18.11.2013 Aufrufe

Gemeinschaften - Integrierte Gesellschaft - Forum Integrierte ...

Gemeinschaften - Integrierte Gesellschaft - Forum Integrierte ...

Gemeinschaften - Integrierte Gesellschaft - Forum Integrierte ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Internationales Kultur– und Wohnprojekt Greifswald<br />

von Jan Holten<br />

Das Internationale Kultur- und Wohnprojekt (IKuWo e.V.) ist Mittelpunkt einer besonderen<br />

Stadtteilstruktur. Als Verein, welcher den interkulturellen Austausch auf allen Ebenen<br />

befÇrdern sollte, wurde er im Jahr 2000 als Wohnprojekt und Ort des AufklÄrungs-, Aktions-<br />

und Kulturbetriebes in einer alten Villa Greifswalds gegrÅndet und steht nun am<br />

Scheideweg. Nach Jahren des àmterkampfes kommt ihm in den nÄchsten sechs Monaten<br />

eine europÄische FÇrderung in HÇhe von 700.000,- € zu Gute. MÇglich ist dies durch das<br />

Programm „Soziale Stadt“ (ESF) auf der einen Seite und den strukturellen Wandel der<br />

letzten 15 Jahre in der Greifswalder Innenstadt auf der anderen Seite, bei welchem das<br />

IKuWo eine besondere Rolle spielte und spielt.<br />

Greifswalds Altstadt fiel in den 40 Jahren DDR zu fast 80 % dem Abriss zum Opfer. Nach<br />

der Wende war erst ab Mitte der 90er Jahre der GroÉteil der immobilen BesitzverhÄltnisse<br />

geklÄrt und verschiedene Programme und Interessen des Wiederaufbaus konnten<br />

greifen. SchwerpunktmÄÉig galten die BemÅhungen den historischen Bauten, der Neubebauung<br />

und der FÇrderung des lokalen BeschÄftigungsmarktes.<br />

Seit Mitte der 90er entwickelten sich daneben die ersten festen Strukturen auf dem Vereinssektor.<br />

Insbesondere die junge Hausbesetzerszene und die spÄter daraus hervorgehenden<br />

Interessengruppen gaben die entscheidenden Impulse dafÅr, das soziokulturelle<br />

Leben in freien, aber auch kommunalen TrÄgerschaften zu entwerfen, zu leben und als<br />

solches zu etablieren. MedienwerkstÄtten, Veranstaltungs- und BegegnungsrÄume,<br />

Jugendzentren, Musikplattformen, Nahrungsmittelkooperativen, Menschenrechtsinitiativen<br />

usw. entstanden.<br />

Jetzt, fÅnfzehn Jahre spÄter zeigt sich folgendes Bild: Die jahrelangen Kooperationen<br />

verschiedener Gruppen verknÅpfen die anfÄnglich auf einzelne Zielgruppen und Arbeitsfelder<br />

versierte Arbeit zu einer Art soziokulturellem Netz, welches in bestimmtem MaÉe<br />

selbst organisiert und –verwaltet ist. Ein GroÉteil dieser Arbeit geschieht durch eigene<br />

Finanzakquise und einem enorm hohen Anteil finanziell nicht vergÅteter Arbeit.<br />

Das IKuWo hat sich in dieser Entwicklung als treibender Motor bewiesen und gilt inzwischen<br />

als Plattform in vielerlei Hinsicht. Als SchwerpunktmÄÉige Arbeits- und Funktionsbereiche<br />

des IKuWo mÅssen genannt werden:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ein gastronomischer Begegnungsraum als Çkonomisches Standbein des Vereins<br />

der Personenkorpus, bestehend aus einer Wohngemeinschaft, aktiven Vereinsmitgliedern,<br />

sowie anderen Interessengruppen und Sympathisanten die Veranstaltungsorganisation<br />

und –DurchfÅhrung in den eigenen vier WÄnden und an<br />

Çffentlichen PlÄtzen der Stadt<br />

die thematischen Koalitionen mit losen und festen Interessengruppen<br />

die wechselseitige Verknüpfung von individuell-lebensweltlichen Aspekten mit<br />

Aspekten einer Gemeinschaft, deren Erhalt als grundlegend gilt<br />

Die „Gemeinschaft“ ist seit Bestehen des Projektes ein Arbeitsbegriff und wird so in seiner<br />

Praxis verstanden und diskutiert. Zu deren Erhalt trÄgt der Einzelne durch sein Tun<br />

bei, denn diese Gemeinschaft ermÇglicht dem Einzelnen einen Handlungsraum, den wir<br />

gemeinhin als „Freiheit zum Tun“ bezeichnen. Gemeinschaft in diesem Sinne bedeutet<br />

die (Selbst-)Definition einer Gruppe, die sich an ethischen Diskursfragen orientiert, dabei

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!