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1945-1974<br />
<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>CVJM</strong> <strong>Göppingen</strong> | 18 19 | <strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>CVJM</strong> <strong>Göppingen</strong><br />
Ein Gespräch mit Teilen des Männerkreises<br />
1953-1970<br />
Beim Luftangriff am<br />
1.März 1945 wurde<br />
hauptsächlich die<br />
Nordstadt, also das<br />
Gebiet um das Schöllkopfheim,<br />
getroffen. Hausverwalter<br />
Fauth konnte Brandbomben,<br />
die ins Haus gefallen<br />
waren unschädlich machen,<br />
und so das Haus vor der Zerstörung<br />
retten. In der ersten<br />
Zeit nach dem zweiten Weltkrieg<br />
war man bemüht, wieder<br />
in ein normales Leben<br />
zurückzukehren. Der Stammkreis<br />
des <strong>CVJM</strong> <strong>Göppingen</strong><br />
sammelte sich nach wie vor<br />
dienstags zum Bibelabend. So<br />
1946<br />
Der <strong>CVJM</strong> nimmt die Jugendarbeit<br />
wieder auf.<br />
1947<br />
Das erste Haus der Jugend in<br />
<strong>Göppingen</strong> entsteht.<br />
1948<br />
Einführung der D-Mark<br />
1949<br />
1950<br />
1951<br />
1952<br />
Die erste Ampel in <strong>Göppingen</strong><br />
Gottfried Seckinger<br />
1953<br />
1954<br />
Rückgabe des Vereinsvermögens<br />
von der Kirche<br />
1955<br />
Einweihung der Stadthalle<br />
1956<br />
Einweihung Bonhoefferhaus<br />
Paul Mack<br />
1957<br />
1958<br />
Paul Zeeb<br />
1959<br />
1960<br />
1961<br />
1962<br />
Der <strong>CVJM</strong> feiert sein 100-jähriges<br />
Kurt Dittert<br />
1963<br />
Heinrich Voss<br />
1964<br />
1965<br />
1966<br />
Paul G. Schürrle<br />
1967<br />
Bau der Hohenstaufenhalle<br />
1968<br />
Auflösung der Jugendwohnheims<br />
Karl-Heinz Schröder<br />
1969<br />
Erste Christbaumaktion in <strong>Göppingen</strong><br />
1970<br />
1971<br />
1972<br />
Paul Zeeb<br />
1973<br />
1974<br />
Umbenennung in <strong>CVJM</strong>enschen<br />
Friedrich Fuchs<br />
genannte Heimkehrerkreise<br />
hatten jedoch schwankenden<br />
Besuch, da „der ehemalige<br />
Soldat sich daheim noch<br />
nicht zurechtgefunden hat<br />
und sich daher auch nicht<br />
gerne bindet“, wie Heiner<br />
Völker in seinem Arbeitsbericht<br />
zum <strong>Jahre</strong> 1945 schrieb.<br />
Die Militär-Regierung der<br />
US-Zone erlaubte Ende 1945<br />
Gruppen zu gründen, so<br />
sollte „das Bestreben dieser<br />
Gruppen dahin gehen, in<br />
der deutschen Jugend einen<br />
hohen moralischen Standard<br />
zu entwickeln und aufrecht<br />
zu erhalten. Die Bildung von<br />
Zweigstellen wohlbekannter<br />
internationaler Jugendorganisationen<br />
wie Pfadfinder,<br />
<strong>CVJM</strong> und ähnlicher soll ermutigt<br />
werden.“<br />
Abermals war es Adolf<br />
Klein, der Besprechungen<br />
und Lösungen von Zukunftsfragen<br />
des Vereines anleitete.<br />
Schon im Juni 1946 konnten<br />
den Mitgliedern mehrere<br />
Jungmannschaften, Jungenschaften,<br />
und Jungscharen<br />
gemeldet werden, die insgesamt<br />
über 200 Teilnehmer<br />
in den Gruppen hatten. Die<br />
Handballer des Göppinger<br />
<strong>CVJM</strong> wurden 1950 Eichenkreuz<br />
Württembergischer<br />
Landesmeister. Auch ein Posaunenchor<br />
wurde wieder gegründet.<br />
Was sind eure ersten Erlebnisse und<br />
Erinnerungen an den <strong>CVJM</strong> <strong>Göppingen</strong>,<br />
wie seid ihr hier her gekommen?<br />
H. Kern: 1953 hat mich Hans Klaiber<br />
in eine Jungenschaft eingeladen, „ihr<br />
müsst aber erst den Keller aufräumen“,<br />
das war so eine Rumpelkammer. Bei<br />
der Jungenschaft die dann entstanden<br />
ist waren wir 12-15 Leute.<br />
P. Austen: Ja, da kam vom <strong>CVJM</strong> jemand<br />
in den Konfirmandenunterricht und<br />
hat Werbung gemacht, meine Gruppe<br />
in Oberhofen hatte damals so 30-40<br />
Leute, davon sind ca 5 mit mir hin gegangen.<br />
H. Zepf: Bei mir war es so, dass alle in<br />
der Familie in einem Verein waren, nur<br />
ich nicht. Mein Vater ist mit einem<br />
Maler ins Gespräch gekommen, und<br />
er meinte „schick ihn doch mal zum<br />
<strong>CVJM</strong>“. Ich weiß es noch genau, ich<br />
stand dann unter der Uhr der NWZ<br />
und bin von dort abgeholt worden in<br />
die Jungenschaft. Das muss 1956 gewesen<br />
sein.<br />
W. Fink: Meine frühste Erinnerung<br />
an den <strong>CVJM</strong> ist eine Freizeit 1957 in<br />
Stötten. Damals war ich 9 <strong>Jahre</strong> alt.<br />
Da haben sie uns Nachts geweckt und<br />
erzählt, dass Hans Klaiber verschleppt<br />
wurde. Mit Rote Beete Saft waren<br />
Blutspuren aufgemalt, sogar jemand<br />
mit einer Polizeiuniform war da. Und<br />
dann sind wir alle zusammen mit den<br />
Taschenlampen in den Steinbruch los<br />
gezogen.<br />
H. Kern: 1958 sind dann ein paar Jungenschaften<br />
zu einem Jungmännerkreis<br />
zusammen gelegt worden, die<br />
Teilnehmerzahlen hatten abgenommen.<br />
Ich kam Freitags nach Hause,<br />
hab meiner Mutter die Dreckwäsche<br />
gegeben und bin zu Peter, hab ihn abgeholt<br />
und dann ging es in den <strong>CVJM</strong><br />
ins Schöllkopfheim.<br />
H. Zepf: Damals gab es ja noch große<br />
Konfirmandenjahrgänge, da gab es in<br />
der Stadtkirche alleine noch fast 50<br />
Konfirmanden.<br />
Wie habt ihr die Zeit um den Bau des<br />
Bonhoefferheimes erlebt?<br />
H. Kern: Wir <strong>jung</strong>en hatten ja mit dem<br />
Bau nichts zu tun, wir haben aber fleißig<br />
„Bausteine“ verkauft mit denen der<br />
Bau mitfinanziert wurde.<br />
P. Austen: Ich habe damals Maler gelernt,<br />
und die Firma bei der ich gelernt<br />
habe, hat beim Bau mitgewirkt. Ich seh<br />
mich noch 1957 unten im Saal sitzen<br />
und die Heizkörper<br />
streichen.<br />
H. Zepf: Mein Vater<br />
hat die Kleiderschränke<br />
für das Lehrlingswohnheim<br />
gemacht,<br />
da gab es schon viel<br />
zu tun.<br />
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