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Griechenland - Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

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<strong>Griechenland</strong>: Ökotourismus trotz Massentourismus?<br />

von Katina Schröter<br />

Gebieten können die Schutzmaßnahmen zum Erhalt der Arten und ihren Habitaten jedoch<br />

nicht in vollem Umfang durchgeführt werden. Grund da<strong>für</strong> ist vor allem, der sich in Alonissos<br />

zunehmend entwickelnde, und in Zakynthos schon viele Jahre bestehende, Massentourismus<br />

(EMBASSY OF GREECE 2005, JOHNSON 2001). Im Folgenden werden auf die <strong>Entwicklung</strong>en,<br />

und Konflikte zwischen Artenschutz und Tourismus, sowie auf <strong>nachhaltige</strong><br />

Managementansätze im MNP Zakynthos eingegangen.<br />

4.1. Entstehung und <strong>Entwicklung</strong> des MNP Zakynthos<br />

Durch die wichtige Rolle des Strandes, an der Lagana Bucht im Süden der Insel Zakynthos,<br />

als Eiablagestätte <strong>für</strong> jährlich etwa 400 Karettschildkrötenweibchen, wurde das Gebiet im<br />

Jahre 1999 als MNP ausgewiesen. Er wurde vor allem durch den Druck bedeutender<br />

griechischer Organisationen zum Schildkrötenschutz (Medasset und Archelon), dem WFF<br />

und der Europäischen Union gegründet (GREENPEACE E.V. 2005, NWT 2005). Die<br />

anfängliche Abneigung der lokalen Bevölkerung gegen den MNP konnte durch Workshops in<br />

den Jahren 2001/02 abgebaut werden (EURONATUR 2007).<br />

Im Jahre 2003 setzte die griechische Regierung mit der Bezahlung der beiden Marinen<br />

Nationalparks und deren Angestellten aus. Die Gründe lagen in der Benötigung finanzieller<br />

Mittel <strong>für</strong> die Vorbereitung der Olympischen Spiele. Die Mitarbeiter gingen ab der<br />

Touristensaison 2004 in Streik und das Management des Nationalparks legte, zu ungunsten<br />

der Schildkrötenbrutgebiete, seinen Dienst nieder. Restriktionen <strong>für</strong> die touristische Nutzung<br />

des Nationalparks blieben unüberwacht und von der Bevölkerung sowie den Urlaubern<br />

unbeachtet. Nach starken Protesten und internationaler Öffentlichkeitsarbeit der<br />

Naturschutzorganisationen (Medasset und WWF) griff 2005 der Europäische Gerichtshof ein<br />

und drohte der griechischen Regierung mit Bußgeldern <strong>für</strong> den Fall, dass sie ihre<br />

Naturschutzverpflichtungen nicht wieder aufnehmen. Durch diesen finanziellen Druck stellten<br />

sich im August 2005 Verbesserungen ein und eine neue Präsidentin <strong>für</strong> die Verwaltung des<br />

MNP wurde eingesetzt. Schutzmaßnahmen sowie das Management des Gebietes konnten<br />

wieder aufgenommen werden (EURONATUR 2007, GREENPEACE E.V. 2005, NWT 2005,<br />

ADAMANTOPOULOU 2004).<br />

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