Oktober 1999 · Jahrgang 51 - Tiroler Jägerverband
Oktober 1999 · Jahrgang 51 - Tiroler Jägerverband
Oktober 1999 · Jahrgang 51 - Tiroler Jägerverband
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Zeitschrift des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es<br />
<strong>Oktober</strong> <strong>1999</strong> <strong>·</strong> <strong>Jahrgang</strong> <strong>51</strong>
Inhalt:<br />
Moderhinke - Schafhalter und Jäger<br />
ziehen an einem Strang 4<br />
In aller Kürze . . . 6<br />
Jagdstatistik 1998 bzw. 1998/99 7<br />
Bartgeier im Revier 10<br />
Ein Weidmannsheil den Jubilaren 12<br />
Die Jagadistel 13<br />
Mitteilungen der Geschäftsstelle 14<br />
Aus den Bezirken 15<br />
Jagdliche Schießbewerbe 16<br />
Jagdhundewesen 18<br />
Unsere Leser meinen . . . 20<br />
Ein „Osttiroler” muß es sein! 22<br />
Jagdverpachtungen 25<br />
Büchertips - Neues Video - Neue CD 26<br />
Titelfoto: Heinz Eisl<br />
IMPRESSUM<br />
JAGD IN TIROL <strong>·</strong> Zeitschrift des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es<br />
Herausgeber und Medieninhaber (Verleger): <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>, Adamgasse 7a, 6020 Innsbruck.<br />
Redaktion: Adamgasse 7a, 6020 Innsbruck, Telefon 0 <strong>51</strong>2 / 57 10 93, 57 49 73 oder<br />
0 663 / 975 08 06, Fax 0 <strong>51</strong>2 / 57 10 93-15, e-mail: tjv@tirol.com. Schriftleitung: Helmuth<br />
Waldburger. Hersteller: dtp Tyrol, Klaus Leitner, Landseestraße 15, 6020 Innsbruck,<br />
Tel. 0 <strong>51</strong>2 / 345 440 oder 0 676 / 30 11 300, Fax 0 <strong>51</strong>2 / 345 441, ISDN 0 <strong>51</strong>2 / 345 442,<br />
e-mail: dtp.tyrol.druck@tirol.com. Anzeigenverwaltung: Prologo Werbeagentur GesmbH,<br />
Brixner Str. 1, 6021 Innsbruck, Tel. 0 <strong>51</strong>2 / 56 70 80, Fax 0 <strong>51</strong>2 / 58 78 56-50. „Jagd in Tirol”<br />
wird an alle Mitglieder des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es kostenfrei abgegeben. Sie ist eine Fachzeitschrift,<br />
welche die behördlichen Kundmachungen und Verlautbarungen zu veröffentlichen<br />
hat und zusätzlich über grundsätzliche Fragen und aktuelle Ereignisse auf dem Gebiet<br />
des Jagdwesens, des Naturschutzes usw. informiert.<br />
„Jagd in Tirol” erscheint jeweils zur Monatsmitte.<br />
Redaktionsschluß ist der 15. des Vormonats.<br />
Für unverlangte Manuskripte übernimmt die Schriftleitung keine Verantwortung. Namentlich<br />
oder mit Kürzel gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Redaktion<br />
und Herausgeber wieder.<br />
Seite<br />
Vorwort<br />
Bereits nach vier (dem Zeitpunkt des<br />
Verfassens der folgenden Zeilen) von<br />
neun Messetagen der 67. Innsbrucker<br />
Herbstmesse vom 25. September bis 3.<br />
<strong>Oktober</strong> ist klar:<br />
Dem <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> ist mit der<br />
Sonderausstellung „Wild und schön -<br />
die Jagd in Tirol", die bekanntlich anläßlich<br />
seines 50jährigen Jubiläums<br />
veranstaltet wurde, ein ganz großer<br />
Wurf in Sachen Öffentlichkeitsarbeit<br />
gelungen.<br />
Auf einer Ausstellungsfläche von ca.<br />
700 m 2 wird dem Messepublikum -<br />
man erwartet sich diesmal den Rekordbesuch<br />
von 150.000 Personen -<br />
eine <strong>Tiroler</strong> Landschaft vom Hochgebirge<br />
bis zum Feuchtbiotop mit den<br />
darin lebenden Tierarten und den<br />
gängigsten Pflanzen- und Baumarten<br />
präsentiert.<br />
„Wild und schön –<br />
die Jagd in Tirol”<br />
Damit und mittels kurzer prägnanter<br />
Texte sowie einer Fotoausstellung, die<br />
die verschiedensten Bereiche der Jagd<br />
dokumentieren soll, wird versucht, der<br />
nichtjagenden Bevölkerung die Jagd<br />
in Tirol als etwas Selbstverständliches<br />
und Unverzichtbares darzustellen.<br />
Der Erfolg spricht für sich, die Ausstellung<br />
ist der „Messerenner”, die Besucher<br />
sind beeindruckt, sie gratulieren<br />
und bedanken sich.<br />
„Ihr müßt unbedingt zu den Jägern<br />
gehen” ist ein Satz, den man derzeit<br />
auf dem Innsbrucker Messegelände<br />
immer wieder hört.<br />
Zusammenfassend betrachtet ist es<br />
wahrscheinlich gelungen, die Jagd in<br />
Tirol so darzustellen, daß sie Interesse<br />
und Verständnis erweckt hat und damit<br />
das eher positive Image der Jägerschaft<br />
weiter gesteigert haben dürfte.<br />
Es macht Spaß, auf diese Art und<br />
Weise Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben<br />
und Leute aufzuklären. Lob und<br />
Zuspruch tun nicht nur gut, sie motivieren<br />
auch ungemein - zumindest<br />
mich.<br />
hw<br />
10/99 JAGD IN TIROL 2<br />
➜
Moderhinke - Schafhalter und Jäger ziehen an einem Strang<br />
Informationsveranstaltung in Gossensaß, 10. Juni <strong>1999</strong><br />
Seit einigen Jahren tritt an verschiedenen Stellen des Alpenraumes eine bislang<br />
ziemlich unbeachtet gebliebene Krankheit auf: die Moderhinke, auch bösartige<br />
Klauenfäule genannt.<br />
In die Schlagzeilen gekommen ist diese ansteckende Krankheit, weil die Steinböcke<br />
sehr anfällig dafür sind und nach bisherigen Erfahrungen immer an der<br />
Infektion zugrunde gehen. Denn während bei den Schafen, bei denen die Moderhinke<br />
auch häufig auftritt, eine Therapie leicht möglich ist, können Wildtiere<br />
aus verständlichen Gründen nicht behandelt werden. Dort bleibt als Ausweg<br />
nur der Abschuß, um zumindest die Infektionskette zu unterbrechen.<br />
Der <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> und der<br />
Südtiroler Jagdverband hatten am 10.<br />
Juni zu einer Informationsveranstaltung<br />
geladen, bei welcher drei kompetente<br />
Experten, der Tierarzt Dr.<br />
Walter Glawischnig von der Bundesanstalt<br />
für veterinärmedizinische Untersuchungen<br />
in Innsbruck, der Amtstierarzt<br />
Dr. Paul Ortner, ebenfalls<br />
aus Innsbruck, und der Wipptaler<br />
Amtstierarzt Dr. Robert Tauber referierten.<br />
Die Tagung war nicht nur für<br />
Jäger, sondern auch für die Schafhalter<br />
gedacht. Das Echo an der Veranstaltung<br />
war überraschend groß. Aus<br />
dem gesamten Wipptal waren Schafhalter,<br />
Jagd-aufseher und Jäger gekommen.<br />
Aber auch aus dem Pustertal,<br />
dem Passeiertal, dem Gebiet der<br />
Texelgruppe und aus dem Vinschgau<br />
waren Interessierte nach Gossensaß<br />
gekommen.<br />
Haus- und Wildtiere betroffen<br />
Einführend referierte Walter Glawischnig<br />
über die Besonderheiten der<br />
Krankheit, die in unserer Gegend vor<br />
allem beim Schaf und beim Steinwild<br />
auftritt. Als Träger der Krankheit gelten<br />
Ziegen und auch Rinder. Bei diesen<br />
bricht die Seuche aber nicht aus.<br />
Von den Wildtieren erkranken neben<br />
den Steinböcken auch die Mufflons<br />
an der schweren Form der Moderhinke;<br />
von den Gemsen weiß man noch<br />
nichts Genaues.<br />
Krankheitsverlauf<br />
Mit beeindruckenden Lichtbildern<br />
zeigte Dr. Walter Glawischnig den<br />
Verlauf der Krankheit auf: Zuerst<br />
kommt es im Zwischenklauenspalt zu<br />
einer eitrigen Entzündung, die bald<br />
den gesamten Klauenbereich erfaßt.<br />
Das Tier muß die Klaue schonen,<br />
worauf die Hornsubstanz wucherig<br />
auswächst, sich aufrollt und schließlich<br />
abgestoßen werden kann. Bereits<br />
vor diesem „Ausschuhen” der Schalen<br />
ist das Tier stark bewegungsgehemmt<br />
und geht, wenn nicht durch die Infektion<br />
selbst, so durch den folgenden<br />
Schwächezustand ein.<br />
V.l.n.r.: Heinrich Aukenthaler, BJM Wilhelm Klapfer, BJM Mag. Paul Steixner und die Tierärzte Dr. Paul<br />
Ortner, dr. Walter Glawischnig, Dr. Robert Tauber<br />
Durch mehrere Faktoren<br />
verursacht<br />
Die Veterinäre haben nachweisen<br />
können, daß es sich bei der Moderhinke<br />
um eine sogenannte multifaktorielle<br />
Krankheit handelt. Es bedarf<br />
also mehrerer gleichzeitig einwirkender<br />
Umstände, damit die Krankheit<br />
ausbricht. Das fängt schon bei den<br />
Erregern an. Zwei verschiedene Bakterienarten,<br />
die gleichzeitig die Hufe<br />
befallen, lösen die Krankheit aus. Eine<br />
Bakterienart allein vermag dem<br />
Wirtstier nichts anzuhaben.<br />
Krankheitsfördernde Umstände<br />
Begünstigt wird die Krankheit durch<br />
feuchten Boden, warme Temperaturen,<br />
weiche Hornsubstanz und natürlich<br />
von den Umständen, die eine gegenseitige<br />
Infektion ermöglichen und<br />
fördern. Wenn kranke und gesunde<br />
Tiere auf engem Raum zusammenstehen<br />
oder gleiche Standorte besuchen<br />
- das ist etwa bei Futtertrögen oder<br />
aber auf den Almen bei Salzlecken der<br />
Fall -, werden die gesunden von den<br />
kranken angesteckt.<br />
Beispiel Spertental<br />
Salzleckstellen waren wahrscheinlich<br />
auch der Grund, daß in Nordtirol die<br />
Krankheit von den Schafen auf eine<br />
Steinbockkolonie übertragen wurde.<br />
Im Spertental, einem bei Kirchberg<br />
ins Brixental mündenden Hochtal,<br />
hatte man in den 70er Jahren begonnen,<br />
Steinwild einzubringen. Die Kolonien<br />
entwickelten sich ansehnlich.<br />
Im Jahr 1995 konnten über 70 Stück<br />
gezählt werden. Das Fahlwild, wie die<br />
Steinböcke auch genannt werden,<br />
stand meistens in einem steilen, mit<br />
genügend Grasmatten durchzogenen<br />
Felshang. Dorthin wechselten im Jahr<br />
1997, wohl wegen der vorhandenen<br />
Salzlecken, welche die Jäger angelegt<br />
hatten, schließlich einen Sommer<br />
lang ca. 80 Schafe aus einer Herde des<br />
dahinterliegenden Tales. Dieses Ne-<br />
3 JAGD IN TIROL ➜ 10/99
eneinander von Schafen und Steinböcken<br />
wirkte sich rasch und negativ<br />
aus. Noch im Herbst desselben Jahres<br />
erkrankten mehrere Steinböcke. Man<br />
fand im Winter immer wieder eingegangene<br />
Stücke. Bei einer Zählung<br />
im Frühjahr 1998 kam man gar nur<br />
mehr auf 15 Stück Steinwild. Allerdings<br />
waren auch einige abgewandert,<br />
es dürften aber immerhin zwischen<br />
20 und 30 Tiere an der Krankheit<br />
eingegangen sein.<br />
Vorbeugemöglichkeiten<br />
Die zuständigen <strong>Tiroler</strong> Veterinäre<br />
versuchten nun, vorbeugende oder<br />
therapeutische Antworten auf diese<br />
Seuche zu finden. Man holte sich Rat<br />
von dorther, wo schon Erfahrungen<br />
gesammelt waren. Das war in erster<br />
Linie die Schweiz. Vom Vorbeugeprogramm<br />
in Schweizer Schafbeständen<br />
berichtete in der Folge Dr. Paul Ortner.<br />
In einer genauen Untersuchung<br />
hatten Schweizer Experten herausgefunden,<br />
daß es durchaus möglich ist,<br />
Schafherden wirksam vor der Moderhinke<br />
zu schützen und die Krankheit<br />
sogar aus den Herden bzw. aus den<br />
von ihnen bestoßenen Almen ganz zu<br />
verbannen. Das Vorbeugeprogramm<br />
ist allerdings etwas aufwendig. Die<br />
wichtigste Maßnahme besteht darin,<br />
daß die Klauen aller Tiere einmal pro<br />
Woche mit einer keimtötenden Substanz<br />
behandelt werden. Dazu treibt<br />
man die Herden durch eine Wanne,<br />
Die Abnützungsspuren zeigen, daß die schmerzenden<br />
Schalen geschont werden.<br />
Foto: Ferdinand Plattner<br />
Neunjähriger Bock, bereits vom Adler und Kolkraben angenommen.<br />
gefüllt mit einer fünfprozentigen Formalinlösung.<br />
Gesunde Tiere müssen<br />
zwei Minuten diesem Formalinbad<br />
ausgesetzt bleiben, kranke Tiere fünf<br />
Minuten lang. Wenn die Stücke<br />
nachher ein bis zwei Stunden lang auf<br />
trockenem, hartem Boden stehen,<br />
kann das Formalin am besten einwirken.<br />
Darüberhinaus fordert die in der<br />
Schweiz entwickelte „kombinierte<br />
Vorbeugemethode”, daß kranke Tiere<br />
von gesunden strikt getrennt werden,<br />
daß Neuzugänge stets eine vierwöchige<br />
Quarantäne durchmachen müssen,<br />
bis sie zur Herde stoßen dürfen,<br />
daß stark erkrankte Schafe mit Antibiotika<br />
behandelt werden, daß alle gesunden<br />
Tiere geimpft werden, und<br />
zwar mit zwei Grundimpfungen und<br />
einer Auffrischung mindestens einmal<br />
pro Jahr, und daß man versucht,<br />
resistentere Rassen, das sind solche<br />
mit harter Hornsubstanz, bevorzugt<br />
zu züchten. Der Erfolg dieser wohl etwas<br />
aufwendigen Methode war<br />
durchschlagend und könnte ohne<br />
weiteres in anderen Ländern erzielt<br />
werden, wäre man bereit, die Vorbeugemaßnahmen<br />
konsequent umzusetzen.<br />
Schafe vor Almauftrieb<br />
untersuchen<br />
An Bereitschaft und Konsequenz allerdings<br />
fehlt es manchmal, das wußte<br />
der dritte Referent, Dr. Robert<br />
Tauber, zu berichten. Denn für die<br />
Schafhalter gebe es keine Pflicht, die<br />
Schafe vor dem Auftrieb untersuchen<br />
zu lassen, außerdem sei die Moderhinke<br />
veterinärpolizeilich eine nicht<br />
meldepflichtige Krankheit. Man<br />
müsse deshalb auf den guten Willen<br />
der Schafhalter bauen, meinte der<br />
Amtstierarzt des südlichen Wipptales.<br />
Denn daß die Moderhinke dem<br />
Haus- wie dem Wildtier als eine<br />
äußerst schmerzhafte Krankheit erspart<br />
werden sollte, stehe außer Frage.<br />
Dr. Tauber wußte dies in einem anschaulichen<br />
Vergleich nahezulegen:<br />
Die Huftiere gehen ja sozusagen auf<br />
den Zehenspitzen. Die Schalen entsprechen<br />
den Finger- oder Zehennägeln<br />
beim Menschen. Jeder, so Dr.<br />
Tauber, der einmal eine Nagelbettentzündung<br />
mitgemacht hat, weiß von<br />
der besonderen Schmerzempfindlichkeit<br />
dieser Körperstellen. Wenn das<br />
gesamte Körpergewicht auf den entzündeten<br />
Klauen lastet, müssen die<br />
Schmerzen enorm sein. Der Aufruf,<br />
daß die Schafhalter vor dem Almauftrieb<br />
ihre Tiere vom Amtstierarzt untersuchen<br />
lassen mögen, wird nicht<br />
immer befolgt. Dr. Tauber berichtete<br />
auch von der starken Zunahme der<br />
Schafhaltung. Allein im südlichen<br />
Wipptal mit seinen schönen Almen<br />
werden jeden Sommer zu den 2.500<br />
einheimischen Schafen noch rund<br />
1.000 von auswärts kommende aufgetrieben.<br />
10/99 JAGD IN TIROL 4<br />
➜
In aller Kürze . . .<br />
Krankheitsbilder an den Schalen<br />
Einige Ratschläge<br />
für das Wipptal<br />
Einige Rassen erkranken offensichtlich<br />
leichter, zum Beispiel das Texelschaf,<br />
welches auch deshalb im Wipptal<br />
nicht so gern gesehen wird. Er verriet<br />
schließlich, wie der Schafbauer<br />
am schnellsten die eben erfolgte Infektion<br />
feststellen kann. Im Zwischenklauenspalt,<br />
wo sich die Bakterien<br />
zuerst festsetzen, entsteht nach<br />
dem Befall ein übler, fauliger Geruch.<br />
Die kranken Tiere bleiben anfänglich<br />
in der Herde stets etwas zurück. Daran<br />
und später am auffallenden Hinken<br />
erkennt man den Befall ebenfalls.<br />
Im fortgeschrittenen Stadium gehen<br />
auch die Schafe auf den Karpalgelenken,<br />
also sozusagen auf den Knien.<br />
Rege Diskussion<br />
Die anschließende Diskussion war<br />
belebt. Man erkannte daraus die<br />
große Sorge um die Gesunderhaltung<br />
von Wild- und Haustieren. Im Zuge<br />
des Gespräches wurden einige Rezepte<br />
genannt, wie man sich anderswo<br />
vor der Moderhinke schützt. Ein<br />
Schafalmbauer aus Ellbögen berichtete,<br />
daß man auf seiner Alm eine einzige<br />
Salzecke angelegt und so umzäunt<br />
habe, daß die Schafe nur durch einen<br />
schmalen Gang zum Salz kommen.<br />
Der Gang aber wurde mit Schaumgummi<br />
ausgelegt. Das saugfähige<br />
Material wird regelmäßig mit Formalin<br />
getränkt. Auf diese Weise werden<br />
die Klauen der Schafe bei jedem<br />
Gang zum Salz behandelt. In der Folge<br />
sind die Herden gesund geblieben.<br />
Die Veterinäre stimmten zu, daß regelmäßige<br />
Klauenbäder anzuraten<br />
sind. An die Jäger erging der Appell,<br />
Salzlecken nicht dort anzubringen,<br />
wo Schafe und Wildtiere sie gleichzeitig<br />
besuchen können.<br />
Die Schafalmbauern wiederum täten<br />
gut daran, wenn sie die Salzvorgaben,<br />
wie früher üblich, verteilt anbieten<br />
und nicht eine Sammellecke einrichten<br />
würden.<br />
Auf jeden Fall ist es angebracht, die<br />
Lecken auf trockenem, felsigem Untergrund<br />
anzulegen.<br />
Nur gemeinsam gelingt es<br />
Am Ende des Abends wurde als besonders<br />
lobenswert hervorgehoben,<br />
daß es bei dieser Veranstaltung gelungen<br />
war, Nord- und Südtiroler Bauern<br />
und Jäger zusammenzuführen,<br />
um mit gemeinsamen Strategien eine<br />
Krankheit zu bekämpfen. Von den<br />
Referenten wie auch von einigen Diskussionsteilnehmern<br />
wurde zusätzlich<br />
begrüßt, daß hier versucht worden<br />
war, unter Aussparung von Polemiken<br />
das Beste für die den jeweiligen<br />
Interessensgruppen anvertrauten Tiere<br />
zu erreichen.<br />
Heinrich auckentahler<br />
Südtiroler <strong>Jägerverband</strong><br />
• 1974 wurde mit Volksentscheid<br />
die Jagd im Kanton Genf verboten.<br />
Erstaunt stellt man fest, daß<br />
in diesem Kanton gemäß eidgenössischer<br />
Jagdstatistik 1997 unter<br />
anderen Tieren auch 120 Wildschweine<br />
abgeschossen wurden.<br />
Die staatlich besoldeten Jagdschützen<br />
üben ihr Handwerk vor<br />
allem nachts mit Infrarotscheinwerfern<br />
aus, um die zartbesaiteten<br />
und tierliebenden Genferinnen<br />
und Genfer nicht zu erschrecken.<br />
Der Steuerzahler des Kantons<br />
Genf zahlt überdies für sein Jagdverbot<br />
eine beachtliche Stange<br />
Geld. Genfs Jagdschützen sind<br />
übrigens für ihr Handwerk kaum<br />
ausgebildet. Eine strenge Prüfung,<br />
wie sie die Jäger in der übrigen<br />
Schweiz zur Ausübung der Jagd<br />
benötigen, haben sie nicht absolviert.<br />
Genf zeigt, daß es ohne Jagd<br />
nicht geht.<br />
• In Deutschland wird die Jagdzeit<br />
auf Rehböcke und Schmalrehe<br />
vom 16. Mai auf den 1. Mai vorverlegt.<br />
Der Bundesrat hat nämlich<br />
einer Änderung der Bundesjagdzeitenverordnung<br />
zugestimmt,<br />
die Verordnung soll spätestens<br />
zum 1. April 2000 gelten.<br />
• In Frankreich erreichte die Liste<br />
der Jäger bei der Europawahl sechs<br />
Mandate und ist daher mit sechs<br />
Abgeordneten im Straßburger<br />
Parlament vertreten. Sie sind in<br />
der nationalen Wertung die sechstgrößte<br />
Partei hinter den Sozialisten,<br />
den Europakritikern, den<br />
Neogaullisten, den Grünen, den<br />
Zentrumsbürgerlichen und der<br />
UDF jedoch vor den Kommunisten.<br />
Dieses Ergebnis wurde nach<br />
einer von der französischen Stimmenzählkommission<br />
vorgenommenen<br />
Korrektur verlautbart.<br />
5 JAGD IN TIROL ➜ 10/99
Jagdstatistik 1998 bzw. 1998/99<br />
Jagdgebiete, Jagdkarten,<br />
Jagdschutzpersonal,<br />
Wildabschuss und Fallwild<br />
Im Jagdjahr 1998 bzw. 1998/99 wurden<br />
bei sämtlichen Haarwildarten<br />
und den meisten Federwildarten<br />
mehr Abschüsse als im Vergleichsjahr<br />
1997/98 gemeldet.<br />
In den 11.747 Jagdgebieten blieben<br />
bei den Schalenwildarten 38.700<br />
Stück Rotwild, 228.000 Rehe,<br />
26.200 Gemsen, 1.600 Stück Muffelwild<br />
und 17.700 Stück Schwarzwild<br />
auf der Strecke. Bei den Niederwildarten<br />
gab es 186.000 erlegte Hasen,<br />
59.200 Füchse, 30.000 Wiesel,<br />
24.400 Marder, 6.900 Dachse,<br />
200.000 Fasane, 84.600 Wildenten,<br />
20.100 Wildtauben, 8.300 Rebhühner<br />
und 4.100 Schnepfen. Darüberhinaus<br />
wurden 8 Waschbären und 13<br />
Marderhunde geschossen.<br />
Die gesamte Jagdstrecke von 637.000<br />
Stück Haarwild lag im Berichtsjahr<br />
um 5% über dem Ergebnis des vorangegangenen<br />
Jagdjahres. Die Zahl des<br />
erlegten Rotwildes erhöhte sich um +<br />
9%, bei Rehwild um + 3% und bei<br />
Muffelwild um +15%, während die<br />
Abschußtätigkeit bei Gamswild<br />
gleich blieb. Schwarzwild verzeichnete<br />
eine beachtliche Zunahme der Abschüsse<br />
um + 64%. Seit zehn Jahren<br />
erfolgt eine konsequente Bejagung<br />
des Schwarzwildes, um größere Schäden<br />
an den landwirtschaftlichen Kulturen<br />
zu vermeiden.<br />
Die günstigen Witterungsverhältnisse<br />
im Berichtsjahr und das bestehende<br />
EU-Programm über die Stillegung<br />
von Agrarflächen zur Verbesserung<br />
des Lebensraumes der Niederwildpopulationen<br />
trugen bei sämtlichen<br />
Haarwildarten zu höheren Jagdstrecken<br />
bei: Füchse (+14%), Wildkaninchen<br />
(+11%), Wiesel (+8%), Marder<br />
(+7%), Dachse (+6%) und Hasen<br />
(+2%). Bei Federwild gab es mehr<br />
Abschüsse bei Wildenten (+18%),<br />
Wildtauben (+6%), Fasanen (+3%)<br />
und Rebhühnern (+2%). Eine Verringerung<br />
der Jagdstrecken wurden bei<br />
Wildgänsen (-27%) und Schnepfen<br />
(-9%) registriert.<br />
Neben Wildabschüssen kommt es<br />
auch zu Verlusten durch den Straßenverkehr,<br />
durch extreme Witterungsverhältnisse<br />
oder Krankheit. Im Jagdjahr<br />
1998/99 wurden insgesamt<br />
142.000 Verluste gemeldet, um 3%<br />
weniger als im Vergleichsjahr<br />
1997/98. Dieser Rückgang beruhte<br />
ausschließlich auf der Abnahme der<br />
Fallverluste bei Hasen um 13% auf<br />
45.000 Tiere, darunter 72% im<br />
Straßenverkehr.Höhere Verluste gab<br />
es bei Füchsen mit 2.600 Tieren<br />
(+15%, darunter 66% im Straßenverkehr),<br />
Wildkaninchen mit 2.000 Tieren<br />
(+ 65%), Gamswild mit 1.800<br />
Tieren (+28%), Rotwild mit 1.500<br />
Tieren (+6%) und Fasanen mit<br />
21.300 Tieren (+4%, darunter 67%<br />
im Straßenverkehr). Bei Rehwild<br />
wurde ein gleich hoher Fallwildverlust<br />
wie im vorangegangenen Jagdjahr<br />
gemeldet, und zwar 61.200 Tiere,<br />
von denen 58% durch den Straßenverkehr<br />
getötet wurden. Von den insgesamt<br />
11.747 Jagdrevieren (+1%)<br />
waren 665 (+8%) an Ausländer verpachtet.<br />
Bundesweit gab es 18.994<br />
Jagdschutzorgane (+1%), davon 970<br />
Berufsjäger (-6%) und 18.024 Jagdaufseher<br />
(+1 %). Die Gesamtzahl<br />
der gültigen Jahresjagdkarten ging geringfügig<br />
auf 112.774 Stück zurück,<br />
während jene für Ausländer um 1%<br />
auf 7.075 Stück anstieg. Darüberhinaus<br />
wurden 8.602 Jagdgastkarten<br />
(+8%) ausgegeben.<br />
Österreichisches<br />
Statistisches Zentralamt<br />
Wildabschuß 1998 bzw. 19987/99 1)<br />
1)<br />
Außerdem: 8 Waschbären und 13 Marderhunde<br />
10/99 JAGD IN TIROL 6<br />
➜
Fallwild 1998 bzw. 1998/99<br />
7 JAGD IN TIROL ➜ 10/99
Jagdgebiete, Jagdschutzpersonal, Jagdkarten<br />
10/99 JAGD IN TIROL 8<br />
➜
Bartgeier im Revier<br />
Nach 14 Jahren Wiederansiedlung<br />
gilt der Bartgeier in Tirol wieder als<br />
einheimische Wildart. Ganzjährige<br />
Schonung und das Interesse der Jägerschaft<br />
haben eine gute Basis für<br />
seine Zukunft geschaffen. Obwohl<br />
bisher aus nahezu jeder Gebirgsgruppe<br />
Bartgeierbeobachtungen bekannt<br />
wurden, gilt der friedliche Hochgebirgsbewohner<br />
nach wie vor als Rarität<br />
im Revier.<br />
Bartgeier: was er frißt - woher<br />
er kommt?<br />
Der Bartgeier ist auf Knochen verendeter<br />
Tiere spezialisiert. Rund 80%<br />
des gesamten Nahrungsbedarfs deckt<br />
er, indem er Knochen mit seiner<br />
außergewöhnlich scharfen Magensäure<br />
zersetzt. Zur Freilegung des<br />
nahrhaften Knochenmarks bedient er<br />
sich einer speziellen Technik. Aus etwa<br />
80m Höhe werden große Knochen<br />
auf Felsplatten abgeworfen und<br />
die Knochensplitter anschließend<br />
aufgenommen. „Knochenbrecher"<br />
nennt man den Bartgeier heute noch<br />
in Spanien. Die Verdauung von Knochen<br />
ist nur dem Bartgeier möglich.<br />
Er ist der einzige Greif, der diese Nahrungsressource<br />
nutzen kann. Der Rest<br />
der Bartgeier-Nahrung besteht aus<br />
Aas, Fellresten und Sehnen. So<br />
ernähren sich z.B. die Bartgeier im<br />
Paznaun sowie im Lechtal auch im<br />
Herbst noch von im Winter 98/99<br />
verunglücktem Fallwild. Durch die<br />
hohen Verluste dieses extremen Winters<br />
steht dem Bartgeier das ganze<br />
Jahr über genügend Nahrung zur Verfügung.<br />
In anderen Gebieten dienen<br />
vor allem verunglückte Haustiere wie<br />
Schafe und Ziegen als Nahrung (z.B.<br />
in den Ötztaler Alpen). Untersuchungen<br />
in Österreich und in Gebieten, in<br />
denen der Bartgeier bis heute häufig<br />
vorkommt (z.B. in Frankreich oder<br />
Spanien) bestätigten, daß diese Art<br />
nie selbst jagt.<br />
Der Verdacht, Bartgeier könnten<br />
ähnlich anderen großen Greifvögeln<br />
in die Vieh- und Wildbestände eingreifen,<br />
veranlaßte unsere Vorfahren,<br />
den „Lämmergeier" - wie man ihn damals<br />
noch nannte - bis zu seiner Ausrottung<br />
in den Alpen zu verfolgen. In<br />
den letzten Jahrzehnten erkannte<br />
man seine Unschädlichkeit und begann,<br />
einzelne Jungtiere an vier Plätzen<br />
in Österreich, Frankreich, Italien<br />
und der Schweiz freizulassen. Zwischen<br />
1986 und <strong>1999</strong> wurden in<br />
Österreich auf diese Weise 28 Tiere<br />
wieder angesiedelt. Die Populationsdichte<br />
ist allerdings extrem gering,<br />
denn die Bartgeier verteilten sich im<br />
ganzen österreichischen Alpenbereich.<br />
Der heutige Gesamtbestand<br />
wird auf 19 Tiere geschätzt. Die <strong>Tiroler</strong><br />
Bartgeier (sie machen rund 50%<br />
des Gesamtbestandes aus) stammen<br />
zum Großteil vom Freilassungplatz<br />
im Nationalpark Hohe Tauern. Einige<br />
Tiere sind darüber hinaus aus der<br />
Schweiz (Engadin) und Frankreich<br />
(Haute-Savoie) zugewandert.<br />
Zeigen Bartgeier abnormales<br />
Verhalten?<br />
Berufsjäger und Jagdaufseher, Forstleute<br />
sowie Tourengeher berichten<br />
immer wieder von „hautnahen" Begegnungen<br />
mit dem faszinierenden<br />
Vogel. Menschen überfliegt der Bartgeier<br />
durch sein neugieriges Verhalten<br />
oft ungewohnt nahe – 30 Meter Distanz<br />
sind keine Seltenheit. Dieses<br />
Verhalten kann plausibel erklärt werden:<br />
Neugier und Spieltrieb sind für<br />
den Bartgeier typische Verhaltensmuster.<br />
Außer durch uns Menschen drohen<br />
dem Bartgeier keine Gefahren.<br />
Wovor also flüchten?<br />
Falsch ist jedenfalls die Behauptung<br />
den Tieren fehle der nötige Respekt,<br />
da sie in Gefangenschaft gezüchtet<br />
wurden. In der Vergangenheit wurde<br />
dieser Greifvogel offenbar überschätzt.<br />
Obwohl man den Bartgeier<br />
in Ausnahmefällen dabei beobachtet,<br />
Gemsen nieder zu überfliegen, so ist<br />
dieses Verhalten doch ausschließlich<br />
mit dem Spieltrieb und der Neugierde<br />
der Vögel zu erklären. Dabei<br />
kommt es aber niemals zu direktem<br />
Körperkontakt zwischen Wild und<br />
Bartgeier.<br />
„Junge Bartgeier sind dunkel und durch ihre Markierung gut zu erkennen"<br />
(C.Coton)<br />
„Mit 5-7 Jahren sind Bartgeier aufgefärbt; sie haben ihre Markierungen verloren."<br />
(J. Heuret)<br />
9 JAGD IN TIROL ➜ 10/99
Wieviele Bartgeier haben bei<br />
uns Platz?<br />
Bartgeier verteidigen große Territorien.<br />
Untersuchungen ergaben 30.000<br />
bis 60.000 ha pro Brutpaar. Das entspricht<br />
in etwa der 10-fachen Fläche<br />
eines Steinadlerreviers. Ähnlich anderen<br />
Wildtieren ist die Siedlungsdichte<br />
der Bartgeier in erster Linie vom Futterangebot<br />
abhängig. Höhere Ansprüche<br />
in der Qualität der Reviere<br />
(z.B. Ausdehnung von Felswänden)<br />
schränken den nutzbaren Lebensraum<br />
zusätzlich ein. Daraus ergibt<br />
sich eine Kapazitätsgrenze, die deutlich<br />
unter einem Zehntel der Steinadlerpopulation<br />
liegt. Das Vorkommen<br />
des Bartgeiers schließt das des Steinadlers<br />
nicht aus, dennoch ergeben<br />
sich (z.B. bei der Wahl der Horstplätze)<br />
immer wieder aggressive Auseinandersetzungen<br />
zwischen den beiden<br />
Arten; nahezu immer geht dabei der<br />
Bartgeier als Gewinner hervor.<br />
Bartgeier-Zähltage <strong>1999</strong><br />
Im Mai <strong>1999</strong> wurde gemeinsam mit<br />
der <strong>Tiroler</strong> Jägerschaft erstmals eine<br />
umfassende Bartgeier-Zählung in<br />
Österreich durchgeführt. Dabei wurden<br />
einige neue Bartgeiervorkommen<br />
bekannt. Neben dem Lechtal – welches<br />
bereits seit 1992 Heimat des<br />
Bartgeiers ist – zählen nun auch die<br />
Ötztaler Alpen und das Paznaun zu<br />
Das Journal „Der Bartgeier”, das jeder Beobachter<br />
kostenlos zugesandt bekommt. Personen, die Bartgeierbeobachtungen<br />
machen, nehmen an einer<br />
Verlosung wertvoller Preise teil.<br />
Knochen sind die Hauptnahrung des Bartgeiers (EGS-Archiv)<br />
den ständig besiedelten Gebieten. Besonders<br />
interessant ist der Bezirk Landeck:<br />
Hier hält sich rund ein Drittel<br />
(5-6 Tiere) des gesamten österreichischen<br />
Bestandes auf. In den Gebieten<br />
Wetterstein, Karwendel, Stubaier Alpen<br />
und Kaisergebirge tauchen zwar<br />
immer wieder einzelne Bartgeier auf.<br />
Ob es sich dabei um Durchzügler<br />
oder um Standvögel handelt, kann allerdings<br />
bis jetzt nicht mit letzter Sicherheit<br />
gesagt werden.<br />
Durch die gute Zusammenarbeit mit<br />
der Jägerschaft konnten im vergangenen<br />
Jahr neue interessante Erkenntnisse<br />
gewonnen werden. Die Anzahl<br />
der Beobachtungen stieg um das<br />
Vierfache.<br />
Bartgeier beobachten<br />
und gewinnen!<br />
Die einzigartige Kooperation zwischen<br />
verschiedenen Interessensgruppen,<br />
besonders aber viele fachkundige<br />
Hinweise aus der Jägerschaft ermöglichen<br />
seit letztem Jahr, einzelnen Tieren<br />
während ihrer jugendlichen Wanderphase<br />
quer durch die Alpen zu folgen,<br />
bis sie schlußendlich im Alter<br />
von ca. 5 Jahren seßhaft werden.<br />
Dennoch sind Meldungen von Bartgeierpaaren<br />
selten und Brutnachweise<br />
fehlen in Österreich bis heute. Mit<br />
Hilfe der <strong>Tiroler</strong> Jägerschaft kann die<br />
Wiederbesiedlung (Reviergründung)<br />
der Alpen mit Bartgeiern besser dokumentiert<br />
werden. Um Mitteilung<br />
von Sichtungen (auch verjährter Beobachtungen)<br />
wird dringend gebeten.<br />
Zur Meldung von Beobachtungen<br />
wurde ein Meldekarten-System entwickelt.<br />
Karten gibt es bei der <strong>Tiroler</strong><br />
Jägerschaft oder unter der Telefonnummer<br />
0 664 /1306117. Jeder Beobachter<br />
bekommt das Journal „Der<br />
Bartgeier" kostenlos zugesandt und<br />
nimmt Ende <strong>1999</strong> an einer Verlosung<br />
wertvoller Preise teil.<br />
10/99 JAGD IN TIROL 10<br />
➜
Ein Weidmannsheil den Jubilaren<br />
Im <strong>Oktober</strong> gratulieren die <strong>Tiroler</strong> Jäger den Weidkameraden<br />
Zur Vollendung<br />
des 91. Lebensjahres:<br />
Josef Krämmel, Peretshofen, D<br />
Zur Vollendung<br />
des 90. Lebensjahres:<br />
Rudolf Prennig, Fügen<br />
Zur Vollendung<br />
des 88. Lebensjahres:<br />
Dipl.-Ing. Eckart Pall, Aldrans<br />
Zur Vollendung<br />
des 87. Lebensjahres:<br />
Stanislaus Darblay, Paris, F<br />
Josef Bamberger, Kössen<br />
Zur Vollendung<br />
des 85. Lebensjahres:<br />
Franz Hofer, Neustift<br />
Zur Vollendung<br />
des 84. Lebensjahres:<br />
Max Stadlmair, Schwoich<br />
Rudolf Schölzhorn, Sölden<br />
Zur Vollendung<br />
des 81. Lebensjahres:<br />
Hubert Hinterholzer, Waakirchen, D<br />
Zur Vollendung<br />
des 80. Lebensjahres:<br />
Josef Schwentner, Kössen<br />
Rino Baldo, Aldeno, I<br />
Johann Gassler, Hatting<br />
Zur Vollendung<br />
des 79. Lebensjahres:<br />
Franz Wierer, Mayrhofen<br />
Leo Spaini, Füllingsdorf, CH<br />
Karl Klemenc, Lienz<br />
Fritz Mählitz, Salzgitter, D<br />
Zur Vollendung<br />
des 78. Lebensjahres:<br />
Dr. Wofgang Pinsker, Schwaz<br />
Hubert Pfeifhofer, Amlach<br />
Gustav Weis, Wattens<br />
Zur Vollendung<br />
des 77. Lebensjahres:<br />
Walter Kneissl, Kufstein<br />
Josef Pfeifer, Kappl<br />
Zur Vollendung<br />
des 76. Lebensjahres:<br />
Karl Finkernagel, Weer<br />
Felix Pirktl, Mieming<br />
Arthur Rhomberg, Lans<br />
Erwin Schneider, Mayrhofen<br />
Zur Vollendung<br />
des 75. Lebensjahres:<br />
Rudolf Auer, Jerzens<br />
Walter Haselwanter, Innsbruck<br />
DDr. Rudolf Lukesch, Uffing, D<br />
Bernhard Prem, St. Ulrich a.P.<br />
Anton Walder, Dölsach<br />
Ulrich Zoller, Tarrenz<br />
Zur Vollendung<br />
des 70. Lebensjahres:<br />
Otto Bartholomey, Dortmund, D<br />
Johann Baumgartner,<br />
Niederdorferberg<br />
Herbert Bühl, Krems-Rehberg<br />
Dr. Erhard Hahn, Frankfurt, D<br />
Johann Heis, Leutasch<br />
Gottfried Jäger, Telfes<br />
Alfred Marth, Hochgallmig<br />
Werner Schadwell, Nürnberg, D<br />
Dominikus Widmoser sen.,<br />
Kitzbühel<br />
Zur Vollendung<br />
des 65. Lebensjahres:<br />
Hans Joachim Bels, Cadolzburg, D<br />
Alfons Büttner, St. Anton a.A.<br />
Karl Harlass-Neuking,<br />
Regensburg, D<br />
Hans-Dieter Michael Heindl,<br />
Velbert, D<br />
Andreas Hilber, Trins<br />
Rolf Kallenberger, Brackenheim, D<br />
Mag. Rudolf Köck, Kolsass<br />
Franz Messner, Achenkirch<br />
Heinz Mockler, Tamm, D<br />
Ing. Karl Pach, Wien<br />
Heinrich Segbers, Münster, D<br />
Ernst Seifert, Nauders<br />
Brigitta Suchy, Wien<br />
Ludwig Wex, Ellmau<br />
Zur Vollendung<br />
des 60. Lebensjahres:<br />
Anton Auer, Schmirn<br />
Erwin Auer, Dölsach<br />
Hans Bäumler, Hohenems<br />
Hans-Jürgen Böss, Stechow, D<br />
Reiner Johann Ernst Brach, Mühlheim<br />
a.d. Ruhr, D<br />
Dr. Giovanni Brega, Milano, I<br />
Edmund Efinger, Aldingen, D<br />
Franz Erler, Vomp<br />
Max Falkner, Sölden<br />
Hubert Fuchs, Pfunds<br />
Karl Gatt, Absam<br />
Fritz Inderst, Gries a.Br.<br />
Eckard Jokisch, Remscheid, D<br />
Fred Kalchgruber, Vomp<br />
Karl Karrer, Unterlangkampfen<br />
Leo Kindl, Neustift<br />
Dipl.-Ing. Rolf-Heinz Kolb,<br />
Bad Harzburg, D<br />
Heinrich Leitner, Ramsau i.Z.<br />
Franz Madreiter, Pfunds<br />
Hubert Maier, Drohlshagen, D<br />
Josef Malaun, Nassereith<br />
Ludwig Matt, Landeck<br />
Rudolf Hermann Maria Reef,<br />
Oldenzaal, NL<br />
Kurt Rittershaus, Kempfen, D<br />
Rudolf Rochus, Hainfeld<br />
Werner Schön, Sinsheim, D<br />
Johann Schöpf, Längenfeld<br />
Gudrun Schulz, Hövelhof, D<br />
Johann Seiser, Reutte<br />
Siegfried Steger, Telfs<br />
Peter Steiert, Au, D<br />
Giuseppe Vigasio, Brescia, I<br />
Giuseppe Vilotto,<br />
Cavaion Veronese, I<br />
Dr. Friedrich von Mallinckrodt,<br />
Chieming, D<br />
Nachträglich ein kräftiges<br />
Weidmannsheil zur Vollendung<br />
des 75. Lebensjahres dem<br />
Kameraden Ernst Kranzer, Schwaz<br />
11 JAGD IN TIROL ➜ 10/99
Was ist Weidgerechtigkeit?<br />
Es war einer jener Tage, an denen man auch den berühmten Hund nicht vor die Tür jagt, Regenwolken<br />
und Nebelfetzen hingen tief, ein Gang ins Revier war sinnlos.<br />
Daher besuchte ich wieder einmal mit meiner Frau die Notburgakirche in Eben am Achensee. Dieses hervorragende<br />
Beispiel spätbarocker Baukunst wurde renoviert und ist immer einen Besuch wert. Es schadet<br />
auch nicht, wenn man dabei nicht nur gafft, sondern auch kurz betet. Anschauen sollte man sich auch die<br />
Deckengemälde, die Ausschnitte aus der Heiligenlegende zeigen. Bemerkenswert für Jäger ist besonders eines,<br />
das die Aufnahme der hl. Notburga in den Himmel zeigt. Im Hintergrund ist Schloss Thurneck (die heutige<br />
Landeslehranstalt Rotholz) und der dazugehörige große „Thiergarten” zu sehen. Mauerreste dieses riesigen<br />
Gartens findet man heute noch. Dargestellt sind im Garten Hirsche und gepflanzte Bäume, die gegen das<br />
Schälen geschützt sind. Entstanden ist dieses Deckenfresko vor ca. 260 Jahren. Die Jagd auf Hirsche in<br />
„Thiergärten” in der damaligen Feudalzeit ist für uns heutige Jägerinnen und Jäger unvorstellbar. Die Lust<br />
am Töten vor Zuseherinnen stand wohl im Mittelpunkt. Wir wenden uns selbstherrlich mit Grausen. Die<br />
Menschheit hat doch Fortschritte gemacht, besonders in der Weidgerechtigkeit!<br />
Am nächsten Tag hatte ich Zeit, in alten Jagdzeitschriften zu lesen. In einer Ausgabe der „Pirsch” (Heft 10,<br />
<strong>Jahrgang</strong> <strong>1999</strong>) fand ich einen Artikel von Ulrich Wojtschikovski von der Wildbiologischen Gesellschaft<br />
München über Schalenwildmanagement. Ich las ihn besonders kritisch und aufmerksam, denn ich schätze<br />
seine Gesellschaft und seine Ansichten eher selten. Einen Absatz daraus möchte ich aber zitieren: „Heute<br />
schon sind bei uns so manche Maßnahmen umstritten, die unter dem Vorwand der Schadensvorbeugung<br />
oder der Abschusserleichterung geläufig sind. Zum Beispiel Wintergatter. Es bringt zweifellos eine Entlastung<br />
für den Wald, wenn Rotwild während der nahrungsarmen Zeit auf kleinen Flächen eingesperrt wird, aber<br />
Wintergatter werden immer unverhohlener mißbraucht: In manchen Revieren verbringen Hirsche mehr<br />
Zeit innerhalb als außerhalb dieser Gatter, und man erlaubt sich immer größere Bestandszahlen. Das<br />
ist geradezu eine Pervertierung der Winterfütterung und ein Rückfall in die Zeiten der Feudaljagd.<br />
Auch die Kirrung wird zunehmend zur illegalen Sommerfütterung und dient vielerorts längst nicht<br />
mehr zum Abschuss, sondern zum Anlocken von übermäßig viel Wild.”<br />
Dazu passen noch einige Sätze aus einem Leserbrief in „Wild und Hund” (Heft 9, <strong>Jahrgang</strong> <strong>1999</strong>). Es ging<br />
in einer teilweise sehr hart geführten Diskussion um die Jagd in Gattern. Ein Doktor schreibt: „Ich habe seit<br />
Jahrzehnten immer wieder in Jagdgattern gejagt. An diesen wenigen Jagdtagen und nach einer Anreise von<br />
bis zu 700 km möchte ich sicher sein, dass Wild vorhanden ist und in Anblick kommt. Eine derartige<br />
Wilddichte lässt sich mit Rücksicht auf die Belange der Land- und Forstwirtschaft nur in Gattern aufrechterhalten,<br />
in denen gefüttert wird. Die Menschheit hat doch Fortschritte gemacht - besonders in der<br />
Weidgerechtigkeit! Vielleicht aber in Einzelfällen doch nicht? Natürlich sind wir in Tirol vor<br />
solchen Unsitten sicher! Bei uns wird nur weidgerecht gehegt und gejagt! !<br />
Dass auch in Tirol in Einzelfällen ganzjährig Rotwild gefüttert wird, ist<br />
natürlich nicht wahr!<br />
Dass mit der Unsitte der Abschussverkäufe vereinzelt Schindluder getrieben<br />
wird, ist natürlich auch nicht wahr!<br />
Was ist dann wahr?<br />
Sind manche heute wirklich weidgerechter als vor 100 oder 300 Jahren?<br />
Das fragt sich resigniert<br />
die Jagadistel<br />
10/99 JAGD IN TIROL 12<br />
➜
MITTEILUNGEN<br />
DER GESCHÄFTSSTELLE<br />
6020 Innsbruck, Adamgasse 7a, Tel. 0 <strong>51</strong>2 / 57 10 93 od. 57 49 73,<br />
Fax 0 <strong>51</strong>2 / 57 10 93-15, e-mail: tjv@tirol.com<br />
Weidmannsruh<br />
unseren Jagdkameraden<br />
Andreas Schwaiger sen.<br />
Kirchberg i.T., 86 Jahre<br />
Bürozeiten<br />
der Geschäftsstelle<br />
Von Montag bis Donnerstag jeweils<br />
von 7.30 bis 13.00 Uhr und von<br />
14.00 bis 17.00 Uhr; am Freitag von<br />
7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Rechtsberatung<br />
Nach telefonischer Voranmeldung<br />
(0 <strong>51</strong>2 / 57 10 93, 57 49 73) können<br />
kurzfristig Termine mit unserem<br />
Rechtsberater Dr. Stefan Zelger vereinbart<br />
werden.<br />
In der Geschäftsstelle werden abgegeben<br />
oder auf Wunsch zugesandt:<br />
• Verbandsabzeichen für den Hut<br />
(ATS 60,–), als Anstecknadel<br />
(ATS 50,–)<br />
• Jagderlaubnisscheinvordrucke<br />
(ATS 5,–)<br />
• Wildbretanhänger (ATS 5,– )<br />
• Wildbrethygiene - eine reich illustrierte<br />
Broschüre auf Basis der<br />
Wildfleischverordnung über das<br />
richtige Aufbrechen und Auswerfen<br />
(ATS 25,– )<br />
• Broschüre „Lebensraumverbesserung<br />
für das Wild im Bergland”<br />
(ATS 60,–)<br />
• Broschüre „Wer war es?”, Erkennen<br />
von Raubtierrissen (ATS<br />
40,–)<br />
• Kollektivverträge für Berufsjäger<br />
(ATS 25,–)<br />
• Hinweistafeln, Format 30 x 40 cm<br />
(ATS 100,–)<br />
• Autoaufkleber (ATS 10,–)<br />
• Wildfleisch-Direktvermarktung<br />
Ein Hygieneleitfaden für alle, die<br />
mehr aus dem Wildbret machen<br />
wollen. (ATS 60,–)<br />
• Musterpachtverträge (ATS 25,–)<br />
• Broschüre „Richtiges Erkennen<br />
von Wildschäden am Wald”<br />
(ATS 95,–)<br />
Jubiläumsabzeichen<br />
„50 Jahre <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>”<br />
Das Abzeichen „50 Jahre <strong>Tiroler</strong><br />
<strong>Jägerverband</strong>” ist zum Preis von ATS<br />
100,– in der Geschäftsstelle des TJV<br />
erhältlich.<br />
Achtung<br />
Jagdaufseheraspiranten!<br />
Auf mehrfachen Wunsch erwägt der<br />
<strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong> wieder einmal,<br />
einen Jagdaufseher-Ausbildungslehrgang<br />
im Sommer (in den ersten beiden<br />
Juli-Wochen) zu veranstalten, um<br />
auch jenen Personen, die zum üblichen<br />
April-Termin verhindert sind,<br />
die Möglichkeit zu bieten, an dieser<br />
Ausbildung teilzunehmen bzw. die<br />
daran anschließende Jagdaufseherprüfung<br />
abzulegen.<br />
Eine weiter Möglichkeit bestünde<br />
darin, im Jahr 2000 zwei Kurse abzuhalten,<br />
und zwar im April und im Juli,<br />
Voraussetzung dafür ist allerdings,<br />
daß sich mindestens 40 Bewerber für<br />
die jeweiligen Termine melden.<br />
Es ergeht daher der Aufruf, der Geschäftsstelle<br />
des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es,<br />
Tel. 0 <strong>51</strong>2 / 57 10 93, verbindlich<br />
mitzuteilen, für welchen der angebotenen<br />
Termine sich die Jagdaufseher-<br />
Anwärter aussprechen.<br />
28 D<br />
12 F<br />
14 S<br />
Herbert Unterwurzacher<br />
Innsbruck, 82 Jahre<br />
Friedrich H. Esser<br />
Düsseldorf, 67 Jahre<br />
Sonne & Mond<br />
im <strong>Oktober</strong>/November<br />
15 F<br />
16 S<br />
17 S l<br />
18 M<br />
19 D<br />
20 M<br />
21 D<br />
22 F<br />
23 S<br />
24 S K<br />
25 M<br />
26 D<br />
27 M<br />
29 F<br />
30 S<br />
31 S L<br />
1M<br />
2D<br />
3M<br />
4D<br />
5F<br />
6S<br />
7S<br />
8Mk<br />
9D<br />
10 M<br />
11 D<br />
13 S<br />
Sonne Mond<br />
Aufgang Untergang Aufgang Untergang<br />
<strong>Oktober</strong><br />
7.33 18.27 13.09 22.10<br />
7.35 18.25 14.00 22.58<br />
7.36 18.23 14.46 23.52<br />
7.38 18.21 15.27 00.<strong>51</strong><br />
7.39 18.19 16.03 –<br />
7.41 18.18 16.35 1.55<br />
7.42 18.16 17.04 3.04<br />
7.44 18.14 17.32 4.15<br />
7.45 18.12 18.00 5.29<br />
7.47 18.10 18.28 6.46<br />
7.48 18.09 19.00 8.04<br />
7.50 18.07 19.36 9.24<br />
7.<strong>51</strong> 18.05 20.18 10.42<br />
7.53 18.03 21.08 11.56<br />
7.54 18.02 22.06 13.02<br />
7.56 18.00 23.10 13.58<br />
6.58 16.58 00.19 14.44<br />
November<br />
6.59 16.57 – 14.22<br />
7.01 16.55 00.28 14.53<br />
7.02 16.54 1.37 15.21<br />
7.04 16.52 2.44 15.46<br />
7.05 16.<strong>51</strong> 3.50 16.09<br />
7.07 16.49 4.56 16.33<br />
7.08 16.48 6.00 16.57<br />
7.10 16.46 7.03 17.24<br />
7.12 16.45 8.05 18.53<br />
7.13 16.43 9.05 18.27<br />
7.15 16.42 10.03 19.06<br />
7.16 16.41 10.55 19.<strong>51</strong><br />
7.18 16.39 11.43 20.42<br />
7.19 16.38 12.25 21.38<br />
13 JAGD IN TIROL ➜ 10/99
Aus den Bezirken<br />
BEZIRK INNSBRUCK-LAND<br />
Hubertusfeier<br />
in Steinach a. Br.<br />
Samstag, 6. November <strong>1999</strong><br />
Programm:<br />
Ab 18.00 Uhr:<br />
Sammeln der Jägerschaft und<br />
Gäste bei der „Kreidl-Säge”<br />
(Gschnitztalkreuzung)<br />
18.30 Uhr:<br />
Abmarsch zum Kurpark,<br />
anschließend Begrüßung<br />
durch den Bezirksjägermeister,<br />
Grußworte der Ehrengäste<br />
19:00 Uhr:<br />
Segnung des Hubertushirsches,<br />
Hubertusmesse,<br />
Festansprache durch<br />
Bezirksjägermeister<br />
Mag. Paul Steixner<br />
Die Hubertusfeier wird von<br />
der<br />
Musikkapelle Steinach und der<br />
„Jagdhornbläsergruppe<br />
Wipptal”<br />
musikalisch umrahmt.<br />
21:00 Uhr:<br />
Hubertusball mit den „Haller<br />
Küb’l” im „Wipptalcenter”<br />
(zusätzlich zum Kartenkauf<br />
sind Reservierungen in der<br />
Geschäftsstelle des TJV,<br />
Tel. 0 <strong>51</strong>2 / 57 10 93,<br />
oder bei Hgm. Josef Spörr,<br />
Tel. 0 52 72 / 63 66,<br />
unbedingt erforderlich!)<br />
Bei der Tombola sind<br />
Wildabschüsse zu gewinnen.<br />
Der Eintritt zum Ball beträgt<br />
ATS 100,–. Die Eintrittskarten<br />
der Ballbesucher nehmen<br />
automatisch an der Verlosung<br />
eines Birkhahnabschusses teil.<br />
BEZIRK INNSBRUCK-STADT<br />
Regierungsrat<br />
OSR Herbert Unterwurzacher †<br />
Ein jeder Tag ist grau und leer<br />
und manches Auge tränenschwer,<br />
wenn man vom Glöcklein hell begleitet<br />
zum Grab hin auf den Friedhof schreitet.<br />
Wir Jäger stehen stumm am Grab,<br />
der letzte Bruch fällt still hinab;<br />
nun halte ew’ge Weidmannsruh,<br />
Du alter, treuer Jagdfreund Du!<br />
Er war ein echter Jägersmann,<br />
wie man ihn sich nur wünschen kann;<br />
viel Freude hat - naturverbunden -<br />
er stets in Feld und Wald gefunden.<br />
Jedoch für jedes Erdenleben<br />
muß es einmal ein Ende geben;<br />
wir alle wissen es heut nicht,<br />
wann es erlischt, das Lebenslicht.<br />
Der Tod, er hinter ihm schon stand,<br />
nahm ihm die Büchse aus der Hand;<br />
des Freundes Weg ist nun sehr weit:<br />
Hinüber in die Ewigkeit!<br />
Wir aber denken im Gebet<br />
an ihn, der vor dem Richter steht;<br />
Herr, schenk ihm dort die ew’ge Ruh<br />
und guten Anblick noch dazu!<br />
Am 14. September <strong>1999</strong>, im 83. Lebensjahr,<br />
ist Herbert Unterwurzacher<br />
in die ewigen Jagdgründe abberufen<br />
worden.<br />
Anstelle eines Nachrufes und seinem<br />
Wunsche entprechend, den er anläßlich<br />
seines 80. Geburtstages ausgesprochen<br />
hat, veröffentlichen wir vorstehendes<br />
Gedicht. Herbert Unterwurzacher<br />
meldet sich damit ein letztes<br />
Mal posthum zu Wort - genauso,<br />
wie er es zu Lebzeiten so oft in unserer<br />
„Jagd in Tirol” getan hat.<br />
Weidmannsdank und<br />
Weidmannsruh, lieber Freund!<br />
BEZIRK KITZBÜHEL<br />
hw<br />
Josef Schwentner - ein 80er<br />
Am 10. <strong>Oktober</strong> feierte Josef<br />
Schwentner, vulgo „Embacher Sepp”,<br />
aus Kössen im Kreis seiner Jagdkameraden<br />
seinen 80sten Geburtstag.<br />
Der Jubilar geht seit 1952 im Genossenschaftsjagdrevier<br />
Kössen I auf die<br />
Jagd und war davon zwei Pachtperioden<br />
Mitpächter. Sepp Schwentner<br />
ist bemerkenswert rüstig, und es ist<br />
für ihn eine Selbstverständlichkeit, im<br />
Winter jeden Tag den Weg zur Rotbzw.<br />
Rehwildfütterung zurückzulegen<br />
und diese beispielhaft zu versorgen.<br />
Es ist für ihn das Schönste, wenn<br />
er „sein Wild” an der Fütterung beobachten<br />
kann. Seine Jagdkameraden<br />
wünschen dem Sepp weiterhin beste<br />
Gesundheit und hoffen, daß er noch<br />
möglichst viele Jahre seiner Jagdpassion<br />
nachgehen kann.<br />
Hegemeister WM Toni Krepper<br />
10/99 JAGD IN TIROL 14<br />
➜
BEZIRK LANDECK<br />
Jagdliche Schießbewerbe<br />
13. Bezirkshubertusfeier in<br />
Feichten/Kaunertal<br />
Samstag, 23. <strong>Oktober</strong> <strong>1999</strong><br />
Programm:<br />
18.15 Uhr:<br />
Sammeln der Jäger, südliche<br />
Dorfeinfahrt in Feichten.<br />
18.30 Uhr:<br />
Abmarsch des Jägerzuges durch<br />
den Ort zum „Kaunertal-Center”<br />
in der Reihenfolge Musikkapelle,<br />
Schützenkompanie, Hundestaffel,<br />
Jagdhornbläser, Hubertushirsch<br />
(begleitet vom Erleger des Hubertushirschen,<br />
Pirschführer und Jagdbegleiter),<br />
Jagdpächter und Hegemeister,<br />
Ehrengäste, Jägerschaft des<br />
Bezirkes und Teilnehmer aus der<br />
Bevölkerung.<br />
19.00 Uhr:<br />
Begrüßung durch Bezirksjägermeister<br />
Vinzenz Gstrein; Jagdleiter<br />
Jägermeister Otto Gitterle spricht<br />
über die Bedeutung der Jagd im<br />
Kaunertal, Festansprache des<br />
Landesjägermeisters von Tirol<br />
Dr. Rudolf Wieser.<br />
19.30 Uhr:<br />
Hubertusmesse<br />
Die Feier wird musikalisch umrahmt<br />
durch die Musikkapelle<br />
Kaunertal und die Bezirksjagdhornbläsergruppe<br />
Landeck.<br />
20.30 Uhr:<br />
Grußworte durch den Bgm. Eugen<br />
Larcher, Eröffnung des<br />
Hubertusballs.<br />
Es unterhält Sie die „Angerberger<br />
Tanzlmusig - der harte Kern”.<br />
Eintritt: ATS 100,–/Person<br />
Österreichisches Jägerschaftsschießen<br />
in Achenkirch<br />
Die Mannschaft des <strong>Tiroler</strong> <strong>Jägerverband</strong>es<br />
ging beim diesjährigen österr.<br />
Jägerschaftsschießen, das am 29. August<br />
auf dem Schießstand des TJV in<br />
Achenkirch ausgetragen wurde, als<br />
deutlicher Sieger mit einem Vorsprung<br />
von 26 Ringen hervor. Erstmals<br />
war auch eine Mannschaft aus<br />
Südtirol vertreten. Den Einzelsieg<br />
holte sich Raimund Endl aus Oberösterreich.<br />
Geschossen wurden je fünf<br />
Schuß auf eine Gams- und Rehbockscheibe<br />
auf 200m, auf eine Fuchsund<br />
Murmeltierscheibe auf 100m, als<br />
Zeitlimit für die 20 Wertungsschüsse<br />
waren 15 Minuten vorgegeben.<br />
Ergebnisse:<br />
1. Raimund Endl, OÖ, 194; 2. Thomas<br />
Schöpf, T, 193; 3. Franz Singer,<br />
T, 193; 4. Robert Rathammer, NÖ,<br />
192; 5. Ernst Demmelmayer, S, 182;<br />
6. Heinz Hagen, V, 191; 7. Andreas<br />
Atzl, T, 191; 8. Günther Hafner, S,<br />
191; 9. Hans Irausek, S, 190; 10. Annemarie<br />
Tanzer, T, 190; 11. Walter<br />
Rehrl, S, 189; 12. Karl Fröstl, W, 189<br />
Mannschaftswertung:<br />
1. Tirol, 1.122; 2. Salzburg, 1.096; 3.<br />
Niederösterreich, 1.062; 4. Oberösterreich,<br />
1.061; 5. Steiermark,<br />
1.025; 6. Kärnten, 1.016; 7. Südtirol,<br />
1.010; 8. Burgenland, 974; 9. Wien,<br />
898; 10. Vorarlberg, 880<br />
Staatsmeisterschaft<br />
im Wurfscheibenschießen<br />
Am 14. und 15. August <strong>1999</strong> wurde<br />
in Innsbruck/Arzl die österr. Staatsmeisterschaft<br />
im Wurfscheibenschießen,<br />
Bewerb Jagd FU ausgetragen.<br />
Veranstalter war der VJWÖ -<br />
Landesverband Tirol und die WSG<br />
Swarovski Optik.<br />
Ergebnisse:<br />
Junioren: 1. Roman Steibl, NÖ, 138;<br />
2. Daniel Kostenzer, T, 132; 3. Hubert<br />
Rossmann, St., 129<br />
Allgem. Klasse: 1. Leopold Kammerberger,<br />
NÖ, 147; 2. Franz Schandl<br />
sen., NÖ, 146; 3. Helmut Rosskopf<br />
NÖ, 145; 4. Karl Lammer, St. , 144;<br />
5. Gerhard Schwarz, St., 142; 6. Johann<br />
Dienst, NÖ, 140; 7. Friedrich<br />
Gaber, T, 140<br />
Senioren: 1. Heinrich Strauss, NÖ,<br />
142; 2. Friedrich Steigersdorfer, OÖ,<br />
136; 3. Walter Stocksreiter, K, 135<br />
Mannschaften: 1. Niederösterreich I<br />
(Kammersberger, Rosskopf, Schandl)<br />
438; 2. Steiermark I (G. Falkner,<br />
Schwarz, Rexeis) 417; 3. Niederösterreich<br />
II (Haas, Österreicher, Wenzel)<br />
415<br />
Die Bezirksstelle Landeck,<br />
sowie die Hegeringe des<br />
Bezirkes beehren sich, Sie und<br />
Ihre Angehörigen sowie Gäste<br />
und die Bevölkerung<br />
herzlichst einzuladen.<br />
Die siegreiche <strong>Tiroler</strong> Mannschaft: v.l. Franz Singer, Götzens; Annemarie Tanzer, Neustift; Andreas Atzl,<br />
Kufstein; Mag. Christian Messner, Schwaz; Thomas Schöpf, Neustift, WM Sepp Bamberger, Bächental.<br />
15 JAGD IN TIROL ➜ 10/99
Jagdhundewesen<br />
Österreichischer<br />
Jagdgebrauchshunde-<br />
Verband<br />
Neue Prüfungsordnung für Bracken<br />
Die Brackenkommission des Österreichischen Jagdgebrauchshunde-Verbandes<br />
(ÖJGV) hat unter Mitwirkung<br />
der in Österreich vertretenen Verbandsvereine Österreichischer<br />
Brackenverein, Klub <strong>Tiroler</strong>bracke, Austrian Beagle<br />
Club, Österreichischer Basset- und Laufhundeklub und<br />
Klub für Schweizer Laufhunde, die zucht- und prüfungsmäßig<br />
Rassen der F.C.I. Gruppe 6 (Bracken / Laufhunde)<br />
betreuen, eine gemeinsame Prüfungsordnung für alle<br />
Bracken dieser Rassengruppe erarbeitet. Als Grundlage<br />
dienten die bestehenden Prüfungsordnungen, welche sich<br />
oft nur durch anders lautende Benennungen einzelner<br />
Prüfungsfächer unterscheiden. Alle Delegierten der betreffenden<br />
Verbandsvereine haben konstruktive Aspekte unter<br />
Berücksichtigung rassespezifischer Eigenschaften eingebracht,<br />
um eine einfache, unkomplizierte Prüfungsordnung<br />
zu erstellen, die den Leistungsanforderungen aller<br />
Brackenrassen entspricht.<br />
Ab <strong>1999</strong> prüfen die Verbandsvereine Österreichischer<br />
Brackenverein, Klub <strong>Tiroler</strong>bracke, Österreichischer Bassett-<br />
und Laufhundeklub und der Klub für Schweizer<br />
Laufhunde gemeinsam nach der „ÖJGV-Prüfungsordnung<br />
für Bracken”. Innerhalb dieser genannten Verbandsvereine<br />
ist ab sofort der Richteraustausch möglich. 92 Leistungsrichter<br />
haben bisher an den Vorstellungsseminaren<br />
der neuen Prüfungsordnung teilgenommen und sind somit<br />
berechtigt, ab sofort ihre Richtertätigkeit auszuüben.<br />
Prüfungsordnungen, Prüfungszeugnisse im Durchschreibeverfahren<br />
und die ÖJGV-Nennformulare können angefordert<br />
werden bei: Franz Wolfmayr, Leibnitzer Straße 43,<br />
A-4020 Linz, Tel. 0 732 / 78 74 12.<br />
Gert Dobrovolny - Vors. d. ÖJGV-Brackenkommission<br />
Informations-Folder<br />
„Der Österr. Jagdgebrauchshundeverband”<br />
Organisation und Mitgliedsvereine<br />
erhältlich im Generalsekretariat.<br />
Richterordnung - Interpretationen<br />
Der Vorstand des ÖJGV beschloß folgende Interpretationen<br />
zur Richterordnung:<br />
- zu § 3 Punkt 3 Abs. C: . . . die geforderte Absolvierung<br />
einer VGP als Leistungsrichteranwärter mit einem<br />
Hund hat vollständig zu erfolgen.<br />
- zu § 5 Punkt 9: die geforderte Absolvierung einer Gebrauchsprüfung<br />
als Hundeführer hat erfolgreich zu erfolgen<br />
(mind. 3. Preis).<br />
Klub <strong>Tiroler</strong>bracke<br />
Jahrestreffen der Gebietsführung<br />
Steiermark/Niederösterreich<br />
Am 29. August <strong>1999</strong> trafen sich fast 50 Mitglieder und Familienangehörige<br />
zum schon traditionell gewordenen Jahrestreffen<br />
der Gebietsführung Steiermark/Niederösterreich<br />
oberhalb von Kindberg im Mürztal beim Gasthof<br />
„Ochsenbauer”.<br />
Gebietsführer Gert Dobrovolny berichtete über die Aktivitäten<br />
im abgelaufenen Jahr, Ing. Erich Temmel stellte die<br />
neue Prüfungsordnung vor und Wolfgang Rohl betonte<br />
die Wichtigkeit der Hundeschulung für den praktischen<br />
Einsatz im Revier und als Vorbereitung für die Prüfungen.<br />
Klubobmann Machalitzky teilte mit, daß auf Grund der<br />
erhöhten Welpenanzahl alle Welpenwünsche im laufenden<br />
Jahr erfüllt werden könnten.<br />
Gemeinsam mit dem Gebietsführer überreichte er Ehrenzeichen<br />
für langjährige Mitgliedschaften und Urkunden<br />
sowie Preise für abgelegte Anlagen- und Gebrauchsprüfungen.<br />
Im Anschluß an die Versammlung wurden 5 Junghunde<br />
des s-r-Farbschlages formbewertet.<br />
Alles in allem eine Veranstaltung, die viel zum Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
der Mitglieder beiträgt.<br />
Herbstprüfungen <strong>1999</strong><br />
15./16. 10.: Gebietsführungen Innsbruck 2 und 3<br />
(Gebietsführer Ragg und Bösch)<br />
23./24. 10.: Gebietsführung Südtirol<br />
12./13. 11.: Gebietsführung Innsbruck 1<br />
(Gebietsführer Kempf)<br />
13./14. 11.: Gebietsführung Osttirol<br />
20./21. 11.: Gebietsführung Oberland<br />
(Bezirke Imst und Landeck)<br />
16 JAGD IN TIROL ➜ 10/99
Hundeführer, die mit ihren <strong>Tiroler</strong>bracken im Herbst<br />
<strong>1999</strong> zur Anlagen- oder Gebrauchsprüfung antreten wollen,<br />
nehmen bitte rechtzeitig (mindestens 14 Tage vor dem<br />
Prüfungstermin) mit dem für sie zuständigen Gebietsführer<br />
Kontakt auf. Selbstverständlich können auch alle anderen<br />
Mitglieder und Freunde der <strong>Tiroler</strong>bracke an den Prüfungen<br />
teilnehmen, werden jedoch ersucht, die Weisungen<br />
der Prüfungsleiter und Leistungsrichter zu beachten.<br />
Anfragen wegen Prüfungen sind an den zuständigen Gebietsführer,<br />
an den Prüfungsreferenten (Tel. 0 52 26 / 24<br />
36) oder an den Obmann (Tel. 0 <strong>51</strong>2 / 36 23 89) zu richten.<br />
Brandlbracken-Welpen, hervorragende jagdliche<br />
Zucht (mit Papieren) Anfang Dezember abzugeben.<br />
Anfragen: Josef Haidacher, Angerberg 25, A-6300<br />
Wörgl, Tel. 0 53 32 / 56 3 27<br />
Österreichischer<br />
Schweißhundeverein<br />
Vorprüfungen<br />
7.) BGS-Rüde „Goran vom Riederberg”, ZBN 7240/98,<br />
Züchter: WM Helmut Eder, Achenkirch, Führer: Siegfried<br />
Mittermeier, Grafing/ München. Der Rüde bestand<br />
mit 160 Punkten.<br />
8.) BGS-Hündin „Blanka vom Zemmergrund”, ZBN<br />
7165/98. Züchter: ROJ Franz Wechselberger, Führer: Didi<br />
Wechselberger, Hippach. Die Hündin erreichte mit 170<br />
Punkten ein sehr gutes Ergebnis.<br />
9.) BGS- Hündin „Ambra vom Kaisergraben”, ZBN<br />
7210/98. Züchter: Gerhard Pienz, Mötz, Besitzer. Siegfried<br />
Bermanseder, Hinterriß. Die Hündin bestand die<br />
Prüfung mit 168 Punkten.<br />
Bei günstiger Witterung und guten feuchten Bodenverhältnissen<br />
konnte eine gute Durchschnittsquote von 166<br />
Punkten erreicht werden.<br />
Einen besonderen Dank an den Jagdpächter Herrn Zipperle<br />
für die freundliche Bereitstellung des Reviers sowie<br />
allen Richtern und Organisatoren, die zu einer gelungenen<br />
Vorprüfung beigetragen haben.<br />
Mit Weidmannsheil und Ho Rüd Ho!<br />
Gebietsführer Paul Leismüller<br />
Am 31. August und 1. September wurde in der Hinterriß<br />
die erste diesjährige Vorprüfung abgehalten. Von den neun<br />
gemeldeten Hunden haben alle die Prüfung bestanden.<br />
1.) BGS-Rüde „Gero vom Riederberg”, ZBN 7239/98,<br />
Züchter: WM Helmut Eder, Achenkirch, Führer: Gerhard<br />
Federspiel, Rettenschöß. Der Rüde bestand mit 148<br />
Punkten.<br />
2.) BGS-Hündin „Britta vom Zemmergrund”, ZBN<br />
7164/98. Züchter: ROJ Franz Wechselberger, Führer: Erwin<br />
Eberl, Mayrhofen. Die Hündin erreichte 154 Punkte.<br />
3.) BGS-Hündin „Deska vom Hochreith”, ZBN<br />
7185/98. Züchter: Elisabeth Wimmer, Führer: Johannes<br />
Mairhofer, Sautens. Die Hündin bestand die Prüfung mit<br />
158 Punkten.<br />
4.) BGS-Hündin „Rone vom Weißen Dirndl”, ZBN<br />
7284/98. Züchter: WM Karl Schmid, Achenkirch, Führer:<br />
Fritz Vötter, Aurach. Die Hündin erreichte mit 196<br />
Punkten ein sehr gutes Ergebnis.<br />
5.) BGS-Rüde „Anton vom Kaisergrund”, ZBN<br />
7205/98. Züchter Gerhard Pienz, Mötz, Führer: Andreas<br />
von Imhoff, Deutschland. Der Rüde erzielte das ausgezeichnete<br />
Ergebnis von 198 Punkten.<br />
6.) BGS-Rüde „Robin vom Weißen Dirndl”, ZBN<br />
7245/98. Züchter: WM Karl Schmid, Achenkirch, Führer:<br />
derselbe. Der Rüde erreichte das gute Ergebnis von<br />
168 Punkten.<br />
10/99 JAGD IN TIROL 17<br />
➜
Unsere Leser meinen . . .<br />
Zum Artikel „Die Zaunbauer”<br />
Zum Artikel „Die Zaunbauer” in der<br />
Folge 7-8/99 der „Jagd in Tirol”<br />
möchte ich einige Ergänzungen und<br />
hoffentlich auch Klarstellungen anbringen.<br />
In diesem sehr polemisch geschriebenen<br />
Artikel kommt wieder klar zum<br />
Ausdruck, der größte Feind des Jägers<br />
ist der Jäger, in diesem Fall die Jagadistel.<br />
Der wegen der Errichtung eines Wintergatters<br />
an den Pranger gestellte Berufsjäger<br />
hat aus seiner Verantwortung<br />
heraus, in Absprache mit dem<br />
Grundeigentümer und auch mit den<br />
Forstleuten, eine Initiative zum<br />
Schutz des Waldes aber auch seines<br />
Wildes gestartet. Die Errichtung des<br />
Wintergatters hat natürlich für helle<br />
Aufregung bei den Jagdnachbarn aber<br />
auch bei den jagdlich Verantwortlichen<br />
gesorgt. Eine durchgeführte<br />
Überprüfung der jagdrechtlichen<br />
Zulässigkeit für dieses Gatter hat ergeben,<br />
daß es die Jagdbetriebseinrichtung<br />
Wintergatter im <strong>Tiroler</strong> Jagdgesetz<br />
nicht gibt. Nach § 40(1)12 Jagdgesetz<br />
ist es verboten, in einem Jagdgebiet<br />
Vorkehrungen zu treffen, welche<br />
dem Wild das Einwechseln ermöglichen,<br />
es jedoch hindern, an der<br />
gleichen Stelle wieder aus dem betreffenden<br />
Jagdgebiet auszuwechseln.<br />
Das Wildgatter ist nicht an der Grenze<br />
zum benachbarten Jagdrevier entstanden,<br />
allerdings in einer relativ nahen<br />
Entfernung 150 bis 200 m vor<br />
der Reviergrenze. Im Zaun sind an<br />
der Seite zum benachbarten Jagdrevier<br />
keine Einsprünge angebracht,<br />
demnach ist ein Einspringen, aber<br />
auch ein Auswechseln nicht möglich<br />
und daher nicht gegen das Gesetz.<br />
Wesentlich interessanter allerdings als<br />
die jagdrechtliche Seite ist die Erfahrung<br />
nach einem Winterbetrieb des<br />
Gatters. Der Abschuß des Rotwildes<br />
war vom Berufsjäger bereits Ende<br />
November zu 100 % erfüllt, daher<br />
herrschte große Ruhe im Gatter, aber<br />
auch im übrigen Revier. Daß das Gatter<br />
erst Ende Mai geöffnet wird und<br />
daß der Abschuß auch innerhalb des<br />
Zaunes erfüllt wird, ist eine beleidigende<br />
Unterstellung. Das Gatter wurde<br />
in der zweiten Maiwoche geöffnet,<br />
das Rotwild hat außerhalb des Zaunes<br />
gesetzt und innerhalb des Zaunes fiel<br />
kein Schuß.<br />
Der Vorschlag der Jagadistel, anstelle<br />
eines Wintergatters mit dem gleichen<br />
finanziellen Aufwand forstliche Kulturen<br />
in Fütterungsnähe einzuzäunen,<br />
zeigt, daß ihm die Meinung unseres<br />
Herrn Landesjägermeisters<br />
fremd ist, nach der eine waldgerechte<br />
Jagd für einen Wildstand zu sorgen<br />
hat, trotz dessen Vorhandenseins die<br />
forstlich notwendigen Mischbaumarten<br />
ohne Schutzmaßnahmen aufwachsen<br />
können. Das Wesen einer<br />
natürlichen Waldverjüngung besteht<br />
darin, daß sich auf großen Flächen<br />
Verjüngung einstellt und eine möglichst<br />
artenreiche Baumartenmischung<br />
erzielt wird. Im Jagdrevier des<br />
diffamierten Berufsjägers sind wunderschöne<br />
Verjüngungen der Mischbaumarten<br />
- auch der Tanne - unverbissen<br />
zu finden. Diesem Berufsjäger<br />
ist die Meinung seines Landesjägermeisters<br />
eine Richtschnur. Aus seiner<br />
Verantwortung für den Wald hat er,<br />
nachdem in seinem Revier vom BM<br />
für Land- und Forstwirtschaft ein<br />
Schutzwaldsanierungsprojekt genehmigt<br />
worden ist, Überlegungen angestellt,<br />
wie er trotz den im Projekt geforderten,<br />
gerade noch tolerierbaren<br />
Wildschäden, einen ordentlichen<br />
Jagdbetrieb aufrecht halten kann. Dazu<br />
gehört vor allem ein intensiver Abschuß<br />
bei Rehwild, bei Gamswild in<br />
nicht artgerechten Lebensräumen<br />
und eine ordnungsgemäße Rotwildbewirtschaftung.<br />
Das Wintergatter ist<br />
ein Versuch, geförderte Schutzwaldsanierungsprojekte<br />
mit hohen finanziellen<br />
Zuschüssen für den Waldeigentümer,<br />
einen ordnungsgemäßen<br />
Waldbau, aber auch eine artgerechte<br />
Wildbewirtschaftung aufrechtzuerhalten.<br />
Ich teile mit der Jagadistel die Abneigung<br />
gegen Zäune. Er meint Wilderschießungsgatter,<br />
ich meine Schutzmaßnahmen<br />
für Aufforstungsflächen.<br />
Interessant für mich war festzustellen,<br />
daß sich die Ausbildung der Berufsjäger<br />
doch auch mit Wintergattern beschäftigt,<br />
denn in der gleichen Folge<br />
der „Jagd in Tirol”, in der die Zaunbauer<br />
kritisiert werden, ist auf Seite<br />
17 ein Foto über den Besuch der Berufsjägerlehrlinge<br />
in einem Wintergatter<br />
- allerdings in der Steiermark -<br />
zu sehen.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Dipl.-Ing. Heinz Walch, Reutte<br />
Danke für die Glückwünsche<br />
Über die, mir in „Jagd in Tirol” überbrachten<br />
Glückwünsche anläßlich<br />
meines 60. Geburtstages im Juni<br />
<strong>1999</strong> habe ich mich sehr gefreut.<br />
Auf diesem Wege möchte ich mich<br />
recht herzlich bedanken und meine<br />
Verbundenheit mit der <strong>Tiroler</strong> Jägerschaft<br />
zum Ausdruck bringen.<br />
Ich wünsche Ihnen und mir auch<br />
weiterhin die Bewahrung der wunderbaren<br />
Schöpfung in Ihrem Lande<br />
seitens der Jägerschaft und Ihrer geschätzten<br />
Repräsentanten.<br />
Meine diesjährige Jagdzeit habe ich<br />
im Juni mit der Bockjagd in der<br />
Leutasch eröffnet!<br />
Weidmannsheil<br />
Kurt Rohnstadt, Kreuztal-Fellingh., D<br />
Das Jubiläumsabzeichen ist zum Preis von ATS<br />
100,– in der Geschäftsstelle des TJV erhätlich.<br />
18 JAGD IN TIROL ➜ 10/99
Ein „Osttiroler” muß es sein!<br />
Zu Hause im flachesten Teil Österreichs,<br />
dem Marchfeld und den angrenzenden<br />
Donauauen, wo es noch<br />
heute gute Strecken beim Niederwild<br />
gibt, die Rehe starke Kronen schieben<br />
und die mächtigen Auhirsche wachsen.<br />
Nicht zu vergessen die sich immer<br />
stärker vermehrenden Sauen.<br />
So zogen mich von je her zwei<br />
Wildarten ganz besonders in den<br />
Bann, eben die Schwarzkittel, ob ihrer<br />
Intelligenz und Unberechenbarkeit,<br />
und die hoch oben in den<br />
schroffen Bergen stehenden Gams.<br />
Seit nunmehr fast 2 Jahrzehnten verbringen<br />
wir unseren Urlaub dort, wo<br />
die höchsten Berge Österreichs stehen,<br />
die massivste Ansammlung von<br />
„3000ern” ist - Osttirol - und wo<br />
auch wir in den vielen Jahren „geländegängig”<br />
geworden sind. Unsere<br />
zweite Heimat, die extrem steilen<br />
Berge, denen nichts etwas anhaben<br />
kann und die nur mitleidig auf unser<br />
hektisches Treiben herabzuschauen<br />
scheinen, die dazugehörigen Bergbauern,<br />
welche sich ihr Brot heute<br />
noch schwerer verdienen als ihre<br />
Zunftkollegen in anderen Teilen<br />
Österreichs. Wenn der Traktoreinsatz<br />
überhaupt manchmal möglich ist,<br />
dann nicht mit fast 40 km/h über flache<br />
Felder, wo heute noch jeder<br />
Strauch „im Wege steht und unnütz<br />
ist”. Die duftenden Bergwiesen werden<br />
hier vielerorts unter extremen<br />
Strapazen noch händisch gemäht und<br />
dabei tun diese Bauern mehr für die<br />
Erhaltung unserer Landschaft, als ihnen<br />
selbst bewußt ist. Fällt eine Mahd<br />
aus, bedeutet das eine kleine Katastrophe.<br />
Und so schroff wie die Berge und die<br />
Landschaft scheinen die Menschen<br />
hier zu sein, wie sie Albin Egger-<br />
Lienz in seinen Gemälden festhielt,<br />
aber dem ist nicht so, freundlich, liebenswert<br />
und wenn man sie besser<br />
kennt, mit offenem Herzen ausgestattet<br />
sind sie.<br />
Eben gerade in diesen Bergen und<br />
Hängen steht das mich so faszinierende<br />
Gamswild. Kein Gams aus einem<br />
anderen Bundesland durfte es sein<br />
und schon gar kein Waldgams. Nein -<br />
ein echter Osttiroler Hochgebirgler<br />
muß es sein. Viele werden an dieser<br />
Stelle denken, was spielt es schon für<br />
eine Rolle wo er her ist, wenn die Trophäe<br />
an der Wand hängt. Doch nicht<br />
diese allein entscheidet bei der Jagd.<br />
Für mich muß auch das „Rundherum”<br />
und das Erlebnis stimmen. Jagd<br />
ist eben mehr, als vielleicht mit einem<br />
halben Kofferaum voller „Knochen”<br />
nach Hause zu kommen und dann<br />
noch unzufrieden zu sein, weil die Erlegten<br />
die gewünschte Punkteanzahl<br />
um einige Zehntel verfehlten.<br />
Durch Sepp, einen einheimischen Jäger,<br />
den wir zwanglos im Urlaub kennenlernten<br />
und den gegenseitigen „jagerischen<br />
Draht” entdeckten, wurde<br />
ein Jahr vorher ein Gams im Eigenjagdrevier<br />
seines Cousins bestellt -<br />
besser gesagt gefragt, ob ein Abschuß<br />
möglich sei. Beim nächsten Telefonat<br />
verkündete Sepp mit ehrlicher Freude,<br />
daß es klappen wird und er sich<br />
von seinen Kühen und der Alm für<br />
diese Zeit freinimmt und selbst der<br />
Pirschführer sein wird.<br />
Die Urlaubssachen im Auto verstaut,<br />
mit mehr Aufmerksamkeit auf das<br />
„Jagdzeugs”, vor allem für die Bergjagd,<br />
festes Schuhwerk, Bergstecken<br />
und für umschlagendes Wetter gerüstet.<br />
Deutsch-Kurzhaar Hündin Tara<br />
v.d. Zista hatte vorsorglich, damit sie<br />
nicht vergessen wird, schon lange Zeit<br />
vorher am Rücksitz Platz genommen.<br />
Von wegen vergessen, sie ist doch (wie<br />
alle unsere Hunde vorher) immer<br />
mit, egal ob im Urlaub oder auf der<br />
Jagd oder sonstwo, denn sie ist nicht<br />
irgendein Hund, der erst im Herbst<br />
aktiviert wird - nein - sie ist volles Familienmitglied<br />
und treuester Weidkamerad.<br />
Angekommen in unserer „Heimat”,<br />
bleibt auch am Weg zur Alm der Sepp<br />
schon stehen, um die Details in Sachen<br />
Gams zu besprechen. Ein Probeschuß<br />
im Revier sitzt haargenau. Unsere<br />
Waffen sind immer GEE (4cm<br />
Hochschuß auf 100 m) eingeschossen.<br />
Also noch einmal die Bestätigung<br />
für Schützen, Pirschführer und Jagdherrn.<br />
Ach ja, auch der Probeschuß<br />
meiner Gattin, ebenfalls „passionierter<br />
Weidmann” sitzt ebensogut, sie<br />
soll ein ihr von Sepp geschenktes<br />
Murmel in einem anderen Revier erlegen.<br />
Die <strong>Tiroler</strong> Jagdkarten werden<br />
gelöst und Lois stellt den Jagderlaubnisschein<br />
aus - ohne den geht hier gar<br />
nichts.<br />
19 JAGD IN TIROL ➜ 10/99
Zur Jagdhütte geht es am nächsten<br />
Nachmittag mit dem Auto die rauhen<br />
Serpentinen bis an die 2.000 m Seehöhe.<br />
Dann 20 Minuten zu Fuß steil<br />
bergauf zur Hütte. Was habe ich bloß<br />
als Proviant im Rucksack? Einen Sack<br />
Zement? Nein, aber vom Gewicht her<br />
ähnlich. Es erwartet uns ein „Jagdhüttchen”<br />
zirka 3 x 3m, 1 Stockbett,<br />
Bank mit Tisch und 1 Bullerofen. Neben<br />
der Hütte ein Trog mit ständig<br />
fließendem frischem Gebirgswasser,<br />
30 m dahinter 1 Plumpsklo allererster<br />
Marke. Ich habe schon sogenannte<br />
„moderne WC’s” erlebt, welche nicht<br />
die Sauberkeit dieses Örtchens aufwiesen,<br />
und vor der Hütte eine kleine<br />
Bank mit Tisch. Es ist nicht eine dieser<br />
feudalen Jagdgemächer, nein, eine<br />
kleine winzige Jagdhütte, die vor Regen<br />
und Kälte Unterschlupf bietet<br />
und auch dem Bauern, wenn ihn „ein<br />
Wetter" überrascht, ein Dach über<br />
dem Kopf bietet. Für uns einfach ein<br />
liebliches jagdliches Knusperhäuschen.<br />
Meine Frau erklärt sich bereit,<br />
die Hütte zu richten. Lieber wäre sie<br />
zwar mit uns mitgegangen, aber drei<br />
Jäger und zwei Hunde sind für die<br />
gut auf weite Distanz äugenden Gams<br />
vielleicht doch etwas viel. Eine Prozession<br />
am Berg ist nicht unbedingt<br />
notwendig.<br />
Gestärkt mit einer Speckjause und ein<br />
wenig Gerstensaft steigen wir von unserem<br />
Stützpunkt ins Gamsgebirge<br />
auf. Herrlich die Komposition des<br />
Duftes von Bergheu, Latschen, Lärchen,<br />
Beeren und Pilzen, von der<br />
man hier einfach „abbeissen” kann.<br />
An der Baumgrenze angelangt, richten<br />
wir, Sepp, BB-Hündin Aika vom<br />
Raderhof und ich, uns am diesseitigen<br />
Hang ein. Dazwischen ein Felsund<br />
Gesteinsabrutsch, vis-à-vis einige<br />
wenige Lärchen und Latschen und<br />
dazwischen gebettet, kleine Fetzen<br />
von Bergwiesen, jedoch vorherrschend<br />
der blanke Fels - klassisches<br />
Hochgebirge.<br />
Vorerst ist Ruhe angesagt. Das Gewehr<br />
(ein Steyr-Mannlicher SBS 96,<br />
Kal. .30-06) wird auf unsere<br />
Rucksäcke gebettet und ich probiere<br />
die Auflage der Waffe mit einigen Anschlagübungen<br />
- könnt’ besser nicht<br />
sein! Sepp erklärt mir einige markante<br />
Punkte und die Distanz dazu. Auf<br />
die untere Wiese 250 m, bis zur Salzkiste<br />
220 m, bis dort drüben 150 m<br />
und gleich dort bei den paar kleinen<br />
Lärchen gar nur 110 m. Alles früher<br />
schon einmal mit dem Entfernungsmesser<br />
gemessen.<br />
Mehrere Stunden vergehen. Die Lodenkotze<br />
leistet gegen die eintretende<br />
Kälte hervorragende Dienste und<br />
kann meiner Meinung nach auch von<br />
den modernsten Jagdbekleidungen<br />
nicht abgelöst werden. Kolkraben, ein<br />
Fichtenkreuzschnabel und andere<br />
Vögel vertreiben uns die Zeit. Ein<br />
Rehbock treibt hier Mitte August an<br />
der Baumgrenze noch seine Angebetete<br />
wie besessen durch die karge Natur.<br />
Da drüben! 4 Stück Gams kommen<br />
über den Rücken. Eine „Volksschultruppe”.<br />
4 Jahrlinge sind es und<br />
vertreiben uns über eine Stunde die<br />
Zeit, als wüßten sie, daß es nicht ihnen<br />
gilt. Dann ein weiterer Jahrling,<br />
ganz alleine, trägt eine starke Krucke<br />
für sein Alter, gute Auslage, der Bursche<br />
wird hier wohl einmal der Platzbock<br />
sein und die anderen durch den<br />
Schnee jagen. Links taucht eine Geis<br />
auf, nicht schußbar. Sepp wundert<br />
sich darüber, wie gut ich als Flachlandler<br />
das Gamswild finde und ansprechen<br />
kann, ehrlich gesagt gehe<br />
ich ja schon viele Jahre mit anderen<br />
auf die Gamsjagd - aber wahrscheinlich<br />
„purer Zufall oder so” erwidere<br />
ich.<br />
Während ich mit dem Glas auf die<br />
Geis blicke, ist Sepp total aus dem<br />
10/99 JAGD IN TIROL 20<br />
➜
Häuschen. Dort oben ein Bock, Abschußbock,<br />
gibt schon was her mit<br />
seinem Krickel, müßte für sein Alter<br />
und dieses Revier aber besser sein. Ich<br />
finde den genannten - aber halt - der<br />
steht ja auf der oberen kleinen Wiese<br />
unterm Fels. „270 m sein’s bis durt<br />
auffi, i loß es Dir, ob’st schoisst oder<br />
net, passen tuat er” kein „schiass oder<br />
tummel Di, jetzt, sunst, . . .” nein,<br />
kein hetzen und drängen. „wenn’s net<br />
geht, spuit a ka Rolle, loßt es, nocha<br />
krieg mia morgen oder später an ondern”.<br />
Ob der guten Auflage und im Hinterkopf<br />
die Gewißheit, daß der „SBS<br />
96” exzellent schießt und das Vertrauen<br />
auf die „NORMA-Vulkan 11,7 g”<br />
richte ich das Fadenkreuz auf den<br />
Gams. Ich weiß bis heute nicht, warum<br />
mich der „jagdliche Schüttelfrost”<br />
nicht beutelte, aber er ist gottseidank<br />
an diesem Tag ausgeblieben. Beide<br />
Ellbogen am Boden, die rechte Hand<br />
am Abzug, mit der linken den Schaft<br />
an die Schulter eingesetzt, machen<br />
die Balken des Fadenkreuzes nicht<br />
den geringsten „Wackler”. Es klingt<br />
jetzt vielleicht etwas vermessen, aber<br />
auch ich traue mir den Schuß zu, was<br />
auch für den Schützen selbst äußerst<br />
wichtig ist.<br />
Der Bock läßt sich Zeit, zeigt uns das<br />
Weidloch - Gauner du. „S’isch scho<br />
weit, heb lei auf’n Ziemer, oba nit<br />
aussi”. Vorher eingeprägt, daß mein<br />
Geschoß 30 cm auf 300 m fällt - muß<br />
hinhauen. Aber auch nicht zu viel<br />
verwirren lassen, von den Tabellen in<br />
den vielen Fachzeitschriften „rauf<br />
und runter”, Höhenlage, usw., usw.,<br />
usw., . . .<br />
Jetzt steht er breit, nach wie vor kein<br />
Wackeln des Absehens und ich bin<br />
mir sicher, diesen Schuß steil bergauf<br />
verantworten zu können. Wäre auch<br />
nur einer der notwendigen Punkte:<br />
Waffe, Munition, Auflage und eigenes<br />
Vertrauen nicht 100%ig gewesen,<br />
die Kugel hätte den Lauf nie verlassen.<br />
Im Knall reißt es dem Gams den<br />
Boden unter den Läufen weg, er<br />
überschlägt sich zweimal, schlegelt,<br />
fällt wegen der Steilheit weiter herunter<br />
und macht 3 niedrige Fluchten<br />
hinter ein Latschenfeld.<br />
Heute gibt es kein Holen mehr, die<br />
Nacht am Berg ist kalt und dem<br />
Wildbret kann nichts geschehen. Viel<br />
zu gefährlich in der anbrechenden<br />
Dunkelheit noch einmal aufzusteigen,<br />
um auf den Gegenhang zu kommen.<br />
Nach dem Abstieg zur Jagdhütte<br />
schmeckt das Gulasch aus der Dose,<br />
welches mit kleingeschnittenen<br />
Würsten verfeinert wurde. Zu Hause<br />
verspüre ich kaum solchen Appetit<br />
auf dieses Gericht. Die Szenerie vom<br />
Berg wird noch mehrere Male ausführlich<br />
besprochen. Unsere „vierpfotigen<br />
Damen” haben sich schon eingerollt<br />
und träumen wahrscheinlich<br />
ihre eigenen Jagdgeschichten, danach<br />
klettern auch wir in unsere „Fallen”,<br />
reißen noch einige Witze und schlafen<br />
dann auch ein.<br />
Der Wecker ist für 6.30 Uhr gestellt,<br />
läutet aber dann nur mehr pro forma,<br />
schon weit früher sind wir munter.<br />
Heißer Löskaffee, der Besuch des Ortes,<br />
wo die Tür ein Herzchen trägt,<br />
und Erfrischen am Trog lassen den<br />
Tag beginnen - das Wetter wird halten.<br />
Nach dem erneuten Aufstieg stehen<br />
wir vor meinem „Osttiroler”. Hier<br />
oben sieht es schon etwas anders aus.<br />
Der Hang ist so steil, daß jeder<br />
Schritt bedachtsam getan werden<br />
muß und ein Sitzen kaum möglich<br />
ist. Der Gams liegt genau da, wo wir<br />
ihn gestern zuletzt von unten in seiner<br />
kurzen Todesflucht hinbrechen<br />
sahen. Mit einem sauberen Schuß ist<br />
der Bock schon gestern Sekunden<br />
nach dem Knall im Gamshimmel gewesen.<br />
Erstaunlich, wie das Geschoß<br />
auf diese Distanz noch sehr guten<br />
Ausschuß lieferte. Eines soll an dieser<br />
Stelle hier trotzdem gesagt werden -<br />
auf diese Weite möchte ich nicht unbedingt<br />
öfter schiessen müssen.<br />
Ich würde am liebsten die Freude<br />
über mein Weidmannsheil herausschreien,<br />
doch hier oben herrscht so<br />
friedvolle Stille,<br />
die ich nicht<br />
stören will. Sepp<br />
überreicht mir<br />
strahlend den<br />
Latschenbruch,<br />
als hätte er selbst<br />
geschossen und läßt mich dann mit<br />
meinem Gams allein. Vorsicht beim<br />
Gehen ist hier angesagt, jeder falsche<br />
Tritt auf der extrem steilen kleinen<br />
Bergwiese würde das „Aus” bedeuten.<br />
Sepp sagt mahnend: „Wenn’st do<br />
rutschs’t, no is vorbei”.<br />
Ein kleines Stück weiter unten wurden<br />
meine Frau und unsere DK-<br />
Hündin abgelegt. Tara darf uns nun<br />
schon herauf entgegenlaufen und bei<br />
den beiden Hundedamen gibt es wegen<br />
des Erlegten kein Gezänk, sie betrachten<br />
ihn als ihr Stück und vertragen<br />
sich gut, was ja bei diesem Geschlecht<br />
unter Menschen nicht immer<br />
so sein soll, sagt man zumindest.<br />
Das Wildbret ordentlich versorgt,<br />
noch eine Jause zu uns genommen,<br />
ein Flascherl vom Roten war auch im<br />
Rucksack, und danach zu Lois, dem<br />
Jagdherrn, der sich ebenso gefreut hat<br />
und einmal mehr stolz auf sein uriges<br />
Revier ist.<br />
Hier heroben ist es für meine Begriffe<br />
noch harte und bodenständige Jagd,<br />
wo der Jäger noch Jäger sein darf und<br />
man die Zusammenhänge der Natur<br />
zwischen Leben und Tod noch kennt<br />
und weiß, wenn der Speck auf den<br />
Tisch kommen soll, muß vorher ein<br />
Schwein geschlachtet werden.<br />
Einige Tage später kann meine Frau<br />
einen braven, mittelalten Murmel mit<br />
gutem Schuß erlegen, was unseren<br />
Urlaub, gepaart mit dem Weidwerk,<br />
abrundet. Der Nebel und der Regen<br />
liegen die nächste Zeit schwer in den<br />
Hängen und so vertreiben wir uns die<br />
Stunden mit Lesen (Jagdliteratur),<br />
kurzen Wanderungen, Kühe nach<br />
Hause treiben und Besuch und<br />
Plausch bei lieben Leuten. Unsere<br />
Gedanken sind schon im kommenden<br />
Jahr. Wenn uns der Herrgott und<br />
Diana gut gesinnt sind, soll es vielleicht<br />
wieder auf einen „Osttiroler”<br />
gehen. Weidmannsheil !<br />
Peter Dolecek<br />
Aufsichtsjäger für Hochgebirgsjagd<br />
Nähe Innsbruck gesucht.<br />
Zuschriften unter Nr. 1004 an Prologo Werbeagentur<br />
GmbH., Brixner Str. 1, 6021 Innsbruck<br />
21 JAGD IN TIROL ➜ 10/99
Jagdverpachtungen<br />
Der Forstbetrieb Hopfgarten der ÖBf AG, A- 6361 Hopfgarten i. B., Brixentaler Straße 37, verpachtet<br />
für den Zeitraum vom 1. April 2000 bis 31. März 2010 im Offertweg:<br />
Eigenjagd „Spielberg”<br />
Größe ca. 350 ha<br />
Lage: in der Gemeinde Fieberbrunn, Bezirk Kitzbühel<br />
Genehmigter Abschuß im Durschnitt der letzten fünf Jahre:<br />
2 Stück Rotwild, 5 Stück Rehwild,<br />
2 Stück Gamswild, 1 großer Hahn alle 2 Jahre<br />
Revier gut erschlossen, eine Jagdhütte<br />
Mindestpachtschilling ATS 270,–/ha ohne Nebenkosten, welche ca. 60 % des Pachtschillings betragen.<br />
Angebotsabgabe bis 11. 11. <strong>1999</strong>, um 9.00 Uhr in der Forstbetriebskanzlei möglich.<br />
Eigenjagd „Schwarzachtal”<br />
Größe ca. 500 ha<br />
Lage: in der Gemeinde Fieberbrunn, Bezirk Kitzbühel<br />
Genehmigter Abschuß im Durschnitt der letzten fünf Jahre:<br />
2 Stück Rotwild, 6 Stück Rehwild,<br />
2 Stück Gamswild, 1 kleiner Hahn<br />
Revier gut erschlossen<br />
Mindestpachtschilling ATS 250,–/ha ohne Nebenkosten, welche ca. 60 % des Pachtschillings betragen.<br />
Angebotsabgabe bis 11. 11. <strong>1999</strong>, um 11.00 Uhr in der Forstbetriebskanzlei möglich.<br />
Eigenjagd „Reschar Klobenstein”<br />
Größe ca. 380 ha<br />
Lage: in der Gemeinde Kössen, Bezirk Kitzbühel<br />
Genehmigter Abschuß im Durschnitt der letzten fünf Jahre:<br />
5 Stück Rotwild, 6 Stück Rehwild,<br />
5 Stück Gamswild<br />
Revier gut erschlossen<br />
Mindestpachtschilling ATS 200,–/ha ohne Nebenkosten, welche ca. 60 % des Pachtschillings betragen.<br />
Angebotsabgabe bis 12. 11. <strong>1999</strong>, um 9.00 Uhr in der Forstbetriebskanzlei möglich.<br />
Informationen und Anbotsunterlagen können beim Forstbetrieb Hopfgarten gegen eine Gebühr<br />
von ATS 500,– unter Telefon 05335/2214, Telefax 05335/2214-20 angefordert werden.<br />
22 JAGD IN TIROL ➜ 10/99
Büchertips - Neues Video - Neue CD<br />
Willi Burkhart<br />
Große Kleine Jagd<br />
60 Jahre im Revierdienst<br />
172 Seiten,<br />
ausschließlich<br />
Originalfotos,<br />
Leineneinband,<br />
ISBN 3-<br />
85208-024-X,<br />
Preis: ATS<br />
374,–, DM<br />
57,–, SFR<br />
53,–, erhältlich<br />
beim<br />
Österr. Jagdund<br />
Fischerei-<br />
Verlag, 1080<br />
W i e n ,<br />
Wickenburggasse<br />
3, Tel. 01/40<strong>51</strong>636, Fax<br />
01/40<strong>51</strong>636-36<br />
Auslieferung für Deutschland:<br />
Herold Verlagsauslieferung,<br />
Kolpingring 4, D-82041<br />
Oberhaching/<br />
München, Tel. 0 89 / 61 38<br />
71-0, Fax 089/61387120<br />
Die Bilanz eines langen Lebensweges,<br />
der stets durch die<br />
Jagd geprägt war: als Jugendlicher<br />
unter dem strengen Auge<br />
des väterlichen Oberförsters;<br />
in harten und entbehrungsreichen<br />
Kriegsjahren, als die Jagd<br />
einen der wenigen Lichtblicke<br />
darstellte; später dann, bis zur<br />
Jahrtausendwende herauf,<br />
schließlich als Jagdaufseher, der fast<br />
täglich den Gang ins geliebte Revier<br />
antrat . . . Begonnen hatte der jagdliche<br />
Weg im Niederungsrevier. Die<br />
heiß begehrte Hauptwildart waren<br />
Ringeltauben, Eichelhäher, Krähen<br />
und anderes Kleinwild. Trotz späterem,<br />
intensivem Jagderleben in den<br />
Bergen auf Gams und Murmeltier,<br />
auf Auerhahnen, dann auch in östlichen<br />
Wildbahnen auf Hirsch und<br />
Sau, noch später auf Elch und Karibu<br />
in Kanada und auf den Büffel in Afrika<br />
ist der Autor seinem Credo aus Jugendtagen<br />
treu geblieben: fast täglich<br />
im Revier sein; sich die Jagd Tag für<br />
Tag aufs neue erschließen; den Fuchs<br />
als Beute ebenso hochzuhalten, wie<br />
den Hirsch. Mit anderen Worten:<br />
Immer wieder die Bestätigung finden,<br />
daß die sogenannte „Kleine Jagd“<br />
nicht nur genau so groß ist, wie die<br />
Jagd auf Renommier-Wildarten, sondern<br />
mitunter sogar größer . . .<br />
Jagdprüfungsbehelf<br />
14., neubearbeite Auflage<br />
Hsg. Michael Sternath. 592 Seiten,<br />
über 500 Farbfotos. 220 Zeichnungen<br />
und Tabellen, ISBN3-85208-<br />
020-7. Preis: ATS 690,–, DM99,–,<br />
SFR 99,–. Österr. Jagd- und Fischerei-Verlag,<br />
1080 Wien, Wickenburggasse<br />
3, Tel. 01/40<strong>51</strong>636, Fax 01/405<br />
16 36/36<br />
Wenn die Erkenntnisse sich ändern,<br />
dann müssen sich auch die Bücher<br />
ändern. Deshalb gibt es den altbewährten<br />
„Jagdprüfungsbehelf”<br />
jetzt in<br />
einer neubearbeiteten<br />
Auflage.<br />
Das gesamte<br />
Thema<br />
„Haarwild” sowie<br />
die „Rauhfußhühner”<br />
wurden neu<br />
verfaßt. Für<br />
diese zentrale<br />
Aufgabe ist es<br />
gelungen, den<br />
Wildbiologen und Jäger Dr. Hubert<br />
Zeiler zu gewinnen, der trotz seiner<br />
jungen Jahre heute schon wie kaum<br />
ein anderer europäischer Wildbiologe<br />
eine nahezu perfekte Schnittstelle<br />
zwischen wissenschaftlicher Theorie<br />
und jagdlicher sowie forstlicher Praxis<br />
darstellt. Er hat diesen für den Jäger<br />
so entscheidenden Wissensbereich<br />
der Wildkunde in weiten Teilen kritisch<br />
und sorgfältig neu erarbeitet,<br />
Altwissen auf Herz und Nieren geprüft<br />
und Ballast abgeworfen. Besonderes<br />
Augenmerk wurde dabei auf das<br />
Verhalten des Wildes und die Entwicklungen<br />
der Wildstände im 20.<br />
Jahrhundert genommen. Schwarzwild,<br />
das eine rasante Aufwärtsentwicklung<br />
genommen hat, wurde stärker<br />
berücksichtigt, ebenso der Bär,<br />
der Elch und die Rauhfußhühner,<br />
weil diese Wildarten gegenwärtig aus<br />
verschiedenen Gründen im Brennpunkt<br />
stehen; Exoten wie Muffel oder<br />
Damwild hingegen wurden zurückgenommen.<br />
Darüber hinaus wurde<br />
die „Jägersprache” in eine vor allem<br />
für den Jungjäger freundlichere Form<br />
gebracht: statt der üblichen Lexikon-<br />
Darstellung werden die meisten Ausdrücke<br />
in ihrer Anwendung gezeigt.<br />
Inhalt: Wildökologie, Wald-und<br />
Forstwirtschaft, Jagd und Naturschutz,<br />
Wildkunde: Schalenwild -<br />
Hasenartige - Nagetiere - Haarraubwild<br />
Bodenvögel - Wassergeflügel -<br />
Baumvögel, Wildkrankheiten, Jagdpraxis,<br />
Jagdliches Brauchtum, Jagdwaffen,<br />
Munition, Optik, Jagdhund<br />
Reh, Hirsch, Gams & Co.<br />
Revierbeobachtungen.<br />
Ein Video von Kurt Täuber. VHS, 41<br />
Minuten. ATS 497,–.Österr. Jagdund<br />
Fischerei-Verlag, 1080 Wien,<br />
Wickenburggasse 3, Tel. 01/405 16<br />
36, Fax 01/405 16 36/36<br />
Szenen und Inhalte:<br />
Rehböcke<br />
beim Fegen.<br />
Rehböcke beim<br />
Treiben. Schußund<br />
Nachsuche<br />
auf den Rehbock.<br />
- Hirsche<br />
an der Fütterung.<br />
Hirsche im<br />
Bast. Hirschbrunft.<br />
Erlegung<br />
und Aufbrechen<br />
des Hirsches. Gams im Rudel. Gams<br />
in der Brunft. Gams in der Flucht. -<br />
Steinböcke im Hochgebirge. - Muffelwild<br />
im Hügelland. - Sauen in der<br />
Suhle. Sauen in der Rauschzeit. Erlegung<br />
im Zuge der Treibjagd. Ein aussagekräftiges<br />
Video - auch hervorragend<br />
geeignet als Begleitung bei der<br />
Vorbereitung auf die Jagdprüfung.<br />
23 JAGD IN TIROL ➜ 10/99
Otto von<br />
Frisch<br />
Der Ahornhirsch<br />
Geschichten<br />
von Jagd und<br />
Jägern<br />
160 Seiten, 13<br />
Zeichnungen,<br />
fest gebunden,<br />
ISBN 3405-<br />
15664-5,<br />
Preis: DM<br />
34,–, ATS 248,–, SFR 31,50<br />
„. . . Der Hirsch war heimlich. Wenn<br />
überhaupt trat er nur bei Stockfinsternis<br />
in das spärlich bewachsene<br />
Wiesental und wechselte so früh am<br />
Morgen wieder in den Bestand ein,<br />
daß die Jäger sein Verschwinden nur<br />
mehr erahnen konnten. . . Mit dem<br />
hat’s an Deifi . . .” - Nein, der Ahornhirsch<br />
ist keine besondere Art, aber<br />
was es mit diesem kapitalen Tier auf<br />
sich hatte, erzählt Otto von Frisch in<br />
seinem neuen Erzählungenband.<br />
Heiter und nachdenklich stimmen<br />
die Geschichten, die der Autor hier<br />
zusammmengestellt hat. Er lässt die<br />
Erinnerungen an das bayerische Hinterland<br />
aus seiner Studienzeit ebenso<br />
lebendig werden wie ganz frische Erlebnisse<br />
beim Pirschgang. Er erzählt<br />
von liebgewonnenen Menschen und<br />
Tieren, von komischen und anrührenden<br />
Ereignissen und bringt damit<br />
die heimischen Reviere ins<br />
Wohnzimmer. Otto von Frisch hat<br />
vieles aus seinem Jägerleben in spannenden,<br />
heiteren und nachdenklichen<br />
Geschichten aufgeschrieben.<br />
Der Ahornhirsch ist eine wunderbar<br />
erfrischende Lektüre für<br />
ruhige, erholsame Abende,<br />
wenn die Büchse im Schrank<br />
bleibt und der Hut am Haken.<br />
Wolfgang Köpp<br />
Stille am langen Bruch<br />
Jagderzählungen<br />
160 Seiten, 18 Zeichnungen,<br />
fest gebunden, ISBN 3-405-<br />
15665-3, Preis: DM 34,–, ATS<br />
248,–, SFR 31,50<br />
Sich freuen über die Fähe, die<br />
mit dem Fang voller Mäuse in<br />
der Frühe zum Bau schnürt,<br />
über den Bussard, der mit hellem<br />
Katzenschrei jagt und über<br />
das Gesperre Hühner, das an<br />
der Hecke den Winter überlebte:<br />
„Stille am langen Bruch”<br />
berichtet von Ereignissen und<br />
Begebenheiten rund um die<br />
Jagd in Mecklenburg und<br />
Pommern. Die stimmungsvollen<br />
Erzählungen Wolfgang<br />
Köpps spiegeln ein Stück Zeitgeschichte:<br />
das ländliche Leben, Jagd<br />
und Hege zu der Zeit als Deutschland<br />
noch ein zweigeteilter Staat war und<br />
fortschreitende Modernisierung das<br />
Land veränderte. Mit seiner bilderreichen<br />
Sprache gelingt es dem Autor,<br />
Geschichte und Geschichten zu erzählen<br />
und die Erlebnisse während<br />
seiner Pirschgänge eindrucksvoll zu<br />
schildern.<br />
Als praktischer Tierarzt und leidenschaftlicher<br />
Jäger gilt Wolfgang<br />
Köpps Hauptaugenmerk immer auch<br />
dem Erhalt und der Pflege der Natur.<br />
Denn „Jagd kann und muss gelebter<br />
Naturschutz sein.” Illustriert ist der<br />
Band mit den Zeichnungen des<br />
großen Wildtiermalers Manfred<br />
Schatz.<br />
Andreas Schulze, Jean C. Roche,<br />
Alfred Werle:<br />
Vogelstimmen-Trainer<br />
CD mit 68-seitigem Begleitbuch,<br />
175 Vogelarten, Farbfotos aller Vögel,<br />
Spieldauer 78,47 Minuten, Bestell-<br />
Nre 410.175 (CD + Buch) Preis: DM<br />
49,80, ATS<br />
348,–, SFR<br />
49,80, Musikverlag<br />
Edition<br />
AMPLE, Vertrieb<br />
AMP Europe<br />
Internet:<br />
www.ampleedition.com,<br />
E-Mail: ample@ampleedition.com<br />
Mit dem Vo-<br />
gelstimmen-<br />
Tainer lassen<br />
sich die Gesänge, Rufe und sonstigen<br />
Lautäußerungen heimischer Vögel<br />
wesentlich schneller bestimmen als<br />
bisher. Die CD enthält neuartige Vogelstimmen-Schnelldurchläufe<br />
zu<br />
sechs verschiedenen Lebensräumen:<br />
1) Häuser, Gärten, Grünanlagen, 2)<br />
Feld und Flur, 3) Wald, 4) Gebirge,<br />
5) Binnengewässer, 6) Meer. Zusammen<br />
decken diese Lebensräume ganz<br />
Deutschland, Österreich und die<br />
Schweiz ab.<br />
Die Vogelarten sind nach abnehmender<br />
Wahrscheinlichkeit angeordnet,<br />
mit der man sie im betreffenden Lebensraum<br />
hört. Häufige Arten stehen<br />
grundsätzlich vorn, seltene kommen<br />
am Schluss. Vögel, die in mehreren<br />
Lebensräumen mit einer gewissen<br />
Häufigkeit auftreten, sind in jedem<br />
dieser Lebensräume enthalten.<br />
Die Handhabung des Vogelstimmen-<br />
Trainers ist denkbar einfach und erfordert<br />
keinerlei Fachwissen.<br />
Im Vogelstimmen-Trainer verbinden<br />
sich Tausende Daten zur Siedlungsdichte<br />
von Vögeln (die statistisch verwertet<br />
wurden) mit langer feldornithologischer<br />
Erfahrung. Das beigefügte<br />
68-<br />
seitige<br />
Buch enthält<br />
Steckbriefe<br />
und<br />
Farbfotos<br />
aller auf<br />
der CD<br />
vertretenen<br />
Vögel. Da<br />
Buch und<br />
CD in ihrer<br />
Gliederung<br />
genau<br />
aufeinander<br />
abgestimmt<br />
sind,<br />
verlaufen Tonaufnahmen und Fotos<br />
exakt parallel und lassen sich zeitgleich<br />
verfolgen, was beim Bestimmen<br />
deutliche Vorteile bringt. Unabhängig<br />
davon, wann und wo man in<br />
Deutschland, Österreich oder der<br />
Schweiz einen frei lebenden Vogel<br />
hört: Mit einer Wahrscheinlichkeit<br />
von über 99 Prozent ist er auf dem<br />
Vogelstimmen-Trainer enthalten.<br />
10/99 JAGD IN TIROL 24<br />
➜