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Wald + Wild das Infoblatt des Steir. Jagdschutzvereins Zweigstelle ...

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Bericht <strong>des</strong> Bezirksjägermeisters<br />

...............................................................................<br />

Werte Jägerinnen und Jäger!<br />

Wenn ich die Ereignisse <strong>des</strong> ablaufenden<br />

Jagdjahres in Zahlen und Fakten fasse,<br />

ergibt sich für den Betrachter ein beinahe<br />

zufriedenstellen<strong>des</strong> Bild.<br />

Die Abschusszahlen beim Rotwild mit<br />

106,7 %, eine Abschusserfüllung beim<br />

Gamswild von 77,1 % und schlussendlich<br />

eine 102 %ige Abschusserfüllung<br />

beim Rehwild erscheinen beim ersten<br />

Hinsehen als eine für alle Beteiligten, sowohl<br />

Revierinhaber als auch Grundeigentümer,<br />

befriedigende Statistik.<br />

Tatsache aber ist, <strong>das</strong>s die Übererfüllung<br />

beim Rotwildabschuss durch einen<br />

behördlichen Abschussauftrag nach<br />

§ 16 zustande gekommen ist und durch<br />

diese Form der behördlichen Abschussfreigabe<br />

immer die Gefahr der Übernutzung<br />

bei den Hirschen der Kl. II - also<br />

der Schonklasse - gegeben ist. Eine positive<br />

Entwicklung durch jahrelange Hegebemühungen<br />

vieler Revierinhaber<br />

kann dadurch wieder zunichte gemacht<br />

werden.<br />

Der steiermarkweit verzeichnete Rückgang<br />

<strong>des</strong> Gamswil<strong>des</strong> ist in unserem<br />

Jagdbezirk nicht in diesem Ausmaß<br />

spürbar, doch ist leider auch ein zu starker<br />

Eingriff in die Klasse II zu verzeichnen.<br />

Beim Rehwild kam es - bedingt durch<br />

die Wiederaufforstungen nach dem<br />

Sturmtief Paula - in den vergangenen<br />

Jahren zu stärkeren Eingriffen, wobei<br />

hier ebenfalls ein überproportionaler<br />

Eingriff in der Klasse II zu verzeichnen<br />

war. In unseren Bemühungen, die Aufforstungsflächen<br />

weitestgehend schadenfrei<br />

zu halten und somit die Grundeigentümer<br />

bei der Erreichung ihrer<br />

forstlichen Ziele zu unterstützen, wurden<br />

vermehrt Abschüsse in der Klasse II<br />

getätigt. Hier müssen wir in den nächsten<br />

Jahren wieder bemüht sein, den Abschussrichtlinien<br />

konforme Entnahmen<br />

zu tätigen, eine Maßnahme, die sich mittel-<br />

und langfristig wieder positiv auswirken<br />

wird.<br />

Die Schwarzwildbestände sind in den<br />

letzten Jahrzehnten steiermarkweit vorerst<br />

kontinuierlich und in den letzten<br />

Jahren drastisch angestiegen. Wurden im<br />

Jahr 1963 nur 20 Sauen in der Steiermark<br />

erlegt, waren es in den neunziger<br />

Jahren schon an die 200 Stück. Aktuell<br />

liegen wir bei einem Abschuss von über<br />

1.800 Stück. Mittlerweile kommt <strong>das</strong><br />

Schwarzwild beinahe flächendeckend in<br />

der Steiermark vor, entsprechende Schäden<br />

in landwirtschaftlichen Kulturen,<br />

im Ackerland und sogar auf Almflächen<br />

im Bergland, sind die Folge. Im Jagdbezirk<br />

Voitsberg war diese rasante Steigerung<br />

nicht zu verzeichnen. Eine starke<br />

Zunahme, verbunden mit Schäden in<br />

den höher gelegenen Regionen, melden<br />

auch unsere Revierinhaber. Der Abschuss<br />

von 29 Stück Schwarzwild im<br />

abgelaufenen Jagdjahr stellt auch bei uns<br />

einen neuen Rekord dar.<br />

Um eine weitere Zunahme der Schwarzwildbestände<br />

in der Steiermark zu verhindern,<br />

ist eine wirksame Bejagung<br />

notwendig! Die steirischen Jäger wollen<br />

weiterhin zur Verringerung der Schwarzwildschäden<br />

in der Landwirtschaft beitragen.<br />

Dazu ist eine Reduzierung <strong>des</strong><br />

Schwarzwil<strong>des</strong> durch ausreichend hohe<br />

Abschüsse erforderlich. Unter Berücksichtigung<br />

wissenschaftlicher und jagdpraktischer<br />

Erfahrungen wird derzeit eine<br />

Richtlinie zur Bejagung <strong>des</strong><br />

Schwarzwil<strong>des</strong> erarbeitet.<br />

Mit 1. Jänner 2013 ist ein neues Hundeabgabegesetz<br />

in Kraft getreten, in<br />

dem die Höhe der Hundeabgabe geregelt,<br />

und somit jede steirische Gemeinde<br />

verpflichtet ist, eine jährliche Abgabe<br />

von min<strong>des</strong>tens € 60,-- pro Hund einzuheben.<br />

Für Besitzer von Jagdhunden<br />

wurde eine 50%ige Abgabenbegünstigung<br />

beschlossen. Von der Abgabepflicht<br />

befreit sind Diensthunde <strong>des</strong> beeideten<br />

Forst- und Jagdschutzpersonals.<br />

Details dazu sind auf der Homepage<br />

der Lan<strong>des</strong>jägerschaft unter „Jagd &<br />

Recht” als Download verfügbar.<br />

Ab dem Jahr 2013 wurde <strong>das</strong> Tollwutüberwachungsprogramm<br />

umgestellt<br />

und neue Einsendeformulare erstellt,<br />

welche unter www.ages.at heruntergeladen<br />

werden können. Ab nun ist zwischen<br />

1. verdächtigen Tieren, <strong>das</strong> sind <strong>Wild</strong>tiere,<br />

die auf Grund ihres Verhaltens<br />

den Verdacht auf Tollwut nahe legen<br />

und<br />

2. Indikatortieren, <strong>das</strong> sind Füchse und<br />

Dachse, welche tot aufgefunden werden,<br />

zu entscheiden. Nur mehr für diese Einsendung<br />

wird eine Prämie von € 25,--<br />

gewährt. Ein entsprechen<strong>des</strong> Informationsblatt<br />

liegt im Bezirksjagdamt auf.<br />

Aus aktuellem Anlass verweise ich auf<br />

die Registrierungspflicht unserer Jagdwaffen<br />

und lade Sie zum Hegegebietsschießen<br />

<strong>des</strong> Jagdbezirkes Voitsberg am<br />

1. und 2.3.2013 in Zangtal recht herzlich<br />

ein. Hegegebietsschießen dienen neben<br />

der Kameradschaft auch dazu,<br />

größtmögliche Sicherheit und Treffergenauigkeit<br />

im Umgang mit unseren Jagdwaffen<br />

zu erreichen sowie unsere Fertigkeit<br />

vor und zwischen den Einsätzen im<br />

Revier zu überprüfen.<br />

Abschließend lade ich Sie zum Bezirksjägertag<br />

recht herzlich ein und verbleibe<br />

mit „Weidwerk verpflichtet!“<br />

Matthias Zitzenbacher<br />

Bezirksjägermeister<br />

4 WALD+WILD 80 / März 2013

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