19.11.2013 Aufrufe

ihr habt mich aufgenommen - Evangelische Kirchengemeinde ...

ihr habt mich aufgenommen - Evangelische Kirchengemeinde ...

ihr habt mich aufgenommen - Evangelische Kirchengemeinde ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Weltgebetstag 2013<br />

Impulse (Mt 25, 31-40; 3. Buch Mose 19, 2;<br />

33-37; Offb 21, 3-4) und Frauen teilen ih -<br />

re guten und schwierigen Zuwande rungs -<br />

ge schichten mit uns.<br />

Gottesdienst<br />

zum Weltgebetstag<br />

am Freitag, 1. März um 18 Uhr<br />

in der Kirche Mixdorf.<br />

In der Bibel, einem Buch der Migration,<br />

ist die Frage der Gastfreundschaft immer<br />

auch Glaubensfrage: „Was <strong>ihr</strong> für einen<br />

meiner geringsten Brüder und Schwes -<br />

tern getan <strong>habt</strong>, das <strong>habt</strong> <strong>ihr</strong> mir ge -<br />

tan.“ (Mt 25, 40) Mutig konfrontiert uns<br />

dieser Weltgebetstag so auch mit den ge -<br />

sellschaftlichen Bedingungen in unserer<br />

„Fes tung Europa“, in der oft nicht gilt, wo -<br />

zu Jesus Christus aufruft: „Ich war fremd<br />

und <strong>ihr</strong> <strong>habt</strong> <strong>mich</strong> <strong>aufgenommen</strong>“.<br />

Lisa Schürmann,<br />

Deutsches WGT-Komitee e.V.<br />

Ich bin wieder in Deutschland – der Heimat meiner Vorfahren<br />

– und doch bleibe ich eine Vertriebene.<br />

Zwischen 1764 und 1767 wanderten<br />

rund 30 000 Deutsche nach Russland aus.<br />

Sie waren von der aus Deutschland stammenden<br />

Zarin Katharina II. angeworben<br />

wor den, um Gebiete an der Wolga, im<br />

Nord kaukaus und Südrussland zu besiedeln.<br />

Eine Reihe von Privilegien war ihnen<br />

in Aussicht gestellt worden: Religions frei -<br />

heit, Befreiung vom Militärdienst, Selbst -<br />

verwaltung auf lokaler Ebene mit Deutsch<br />

als Sprache und eine finanzielle Starthilfe<br />

sowie 30 Jahre Steuerfreiheit. Durch den<br />

Siebenjährigen Krieg verarmte Bauern, vor<br />

allem aus Schwaben, Baden, der Pfalz,<br />

Bay ern und Hessen entschlossen sich zur<br />

Auswanderung.<br />

„Einstmal sind meine deutschen Vor -<br />

fahren in den Kaukasus ge zogen. Diese<br />

Ein wanderer haben sich in einem völlig<br />

un erschlossenen Gebiet an ge siedelt … Mit<br />

den Unbilden der Natur kämpfend, haben<br />

sie das Land bearbeitet. Die ersten Häuser,<br />

aus Lehm gebaut … Das waren später<br />

beein dru ckende deutsche Sied lungen,<br />

große Dörfer.“<br />

– 5 –<br />

Mitte des 19. Jahrhunderst lebten rund<br />

900 000 deutsche und deutschstämmige<br />

Siedler im russischen Reich. Sie hatten den<br />

Ruf als tüchtige Arbeiter und Handwerker<br />

und waren wirtschaftlich oftmals besser<br />

gestellt als <strong>ihr</strong>e russischen Landsleute. Das<br />

führte zu Neid bei russischen Nachbarn.<br />

Nationalistische Kreise fürchteten zu dem<br />

ei ne „Germanisierung“ des Russi schen Rei -<br />

ches.<br />

Der Sonderstatus der Kolonisten wurden<br />

allmählich aufgehoben, die Selbst verwal -<br />

tungseinrichtungen aufgelöst, russisch<br />

wurde Amts- und Schul sprache, der Mili -<br />

tär dienst wurde verpflichtend. Diese Ent -<br />

wicklung kann nun einerseits als Inte -<br />

gration, andererseits als Versuch ei ner<br />

Bevormundung und Assimilation im Sinne<br />

einer „Russifizierung“ angesehen werden.<br />

Mit dem Ausbruch des Ersten Welt -<br />

krie ges nahm die deutschfeindliche Stim -<br />

mung in Russland weiter zu.<br />

Die Oktober revolution verändert die Si -<br />

tuation der Deutschen in Russland noch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!