Transportanlage - COPA-DATA
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vorprodukte lafarge perlmooser gmbh<br />
I<br />
Lafarge Perlmooser erneuert<br />
<strong>Transportanlage</strong><br />
Zement und Umweltschutz? Für die Lafarge Perlmooser GmbH ein passendes Duo. So<br />
nutzt man für die Zementproduktion Altreifen als alternativen Brennstoff. Gesteuert<br />
von straton und zenon versorgt die runderneuerte Reifentransportanlage den Drehrohrofen<br />
mit rund 25 % der stündlich benötigten Brennstoffe.<br />
1833 wurde in Frankreich das Unternehmen<br />
Lafarge gegründet. Heute ist es in 70<br />
Ländern mit rund 71.000 Beschäftigten<br />
aktiv. Seit 1997 gehört die Perlmooser Zementwerke<br />
GmbH als hundertprozentige<br />
Tochter der Lafarge-Gruppe an und firmiert<br />
als Lafarge Perlmooser GmbH.<br />
energie aus reifen<br />
Zementwerke bieten ein großes Potenzial,<br />
Brennstoffe durch geeignete Reststoffe<br />
zu substituieren. Der Einsatz alternativer<br />
Brennstoffe bei der Zementproduktion<br />
führt nicht nur zur Schonung natürlicher<br />
Ressourcen, sondern auch zu einer<br />
Reduzierung von CO2-Emissionen. Die<br />
Lafarge Perlmooser GmbH nutzt viele<br />
Wege, Umwelt und Ressourcen zu schonen,<br />
zum Beispiel die Verwendung von<br />
Altreifen als Brennstoff.<br />
Die MGX Automation GmbH, deren<br />
Mitarbeiter das Werk bereits seit 1991<br />
kennen, erhielt den Auftrag, mehrere<br />
Anlagenteile zu erneuern. Damit sollten<br />
Betriebskosten reduziert und die Produktionsleistung<br />
gesteigert werden. Ein<br />
wichtiges Teilprojekt: die Erneuerung der<br />
Reifentransportanlage.<br />
Ing. Wolfgang Luger, Leiter der Projektabteilung<br />
im Werk Retznei: „Wir ersetzen<br />
rund 25 % des für unseren Drehrohrofen<br />
erforderlichen Brennstoffes durch Altreifen.<br />
Im Herbst 2007 beschlossen wir, die<br />
elektrische Ausrüstung und Automation<br />
der Altreifenanlage komplett zu erneuern.<br />
Die Umstellung sollte möglichst schnell erfolgen<br />
und auch einige Wünsche unserer<br />
Leitstandfahrer erfüllen. Vor allem sollten<br />
sie in die Lage versetzt werden, Probleme<br />
am Transportweg möglichst zentral<br />
zu lösen. Denn bislang war das mit vielen<br />
Laufwegen verbunden und dadurch sehr<br />
personalintensiv. Mit dem Projekt beauftragten<br />
wir MGX Automation, deren<br />
Mitarbeiter wir schon seit langem kennen<br />
und als verlässliche Partner zur Lösung<br />
unserer Automatisierungsaufgaben<br />
schätzen gelernt haben.“
lafarge perlmooser gmbh<br />
I vorprodukte<br />
duo für clevere lösung:<br />
straton und zenon<br />
MGX Automation stand vor einer interessanten<br />
Herausforderung: In kurzer Zeit<br />
sollte die <strong>Transportanlage</strong> elektrotechnisch<br />
erneuert werden, auch zeitgemäße Automation<br />
und Prozessoptimierung standen<br />
auf dem Projektplan.<br />
Der Weg der Altreifen zu ihrer nützlichen<br />
Verwertung beginnt mit einem automatischen<br />
Kran, der sie zu einem Plattenförderer<br />
transportiert. Von hier wandern<br />
sie über eine Vereinzelungsstrecke, wo sie<br />
von einem Laserscannersystem bewertet<br />
und selektiert werden.<br />
Über Modbus TCP übermittelt das<br />
Scannersystem seine Daten an straton.<br />
Auf gleichem Weg schickt straton Sollwerte<br />
an das System, das so Reifen auf<br />
zum Beispiel maximalen Durchmesser<br />
oder Felgen kontrolliert. Reifen, die den<br />
Vorgaben entsprechen, gelangen dann<br />
über die Verwiegung zur Aufgabe, von wo<br />
sie über eine Schleuse in den Drehrohrofen<br />
befördert werden.<br />
Für diesen Transportweg wurden<br />
Plattenförderer, Rollengänge und Förderbänder<br />
– insgesamt 30 Frequenzumrichter-Antriebe<br />
– über Profibus DP in die<br />
SPS eingebunden. Die elektrotechnische<br />
Struktur wurde komplett umgestellt und<br />
die Motorabgangsschränke mit den Frequenzumrichtern<br />
wurden dezentral vor<br />
Ort bei den Antrieben platziert.<br />
Als redundantes Leitsystem wählte<br />
MGX Automation das HMI/SCADA-<br />
System zenon. Für die Steuerung der<br />
heterogenen SPS-Welt aus Slaves von<br />
WAGO und Siemens kam straton von<br />
<strong>COPA</strong>LP zum Einsatz. straton und zenon<br />
sind hinsichtlich anderer Protokolle sehr<br />
offen und ermöglichen in diesem Projekt<br />
problemlos die Kommunikation zu bestehenden<br />
Automatisierungskomponenten<br />
über Protokolle wie Profibus DP, ModbusTCP<br />
und IEC 60870-5-104.<br />
straton kann aber noch mehr und<br />
koppelt nicht nur zu den WAGO 750/753<br />
Feldbusknoten, sondern auch zu den bei<br />
Lafarge Perlmooser schon lange eingesetzten<br />
Siemens ET200S. Diese Flexibilität<br />
und Offenheit war ein entscheidendes<br />
Feature für den Einsatz von straton, aber<br />
bei weitem nicht das einzige.<br />
Da das System laufend ausgebaut<br />
wird, achteten die Ingenieure von MGX<br />
Automation von Anfang an darauf, Systeme<br />
bei Bedarf redundant auslegen zu<br />
können. Mit straton lässt sich das einfach<br />
und sehr sicher realisieren. Das Besondere<br />
daran: straton nutzt für redundante Systeme<br />
die bereits vorhandene Hardware,<br />
Zusatzkosten für weitere Geräte fallen<br />
also nicht an.<br />
Ebenso willkommen war für die Lafarge<br />
Perlmooser GmbH stratons Fähigkeit<br />
zum Online Change, also die Möglichkeit,<br />
Programmänderungen im laufenden<br />
Betrieb stoßfrei einzuspielen. Denn Anlagen<br />
der Prozessautomatisierung wie bei<br />
Lafarge Perlmooser im Betrieb zu unterbrechen,<br />
ist immer mit Problemen und<br />
Kosten verbunden. Mit straton und zenon<br />
ist es ganz alltäglich, Änderungen im laufenden<br />
Betrieb einzubauen.<br />
Eine sehr komfortable Möglichkeit,<br />
den Gesamtprozess in einzelne dezentrale<br />
Intelligenzen aufzuteilen, die ohne<br />
extra Kabelverbindung in Kontakt bleiben,<br />
ermöglichte stratons Binding. Förderstrecken,<br />
die räumlich weit auseinander<br />
liegen, wurden so elegant ins<br />
Gesamtsystem eingebunden. zenon und<br />
straton harmonieren perfekt und beide<br />
erlauben die Kopplung mit beinahe jeder<br />
Hardware. Lafarge Perlmooser kann damit<br />
SPSen beliebig einsetzen und austauschen.<br />
Das erlaubt den flexiblen Ausbau der<br />
Anlage ebenso wie die Verknüpfung<br />
unterschiedlicher Projekte. Ing. Martin<br />
Grübler, Geschäftsführer der MGX Automation<br />
GmbH: „Als besonders hilfreich<br />
erlebten wir die erstaunliche Tiefe der
vorprodukte lafarge perlmooser gmbh<br />
I<br />
Die Operatoren lösen jetzt rund 90% aller<br />
Probleme direkt vom Leitstand aus, ohne lange<br />
Wege am Transportband zurückzulegen.<br />
ing. martin grübler, mgx automation<br />
Integration von straton im Leitsystem<br />
zenon. Beide nutzen eine gemeinsame<br />
Datenbank, Variablen stehen immer automatisch<br />
sofort in beiden Systemen zur<br />
Verfügung. Dazu kommen die ausgefeilten<br />
Kommunikationsmöglichkeiten wie<br />
Profibus, Modbus und IEC 60870 für<br />
die Anbindung neuer und bestehender<br />
Anlagenteile.“<br />
lösung aus einer hand<br />
straton basiert vollständig auf IEC 61131-3<br />
und läuft auf allen aktuellen Windows<br />
Betriebssystemen. Im Unterschied zu<br />
vielen anderen Lösungen beherrscht das<br />
Duo straton und zenon auch IEC 60870.<br />
Die Integration der straton Entwicklungsumgebung<br />
in das SCADA System zenon<br />
garantiert einfaches Variablenhandling<br />
über die gemeinsame Datenbank, durchgängige<br />
Unterstützung von komplexen<br />
Datentypen und objektorientiertes<br />
Projektieren.<br />
Der französische Hersteller von<br />
straton, die <strong>COPA</strong>LP SA, ist ein Tochterunternehmen<br />
der österreichischen <strong>COPA</strong>-<br />
<strong>DATA</strong>. Die kombinierte Lösung aus einer<br />
Hand mit kompetenten Ansprechpartnern<br />
in Österreich war für MGX Automation und<br />
Lafarge Perlmooser ein wichtiges Kriterium,<br />
das sich auch während des Projektes<br />
bewährte. In der Projektierung der neuen<br />
Reifentransportanlage konnte zenon auch<br />
seine Vorteile für verteiltes Engineering<br />
voll ausspielen. Die Projektierung für<br />
die zenon Aufgaben erfolgte parallel zu<br />
den straton Jobs, wobei beide die gleiche<br />
Datenbank nutzten. Ing. Martin Grübler:<br />
„Die große Herausforderung neben der<br />
äußerst kurzen Umbauzeit war auch,<br />
gleichzeitig Optimierungswünsche der<br />
Leitstandfahrer zu integrieren. Im März<br />
2008 ging die Anlage im neuen Outfit<br />
an den Start. Und auch die Wünsche der<br />
Operatoren konnten erfüllt werden: Sie<br />
lösen jetzt rund 90% aller Probleme direkt<br />
vom Leitstand aus, ohne lange Wege<br />
am Transportband zurückzulegen.“ Die<br />
Reifentransportanlage ist nicht das einzige<br />
Projekt, das MGX Automation mit<br />
straton und zenon für Lafarge Perlmooser<br />
realisiert. Eine ganze Reihe von Projekten<br />
werden – teilweise parallel – umgesetzt.<br />
Zum Beispiel die Automation eines<br />
neuen Klinkerkühlers: Von diesem besonders<br />
kritischen Anlagenteil hängt das<br />
effiziente Funktionieren des zentralen<br />
Produktionsprozesses ab. In allen Projekten<br />
kamen WAGO Industrie PCs und<br />
WAGO Feldbuscontroller mit straton<br />
zum Einsatz. Insgesamt wurden ca. 50<br />
Antriebe mit intelligenten Motormanagementmodulen<br />
oder Frequenzumrichtern<br />
über Profibus eingebunden. Mit diesen<br />
Projekten wurde auch ein neuer optimierter<br />
Automatisierungsstandard konzipiert,<br />
der die Basis für zukünftige Automatisierungsaufgaben<br />
bildet. straton und zenon<br />
kamen auch beim Projekt LABCONTROL<br />
zum Einsatz. Dieses System automatisiert<br />
und visualisiert die übergeordneten<br />
Abläufe eines vollautomatischen Labors<br />
für Produktanalyse und Qualitätssicherung<br />
in der Zementproduktion. LAB-<br />
CONTROL bildet die Kommunikationsdrehscheibe<br />
zwischen den einzelnen<br />
Fördersystemen und Analysegeräten des<br />
Labors einerseits, sowie dem bestehenden<br />
Leitsystem und Prozesswerterfassungssystem<br />
andererseits. In diesem Fall läuft<br />
straton als Soft-SPS mit zenon gemeinsam<br />
auf einem PC und nutzt die flexiblen<br />
Kommunikationsmöglichkeiten des<br />
Multitreiberkonzeptes für die Verbindung<br />
mit den anderen Systemen über ModbusTCP,<br />
S7TCP oder IEC 60870-5-104.<br />
Ing. Robert Meixner ist im Werk Retznei<br />
verantwortlich für Elektrotechnik und<br />
Automation: „straton bietet mit seiner<br />
komfortablen Programmieroberfläche<br />
und der Integration in unser zenon Leitsystem<br />
wesentliche Vorteile und gibt uns<br />
die Möglichkeit, auch mit wenig Personalressourcen<br />
diverse Programmänderungen<br />
und kleinere Automatisierungsprojekte<br />
selbst abzuwickeln.“