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Ärzteblatt Juli 2010 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

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ÄRZTEBLATT<br />

7/<strong>2010</strong><br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Von A (wie Arbeit) bis Z (wie Zirkus)<br />

Bekanntgabe des Wahlleiters zur Wahl der<br />

VI. Kammerversammlung M-V <strong>2010</strong><br />

Fortbildungspflicht auch für Krankenhausärzte


Inhalt<br />

113. Deutscher Ärztetag<br />

Von A (wie Arbeit) bis Z (wie Zirkus) 229<br />

Kongreßbericht<br />

Auf gutem Weg 234<br />

Wahlausschuß<br />

Bekanntgabe des Wahlleiters<br />

zur Wahl der VI. Kammerversammlung<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> <strong>2010</strong> 237<br />

Vorstand<br />

Anmeldung zur Teilnahme am Ärzteball 238<br />

Aktuelles<br />

Herzzentrum des Universitätsklinikums Rostock<br />

eingeweiht 239<br />

Informationen des Sportärztebundes<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 240<br />

Herzwoche der Deutschen Herzstiftung 240<br />

Satzungen und Ordnungen<br />

Zehnte Änderung der Weiterbildungsordnung<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 241<br />

Dritte Änderung der Beitragssatzung<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 242<br />

Recht<br />

Aus der Praxis der<br />

Norddeutschen Schlichtungsstelle 242<br />

Fortbildung<br />

Fortbildungspflicht auch für Krankenhausärzte 244<br />

19. Seminar- und Fortbildungswoche 245<br />

Aus der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Öffentliche Ausschreibung 250<br />

Buchvorstellungen<br />

Für Sie gelesen 251<br />

Service<br />

Ausschreibung Hans-Heinrich-Georg-<br />

Queckenstedt-Preis 2011 255<br />

Gesellschaft für Anatomie und Bildende<br />

Kunst gegründet 255<br />

Geschichtliches<br />

Carl Tiburtius – Arzt und plattdeutscher Dichter 255<br />

Kulturecke<br />

„Jazz at Heart“ – Benefizkonzert 257<br />

Benefiz-Orgelkonzert 257<br />

Masel Tow 258<br />

Personalien<br />

Den Wandel als Chance begriffen 260<br />

Österreichische Gesellschaft für Hygiene,<br />

Mikrobiologie und Präventivmedizin verlieh<br />

Prof. Kramer die Ehrenmitgliedschaft 261<br />

Stellvertretender ABV-Vorsitzender zum<br />

Präsidenten von EurelPro gewählt 261<br />

Laudatio für Frau Prof. Dr. Christel Hülße<br />

anläßlich der Verleihung der Johann Peter<br />

Frank-Medaille 262<br />

Wir beglückwünschen 263<br />

Impressum 263<br />

Veranstaltungen und Kongresse<br />

Impfkurse in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 246<br />

Veranstaltungen der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 246<br />

Veranstaltungen in unserem Kammerbereich 246<br />

Veranstaltungen in anderen Kammerbereichen 249<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 227


113. DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />

113. Deutscher Ärztetag Dresden, 11. bis 14. Mai <strong>2010</strong><br />

Seite 228<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


113. DEUTSCHER ÄRTZETAG<br />

Von A (wie Arbeit) bis Z (wie Zirkus)<br />

Aus einem Abstand von etwa vier Wochen zum 113. Deutschen<br />

Ärztetag in Dresden betrachtet und unter dem Eindruck der<br />

gerade in der Gesundheits- und Sozialpolitik offen zutage tretenden<br />

Widersprüche innerhalb der christlich-liberalen Koalition<br />

darf man schon anzweifeln, ob das zarte Pflänzchen des<br />

Dialoges zwischen Ärzteschaft und Politik gedeihen kann. Inwieweit<br />

Bundesminister Dr. Philipp Rösler die Finanzierung der<br />

GKV auf eine neue, solide Basis stellen kann, erscheint zweifelhafter<br />

denn je. Nur mutige und konsequente Schritte, die auch<br />

Nicht-Pflichtversicherte und die Arbeitgeberseite mit einbeziehen,<br />

versprechen Erfolg; allen „abgespeckten“ Versionen haftet<br />

von vornherein der Ruch des unsozialen an.<br />

Haben M-V in Dresden vertreten (v. l.): Dr. Wilfried Schimanke, Prof. Dr.<br />

Stefan Liebe, Prof. Dr. Wolfgang Brinkmann, Dr. Andreas Crusius, Dr. Kerstin<br />

Skusa, Dr. Anke Müller, Dr. Christiane Frenz, Dr. Liane Hauck-Westerhoff,<br />

Dr. Fred Ruhnau, Dr. Evelin Pinnow und Dr. Karl Schulze.<br />

Die Tagungsstätte: Congress Centrum Dresden, direkt am Elbufer<br />

So könnten es (wieder einmal) die finanziellen Rahmenbedingungen<br />

sein, an denen die Umsetzung der zahlreichen Vorschläge<br />

zur Entwicklung des Gesundheitssystems scheitert.<br />

In der durch neun Anträge modifizierten Entschließung zum<br />

TOP I Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik<br />

werden als dringliche Probleme die wohnortnahe Versorgung,<br />

die Attraktivität kurativer ärztlicher Tätigkeit, die wirtschaftliche<br />

Arzneimittelversorgung, die Patientensouveränität und<br />

Eigenversorgung sowie eine demographiefeste Finanzierung<br />

der GKV genannt. Zu jedem einzelnen dieser Schwerpunkte<br />

werden z. T. detaillierte Lösungsvorschläge unterbreitet. So<br />

werden die Flexibilisierung ärztlicher Kooperationsformen und<br />

die Entlastung des ärztlichen Teams durch qualifizierte Praxisassistenten<br />

als eine Möglichkeit zur Sicherstellung der wohnortnahen<br />

Versorgung gesehen. Die Übernahme des Sicherstellungsauftrages<br />

durch die Landesministerien lehnt der Deutsche<br />

Ärztetag ab; vielmehr muß sowohl bei der ambulanten als auch<br />

der stationären Bedarfsplanung eine transsektorale populationsbezogene<br />

Betrachtungsweise Einzug halten.<br />

Zur Steigerung der Attraktivität kurativer ärztlicher Tätigkeit<br />

wird ein frühzeitiges Heranführen an den Versorgungsalltag für<br />

effektiver als die Abschaffung des Numerus Clausus oder die<br />

Einführung einer Landarztquote gehalten. Die Ausbildung an<br />

den medizinischen Fakultäten soll die Studierenden gezielter<br />

auf die Berufsrealität vorbereiten, eine ganzheitliche Sicht auf<br />

den Patienten vermitteln und von vornherein interdisziplinäres<br />

Denken entwickeln. Der wissenschaftliche Anspruch und komplexe<br />

Versorgungsauftrag für den Arzt / die Ärztin ∗ lassen sich<br />

mit einem Bachelor-Master-Studiengang nicht vereinbaren. In<br />

der Entschließung wird auch Bezug auf die ärztliche Vergütung<br />

genommen. Gleichzeitig wird festgestellt, daß die Attraktivität<br />

ärztlicher Tätigkeit in Klinik und Praxis nicht nur vom Einkom-<br />

*<br />

Der Begriff „Arzt“ wird im Folgenden geschlechtsneutral gebraucht und<br />

bezieht sich sowohl auf Frauen wie Männer.<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 229


113. DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />

Arbeitsatmosphäre im Präsidium<br />

men abhängt, sondern vielmehr vom Sinngehalt der Arbeit,<br />

von der inhaltlichen und arbeitszeitlichen Gestaltungsmöglichkeit,<br />

von Kollegialität und Führungskultur bestimmt wird.<br />

Der Deutsche Ärztetag kritisiert grundsätzlich die Kosten-Nutzen-Bewertung<br />

von Arzneimitteln durch das IQWiG, weil sie<br />

einseitig aus der Sicht der Krankenkassen erfolgt. Er fordert,<br />

daß die Frühbewertung von Innovationen durch eine unabhängige<br />

Institution erfolgt, die von der Pharmaindustrie einzureichende<br />

Dossiers mit fachlicher Kompetenz und kritischer Sorgfalt<br />

prüft. Die Ärzteschaft bekennt sich zu ihrer Mitverantwortung<br />

für eine wirtschaftliche Arzneimittelversorgung, weist die<br />

alleinige Verantwortung jedoch zurück. Die Verwerfungen des<br />

Arzneimittelversorgungswirtschaftlichkeitsgesetzes (heißt wirklich<br />

so!), insbesondere die ständige belastende Regreßdrohung,<br />

müssen überwunden werden.<br />

Die originäre berufliche Aufgabe der Ärzteschaft liegt in der<br />

notwendigen medizinischen Versorgung der Patienten, heute<br />

gern auch als „erster Gesundheitsmarkt“ bezeichnet. Der Deutsche<br />

Ärztetag stellt mit Nachdruck klar, daß die stabile medizinische<br />

Versorgung der GKV- und PKV-Versicherten Voraussetzung<br />

für ein sozial ausgewogenes Gesundheitssystem und Mo-<br />

Kammerpräsidenten unter sich (v. l.): Dr. Friebel (Sachsen-Anhalt),<br />

Dr. Crusius und Prof. Dr. Schulze (Sachsen)<br />

tor für die Innovations- und Wirtschaftskraft des gesamten<br />

Gesundheitssektors ist. Eine solide Finanzierung dieses Gesundheitsmarktes<br />

(der im wirtschaftlichen Sinne kein Markt ist) ist<br />

Voraussetzung für die Entfaltung seiner Wirtschaftskraft und<br />

die Sicherung der Arbeitsplätze. Der Deutsche Ärztetag begrüßt<br />

die Bildung der Regierungskommission zur Finanzierung<br />

der GKV. Die Vorschläge der Ärzteschaft liegen mit dem Ulmer<br />

Papier seit zwei Jahren auf dem Tisch.<br />

Neben diesem Grundsatzdokument wurde eine Reihe von Entschließungen<br />

verabschiedet, die sich mit Einzelfragen zur Gesundheitspolitik<br />

befaßten. Eingefordert werden die Wiederherstellung<br />

ärztlicher Unabhängigkeit und die ärztliche Leitung<br />

von Medizinischen Versorgungszentren. Selektivverträge im<br />

stationären Sektor höhlen die Krankenhausplanung aus und<br />

werden abgelehnt. Zur Förderung der Niederlassung in unterversorgten<br />

Gebieten werden Honorarrestriktionen als ungeeignet<br />

bezeichnet; die Einzelleistungsvergütung soll wieder eingeführt<br />

werden. Bei den Redebeiträgen und Anträgen mit Bezug<br />

auf ärztliche Honorare als Steuerungsinstrumentarien konnte<br />

man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß hier weniger gesamtgesellschaftliche<br />

sozialpolitische Überlegungen als handfestes<br />

finanzielles Eigeninteresse eine Rolle gespielt hat.<br />

Etwas schmal geraten – die Arbeitstische konnten die Papierflut zeitweilig<br />

kaum fassen.<br />

Die bisherigen Ergebnisse der Versorgungsforschung (TOP II)<br />

sind auf breites Interesse gestoßen. Den Delegierten des Ärztetages<br />

wurden sie in Kurzform auf sog. „Visitenkarten“ vorgelegt,<br />

die auch unter www.baek.de/versorgungsforschung<br />

abrufbar sind. Insgesamt geben die Visitenkarten über 41 Projekte<br />

Auskunft, darunter auch über das Projekt „Versorgungsepidemiologische<br />

Auswirkungen des demographischen Wandels<br />

in M-V“, dessen stationärer Teil an der Universität Rostock<br />

und der ambulante Teil an der Universität Greifswald bearbeitet<br />

wurde. Die gleichfalls geförderten Studien S. Schmidt et al.<br />

(Greifswald) „Versorgungsqualität, Nutzen und Risiko von Telemonitoringverfahren“<br />

wurde im Deutschen <strong>Ärzteblatt</strong> und<br />

Seite 230<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


113. DEUTSCHER ÄRTZETAG<br />

Im Rahmen der gesundheitspolitischen Debatte<br />

wendet sich Dr. Schimanke gegen das<br />

Abwälzen mißliebiger Aufgaben von der<br />

Politik auf die Ärzteschaft.<br />

W. Hoffmann (Greifswald)<br />

„Risikofaktorenadjustierung<br />

von<br />

Prognosemodellen<br />

… - Erweiterung des<br />

demographieadjustierten<br />

Modells“<br />

auf der Homepage<br />

der Bundesärztekammer<br />

(BÄK) veröffentlicht.<br />

Die Förderinitiative<br />

zur Versorgungsforschung,<br />

in deren<br />

Rahmen jährlich 750<br />

T€ projektbezogen<br />

zur Verfügung gestellt<br />

wurden, läuft<br />

im nächsten Jahr<br />

aus. Mit der Berichterstattung<br />

wollte<br />

und mußte Prof. Dr.<br />

Peter C. Scriba die<br />

Delegierten schon<br />

jetzt überzeugen,<br />

daß eine Weiterführung sinnvoll und nützlich ist. Die Förderinitiative<br />

der BÄK hat offensichtlich als Anstoß für die staatliche<br />

Ebene gewirkt, denn das Bundesministerium für Bildung und<br />

Forschung hat im Februar d. J. 54 Mio. € für dieses Forschungsgebiet<br />

angekündigt. Unverständlich bleibt es aber, daß die Ärzteschaft<br />

von dem Kooperationsprojekt von BMBF, GKV, PKV<br />

und Deutscher Rentenversicherung „Versorgungsnahe Forschung<br />

im Bereich chronischer Krankheiten und Patientenorientierung“<br />

ausgeschlossen bleibt.<br />

Im Anschluß an Prof. Scriba werden zwei Projekte unmittelbar<br />

erörtert: Prof. Dr. Hans-Konrad Selbmann erläutert in seinem<br />

Vortrag „Vom Glanz und von den Grenzen ärztlicher Behandlungsleitlinien“<br />

zunächst deren Bedeutung und Implementierung.<br />

Er sieht ein großes Potential für die Sicherstellung und<br />

Verbesserung der Versorgungsqualität. Ihre Evaluierung ist eine<br />

Aufgabe der Versorgungsforschung.<br />

Prof. Dr. Thomas Mansky („Zugang zu Routinedaten für die<br />

Versorgungsforschung“) stellt fest, daß umfassende Datenbestände<br />

bei den Kassen lagern und die gesetzliche Grundlage für<br />

deren Zusammenführung gegeben ist. Verantwortlich ist die<br />

ARGE Datentransparenz des Spitzenverbandes der GKV und der<br />

KBV – doch dieses Projekt schläft. Die Nutzung dieser Daten ist<br />

im § 303 c SGB V geregelt. Derzeit kann die BÄK nur im Rahmen<br />

der Versorgungsforschung indirekt über Projektteilnehmer darauf<br />

zugreifen.<br />

Der Deutsche Ärztetag hat sich recht eindeutig für eine Fortsetzung<br />

der Versorgungsforschung ausgesprochen, wobei die Fi-<br />

nanzierung nicht mehr in so großem Maße auf den Schultern<br />

der Ärzteschaft liegen kann. Entscheiden wird der nächste Ärztetag<br />

in Kiel 2011. Der Gesetzgeber wird aufgefordert, daß alle<br />

von den Krankenkassen erhobenen Daten der Versorgungsforschung<br />

zugänglich gemacht werden.<br />

Der TOP III Weiterbildungsordnung (WBO) hätte das Potential<br />

zur Sprengung der gesamten Tagesordnung gehabt. Obwohl<br />

von vornherein eine Novellierung der gesamten WBO<br />

nicht vorgesehen war, lagen bereits zu Beginn der Debatte 18<br />

Anträge zur Modifizierung der vorgelegten Musterweiterbildungsordnung<br />

vor; weitere 54 Anträge zielten auf Änderung<br />

Hinter Glas<br />

des Paragraphenteils, einzelner Gebiete und Zusatzbezeichnungen.<br />

Mit der Dauer der Debatte wurde die Rednerliste nicht<br />

kürzer, sondern immer länger. Als schließlich der Schluß der Debatte<br />

beschlossen wurde, waren noch längst nicht alle zu Wort<br />

gekommen, auch aus unserer Delegation standen noch zwei<br />

Delegierte auf der Rednerliste. Beschlossen wurde letztlich die<br />

Wiedereinführung der Gebietsbezeichnung Allgemeinmedizin<br />

und die neue Zusatzweiterbildung Spezielle Viszeralchirurgie.<br />

Beschlossen wurde auch die bundeseinheitliche und zeitnahe<br />

Umsetzung der (M)WBO in den einzelnen <strong>Ärztekammer</strong>n. Die<br />

zahlreichen Änderungsanträge wurden an den Vorstand der<br />

BÄK überwiesen, was durchaus als Erfolg gewertet werden<br />

darf. In der sehr sachlichen und konstruktiven Diskussion wurde<br />

klar, daß in vielen Fragen Konsens besteht oder erreichbar ist;<br />

für eine umfassende Diskussion reicht aber der Zeitrahmen<br />

nicht aus. Aus den Erfahrungen auf der „Dauerbaustelle“ WBO<br />

haben die Delegierten aber gelernt, daß es keine Schnellschüsse<br />

geben darf. Eine umfassende Novellierung der WBO darf für<br />

2013 erwartet werden. Auch im Hinblick darauf war die Debatte<br />

in Dresden eine Erfolg – entspricht sie doch voll dem zweistufigen<br />

Normsetzungsverfahren, bei dem Vorschläge nach Erörterung<br />

in der BÄK zunächst zurück an die <strong>Ärztekammer</strong>n gehen.<br />

Erst nach der Meinungsbildung in den Ländern fließen die<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 231


113. DEUTSCHER ÄRZTETAG<br />

Ergebnisse erneut bei der BÄK zusammen, um die Grundlage<br />

für einen Beschluß auf dem Deutschen Ärztetag zu bilden.<br />

Weiterer Gegenstand des TOP III war die Evaluation der Weiterbildung,<br />

deren Ergebnisse von Dr. Franz-Joseph Bartmann,<br />

Präsident der ÄK Schleswig-Holstein, vorgestellt wurden. Mit<br />

der Evaluation liegen erstmals wesentliche Erkenntnisse über<br />

den Ablauf der Weiterbildung aus der Sicht des Weiterbildungsassistenten<br />

(WBA) vor. In der Zusammenfassung zeigt<br />

sich, daß es keine wesentlichen Unterschiede zwischen den<br />

einzelnen Landesärztekammern gibt. Während die Beteilung<br />

der Weiterbildungsbefugten (WBB) mit über 60% durchaus<br />

befriedigt, ist die Rücklaufquote bei den WBA mit 33 % ungenügend.<br />

Sie läßt die Frage zu, ob die insgesamt positive Bewertung<br />

(Schulnote im Mittel 2,6) Ausdruck einer Selektion<br />

ist. Aufschlußreich und dringend verbesserungsbedürftig sind<br />

jedoch das Fehlen eines strukturierten WB-Plans bei fast der<br />

Hälfte der WBA und die hohe Unzufriedenheit mit den Rahmenbedingungen<br />

(Arbeitsbelastung, Zeitdruck, Bürokratie u.<br />

a.). Mit großer Mehrheit hat der Deutsche Ärztetag die Fortführung<br />

der Evaluation beschlossen. Die Landesärztekammern<br />

sind aufgefordert, eine umfassende Beteiligung der WBA zu<br />

sichern. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß die<br />

Teilnahme an der Evaluation Bestandteil der persönlichen Eignung<br />

des WBB wird. Weitere Beschlüsse des 113. DÄT zielen<br />

auf eine Internetplattform zur Dokumentation der Weiterbildung,<br />

eine jährliche Meldung der WBA und WBB an ihre Kammer<br />

zum Stand der Weiterbildung (beispielsweise mit der<br />

Selbstauskunft zum Kammerbeitrag) und eine Veröffentlichung<br />

mit Bezug auf die Weiterbildungsstätte (hierfür wird<br />

derzeit die Rechtsgrundlage geprüft).<br />

Es ist die Asymmetrie im Verhältnis von Arzt und Patient, die<br />

immer wieder den Ruf nach besonderem Schutz für den Patienten<br />

aufkommen läßt: Der eine ist gesund und kann helfen,<br />

der andere ist krank und sucht Heilung. Mit dem TOP IV Patientenrechte<br />

– Anspruch an Staat und Gesellschaft hat<br />

sich die Ärzteschaft in der Debatte um ein „Patientenschutzgesetz“<br />

zu Wort gemeldet. Die individuellen Patientenrechte<br />

sind in Deutschland auf einem hohen Niveau verwirklicht. Dies<br />

wird vor allem mittelbar durch die Berufsordnung der Ärzte<br />

gewährleistet, in der die Rechte der Patienten gleichsam reziprok<br />

als Pflichten der Ärzte abgebildet sind. Dr. Frank-Ulrich<br />

Montgomery, Vizepräsident der BÄK und Präsident der <strong>Ärztekammer</strong><br />

Hamburg, erhielt viel Beifall, als er in seinem Referat<br />

erklärte: „Transparenter, nachvollziehbarer, gerechter und<br />

präziser kann man individuelle Patientenrechte überhaupt<br />

nicht verankern als wir das tun“. Montgomery führt aus, warum<br />

die Diskussion individueller Patientenrechte – die immer<br />

auch Versichertenrechte sind – vor dem Hintergrund der Finanzierungsprobleme<br />

in der GKV gefährlich ist. Auch der<br />

zweite Referent zu diesem Thema Dr. Peter Liese, Gesundheitspolitischer<br />

Sprecher der EVP im Europäischen Parlament,<br />

stimmte Montgomery<br />

zu, daß die<br />

kollektiven Patientenrechte<br />

der besonderen<br />

Auf merksamkeit<br />

bedürfen.<br />

In der Entschließung<br />

zum TOP IV formuliert<br />

der Deutsche<br />

Ärztetag acht unverzichtbare<br />

Rech te<br />

der Patienten. Hierzu<br />

gehören der Anspruch<br />

auf individuelle,<br />

bedarfsgerechte<br />

Behandlung und<br />

Betreuung, auf freie<br />

Arztwahl, auf die<br />

Hinterfragt den Sinn der Gesetzgebung zu<br />

Patientenrechten: Dr. Frank-Ulrich Montgomery,<br />

Vizepräsident der BÄK<br />

Wahrung des Patientengeheimnisses, auf die Solidarität der<br />

Gesellschaft und eine solidarische Krankenversicherung, auf<br />

ein bür gernahes Gesundheitswesen und die Erwartung von<br />

Fürsorge und Zuwendung der im Gesundheitswesen Tätigen.<br />

Transparenz in dem für die Bürger schwer durchschaubaren<br />

System sowohl hinsichtlich der Rechte als auch der Leistungen<br />

ist erforderlich, um das für die Arzt-Patientenbeziehung unerläßliche<br />

Vertrauen zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang<br />

hat der Ärztetag erneut die Gleichstellung mit Strafverteidigern,<br />

Seelsorgern und Abgeordneten hinsichtlich der Telekommunikationsüberwachung<br />

eingefordert. Der fortschreitende<br />

Abbau der rechtsmedizinischen Versorgung in Deutschland<br />

wird mit Sorge betrachtet; die Rechtsmedizin ist unverzichtbar<br />

für die Rechtsordnung des Staates.<br />

Wie stets, so auch in diesem Jahr, wurde die Tagesordnung zum<br />

Haushalt der Bundesärztekammer (TOP VI, VII und VIII) vorgezogen.<br />

Nachdem der Geschäftsführer der BÄK Prof. Dr. Christoph<br />

Fuchs im Rechenschaftsbericht für das Haushaltsjahr<br />

2008/2009 aufzeigen konnte, daß ca. 600 T€ weniger ausgegeben<br />

und ca. 1,6 Mio € mehr eingenommen wurden, war die<br />

Entlastung des Vorstandes ein Selbstläufer. Auch der Haushaltsvoranschlag<br />

für <strong>2010</strong>/11 wurde ohne Diskussion beschlossen,<br />

obwohl er ein um fast 10% höheres Volumen gegenüber dem<br />

laufenden Jahr hat. Der Vorsitzende des Finanzausschusses der<br />

BÄK Dr. Franz Ensing erklärte, daß dies auf die Aktivierung von<br />

Sonderrücklagen zum Kauf eines Gebäudes in der Nachbarschaft<br />

des Sitzes der BÄK zurückzuführen ist. Dennoch steigt<br />

auch der Beitrag der Länderkammern um 3,62 %.<br />

Die ganze Breite der Arbeit der BÄK spiegelt sich im Tätigkeitsbericht<br />

wieder, der als TOP V diskutiert wurde. Zwei Themen<br />

wurden in eigenen Referaten erörtert. Die Präsidentin der <strong>Ärztekammer</strong><br />

Niedersachsen Dr. Martina Wenker, zugleich Vorsit-<br />

Seite 232<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


113. DEUTSCHER ÄRTZETAG<br />

zende der Deutschen Akademie der Gebietsärzte, referierte<br />

zum Thema „Fachärztliche Versorgung an der Schnittstelle ambulant<br />

und stationär“. In den neun Punkten der Entschließung<br />

dazu werden detailliert die Positionen der Ärzteschaft dargelegt,<br />

in deren Mittelpunkt faire Rahmenbedingungen, Kooperation<br />

und Vernetzung sowie Koordination nach patientenzentrierten<br />

Gesichtspunkten stehen. Da es unmöglich ist, diese<br />

Entschließung zusammenzufassen, sei an dieser Stelle auf die<br />

Berichterstattung im Deutschen <strong>Ärzteblatt</strong> Heft 20 vom<br />

21.05.<strong>2010</strong> verwiesen. Hier finden Sie den Volltext der Entschließungen<br />

und Beschlüsse. Den Seiten ab B 879 sind auch die Stellungnahmen<br />

des Deutschen Ärztetages zu den die ganze Vielfalt<br />

des Arztberufes und seiner gesellschaftlichen Bezüge umfassenden<br />

Themen zu entnehmen, die hier aus Platzgründen<br />

nicht dargestellt werden können.<br />

Besonders intensiv, nicht immer sachlich und leider oft auch<br />

wenig rationell verlief die Diskussion zum Referat des Vorsitzenden<br />

des Telematik-Ausschusses der BÄK Dr. Franz-Joseph Bartmann<br />

über die „Aktuelle Diskussion zur Telematik-Infrastruktur<br />

und Zukunft der Telemedizin in Deutschland“. In weiten Teilen<br />

auch Krankenhausträger das Projekt weiter verfolgen werden.<br />

Paradoxerweise könnten dann manche Ängste real werden:<br />

zentrale und web-basierte Datenspeicherung, elektronische<br />

Patientenakten in der Hand der Kostenträger, Care-Management<br />

durch die Kassen …<br />

Wesentlich ruhiger und konstruktiver verlief die weitere Diskussion<br />

zur Telemedizin, in deren Ergebnis die vom Vorstand eingebrachte<br />

Entschließung gefaßt wurde. Darin werden vier Leitsätze<br />

zur Entwicklung einer guten Telemedizin formuliert und<br />

sowohl innerärztliche wie auch externe Voraussetzungen definiert<br />

(vgl. Dt. Äbl., Heft 20/<strong>2010</strong>). In einem beschlossenen Positionspapier<br />

der Ärzteschaft zur Entwicklung der Telemedizin<br />

heißt es: „Die Ärzteschaft muss die sehr dynamische Entwicklung<br />

in diesem Bereich ärztlicher Berufsausübung, in dem ureigene<br />

ärztliche Prinzipien berührt werden, aktiv gestalten und<br />

darf diese Entwicklung nicht externen Kräften überlassen, die<br />

rein ökonomischen Interessen folgen“. Eine Aussage, die der<br />

Ärzteschaft auch hinsichtlich der eGK gut zu Gesicht gestanden<br />

hätte.<br />

Zwei außergewöhnliche Ereignisse gehörten auch zum Ärztetag:<br />

Mitten in der Plenarsitzung am Mittwoch schrillten die<br />

Alarmglocken und der Ärztetag wurde evakuiert – warum blieb<br />

unklar.<br />

Der Festliche Abend der Sächsischen Landesärztekammer unter<br />

dem Motto „Magische Momente“ fand im Zirkus statt. Das<br />

Dresdner Traditionsunternehmen „Sarasani“ gestaltete eine<br />

perfekte Dinner-Show unterm Zirkuszelt, bei der André Sarasani<br />

(ein Enkel des Gründers) und seine Truppe die Delegierten<br />

und Gäste des Ärztetages ver- und bezauberte.<br />

Unter den „Hinterbänklern“ aus M-V drei Referatsleiterinnen: Ulrike<br />

Büttner (3. v. l. - Weiterbildung), Christine Mertink (4. v. l. - Fortbildung)<br />

und Regina Beyer (8. v. l. – Finanzen)<br />

der Ärzteschaft bestehen Ängste vor zusätzlichen Kosten und<br />

ein emotionales Mißtrauen gegenüber der elektronischen Datensammlung.<br />

Obwohl zahlreiche Gründe für die elektronische<br />

Gesundheitskarte (eGK) vorgetragen wurden und der Referent<br />

immer wieder klarstellend und erläuternd in die Diskussion eingriff,<br />

auch die Kosten eindeutig an die Kassenseite verwies, gelang<br />

es nicht, die Mehrheit der Delegierten zu überzeugen. Mit<br />

105 zu 86 Stimmen wurde eine Entschließung angenommen, in<br />

der die Bundesregierung aufgefordert wird, das „verfehlte Projekt“<br />

elektronische Gesundheitskarte endgültig aufzugeben.<br />

Damit wurde der Antrag des Vorstandes der BÄK (und andere<br />

modulierende Anträge) hinfällig, der den vielfältigen Bedenken<br />

Rechnung trug und auf die weitere Einflußnahme der Ärzteschaft<br />

zielte. Die Ärzteschaft hat sich damit selbst in das Abseits<br />

der weiteren Entwicklung gestellt. Man muß doch wohl davon<br />

ausgehen, daß Kostenträger, Politik, Industrie und vielleicht<br />

Der 114. Deutsche Ärztetag findet vom 31.05. bis 03.06. 2011<br />

in Kiel statt; zum Austragungsort 2012 wurde Nürnberg bestimmt.<br />

Dr. Wilfried Schimanke<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG Seite 233


KONGRESSBERICHT<br />

Auf gutem Weg<br />

Der Tagungsort: Yachthafen-Residenz Hohe Düne in Rostock-Warnemünde<br />

Bereits zum 6. Male versammelten sich etwa 600 eingeladene<br />

Persönlichkeiten aus der Landes- und Bundespolitik, aus den<br />

Universitäten und Hochschulen, Vertreter der Krankenkassen,<br />

Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken, Ärzte und<br />

andere Akteure im Gesundheitswesen, Vertreter der medizinisch-technischen<br />

und der touristischen Wirtschaft sowie<br />

weiterer Wirtschaftsbereiche mit Verbindungen zum Gesundheitswesen<br />

auf der Hohen Düne in Rostock-Warnemünde<br />

zur Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft.<br />

Das Motto lautete in diesem Jahr: „Gesundheitswirtschaft:<br />

krisenfest durch Qualität und zukunftssicher durch<br />

Innovation“. Mit Dänemark als Partnerland sind nunmehr<br />

alle skandinavischen Länder beteiligt gewesen.<br />

wirtschaft gerade für<br />

unser Bundesland unterstrichen.<br />

Der Gesundheitssektor<br />

erwirtschaftet<br />

ca. 12 % des<br />

Bruttoinlandprodukts<br />

des Landes; mit 12,3 %<br />

der Arbeitsplätze ist<br />

dieser Wirtschaftszweig<br />

schon heute der<br />

bedeutendste für<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />

„Wasser, Sand,<br />

Schlamm, Sole, Fisch<br />

und Luft sind die Heil-<br />

Seine Exzellenz Kim Vinthen, Gesandter<br />

des Königreichs Dänemark, richtet<br />

Grußworte an das Auditorium. Dänemark<br />

ist Partnerland der Branchenkonferenz<br />

in diesem Jahr.<br />

Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) als Schirmherr der<br />

Konferenz hat ebenso wie Wirtschaftsminister Jürgen Seidel<br />

(CDU) und weitere Redner die Bedeutung der Gesundheits-<br />

Schlamm zum Wohlfühlen und Heilen. Blieben doch lieber draußen (von<br />

links): Dr. Crusius, Sozialministerin Schwesig, Prof. Klinkmann, Magnifizenz<br />

Prof. Schareck<br />

Sozialministerin Manuela Schwesig im Gespräch mit Tagungspräsident<br />

Prof. Dr. Horst Klinkmann und Dr. Johannes Hallauer (Abteilungsleiter im<br />

Sozialministerium)<br />

Organtransplantation als Thema für den „Marktplatz Gesundheit“?<br />

Eine Herausforderung an die Gesellschaft mit durchaus wirtschaftlichen<br />

Aspekten<br />

Seite 234<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


KONGRESSBERICHT<br />

mittel unseres Landes“,<br />

so Sellering.<br />

Prof. Børge Diderichsen (Vizepräsident<br />

Novo Nordisk Pharma, Dänemark) mit<br />

beeindruckenden Fakten zum Diabetes<br />

mellitus<br />

Mit dem Impulsreferat<br />

zur „Erstellung eines<br />

Satellitenkontos für<br />

die Gesundheitswirtschaft“<br />

machte Prof.<br />

Dr. Klaus-Dirk Henke<br />

(Berlin) deutlich, wie<br />

weit dieser Wirtschaftszweig<br />

reicht. Bundesweit<br />

sind ca. 5,4 Millionen<br />

Erwerbstätige hier<br />

beschäftigt. Henke unterscheidet<br />

einen Kernbereich<br />

(stationäre und<br />

ambulante Einrichtungen,<br />

Versicherungen,<br />

Pharma, Medizintechnik)<br />

von einem erweiterten Bereich der Gesundheitswirtschaft<br />

(Dienstleistungen für Haushalt, Wellness, Fitneß,<br />

Sport; Lebensmittel und Gesundheitswaren) mit immerhin<br />

25 % Anteil. Stationäre und ambulante Medizin mit jeweils<br />

ca. 30 % sind erwartungsgemäß die größten Bereiche; das<br />

Wachstumspotential wird vor allem im erweiterten Bereich<br />

gesehen. Gemessen an den Konsumausgaben zu Marktpreisen<br />

werden derzeit ca. 4 % des Konsums bundesweit für Waren<br />

und Dienstleistungen im erweiterten Bereich der Gesundheitswirtschaft<br />

ausgegeben (im Kernbereich sind es 13,7<br />

%). Mit einem Satellitenkonto sollen künftig die Wertschöpfung<br />

und Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft transparent<br />

gemacht werden.<br />

Strandkorbtalk (v. l.): Prof. Klinkmann im Gespräch mit Ministerpräsident<br />

Sellering, Staatsministerin a.D. Birgit Fischer (Barmer GEK), Heike Drechsler<br />

und Friedrich Wilhelm Bluschke (AOK)<br />

Weitere Impulsreferate befaßten sich mit den Themen „Gesundheitstourismus“<br />

und „Innovationen“. Diese Vorträge<br />

geben Anstöße für die vier Foren, der eigentlichen Arbeitsebene<br />

der Konferenz.<br />

Die wirtschaftliche Dimension der Volkskrankheit Diabetes<br />

vermittelte eindrucksvoll Prof. Børge Diderichsen (Dänemark).<br />

45.000 Schlaganfälle, 28.000 Majoramputationen,<br />

27.000 Myokardinfarkte, 8.500 neue Dialysefälle und 6.000<br />

Neuerblindungen jährlich ereignen sich im Rahmen eines<br />

Diabetes mellitus. Bei frühzeitiger Diagnose und optimaler<br />

Stoffwechselführung könnten etwa 20 % der derzeitigen Behandlungskosten<br />

jährlich eingespart werden; pro Behandlungsfall<br />

im Schnitt 4.500 € (Hochrechnung aus Zahlen von<br />

IGES und TK 2004).<br />

Das Thema „Organtransplantation – eine Herausforderung<br />

an die Gesellschaft“ der Talkrunde auf dem „Marktplatz Ge-<br />

Deutschland bewegt sich – der Kongreß auch! (angeleitet von Olympiasiegerin<br />

Heike Drechsler)<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 235


KONGRESSBERICHT<br />

Abschlußplenum mit den Ergebnissen aus den Foren (von links): Prof. Klinkmann,<br />

Frank Schlatz (Forum I), Minister Seidel, Prof. Schuff-Werner (Forum II), Dr. Dagmar Braun<br />

(Forum III) und Prof. H. Lohmann (Forum IV)<br />

Fotos: Dr. Wilfried Schimanke<br />

sundheit“ mag anfänglich deplaziert erscheinen. Es geht dabei<br />

jedoch keinesfalls um Organhandel. In der Diskussion<br />

wurde deutlich, daß eine höhere Spendenbereitschaft neben<br />

der Lebensqualität für Betroffene und der ethischen durchaus<br />

auch eine volkswirtschaftliche Dimension hat. Jede transplantierte<br />

Niere spart jährliche Dialysekosten im sechsstelligen<br />

Bereich; noch sterben täglich drei Patienten auf einer<br />

Warteliste für ein neues Organ.<br />

Das Forum I befaßte sich mit dem Gesundheitstourismus<br />

in Deutschland. Kongreßpräsident Prof. Dr. Dr. h. c. (mult.)<br />

Horst Klinkmann stellte klar, daß Gesundheitstourismus nicht<br />

mir Wellness zu verwechseln ist. Die Definition des Begriffes<br />

bleibt eine Aufgabe für die Branchenkonferenz. Im Ergebnis<br />

dieses Forums wurden beträchtliche Wachstumspotentiale<br />

gesehen; die Branche müsse neben physisch-somatischen zunehmend<br />

auch psychisch-mentale Angebote machen, die<br />

individuell zugeschnitten sein sollten.<br />

Versorgungskonzepte bei Volkskrankheiten waren Gegenstand<br />

der Diskussion im Forum II. Neben dem Diabetes stand<br />

vor allem die zunehmende Zahl der Demenzerkrankungen<br />

und deren Früherkennung im Focus. Die gesetzlichen Grundlagen<br />

zur sektorenübergreifenden Versorgung sind gegeben;<br />

nach Wegfall der Anschubfinanzierung muß jedoch festgestellt<br />

werden, daß bisherige Modelle kaum nachhaltig wirksam<br />

werden. Flächendeckung, Zielorientierung, Evaluation<br />

und Transparenz, Professionalisierung des Managements und<br />

Verbindlichkeit für die Beteiligten werden als Kriterien für<br />

innovative Konzepte postuliert. Delegation – nicht Substitution<br />

– ärztlicher Leistungen an medizinisches Assistenzpersonal<br />

kann dem Ärztemangel in gewissem Maße abhelfen.<br />

brauchen Planungssicherheit. Initial höhere<br />

Kosten durch Innovationen in Diagnostik und<br />

Therapie werden meist durch geringere Folgekosten<br />

ausgeglichen. Als Kostenfaktor<br />

wirkt medizinischer Fortschritt auch durch<br />

die Heilung oder Chronifizierung von Krankheiten,<br />

die früher frühzeitig tödlich verliefen.<br />

Vernetzung, e-Learning und elektronische<br />

Assistenzsysteme waren Gegenstand des Forums<br />

IV „Wissensentwicklung im Zeitalter<br />

von Web 2.0“. Insbesondere für die Weiterund<br />

Fortbildung größerer Populationen sind<br />

elektronische Medien schon heute unverzichtbar.<br />

In Zukunft wird die virtuelle Kommunikation („web<br />

3.0“) zunehmende Bedeutung erlangen. Zunehmende Patienteninformationen<br />

erfordern eine gesteigerte Medienkompetenz<br />

der Akteure im Gesundheitswesen, die sich aktiv in<br />

Patientenforen beteiligen müssen.<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> ist eine der „Gesundheitsregionen<br />

der Zukunft“. Das Projekt „Hic@re – Aktionsbündnis gegen<br />

multiresistente Bakterien“ wurde vom Bundesministerium<br />

für Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet und wird<br />

für vier Jahre mit 7,5 Mio. € gefördert.<br />

Mit einem strukturierten Konzept, sachlicher und konstruktiver<br />

Arbeit und präsentablen Ergebnissen hat auch die<br />

6. Nationale Branchenkonferenz <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

ein Stück weit auf dem Weg zum Gesundheitsland Nr. 1 vorangebracht.<br />

Die erfolgreiche Einbindung internationaler<br />

Partner hat die Ausstrahlung der Konferenz deutlich erhöht.<br />

Inzwischen ist die hier 2005 erarbeitete Definition des Begriffs<br />

Gesundheitswirtschaft bundes- und europaweit anerkannt.<br />

Ausdruck der Anerkennung ist die künftige Einbeziehung<br />

des gesamten Ostseeraumes.<br />

Die 7. Nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft<br />

2011 wird unter dem Motto „Gesundheit grenzenlos – Die<br />

Gesundheitswirtschaft als Wegbereiter des Gesundheitswesens“<br />

stehen; sie wird verbunden mit der „Scan Balt Health<br />

Region Conference – Cross sectoral challenges in an European<br />

Model Region“.<br />

Dr. Wilfried Schimanke<br />

Medizinische Innovationen (Forum III) sind unverzichtbarer<br />

Bestandteil der Gesundheitswirtschaft und des Wirtschaftsstandortes<br />

Deutschland. Sie müssen für Patienten<br />

zeitnah zugängig gemacht werden, wobei Information des<br />

Patienten die Compliance erhöht. Forschende Pharmafirmen<br />

Seite 236<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


WAHLAUSSCHUSS<br />

Bekanntgabe des Wahlleiters<br />

zur Wahl der VI. Kammerversammlung<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> <strong>2010</strong><br />

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

für die Wahl zur Kammerversammlung <strong>2010</strong> ist die Zahl der Vertreter für jeden Wahlkreis festzulegen. Stichtag für die Festlegung<br />

ist der 1. Juni <strong>2010</strong>.<br />

Dabei ist zu berücksichtigen, daß insgesamt 75 Vertreter gewählt werden. Davon sind 65 über eine Liste im jeweiligen<br />

Wahlkreis und 10 über die Landesliste zu wählen (§§ 2 Absatz 1, 7 Absatz 1, Wahlordnung der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong>).<br />

Die Zahl der in den Wahlkreisen zu wählenden Vertreter für die Kammerversammlung wird hiermit wie folgt bekanntgegeben:<br />

Wahlkreis Nr. Wahlkreis<br />

Zahl der Ärzte per<br />

1. Juni <strong>2010</strong><br />

Zahl der Vertreter<br />

1 Bad Doberan 461 3<br />

2 Demmin 254 2<br />

3 Greifswald 888 7<br />

4 Güstrow 436 3<br />

5 Ludwigslust 337 2<br />

6 <strong>Mecklenburg</strong> - Strelitz 233 1<br />

7 Müritz 308 2<br />

8 Neubrandenburg 539 4<br />

9 Nordvorpommern 391 3<br />

10 Nordwestmecklenburg 306 2<br />

11 Ostvorpommern 489 3<br />

12 Parchim 439 3<br />

13 Rostock 1836 14<br />

14 Rügen 290 2<br />

15 Schwerin 925 7<br />

16 Stralsund 455 3<br />

17 Uecker - Randow 279 2<br />

18 Wismar 294 2<br />

Gesamt : 9160 65<br />

Vorsorglich wird darauf hingewiesen, daß Wahlvorschläge und Zustimmungserklärungen im Original einzureichen<br />

sind. Zusätzlich zu den mindestens 20 Unterschriften auf den Wahlvorschlägen sind die Namen der Unterstützer<br />

aus dem Wahlkreis in lesbarer Blockschrift anzugeben. Vordrucke für Wahlvorschläge und Zustimmungserklärungen<br />

können Sie bei der Geschäftsstelle der <strong>Ärztekammer</strong>, August-Bebel-Straße 9a, 18055 Rostock, Frau Dummer<br />

(Tel.: (0381) 4928082), anfordern oder im Internet unter www.aek-mv.de finden.<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen, bitte sorgen Sie dafür, daß Ihre Angaben zur Person in der <strong>Ärztekammer</strong> dem<br />

aktuellen Stand entsprechen.<br />

Rostock, 02.06.<strong>2010</strong><br />

Der Wahlleiter<br />

Dr. med. Ralf Bitter<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 237


VORSTAND<br />

Anmeldung zur Teilnahme am Ärzteball<br />

Bitte bis spätestens 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> an Fax: (0381) 49 280 10<br />

Kreuzen Sie bitte an, ob Sie am Ärzteball aus Anlaß des 20jährigen Bestehens der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

am 10.09.<strong>2010</strong> im Hotel Neptun in Rostock-Warnemünde teilnehmen möchten.<br />

❏ Ja, ich möchte am Ärzteball der <strong>Ärztekammer</strong> M-V teilnehmen.<br />

❏ Ich komme allein.<br />

❏ Ich komme in Begleitung mit ……… Person / Personen.<br />

Name / Vorname:<br />

Anschrift (Praxis):<br />

Datum, Unterschrift:<br />

Überweisen Sie dann bitte den Unkostenbeitrag von 65 E pro Person bis zum 10.08.<strong>2010</strong><br />

auf folgendes Konto: 000 305 3334<br />

BLZ: 300 606 01<br />

Deutsche Apotheker- und Ärztebank<br />

Betreff: Ärzteball<br />

Nach dem Eingang des Betrages, erhalten Sie die Karten zugesandt.<br />

Bezüglich Zimmerreservierung wenden Sie sich bitte direkt an das Hotel Neptun, Tel.: (0381) 7770,<br />

Fax: (0381) 54023, E-Mail: info@hotel-neptun.de, unter dem Stichwort „Ärzteball“.<br />

✂<br />

Seite 238<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


AKTUELLES<br />

Herzzentrum des Universitätsklinikums<br />

Rostock eingeweiht<br />

Qualitätssprung in der Patientenbehandlung durch Zusammenarbeit<br />

hochspezialisierter Mediziner<br />

Das Herzzentrum des Universitätsklinikums Rostock wurde<br />

am 6. Mai <strong>2010</strong> im Beisein von Henry Tesch, Minister für Bildung,<br />

Wissenschaft und Kultur <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />

sowie Prof. Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock,<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

In dem interdisziplinären Behandlungszentrum werden die<br />

Kompetenzen der Bereiche Kardiologie, Kinderkardiologie,<br />

Herzchirurgie sowie Anästhesiologie und Intensivtherapie<br />

für die Erkennung und Behandlung sämtlicher Herz- und<br />

Kreislauferkrankungen gebündelt.<br />

Ziel des Zentrums ist es, Qualität, Patientenkomfort, Außenwirkung,<br />

Logistik sowie die Effizienz der Behandlung zu optimie-<br />

ren und eine immer bessere Krankenversorgung zu realisieren.<br />

Dazu gehört die Entwicklung neuer schonender Behandlungsmethoden<br />

und deren wissenschaftliche Begleitung.<br />

Das universitäre Herzzentrum ist für Patienten aller Altersgruppen<br />

vom Säugling bis zum alten Menschen da; sämtliche<br />

Einrichtungen befinden sich am Campus Schillingallee.<br />

Patienten und andere Interessierte können sich im Internetauftritt<br />

des Universitären Herzzentrums Rostock unter<br />

www.med.uni-rostock.de (unter Kliniken/Herzzentrum)<br />

informieren.<br />

(Nach einer Pressemitteilung des<br />

Universitätsklinikums Rostock)<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 239


AKTUELLES<br />

Informationen des Sportärztebundes<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Die 1912 gegründete Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin<br />

und Prävention (DGSP) ist die zentrale ärztliche Institution<br />

auf den Gebieten der Sportmedizin sowie der Gesundheitsförderung<br />

und Prävention durch körperliche Aktivität. Sie ist<br />

die Vereinigung der 18 Landesverbände für Sportmedizin<br />

und mit ihren rund 10.000 Mitgliedern eine der größten wissenschaftlich-medizinischen<br />

Fachgesellschaften in Deutschland.<br />

Die Sportmedizin in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> kann auf<br />

eine beachtenswerte Geschichte zurückblicken, die ihre Anfänge<br />

bereits 1895 hatte. Mit der Gründung des Sportärztebundes<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> im Juni 1990 wurde eine<br />

Plattform geschaffen, die dem Erhalt zahlreicher Traditionen<br />

diente, zum Ort für gemeinsamen Erfahrungsaustausch und<br />

wissenschaftliche Veranstaltungen wurde und die Neuausrichtung<br />

sportmedizinischer Strukturen in unserem Bundesland<br />

nach der politischen Wende unterstützte.<br />

Diesem Anliegen dienen auch die im Jahre <strong>2010</strong> vom Sportärztebund<br />

M-V mit ihren Partnern organisierten Aktivitäten.<br />

Vom 3.- 5. September <strong>2010</strong> findet das 2. Maritime Symposium<br />

der Sportmedizin in Greifswald statt, daß sich insbesondere<br />

mit Verletzungen bei Wassersportarten beschäftigt.<br />

Der 9. Bad Doberaner Tag der Sportmedizin wird am<br />

04.12.<strong>2010</strong> zum Thema „Der Muskel im Sport – Training und<br />

Test“ ausgerichtet. Diese Veranstaltungen richten sich an<br />

Sportmediziner, interessierte Fachärzte und an Angehörige<br />

anderer Professionen, die an der Sportmedizin interessiert<br />

sind.<br />

Für Studenten, Weiterbildungsassistenten und Fachärzte, die<br />

die Zusatzbezeichnung Sportmedizin erwerben wollen, wurde<br />

eine neue Veranstaltungsreihe konzipiert. Der „Sportärzte-Stammtisch“<br />

findet erstmalig am 13. Oktober <strong>2010</strong><br />

um 18.00 Uhr im Kurhotel Sanddorn, Strandweg 12, in Warnemünde<br />

(s. Veranstaltungskalender) statt. Im Zentrum der<br />

Referate stehen die Weiterbildungsmöglichkeiten in der<br />

Sportmedizin. Anschließend stehen „gestandene“ und auch<br />

jüngere Mitglieder des Sportärztebundes M-V zum Gespräch<br />

zur Verfügung, vermitteln Tips zur Weiterbildung und geben<br />

Empfehlungen für Hospitationen.<br />

Wir würden uns über eine rege Teilnahme an allen Veranstaltungen<br />

und einen angeregten Erfahrungsaustausch freuen.<br />

Eine Anmeldung zum „Stammtisch“ ist nicht zwingend erforderlich,<br />

bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:<br />

Geschäftsstelle des Sportärztebundes M-V<br />

c/o Institut für Präventivmedizin<br />

Medizinische Fakultät und Klinikum der Universität Rostock<br />

St. Georg Str. 108, 18055 Rostock<br />

Tel.: ( 0381) 494 9951, Fax: ( 0381) 494 9952<br />

Herzwochen der Deutschen Herzstiftung<br />

Vom 1. bis 30. November <strong>2010</strong> findet eine bundesweite Informationskampagne der Deutschen Herzstiftung zum Thema<br />

Herzrhythmusstörungen statt.<br />

Informationen zum Zeitplan und Servicematerial erhalten Interessenten unter:<br />

info@herzstiftung.de, Herzwochen-Servicenummer: (069) 955 128 333,<br />

Deutsche Herzstiftung, Vogtstr. 50, 60322 Frankfurt/Main,<br />

www.herzstiftung.de, Fax: (069) 955 128 313<br />

Seite 240<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


SATZUNGEN UND ORDNUNGEN<br />

Zehnte Änderung der Weiterbildungsordnung<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Vom 6. Mai <strong>2010</strong><br />

Aufgrund § 23 Abs. 2 Nr. 5 in Verbindung mit § 42 des Heilberufsgesetzes<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> vom 22. Januar<br />

1993 (GVOBl. M-V S. 62), zuletzt geändert durch Artikel 3 des<br />

Gesetzes vom 17. Dezember 2009 (GVOBl. M-V S. 729, 731),<br />

erläßt die <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> folgende<br />

Satzung:<br />

Artikel 1<br />

Die Weiterbildungsordnung der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> vom 20. Juni 2005, zuletzt geändert durch Satzung<br />

vom 2. Dezember 2009 (<strong>Ärzteblatt</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

1/<strong>2010</strong> S. 12) wird wie folgt geändert:<br />

1. Im Abschnitt A Paragraphenteil wird an § 5 Abs. 5 folgender<br />

Satz angefügt:<br />

„Der Weiterbildungsbefugte hat an den von der <strong>Ärztekammer</strong><br />

durchgeführten Maßnahmen zur Sicherung der<br />

Qualität der Weiterbildung teilzunehmen.“<br />

2. Abschnitt B Gebiete, Facharzt- und Schwerpunktkompetenzen<br />

wird<br />

1. Gebiet Allgemeinmedizin, Weiterbildungsinhalt, fünfter<br />

Anstrich wie folgt geändert:<br />

Die Wörter „ , ausgenommen bei Säuglingen und Kleinkindern“<br />

werden ersatzlos gestrichen.<br />

Artikel 2<br />

Die Satzung zur Änderung tritt am Tage nach der Veröffentlichung<br />

im Mitteilungsblatt der <strong>Ärztekammer</strong> „<strong>Ärzteblatt</strong><br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>“ in Kraft.<br />

Rostock, 16.04.<strong>2010</strong><br />

gez. Dr. med. A. Crusius<br />

Präsident der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Genehmigt:<br />

Schwerin, 03.05.<strong>2010</strong><br />

gez. Christian Sievers<br />

Ministerium für Soziales und Gesundheit<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Ausgefertigt:<br />

Rostock, 06.05.<strong>2010</strong><br />

gez. Dr. med. A. Crusius<br />

Präsident der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

3. Abschnitt C Zusatz-Weiterbildungen, Palliativmedizin,<br />

Weiterbildungszeit erhält folgende Fassung:<br />

„Weiterbildungszeit:<br />

- 40 Stunden Kurs-Weiterbildung gemäß § 4 Abs. 8 in<br />

Palliativmedizin<br />

- 12 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten gemäß<br />

§ 5 Abs. 1 Satz 2,<br />

• davon können bis zu 9 Monate durch den Nachweis<br />

der Teilnahme an Fallseminaren einschließlich<br />

Supervision ersetzt werden. Hierbei gilt, daß ein<br />

40-Stunden-Kurs Fallseminar einschließlich Supervision<br />

einen Weiterbildungsabschnitt von drei<br />

Monaten ersetzt. Die Fallseminare einschließlich<br />

Supervision müssen grundsätzlich nach der Kurs-<br />

Weiterbildung Palliativmedizin abgeleistet<br />

werden.“<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 241


SATZUNGEN UND ORDNUNGEN / RECHT<br />

Dritte Änderung der Beitragssatzung<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Vom 19. Mai <strong>2010</strong><br />

Aufgrund des § 23 Abs. 2 Nr. 8 des Heilberufsgesetzes <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

vom 22. Januar 1993 (GVOBl. M-V S.<br />

62), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 17.<br />

Dezember 2009 (GVOBl. M-V S. 729, 731), hat die Kammerversammlung<br />

am 17. April <strong>2010</strong> folgende Änderung der Beitragssatzung<br />

vom 15. November 2005 (AmtsBl. M-V/AAz.<br />

2005 S. 1572; Ärztebl. M-V 2006 S. 15), zuletzt geändert<br />

durch Satzung vom 3. August 2009 (Ärztebl. M-V 2009, S.<br />

324), beschlossen:<br />

Artikel I<br />

In § 3 Absatz 2 wird die Angabe „0,55 %“ durch die Angabe<br />

„0,5 %“ ersetzt.<br />

Artikel II<br />

Die Änderung der Beitragssatzung der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

tritt am 1. Januar 2011 in Kraft.<br />

Rostock, 19. April <strong>2010</strong><br />

gez. Dr. med. A. Crusius<br />

Präsident<br />

genehmigt:<br />

Schwerin, 3. Mai <strong>2010</strong><br />

Ministerium für Soziales und Gesundheit<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

Im Auftrag<br />

gez. Christian Sievers<br />

ausgefertigt:<br />

Rostock, 19. Mai <strong>2010</strong><br />

gez. Dr. med. A. Crusius<br />

Präsident<br />

Aus der Praxis der Norddeutschen Schlichtungsstelle<br />

Eklampsie und HELLP-Syndrom nach inadäquater Betreuung in der Schwangerschaft<br />

Kasuistik<br />

Die 40jährige Frau wurde in ihrer ersten Schwangerschaft<br />

von der siebten Schwangerschaftswoche (SSW) an durch einen<br />

niedergelassenen Frauenarzt betreut, der in der 24 + 5<br />

SSW erstmals einen Grenzwert des Blutdrucks zur Hypertonie<br />

feststellte (RR 140/90 mm Hg). Die nächste Kontrolle<br />

erfolgte vier Wochen später (29 + 5 SSW). Sie ergab einen<br />

Blutdruckwert von 130/85 mm Hg. Als Hinweis auf eine<br />

Ödembildung kam es innerhalb von vier Wochen zu einer<br />

Gewichtszunahme von 4 700 Gramm, was etwa 1 170 Gramm<br />

pro Woche entspricht. In der 30 + 5 SSW erfolgte die letzte<br />

Blutdruckkontrolle in der Sprechstunde des Frauenarztes.<br />

Sie ergab einen Wert von 170/100 mm Hg. Die Gewichtszunahme<br />

betrug nochmals 700 Gramm. Im Ultraschall wurde<br />

ein Wachstumsstillstand des Feten festgestellt. Hypertonus<br />

und Ödeme wurden weder therapiert noch kurzfristig kontrolliert.<br />

Es erfolgte auch keine stationäre Einweisung. Die<br />

nächste Kontrolle war in vier Wochen vorgesehen. In der 34<br />

+ 1 SSW erlitt die Antragstellerin zu Hause einen eklamptischen<br />

Krampfanfall, stürzte und zog sich dabei ein temporofrontoparietales<br />

Kopfschwartenhämatom zu. Sie war<br />

danach nicht mehr ansprechbar.<br />

Auf Veranlassung des Ehemannes wies der Notarzt die Patientin<br />

in eine Klinik ein. Dort wurde ein HELLP-Syndrom dia-<br />

Seite 242<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


RECHT<br />

gnostiziert, gestützt auf die folgenden Laborwerte: Thrombozyten<br />

97.000; GOT 432 U/l; GPT 343 U/l, LDH 886 U/l;<br />

Harnsäure 8,9 mg/dl. Das CTG zeigte ein pathologisches<br />

Herzfrequenzmuster des Kindes. Durch notfallmäßige<br />

Schnittentbindung in der 34 + 1 SSW wurde ein dystrophes<br />

asphyktisches Mädchen entwickelt, das dem Reifegrad der<br />

31 + 1 Schwangerschaftswoche entsprach (Geburtsgewicht<br />

1.915 g, Länge 43 cm, Kopfumfang 31,5 cm, Apgar 2/6/9,<br />

Nabelarterien pH 7,17).<br />

Das Kind wurde 20 Minuten nach der Geburt von den Neonatologen<br />

der Kinderklinik übernommen und intubiert. Es<br />

bestanden bei der Geburt keine Entzündungszeichen. Am<br />

vierten Lebenstag entwickelte das Kind eine Neugeborenensepsis<br />

mit später nachgewiesenem Keim Enterobacter<br />

cloacae. Die antibiotische Therapie erfolgte zunächst mit<br />

Ampicillin und Tobramycin. Nach Vorliegen des Antibiogramms,<br />

das eine Ampicillinresistenz ergab, wurde auf Fosfomycin,<br />

Meropenem und Gernebcin umgesetzt. Trotz intensiver<br />

Therapie ist das Kind am 19. Lebenstag an einer<br />

Meningitis verstorben.<br />

Die Mutter des Kindes hatte nach der Entbindung ausgeprägte,<br />

doch reversible neurologische Störungen. Es bestanden<br />

ein posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom<br />

und in Folge des Sturzes das genannte Kopfschwartenhämatom.<br />

Später bildeten sich die neurologischen Störungen<br />

vollständig zurück, ebenso das Kopfschwartenhämatom. Bis<br />

zur Entlassung normalisierten sich die Leberwerte. Es persistierte<br />

noch ein mäßiger Hypertonus.<br />

Die Antragstellerin wirft dem behandelnden niedergelassenen<br />

Gynäkologen eine fehlerhafte Betreuung<br />

in der Schwangerschaft vor. Sowohl der Tod des Neugeborenen<br />

als auch ihre Gesundheitsschäden wären<br />

darauf zurückzuführen.<br />

Aus dem Gutachten der Schlichtungsstelle<br />

Die von der Schlichtungsstelle beauftragte Gutachterin<br />

kommt hinsichtlich der Behandlung durch den niedergelassenen<br />

Frauenarzt zu der Feststellung, daß bereits der in der<br />

24 + 5 SSW gemessene erhöhte Blutdruck engmaschig zu<br />

kontrollieren und gegebenenfalls zu therapieren gewesen<br />

wäre. Aufgrund des in der 29 + 5 SSW gemessenen Blutdruckwerts<br />

von 170/100 mm Hg sei in Verbindung mit dem<br />

im Ultraschall festgestellten Wachstumsstillstand des Feten<br />

eine stationäre Behandlung zwingend erforderlich gewesen.<br />

Das wäre fehlerhaft unterlassen worden.<br />

Zu bemängeln seien auch die nicht erfolgte Bestimmung<br />

von Laborparametern wie Leberwerte, Harnsäure, Thrombozyten,<br />

Hämoglobin und Hämatokrit zum Ausschluß eines<br />

HELLP-Syndroms sowie nicht regelmäßig durchgeführte<br />

Kontrollen durch CTG und Dopplersonographie. Der bestehende<br />

Hochdruck, der weder kontrolliert noch therapiert<br />

wurde, hätte als Warnsignal für eine sich später entwickelnde<br />

Eklampsie gewertet werden müssen. Bei rechtzeitiger<br />

stationärer Einweisung mit zeit- und sachgerechter Therapie<br />

der schweren Präeklampsie wäre es möglicherweise<br />

nicht zur Eklampsie und zum HELPP-Syndrom gekommen.<br />

Auch hätte dann die Lungenreifung beim Kind früher induziert<br />

werden können.<br />

Die vorzeitige Entbindung mit der Folge einer Frühgeburt<br />

des Kindes in der 34 + 1 SSW wäre nach Meinung der Gutachterin<br />

auch bei adäquater antihypertensiver Therapie der<br />

Mutter nicht sicher vermeidbar gewesen. Ob der Tod des<br />

Kindes auf die fehlende adäquate Lungenreifeinduktion<br />

zurückzuführen sei, solle durch einen Neonatologen beurteilt<br />

werden.<br />

Der neonatologische Gutachter gelangte zu der Auffassung,<br />

daß das Kind mit einem für die Schwangerschaftswoche<br />

typischen Gewicht geboren worden sei. Weder bei der<br />

Mutter noch bei dem Neugeborenen wären unmittelbar<br />

postpartal Zeichen eines Amnioninfektionssyndroms festzustellen<br />

gewesen. Auch die Histologie der Plazenta enthalte<br />

keine Hinweise auf eine Infektion.<br />

Erst am vierten Lebenstag hätten erhöhte Körpertemperatur<br />

und Laborwerte eine Infektion signalisiert. Daraufhin<br />

sei mit einer Antibiotikatherapie begonnen worden. Trotzdem<br />

habe sich eine schwere Sepsis mit eitriger Meningitis<br />

auf der Basis einer Infektion mit Enterobacter cloacae entwickelt,<br />

die schließlich zum Tod des Kindes geführt habe.<br />

Dabei sei zu berücksichtigen, daß der nachgewiesene Keim<br />

eine hohe Antibiotikaresistenz aufwies. Auch bei früher<br />

einsetzender Therapie habe die Gefahr hoher Mortalität<br />

bestanden. Bei 30 Prozent der überlebenden Kinder sei mit<br />

schweren Veränderungen des Hirngewebes zu rechnen. Der<br />

Tod des Kindes wäre Folge der Infektion und lasse sich nicht<br />

auf die fehlende Induktion der Lungenreifung zurückführen.<br />

Die Schlichtungsstelle gelangte in Würdigung beider Gutachten<br />

und unter eigener Urteilsbildung abschließend zu<br />

folgender Bewertung des Sachverhalts:<br />

Die Behandlung der 40jährigen Erstgraviden durch den in<br />

Anspruch genommenen Frauenarzt nach Feststellung eines<br />

erhöhten Blutdrucks in der 24 + 5 SSW und einer übermäßigen<br />

Gewichtszunahme in der Schwangerschaft war fehlerhaft.<br />

Mit kurzfristigen Kontrollen des Blutdrucks, ergänzt<br />

durch gezielte Laboruntersuchungen sowie frühzeitiger Ein-<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 243


RECHT / FORTBILDUNG<br />

weisung in stationäre Behandlung, spätestens in der 30 + 5<br />

SSW bei Anstieg des Blutdrucks auf 170/100 mm Hg und im<br />

Ultraschall nachgewiesenem Wachstumsstillstand des Kindes,<br />

hätten mit hoher Wahrscheinlichkeit die Eklampsie und<br />

das HELLP-Syndrom verhindert werden können.<br />

Der Tod des Kindes war nicht beweisbar auf einen ärztlichen<br />

Fehler zurückzuführen, insbesondere nicht auf eine<br />

fehlende medikamentöse Induktion der Lungenreifung.<br />

Hier folgte die Schlichtungsstelle dem neonatologischen<br />

Gutachter.<br />

Als fehlerbedingte Gesundheitsschäden waren die Eklampsie<br />

und das HELPP-Syndrom mit den daraus resultierenden<br />

Folgen (posteriores reversibles Enzephalopathie-Syndrom<br />

und temporofrontoparietales Kopfschwartenhämatom) zu<br />

qualifizieren.<br />

Es wurde insoweit eine außergerichtliche Regulierung<br />

von Haftungsansprüchen empfohlen.<br />

Verfasser:<br />

Prof. Dr. med. Harald Riedel<br />

Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle für<br />

Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n<br />

Hans-Böckler-Allee 3<br />

30173 Hannover<br />

Woran wir noch erinnern möchten!<br />

Fortbildungspflicht auch für Krankenhausärzte<br />

Am 31.12.<strong>2010</strong> endet der erste Zyklus der Nachweisführung<br />

zur Fortbildung von Fachärzten, die vor bzw.<br />

seit dem 01.01.2006 im Krankenhaus tätig waren.<br />

Dieser Nachweis ist bundesweit durch das Fortbildungszertifikat<br />

der jeweiligen <strong>Ärztekammer</strong> zu erbringen.<br />

Jeder angestellte Facharzt in einem nach § 108 SGB V zugelassenen<br />

Krankenhaus, hat in dem für ihn geltenden 5-Jahres-Zeitraum<br />

gesetzlich gefordert (Regelungskompetenz<br />

hat der Gemeinsame Bundesausschuß bzw. die KVen) mindestens<br />

250 Fortbildungspunkte nachzuweisen.<br />

Minimal 150 Fortbildungspunkte (60 %) müssen fachspezifisch<br />

erworben werden, d. h. Fortbildungen speziell in der<br />

eigenen Fachdisziplin müssen dem Erhalt und der Weiterentwicklung<br />

der fachärztlichen Kompetenz dienen. Der Facharzt<br />

muß diese Unterscheidung selbst vornehmen, der Ärztliche<br />

Direktor hat ihm dies schriftlich zu bestätigen. Hierzu ist es<br />

erforderlich, dem Ärztlichen Direktor (der Klinik oder Krankenhausabteilung<br />

bzw. dem Chefarzt, der für die Erstellung<br />

des Qualitätsberichtes zuständig ist) nicht nur das Fortbildungszertifikat<br />

über die 250 Punkte vorzulegen, sondern<br />

auch diesbezüglich einzelne Fortbildungsnachweise.<br />

Für Fachärzte, die bereits vor dem 01.01.2006 in einem<br />

Krankenhaus oder einer Klinik tätig waren, können ihre ab<br />

dem 01.01.2004 erworbenen Fortbildungspunkte ggf. auf<br />

den ersten Fortbildungszeitraum bis zum 31.12.<strong>2010</strong> mit<br />

angerechnet werden.<br />

Bei allen anderen Fachärzten mit späterem Beginn ist der<br />

ersten Arbeitstag der maßgebliche Anfangstermin für den<br />

individuellen ersten Zyklus zum Erwerb von 250 Fortbildungspunkten.<br />

Für Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten<br />

im Krankenhaus endet der<br />

gesetzlich vorgeschriebenen Zeitraum am 31.12.2013.<br />

Die rund 1000 Fachärzte in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, die<br />

noch nicht im Besitz eines Fortbildungszertifikates sind,<br />

brauchen bei ausreichender Punkteanzahl durch Barcodeerfassung<br />

keine Einzelbescheinigungen in der <strong>Ärztekammer</strong><br />

einzureichen. Für alle Kammermitglieder gilt seit <strong>2010</strong>, daß<br />

auch bei „Punkteüberschuß“ im Fünfjahreszeitraum nur ein<br />

Fortbildungszertifikat ausgestellt wird.<br />

Bitte erkundigen Sie sich zu Ihrem persönlichen Punktestand<br />

im Referat Fortbildung der <strong>Ärztekammer</strong> M-V unter<br />

Tel.: (0381) 49 280 42 /-43.<br />

Dipl.-Päd. Ch. Mertink<br />

Referatsleiterin Fortbildung<br />

Seite 244<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


FORTBILDUNG<br />

19. Seminar- und Fortbildungswoche der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

Termin: 09. – 13.11.<strong>2010</strong>, täglich 08.30 – 17.00 Uhr<br />

Reg.-Nr.: 10 /11/ – , Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2, 18225 Kühlungsborn<br />

Es werden folgende Kurse angeboten:<br />

Kompaktkurs Gerontopsychiatrie<br />

für Hausärzte (8 Stunden) 09.11.<strong>2010</strong> 80,00 € 8 P<br />

der Deutschen Akademie für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie (DAGPP)<br />

(anerkannt mit 8 Stunden für das Zertifikat „Gerontopsychiatrische Grundversorgung“ der DAGPP)<br />

Herr Dr. med. L. M. Drach<br />

Basiskurs „Palliativmedizinische<br />

Grundversorgung“ (40 Stunden) 09. – 13.11.<strong>2010</strong> 425,00 € 40 P<br />

Herr Dr. med. V. Lakner, Herr Prof. Dr. med. C. Junghanß, Herr Dr. med. A. Goepel<br />

(anerkannt mit 40 Stunden für die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin)<br />

Bei einer zu geringen Anzahl von Anmeldungen findet am 10.11.<strong>2010</strong> ein Refresher-Kurs<br />

„Palliativmedizin“ für Fortgeschrittene statt.<br />

Arzthaftung bei ärztlichem Kunstfehler 10.11.<strong>2010</strong> 08.30 – 11.30 Uhr 50,00 € 4 P<br />

Herr Dr. N. Rahn – Deutsche Ärzteversicherung<br />

N. N. – Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n<br />

Rheumatologie-Kurs 10.11.<strong>2010</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 50,00 € 4 P<br />

Herr Prof. Dr. med. C. Kneitz<br />

Interdisziplinärer Ultraschall-Grundkurs 10. – 13.11.<strong>2010</strong> 325,00 € 30 P<br />

Herr Dr. med. A. Holle, Herr Prof. Dr. med. D. Nürnberg<br />

Langzeit-EKG-Kurs 10. – 11.11.<strong>2010</strong> 175,00 € 17 P<br />

Herr Dr. med. W. Voß<br />

Psychosomatische Grundversorgung – 11. – 13.11.<strong>2010</strong> 200,00 € 20 P<br />

20 Stunden Theorie (Block 16 der Kursweiterbildung Allgemeinmedizin)<br />

Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider, Herr Dr. med. J.-F. Buhrmann<br />

Refresher-Kurs für Ärzte mit 12.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 9 P<br />

Zusatzbezeichnung Notfallmedizin<br />

Herr Dr. med. R. Baetgen<br />

Praktischer Untersuchungskurs<br />

- Wirbelsäule 12.11.<strong>2010</strong> 08.30 – 11.30 Uhr 50,00 € je 4 P<br />

- Muskulatur 12.11.<strong>2010</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 50,00 €<br />

Herr Dr. med. D. Sturm<br />

Refresher-Kurs 13.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 9 P<br />

„Der lebensbedrohliche Notfall“ (Herz-Lungen-Wiederbelebung) 80,00 €<br />

Herr Dr. med. L. Fischer<br />

Rehabilitation – Verordnungsberechtigung 13.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 19 P<br />

Herr Dr. med. P. Kupatz<br />

(Voraussetzung: vorab 8stündiges Selbststudium per CD; KV anerkannt)<br />

Grundkurs „Impfen“ 13.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 8 P<br />

Frau med. M. Littmann<br />

(Erwerb des Impfzertifikates der <strong>Ärztekammer</strong> M-V)<br />

Pharmakotherapie 13.11.<strong>2010</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 50,00 € 4 P<br />

Herr Prof. Dr. B. Hinz<br />

Anmeldungen sind ab sofort möglich: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock, Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040, E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 245


VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

Veranstaltungskalender<br />

Impfkurse in<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

- Grundkurs:<br />

Erwerb des Impfzertifikates der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

- Refresher-Kurs:<br />

Voraussetzung: Impfzertifikat einer <strong>Ärztekammer</strong><br />

Gebühr: Grundkurs: je 100,00 €,<br />

Refresher-Kurs: je 50,00 €<br />

Kurse der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

11.09.<strong>2010</strong>, 09.30 – 15.00 Uhr,<br />

Refresher-Kurs (Imptag M-V)<br />

6 P<br />

Ort: Hotel Neptun, Seestr. 19,<br />

18119 Rostock-Warnemünde<br />

13.11.<strong>2010</strong>, 08.30 – 17.00 Uhr, Grundkurs 8 P<br />

Ort: Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2,<br />

18225 Ostseebad Kühlungsborn<br />

Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Kurse anerkannter Kursleiter<br />

im Kammerbereich<br />

25.09.<strong>2010</strong>, 08.30 – 12.30 Uhr,<br />

Refresher-Kurs<br />

5 P<br />

25.09.<strong>2010</strong>, 08.30 – 16.00 Uhr, Grundkurs 8 P<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. H.-J. Feickert<br />

Ort / Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Sekretariat,<br />

S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,<br />

Tel.: (0395) 7 75-29 01, Fax: (0395) 7 75-29 03<br />

Ein vollständiges und aktualisiertes Angebot<br />

finden Sie auf der Internetseite: http://<br />

www.aek-mv.de ➝ Fortbildung ➝<br />

Veranstaltungskalender<br />

Veranstaltungen der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

Der lebensbedrohliche Notfall mit<br />

praktischen Übungen zur Notfallmedizin<br />

(für Ärztesenioren)<br />

Termin: 15.07.<strong>2010</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr 5 P<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Frau Dr. med. D. Zillig<br />

Gebühr: 25,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Refresher-Kurse „Der<br />

lebensbedrohliche Notfall“<br />

(Herz-Lungen-Wiederbelebung)<br />

je 9 P<br />

(für niedergelassene Ärzte und deren Assistenzpersonal,<br />

jeweils 09.00 – 16.00 Uhr)<br />

11.09.<strong>2010</strong> Raum 305, Schulungsraum des Pflegedienstes<br />

(MVZ), Universitätsklinikum<br />

Greifswald, Fleischmannstr. 6,<br />

17475 Greifswald<br />

13.11.<strong>2010</strong> Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2,<br />

18225 Ostseebad Kühlungsborn<br />

11.12.<strong>2010</strong> Stadtverwaltung, Brandschutz- und<br />

Rettungsamt, Ziegelbergstr. 50,<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Gebühr: je 100,00 € Ärzte, 80,00 € Assistenzpersonal<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

EKG-Seminar für Fortgeschrittene<br />

Termin: 22.09.<strong>2010</strong>, 16.00 – 19.30 Uhr 4 P<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. J. Placke<br />

Gebühr: 25,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

16. Zentrale Fortbildung „Interventionsmöglichkeiten<br />

bei Alkoholund<br />

Drogenabhängigkeit“<br />

Schwerpunkte: Glücksspielsucht und 7 P<br />

Medienabhängigkeit<br />

Termin: 25.09.<strong>2010</strong>, 09.00 – 15.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. R. Woratz<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Hallo – ist hier ein Arzt an Bord?<br />

Reisenotfälle zu Lande, zu Wasser<br />

und in der Luft (offen für alle<br />

Interessenten, auch medizinisches Personal) 9 P<br />

Themen: Notfälle auf Schiffen und in der Bahn, Besonderheiten<br />

auf Flugreisen. Die häufigsten Notfälle: Jetlag,<br />

Druckausgleich, Reisekrankheit, Thrombose, Embolie …<br />

Termin: 09.10.<strong>2010</strong>, 09.00 – 16.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. R. Baetgen<br />

Gebühr: 100,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Curriculum für Transfusionsverantwortliche<br />

bzw. Transfusionsbeauftragte<br />

(nach dem Transfusionsgesetz und den Richtlinien<br />

der BÄK / PEI)<br />

Termin: 14. – 15.10.<strong>2010</strong><br />

16 P<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. V. Kiefel,<br />

Frau Dr. med. K. Schnurstein<br />

Gebühr: 150,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

X. Zentrale Fortbildungsveranstaltung<br />

„HIV / AIDS“<br />

6 P<br />

Termin: 04.12.<strong>2010</strong>, 10.00 – 15.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. G. Hauk<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-Mail: fortbildung@aek-mv.de<br />

Veranstaltungen in unserem<br />

Kammerbereich<br />

Folgende Veranstalter bieten in M-V<br />

Balintgruppenarbeit an:<br />

Gadebusch – Frau Dipl.-Med. A. Hachtmann,<br />

Tel.: (03886) 21 24 40<br />

Greifswald – Frau Dr. med. B. Noack,<br />

Tel.: (03834) 59 46 64<br />

Neubrandenburg – Frau Dr. med. C. Gold,<br />

Tel.: (0395) 7 75-45 02<br />

Rostock – Frau Dr. med. K. Birke,<br />

Tel.: (038203) 4 46 06<br />

Schwerin – Herr Dr. med. P. Herzog,<br />

Tel.: (0385) 5 77-73 73<br />

Stralsund – Herr Dr. med. Dr. jur. M. Gillner,<br />

Tel.: (03831) 45 22-00<br />

Fortbildung des Institutes für Psychotherapie<br />

und Psychoanalyse M-V e. V.<br />

Thema: Narzißmus und frühe Störungen in Licht der<br />

ödipalen Situation<br />

Seite 246<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

Termin: 03.07.<strong>2010</strong>, 09.30 – 11.00 Uhr 2 P<br />

Ort: Institut für Psychotherapie und Psychoanalys<br />

<strong>Mecklenburg</strong> e. V., Markt 6 – 8, 17489 Greifswald<br />

Leitung: Herr Dr. med. C. Nedelmann (Hamburg)<br />

Gebühr: 8,00 € pro Stunde<br />

Anmeldung: Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse<br />

M-V e. V., Augustenstr. 44 a, 18055 Rostock,<br />

Sekretariat, Tel.: (0381) 4 59 03 93 (dienstags und donnerstags<br />

9.00 – 10.30 Uhr / mittwochs 14.00 – 16.00<br />

Uhr), Internet: http://www.ippmv.de<br />

Fortbildungen der Klinik für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie und der<br />

Klinik für Forensische Psychiatrie<br />

Termine: jeweils 15.30 – 17.00 Uhr je 2 P<br />

06.07.<strong>2010</strong> ADHS und bipolare Störungen<br />

27. – 28.08.<strong>2010</strong> 8. Hansesymposium Rostock:<br />

Zukunft der Psychiatrie –<br />

Psychiatrie der Zukunft<br />

Ort: Hörsaal, Zentrum für Nervenheilkunde,<br />

Universitätsklinikum Rostock<br />

Leitung: Frau Priv.-Doz. Dr. med. habil. J. Höppner,<br />

Herr Prof. Dr. med. habil. D. Schläfke<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Rostock, Zentrum<br />

für Nervenheilkunde, Frau Dr. med. U. Lemke,<br />

Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 94-96 83, Fax: (0381) 4 94-96 82,<br />

E-Mail: ulrike.lemke@med.uni-rostock.de<br />

Interdisziplinäre<br />

Schmerzkonferenzen<br />

je 4 P<br />

Termine: 07.07.<strong>2010</strong> / 01.09.<strong>2010</strong> /<br />

06.10.<strong>2010</strong> / 03.11.<strong>2010</strong> / 01.12.<strong>2010</strong>,<br />

jeweils 17.15 – 19.00 Uhr<br />

Ort: Schmerzambulanz, Klinik für Anästhesiologie,<br />

Universitätsklinikum Greifswald,<br />

F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald<br />

Leitung: Frau Dr. med. S. Adler<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald,<br />

Klinik für Anästhesiologie, Schmerzambulanz,<br />

Frau Dr. med. S. Adler, F.-Sauerbruch-Str. 1,<br />

17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86-66 96, Fax: (03834)<br />

86-58 44, Internet: http://www.klinikum.uni-greifswald.de,<br />

E-Mail: stefani.adler@uni-greifswald.de<br />

Infektionsepidemiologie /<br />

Krankenhaushygiene<br />

für Hygienebeauftragte Ärzte, Pflegedienstleitung, Hygienefachkräfte<br />

der Krankenhäuser u. Rehakliniken M-V<br />

Neu! – Termin: 07.07.<strong>2010</strong> (statt: 30.06.<strong>2010</strong>),<br />

09.30 – 15.30 Uhr<br />

Ort: Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und<br />

Rechtspflege, Goldberger Str. 12, 18273 Güstrow<br />

Leitung: Frau Dr. med. R. Poldrack<br />

Anmeldung: LAGuS M-V, Landesamt für Gesundheit<br />

und Soziales, Außenstelle Neustrelitz, Frau G. Lorenz,<br />

Schloßstr. 8, 17235 Neustrelitz,<br />

Tel.: (03981) 27 21 07, Fax: (03981) 20 45 45,<br />

E-Mail: Gerlinde.Lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />

Diskussionsforum Palliativmedizin<br />

Termine: 07.07.<strong>2010</strong> / 04.08.<strong>2010</strong> / 01.09.<strong>2010</strong> /<br />

06.10.<strong>2010</strong> / 03.11.<strong>2010</strong> / 01.12.<strong>2010</strong>,<br />

jeweils 17.00 – 19.00 Uhr<br />

je 3 P<br />

Ort: Raum 2.002 a/b (Wohnzimmer der Palliativstation),<br />

2. Etage, Klinik III – Interdisziplinärer Bereich für<br />

Palliativmedizin, Zentrum für Innere Medizin,<br />

Universitätsklinikum Rostock<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. C. Junghanß<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Rostock, Zentrum<br />

für Innere Medizin, Klinik III – Interdisziplinärer Bereich<br />

für Palliativmedizin, Sekretariat,<br />

Ernst-Heydemann-Str. 8, 18057 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 94-74 21, Fax: (0381) 4 94-74 22,<br />

Internet: http://www.palliativ.med.uni-rostock.de,<br />

E-Mail: cristina.schulz@med.uni-rostock.de<br />

Fortbildungen der Carl-Friedrich-Flemming-<br />

Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH –<br />

Curriculum für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie<br />

je 2 P<br />

Termine: jeweils 16.00 – 17.30 Uhr<br />

08.07.<strong>2010</strong> Grundlagen der Testtheorie und<br />

Leistungsdiagnostik<br />

26.08.<strong>2010</strong> Grundlagen der psychiatrischen<br />

Begutachtung<br />

09.09.<strong>2010</strong> Traumazentrierte Psychotherapie<br />

30.09.<strong>2010</strong> Soziales Kompetenztraining:<br />

Theorie und Praxis<br />

14.10.<strong>2010</strong> AMDP-Seminar<br />

28.10.<strong>2010</strong> Verwirrtheitszustand und Delir<br />

11.11.<strong>2010</strong> Fahrtauglichkeit und Arzthaftung bei<br />

psychischen Erkrankungen<br />

25.11.<strong>2010</strong> Psychose und Sucht: Therapeutische<br />

Strategien<br />

16.12.<strong>2010</strong> Fetales Alkoholsyndrom (FAS) und die<br />

psychischen Folgen<br />

Ort: Alte Bibliothek, Haus 11, Carl-Friedrich-Flemming-<br />

Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />

Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH, Carl-<br />

Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, Sekretariat, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />

19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />

Fortbildungen der Carl-Friedrich-Flemming-<br />

Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH –<br />

Fortschritte in der Diagnostik und<br />

Therapie psychischer Erkrankungen<br />

Termine: jeweils 18.00 – 19.30 Uhr je 2 P<br />

14.07.<strong>2010</strong> Diagnostik und Therapie der<br />

posttraumatischen Belastungsstörung<br />

01.09.<strong>2010</strong> Die Katatonien<br />

20.10.<strong>2010</strong> Von der kindlichen Fütterstörung zur<br />

kindlichen Eßstörung: Symptomspektrum,<br />

Entwicklungsverläufe und<br />

Therapiemöglichkeiten<br />

Ort: Festsaal, Haus 13, Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,<br />

HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />

Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH, Carl-<br />

Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, Sekretariat, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />

19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />

Reanimationstraining der Klinik am<br />

Haussee in Feldberg<br />

28.07.<strong>2010</strong> Differentialtherapie der Schmerzsyndrome<br />

aus orthopädischer Sicht<br />

25.08.<strong>2010</strong> Akute Luftnot<br />

22.09.<strong>2010</strong> Hypertensive Krise<br />

27.10.<strong>2010</strong> Therapie des akuten Koronarsyndroms<br />

24.11.<strong>2010</strong> Akutes Abdomen<br />

22.12.<strong>2010</strong> Fieber unklarer Genese<br />

Leitung: Herr Dr. med. J. Andrich,<br />

Frau Dr. med. I. Blümel<br />

Ort / Anmeldung: Klinik am Haussee,<br />

Zentrum für Kardiologie, Sekretariat Frau C. Manz,<br />

Buchenallee 1, 17258 Feldberger Seenlandschaft,<br />

Tel.: (039831) 5 24 21,<br />

E-Mail: c.manz@klinik-am-haussee.de<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

der Klinik für Kardiologie, Angiologie,<br />

Pneumologie und internistische Intensivmedizin<br />

des KMG-Klinikums Güstrow<br />

Thema: Fortbildungsreihe – Güstrower Leitlinien-<br />

Gespräche<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 247


VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

Termine: jeweils 16.30 – 18.00 Uhr<br />

25.08.<strong>2010</strong> Update Prävention bei KHK<br />

29.09.<strong>2010</strong> Update Lungenembolie<br />

27.10.<strong>2010</strong> Update Vorhofflimmern<br />

24.11.<strong>2010</strong> Update STEMI<br />

Ort: Multimediaraum, Berufliche Schule,<br />

KMG-Klinikum Güstrow GmbH,<br />

Fr.-Trendelenburg-Allee 1, 18273 Güstrow<br />

Leitung: Herr Dr. med. R. Kaiser<br />

Anmeldung: KMG-Klinikum Güstrow GmbH,<br />

Klinik für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie,<br />

internistische Intensivmedizin, Sekretariat Frau M.<br />

Christian, Fr.-Trendelenburg-Allee 1, 18273 Güstrow,<br />

Tel.: (03843) 34-19 50, Fax: (03834) 34-33 20,<br />

E-Mail: m.christian@kmg.ag<br />

Baltic Summeracademy Cardiac<br />

Surgery<br />

Thema: Integrative techniques in cardiac surgery –<br />

Traditio et innovatio<br />

Termin: 26. – 27.08.<strong>2010</strong><br />

Ort: Grand Hotel Heiligendamm, Prof.-Dr.-Vogel-Str. 6,<br />

18209 Heiligendamm<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Liebold,<br />

Herr Prof. Dr. med. G. Steinhoff<br />

Anmeldung: Sphinx et Agentur für Zeitgeistentwicklung,<br />

Herr Dr. med. R. Uhde,<br />

Große Goldstr. 7, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 1 28 93 92, Fax: (0381) 1 28 94 79,<br />

Internet: http://www.baltic-summeracademy.com,<br />

E-Mail: summeracademy@sphinxet.de<br />

8. Greifswalder Sommersymposium –<br />

ALPHA: Akutmedizinische Leitlinien<br />

für Patienten im höheren Alter<br />

Unterthema: Sepsis – (k)ein Todesurteil?<br />

Termin: 27. – 28.08.<strong>2010</strong><br />

Ort: Alfred-Krupp-Wissenschaftskolleg, Baderstr. 1,<br />

17487 Greifswald<br />

Leitung: Herr Dr. med. M. Gründling, Frau J. Simon,<br />

Herr T. Feyerherd, Frau I. Scheer<br />

Gebühr: 90,00 € (Chefärzte / Oberärzte),<br />

50,00 € (niedergelassene Ärzte),<br />

15,00 € (Pflegekräfte / Studenten)<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald,<br />

Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin,<br />

Sekretariat Frau S. Pantermehl, Fr.-Loeffler-Str. 23,<br />

17475 Greifswald,<br />

Tel.: (03834) 86-58 60, Fax: (03834) 86-58 54,<br />

E-Mail: sandra.pantermehl@uni-greifswald.de<br />

Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft<br />

Palliativmedizin<br />

Termine: jeweils 17.30 – 19.30 Uhr je 3 P<br />

01.09.<strong>2010</strong> Palliativstation<br />

03.11.<strong>2010</strong> Falldiskussionen<br />

Ort: Seminarraum, Klinik und Poliklinik für Innere Medizin<br />

C, Hämatologie und Onkologie, Universitätsklinikum<br />

Greifswald, F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald<br />

Leitung: Herr Dr. med. C. Busemann,<br />

Seite 248<br />

Frau Dr. med. A. F. Klenner, Herr Dr. med. A. Jülich<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald, Herr<br />

Dr. med. C. Busemann / Herr Dr. med. A. Jülich,<br />

F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald,<br />

Tel.: (03834) 86-66 17<br />

Seminar „Patientenverfügung“ für<br />

Ärzte, Patienten und Pflegende<br />

Termine: 02.09.<strong>2010</strong> / 07.10.<strong>2010</strong> / 11.11.<strong>2010</strong>,<br />

jeweils 16.00 – 17.30 Uhr<br />

je 3 P<br />

Ort: Bettenhaus (5. Etage), Schmerzambulanz,<br />

Universitätsklinikum Greifswald,<br />

F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald<br />

Leitung: Herr Dr. med. A. Jülich,<br />

Frau C. Schnitzer (Richterin)<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald,<br />

Klinik für Anästhesiologie, Schmerzambulanz,<br />

Herr Dr. med. A. Jülich, F.-Sauerbruch-Str. 1,<br />

17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86-66 96,<br />

E-Mail: ajuelich@uni-greifswald.de,<br />

(begrenzte Teilnehmerzahl)<br />

13. Curriculum „Anatomie und<br />

Schmerz“<br />

20 P<br />

Termin: 09.09.<strong>2010</strong>, 09.00 Uhr – 11.09.<strong>2010</strong>,<br />

12.00 Uhr<br />

Ort: Universitätsklinikum Greifswald,<br />

Institut für Anatomie und Zellbiologie,<br />

Fr.-Loeffler-Str. 23 c, 17475 Greifswald<br />

Leitung: Herr Dr. med. U. Preuße, Herr Prof.<br />

Dr. rer. nat. J. Giebel, Herr Prof. Dr. med. T. Koppe<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald,<br />

Institut für Anatomie und Zellbiologie, Sekretariat Frau<br />

E. Erdmann, Fr.-Loeffler-Str. 23 c, 17475 Greifswald,<br />

Tel.: (03834) 86-53 01, Fax: (03834) 86-53 02,<br />

E-Mail: Esther.Erdmann@uni-greifswald.de<br />

Komplette Akupunkturausbildung<br />

der DGfAN e. V. zum Erwerb der Zusatzbezeichnung<br />

Akupunktur<br />

(KV Qualifikation)<br />

laufendes Kurssystem:<br />

17. – 19.09.<strong>2010</strong> Grundkurs Komplex D<br />

24. – 25.09.<strong>2010</strong> Praktikumskurs 03<br />

10. – 12.12.<strong>2010</strong> Grundkurs Komplex E<br />

14. – 15.01.2011 Praktikumskurs 04<br />

04. – 05.09.<strong>2010</strong> Spezialseminar „Dermatologische<br />

und kosmetische<br />

Akupunktur“<br />

Beginn eines neuen Kurssystems:<br />

07. – 09.01.2011 Grundkurs Komplex A<br />

Ort: Akupunkturfortbildungszentrum Kur- und Ferienhotel<br />

„Sanddorn“,<br />

Strandweg 12, 18119 Rostock-Warnemünde<br />

Leitung: Frau Dr. med. R. Schwanitz<br />

Anmeldung: Akupunkturfortbildungszentrum,<br />

Frau Dr. med. R. Schwanitz,<br />

Strandweg 12, 18119 Rostock-Warnemünde,<br />

Tel.: (0381) 5 43 99-35, Fax: (0381) 5 43 99-88,<br />

E-Mail: ReginaSchwanitz@aol.com<br />

Fortbildungen der Friedrich-Petersen-Klinik<br />

Rostock, Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen<br />

–<br />

Curriculum für die Therapie von<br />

Abhängigkeitserkrankungen<br />

Termine: jeweils 15.30 – 17.00 Uhr je 2 P<br />

22.09.<strong>2010</strong> Tiefenpsychologische Suchttherapie in<br />

der geschlossenen Gruppe<br />

27.10.<strong>2010</strong> Repititive transkranielle Magnetstimulation<br />

als Behandlungsoption in der<br />

Psychiatrie und Suchtmedizin<br />

08.12.<strong>2010</strong> Affektregulation bei Alkoholabhängigkeit<br />

– eine fMRT-Studie<br />

Ort: Gartenhalle, Friedrich-Petersen-Klinik Rostock,<br />

Semmelweisstr. 2, 18059 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. M. Köhnke<br />

Anmeldung: Friedrich-Petersen-Klinik Rostock,<br />

Sekretariat Frau U. Stock, Semmelweisstr. 2, 18059<br />

Rostock, Tel.: (0381) 40 34-121, Fax: (0381) 40 34-119,<br />

Internet: http://www.friedrich-petersen-klinik.de/fortbildungskalender.php,<br />

E-Mail: u.stock@friedrich-petersen-klinik.de<br />

Ethik in einer alternden Welt<br />

Termin: 23. – 26.09.<strong>2010</strong><br />

Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. habil. D. Pavlovic,<br />

Herr Dr. med. M. Gründling<br />

Ort: Maritim Hotel Heringsdorf<br />

Gebühr: 190,00 € (Wissenschaftler / Ärzte),<br />

90,00 € (Pflegekräfte / Studenten),<br />

bei Anmeldung bis 01.08.<strong>2010</strong>: je 40,00 € Rabatt<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald, Klinik<br />

für Anästhesiologie und Intensivmedizin,<br />

Sekretariat Frau S. Pantermehl, Fr.-Loeffler-Str. 23,<br />

17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86-58 60, Fax: (03834)<br />

86-58 54, E-Mail: sandra.pantermehl@uni-greifswald.de<br />

6. Dierhagener gynäkologischonkologische<br />

Fortbildungstage<br />

Thema: Mamma-, Genitaltumoren und supportive<br />

Therapie<br />

Termin: 24.09.<strong>2010</strong>, 17.00 Uhr –<br />

8 P<br />

25.09.<strong>2010</strong>, 14.00 Uhr<br />

Ort: Standhotel Fischland, Ernst-Moritz-Arndt-Str. 6,<br />

18437 Ostseebad Dierhagen<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. B. Gerber<br />

Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />

Universitäts-Frauenklinik, Sekretariat Frau U. Rose,<br />

Südring 81, 18059 Rostock, Tel.: (0381) 44 01-45 00,<br />

Fax: (0381) 44 01-45 99,<br />

Internet: http://www.kliniksued-rostock.de,<br />

E-Mail: ufk@kliniksued-rostock.de<br />

Weiterbildungskurs „Spezielle<br />

Schmerztherapie“ – Komplexe 1<br />

und 2 (80 Stunden)<br />

81 P<br />

zur Teilnahme an der kassenärztlichen Versorgung<br />

Akupunktur<br />

Termin: 26.09. – 03.10.<strong>2010</strong><br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

Ort: Kurhotel „Sanddorn“, Strandweg 12,<br />

18119 Rostock-Warnemünde<br />

Leitung: Herr Dr. med. S. Rudolph<br />

Gebühr: 800,00 € (DGfAN-Mitglieder), 1.000,00 €<br />

(Nichtmitglieder)<br />

Anmeldung: Akupunkturfortbildungszentrum,<br />

Frau Dr. med. R. Schwanitz, Strandweg 12,<br />

18119 Rostock-Warnemünde, Tel.: (0381) 5 43 99-35,<br />

Fax: (0381) 5 43 99-88,<br />

E-Mail: ReginaSchwanitz@aol.com<br />

XVII. Ultraschall-Kurse der Rostocker<br />

Südstadt-Ultraschalltage in der<br />

Chirurgie – Abdomen, Retroperitoneum,<br />

Schilddrüse, Thorax (ohne Herz)<br />

Termine: 14.00 Uhr (Beginn 1. Tag) – 14.00 Uhr<br />

(Ende: letzter Tag)<br />

Grundkurs 07. – 10.10.<strong>2010</strong> 31 P<br />

Abschlußkurs 18. – 20.11.<strong>2010</strong> 25 P<br />

Ort: Hörsaal, Klinikum Südstadt Rostock,<br />

Südring 81, 18059 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. habil. J. Bernhardt<br />

Gebühr: jeweils 290,00 € (Ärzte neue Bundesländer),<br />

310,00 € (Ärzte alte Bundesländer)<br />

Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />

Klinik für Chirurgie, Sekretariat Frau S. Mellendorf,<br />

Südring 81, 18059 Rostock, Tel.: (0381) 44 01-44 01,<br />

Fax: (0381) 44 01-41 09,<br />

E-Mail: gastrozentrum@kliniksued-rostock.de<br />

Treffen des Arbeitskreises Rehabilitationswissenschaften<br />

M-V <strong>2010</strong><br />

Termine: jeweils 16.00 Uhr<br />

je 3 P<br />

12.10.<strong>2010</strong> 15. Treffen: Flexibilisierung der<br />

Rehabilitation<br />

07.12.<strong>2010</strong> 16. Treffen: Macht Reha krank?<br />

Ort: wird noch bekanntgegeben<br />

Anmeldung: Universität Greifswald, Insitut für Community<br />

Medicine, Herr Dr. J. Moock, c/o Frau G. Weidt,<br />

Tel.: (03834) 86-77 62, Fax: (03834) 86-77 66,<br />

E-Mail: gaby.weidt@uni-greifwald.de<br />

Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten<br />

in der Sportmedizin<br />

Termin: 13.10.<strong>2010</strong>, 18.00 – 20.00 Uhr<br />

Ort: Strandweg 12, 18119 Rostock-Warnemünde<br />

Leitung: Herr Dr. med. T. Nowotny,<br />

Frau Dr. med. S. Krüger<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Rostock,<br />

Institut für Präventivmedizin,<br />

Frau Priv.-Doz. Dr. med. habil. R. Stoll,<br />

St.-Georg-Str. 108, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 94-99 51, Fax: (0381) 4 94-99 52,<br />

Internet: http://www.ipm.uni-rostock.de,<br />

E-Mail: regina.stoll@uni-rostock.de<br />

Fortbildungsveranstaltung des Diakonischen<br />

Zentrums Serrahn e. V.<br />

Thema: Sucht und Dysthymia<br />

Termin: 03.11.<strong>2010</strong>, 10.00 – 17.00 Uhr 9 P<br />

Ort: kleiner Konferenzraum, Rehabilitationsklinik<br />

Serrahn, Am Pfarrhof 1, 18292 Serrahn<br />

Leitung: Herr Dr. med. W. Traub<br />

Anmeldung: Diakonisches Zentrum Serrahn e. V.,<br />

Sekretariat Frau Dammeier, Am Pfarrhof 1, 18292 Serrahn,<br />

Tel.: (038456) 6 25 80, Fax: (038456) 6 25 85,<br />

Internet: http://www.dzs-ev.de,<br />

E-Mail: buero.dammeier@web.de<br />

Klinisch-pathologische Konferenz –<br />

Interdisziplinäre Veranstaltung mit<br />

Besprechung aktueller Fälle<br />

Termin: 03.11.<strong>2010</strong>, 15.00 – 17.00 Uhr 3 P<br />

Ort: Konferenzraum, Bethesda-Klinik,<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />

S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg<br />

Leitung: Herr Dr. med. T. Decker<br />

Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, Institut<br />

für Pathologie, Sekretariat Frau Schulz,<br />

S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,<br />

Tel.: (0395) 7 75-33 59, Fax: (0395) 7 75-33 58,<br />

E-Mail: path@dbknb.de<br />

Workshop „Anatomie, Anästhesie<br />

und Intensivmedizin“<br />

OP-Praxisworkshop<br />

04.11.<strong>2010</strong>, 07.00 – 16.00 Uhr<br />

Ort: Universitätsklinikum Greifswald, Zentral-OP 1,<br />

F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald<br />

Symposium<br />

05.11.<strong>2010</strong>, 08.00 Uhr – 06.11.<strong>2010</strong>, 15.30 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, Institut für Anatomie und Zellbiologie,<br />

Universitätsklinikum Greifswald, Fr.-Loeffler-Str. 23 c,<br />

17475 Greifswald<br />

Leitung: Frau Dr. med. S. Gründling,<br />

Frau Dr. med. M. Zach<br />

Gebühr: bis 30.09.<strong>2010</strong>: 180,00 € (Symposium<br />

05. – 06.11.<strong>2010</strong>), 50,00 € (Praxisteil im OP 04.11.<strong>2010</strong>;<br />

max. 10 Teilnehmer)<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald, Klinik<br />

für Anästhesiologie und Intensivmedizin,<br />

Sekretariat Frau S. Pantermehl, Fr.-Loeffler-Str. 23,<br />

17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86-58 60,<br />

Fax: (03834) 86-58 54,<br />

E-Mail: sandra.pantermehl@uni-greifswald.de<br />

Veranstaltungen in anderen<br />

Kammerbereichen<br />

Die Akademie für Arbeitsmedizin<br />

und Gesundheitsschutz der <strong>Ärztekammer</strong><br />

Berlin<br />

bietet ein umfangreiches Kursprogramm<br />

(u. a. Arbeitsmedizin, Verkehrsmedizin) an.<br />

Nähere Informationen erhalten Sie unter:<br />

Tel.: (030) 4 08 06-12 15, Fax: (030) 4 08 06-55 13 99,<br />

Internet: http://www.aerztekammer-berlin.de bzw.<br />

E-Mail: fb-aag@aekb.de<br />

akut – Deutsches Forum für Notfallmedizin<br />

und Rettung<br />

Schwerpunkte: das mißhandelte Kind, aktuelle praktische<br />

Notfallmedizin, der Palliativpatient im Rettungsdienst,<br />

Schnittstelle Rettungsdienst<br />

Termin: 27.08.<strong>2010</strong>, 09.30 Uhr –<br />

28.08.<strong>2010</strong>, 18.00 Uhr<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. P. H. Tonner (Bremen)<br />

Ort / Anmeldung: Messe Bremen, WFB Wirtschaftsförderung<br />

Bremen GmbH, Findorffstr. 101, 28215<br />

Bremen, Internet: http://www.messe-bremen.de,<br />

E-Mail: anmeldung@akut-bremen.de<br />

Detailliertere Angaben und weitere<br />

Fortbildungsveranstaltungen finden Sie auf<br />

der Internetseite:<br />

http://www.baek.de ➝<br />

Fortbildungs portal<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 249


AUS DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG<br />

Öffentliche Ausschreibung<br />

von Vertragsarztsitzen gemäß §103 Abs. 4 SGB V<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> schreibt auf Antrag folgende Vertragsarztsitze zur Übernahme<br />

durch einen Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt.<br />

Planungsbereich / Fachrichtung Übergabetermin Bewerbungsfrist Ausschreibungsnummer<br />

Rostock<br />

Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 02/09/07/2<br />

Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 04/01/08<br />

Allgemeinmedizin 1. Oktober 2011 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 18/08/09<br />

Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 04/06/10/2<br />

Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 03/09/07/2<br />

Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 20/02/08/2<br />

Innere Medizin (hausärztlich) 15. Januar 2011 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 11/09/09<br />

Schwerin/Wismar/Nordwestmecklenburg<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten 1. <strong>Juli</strong> 2011 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 12/04/10<br />

Schwerin<br />

Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 09/11/09<br />

Neubrandenburg/<strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz<br />

Innere Medizin/Nephrologie nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 02/03/10<br />

(Praxisanteil)<br />

Greifswald<br />

Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 26/10/09<br />

Güstrow<br />

Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2011 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 13/05/09<br />

Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2011 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 20/01/10<br />

Müritz<br />

Kinder- und Jugendmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 01/04/08<br />

(Praxisanteil)<br />

Rügen<br />

Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 15/11/09<br />

Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> 22/10/09<br />

Die Ausschreibungen erfolgen zunächst anonym.<br />

Bewerbungen sind unter Angabe der Ausschreibungsnummer an die Kassenärztliche Vereinigung<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Postfach 16 01 45, 19091 Schwerin, zu richten.<br />

Den Bewerbungsunterlagen sind beizufügen:<br />

• Auszug aus dem Arztregister;<br />

• Nachweise über die seit der Eintragung in das Arztregister ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten;<br />

• Lebenslauf;<br />

• polizeiliches Führungszeugnis im Original.<br />

Seite 250<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


BUCHVORSTELLUNGEN<br />

Für Sie gelesen<br />

Neuromuskuläre Erkrankungen<br />

Jörn P. Sieb und Bertold Schrank<br />

Verlag Kohlhammer Stuttgart 2009<br />

332 Seiten, 75 Abb., 60 Tab., € 59,90<br />

ISBN 978-3-17-018381-0<br />

Das Buch aus der Reihe klinische<br />

Neurologie gibt einen<br />

Überblick über neuromuskuläre<br />

Erkrankungen<br />

in Bezug auf die klinische<br />

Symptomatik, die Diagnostik<br />

und anschließende<br />

Therapie.<br />

Nach einer allgemeinen<br />

Einführung, in der zunächst<br />

Begriffe geklärt und charakteristische<br />

Symptome,<br />

die auf bestimmte Entitäten<br />

hinweisen, beschrieben<br />

werden, folgt eine Zusammenfassung<br />

der grundlegenden<br />

diagnostischen und<br />

therapeutischen Maßnahmen neuromuskulärer Krankheiten.<br />

Im folgenden werden die speziellen Krankheitsbilder detailliert<br />

beschrieben, wobei die Kapitel einheitlich aufgebaut sind.<br />

Das Buch ist übersichtlich gegliedert und gibt einen exzellenten<br />

Leitfaden in die Hand, um sich in der großen Fülle der verschiedenen<br />

neuromuskulären Erkrankungen zurechtzufinden, wobei<br />

nicht nur die primären Muskelkrankheiten beschrieben werden<br />

sondern auch auf neurogene Erkrankungen, die sich an der<br />

Muskulatur manifestieren, eingegangen wird. Zahlreiche Tabellen,<br />

Diagramme, Fallbeispiele und Merksätze tragen zur Verständlichkeit<br />

und Übersicht bei, was eine konzentrierte Lektüre<br />

sehr erleichtert. Die Fotografien sowie die Farbabbildungen<br />

sind eindrucksvoll und veranschaulichen die beschriebenen Erkrankungen<br />

in ausgezeichneter Weise. In Anbetracht der in den<br />

letzten Jahren rapide zunehmenden Erkenntnisse hinsichtlich<br />

der molekularpathologischen Grundlagen zahlreicher neuromuskulärer<br />

Erkrankungen sowie der neuen zukunftweisenden<br />

Therapieansätze bilden die Autoren den derzeitigen Kenntnisstand<br />

ab.<br />

Dieses Buch ist in seiner Praxisrelevanz insbesondere für klinisch<br />

tätige Neurologen, aber auch für Neuropathologen, Orthopäden,<br />

Allgemeinmediziner bzw. Ärzte aller Fachrichtungen, die<br />

sich mit neuromuskulären Erkrankungen beschäftigen, absolut<br />

empfehlenswert.<br />

PD Dr. Silke Vogelgesang, Greifswald<br />

Schmerztherapie mit Lokalanästhetika<br />

Injektionstechniken – einfach und sicher<br />

J. Fischer<br />

2., überarbeitete und erweiterte Auflage<br />

Georg Thieme Verlag Stuttgart <strong>2010</strong><br />

181 Seiten, 95 Abb., 6 Tab., € 79,95<br />

ISBN 978-3-13-117932-6<br />

In seinem Vorwort erläutert<br />

der Verfasser, daß im<br />

vorliegenden Buch „eine<br />

symptombezogene Anleitung<br />

in Form eines ‚Kochbuches‘<br />

…“ erfolgt. Als Behandlungsziel<br />

wird eine<br />

schnelle Beseitigung von<br />

Schmerzen genannt, welche<br />

durch Injektionen von<br />

Lokalanästhetika erreicht<br />

werden könne.<br />

Das Buch ist in acht Kapitel<br />

gegliedert, wobei einleitend<br />

zunächst eine kurze<br />

Zusammenfassung der Physiologie<br />

des Schmerzes, der<br />

therapeutischen Möglichkeiten und der Anwendungsformen<br />

der Lokalanästhetika sowie ihrer Wirkungen erfolgt. Danach<br />

werden die Injektionstechniken einschließlich Nebenwirkungen<br />

und Kontraindikationen beschrieben.<br />

In den Kapiteln zwei bis sieben werden Schmerzsyndrome der<br />

jeweiligen Körperregion (Kopf, Halswirbelsäule, obere Extremität,<br />

Thorax und Abdomen, Lendenwirbelsäule und Becken, untere<br />

Extremität) und deren Behandlung durch Lokalanästhetika<br />

dargestellt. Im Kapitel acht folgen die Myofazialen<br />

Schmerz syndrome.<br />

Auffällig und aus meiner Sicht sehr gelungen sind die jeweils<br />

die gesamte rechte Buchseite einnehmenden großen, übersichtlichen<br />

Abbildungen der auf der linken Seite beschriebenen Region.<br />

Mit Bezug auf diese Abbildungen werden die verschiedenen<br />

Injektionstechniken beschrieben. Übersichtlich gegliedert<br />

und stichpunktartig werden die Indikationen, Differentialdiagnosen,<br />

das benötigte Material, die Technik des Eingriffs und<br />

ihre Gefahren sowie Begleittherapien genannt. Interessant ist<br />

die interdisziplinäre Verknüpfung der Therapieoptionen einschließlich<br />

alternativer Heilverfahren. Hervorzuheben ist auch<br />

der wiederholte Hinweis auf die notwendige Abklärung der<br />

Schmerzursache, wie z. B. Tumore. Hier wird der Unterschied<br />

zum reinen „Kochbuch“ positiv deutlich.<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 251


BUCHVORSTELLUNGEN<br />

Am unteren Rand jeder Seite werden in einem farbig unterlegten<br />

Schriftfeld der Stellenwert der Therapie, Häufigkeit der Behandlung<br />

sowie zusätzliche Behandlungsoptionen unter Verwendung<br />

einer Ansammlung von Abkürzungen zusammengestellt.<br />

An dieser Stelle sollte man zum besseren Verständnis einige<br />

Begriffe besser ausschreiben.<br />

Zusammenfassend findet man in diesem Buch eine gute Übersicht<br />

über Injektionstechniken von Lokalanästhetika an Muskeln,<br />

Bändern, Sehnen und Gelenken. Ausgespart bleiben neuraltherapeutische<br />

Injektionstechniken an Ganglien sowie intraarterielle<br />

Injektionen. Großformatige Abbildungen veranschaulichen<br />

die beschriebenen Techniken sehr gut, so daß auch ungeübte<br />

Therapeuten sicher arbeiten können. Der Anwender sollte<br />

neben der erreichbaren schnellen Schmerzlinderung durch die<br />

dargestellten Techniken die Abklärung der Schmerzursache<br />

nicht vernachlässigen.<br />

gekennzeichnet, gleiches gilt für neue Klassifikationen von bisher<br />

nicht klassifizierten Tumoren.<br />

Um Verwechslungen zu vermeiden, werden die TNM-Nutzer<br />

aufgefordert, die jeweilige Auflage (Erscheinungsjahr) der<br />

TNM-Klassifikation, die sie verwendet haben, anzugeben.<br />

Die Weiterentwicklung des TNM-Klassifikationssystems konnte<br />

nur durch die enge Zusammenarbeit aller nationalen und internationalen<br />

Komitees gelingen. Die Nutzung dieses Systems bietet<br />

weltweit die Möglichkeit, eine einheitliche Sprache von Onkologen<br />

und Pathologen beim Vergleich ihres Krankengutes<br />

und bei der Bewertung ihrer Behandlungsergebnisse zu erreichen.<br />

Für die rasche deutsche Übersetzung und Bearbeitung ist den<br />

Herausgebern zu danken.<br />

Prof. H. H. Büttner, Wismar<br />

Dr. Doris Tarara, Rostock<br />

TNM – Klassifikation maligner Tumoren<br />

Herausgegeben und übersetzt von Christian Wittekind<br />

und Hans-Joachim Meyer<br />

7. Auflage, Wiley-VCH Verlag Weinheim <strong>2010</strong><br />

Taschenbuch, 295 Seiten, € 29,90<br />

ISBN 978-3-527-32759-1<br />

Das handliche Taschenbuch beginnt mit einer Lebensweisheit<br />

von Thomas von Aquin: „Die sind weise zu nennen, die Dinge<br />

in die rechte Ordnung bringen“.<br />

Die TNM-Klassifikation ist das weltweit anerkannte und am<br />

häufigsten verwendete System zur Beschreibung der klinischen<br />

und pathoanatomischen Ausbreitung einer malignen Tumorerkrankung.<br />

Die Veränderungen und Modifikationen in der jetzigen 7. Auflage<br />

basieren auf neuen Daten zur Prognose und neuen Methoden<br />

zur Bestimmung der Prognose.<br />

Bedeutsame Veränderungen betreffen die Karzinome des<br />

Ösophagus, des gastroösophagealen Übergangs, des Magens,<br />

der Lunge, der Appendix, der Gallengänge, der Haut<br />

und der Prostata.<br />

Einige Klassifikationen sind neu: Gastrointestinale Karzinoide<br />

(neuroendokrine Tumoren), gastrointestinale Stroma-Tumoren<br />

(GIST), Schleimhautmelanome des oberen Aerodigestivtraktes,<br />

Merkelzellkarzinome, Uterussarkome, intrahepatische Cholangiokarzinome<br />

und Nebennierenrindenkarzinome.<br />

Erstmalig wird eine neue Vorgehensweise eingeführt, um die<br />

Stadiengruppierungen von den prognostischen Gruppierungen<br />

abzugrenzen (Ösophagus, Prostata).<br />

Inhaltliche Änderungen der vorliegenden 7. Auflage gegenüber<br />

der 6. Auflage sind durch eine Linie am linken Rand des Textes<br />

Klassiker neu aufgelegt!<br />

Arzneiverordnungen<br />

Empfehlungen zur rationalen Pharmakotherapie<br />

Hrsg: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft<br />

22. Auflage, Verlag Medizinische Medien Informations GmbH<br />

Neu-Isenburg 2009<br />

1500 Seiten, € 49,95<br />

ISBN 978-3-87360-015-7<br />

In Zeiten, in denen Heerscharen von Pharmavertretern vor<br />

deutschen Sprechzimmern Schlange stehen, die Pharmaindustrie<br />

Ärzte mit Unmengen an „Informationsmaterial“ zu neuen<br />

oder vermeintlich neuen Produkten beglückt, medizinische Studien<br />

finanziert und ärztliche „Fortbildungen“ sponsert, sind<br />

unabhängige Arzneiinformationen zu einem seltenen, wertvollen<br />

Gut geworden. Dies gilt in besonderem Maße für die in ihrer<br />

22. Auflage erschienenen „Arzneiverordnungen“, herausgegeben<br />

von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft<br />

(AkdÄ).<br />

Auf eine lange Tradition zurückblickend, vermittelt die neue,<br />

vollständig überarbeitete und aktualisierte Ausgabe lesefreundlich<br />

aufbereitetes pharmakologisches Fachwissen unter Berücksichtigung<br />

wirtschaftlicher Aspekte. Auf 1484 Seiten werden in<br />

15 farblich voneinander abgesetzten Sektionen die wesentlichen<br />

therapeutischen Optionen bei Erkrankungen der einzelnen<br />

Organsysteme abgehandelt und darüber hinaus Angaben<br />

zur Arzneitherapie in den verschiedenen Fachgebieten sowie<br />

unter besonderen Bedingungen gemacht. Jedem Kapitel ist ein<br />

kurzes „Fazit für die Praxis“ vorangestellt, das dem Leser einen<br />

ersten Überblick ermöglicht, gefolgt von einer Übersicht der<br />

„empfohlenen“ Wirkstoffe. Einem kurzen Abriß der Pathophysiologie<br />

und Klinik des jeweiligen Krankheitsbildes folgt die<br />

Beschreibung therapeutischer Prinzipien und Sofortmaßnah-<br />

Seite 252<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


BUCHVORSTELLUNGEN<br />

men. Sie leiten über zur klinischen Pharmakologie der einzelnen<br />

Wirkstoffe, die jeweils durch eine „Vergleichende Bewertung“<br />

der unterschiedlichen Substanzen sowie durch „Hinweise zur<br />

wirtschaftlichen Verordnung“ eingeleitet werden. Warnhinweise<br />

werden in kurzen, rot gesetzten Merksätzen vom übrigen<br />

Text abgesetzt und sind als solche gut erkennbar. Lesenswert ist<br />

auch die Einführungssektion „Verlässliche Arzneiinformationen<br />

– eine knappe Ware“, u. a. mit der vielsagenden Kapitelüberschrift<br />

„Industrieller Einfluss auf die Information zu Arzneimitteln“.<br />

Darüber hinaus erarbeiten die 76 Autoren erstmals eine<br />

Liste von 77 für die hausärztliche Praxis essentiellen Wirkstoffen,<br />

die ergänzt wird durch einen Pool von 76 Reservesubstanzen,<br />

die als Alternativen oder in Sonderfällen zum Einsatz kommen<br />

können. Ein angesichts des mit derzeit etwa 2500 Arzneistoffen<br />

recht unübersichtlichen Arzneimittelangebotes sehr<br />

begrüßenswertes Unterfangen.<br />

Abgerundet wird der durchweg positive Eindruck durch eine<br />

Aufstellung von Quellen für aktuelle und unabhängige Arzneimittelinformationen.<br />

Das auf ein solches Aktualisieren nicht<br />

ganz verzichtet werden kann, macht u. a. eine Verlautbarung<br />

des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen<br />

(IQWiG) vom 24.11.2009 deutlich. Während die AkdÄ<br />

den selektiven Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer Reboxetin<br />

noch zu den essentiellen Wirkstoffen rechnete, gab das<br />

IQWiG bekannt, daß für die Wirksamkeit dieser Substanz bisher<br />

keine überzeugenden Belege beigebracht werden konnten.<br />

Fazit: Die gewählte Art der Darstellung ermöglicht einen schnellen<br />

Zugriff auf die wesentlichen Informationen zu den einzelnen<br />

Wirkstoffen ohne die klinischen und pathophysiologischen<br />

Bezüge aus dem Auge zu verlieren. Entsprechend hoch ist der<br />

Gebrauchswert dieses Buches für die Praxis. Der Verkaufspreis<br />

von 49,95 Euro macht es zudem zu einem Schnäppchen, das in<br />

keinem Sprechzimmer fehlen sollte.<br />

Ärzte in der Antike<br />

Heike Archner<br />

Verlag Philipp von Zabern Mainz 2009<br />

168 Seiten, 39 farbige Abb., € 29,90<br />

ISBN 978-3-8053-4058-8<br />

C.-E. Volkmann, Rostock<br />

Der von der Autorin in ihrer „Einführung“ (S. 8) angekündigten<br />

Darstellung der „unterschiedlichen Lebenswege“ der „Ärzte,<br />

Ärztinnen und medizinischen Laien“ in der griechisch-römischen<br />

Antike entspricht auch ihrer Gliederung des Materials im<br />

Inhaltsverzeichnis. Die unter den beiden Hochkulturen (S. 9-46;<br />

50-102) und unter dem sich anschließenden überraschend heterogenen,<br />

etwas kaleidoskophaft<br />

anmutenden<br />

Sachthemenkomplex „Von<br />

Abtreibung bis Zahnheilkunde“<br />

(S. 103-164) aufgeführten<br />

Kapitelüberschriften<br />

tragen die in überwiegend<br />

chronologischer Reihenfolge<br />

geordneten Namen<br />

der ausführlich porträtierten<br />

Mediziner. Die uns<br />

biographisch überlieferten<br />

Besonderheiten in Werk<br />

und Wirkung dieser Ärzte<br />

werden – und dies wohl<br />

nicht zuletzt einer beim Leser<br />

zu evozierenden Neugier wegen – durch mehr oder weniger<br />

zugkräftige Appositionen annonciert. So etwa „Erasistratos von<br />

Keos – der Arzt, der über Leichen ging; Archagathos – der<br />

Schlächter; Rufus von Ephesos – der Mitleidige“ u. ä.<br />

Bei der epochenübergreifenden Dimension der von Heike Archer<br />

wissenschaftshistorisch aufzubereitenden Materialfülle<br />

konnten einige Themen nur marginale Erwähnung finden oder<br />

sie blieben unberührt. Als ein allerdings notwendiges Addendum<br />

möchte der Rezensent hier das nach der Trennung der<br />

Heilkunde von der Philosophie durch griechische Ärzte für die<br />

téchneiartike zusammen mit einer fachbezogenen Didaktik begründete<br />

fachlinguistische Instrumentarium nachdrücklich erwähnen,<br />

zumal es sich latinisiert über die römische ars medica<br />

und durch diese bereichert zu einer bis heute international verbindlichen<br />

Terminologie, der ärztlichen Berufssprache, weiterentwickelt<br />

hat.<br />

Ferner wäre ein näheres Eingehen auf die folgenreiche Einbürgerung<br />

der griechischen Medizin in Rom der Transparenz der<br />

dortigen Entwicklungen seit dem 3. vorchristlichen Jahrhundert,<br />

die ja eine weitgehende Assimilationsbereitschaft kennzeichnet,<br />

durchaus vorteilhaft gewesen.<br />

Die Erwähnung der sperrigen Abwehrhaltung, die „Cato – der<br />

Starrsinnige“ (S. 129-130) den griechischen Ärzten entgegenbrachte,<br />

hätte hier einen entsprechenden Exkurs ermöglicht.<br />

Schließlich sei noch an verschiedene in der Kaiserzeit sich ausbreitende<br />

Entartungserscheinungen, Pfuschertum und Scharlatanerie,<br />

erinnert, der die römische Satire mit scharfen Attacken<br />

zu Leibe ging.<br />

Mag dieses Opus nach Anlage und Schreibweise bisweilen auch<br />

an die unterhaltsame Buntheit eines Feuilletons erinnern, so ist<br />

der Autorin gleichwohl eine weitausgreifende historische Quellenkenntnis<br />

nicht abzusprechen, wenn auch dem philologisch<br />

Interessierten gerade bei den antiken Texten vollständige Stellenzitate<br />

sehr willkommen wären. Letztlich auch durch den belebenden<br />

Einbezug von Legende und Anekdote darf man das<br />

antike Postulat, ein Autor habe seine Leser entweder zu unter-<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 253


BUCHVORSTELLUNGEN<br />

halten oder ihnen zu nützen (aut delectare aut prodesse), gleicherweise<br />

als eingelöst betrachten. Oder ehrlicher gesagt: beinahe<br />

– zumindest aber dann, wenn in einer Neuauflage das<br />

übliche Personen- neben einem ausführlichen Sachregister die<br />

Benutzung dieses Buches etwas bequemer gestalten werden.<br />

Prof. W. Richter, Rostock<br />

Winter im Sommer – Frühling im Herbst<br />

Erinnerungen<br />

Joachim Gauck<br />

(in Zusammenarbeit mit Helga Hirsch)<br />

Siedler Verlag München 2009<br />

350 Seiten, zahlreiche s/w Abb., € 22,95<br />

ISBN 978-3-88680-935-6<br />

Mitten im Winter begriff<br />

ich, daß in mir ein unbesiegbarer<br />

Sommer ist. Dieses<br />

Gefühl von Albert Camus<br />

(in „Heimkehr nach<br />

Tipasa“) gleicht dem Titel<br />

des Erinnerungsbuches von<br />

Joachim Gauck. Für ihn ist<br />

die norddeutsche Kirche in<br />

Wustrow eine ähnliche<br />

Heimstatt wie für den französischen<br />

Schriftsteller das<br />

römische Ruinenfeld Tipasa<br />

an der algerischen Mittelmeerküste.<br />

Winter im<br />

nord(ost)deutschen Sommer<br />

war die empfundene<br />

Unfreiheit bis zur Öffnung der Berliner Mauer, die ihrerseits<br />

Frühling in den Herbst 1989 brachte. Diese Metaphorik umreißt<br />

die spannenden, vortrefflich geschriebenen Erinnerungen des<br />

streitbaren Mannes, der praktisch über Nacht in das Geschichtsbuch<br />

der Deutschen gelangte.<br />

Uns prägen Herkunft und Erfahrung. Liebevoll schildert Gauck<br />

seine Eltern und Großeltern. Kindheit und Jugend sind jedoch<br />

überschattet vom Alptraum der Verschleppung des Vaters nach<br />

Sibirien in sowjetische Lagerhaft. Der Fahrensmann und Cap<br />

Hornier überlebte Stalin und den Gulag. Er kehrte glücklich<br />

heim und hatte durch das Ertragen unverschuldeten Leids an<br />

Sicherheit und Festigkeit gewonnen. DDR-Alltag (und -Unrecht)<br />

konnten dem Lotsenkapitän nichts mehr anhaben. Seine Haltung<br />

übertrug sich auf die Familie und den Sohn, die sich so<br />

eine stets unmißverständliche Distanz zum Kommunismus bewahrten.<br />

Hinzu kommen ein protestantisches Theologiestudium<br />

und der Schutz der Kirche, die – alles in allem – den Pastor<br />

Gauck schon vor 1989 zu freiem Reden und Handeln beflügelten,<br />

das in der ehemaligen DDR unüblich war. Gauck wollte<br />

nicht die Kirche im Sozialismus, sondern er bekannte sich stets<br />

unterschwellig, oft auch unverblümt für eine Kirche als Zuflucht<br />

vor Marxismus und Leninismus. So schätzten ihn Konfirmanden<br />

und Kirchgänger, die gezielt in seinen Gottesdienst strömten.<br />

Er redete Klartext und tut das bis heute: „Wer die DDR nicht als<br />

Diktatur bezeichnet, wer das Unrecht leugnet, der hat offensichtlich<br />

Nachholbedarf. Sachliche Information ist Medizin gegen<br />

jede Form von Nostalgie“ (Gauck in den „NNN“ am<br />

15.01.<strong>2010</strong>).<br />

Im bewegten Herbst 1989 wuchs der Pastor schrittweise in<br />

eine politische Rolle hinein, so daß ihn eine Rostocker Zeitung<br />

als „Revolutionspastor“ bezeichnete. Unvergessen sind die<br />

Fürbittgottesdienste vor der Maueröffnung, die am 19. Oktober<br />

1989 in die erste Demonstration in Rostock unter dem Zeichen<br />

des berühmten „Bunten Schmetterlings“ mit der Aufschrift<br />

„Gewaltfrei für Demokratie“ einmündeten. Gaucks<br />

Traum „Ich gehe zur Arbeit und kann sagen, was wahr ist“<br />

war in Erfüllung gegangen. Dieses Glücksgefühl hat zweifellos<br />

seinen weiteren spektakulären politischen Weg bestimmt:<br />

Spitzenkandidat für das „Bündnis 90“, Volkskammerabgeordneter,<br />

Sonderbeauftragter für die Verwaltung der Akten und<br />

Dateien der Staatsicherheit und schließlich der erste Leiter der<br />

in der griffigen Kurzform nach ihm benannten Gauck-Behörde.<br />

Entstehung, Aufgaben und Erfolge der einmaligen Institution<br />

werden hautnah und vielschichtig geschildert, so daß das<br />

vorliegende Erinnerungsbuch ein gleichermaßen lebendiges<br />

wie sublimes Zeitzeugenwerk darstellt. Nach seiner zweiten<br />

Amtszeit als Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen mit<br />

zahlreichen brisanten Auftritten, vielen großartigen (säkularen)<br />

Reden und mehrfachen Ehrungen geht Gauck in den Ruhestand.<br />

Marianne Birthler wird im Jahr 2000 seine Nachfolgerin.<br />

Auch 20 Jahre nach dem Mauerfall ist das Interesse an<br />

der Einsicht in Stasiakten ungebrochen, so daß allein in der<br />

Rostocker Außenstelle der Birthler-Behörde in den Jahren<br />

2008 und 2009 jeweils rund 4.000 Anträge auf Akteneinsicht<br />

eingingen.<br />

Joachim Gauck bleibt ein prominenter Gastredner und ist als<br />

„linker, liberaler Konservativer“ nach wie vor vielfältig politisch<br />

und sozial engagiert. Seine immer authentischen, sehr spannenden<br />

und stets erhellenden Erinnerungen schließen etwas<br />

pathetisch: Mit strahlendem Lächeln läßt sich Gauck am 23. Mai<br />

2009 vor dem Berliner Reichstagsgebäude von einer Frau, „intelligent<br />

und aus dem Westen“ (?), unter einer schwarzrotgoldenen<br />

Fahne fotografieren. – Wie heißt es bei Fritz Reuter:<br />

„Denn helpt dat nich!“ seggt Kutscher Brümmer, „Wat möt, dat<br />

möt“.<br />

Prof. H. Nizze, Rostock<br />

Seite 254<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


SERVICE / GESCHICHTLICHES<br />

Ausschreibung Hans-Heinrich-Georg-Queckenstedt-<br />

Preis 2011<br />

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Landesverband<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> e. V., schreibt den Hans-Heinrich-<br />

Georg-Queckenstedt-Preis 2011 in Höhe von 5.500 € für<br />

die beste Arbeit junger Wissenschaftler (bis 40 Jahre) auf dem<br />

Gebiet der Multiple-Sklerose-Forschung aus. Mit diesem Preis<br />

soll die wissenschaftliche Forschung bzgl. der Ursachen, Erscheinungsformen<br />

sowie Diagnostik, insbesondere der Liquorologie,<br />

und der geeignetsten Therapiemethoden bei der Multiple<br />

Sklerose gefördert werden. Der Preis wird gegebenenfalls<br />

unter mehreren Bewerbern aufgeteilt. Sollten keine qualifizierten<br />

Arbeiten eingereicht werden, wird der Preis einbehalten.<br />

Es werden nur Originalarbeiten und Habilitationsschriften aus<br />

dem Jahr <strong>2010</strong> zugelassen.<br />

Die Arbeiten sowie ein Curriculum vitae der Bewerberin/des<br />

Bewerbers sind in dreifacher Ausfertigung in deutscher oder<br />

englischer Sprache als Manuskript oder als gedrucktes Exemplar<br />

bis zum 15. Oktober <strong>2010</strong> an Herrn Prof. Dr. Reiner<br />

Benecke, Direktor der Klinik für Neurologie und Poliklinik der<br />

Universität Rostock über den DMSG-Landesverband <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>,<br />

Kieler Straße 26 a, 19057 Schwerin, einzureichen.<br />

Gesellschaft für Anatomie und Bildende Kunst gegründet<br />

Im Januar <strong>2010</strong> wurde in Berlin die o. g. Gesellschaft von<br />

Anatomen, bildenden Künstlern und Künstleranatomen ins<br />

Leben gerufen.<br />

Die Anatomie, das Studium der Strukturen des menschlichen<br />

Körpers, ist als grundlegendes Fach in der medizinischen Ausbildung<br />

unverzichtbar. Für Künstler unterschiedlichster Provenienz<br />

ist die Auseinandersetzung mit der Morphologie<br />

ebenso unabdingbar. Die neu gegründete Gesellschaft will<br />

die zunächst so unterschiedlichen Welten von Kunst und Medizin<br />

in Gesprächskreisen, Tagungen, Ausstellungen und gestalterischen<br />

Übungen zusammenführen.<br />

Der Vorsitzende der Gesellschaft für Anatomie und Bildende<br />

Kunst e. V., Prof. Dr. med. Zoller, studierte in Rostock Medizin<br />

und lehrt an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee das<br />

Fach Morphologie/Anatomie.<br />

Weitere Informationen erhalten Interessenten bei:<br />

manfred-zoller@t-online.de oder<br />

anke.zeisler@galerie-zeisler.de<br />

(Mitteilung von Prof. Dr. Zoller bearbeitet von C. B.)<br />

Carl Tiburtius –<br />

Arzt und plattdeutscher Dichter<br />

Zu seinem 100. Todestag<br />

<strong>Mecklenburg</strong> begeht im November diesen Jahres den 200.<br />

Geburtstag seines berühmten plattdeutschen Dichters und<br />

Schriftstellers Fritz Reuter. In das Jahr <strong>2010</strong> fällt aber auch<br />

der 100. Todestag des „vorpommerschen Reuter“, Carl Tiburtius,<br />

auch wenn sein Schaffen nicht an das seines mecklenburgischen<br />

Vorbildes heranreicht.<br />

Carl Wilhelm Christian Tiburtius,<br />

Arzt und plattdeutschen<br />

Dichter, älterer Bruder des ersten<br />

akademisch ausgebildeten,<br />

praktizierenden, weiblichen<br />

deutschen Arztes – den<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 255


GESCHICHTLICHES<br />

Begriff Ärztin gab es zu jener Zeit noch nicht – Franziska Tiburtius<br />

(1843 – 1927), wurde am 10. <strong>Juli</strong> 1834 in Bisdamitz,<br />

einem ehemaligen Klostergut, auf der Insel Rügen geboren.<br />

Der Vater, Sohn eines Pastors, war hier Gutspächter, die Mutter<br />

stammte ebenfalls aus einer Rügener Pastorenfamilie.<br />

Zusammen mit acht Geschwistern verbrachte Carl Tiburtius<br />

seine Kindheit in Bisdamitz. Nach dem Unterricht durch die<br />

Eltern und Hauslehrer besuchte er von 1848 bis 1852 das Humanistische<br />

Gymnasium in Stralsund, welches er mit der Reifeprüfung<br />

abschloß. Unmittelbar danach begann Tiburtius<br />

ein Studium der Militärmedizin an der sogenannten Pépinière,<br />

der Kaiser-Wilhelm-Akademie, in Berlin. Dies war eine<br />

Anstalt zur Aus- und Weiterbildung von Militärärzten auf<br />

Staatskosten und gegen zusätzlichen Sold, wenn sie sich für<br />

eine achtjährige Tätigkeit als Militärchirurg verpflichteten.<br />

Hier promovierte Tiburtius 1856 mit der Dissertation: “De<br />

thromborum metamorphosi“. Student der Pépinière war u.<br />

a. auch Rudolf Virchow.<br />

1859 trat Carl Tiburtius seinen Dienst als Militärarzt im 5.<br />

Pommerschen Infanterie-Regiment in Stralsund an, 1864<br />

wurde er hier Bataillonsarzt im Füsilier-Bataillon-Infanterie-<br />

Regiment 19. Er nahm 1866 an der Schlacht bei Königsgrätz<br />

(Deutscher Krieg zwischen Preußen und Österreich, eine der<br />

blutigsten Schlachten des 19. Jahrhunderts, Wegbereiter für<br />

die Reichsgründung 1871) teil. Seit 1870 Oberarzt in Erfurt<br />

und Metz war er 1870/71 als Oberstabsarzt im Deutsch-<br />

Französischen Krieg in Frankreich eingesetzt, hier besonders<br />

bei den Kämpfen an der Loire. In Orléans erkranke er an Typhus<br />

und wurde von seinem Burschen gepflegt, aber dann in<br />

einem Hofzimmer liegend vergessen. Erst bei der endgültigen<br />

Einnahme Orléans durch die Deutschen kam er ins Lazarett<br />

und in geordnete Pflege.<br />

Nach einem Erholungsurlaub auf seiner Heimatinsel ging Carl<br />

Tiburtius nach Berlin und nahm hier 1872 Abschied vom Militärdienst,<br />

um als praktischer Arzt zu arbeiten, zunächst in<br />

Rixdorf, heute zum Regierungsbezirk Neukölln gehörend,<br />

dann in Marienfelde. Hier heiratete er im Winter des Jahres<br />

1872 den ersten in Deutschland praktizierenden weiblichen<br />

Zahnarzt, Henriette Hirschfeld geb. Pagelsen (1834 – 1911),<br />

Tochter einer Sylter Pastorenfamilie. Ihr Studium hatte sie in<br />

Philadelphia abgeschlossen, da zu damaliger Zeit Frauen in<br />

Deutschland noch nicht zum Medizinstudium zugelassen<br />

wurden. Zusammen mit ihrer Schwägerin Franziska Tiburtius,<br />

die auf Anraten ihres Bruders in Zürich Medizin studiert hatte,<br />

gründete Henriette Hirschfeld in Berlin die erste „Klinik<br />

weiblicher Ärzte“.<br />

Auf wissenschaftlichem Gebiet veröffentlichte Carl Tiburtius<br />

u. a.: „Bemerkungen eines Militärarztes über das Invalidengesetz“<br />

und „Über Ausrüstung und Instruktion der Krankenträger<br />

in Metz“.<br />

Neben seiner ärztlichen<br />

Tätigkeit widmete sich<br />

Carl Tiburtius der sorgfältigen<br />

Pflege seiner plattdeutschen<br />

Muttersprache<br />

und gründete den niederdeutschen<br />

Verein „Ollendeil“.<br />

Aus der Liebe zu<br />

seiner Heimat Rügen erschienen<br />

1884 das Lustspiel<br />

„Kandidat Bangbüx“<br />

und 1900 „Hackels“,<br />

eine Sammlung von 21<br />

niederdeutschen Gedichten,<br />

neun Prosastücken<br />

sowie Schwänken und<br />

Geschichten. In der „Grabschrift<br />

von Bobbin“, ein<br />

Anhang zu den „Hackels“,<br />

zeichnet er skizzenhaft seine Kindheitserinnerungen<br />

und ein köstliches Kulturbild vom ländlichen Rügen der<br />

1840er Jahre. So konnte denn auch Franziska Tiburtius feststellen:<br />

„Alle Menschen, die er schildert, sind echt, auch wo<br />

sie für Augen von heute Karika-turenartiges an sich zu haben<br />

scheinen: ich habe größtenteils die Originale noch gekannt.“<br />

Und der Stettiner Staatsanwalt Otto Walter schreibt über seine<br />

Bekanntschaft mit dem „Kandidat Bangbüx“: „ ... obwohl<br />

es plattdeutsch geschrieben war, las ich mich derart „fest“,<br />

dass ich es nicht eher aus der Hand legte, bis ich den Inhalt<br />

förmlich „verschlungen“ hatte, nur dass mein Lesen wiederholt<br />

durch Lachanfälle unterbrochen wurde.“<br />

Nach schwerer Krankheit verstarb Carl Tiburtius am 19. <strong>Juli</strong><br />

1910 in Marienfelde, von seinen Mitbürgern als aufopferungsvoller<br />

Arzt und Humorist hochgeachtet und verehrt.<br />

Seine Frau folgte<br />

ihm ein Jahr<br />

später. Beide<br />

fanden ihre letzte<br />

Ruhe auf dem<br />

St. Jürgen-Friedhof<br />

in Stralsund,<br />

auf dem später<br />

auch Franziska<br />

Tiburtius beerdigt<br />

wurde. Die<br />

Grabstätte ist<br />

heute noch erhalten.<br />

Dr. G. Liebling,<br />

Stralsund<br />

Seite 256<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


KULTURECKE<br />

„Jazz at Heart“ – Benefizkonzert<br />

Die beiden Herzspezialisten Dr. med. Christina Jaschkowiak<br />

und Prof. Dr. med. Gustav Steinhoff geben am 10. und 11.<br />

<strong>Juli</strong> <strong>2010</strong> zwei Benefizkonzerte zu Gunsten von Ärzte ohne<br />

Grenzen und der Patientenorganisation Bundesverband<br />

Herzkranker Kinder. Mit ihren Jazz-Benefizkonzerten und<br />

der inzwischen zweiten CD-Produktion schlagen die Münchner<br />

Sängerin und der Rostocker Pianist eine Brücke zwischen<br />

ihrer privaten Passion zum Jazz und ihrem beruflichem Engagement.<br />

Die beiden Mediziner stellen zusammen mit Rostocker<br />

Jazzmusikern ihre dritte CD mit Bearbeitungen von<br />

Jazz- und Pop-Klassikern und Eigenkompositionen vor<br />

(www.jazzatheart.com).<br />

Die Konzerte werden am 10. <strong>Juli</strong> <strong>2010</strong>, 18.00 Uhr, im Pommerschen<br />

Landesmuseum in Greifswald, und am 11. <strong>Juli</strong><br />

<strong>2010</strong>, 12.00 Uhr, innerhalb des Rostocker Jazzfestivals „See<br />

more Jazz“, in der Kunsthalle Rostock, stattfinden.<br />

Die Spenden aus den Konzerten werden für konkrete Projekte<br />

verwandt. Ärzte ohne Grenzen investiert sie in Hilfsprogramme<br />

zur Unterstützung von Flüchtlingslagern im Tschad.<br />

Der Bundesverband Herzkranker Kinder verwendet seinen<br />

Anteil für die Initiative „Lernen mit Herz und Verstand“, die<br />

Jugendliche mit angeborenen Herzfehlern bei der Berufseingliederung<br />

unterstützt.<br />

Die Eintrittskarten sind unter www.mvticket.de im Vorverkauf<br />

erhältlich. Der Eintrittspreis beträgt 17 Euro.<br />

Prof. Dr. med. Gustav Steinhoff<br />

Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie<br />

Medizinische Fakultät der Universität Rostock<br />

Benefiz-Orgelkonzert<br />

Für das Benefiz-Orgelkonzert am 30. Oktober <strong>2010</strong> um<br />

17.00 Uhr in der Universitätskirche Rostock – zugunsten von<br />

Ärzte ohne Grenzen (s. Heft 6/<strong>2010</strong>, S. 216) – hat der Arzt<br />

und Organist Prof. Dr. med. Hans-Joachim Trappe das folgende,<br />

anspruchsvolle Programm zusammengestellt.<br />

Giuseppe Tartini<br />

1692-1770<br />

Adagio cantabile<br />

Georg Friedrich Händel „Ankunft der Königin von<br />

1685-1759 Saba“ (aus dem Oratorium<br />

„Salomon“)<br />

Programm für das Orgelkonzert am 30.10.<strong>2010</strong><br />

Arcangelo Corelli<br />

1653-1713<br />

Adagio<br />

Johann Gottfried Walther Concerto del Sigr. Tomaso<br />

1684-1748 Albinoni,<br />

appropriato all’ Organo.<br />

Allegro – Adagio - Allegro<br />

Johann Sebastian Bach Sinfonia (BWV 156)<br />

1685-1750<br />

Georg Philipp Telemann<br />

1681-1767<br />

Trumpet Air<br />

Alexandre Guilmant<br />

Grand choeur triomphale<br />

1837-1911 (op. 47, Nr. 2)<br />

Prière<br />

Theodore Dubois<br />

1837-1924<br />

Toccata<br />

Wir sind überzeugt, daß dieses Programm Ihren Beifall finden<br />

wird. Ein Eintrittspreis wird nicht erhoben, Ihre Spende<br />

für Ärzte ohne Grenzen stellen wir in Ihr wohlwollendes Ermessen.<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 257


KULTURECKE<br />

Masel Tow<br />

… steht im Jiddischen und Hebräischen für viel Glück, viel<br />

Erfolg. Masel Tow ist auch der Name des Chores der Jüdischen<br />

Gemeinde in Schwerin, der mit einem gut einstündigen<br />

Konzert den Auftakt für eine Veranstaltung der besonderen<br />

Art gab: Aus Anlaß des 75. Jahrestages der Einweihung<br />

der „Führerschule der Deutschen Ärzteschaft“ in Alt<br />

Rehse wurden auf einem Symposium Ergebnisse der wissenschaftlichen<br />

Aufarbeitung des Mißbrauchs der Medizin im<br />

Dritten Reich vorgestellt.<br />

Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider wies in ihren eröffnenden<br />

Worten darauf hin, wie aktuell die Thematik<br />

immer noch ist. In einigen Regionen des Landes findet<br />

rechtsextremes Gedankengut leider nicht nur vereinzelt allzu<br />

leicht Gehör. Der Rabbiner der jüdischen Gemeinde in<br />

Schwerin William Wolff kommentierte die im ersten Teil des<br />

Konzertes vorgetragenen liturgischen Gesänge; im zweiten<br />

Teil wurden einige auch hierzulande bekannte Weisen auf<br />

jiddisch, hebräisch und russisch dargeboten.<br />

kunde sollten in die Schulmedizin eingeführt werden. Der<br />

Arzt wurde damit zum Gesundheitsführer des Patienten<br />

auch in rassischen und erbbiologischen Fragen. Im Rahmen<br />

der NDHk war die Vorsorge für den Volkskörper wichtiger<br />

als die Fürsorge für das Individuum. Umfassend praktiziert<br />

und praktisch weitergebildet wurde die NDHk am „Rudolf-<br />

Heß-Krankenhaus“ in Dresden-Johannstadt. Die Idee einer<br />

Akademie für die „Neue Deutsche Heilkunde“ wurde im<br />

Verlauf des Krieges allerdings aufgegeben (Dr. Marina Lienert,<br />

Dresden).<br />

Die deutsche Ärzteschaft hatte eine besondere Affinität<br />

zum Nationalsozialismus. Etwa 50 % der Ärzte und fast<br />

20 % der Ärztinnen gehörten der NSDAP an; 35 % waren im<br />

„Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund“, 26 % gehörten<br />

der SA und 7,2 % der SS an. Zu den in Alt Rehse geschulten<br />

Berufsgruppen gehörten neben Ärzten, Zahnärzten,<br />

Apothekern und Hebammen auch vier Lehrgänge für<br />

jeweils etwa 130 Ärztinnen. Sie dienten insbesondere der<br />

Schulung von BDM-Ärztinnen und behandelten Themen<br />

wie „Historischer Überblick über die pflegerische, geburtshilfliche<br />

und ärztliche Tätigkeit der Frau“, die „Ärztliche<br />

Arbeit am gesunden Jugendlichen“, „Standespolitische Tatsachen“<br />

und „Ärztliche Aufgaben bei Glaube und Schönheit“<br />

(Prof. Dr. Eva Brinkschulte, Magdeburg).<br />

Ein weiterer Vortrag (Dr. Michael Buddrus, Berlin) befaßte<br />

sich mit der staatlichen Medizinalverwaltung in <strong>Mecklenburg</strong>,<br />

den Kreismedizinalräten. Positiv vermerkt werden<br />

muß, daß in <strong>Mecklenburg</strong> 1937 das erste Krebsregister eingerichtet<br />

und 1939 die erste Röntgen-Reihenuntersuchung<br />

auf Tuberkulose in Deutschland durchgeführt wurden. Die<br />

Medizinalverwaltung in <strong>Mecklenburg</strong> zeichnete sich durch<br />

personelle Konstanz und Effektivität aus: Die Zahl der Krankenhausbetten<br />

wurde im Krieg halbiert; Heilstätten wurden<br />

zu Ausbildungseinrichtungen für die SS.<br />

Begrüßung durch Rabbiner William Wolff und Einführung in das Chorkonzert<br />

Der Schwerpunkt der Arbeit in der „Führerschule“ lag eindeutig<br />

in der Festigung der nationalsozialistischen Ideologie.<br />

72,5 % der Vorträge befaßten sich mit politischen,<br />

hochschulpolitischen, standespolitischen, juristischen sowie<br />

Krankenkassen- und Versicherungsfragen. Schulmedizinische<br />

und naturheilkundliche Themen wurden unter dem<br />

besonderen Gesichtspunkt der „Neuen Deutschen Heilkunde“<br />

(NDHk) behandelt. Erprobte Verfahren der Naturheil-<br />

Anhand der Einträge im Gästebuch des Direktors der „Führerschule“<br />

von 1935 bis 1939 Hans Deuschl konnte Nils Hansson<br />

(Lund/Schweden) zeigen, daß die Aktivitäten in Alt<br />

Rehse keineswegs unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfanden.<br />

Besucher aus 39 Ländern, darunter Japan, Schweden,<br />

Polen, Rußland, den USA, Griechenland und der Türkei,<br />

haben sich z. T. durchaus bewundernd für das Dritte Reich<br />

im Allgemeinen und die „Führerschule“ im Besonderen geäußert.<br />

Die meisten Besucher kamen in den Jahren 1935<br />

und 1936, wobei ein Zusammenhang mit der Eröffnung und<br />

den Olympischen Spielen nahe liegt. Der „Reichführer SS“<br />

Seite 258<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


KULTURECKE<br />

Die hochinteressanten Vorträge können hier nur angerissen<br />

werden. Der Bericht wäre aber unvollständig ohne den Hinweis<br />

auf die Ausstellung „Erlebt – verdrängt – erinnert.<br />

Missbrauchte Medizin im Dritten Reich“, die von Dr. Erwin<br />

Walraph (Neubrandenburg) präsentiert und an verschiedenen<br />

Orten gezeigt wurde. Besonders erschütternd sind die<br />

Erschießungen der Insassen mecklenburger und pommerscher<br />

Heil- und Pflegeanstalten im Wald von Piasnica, an die<br />

heute mit einer Gedenkstätte erinnert wird.<br />

Der Chor der Jüdischen Gemeinde Schwerin „Masel Tow“ mit einer berührenden<br />

Darbietung liturgischer und weltlicher Lieder<br />

Digital aufbereitet und von Dr. Rainer Stommer (Alt Rehse)<br />

kommentiert gab ein historischer Schmalfilm, der von einem<br />

Lehrgangsteilnehmer angefertigt und jüngst auf einem<br />

Dachboden aufgefunden wurde, Aufschluß über das Lagerleben<br />

in Alt Rehse. Aus der Banalität des Lagerlebens wurde<br />

die Zielrichtung erkennbar: Schaffung von Netzwerken und<br />

eines NS-Gemeinschaftsgefühls.<br />

Heinrich Himmler war offenbar mit Deuschl befreundet und<br />

findet sich mehrfach im Gästebuch.<br />

Die weltanschauliche Bildung in Alt Rehse wurde wesentlich<br />

von Alfred Rosenberg geprägt – dem „Beauftragten des<br />

Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche<br />

Schulung und Erziehung der NSDAP“ (eine Bezeichnung, die<br />

Rosenberg seinem Amt selbst gegeben hat). „Rassenseele“,<br />

„Mythos des Blutes“ und das „Ringen der Werte“ sind nur<br />

einige Schlagwörter aus dem 700 Seiten umfassenden und<br />

schwer lesbaren „Mythos des 20. Jahrhunderts“ vom NS-<br />

Chefideologen Rosenberg. Für die Lehrgangsteilnehmer in<br />

Alt Rehse sollte eine auf 100 Seiten abgespeckte Version<br />

das geistige Rüstzeug liefern (Dr. Ernst Piper, Berlin).<br />

Der Verein Erinnerungs-, Bildungs- und Begegnungsstätte<br />

(EBB) Alt Rehse e.V. hat gemeinsam mit dem Verein Beth<br />

Zion e.V. eine gemeinnützige GmbH Gutshaus Alt Rehse gegründet<br />

und dieses Gutshaus erworben. Unter denkmalspflegerischen<br />

Gesichtspunkten soll es zu einem Ausstellungs-<br />

und Studienzentrum ausgebaut werden, welches sich<br />

historischen und aktuellen Fragen der Medizin- und Bio-<br />

Ethik widmet. EBB Alt Rehse e.V. steht allen interessierten<br />

Einzel- wie juristischen Personen offen; der Mitgliedsbeitrag<br />

ist bescheiden.<br />

Seine Arbeit ist wichtig und aktueller denn je. In diesem<br />

Sinne: Masel tow!<br />

Dr. Wilfried Schimanke<br />

Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider begrüßt die Teilnehmer, darunter<br />

Dr. Marianne Linke, Sozialministerin a. D. und die Repräsentanten der<br />

EBB Alt Rehse, u. a. Dr. Manfred Richter-Reichhelm und Dr. Joachim Lehmann<br />

Das Gutshaus in Alt Rehse- heute noch ein eher unansehnlicher Bau –<br />

steht immerhin auf Platz 34 der Denkmalsliste des Landes<br />

Fotos: Dr. Wilfried Schimanke<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 259


PERSONALIEN<br />

Den Wandel als Chance begriffen<br />

Am 7. Mai <strong>2010</strong> vollendete Prof. Dr. med. Dr. h. c. (mult.)<br />

Horst Klinkmann sein 75. Lebensjahr – eine Tatsache, die<br />

man dem vitalen Jubilar kaum glauben möchte. Aus diesem<br />

Anlaß veranstaltete die BioCon Valley ® GmbH am 29. Mai<br />

<strong>2010</strong> ein Fest-Symposium unter dem Titel „Life Science, Gesundheit<br />

und Gesellschaft – Perspektiven aus und für <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>“<br />

in Rostock.<br />

Die Veranstaltung wurde von Klinkmanns Freunden und<br />

langjährigen Weggefährten Dr. Reinhard Dettmann, Bürgermeister<br />

der Stadt Teterow, Prof. Dr. Wolfgang Schütt, Fachhochschule<br />

Krems, Dr. Wolfgang Ramlow, Nephrologe und<br />

designierter Nachfolger Klinkmanns in der Präsidentschaft<br />

der Apherese-Weltgesellschaft, und Dr. Wolfgang Blank (Bio-<br />

Con Valley ® ) moderiert. Letzterer verzichtete angesichts der<br />

Vielzahl auf eine namentliche Begrüßung der zahlreichen<br />

prominenten Vertreter aus Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik,<br />

Honoratioren beider Universitäten des Landes und –<br />

entsprechend den vielfältigen Initiativen des Jubilars – der<br />

Teilnehmer durchaus sehr unterschiedlicher Couleur aus weiten<br />

Bereichen der Gesellschaft. Prominentester Gast war sicher<br />

Prof. Ivar Giaever aus den USA, der 1973 den Nobelpreis<br />

für Physik erhielt.<br />

Ministerpräsident Erwin Sellering erkannte so viele Facetten<br />

im Wirken Professor Klinkmanns, daß er sich außerstande<br />

sah, diese alle zu würdigen. Er bezeichnete den Jubilar aber<br />

als einen von vielleicht 20 Persönlichkeiten, die ganz wesentlich<br />

die Entwicklung und das Ansehen des Landes mitbestimmt<br />

haben.<br />

Einige der Facetten spiegelten sich in den folgenden Vorträgen<br />

wieder: Prof. Peter Ivanovich (North Western University,<br />

Chicago) nahm in seinem Vortrag „Science and frienships<br />

across the Iron Courtain“ nicht nur Bezug auf seine wissenschaftlichen<br />

Leistungen, sondern bezeichnete Klinkmann<br />

auch als Brückenbauer zwischen Ost und West. Konsul Dr.<br />

Horst Rahe (DSR, Rostock) zeigt in seinem Vortrag „MV tut<br />

gut – Chance Gesundheit“ auf, welchen bestimmenden Einfluß<br />

Prof. Klinkmann auf die Gesundheitswirtschaft und den<br />

Gesundheitstourismus des Landes hat. Der letzte Vizepräsident<br />

der Staatsbank der DDR und spätere Direktor der Deutschen<br />

Bank (a. D.) Edgar Most (Berlin) erläuterte, wie innovative<br />

Finanzierungen nach der Wende gestaltet wurden und<br />

warum die Finanzkrise noch längst nicht bewältigt ist.<br />

Prof. Bo Samuelsson (ScanBalt, Göteborg) führte aus, daß die<br />

„Baltic Sea Region“ eine Spitzenstellung in Europa einnimmt<br />

und warum <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> und Prof. Klinkmann<br />

dabei besonders wichtig sind. Dr. Matthias von Hülsen (Fest-<br />

spiele <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Schwerin) – <strong>Mecklenburg</strong>er<br />

mit West-Sozialisation – hat den Jubilar erstmals anläßlich<br />

einer Tagung in Schwerin 1986 kennengelernt. Ohne Marketing-Kenntnisse<br />

und mehr intuitiv haben sie gemeinsam die<br />

Marke „Festspiele M-V“ entwickelt und dabei fast alles richtig<br />

gemacht. Er (wie auch andere Redner) unterstrich die Fähigkeit<br />

Klinkmanns zu Integration und Ausgleich.<br />

Die Wurzeln der chinesischen Biomaterial-Forschung liegen<br />

nach Ansicht von Prof. Deling Kong (Nankai University, Tian<br />

Jin) in Rostock. Der junge unkonventionelle Leiter eines großen<br />

Forschungsteams bezeichnete Prof. Klinkmann als seinen<br />

wissenschaftlichen Vater, dem die aktuellen intensiven Verbindungen<br />

zur Universität Rostock (u. a. in der Stammzellenforschung)<br />

zu verdanken sind.<br />

Es ist eben diese „Wissenschaft und Freundschaft durch den<br />

Eisernen Vorhang“, die Zwiespalt um die Person Klinkmann<br />

gesät hat. Der Vorwurf der besonderen Staatsnähe ließen<br />

den über fast 20 Jahre geachteten Direktor der Klinik für<br />

Innere Medizin der Universität Rostock, international anerkannten<br />

Wissenschaftler und letzten Präsidenten der Akademie<br />

der Wissenschaften der DDR Horst Klinkmann nach der<br />

Wende plötzlich persönlich ungeeignet für eine weitere Tätigkeit<br />

an der Universität erscheinen. Auch heute noch sieht<br />

Klinkmann in dieser Zeit seine größte Niederlage, die er nur<br />

mit Hilfe seiner Freunde und durch die wissenschaftliche Arbeit<br />

in Italien, Großbritannien, China, Japan und den USA<br />

überwunden hat.<br />

Eine neue wissenschaftliche Heimat hat Prof. Klinkmann 1992<br />

als Dekan der Internationalen Fakultät für künstliche Organe<br />

an der Universität Bologna gefunden. Sein internationales<br />

Renommee ist weiter gewachsen; zu seinem 75. Geburtstag<br />

hat die Universität Bologna den bisher „nur“ 13 Ehrendoktorwürden,<br />

die 14. hinzugefügt. Die Liste der internationalen<br />

Ehrungen kann hier nicht aufgeführt werden. <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong>, Teterow und Rostock sind ihm stets Heimat<br />

geblieben und im neuen Jahrtausend auch wieder Zentrum<br />

seines Wirkens geworden.<br />

Das Fest-Symposium war weit von Lobhudelei entfernt. Es<br />

war die Ehrung eines verdienten Arztes, Wissenschaftlers<br />

und Bürgers unseres Landes, der sich trotz oder gerade wegen<br />

des Risses in seiner Biographie Anerkennung und Respekt<br />

verdient hat.<br />

Herzlichen Glückwunsch, Professor Klinkmann, weiterhin<br />

gute Gesundheit und Erfolg für M-V (tut gut!).<br />

W. S.<br />

Seite 260<br />

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PERSONALIEN<br />

Österreichische Gesellschaft für Hygiene,<br />

Mikrobiologie und Präventivmedizin verlieh<br />

Prof. Kramer die Ehrenmitgliedschaft<br />

Auf der 32. Jahrestagung<br />

der Österreichischen<br />

Gesellschaft für<br />

Hygiene, Mikrobiologie<br />

und Präventivmedizin<br />

(ÖGHMP) im<br />

Mai in Wien wurde<br />

dem Greifswalder<br />

Wissenschaftler Prof.<br />

Dr. med. habil. Axel<br />

Kramer die Ehrenmitgliedschaft<br />

von Prof.<br />

Renate Rosengarten,<br />

der Vorsitzenden der<br />

ÖGHMP und Tagungspräsidentin,<br />

verliehen.<br />

Der Direktor des Greifswalder Instituts für Hygiene und Umweltmedizin<br />

wurde damit für seine Forschungsarbeiten auf<br />

dem Gebiet der Hygiene sowie seine Verdienste um das Anliegen<br />

des Faches „Hygiene“ im Krankenhaus, in der Arztpraxis<br />

und der universitären Forschung und Lehre geehrt.<br />

Seit vielen Jahren leistet der Hygieniker unter anderem unermüdlich<br />

Aufklärungsarbeit zu vermeidbaren Krankenhausinfektionen<br />

mit den Schwerpunkten der Vermeidung von<br />

Infektionen nach chirurgischen Eingriffen und der Vermeidung<br />

von Blutvergiftungen (Sepsis).<br />

Der Universitätsstandort Greifswald hat durch sein Engagement<br />

auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle eingenommen.<br />

Diese kommt vor allem der Sicherheit der Patienten im<br />

Greifswalder Klinikum zugute und wird zunehmend international<br />

wahrgenommen.<br />

In seinem Vortrag auf der 32. Jahrestagung der ÖGHMP<br />

stellte Prof. Kramer die neusten Greifswalder Forschungsergebnisse<br />

bei der Behandlung von Wundinfektionen vor.<br />

(Nach einer Mitteilung des Universitätsklinikums<br />

Greifswald)<br />

Stellvertretender ABV-Vorsitzender zum<br />

Präsidenten von EurelPro gewählt<br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrates des Europäischen Verbandes<br />

der Versorgungseinrichtungen der Freien Berufe<br />

(EurelPro) wählten den stellvertretenden Vorsitzenden der<br />

Arbeitsgemeinschaft Berufsständischer Versorgungseinrichtungen<br />

e. V. (ABV), Apotheker Karl-August Beck, zu ihrem<br />

Präsidenten (zum 01.01.2011).<br />

EurelPro ist der Zusammenschluß freiberuflicher Versorgungseinrichtungen<br />

aus Frankreich, Italien, Österreich und<br />

Deutschland mit dem Ziel, ihre gemeinsamen Interessen gegenüber<br />

den europäischen Institutionen zu vertreten.<br />

(Nach einer Pressemitteilung der ABV)<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Seite 261


PERSONALIEN<br />

Laudatio für Frau Prof. Dr. Christel Hülße<br />

anläßlich der Verleihung der Johann Peter Frank-Medaille<br />

Auf dem 60. Wissenschaftlichen Kongreß des Bundesverbandes<br />

der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />

am 29.04.<strong>2010</strong> in Hamburg wurde Prof. Hülße, eine<br />

sehr engagierte Frau, die das Gesicht des öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />

nicht nur in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> sondern<br />

auch bundesweit geprägt hat, mit der Johann Peter Frank-<br />

Medaille geehrt.<br />

Johann Peter Frank (1745 – 1821) gilt als Pionier auf dem Gebiet<br />

der Sozialmedizin sowie des öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />

und einer der Begründer des Faches Hygiene als universitäres<br />

Fach. Frank engagierte sich u. a. für eine grundlegende Verbesserung<br />

der Hygiene in öffentlichen Gebäuden, mehr Licht in<br />

Krankensälen und Grünanlagen in Städten. Die nach ihm benannte<br />

Medaille ist die höchste Auszeichnung des Bundesverbandes.<br />

Sie wird seit 1972 beim jährlichen Bundeskongreß für<br />

besondere Verdienste um das öffentliche Gesundheitswesen in<br />

der Bundesrepublik Deutschland verliehen.<br />

Christel Hülße wurde in Rostock geboren, studierte dort an der<br />

Universität Medizin und begann 1969 ihre Weiterbildung zum<br />

Facharzt für Hygiene am damaligen Bezirkshygieneinstitut Rostock.<br />

In dieser Zeit entwickelten sich ihre besonderen „dienstlichen<br />

Hobbys“, die sie seit über 40 Jahren pflegt: Infektionskrankheiten<br />

und Schutzimpfungen.<br />

Die Vorbereitung auf die Facharztprüfung 1974 wurde zeitlich<br />

sehr eingeschränkt, da sie für die Bekämpfung eines großen<br />

Ruhrgeschehens im damaligen Bezirk Rostock mitverantwortlich<br />

war, was aber einem sehr guten Prüfungsergebnis nicht<br />

entgegenstand.<br />

Nach der Ernennung zur Fachgebietsleiterin Impfwesen verteidigte<br />

sie 1980 die Promotion an der Universität Rostock. Im<br />

September 1983 übernahm sie die Tätigkeit als Leiterin eines<br />

Forschungsprojektes des RGW (Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe)<br />

mit dem Thema „Medizinische Aspekte des Umweltschutzes“,<br />

womit auch gemeinsame Forschungen mit anderen<br />

sozialistischen Ländern wie Ungarn und der CSSR ˇ möglich<br />

wurden. So wurde der medizinische Umweltschutz zum zweiten<br />

Schwerpunkt ihres Schaffens. 1986 nahm sie die Vorlesungstätigkeit<br />

am Lehrstuhl für Allgemeine und Kommunale Hygiene<br />

der Humboldt-Universität zu Berlin auf, später auch in Greifswald<br />

und Rostock. Sie lehrte die Hygiene als universitäres Fach,<br />

was Johann Peter Frank angestrebt hatte.<br />

1987 habilitierte sie zum Thema „Wirkung von Luftfremdstoffen<br />

auf den kindlichen Organismus und Ergebnisse der Dispositionsprophylaxe<br />

bei Schulkindern aus Industriegebieten“. Es<br />

wurden vergleichende Untersuchungen<br />

in Bitterfeld und Rostock<br />

durchgeführt. Aufgrund<br />

der Auswertung dieser Studie<br />

sind Kindern aus Bitterfeld Erholungsaufenthalte<br />

an der Ostsee<br />

ermöglicht worden. Die Bearbeitung<br />

eines so brisanten Themas<br />

war zu diesem Zeitpunkt durchaus<br />

etwas Besonderes.<br />

Nach der Wende erfolgte 1990<br />

die Berufung zur Leitenden Chefärztin<br />

am Hygieneinstitut Rostock. 1992 wurde sie zur Direktorin<br />

des Landeshygieneinstituts <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> in<br />

Rostock bestellt. Sie war Beraterin des Sozialministers für die<br />

Fachbereiche Infektionsschutz, Schutzimpfungen und Umweltmedizin<br />

und wurde Vorsitzende der Fachkommission „Hygiene“<br />

bei der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>.<br />

Die von Frau Prof. Hülße konzipierten und organisierten Impfkurse<br />

waren längst über die Grenzen unseres Bundeslandes<br />

hinaus bekannt. Sie war damals bereits und ist auch heute noch<br />

eine Referentin mit hervorragenden Evaluierungsergebnissen.<br />

Im September 1994 wurde ihr der Helmut-Stickl-Preis für herausragende<br />

Leistungen für die Förderung des Impfgedankens<br />

in Deutschland verliehen. Folgerichtig wurde sie im Mai 1995 als<br />

Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-<br />

Koch-Institut Berlin berufen. Am 01.11.1997 erhielt sie die apl.<br />

Professur an der Universität Rostock.<br />

Die Stärkung des Präventionsgedankens ist ein besonderes Ziel<br />

von Frau Professor Hülße. Seit 1998 ist sie Präventionsbeauftragte<br />

und jetzt Vorsitzende des Präventionsausschusses der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> M-V. 2003 wurde ihr die Ernst-von-Bergmann-<br />

Plakette der Bundesärztekammer für Verdienste um die ärztliche<br />

Fortbildung verliehen. Sie war und ist noch Mitglied mehrerer<br />

wissenschaftlicher Gremien. Über 220 Publikationen wurden<br />

von ihr in Fachzeitschriften veröffentlicht. Sie hat mehrere<br />

CD-ROMs für Impfärzte erarbeitet und ist Mitautorin verschiedener<br />

Lehrbücher.<br />

Während Johann Peter Frank in Wien die Höhepunkte seiner<br />

beruflichen Laufbahn durchlebte, zieht es Frau Professor Hülße<br />

in diese wunderschöne Stadt zu ihren beiden Enkelkindern, die<br />

wohl zu den am besten durchimmunisierten Kindern Österreichs<br />

gehören dürften.<br />

Dr. Marita Jenning<br />

Vorsitzende des Landesverbandes M-V der Ärztinnen<br />

und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />

Seite 262<br />

ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


PERSONALIEN<br />

Wir beglückwünschen<br />

Veröffentlicht werden nur die Namen der Jubilare,<br />

die mit der Publikation einverstanden sind.<br />

50. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />

Dr. med. Elke Lilie 2.8.1960 Wismar / Schönfeld<br />

Dr. med. Michael Wejda 6.8.1960 Barth<br />

Prof. Dr. med. Ralf Ewert 9.8.1960 Greifswald<br />

Dr. med. Ute Greitens 17.8.1960 Ludwigslust / Wittenburg<br />

Dr. med. Bert Basan 30.8.1960 Bad Doberan<br />

60. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />

Dr. med. Gesine Konkel 6.8.1950 Greifswald<br />

Dr. med. Petra Schuckmann 11.8.1950 Waren (Müritz)<br />

Dipl.-Med. Matthias Groß 12.8.1950 Neustrelitz<br />

Dr. med. Marietta Völzke 21.8.1950 Ueckermünde<br />

Tudor Nistiriuc 29.8.1950 Malchow<br />

Dipl.-Med. Joachim Werner 15.8.1950 Lobbe<br />

65. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />

Dr. med. Gabriele Hafften 8.8.1945 Schwerin / Pampow<br />

Dr. med. Annemarie Kähler 15.8.1945 Glashagen<br />

Dipl.-Med. Rita Karwasz 19.8.1945 Stralsund<br />

Inge Dabrunz 23.8.1945 Ueckermünde / Liepgarten<br />

70. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />

Dr. med. Margret Becker 4.8.1940 Rostock<br />

MR Dr. med. Otto Roggenbuck 9.8.1940 Buddenhagen<br />

Dr. med. Siegfried Siegmund 17.8.1940 Schönlage<br />

Dr. med. Hans-Ulrich Gülzow 18.8.1940 Rostock<br />

Rosemarie Lukaschik 21.8.1940 Rostock<br />

Dr. med. Dietrich Thierfelder 23.8.1940 Schwerin<br />

Dr. med. Renate Garbe 24.8.1940 Torgelow<br />

Gydha Lübker 28.8.1940 Crivitz<br />

Prof. Dr. med. habil. Evamarie Straube 28.8.1940 Rostock<br />

Dr. med. Heiko Jansen 31.8.1940 Rankwitz<br />

75. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />

Dr. med. Jürgen Maier 4.8.1935 Schwerin<br />

MR Dr. med. Gudrun Preuß 9.8.1935 Schwerin<br />

OMR Dr. med. Hermann Herzog 13.8.1935 Greifswald<br />

SR Leonore Dörffel 14.8.1935 Neustrelitz<br />

Dr. med. Reinhold Lehmann 15.8.1935 Proseken<br />

Prof. Dr. med. habil. Manfred Knoke 17.8.1935 Greifswald<br />

80. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />

Prof. Dr. med. habil. Wolfram Tischer 7.8.1930 Greifswald<br />

OMR Doz. Dr. med. habil.<br />

Joachim Roewer 14.8.1930 Pastow<br />

MR Dr. med. Ruth Wittscheck 15.8.1930 Greifswald<br />

Dr. med. Carl Schütze 24.8.1930 Ribnitz-Damgarten<br />

Prof. em. Dr. med. habil.<br />

Hans-Joachim Meyer-Rienecker 25.8.1930 Rostock<br />

90. Geburtstag im August <strong>2010</strong><br />

MR Dr. med. Harald Siemenroth 12.8.1920 Wolgast<br />

Impressum<br />

HERAUSGEBER <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

August-Bebel-Straße 9a<br />

18055 Rostock<br />

Telefon: 0381 49280-0<br />

Telefax: 0381 49280-80<br />

REDAKTION Dr. med. A. Crusius<br />

(Chefredakteur)<br />

Dr. med. G. Langhans<br />

(stellvertr. Chefredakteur)<br />

Prof. Dr. med. H. Büttner<br />

Dr. med. R. Bruhn<br />

Dr. med. W. Schimanke<br />

Dr. med. C. Brock<br />

ANSCHRIFT DER REDAKTION <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

August-Bebel-Straße 9a<br />

18055 Rostock<br />

Zuschriften redaktioneller Art bitte nur<br />

an diese Anschrift, nicht an ein einzelnes<br />

Mitglied der Redaktion<br />

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DES PRESSEGESETZES Dr. med. A. Crusius<br />

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Autors sind erforderlich. Die Redaktion freut sich auch über unverlangt<br />

ein gesandte Manuskripte.<br />

Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich ge nannten Autoren<br />

wieder, die der Mei nung der Schriftleitung nicht zu entsprechen braucht.<br />

Die Re daktion muß sich natürlich das Recht vorbehalten, über die Veröffentlichung,<br />

aber auch die Ge staltung des Beitra ges einschließlich kleiner<br />

re dak tio neller Änderungen zu entscheiden. Änderungen, die den Sinn des<br />

Beitra ges betreffen, werden mit dem Autor abgestimmt.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich ge schützt. Mit Aus nahme der gesetzlich zugelassenen<br />

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VERLAGSLEITUNG Dr. Rainer Stumpe<br />

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ISSN: 0939-3323<br />

AUSGABE 7/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

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