Erziehungssysteme bei Himbeeren
Erziehungssysteme bei Himbeeren
Erziehungssysteme bei Himbeeren
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bild 2: Die ‚V-Erziehung’<br />
Eine Weiterentwicklung dieses Systems ist die ‚V-Erziehung mit ausschwenkbaren<br />
Seitendrähten’. Das Gerüst ist eigentlich mit dem V-System identisch. Die Besonderheit liegt<br />
darin, dass die <strong>bei</strong>den V-Hälften nicht fix, sondern eben ‚ausschwenkbar’ sind. Die Tragruten<br />
werden an <strong>bei</strong>den Hälften angebunden. Die Drähte mit den angebundenen Ruten werden kurz vor<br />
dem Austrieb in das Gerüstinnere verschoben und dort fixiert, sodass eine einzige senkrechte Wand<br />
entsteht. Dadurch wachsen die meisten Seitentriebe nach außen. Nach erfolgtem Austrieb werden<br />
die Drähte wieder nach außen genommen und so befestigt, dass eine V-Stellung entsteht. Der<br />
Vorteil dieses Systems besteht in der Trennung der Jungruten von der ‚Fruchtwand’. Trotz des<br />
Ausschwenkens aber wachsen einige Seitentriebe in das Gerüstinnere und <strong>bei</strong>m Verschieben der<br />
Drähte können einige davon brechen. Auch der Reihenabstand muss entsprechend breiter berechnet<br />
werden, da ja die V-Konstruktion mehr Platz beansprucht.<br />
Alternierende Staberziehung<br />
Von den genannten Erziehungsformen gibt es zahlreiche Varianten und Änderungen, die aber vom<br />
Ausgangsmodell nur geringfügig abweichen. Innovativ ist hingegen die alternierende<br />
Staberziehung, welche eine deutliche Reduzierung der Pflege- und Erntear<strong>bei</strong>t zur Folge hat. Die<br />
Konstruktion des Stützgerüstes ist der des ‚senkrechten Systems’ ähnlich, mit der Besonderheit,<br />
dass Bambusstäbe benötigt werden. Diese stehen in der Reihe in einem Abstand von ca. 50 cm<br />
voneinander entfernt und werden am Draht auf einer Höhe von 160 cm befestigt. In Neuanlagen<br />
werden die Stäbe genau zwischen die Jungpflanzen gestellt. An jedem 2. Stab werden 8 bis 10<br />
Tragruten aufgebunden, wo<strong>bei</strong> die Ruten von zwei benachbarten Pflanzen an demselben Stab<br />
befestigt werden können. An den freien Stäben werden die Neutriebe aufgeheftet. Da das Anbinden<br />
der Tragruten im Frühjahr erfolgt ergibt sich durch die noch blattlosen Triebe ein eigenartiges Bild<br />
(Bild 3). Bald nach dem Austrieb aber verteilen sich die Seitentriebe in alle Richtungen und es<br />
entsteht auf der gesamten Reihenlänge eine geschlossene Fruchtwand (Bild 4 und 5).<br />
Bild 3: Gebündelte Ruten im Frühjahr