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Griechenland - Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

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<strong>Griechenland</strong>: Ökotourismus trotz Massentourismus?<br />

von Katina Schröter<br />

Ballungszentren können, durch das unvorsichtige Vordringen von Touristen in sensible<br />

Ökosysteme, wie etwa Feuchtgebiete, ökologische Schäden entstehen.<br />

Durch die Verbauung der Landschaft, ohne raumplanerische Grundlagen, und die<br />

Erschließung immer neuer Zielgebiete, <strong>für</strong> touristische Unterkünfte, wirken nicht nur<br />

ursprüngliche Dörfer eher urban, auch der typische griechische Baustiel geht zusehends<br />

verloren (HOFRICHTER 2002, ANDRIOTIS 2004).<br />

Soziale Probleme durch den Tourismus treten in <strong>Griechenland</strong> insofern auf, als dass im<br />

Winter eine saisonale Arbeitslosigkeit herrscht und sich traditionelle Lebensweisen und<br />

Familienstrukturen, vor allem durch die Modernisierung, verändern. TSARTAS (2004) schrieb<br />

dazu weiterhin, dass die Bevölkerung froh sei die Touristen am Ende der Saison gehen zu<br />

sehen. Gleichzeitig <strong>für</strong>chten sie aber, dass sie nicht wiederkommen. Dieser Zusammenhang<br />

zeigt die Abhängigkeit der Bevölkerung und deren Wohlstand vom Tourismus auf.<br />

Zwei Drittel des Einkommens durch Touristen im Mittelmeerraum kommt letztendlich nicht<br />

der Region und den Einheimischen, sondern weniger als zehn nordeuropäischen<br />

Reiseveranstaltern zugute (3SAT-ONLINE 2001). Weitere Probleme ökonomischer Art<br />

resultieren wenn Importe von Gütern und Nahrungsmitteln extra <strong>für</strong> Touristen bezogen<br />

werden (Bier, Hot Dogs, Marmelade etc.), während typische Produkte des Landes in den<br />

Hintergrund treten (Wein, frische Früchte, Ziegenkäse). Auf der Insel Ios wurde sogar Feta-<br />

Käse aus Dänemark importiert (ANDRIOTIS 2004).<br />

3. Ökotourismus in <strong>Griechenland</strong><br />

Viele Teile <strong>Griechenland</strong>s, abseits des Massentourismus, bieten durch ihre Isolation und<br />

daraus resultierender Natürlichkeit, ökotouristische Potentiale. Sie gehen einher mit<br />

ursprünglicher und traditioneller Lebensform der Bevölkerung. In den Gebirgszügen, den<br />

Wälder, den Schluchten, an Flüssen und deren Deltas sowie in anderen Feuchtgebieten, bietet<br />

sich die Chance seltene Tier- und Pflanzenarten zu sehen. Die Vielzahl von endemischen<br />

Arten (740) und die Rolle <strong>Griechenland</strong>s als Vogelrastgebiet spielen dabei eine wichtige<br />

Rolle (HOFRICHTER 2002, MINISTERIUM FÜR DEN TOURISMUS 2004). Aber auch in<br />

küstennahen Gebieten, wie etwa auf Inseln, können die jeweiligen Berge auf abgelegenen<br />

Trampelpfaden bestiegen und der Rundblick genossen werden (FOHRER ET AL. 2002). Die<br />

marine Flora und Fauna (Delphine, Robben, Meeresschildkröten, etc.) stellen ebenso ein<br />

hohes ökotouristisches Potential dar.<br />

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