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Beitrag zur dynamischen Fehlerbaumanalyse ohne Modulbildungund

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12 2 Stand der Technik: Statische und dynamische <strong>Fehlerbaumanalyse</strong><br />

von N = n n liegt. Diese Zustandsexplosion (state explosion) [65] erzwingt eine Modularisierung<br />

mit möglichst kleinen <strong>dynamischen</strong> Modulen. Allerdings ist die Lösung der aus solchen<br />

Markov-Modellen resultierenden Dierentialgleichungssysteme trotz Modularisierung oftmals<br />

nur näherungsweise möglich, vgl. z. B. [64].<br />

Zweitens basiert die Modularisierung auf der Unabhängigkeit der einzelnen Teil-Probleme<br />

voneinander. Dies führt zu einer Beschränkung der berücksichtigten <strong>dynamischen</strong> Abhängigkeiten<br />

zwischen verschiedenen Einheiten des Systems oder zu einer Vergröÿerung der einzelnen<br />

<strong>dynamischen</strong> Module mit oben geschilderter Auswirkung auf den Berechnungsaufwand.<br />

Drittens sind qualitative Analysen nicht bzw. nur für einfache Strukturen möglich. Dies ist<br />

durch den Wechsel in die Zustandsebene bedingt, die nicht dieselbe Nähe <strong>zur</strong> realen Systemstruktur<br />

besitzt wie ein Boolesches Systemmodell. Einer der wesentlichen Vorteile der FTA, die<br />

automatische Reduzierung der modellierten Struktur auf eine minimale Form, fehlt daher in<br />

zustandsbasierten Modellierungen. So liefert z. B. die DFT (je nach Umsetzung) entweder die<br />

normalen Booleschen Minimalschnitte, die dann keine Sequenzinformationen enhalten, oder sie<br />

liefert Minimalschnitte mit MetaEreignissen, hinter denen die kompletten Markov-Modelle<br />

stehen, die nicht weiter aufgelöst werden.<br />

Viertens fehlt zustandsbasierten Modellierungen die Benutzerfreundlichkeit Boolescher Methoden,<br />

welche ebenfalls aus der Nähe der Booleschen Modellstruktur <strong>zur</strong> realen Systemstruktur<br />

resultiert. Stattdessen werden Komponenten und deren Abhängigkeiten z. B. ausgedrückt durch<br />

Zustände und Zustandsübergänge (Markov-Methode) bzw. Stellen, engl. places, und Transitionen<br />

und Marken (Petri-Netze), vgl. Abbildung 2.3. Ein aus diesen Eigenschaften resultierender<br />

Eekt ist die im Vergleich <strong>zur</strong> FTA schlechtere Lesbarkeit, Verständlichkeit, Wartbarkeit und<br />

Skalierbarkeit zustandsbasierter Methoden und Modelle [67].<br />

λ A<br />

¬ A ¬ B<br />

λ B<br />

A ¬ B<br />

B ¬ A<br />

A PAND B<br />

λ B<br />

λ A<br />

&<br />

AB<br />

FAIL<br />

BA<br />

NOFAIL<br />

A<br />

B<br />

T A 0<br />

0<br />

0<br />

FAIL<br />

T B<br />

Abbildung 2.3: Links ein PAND-Gatter, dessen Eingänge A und B in der Reihenfolge A vor<br />

B eintreten müssen, damit das Gatter-Ereignis eintritt. Das verwendete Symbol<br />

entspricht nicht dem in [5] verwendeten, sondern stammt aus dem TFTA-Ansatz<br />

aus Kapitel 4. Rechts oben ist ein zu diesem PAND Gatter äquivalentes Markov-<br />

Modell nach [66] gezeigt, rechts unten ein äquivalentes Petri-Netz nach [59]. In<br />

Letzterem stehen T A und T B für die Lebensdauern von A und B.

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