18.11.2013 Aufrufe

Winter 2008 - versoehnungskirche-straubing.de

Winter 2008 - versoehnungskirche-straubing.de

Winter 2008 - versoehnungskirche-straubing.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GEMEINDEBRIEF<br />

<strong>de</strong>r Evang. Versöhnungskirche Straubing<br />

<strong>Winter</strong> <strong>2008</strong>


Liebe Leser,<br />

Weihnachten – dieses Wort weckt Bil<strong>de</strong>r in<br />

uns, Bil<strong>de</strong>r, die uns seit <strong>de</strong>r Kindheit vertraut<br />

sind: die Krippe mit <strong>de</strong>m Stall, Maria,<br />

Josef, die Hirten kniend und stehend mit<br />

ihren Schafen, die Weisen aus <strong>de</strong>m Morgenland.<br />

In <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Bil<strong>de</strong>s eine Krippe<br />

und in ihr das Kind.<br />

Der Pfarrer und Lie<strong>de</strong>rdichter Paul Gerhardt<br />

kann uns helfen, mit seinem Weihnachtslied<br />

„Ich steh an <strong>de</strong>iner Krippen<br />

hier“ über das Kind nachzu<strong>de</strong>nken, mit ihm<br />

zu re<strong>de</strong>n und auf seine Stimme zu hören:<br />

„Ich steh an <strong>de</strong>iner Krippen hier, o Jesu, du<br />

mein Leben; ich komme, bring und schenke<br />

dir, was du mir hast gegeben. Nimm hin,<br />

es ist mein Geist und Sinn, Herz, Seel und<br />

Mut, nimm alles hin und lass dir’s wohlgefallen.“<br />

Die Menschen an <strong>de</strong>r Krippe haben <strong>de</strong>m<br />

Kind alle etwas zu schenken: ein Schaffell<br />

vielleicht, Gold, Brot, Weihrauch. Was können<br />

wir <strong>de</strong>nn an die Krippe bringen? Etwas<br />

Kostbares muss es sein. Das Kostbarste,<br />

was wir zu verschenken haben, sind wir<br />

selbst, zusammengefasst im Bild <strong>de</strong>s Herzens.<br />

Nicht ohne Grund re<strong>de</strong>t man davon,<br />

dass man sein Herz verschenkt, wenn man<br />

sich verliebt. In diesem Bild verschenkt<br />

man sich ganz und gar an einen an<strong>de</strong>ren.<br />

Nur dieses Geschenk kommt infrage im<br />

Angesicht <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s. „Nimm hin, es ist<br />

mein Geist und Sinn, Herz, Seel und Mut,<br />

nimm alles hin“, das meint nicht nur die<br />

Gefühlsecke meines Wesens. Mit diesem<br />

Geschenk kann allerdings kein Mensch<br />

selbstgerecht an <strong>de</strong>r Krippe stehen und<br />

stolz etwas bringen, was er sich ganz<br />

selbst verdankt, son<strong>de</strong>rn er verschenkt<br />

etwas, was er als Geschenk empfangen hat.<br />

„Ich komme, bring und schenke dir, was du<br />

mir hast gegeben.“ Ich lege mein Leben mit<br />

allen Licht- und Schattenseiten dir, Gott, in<br />

die Hän<strong>de</strong>. Von dir habe ich es empfangen.<br />

Ich weiß, dass ich dir damit etwas schenke,<br />

das nicht heil und vollkommen, son<strong>de</strong>rn<br />

beschädigt ist. Darum bitte ich dich<br />

zugleich: „Lass es dir wohlgefallen.“<br />

Der nächste Vers macht Mut, <strong>de</strong>n Mut, <strong>de</strong>n<br />

man braucht, um sich überhaupt an die<br />

Krippe zu wagen: „Da ich noch nicht geboren<br />

war, da bist du mir geboren und hast<br />

mich dir zu eigen gar, eh ich dich kannt,<br />

erkoren. Eh ich durch <strong>de</strong>ine Hand gemacht,<br />

da hast du schon bei dir bedacht, wie du<br />

mein wolltest wer<strong>de</strong>n.“<br />

Schon bevor wir geboren wur<strong>de</strong>n, also<br />

längst bevor wir etwas aus uns machen<br />

konnten, hat uns Gott als seine Kin<strong>de</strong>r<br />

angenommen. Wer nichts aus sich macht,<br />

<strong>de</strong>r kommt zu nichts, das ist das Gesetz<br />

dieser Welt. Versagen können wir uns nicht<br />

leisten: erfolgreiche Schüler, gute Eltern,<br />

tüchtige Kollegen, aktiv bis ins hohe Alter,<br />

möglichst nie krank und hilfsbedürftig. So<br />

sieht doch unser gewünschtes Selbstbildnis<br />

aus. Und wie müssen wir uns abmühen,<br />

bis zum Zerbrechen manchmal, um<br />

wenigstens noch <strong>de</strong>n Schein zu wahren,<br />

wenn schon Bild und Wirklichkeit auseinan<strong>de</strong>rklaffen.<br />

Inmitten dieses angstvollen<br />

verkrampften Daseins erkennen wir an <strong>de</strong>r<br />

Krippe: Noch bevor wir irgen<strong>de</strong>ine Leistung<br />

bringen, auch keine fromme Leistung, gilt<br />

Gottes Zusage: Ich bin <strong>de</strong>in und du bist<br />

mein.<br />

„Ich lag in tiefster To<strong>de</strong>snacht, du warest<br />

meine Sonne, die Sonne, die mir zugebracht<br />

Licht, Leben, Freud und Wonne.<br />

O Sonne, die das werte Licht <strong>de</strong>s Glaubens<br />

in mir zugericht’, wie schön sind <strong>de</strong>ine<br />

Strahlen“ – diese To<strong>de</strong>snacht hat viele<br />

Namen. Wir sterben tausend To<strong>de</strong>, ehe<br />

unser Leben im Tod sein En<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>t. Einsamkeit,<br />

abgeschnitten sein vom Leben,<br />

von <strong>de</strong>n Menschen, Verzweiflung, Angst,<br />

Angst vor einer Krankheit, vor Krieg, vor<br />

<strong>de</strong>r Zerstörung unserer Lebensgrundlagen<br />

und damit <strong>de</strong>s Lebens selbst. In dieser<br />

zutiefst hoffnungslosen Lage sehen wir in<br />

<strong>de</strong>r Krippe mit einem Mal ein Licht. Und dieses<br />

Licht, diese Sonne, ermöglicht Leben,<br />

neues Leben, in Freu<strong>de</strong> und Wonne. Dieser<br />

Lichtstrahl kann ein Wort, <strong>de</strong>r Blick eines<br />

2


Menschen sein, in <strong>de</strong>m<br />

uns mitten in <strong>de</strong>r To<strong>de</strong>snacht<br />

Gott begegnet.<br />

Und so begegnet,<br />

dass wir zu ahnen<br />

beginnen: Schuld<br />

und Tod haben nicht<br />

das letzte Wort.<br />

Der Neubeginn <strong>de</strong>s<br />

Lebens, das Hellwer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r To<strong>de</strong>snacht<br />

drängt ganz<br />

von selbst zum<br />

staunen<strong>de</strong>n<br />

Lobpreis:<br />

„Ich sehe dich<br />

mit Freu<strong>de</strong>n<br />

an und kann<br />

mich nicht<br />

sattsehen;<br />

und weil ich<br />

nun nichts weiter<br />

kann, bleib ich anbetend stehen.<br />

O dass mein Sinn ein Abgrund wär und<br />

meine Seel ein weites Meer, dass ich dich<br />

möchte fassen.“<br />

Jubel über diesen Gott, <strong>de</strong>r Mensch wird<br />

uns zugute, um in unserer Nacht als Sonne<br />

neues Leben zu erwecken. Dieses Wun<strong>de</strong>r<br />

ist mit menschlichen Begriffen nicht zu fassen.<br />

Dieser Gott, <strong>de</strong>r so menschlich, so hilflos<br />

und schwach zu uns Menschen kommt,<br />

<strong>de</strong>r sich selbst <strong>de</strong>r Geburt und <strong>de</strong>m Tod<br />

aussetzt, um unsere To<strong>de</strong>snacht zu erhellen,<br />

dieser Gott wi<strong>de</strong>rspricht so gründlich<br />

allen menschlichen Vorstellungen von<br />

Macht und Herrlichkeit, dass er all unsere<br />

Begriffe sprengt. Nur abgrundtiefes Staunen<br />

und Freu<strong>de</strong>, so tief wie ein Meer, könnten<br />

dieses Wun<strong>de</strong>r ganz erfassen. Gera<strong>de</strong><br />

so, in <strong>de</strong>r Krippe, nicht in <strong>de</strong>r gol<strong>de</strong>nen<br />

Wiege, armselig und unscheinbar, nicht in<br />

Macht und Herrlichkeit, will Gott zur Welt<br />

kommen, um dieser machtbesessenen Welt<br />

gutzutun.<br />

Weihnachten ist die Ankunft Gottes bei uns.<br />

Um diese Ankunft können wir mit Paul Gerhardts<br />

letztem Vers an <strong>de</strong>r Krippe bitten:<br />

„Eins aber, hoff ich, wirst du mir, mein<br />

Heiland, nicht versagen: dass ich dich möge<br />

für und für in, bei und an mir tragen. So<br />

lass mich doch <strong>de</strong>in Kripplein sein; komm,<br />

komm und lege bei mir ein dich und all<br />

<strong>de</strong>ine Freu<strong>de</strong>n.“<br />

Verhilf mir zu einem Leben, das nicht<br />

an <strong>de</strong>n Erfolgen zu messen ist, zu einem<br />

Leben, das aus <strong>de</strong>r Vergebung lebt und so<br />

auch Versagen und Schuld aushält. So wie<br />

ich bin, eigne ich mich herzlich wenig als<br />

<strong>de</strong>ine Krippe, bin ich ein höchst ungemütlicher,<br />

trostloser Ort. Doch gera<strong>de</strong> da wird<br />

es Weihnachten. Keine Krippe ist Gott zu<br />

schäbig, zu morsch, um nicht gera<strong>de</strong> in ihr<br />

zur Welt zu kommen. Gera<strong>de</strong> hier, bei mir<br />

will er einkehren und in <strong>de</strong>r To<strong>de</strong>snacht als<br />

Sonne aufgehen. Dann wird es Weihnachten,<br />

ein Weihnachten, das seine Strahlen<br />

aussen<strong>de</strong>t und anfängt, hoffnungslose Finsternis<br />

aufzuhellen. Ein Weihnachten, das<br />

weiter reicht als einige Festtage. – Wir<br />

wünschen allen unseren Lesern eine gesegnete<br />

Advents- und Weihnachtszeit und alles<br />

Gute für das Jahr 2009! Gerhard Bickel<br />

3


Maria in <strong>de</strong>r Hoffnung<br />

Am Westufer <strong>de</strong>s Nils bei Luxor erheben<br />

sich hohe Wüstenberge, hinter ihnen liegt<br />

in einem weiten Bergkessel eine <strong>de</strong>r faszinierendsten<br />

archäologischen Stätten <strong>de</strong>r<br />

Welt: das Tal <strong>de</strong>r Könige, <strong>de</strong>r riesige unterirdische<br />

Friedhof für viele altägyptische<br />

Pharaonen. An <strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r verwinkelten<br />

Gänge und Kammern <strong>de</strong>r Grabstätten<br />

sind Tausen<strong>de</strong> von bunten Figuren zu sehen,<br />

Götter und Könige, Priester und Dämonen.<br />

Im Hauptraum <strong>de</strong>s Grabes für Ramses VI.<br />

aus <strong>de</strong>m 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt v. Chr. und im<br />

Sarkophagraum für Ramses IX. aber fin<strong>de</strong>t<br />

sich eine Darstellung, die schon in <strong>de</strong>r<br />

Antike die Menschen beson<strong>de</strong>rs faszinierte.<br />

Dargestellt ist die Sonnengöttin Nut.<br />

In einer ovalen Scheibe vor <strong>de</strong>m breiten<br />

Schoß <strong>de</strong>r Nut kniet das göttliche Sonnenkind<br />

Re. Es wartet auf seine Geburt, die<br />

sich nach altägyptischem Glauben je<strong>de</strong>n<br />

Tag neu vollzog.<br />

Hinter dieser Darstellung steht die bis<br />

dahin einmalige ägyptische I<strong>de</strong>e von <strong>de</strong>r<br />

Wie<strong>de</strong>rholung <strong>de</strong>r Urschöpfung im Bild <strong>de</strong>s<br />

sich selbst in seiner Mutter erschaffen<strong>de</strong>n<br />

Gottes. Die Gottesgeburt wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />

ägyptischen Spätzeit in eigenen „Geburtshäusern“<br />

bei <strong>de</strong>n Tempeln gefeiert und die<br />

große ägyptische Göttin Isis-Neith trug <strong>de</strong>n<br />

Ruhmestitel „Die Frucht, die ich gebar, war<br />

die Sonne“.<br />

Sie wer<strong>de</strong>n sich vielleicht fragen: Was hat<br />

das mit uns, mit unserem Gemein<strong>de</strong>brief<br />

zu tun, <strong>de</strong>m Advent und Weihnachten? O<strong>de</strong>r<br />

ist das Bild aus fernsten Zeiten von <strong>de</strong>r<br />

Geburt eines Gottes im Schoß einer Mutter<br />

uns doch näher, als wir auf <strong>de</strong>n ersten Blick<br />

glauben? Verfolgen wir ein wenig <strong>de</strong>n Weg<br />

dieses Bil<strong>de</strong>s.<br />

Die später verschütteten und erst allmählich<br />

in <strong>de</strong>n letzten 200 Jahren wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckten<br />

Gräber im Tal <strong>de</strong>r Könige waren<br />

in frühchristlicher Zeit durchaus zugänglich.<br />

Davon zeugen Inschriften und Kritzeleien<br />

und so ist es nicht verwun<strong>de</strong>rlich,<br />

dass diese Verbildlichung <strong>de</strong>r Gottesgeburt<br />

im christlichen Raum zuerst in <strong>de</strong>r Nachbarschaft<br />

Ägyptens wie<strong>de</strong>rbelebt wur<strong>de</strong>,<br />

nämlich in Syrien. Schon im 4. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

pries dort <strong>de</strong>r Kirchenvater Ephraem in<br />

seinen Weihnachtshymnen Maria als „Himmel“<br />

und Christus in ihrem Inneren als die<br />

„Sonne <strong>de</strong>r Gerechtigkeit“.<br />

In <strong>de</strong>r Ostkirche verbreitete sich dann die<br />

„Maria Platytera“, die „ausgeweitete“, die<br />

<strong>de</strong>n Christus sichtbar vor ihrem Leib in<br />

einer Sonnenscheibe trug. Im westlichen<br />

Europa wur<strong>de</strong> die Bildkunst noch konkreter.<br />

In <strong>de</strong>r Gotik entstand <strong>de</strong>r Bildtypus<br />

<strong>de</strong>r „Maria Gravida“, <strong>de</strong>r Maria in <strong>de</strong>r Hoffnung,<br />

mit <strong>de</strong>m sichtbaren Jesusknaben im<br />

Leib. Eine solche Skulptur ist in unserer<br />

Nachbarschaft zu fin<strong>de</strong>n: in <strong>de</strong>r Wallfahrtskirche<br />

auf <strong>de</strong>m Bogenberg.<br />

Die auf <strong>de</strong>r Titelseite abgebil<strong>de</strong>te 105 cm<br />

hohe Sandsteinskulptur aus <strong>de</strong>r Zeit um<br />

1400 ist eine Maria in <strong>de</strong>r Hoffnung, eine<br />

Maria Gravida mit sichtbarem Kind. Im<br />

Gegensatz zu <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Ostkirche ist<br />

<strong>de</strong>r Knabe nicht nur äußerlich aufgesetzt,<br />

son<strong>de</strong>rn wirklich im vorgewölbten schwangeren<br />

Bauch <strong>de</strong>r Mutter in einer Körperöffnung<br />

zu sehen. Diese sehr konkrete und<br />

unmittelbare Darstellungsform entsprach<br />

in exemplarischer Weise <strong>de</strong>r Religiosität <strong>de</strong>s<br />

späten Mittelalters. Diese Zeit entwickelte<br />

nämlich einen tiefen Sinn für subjektive<br />

Glaubensempfindungen und von persönlichem<br />

Erleben bestimmte Frömmigkeit,<br />

zum Ausdruck gebracht in <strong>de</strong>r Kunst.<br />

Die Madonna wur<strong>de</strong> zu einem <strong>de</strong>r wichtigsten<br />

Wallfahrtsbil<strong>de</strong>r seit <strong>de</strong>m Mittelalter,<br />

<strong>de</strong>r Bogenberg für die Katholiken zu<br />

Nie<strong>de</strong>rbayerns „heiligem Berg“. Sie erlebte<br />

eine weite Verbreitung in Form von Kopien<br />

und Repliken und von An<strong>de</strong>nken – und<br />

Andachtsbil<strong>de</strong>rn. In <strong>de</strong>r Bogener Kirche<br />

selbst fin<strong>de</strong>t sich in einer Seitenkapelle<br />

eine beson<strong>de</strong>rs interessante barocke<br />

Nachempfindung <strong>de</strong>s gotischen Originals<br />

(siehe Bild rechts oben). Auf <strong>de</strong>m Mantel<br />

dieser Statue, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Blick auf Christus<br />

im Leib <strong>de</strong>r Mutter freigibt, sind nämlich<br />

4


Getrei<strong>de</strong>ähren aufgemalt.<br />

Dies ist eine nicht unerhebliche<br />

Zutat. Ganz<br />

im Sinn <strong>de</strong>r Demonstration<br />

<strong>de</strong>r „heiligen<br />

Frucht“ im jungfräulich<br />

gebliebenen<br />

Schoß<br />

wur<strong>de</strong> die Maria<br />

in <strong>de</strong>r Hoffnung<br />

zur Ährenkleidmadonna<br />

erweitert.<br />

Die Mutter<br />

wur<strong>de</strong> gemäß<br />

frommer<br />

Vorstellung<br />

zum ungepflügten<br />

Acker, <strong>de</strong>r trotz-<br />

<strong>de</strong>m Frucht bringt,<br />

nämlich das<br />

„wahre Himmelsbrot“<br />

Christus.<br />

Die Bogener Muttergottes<br />

erlebte<br />

ein wechselvolles<br />

Schicksal. Meist<br />

verhüllten Gewän<strong>de</strong>r<br />

die Schwangerschaft<br />

vor <strong>de</strong>n Augen <strong>de</strong>r<br />

Gläubigen. Im 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt hätte sie<br />

leicht ein Opfer <strong>de</strong>r Reinigung <strong>de</strong>r Gotteshäuser<br />

von solchen „unschicklichen“ Figuren<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

Heute steht sie wie<strong>de</strong>r frei und unverschleiert<br />

in einem mit Strahlen und silbergetriebenen<br />

Engeln geschmückten mo<strong>de</strong>rnen<br />

Schrein hinter einem neuen Volksaltar am<br />

Aufgang zum Chor. Die breite Krone auf ihrem<br />

Haupt erinnert noch an seit <strong>de</strong>m Barock<br />

gepflegte Traditionen <strong>de</strong>r Himmelskönigin.<br />

Die gotische Madonna war ungekrönt, die<br />

Dienerin und Magd <strong>de</strong>s Herrn. Das einst<br />

vergol<strong>de</strong>te lange Haar verweist zwar auf<br />

die Sphäre <strong>de</strong>s Überirdischen, Mantel und<br />

rotes Kleid unterstreichen das Überzeitliche<br />

<strong>de</strong>r Marienerscheinung, doch sonst ist<br />

sie ganz wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Mutter. Marias Bauch ist<br />

<strong>de</strong>r einer Hochschwangeren, die Hän<strong>de</strong> liegen<br />

über ihm wie bei einer normalen Frau<br />

in <strong>de</strong>r Hoffnung. So gesehen ist sie nicht<br />

die ins Übermenschliche gesteigerte Herrscherin.<br />

Doch ist sie Gottesmutter und dies<br />

wird sichtbar im Kind. Der originale kleine<br />

Christus ging verloren, aber man weiß,<br />

dass er sich stehend in <strong>de</strong>r Bauchhöhle <strong>de</strong>n<br />

Gläubigen zuwandte: Ein kleiner voll entwickelter<br />

Mensch, <strong>de</strong>nn nach mittelalterlicher<br />

Meinung nahm Jesus im Schoß <strong>de</strong>r<br />

Auserwählten die Gestalt eines vollkommenen,<br />

mit allen Gliedmaßen und Organen<br />

ausgestatteten Menschen an.<br />

Das Bild von <strong>de</strong>r Geburt <strong>de</strong>s göttlichen Kin<strong>de</strong>s:<br />

Natürlich wäre es verfehlt, nun einfach<br />

die christliche Gottesmutter von <strong>de</strong>r ägyptischen<br />

Himmelsgöttin Nut abzuleiten. Aber<br />

Gemeinsames ist doch über mehr als 2000<br />

Jahre hinweg spürbar. Und passt dieses<br />

Bild nicht sehr gut zu Weihnachten, <strong>de</strong>m<br />

Geburtsfest <strong>de</strong>s Herrn? Werner Schäfer<br />

Sonntag, 30. November <strong>2008</strong>, 17.00 Uhr<br />

Adventskonzert<br />

Johann Sebastian Bach:<br />

Konzert A-Dur<br />

für Oboe d’amore und Streicher<br />

Kantate<br />

„Nun komm, <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>n Heiland“<br />

Konzert e-Moll<br />

für Flöte und Streicher<br />

Kantate<br />

„Unser Mund sei voll Lachens“<br />

Ausführen<strong>de</strong>:<br />

Stephanie Lorenz (Sopran), Jutta Fruhstorfer (Alt),<br />

Markus Becker (Tenor), P. Samuel Geng (Bass),<br />

Paul Windschüttl (Trompete), Stefan Mutz (Flöte),<br />

Dagmar Schimmelpfennig (Oboe d’ amore),<br />

Gunther Weyermüller (Fagott), Fred Flassig (Violoncello),<br />

Marlies Stadler (Kontrabass), Franz Schnieringer (Orgel)<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Collegium Musicum Straubing<br />

Leitung: Gerhard Bickel<br />

5


Weltweit müssen 1,15 Milliar<strong>de</strong>n Menschen von<br />

weniger als einem Dollar täglich überleben.<br />

„Brot für die Welt“ setzt sich für die Sicherung<br />

<strong>de</strong>r Ernährung in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Sü<strong>de</strong>ns ein.<br />

Helfen Sie mit.<br />

Ein beson<strong>de</strong>rer Schwerpunkt in <strong>de</strong>r 50. Aktion<br />

von „Brot für die Welt“ ist das Thema „Ernährungssicherung<br />

im Klimawan<strong>de</strong>l“. Die Folgen<br />

<strong>de</strong>s Klimawan<strong>de</strong>ls sind vor allem in <strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>s Sü<strong>de</strong>ns schon <strong>de</strong>utlich zu spüren.<br />

Ganze<br />

Landstriche<br />

vertrocknen,<br />

an<strong>de</strong>re wer<strong>de</strong>n<br />

immer<br />

häufiger<br />

überschwemmt<br />

und so für<br />

die Landwirtschaft<br />

unbrauchbar.<br />

Noch ist<br />

es möglich,<br />

die Folgen <strong>de</strong>s Klimawan<strong>de</strong>ls zu beherrschen,<br />

damit auch zukünftige Generationen in allen<br />

Regionen <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> menschenwürdige Lebensbedingungen<br />

vorfin<strong>de</strong>n. Es ist genug für alle da,<br />

wenn wir jetzt han<strong>de</strong>ln.<br />

Sie können Ihre Spen<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r beiliegen<strong>de</strong>n<br />

Tüte im Gottesdienst o<strong>de</strong>r im Pfarramt abgeben<br />

o<strong>de</strong>r überweisen auf das Konto Nr. 70 557<br />

bei <strong>de</strong>r Sparkasse Nie<strong>de</strong>rbayern-Mitte.<br />

Frau Gerda Netter (Dritte von links) erhielt aus<br />

<strong>de</strong>r Hand von Oberbürgermeister Pannermayr<br />

und in Anwesenheit <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Landtagsabgeordneten<br />

Ettengruber und Zellmeier im Rathaus<br />

das Ehrenzeichen <strong>de</strong>s Bayerischen Minis-<br />

terpräsi<strong>de</strong>nten für herausragen<strong>de</strong>s ehrenamtliches<br />

Engagement für unsere Kirchengemein<strong>de</strong>.<br />

Wir freuen uns mit Frau Netter über diese<br />

Auszeichnung und gratulieren ihr sehr herzlich<br />

dazu.<br />

6


„Einheit <strong>de</strong>r Christen“<br />

Versöhnungskirche<br />

Pfarrer Gerhard Bickel<br />

Telefon 0 94 21/ 714 20<br />

Sprechstun<strong>de</strong>n nach Vereinbarung<br />

Vertrauensmann <strong>de</strong>s Kirchenvorstands:<br />

Werner Schäfer, Telefon 0 94 21/ 7 27 94<br />

Wer das Hausabendmahl möchte,<br />

bitte im Pfarramt bekannt geben.<br />

Pfarramt<br />

St.-Nikola-Straße 10<br />

Tel. 0 94 21/ 7 14 20, Fax 0 94 21/ 7 28 47<br />

E-Mail:<br />

pfarrbuero@<strong>straubing</strong>-<strong>versoehnungskirche</strong>.<strong>de</strong><br />

Internet:<br />

www.<strong>straubing</strong>-<strong>versoehnungskirche</strong>.<strong>de</strong><br />

Spen<strong>de</strong>nkto.: Sparkasse Straubing, 70557<br />

Kirchgeldkto.: Sparkasse Straubing, 71076<br />

Bürozeiten:<br />

Dienstag bis Freitag: 9.00 bis 11.00 Uhr,<br />

Montag geschlossen<br />

Hausmeisterin / Mesnerin: Gerda Netter<br />

Regelmäßige Treffen:<br />

Seniorennachmittag: Donnerstag, 15.00 Uhr:<br />

18. Dezember, 29. Januar, 19. Februar, 19. März<br />

Frauenkreis: Mittwoch, 15.00 Uhr:<br />

10. Dezember, 14. Januar, 11. Februar, 11. März<br />

Kirchenkaffee und Weißwurstessen<br />

nach <strong>de</strong>m Gottesdienst: Sonntag:<br />

7. Dezember, 1. Februar, 1. März<br />

Evangelischer Nachmittag<br />

im Königshof: Dienstag, 15.00 Uhr:<br />

16. Dezember, 27. Januar, 17. Februar, 17. März<br />

Der Ökumenische Gottesdienst zur Woche<br />

<strong>de</strong>r „Einheit <strong>de</strong>r Christen“ ist diesmal am Donnerstag,<br />

29. Januar 2009, um 18.00 Uhr in <strong>de</strong>r<br />

Kirche St. Elisabeth. Wir feiern zusammen mit<br />

<strong>de</strong>n katholischen Pfarreien St. Peter und St. Elisabeth.<br />

Weltgebetstag<br />

Am Freitag, 6. März 2009, sind Frauen aller<br />

Konfessionen eingela<strong>de</strong>n, gemeinsam für und<br />

mit <strong>de</strong>n Frauen aus Papua-Neuguinea zu beten.<br />

„Viele sind wir, doch eins in Christus“ ist diesmal<br />

das Motto <strong>de</strong>r Gottesdienstordnung. Ort und Zeit<br />

entnehmen Sie bitte <strong>de</strong>r Tagespresse.<br />

Freud und Leid<br />

Taufen:<br />

Nicole Novikov, Allensteiner Straße 3<br />

Estefania Ipatow, Lerchenstraße 40 a<br />

Trauungen:<br />

Wladislaw Hamann & Jana Michel<br />

Dornierstraße 37<br />

Eugen Gutjahr & Anna Schneidt<br />

Rabenstraße 2<br />

Dr. Thomas Holzmann & Martina Hemauer<br />

Pfaffenmünster Straße 6<br />

Es starben:<br />

Irmgard Dietzfelbinger, 83 J., Liegnitzer Straße 1<br />

Achim Noack, 77 J., Su<strong>de</strong>ten<strong>de</strong>utsche Straße 71<br />

Karl Dietzfelbinger, 89 J., Liegnitzer Straße 1<br />

Margarete Paper, 93 J., Pfauenstraße 8 a<br />

Werner Kanis, 78 J., Rattiszell<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Kirchenvorstand <strong>de</strong>r Evang.-Luth. Kirchengemein<strong>de</strong><br />

Straubing – Versöhnungskirche<br />

Verantwortlich: Pfarrer Gerhard Bickel<br />

Redaktion: St.-Nikola-Straße 10, 94315 Straubing<br />

Auflage: 2.000 Exemplare, erscheint bei Bedarf<br />

Satz / Druck: Cl. Attenkofer’sche<br />

Buch- und Kunstdruckerei, Straubing<br />

Für <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>r Beiträge sind die jeweiligen Verfasser<br />

verantwortlich.<br />

7


Datum Sonn- / Feiertag Zeit Beson<strong>de</strong>rheiten Kollekte<br />

30. 11. 1. Advent 9.30<br />

Brot für die Welt<br />

17.00 Adventskonzert<br />

7. 12. 2. Advent 9.30 Kirchenkaffee Kirchen in Osteuropa<br />

14. 12. 3. Advent 9.30 Abendmahl Brot für die Welt<br />

21. 12. 4. Advent 9.30 Brot für die Welt<br />

24. 12. Heiliger Abend 15.00<br />

17.00<br />

25. 12. 1. Weihnachtstag 9.30<br />

11.00<br />

Kin<strong>de</strong>r und Familien<br />

Christvesper<br />

Abendmahl<br />

Straßkirchen<br />

mit Abendmahl<br />

Brot für die Welt<br />

Brot für die Welt<br />

Evangelische Schulen<br />

in Bayern<br />

26. 12. 2. Weihnachtstag 9.30 Taufmöglichkeit Brot für die Welt<br />

28. 12. Sonntag nach Weihnachten 9.30 Ökumene und<br />

Auslandsarbeit <strong>de</strong>r EKD<br />

31. 12. Silvester 17.00 Abendmahl Brot für die Welt<br />

4. 1. Sonntag nach Neujahr 9.30 Weltmission<br />

11. 1. 1. Sonntag nach Epiphanias 9.30 Kirchentüre<br />

18. 1. 2. Sonntag nach Epiphanias 9.30 Altenheimseelsorge<br />

25. 1. 3. Sonntag nach Epiphanias 9.30<br />

Caritas-Sozialstation<br />

11.00 Straßkirchen<br />

1. 2. Letzter So. nach Epiphanias 9.30 Kirchenkaffee Kin<strong>de</strong>rtagesstätten<br />

8. 2. Septuagesimae 9.30 Abendmahl Kirchenmusik<br />

15. 2. Sexagesimae 9.30 Taufmöglichkeit Diakonie Bayern<br />

22. 2. Estomihi 9.30<br />

Kirchentüre<br />

11.00 Straßkirchen<br />

1. 3. Invokavit 9.30 Kirchenkaffee Fastenopfer für Osteuropa<br />

8. 3. Reminiscere 9.30 Abendmahl Gemein<strong>de</strong>brief<br />

15. 3. Okuli 9.30 Taufmöglichkeit Kirchentüre<br />

22. 3. Laetare 9.30<br />

11.00 Straßkirchen<br />

Kirchlicher Dienst<br />

an Frauen und Müttern<br />

Abendgottesdienst im Klinikum St. Elisabeth jeweils am Mittwoch um 18.00 Uhr.<br />

Kin<strong>de</strong>rgottesdienst siehe Tagespresse.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!