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"Auf den Spuren der Exzellenzinitiative" - KOPS - Universität Konstanz

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Interdisziplinarität<br />

Die Architektur<br />

des Gedankenaustauschs<br />

Interdisziplinarität ist im Grundriss <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Konstanz</strong> verankert<br />

Das Wort »Interdisziplinarität« wirkt nicht selten wie ein<br />

abstrakter Begriff, bei dem es schwer fällt, sich etwas<br />

Greifbares vorzustellen. Im Fall <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> <strong>Konstanz</strong><br />

hat Interdisziplinarität jedoch eine sehr konkrete Grundlage.<br />

Um sie zu sehen, bedarf es nur eines Blickes auf <strong>den</strong><br />

Gebäudeplan: Die Hochschule wurde als Campusuniversität<br />

angelegt – keine getrennten Fachbereiche, alle Einrichtungen<br />

sind am selben Ort. Ein einfaches Konzept, aber<br />

mit weitreichendem Effekt: Wann immer sich ein Wissenschaftler<br />

auf <strong>den</strong> Weg zur Mensa macht, wann immer er<br />

zu einem Seminarraum läuft o<strong>der</strong> in <strong>den</strong> Bus steigt – er<br />

wird auf Kollegen aus an<strong>der</strong>en Disziplinen treffen und mit<br />

ihnen ins Gespräch kommen. Forschungskooperationen<br />

entstehen in <strong>Konstanz</strong> nicht selten bei einer Unterhaltung<br />

auf dem Gang o<strong>der</strong> im Café; und wer im Sommer in <strong>den</strong><br />

Innenhof <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> schaut, wird ein Sammelbecken<br />

an diskutieren<strong>den</strong> Studieren<strong>den</strong> und Wissenschaftlern aller<br />

Fachbereiche vorfin<strong>den</strong>.<br />

Die <strong>Universität</strong> hat diese Stärke seit ihrer Gründung<br />

konsequent ausgebaut. Sie richtet ihre Strukturen danach<br />

aus, ein kreatives Umfeld für<br />

»Aus <strong>der</strong> Kultur <strong>der</strong> Begegnung<br />

erwächst eine gegenseitige<br />

Inspiration, die in <strong>der</strong> Erschließung<br />

neuer Forschungsfel<strong>der</strong> mündet.«<br />

<strong>den</strong> Gedankenaustausch von<br />

Wissenschaftlern aus <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en<br />

Disziplinen zu<br />

schaffen. Aus dieser Kultur <strong>der</strong><br />

Begegnung erwächst eine gegenseitige<br />

Inspiration, die in<br />

<strong>der</strong> Erschließung neuer Forschungsfel<strong>der</strong><br />

mündet.<br />

Wie Fachbereiche zusammenwachsen lässt sich an <strong>den</strong><br />

eng vernetzten <strong>Konstanz</strong>er Studiengängen beobachten.<br />

Im Studiengang »Literatur – Kunst – Medien« wur<strong>den</strong> in<br />

<strong>den</strong> Geisteswissenschaften drei Fächer erfolgreich<br />

ineinan<strong>der</strong>geführt, <strong>der</strong>en Ansätze und Perspektiven sich<br />

gegenseitig ergänzen. Der Studiengang »Life Science«<br />

führte in <strong>den</strong> Naturwissenschaften die Biologie und Chemie<br />

zusammen und legte die Grundlagen für die Graduiertenschule<br />

Chemische Biologie. In <strong>den</strong> Sozialwissenschaften<br />

überschreitet <strong>der</strong> Studiengang »Frühe Kindheit« nicht<br />

nur die Disziplingrenzen, son<strong>der</strong>n auch die Landesgrenzen<br />

mittels einer intensiven Kooperation mit Forschungseinrichtungen<br />

auf Schweizer Seite: Beteiligt sind unter an<strong>der</strong>em<br />

die Pädagogische Hochschule Thurgau (PHTG) in<br />

Kreuzlingen und das Marie Meierhofer Institut für das Kind<br />

in Zürich. Weitere Beispiele für fächerübergreifende Studienangebote<br />

sind die Studiengänge »Kulturelle Grundlagen<br />

Europas« und »Mathematische Finanzökonomie«.<br />

Beson<strong>der</strong>s tief verankert ist die Interdisziplinarität in<br />

<strong>den</strong> Einrichtungen <strong>der</strong> Exzellenzinitiative. Die <strong>Konstanz</strong>er<br />

Graduiertenschule Chemische Biologie entsprang dem Gedanken<br />

<strong>der</strong> Berührung von einstmals getrennten Disziplinen.<br />

Die neu konzipierte Graduiertenschule Entscheidungswissenschaften<br />

will die Perspektiven <strong>der</strong> sozialwissenschaftlichen<br />

Fächer bündeln. Wo einzelne Disziplinen nur<br />

je für sich und mit einseitig gefärbtem Blick das Thema<br />

des menschlichen Entscheidungsverhaltens behandeln, will<br />

die beantragte Graduiertenschule nun ein umfassendes Verständnis<br />

schaffen, genau indem<br />

sie die verschie<strong>den</strong>en Ansätze<br />

zusammenbringt. Die bereits<br />

seit 2007 geför<strong>der</strong>te Graduiertenschule<br />

Chemische Biologie<br />

erschließt einen hochaktuellen<br />

Forschungsbereich, <strong>der</strong> zwischen<br />

Biologie und Chemie angesiedelt<br />

ist. Die kulturwissenschaftliche Arbeit des Exzellenzclusters<br />

»Kulturelle Grundlagen von Integration« wäre<br />

ohne eine wechselseitige Begegnung <strong>der</strong> Disziplinen nicht<br />

<strong>den</strong>kbar.<br />

Geradezu eine Verkörperung des interdisziplinären Gedankens<br />

ist das Zukunftskolleg. In bislang einzigartiger<br />

Weise setzt es das Konzept einer Gemeinschaft von Nachwuchswissenschaftlern<br />

und etablierten Forschern aus allen<br />

Fachgebieten um. Forschungsarbeiten wer<strong>den</strong> hier in<br />

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