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Ansehen - Evangelische Kirchengemeinde Nierstein

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»Weil jede und jeder etwas<br />

zu sagen hat …« Bibliolog in der<br />

Gemeindearbeit von Richard Dautermann<br />

Im Gottesdienst am 14. September<br />

in der Martinskirche in<br />

<strong>Nierstein</strong> staunte die Gemeinde<br />

nicht schlecht, als bei der Be -<br />

grüßung angesagt wurde, dass es<br />

an diesem Sonntag keine Predigt<br />

geben werde, sondern dass die<br />

Gottesdienstbesucher / innen in<br />

eine Dialog mit der Bibel treten<br />

sollen. Bibliolog heißt die Me -<br />

thode, die noch relativ jung ist.<br />

Sie wurde nicht erfunden, sondern<br />

man könnte eher sagen, sie<br />

wurde gefunden. Peter Pitzele,<br />

ein amerikanischer Jude, wurde<br />

von einem befreundeten Kollegen<br />

gefragt, ob er ihn als Literaturprofessor<br />

an einer Rabbi-<br />

Schule während seines Urlaubs<br />

vertreten könne. Peter Pitzele<br />

sagte zu und stand vor den<br />

Rabbi-Schülern. Er wollte von<br />

ihnen etwas über die Religion<br />

erfahren. Sie erzählten ihm von<br />

Mose und er hakte nach, indem<br />

er fragte, was sie wohl meinten,<br />

wie sich Mose dabei gefühlt<br />

habe, als er den Auftrag bekommen<br />

hatte, sein Volk aus der<br />

Sklaverei zu führen, – oder auch<br />

der Pharao, als die letzte Plage<br />

über das Land kam – oder seine<br />

Tochter als sie das Körbchen<br />

fand. Den Schülern gefiel diese<br />

Idee, über den Text nachzudenken<br />

und sie sagten: »Das ist ja<br />

Midrasch.« Der Lehrer fragte<br />

nach: »Was ist Midrasch?«. Und<br />

zukünftigen Rabbiner erklärten<br />

ihm, dass im Midrasch unterschieden<br />

werde, zwischen dem<br />

schwarzen und dem weißen<br />

Feuer der Bibel. Das schwarze<br />

Feuer sind die Buchstaben, – ist<br />

der Text, der an vielen Stellen<br />

ziemlich lodert. Das weiße<br />

Feuer, das sind die Zwischenräume,<br />

das was zwischen den Zeilen<br />

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