17.11.2013 Aufrufe

2. Grundformen des Lehrens und Lernens - Blogs Freie Universität ...

2. Grundformen des Lehrens und Lernens - Blogs Freie Universität ...

2. Grundformen des Lehrens und Lernens - Blogs Freie Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wenn sich Veranstaltungsvorbereitung auf den Erwartungshorizont<br />

ausgewählter Adressatengruppen zu beziehen hat, so wird es nötig,<br />

schon relativ frühzeitig zwischen möglichen» Vorstellungssyndromen«<br />

zu unterscheiden, die die Beteiligten mit der Lehr-Lern-Situation verbinden.<br />

Es geht somit um die Klärung von»Deutungsmustern«, um die<br />

Kennzeichnung einer spezifischen »Mentalität« (Tietgens), einer Art<br />

»Zwischenwirklichkeit« (Mader) zwischen subjektiver Wahrnehmung<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlichen Determinanten 20 • Der Begriff »Deutungsmuster«<br />

bezeichnet hierbei bestimmte überindividuelle Vorstellungs- <strong>und</strong><br />

Denkfiguren, durch die Situationen einen spezifischen Sinn erhalten<br />

<strong>und</strong> darauf bezogen bewältigt werden. In diesem Zusammenhang wird<br />

mit den <strong>Gr<strong>und</strong>formen</strong> ein Orientierungsraster vorgeschlagen, das eine<br />

Unterscheidung <strong>und</strong> Zuordnung derartiger Situationsdeutungen in bezug<br />

auf organisiertes Lernen erleichtern soll. Für Veranstaltungsvorbereitung<br />

ist dabei wichtig, daß Deutungsmuster auch als »Medien der<br />

Selbststeuerung«21 beim Zustandekommen von Veranstaltungen genutzt<br />

werden können. Damit ist gemeint, daß es aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> Angebotscharakters<br />

in der Regel nicht genügt, erst in der konkreten Lernsituation<br />

zu einer Abklärung der Erwartungen <strong>und</strong> zu bestimmten<br />

Verfahrensvereinbarungen zu gelangen. Diese Sichtweise von Teilnehmerorientierung<br />

greift sicher zu kurz. Zum einen werden die begrenzten<br />

Voraussetzungen, die jede soziale Situation kennzeichnen, durch<br />

den Anspruch auf Meta-Kommunikation gerade in der Anfangsphase<br />

völlig überfordert. Vor allem aber wird dabei nicht berücksichtigt, daß<br />

der Wunsch nach Meta-Kommunikation bei den Teilnehmern bereits<br />

ein spezifisches Verständnis von Lernen (nämlich eine Bereitschaft zum<br />

reflexiven Rekurs auf die eigenen Voraussetzungen) voraussetzt, so daß<br />

die Planung in einen logischen Zirkelll gerät <strong>und</strong> eine paradoxe Situation<br />

mit den dafür typischen Störungen" hervorruft. Andererseits ist es gar<br />

nicht notwendig, die Lernsituation derartig mit überfordernden Ansprüchen<br />

aufzuladen. Vielmehr kommt es darauf an, schon bei der<br />

Vorbereitung zu berücksichtigen, daß mit den institutionellen Voraussetzungen<br />

der Bildungseinrichtung, der Form der Teilnehmeransprache,<br />

der Werbung, dem Ausschreibungstext oder der impliziten Selbstdarstellung<br />

<strong>des</strong> KL bereits wichtige (häufig entscheidende) Medien der<br />

Meta-Kommunikation benutzt werden, über die mit »signifikanten<br />

Symbolen« (z. B. Reizwörter) oder »Kontext-Markierungen«2' (z. B.<br />

symbolische Bedeutung von Veranstaltungs bezeichnungen, Zeitorganisation,<br />

Bedeutung <strong>des</strong> Veranstaltungsortes oder räumlicher Bedin-<br />

54

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!