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M e n sc h e n sc h a f fe n L e b e n sr ä u m e<br />
reicht es nach Meyer-Abich nicht aus, ökologische Zusammenhänge und die Naturzerstörung<br />
wissenschaftlich und verstan<strong>de</strong>smäßig zu erfassen. Vielmehr muss <strong>de</strong>r Unterricht das<br />
direkte Erleben und Ent<strong>de</strong>cken von Natur und Umwelt ermöglichen, so dass alle Sinne angesprochen<br />
und geschult wer<strong>de</strong>n (Siehe z. B. Anregungsbogen Nr. 1.02 "Ein beson<strong>de</strong>res Konzert")<br />
Viele Aufgaben dieses Rahmenthemas können daher im Freien auf <strong>de</strong>m Schulgelän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>r schulnahen Umgebung bearbeitet wer<strong>de</strong>n. So wird in dieser Themenmappe angeboten,<br />
entwe<strong>de</strong>r das Schulgelän<strong>de</strong>, ein zukünftiges Baugebiet o<strong>de</strong>r einen an<strong>de</strong>ren schulnahen<br />
Lebensraum für Menschen, Pflanzen und Tiere als Untersuchungs-, Planungs- und Bearbeitungsgegenstand<br />
zu nutzen. Dies kann am besten in einem fächerübergreifen<strong>de</strong>n bzw. fächerintegrieren<strong>de</strong>n<br />
naturwissenschaftlichen Unterricht erfolgen, in <strong>de</strong>m die Schülerinnen und<br />
Schüler zu selbstständigem Han<strong>de</strong>ln bei <strong>de</strong>r Planung, Durchführung, Präsentation und Auswertung<br />
<strong>de</strong>r unterrichtlichen Arbeit angeleitet wer<strong>de</strong>n. Dabei wer<strong>de</strong>n nicht nur die biologischen<br />
Systeme erforscht, son<strong>de</strong>rn auch die technischen Anlagen (Leitungen für Strom, Gas,<br />
Wasser, Telefon, Gebäu<strong>de</strong>, Wege, Bo<strong>de</strong>nversiegelungen ...). Beson<strong>de</strong>rs beachtete wer<strong>de</strong>n<br />
muss jedoch, dass es in diesem Unterricht nicht nur um eine rein ökologische Betrachtung<br />
geht, son<strong>de</strong>rn dass die Thematisierung <strong>de</strong>s "Sich-Wohlfühlens" <strong>de</strong>r Menschen in ihrem Lebensraum<br />
von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung für die Akzeptanz und <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>s Unterrichtsprojekts<br />
ist. Hier fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Diskurs über die ähnlichen aber auch unterschiedlichen<br />
Ansprüche <strong>de</strong>r Menschen (Jugendlichen) und <strong>de</strong>r Natur statt.<br />
Die anfallen<strong>de</strong>n Aufgaben stellen ein Stück prozessualer Wirklichkeit dar, die sich zwar in<br />
die verschie<strong>de</strong>nen fachwissenschaftlichen Aspekte aufglie<strong>de</strong>rn lässt, dabei aber das Beziehungsgeflecht<br />
<strong>de</strong>s Lebensraums als Ganzes im Blick behält.<br />
So kann es gelingen, dass sich die Jugendlichen als Teil <strong>de</strong>r Natur erleben und erkennen,<br />
wie sie selbst in die Wechselbeziehungen natürlicher und technischer Systeme eingebun<strong>de</strong>n<br />
sind und diese auch positiv o<strong>de</strong>r negativ beeinflussen. Diese durch unmittelbares Erforschen<br />
und Erleben erworbenen Kenntnisse ermöglichen <strong>de</strong>n Jugendlichen, nach menschengerechten<br />
und naturverträglichen Handlungsalternativen zu suchen und sich bewusst zu entschei<strong>de</strong>n.<br />
Wenn es ihnen ermöglicht wird, im Rahmen <strong>de</strong>s schulischen Unterrichts selbst han<strong>de</strong>lnd<br />
und damit verän<strong>de</strong>rnd tätig zu wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m sie zum Beispiel einen Teil <strong>de</strong>s Schulgelän<strong>de</strong>s<br />
gestalten können, wer<strong>de</strong>n sie die Wirkungen zuvor be<strong>de</strong>nken müssen und diese anschließend<br />
erleben und überprüfen können.<br />
Ein solcher Unterricht ermutigt zu verantwortlichem Han<strong>de</strong>ln und zeigt <strong>de</strong>n Jugendlichen,<br />
dass sie ihre Umwelt auch mit kleinem Maßnahmen für sich und an<strong>de</strong>re Lebewesen lebenswert<br />
gestalten können. Er entspricht damit <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r AGENDA 21 "Global <strong>de</strong>nken -<br />
lokal han<strong>de</strong>ln". Wie in <strong>de</strong>r AGENDA 21<br />
gefor<strong>de</strong>rt, wer<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>n vorliegen<strong>de</strong>n<br />
Materialien<br />
die ökologischen,<br />
sozialen<br />
und in beschränktem<br />
Maße auch wirt-<br />
"In unser em Pr ojekthof haben<br />
wir über 50 verschie<strong>de</strong>ne Pflanzenarten<br />
ent<strong>de</strong>ckt!<br />
V om Frühjahr bis zum Herbst<br />
blühen immer wie<strong>de</strong>r neue Blumen.<br />
Das sieht richtig schön<br />
aus!"<br />
schaftliche Aspekte im Sinne <strong>de</strong>r Bildung<br />
für nachhaltige Entwicklung (BnE) <strong>de</strong>s<br />
Themas angesprochen. Die Jugendlichen<br />
wer<strong>de</strong>n angeregt, kreativ tätig zu wer<strong>de</strong>n<br />
und ihre Zukunft in die eigenen Hän<strong>de</strong> zu<br />
nehmen.<br />
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