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Bauanleitung - Modellbau Joost

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<strong>Bauanleitung</strong><br />

<strong>Bauanleitung</strong><br />

Wir gratulieren Ihnen zum Kauf dieses Flugmodells. Der Swyper (abgeleitet von engl. „sweep“ (Pfeilung), Y aufgrund<br />

der Geometrie) besticht durch seine einzigartige Geometrie. Das Modell ist jedoch deutlich gutmütiger als<br />

es aussieht.<br />

Auf das Höhenruder reagiert es aufgrund der hohen Pfeilung (langer Hebelarm), extrem präzise, tiefe Überflüge in<br />

Kniehöhe sind somit auch bei hohen Geschwindigkeiten problemlos möglich. Insgesamt muss das Modell im<br />

Gegensatz zu einem normalen EPP-Zagi aber weiträumiger geflogen werden. Das Modell fliegt sich also relativ<br />

„Jet-like“. Der Swyper kann auch trotz seines niedrigen Gewichtes noch bei leichten bis mittleren Wind geflogen<br />

werden, ohne groß aus der Bahn geworfen zu werden. Bei der Konstruktion standen Alltagstauglichkeit, einfacher<br />

Aufbau sowie bestmögliche Flugleistungen im Vordergrund.<br />

Daten<br />

Spannweite: 60 cm<br />

Fluggewicht: ca. 144 g (120 bis 250 g möglich)<br />

Motor: Rennameise, Schnurzz 13 W Stern, 17 g Feigao,<br />

10-30 g Außenläufer...<br />

Regler: YGE 12<br />

Servo: 2 x 5 g Servo<br />

Empfänger: Schulze 5.35 ohne Gehäuse<br />

Akku: Kokam 740 H 2s bis Kokam 910 H 3s<br />

Der Bau erfordert technisches Verständnis und Sorgfalt. Da wir den korrekten Zusammenbau des Modells nicht<br />

überprüfen können, übernehmen wir keine Haftung für Personen- und Sachschäden, die durch dieses Flugmodell<br />

entstehen können. Personen, besonders Kinder sind grundsätzlich vor drehender Luftschraube zu schützen! Nahe<br />

Vorbeiflüge an dem eigenen oder über Köpfen anderer können bei Störungen zu tödlichen Verletzungen<br />

führen, und sind daher unbedingt zu vermeiden.<br />

Bausatzinhalt<br />

· 1 x EPP Tragflächenhälften (2 Teile)<br />

· 1 x EPP Rumpf<br />

· 1 x EPP Vorflügel (2 Teile)<br />

· 1 x EPP Seitenleitwerke (2 Teile)<br />

· 2 m x 1,6 mm Kohlestab<br />

· 1 m x 3 mm CFK Flachprofil<br />

· 1 x Anleitung<br />

Was Sie zum Bau speziell benötigen<br />

- Uhu Por<br />

- Sekundenkleber<br />

- eine unbenutzte scharfe Klinge<br />

- Schleifklotz<br />

- 25 mm Glasfaserband


Allgemeines<br />

EPP lässt sich mit vielen Klebstoffen verkleben, am häufigsten wird Uhu Por (sehr elastisch), 5 Min Epoxy (hohe<br />

Klebekraft, elastisch, aber schwerer) oder Sekundenkleber verwendet (sehr leicht, spröde). EPP lässt sich mit einem<br />

scharfen Messer sehr sauber schneiden. D.h. bei zu verrundenden Stellen (z.B. Randbogen) empfiehlt es sich die<br />

Kontur erst grob vorzuschnitzen und anschließend zu verschleifen. Schleifen lässt sich EPP mit Holzschleifpapier<br />

mit 80er Körnung sehr gut. Da an bestimmten Stellen des Rumpfes sehr viel weggeschliffen werden muss, ist eine<br />

lange breite Schleiflatte sehr empfehlenswert. Diese fertigt man sich am besten aus einer Kiefernleiste mit ca.<br />

50x30 mm Querschnitt, und ca. 40 cm Länge. Damit ist die Schleifarbeit in wenigen Minuten erledigt. Das Schleifpapier<br />

klebt man am besten mit Uhu Por oder Sekundenkleber fest. Eine weitere Möglichkeit wäre die Verwendung<br />

eines Bandschleifers, damit erzielt man bei EPP die schnellsten und besten Ergebnisse.<br />

Bei RC-Komponenten die im EPP versenkt werden, überträgt man vorher die Kontur mit einem Stift auf das EPP.<br />

Dann schneidet man mit einem Messer der Kontur entlang, jedoch etwa einen halben Millimeter weiter innen versetzt.<br />

Da die Aussparungen immer etwas enger sein sollen als die Komponenten selbst (außer Akkuaussparung).<br />

Man sollte zudem nur maximal so tief hineinschneiden wie die Aussparung selbst. Bei größeren Aussparungen<br />

(z.B. Akku) kratzt man die EPP Stückchen mit den Fingern oder einem Schraubenzieher heraus. Damit die Unterseite<br />

der Aussparung planar wird, fräst man sie mit einem Dremel und einen 5 mm Fräser eben.<br />

Übersichtszeichnung<br />

Tragflächenbau<br />

Als erstes werden die beiden EPP-Tragflächen miteinander verklebt<br />

(Sekundenkleber), und die Tragflächenspitze gekürzt, so<br />

dass sie in den Rumpf hineinpasst.


Da die Biegesteifigkeit der EPP-Flächen sehr gering ist, werden in der<br />

Ober- und Unterseite der Tragfläche jeweils 2<br />

Kohlestäbe versenkt (A-Holm).<br />

1) Dazu schneidet man mit einem scharfen Bastelmesser einen ca. 1,6-<br />

2mm tiefen Schlitz für jeden Kohlestab.<br />

2) In den beiden Schlitzen werden nun die Kohlestäbe versenkt.<br />

Als nächstes drückt man die Tragfläche an der dicksten Stelle (~ 40 mm hinter Nasenleiste) auf die Arbeitsplatte,<br />

und kontrolliert sie auf Verzug (die Endleiste muss überall den gleichen Abstand zur Tischplatte haben haben). Ist<br />

dies der Fall, so lässt man dünnflüssigen Sekundenkleber über die Kohlestäbe laufen. Dabei sollte man einen möglichst<br />

dünnflüssigen verwenden (mittelviskos, dünnflüssig). Dickflüssiger sickert nicht ausreichend schnell durch<br />

das EPP, um den Kohlestab ausreichend zu benetzen.<br />

Den Verzug der Tragfläche überprüft man nach folgender Methode:<br />

Man hält mit einer Hand die Tragfläche so, dass die Tragflächenmitte mit einem Auge fluchtet (das andere hält man<br />

zu), dann schwenkt man die Tragfläche ganz langsam auf und ab, und fixiert dabei eine Tragflächenhälfte.<br />

In dem Moment wo auf einer Seite die Tragflächenunterseite nicht mehr sichtbar ist, fixiert man die Hand, und<br />

schaut ob dies auf den restlichen Tragflächenteil zutrifft, verschwindet. Falls ja, so ist die Fläche verzugsfrei.


Querruder<br />

Als nächstes werden die Querruder herausgetrennt, dazu benötigt man eine noch unbenutzte sehr scharfe Klinge.<br />

Nachdem die Ruder wie auf der Skizze herausgetrennt wurden, legt man auf die Ruderoberseite ein Lineal, und<br />

fährt schräg mit einer scharfen Klinge entlang (Ruderschräge).<br />

Dann werden die Querruder mit Uhu Por anscharniert, dazu zieht man entlang der Schanierkante eine Uhu Por<br />

Raupe, nach 10 Minuten ablüften, klebt man die Ruder an.<br />

Rumpf<br />

Als nächstes schneidet man mit einem Messer den zu verschleifenden Radius vor.<br />

Danach verrundet man die vorgeschnittene Kontur mit einem Schleifklotz oder Bandschleifer.<br />

Schleifstellen glätten<br />

Dieser Bauschritt ist nur für mutige Perfektionisten, und kann auch übersprungen werden.<br />

Da das EPP durch das Schleifen sehr rauh geworden ist, und somit sehr schnell Schmutz aufnimmt, sollte man es<br />

evtl. noch glätten. Dazu legt man etwas Alufolie oder noch besser Backpapier (knittert nicht so schnell) auf den<br />

Rumpf, und fährt an den jeweiligen Stellen ganz vorsichtig mit dem Bügeleisen drüber. Das EPP schmilzt dabei<br />

leicht an, und nimmt die glatte Oberflächenstruktur des Papiers an. Dabei sollte möglichst druckarm gearbeitet<br />

werden, da man sonst schnell eine Delle hineinbügelt. Ebenso muss man sehr genau auf die Temperatur aufpassen<br />

(Bügeleisen Temperaturstufe ca. 1,5*). Diese sollte vorher an einem Reststück EPP ermittelt werden, allgemein<br />

sollte man damit erst an der Rumpfunterseite beginnen.<br />

Leitwerke<br />

Nun werden die Winglets wie auf der Abbildung mit den 3 mm CFK Flachprofilen verstärkt. Um den mittleren CFK<br />

Flachstab einzukleben, muss das Winglet durchtrennt werden, und anschließend mit dem Flachprofil wieder verklebt<br />

werden. Die Winglets werden nun mit Uhu Por auf die Tragfläche geklebt.


Motoreinbau<br />

Für eine optimale Aerodynamik passt man nun den Rumpf entsprechend dem Motor an (schleifen). Die Rumpfkontur<br />

sollte also deckungsgleich mit dem Motor sein. Zudem kann der hintere Teil des Rumpfes um mehrere Zentimeter<br />

gekürzt werden, um bei schweren Motoren Schwerpunktprobleme zu vermeiden.<br />

Bei Verwendung eines Motors mit Schraubflansch sollte der anzufertigende Motorspant ca. 3 mm mehr Durchmesser<br />

haben als der Motor selbst. Anschließend wird der Motor mit dem Spant verschraubt. Davor wird jedoch wie<br />

auf dem unteren Foto, der Spant mit Tape versehen. Durch das Tape werden die Schrauben gestochen.<br />

Nachdem der Motor verschraubt ist, gibt man etwas Uhu Por auf den Spant, und fixiert ihn unter Spannung mithilfe<br />

des Tapes. Durch unterschiedlich festes Anziehen des Tapes, kann man so den Motorsturz und –zug einstellen<br />

(beides 0°).<br />

Um Faltenbildung zu verhindern sollten die Tapestreifen nicht breiter als ca. 15 mm sein. Damit das Tape besser auf<br />

dem EPP klebt, sollte das EPP dünn mit Uhu Por eingestrichen werden.<br />

Bei Motoren ohne Schraubflansch geht man folgendermaßen vor:<br />

Als erstes klebt man zwei angespitzte Kohlestäbe auf das Aluröhrchen mit Sekundenkleber fest, dann umwickelt<br />

man das ganze möglichst stramm mit Bindfaden oder noch besser Kohlerovings. Am einfachsten geht dies, wenn<br />

man den Anfang der Kohlerovings erstmal mit Sekundenkleber an das Rohr festklebt. Anschließend tränkt man<br />

das Ganze noch mit Sekundenkleber. Das ganze sticht man dann in das EPP. Im Bereich des Aluröhrchens sollte<br />

man das EPP noch etwas freifräsen, aber die Ausfräsung sollte enger sein als das Aluröhrchen mit den Kohlestäben<br />

selbst, so dass das Ganze leicht unter Spannung steht. Das Alurohr klebt man dann mit etwas Uhu Por in den EPP-<br />

Rumpf. Damit das Ganze nicht so leicht aus dem EPP herausbrechen kann (Crash), wickelt man über diese Stelle<br />

noch eine Lage Strappingtape.


Die Hochzeit<br />

Danach wird die Tragfläche mit dem Rumpf verklebt (Uhu Por). Um die Tragfläche exakt auszurichten sollte man<br />

sich die Vorflügel zur Hilfe nehmen. Welche auch anschließend mit Uhu Por verklebt werden, auf die Nasenleiste<br />

der Vorflügel wird auch noch ein Flachprofil geklebt.<br />

RC-Komponenten<br />

Jetzt werden alle RC-Komponenten wie in der Übersichtszeichnung in den Rumpf versenkt. Sie sollten so versenkt<br />

werden, dass der Schwerpunkt eingehalten werden kann. Dazu fixiert man vorher am besten provisorisch die<br />

Komponenten mit Tape an den jeweiligen Stellen, und mittelt die beste Position aus.<br />

Als erstes überträgt man mit einem Stift die Kontur der zu versenkenden Komponente, anschließend schneidet<br />

man mit einem scharfen Messer dieser Kontur entlang, der Schnitt sollte nur maximal so tief sein wie das Bauteil<br />

selbst. Sollte man zu tief geschnitten haben, so muss dieser Schlitz mit Sekundenkleber oder Uhu Por wieder geschlossen<br />

werden.<br />

Danach kratzt man vorsichtig mit den Fingern oder einen Schraubenzieher die EPP-Brocken heraus. Danach ebnet<br />

man die Unterseite der Aussparung mit einem 5 mm Fräser (Dremel), notfalls geht es auch mit einem Lötkolben,<br />

aber dies nur bei intensiver Belüftung bzw. im Freien.<br />

Die Motorkabel werden nun entlang der Rumpfunterseite verlegt. Alle Kabel sollten zudem so kurz wie möglich<br />

gehalten werden, dies bringt je nach Kabellänge ca. 5-20 g Gewichtsersparnis. Das Reglerkühlblech sollte wie der<br />

Akku bündig mit der Rumpfunterseite abschließen. Akku, Regler und Empfänger werden mit Tape gegen Herausfallen<br />

gesichert. Dazu geht man vor wie auf der Skizze, für den Akku z.B. klebt man pro Seite jeweils einen Tapestreifen<br />

dauerhaft auf, und zwar mit Uhu Por. Auf diese beiden Streifen klebt man nun einen Tapestreifen der die<br />

eigentliche Komponente fixiert. Die dauerhaft verklebten Tapestreifen verhindern das beim Abziehen des Tapes<br />

EPP-Brocken aus dem Rumpf gerissen werden.<br />

Die Servos werden lediglich mit Uhu Por auf der Tragflächenoberseite festgeklebt. Dort sind sie bei harten Landungen<br />

am besten geschützt, und die Anlenkungen stören aerodynamisch weniger.<br />

Die Servokabel werden in einen ca. 3 mm tiefen Schlitz versenkt (so wie bei den Kohlestäben), und in Richtung des<br />

Empfängers verlegt. Jedoch sollten die Kabel parallel zur Nasenleiste verlaufen.<br />

Die Anlenkungen werden durch Kohlestäbe + Schrumpfschlauch (Gelenke) realisiert. D.h. man schiebt den<br />

Schrumpfschlauch über beide Stäbe (Winkel zw. beiden Stäben ca. 90°), und schrumpft ihn vorsichtig ein. Vorher<br />

muss noch unbedingt der Kohlestab mit einen kleinen Tropfen Sekundenkleber benetzt werden, so dass der<br />

Schrumpfschlauch fest verklebt ist. Zur besseren Krafteinleitung, wird noch ein ca. 10 mm breiter Balsastreifen auf<br />

das Ruder geklebt, an der Stelle wo der Kohlestab ins Ruder hineingeht.<br />

Die Anlenkungen sollten nicht in Flugrichtung verlegt werden, sie sollten 70-90° senkrecht zur Schanierkante<br />

verlaufen (s. Übersichtszeichnung). Dies ist aerodynamisch zwar nicht optimal, aber die beste Aerodynamik hilft<br />

einem nichts, wenn die Anlenkungen ein sehr großes Spiel haben.


Finish<br />

Damit die Nase bei leichten Stecklandungen nicht jedesmal abbricht, klebt man wie auf der Skizze entlang der<br />

Kanten einen ca. 10 mm breiten Tapestreifen mit Uhu Por an. Anschließend rauht man alle Tapestreifen mit feinem<br />

Schleifpapier an und entfettet sie zum Beispiel mit Alkohol oder Waschbenzin danach saugt man den EPP-Rumpf<br />

ab (Schleifstaub)<br />

Anschließend lackiert man alle Teile mit Acryllack auf Wasserbasis, alternativ geht es auch mit lösungsmittelhaltigen.<br />

Danach zeichnet man mit einem Edding Stift die restlichen Details an (Kabinenhaube, Linien).<br />

Einstellungen + Einfliegen<br />

Der Schwerpunkt liegt 65 mm von der Endleiste (gemessen von Rumpfkante, s. Übersichtszeichnung). Die<br />

Ruderausschläge für Höhe- und Querruder sollten ca. +/- 14 mm betragen.<br />

Je nach Motorisierung kann der Swyper senkrecht aus der Hand (Schubverhältnis 1,5:1), oder über normalen<br />

Handstart<br />

seinem Element überlassen werden.<br />

Viel Spaß beim Bauen und Fliegen wünscht Ihnen<br />

<strong>Modellbau</strong> <strong>Joost</strong><br />

Ad.-Stifter Weg 18<br />

95632 Wunsiedel<br />

Ansprechpartner:<br />

Helmut <strong>Joost</strong><br />

info@modellbau-joost.de<br />

www.modellbau-joost.de<br />

Tel.: 09232/2111

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