Diplomarbeit Doku 031217_final_2 - Universität Bremen
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3. Der theoretische Hintergrund zur teilautonomen Umgebungserfassung<br />
3 Der theoretische Hintergrund zur teilautonomen<br />
Umgebungserfassung<br />
In diesem Kapitel soll der theoretische Hintergrund abgesteckt werden, auf den die zu entwerfenden<br />
Methoden der teilautonomen Umgebungserfassung aufbauen. Zum einen werden zunächst<br />
in Kapitel 3.1 allgemeine Aspekte betrachtet, deren Relevanz für diese Arbeit sich aus<br />
den Vorgaben des Rahmenwerks als auch aus den vorangegangenen Kapiteln ableiten. In Kapitel<br />
3.2 erfolgt eine zusammenfassende Vorstellung des Rahmenwerkes, welche gemeinsam<br />
mit den allgemeinen Aspekten die Grundlage zur teilautonomen Umgebungserfassung bereitstellt.<br />
3.1 Allgemeine Theorie zur Umgebungserfassung<br />
Methoden der künstlichen Intelligenz ermöglichen es, von der realen Umwelt zu abstrahieren<br />
und diese in ein diskretes Modell abzubilden. In diesem Zusammenhang ist die Erläuterung<br />
des Prinzips des Situationskalküls zu sehen. Eng mit diesem verflochten sind Methoden der<br />
Montageplanung, die die Menge der erlaubten Veränderungen am Zustand der Umwelt a priori<br />
einschränken. Diese werden anschließend beschrieben.<br />
3.1.1 Das Situationskalkül<br />
Das Situationskalkül stellt die mathematische Grundlage des im Rahmenwerk verwendeten<br />
Planungssystems dar. Es wurde von McCarthy und Hayes entwickelt und beschreibt den zu<br />
modellierenden Weltausschnitt mit Hilfe der Prädikatenlogik erster Stufe als eine Folge von<br />
Situationen. Eine jede Situation kann als „Schnappschuss“ der Welt verstanden werden. Ü-<br />
bergänge von einer Situation in die nächste werden durch Aktionen hervorgerufen, die eine<br />
Veränderung am Weltausschnitt vornehmen [Nor95].<br />
System- und Umweltzustand lassen sich so als eine Menge diskreter Binärzustände auffassen,<br />
welche prädikatenlogisch formuliert das Weltmodell aus der Sicht des Robotersystems beschreiben.<br />
Folgende Binärzustände sind denkbar:<br />
• Eigenschaften von Objekten: z. B. IsFilled( Bottle )<br />
• Beziehungen zwischen Objekten: z. B. IsInPlacedPosition( Bottle, Tray, PlacedPos )<br />
• Zustände des Systems: z. B. GripperOpen( Robot )<br />
Das Prinzip des Situationskalküls garantiert, dass unterschiedliche Konstanten zur Bezeichnung<br />
verschiedener Individuen erzwungen werden (Unique Name Axiom, UNA). Weiterhin<br />
werden im betrachteten Weltausschnitt nur diejenigen Objekte als existent angenommen, die<br />
auch im Modell abgebildet sind (Domain Closure Axiom, DCA). Der binäre Zustand eines<br />
Prädikats wird auch als Faktum bezeichnet. So genannte Effektaxiome legen die Fakten fest,<br />
die als Vor- und Nachbedingung für die Anwendung eines Operators gültig sind. Um das<br />
Frameproblem zu vermeiden – d. h. Unbestimmtheit über die in einer neuen Situation unveränderten<br />
Fakten – werden genau die Fakten als Nachbedingung eines Operators assoziiert, die<br />
in der neuen Situation nicht mehr gültig sind. Somit können alle verbleibenden Eigenschaften<br />
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