 29.04.<strong>2010</strong> in Hamburg wurde Prof. Hülße, eine<br />
sehr engagierte Frau, die das Gesicht des öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />
nicht nur in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> sondern<br />
auch bundesweit geprägt hat, mit der Johann Peter Frank-<br />
Medaille geehrt.<br />
Johann Peter Frank (1745 – 1821) gilt als Pionier auf dem Gebiet<br />
der Sozialmedizin sowie des öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />
und einer der Begründer des Faches Hygiene als universitäres<br />
Fach. Frank engagierte sich u. a. für eine grundlegende Verbesserung<br />
der Hygiene in öffentlichen Gebäuden, mehr Licht in<br />
Krankensälen und Grünanlagen in Städten. Die nach ihm benannte<br />
Medaille ist die höchste Auszeichnung des Bundesverbandes.<br />
Sie wird seit 1972 beim jährlichen Bundeskongreß für<br />
besondere Verdienste um das öffentliche Gesundheitswesen in<br />
der Bundesrepublik Deutschland verliehen.<br />
Christel Hülße wurde in Rostock geboren, studierte dort an der<br />
Universität Medizin und begann 1969 ihre Weiterbildung zum<br />
Facharzt für Hygiene am damaligen Bezirkshygieneinstitut Rostock.<br />
In dieser Zeit entwickelten sich ihre besonderen „dienstlichen<br />
Hobbys“, die sie seit über 40 Jahren pflegt: Infektionskrankheiten<br />
und Schutzimpfungen.<br />
Die Vorbereitung auf die Facharztprüfung 1974 wurde zeitlich<br />
sehr eingeschränkt, da sie für die Bekämpfung eines großen<br />
Ruhrgeschehens im damaligen Bezirk Rostock mitverantwortlich<br />
war, was aber einem sehr guten Prüfungsergebnis nicht<br />
entgegenstand.<br />
Nach der Ernennung zur Fachgebietsleiterin Impfwesen verteidigte<br />
sie 1980 die Promotion an der Universität Rostock. Im<br />
September 1983 übernahm sie die Tätigkeit als Leiterin eines<br />
Forschungsprojektes des RGW (Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe)<br />
mit dem Thema „Medizinische Aspekte des Umweltschutzes“,<br />
womit auch gemeinsame Forschungen mit anderen<br />
sozialistischen Ländern wie Ungarn und der CSSR ˇ möglich<br />
wurden. So wurde der medizinische Umweltschutz zum zweiten<br />
Schwerpunkt ihres Schaffens. 1986 nahm sie die Vorlesungstätigkeit<br />
am Lehrstuhl für Allgemeine und Kommunale Hygiene<br />
der Humboldt-Universität zu Berlin auf, später auch in Greifswald<br />
und Rostock. Sie lehrte die Hygiene als universitäres Fach,<br />
was Johann Peter Frank angestrebt hatte.<br />
1987 habilitierte sie zum Thema „Wirkung von Luftfremdstoffen<br />
auf den kindlichen Organismus und Ergebnisse der Dispositionsprophylaxe<br />
bei Schulkindern aus Industriegebieten“. Es<br />
wurden vergleichende Untersuchungen<br />
in Bitterfeld und Rostock<br />
durchgeführt. Aufgrund<br />
der Auswertung dieser Studie<br />
sind Kindern aus Bitterfeld Erholungsaufenthalte<br />
an der Ostsee<br />
ermöglicht worden. Die Bearbeitung<br />
eines so brisanten Themas<br />
war zu diesem Zeitpunkt durchaus<br />
etwas Besonderes.<br />
Nach der Wende erfolgte 1990<br />
die Berufung zur Leitenden Chefärztin<br />
am Hygieneinstitut Rostock. 1992 wurde sie zur Direktorin<br />
des Landeshygieneinstituts <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> in<br />
Rostock bestellt. Sie war Beraterin des Sozialministers für die<br />
Fachbereiche Infektionsschutz, Schutzimpfungen und Umweltmedizin<br />
und wurde Vorsitzende der Fachkommission „Hygiene“<br />
bei der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />
Die von Frau Prof. Hülße konzipierten und organisierten Impfkurse<br />
waren längst über die Grenzen unseres Bundeslandes<br />
hinaus bekannt. Sie war damals bereits und ist auch heute noch<br />
eine Referentin mit hervorragenden Evaluierungsergebnissen.<br />
Im September 1994 wurde ihr der Helmut-Stickl-Preis für herausragende<br />
Leistungen für die Förderung des Impfgedankens<br />
in Deutschland verliehen. Folgerichtig wurde sie im Mai 1995 als<br />
Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-<br />
Koch-Institut Berlin berufen. Am 01.11.1997 erhielt sie die apl.<br />
Professur an der Universität Rostock.<br />
Die Stärkung des Präventionsgedankens ist ein besonderes Ziel<br />
von Frau Professor Hülße. Seit 1998 ist sie Präventionsbeauftragte<br />
und jetzt Vorsitzende des Präventionsausschusses der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> M-V. 2003 wurde ihr die Ernst-von-Bergmann-<br />
Plakette der Bundesärztekammer für Verdienste um die ärztliche<br />
Fortbildung verliehen. Sie war und ist noch Mitglied mehrerer<br />
wissenschaftlicher Gremien. Über 220 Publikationen wurden<br />
von ihr in Fachzeitschriften veröffentlicht. Sie hat mehrere<br />
CD-ROMs für Impfärzte erarbeitet und ist Mitautorin verschiedener<br />
Lehrbücher.<br />
Während Johann Peter Frank in Wien die Höhepunkte seiner<br />
beruflichen Laufbahn durchlebte, zieht es Frau Professor Hülße<br />
in diese wunderschöne Stadt zu ihren beiden Enkelkindern, die<br />
wohl zu den am besten durchimmunisierten Kindern Österreichs<br />
gehören dürften.<br />
Dr. Marita Jenning<br />
Vorsitzende des Landesverbandes M-V der Ärztinnen<br />
und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />
Seite 262<br />
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
PERSONALIEN<br />
Wir beglückwünschen<br />
Veröffentlicht werden nur die Namen der Jubilare,<br />
die mit der Publikation einverstanden sind.<br />
50. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />
Dr. med. Elke Lilie 2.8.1960 Wismar / Schönfeld<br />
Dr. med. Michael Wejda 6.8.1960 Barth<br />
Prof. Dr. med. Ralf Ewert 9.8.1960 Greifswald<br />
Dr. med. Ute Greitens 17.8.1960 Ludwigslust / Wittenburg<br />
Dr. med. Bert Basan 30.8.1960 Bad Doberan<br />
60. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />
Dr. med. Gesine Konkel 6.8.1950 Greifswald<br />
Dr. med. Petra Schuckmann 11.8.1950 Waren (Müritz)<br />
Dipl.-Med. Matthias Groß 12.8.1950 Neustrelitz<br />
Dr. med. Marietta Völzke 21.8.1950 Ueckermünde<br />
Tudor Nistiriuc 29.8.1950 Malchow<br />
Dipl.-Med. Joachim Werner 15.8.1950 Lobbe<br />
65. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />
Dr. med. Gabriele Hafften 8.8.1945 Schwerin / Pampow<br />
Dr. med. Annemarie Kähler 15.8.1945 Glashagen<br />
Dipl.-Med. Rita Karwasz 19.8.1945 Stralsund<br />
Inge Dabrunz 23.8.1945 Ueckermünde / Liepgarten<br />
70. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />
Dr. med. Margret Becker 4.8.1940 Rostock<br />
MR Dr. med. Otto Roggenbuck 9.8.1940 Buddenhagen<br />
Dr. med. Siegfried Siegmund 17.8.1940 Schönlage<br />
Dr. med. Hans-Ulrich Gülzow 18.8.1940 Rostock<br />
Rosemarie Lukaschik 21.8.1940 Rostock<br />
Dr. med. Dietrich Thierfelder 23.8.1940 Schwerin<br />
Dr. med. Renate Garbe 24.8.1940 Torgelow<br />
Gydha Lübker 28.8.1940 Crivitz<br />
Prof. Dr. med. habil. Evamarie Straube 28.8.1940 Rostock<br />
Dr. med. Heiko Jansen 31.8.1940 Rankwitz<br />
75. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />
Dr. med. Jürgen Maier 4.8.1935 Schwerin<br />
MR Dr. med. Gudrun Preuß 9.8.1935 Schwerin<br />
OMR Dr. med. Hermann Herzog 13.8.1935 Greifswald<br />
SR Leonore Dörffel 14.8.1935 Neustrelitz<br />
Dr. med. Reinhold Lehmann 15.8.1935 Proseken<br />
Prof. Dr. med. habil. Manfred Knoke 17.8.1935 Greifswald<br />
80. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />
Prof. Dr. med. habil. Wolfram Tischer 7.8.1930 Greifswald<br />
OMR Doz. Dr. med. habil.<br />
Joachim Roewer 14.8.1930 Pastow<br />
MR Dr. med. Ruth Wittscheck 15.8.1930 Greifswald<br />
Dr. med. Carl Schütze 24.8.1930 Ribnitz-Damgarten<br />
Prof. em. Dr. med. habil.<br />
Hans-Joachim Meyer-Rienecker 25.8.1930 Rostock<br />
90. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />
MR Dr. med. Harald Siemenroth 12.8.1920 Wolgast<br />
Impressum<br />
HERAUSGEBER <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
August-Bebel-Straße 9a<br />
18055 Rostock<br />
Telefon: 0381 49280-0<br />
Telefax: 0381 49280-80<br />
REDAKTION Dr. med. A. Crusius<br />
(Chefredakteur)<br />
Dr. med. G. Langhans<br />
(stellvertr. Chefredakteur)<br />
Prof. Dr. med. H. Büttner<br />
Dr. med. R. Bruhn<br />
Dr. med. W. Schimanke<br />
Dr. med. C. Brock<br />
ANSCHRIFT DER REDAKTION <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
August-Bebel-Straße 9a<br />
18055 Rostock<br />
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Die Re daktion muß sich natürlich das Recht vorbehalten, über die Veröffentlichung,<br />
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AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Seite 263