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Fachzeitschrift und offizielles Organ der<br />
DEUTSCHEN<br />
,ULTRAMARATHON<br />
VEREINIGUNG<br />
E.V. (DUV)
Swiss Marathon Team Postfach 431 CH-4106 Therwil<br />
Tel/Fax ++41 +61 721 '56'26<br />
GENF-BASEL<br />
Swiss Jura Trail 2001'<br />
der einzigartigeUltramarathon uber 323' Kilometer<br />
mit caber 8000 Meter Hohendifferenz in 7 Tages-Etapp~n<br />
Start in Genf: Sonntag 1.JuIi2001<br />
Ziel in aasel: Sarnstag 7.Juli 2001<br />
Europas langste Berglaufstrecke<br />
in 7 Tagen entlang dem herrlichen Panoramaweg von der Rhone zum Rhein<br />
Erlebnislauf in begleiteten Gruppen aller Laufstarken<br />
limitierte <strong>Teil</strong>nehmerzahl: 60 Lauferlnnen<br />
Urkunde und Marathon-Uhr fOr aile Finisher<br />
Der Swiss Jura Trail findet alternierend zum Swiss Jura Marathon statt. Das<br />
Jura-Gebirge verlauft parallel zu den Alpen, entlang der schweizerischfranzosischen<br />
Grenze und gewahrt taglich einen Ausblick auf die Schweizer<br />
Alpenkette und das Mittelland mit seinen zahlreichen Seen und FIOssen. Wir<br />
bieten eine landschaftlich abwechslungsreiche Woche mit einem kompletten<br />
Laufservice zu einem gOnstigen Preis. Das ermoglicht allen trainierten Lauferinnen<br />
und Laufern an diesem Abenteuer risikolos teilzunehmen. Damit das<br />
Lauferlebnis zu einem unbeschwerten VergnOgen wird, ist die <strong>Teil</strong>nehmerzahl<br />
limitiert. AusschreFbung sofort anfordern!<br />
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liehe IAuferinnen<br />
undIAufer,<br />
in den Tagen vor und nach Weihnachten<br />
ist die Post nicht immer in<br />
der Lage, Briefe und Pakete zeitgerecht<br />
zuzustellen. Auch die Zustellung<br />
dieser Ausgabe von UM wird<br />
.sich um einige Tage verzogern. Dafiir<br />
bitten wir um Verstiindnis.<br />
Vielleicht kann man die Wartezeit mit<br />
ersten Umsetzungen eigener Vorsiitze<br />
fiirs kommende Jahr nutzen<br />
oder - und das soli besonderen SpaB<br />
machen - Empfehlungen, die wir anderen<br />
gegeben haben an uns selbst<br />
einmal auszuprobieren. Es konnen<br />
sich so ganz neue Moglichkeiten<br />
und Betrachtungsweisen auftun.<br />
Mit dieser Ausgabe wird das alte<br />
Jahr abgeschlossen und das neue<br />
begonnen, aber im Wettkampfangebot<br />
gibt es keine Ruhephase, eher<br />
einen nahtlosen<br />
Ubergang. Vor und<br />
nach Weihnachten werden<br />
Ultramarathonliiufe angeboten,<br />
so auch der am<br />
29.12.00 in Rodenbach.<br />
Die Posaunen kiinden uns nicht nur<br />
die Feiertage an, sie<br />
~l .m....,....:::::.-.J berichten auch in<br />
einer umfangreichen<br />
Terminliste von zahlreichen<br />
neuen Laufabenteuern,<br />
die die Wahl<br />
noch mehr zur Qual macht, aber<br />
durch ihr dichteres Netz auch die<br />
Anfahrtswege zu Veranstaltungen<br />
verkiirzen kann.<br />
Diese Ausgabe enthiilt zahlreiche<br />
"Weihnachtsgeschichten" zum Staunen,<br />
zur Inspiration. Wir wiinschen<br />
Euch zum Jahresende die Ruhe, das<br />
zu tun, wofiir das ganze Jahr nur<br />
wenig Zeit war.<br />
Birgit & Udo<br />
c:.Q ULTRA·MARA THON 1/2001<br />
IMP:R.ESSVM<br />
UL TRA-MARA THON<br />
Herausgeber<br />
Deutsche Ultramarathon-Vereinigung,<br />
SOd ring 5, 0-63517 Rodenbach<br />
16. Jahrgang<br />
Auflage 2000<br />
Redaktion<br />
Udo Lohrengel und Birgit Lennartz<br />
Redaktionsanschrift<br />
ULTRA·MARATHON<br />
Feldstrar..e 4<br />
0-53797 Lohmar-Inger<br />
Tel. 0049-(0)2246 - 915 90 80<br />
Fax 0049-(0)2246 - 911 301<br />
e-mail: lohrengel@onlinehome.de<br />
http://www.ultra-marathon.de<br />
Standige Mitarbeiter<br />
Heinz Klatt, Dipl.-Sportl. Birgit Lennartz, Stefan Schlett,<br />
Werner Sonntag, Or.med. Christoph Wenzel, Dr. Axel<br />
Willauschus, Harry A. Arndt, Hans-Peter Heise,<br />
Dr. Uwe Eliger, Helmut Linzbichler, JOrgen Roscher,<br />
Karl Graf.<br />
Marketing (Anzeigen und Vertrieb)<br />
Udo Lohrengel, Feldstr. 4,0-53797 Lohmar-Inger<br />
Tel. 0049-(0)2246 - 911 300<br />
Fax 0049-(0)2246 - 911 301<br />
e-mail: lohrengel@onlinehome.de<br />
Druck und Herstellung<br />
Plag gGmbH, Sandweg 3<br />
34613 Schwalmstadt-Treysa<br />
Erscheinungsweise<br />
3 Ausgaben pro Jahr<br />
April, September und Oezember<br />
Bezug<br />
UM wird mit der Post an die Mitglieder der Oeut<br />
schen Ultramarathon-Vereinigung verschickt.<br />
RedaktionsschluB UM 2/2001<br />
31. Marz 2001<br />
Anzeigenannahme bis:<br />
03. April 2001<br />
UM 2/2001 erscheint am 21. April 2001 und wird<br />
mit der Post zugeschickt.<br />
Titelbild : 24-h-Stars der DUV, v.1. Helga Backhaus, Christine<br />
Sextl, Julia Alter, Heike Pawzik, Cornelia Bullig
o UL TRA-MARA THON 1/2001<br />
Reportagen I Berichte<br />
EM/IAU 24 Hin Uden/NED 04<br />
DM/DUV 100 u. 50 km Ottweiler 08<br />
50. London to Brighton 10<br />
Two Oceans Marathon 12<br />
2. Bottroper 50 km-Lauf 13<br />
15. Marathon des Sables 14<br />
12. Berg-Marathon Traunsee 17<br />
12+24 H in Bobingen 20<br />
Ultra-Team Achim Heukemes 26<br />
B. Schbneck in Norwegen 27<br />
Laufband-Wettkampf in Geldern 28<br />
3100 Meilen von NY 29<br />
4. Otscher Ultramarathon 33<br />
Sri Chinmoy Ultra Trio 35<br />
2. Niddatallauf 40<br />
5. Defi Val-de-Travers 41<br />
11, Leipziger 100 km-Lauf 45<br />
100 Meilen Angeles Crest 46<br />
LangenzersdonerLauftage 47<br />
10. Schwabische Alb Marathon 49<br />
10. In!. 100 km Neuwittenbek 53<br />
Supermarathon Cordillera Blanca 55<br />
8. Jungfrau-Marathon 59<br />
Sel1lach Ultramarathon 63<br />
Himalayan 100 Mile Stage Race 66<br />
ser_ie_n_~J<br />
Die Bucher Fundgrube 007<br />
Literatur-Wettbewerb ,Sennelauf' 023<br />
Lanschaft- u. Erlebnislaufe verg. Tage 03~<br />
Vor 10 Jahren in UM 1/91 034<br />
Laufergeburtslage 039<br />
Helfer im Bilde 051<br />
Ein Verein stellt sich vor 058<br />
Bilderratsel 065<br />
Angebot und Nachfrage 114<br />
Leserfragen I<br />
Le erbrief<br />
Leserbriefe 30<br />
Lesenragen Sportmedizin 62<br />
Lesenragen Training-Ernahrung 68<br />
Aus der Geschaftsstelle 003<br />
11. DM 100 km Strar..e 006<br />
DUV Ergebnisdienst 075<br />
DUV u. Int. Statistik 079<br />
Siegerlnnen 2000 095<br />
Erganzung DUV-Programm 098<br />
EinfUhrung von Leistungsnormen 100<br />
Int. DUV·jIAU Ultramarathon<br />
Terminkalender 2001 H.A. Arndt 102<br />
Das Prasidium 111<br />
Gemeinsam sind wir starker 112<br />
DUV 50 km Cup 2000 J113<br />
Cportraits<br />
Tomoe Abe 043<br />
Karin Stump 052<br />
Kai Stuke 110<br />
C!:hemen J<br />
~ervice J<br />
Swiss Jura Trail<br />
2. US<br />
Deutsche Vermogensberatung 011<br />
M.U.T. Troisdorf 018<br />
Bozen-Marathon 019<br />
6. Edersee-Super-Marathon 022<br />
w-u-s media 025<br />
Gruner Jager 025<br />
Bieler Lauftage 043<br />
Spreelauf 047<br />
Trans Australia - Race 2001 047<br />
PARKHOHE Bad Wildungen 048<br />
Werner Otto Sportreisen 061<br />
EC der Ultramarathone 064<br />
Trainingswoche in den Bergen 072<br />
SCMT Termine 2001 074<br />
Top-Trail-Tours 113<br />
4. Int. 12-h-Lauf in Mank 113<br />
ULTRA SPORTS<br />
3. US<br />
6-h-Lauf Stein<br />
4. US<br />
Immunsystem-Unterstotzung<br />
16<br />
Ein Legende stirbt nie - Emil Zatopek 21 Einheftung:<br />
Meniskusschaden 54 Kon igsforst-Marathon<br />
Diabetikerin auf langen Wegen 70 Monschau-Marathon<br />
Marurger Nachtlauf 73<br />
VIOL aktiv
DUV-Geschaftsstelle<br />
Rudolf Nussbaum<br />
Deutsche<br />
Wilhelm-Heinrich-S,lr. 11<br />
0-61250 Usingen<br />
Ultramarathon<br />
Tel. 06081-13798 Fax 06081-14616<br />
Vereinigung e. V. Vereinskonlo: Welterauer Volksbank<br />
BLZ 518 900 00<br />
Klo. 901 0807<br />
Liebe DUV-Mitglieder,<br />
liebe Freunde des Ultramarathonlaufes,<br />
Dezember 2000<br />
es ist geschafft, das Ultrawettkampf-Trainingsjahr ist »gelaufen«. Regeneration ist angesagt! Sich<br />
auch einmal fur die Famihe, bzw. fur evtl. andere (7) Hobbys Zeit nehrnen.<br />
Ich hoffe, hebe Ultras, Eure personlichen Uiuferziele haben sich erfullt. Wenn nicht, ein neues<br />
Trainingskonzept fur 2001 und neue Chancen nutzen.<br />
Auch wenn die Temperaturen zur Zeit noch recht mild sind, denkt an die kiihlere Jahreszeit ... unser<br />
Jiirgen Balliel (Tel. 0241-59132) hat Sweat-Shirts, Kapuzenpullies, etc. und erwartet Eure Bestellung.<br />
Etwas in eigener Sache: Bedingt durch anhaltend starke berufliche Belastung, sind noch keine<br />
Mahnungen versandt worden!<br />
lch appeliere an die noch "saumigen Mitglieder" ihren Beitrag (DM 36,--), bzw. das<br />
Banklastschriftverfahren zu vereinbaren. Die Bankverbindung ist oben rechts ersichtlich. Ich bitte zu<br />
bedenken, daft nur durch die Beitrage aller Mitglieder der Geschaftsbetrieb (Ultramarathon, Statistik<br />
Jahrbuch, usw.) der DUV "lauft".<br />
Die Geschaftsstelle begrOBt folgende neue Mitglieder:<br />
Gerhard Albert Michael Assenmacher Andreas Bahr Monika Belau<br />
Regina Berger-Schmitt Annette Bolesch Baldur Buchwald Mike Claus<br />
Rita Drechsel Heinz-Peter Drzimotta Wilfried Fehling Lutz Fritzsche<br />
Stephan Gunzelmann Stefan H'Lawatschek Frank Haase-Reck Hubert F. Hahnel<br />
Martina Hahnel Gerd Hantsche Horst Heyer Gerd Hockauf<br />
Felix Kainz Klaus Kirdorf Werner Knahrich Achim Koch<br />
Wolfgang Kratzer Werner Motz Dr. Harald Pamminger Giinter Pink<br />
Michael Ploss Dag Roleff Elke Schneider Stadtrnarketing Mank/A<br />
Angela Strassmann Rene Strosny Kai Stuke Wolfgang Timm<br />
Reinhard Tschohl Ellen Wasser Peter Wieneke Peter Wimmer<br />
Alles Gute, geruhsame Feiertage und fur Euch, sowie Eure Familien ein gutes und gesundes 2001.<br />
Herzlichst Euer Rudi<br />
DUV-Geschaftsstelle<br />
o ULTRA-MARA<br />
THON 1/2001
EUROPAME1STER Es berichtet : 21./22. OI{r.,Onl~1l 2000<br />
SCHAFT DER lAU<br />
Seniorenwart<br />
Gerhard Burster<br />
1M 24 STUNDEN-LAUF<br />
IN 'JI)I~N I NI~I)<br />
Licht und Schatten gab es aus deutscher Sicht bei diesel') Meisterschaften.<br />
5 Frauen und 4 Manner vertraten die deutschen Farben. Leider blieb das Team der Manner hinter den hochgesteckten<br />
Erwartungen zurOck. Achim Heukemes, der sich zwar glanzend gefOhlt hatte, musste dann wohl seiner<br />
kilometerreichsten Saison mit u.a. dem bewundernswerten Trip vom Nordkap nach Sizilien Tribut zollen und<br />
schied vorzeitig aus. Spater folgten dann Karl Graf, der ausgerechnet bei seinem "Heimspiel" nicht den besten<br />
Tag erwischt hatte, und Thomas Blumtritt, bei dem sich seine berufliche Neuorientierung mit vorObergehend<br />
geringerem Training negativ bemerkbar machten.<br />
So blieb nur noch Walter Eberhard Obrig, der zwar verbissen kampfte, aber dann doch schlie~lich mit der<br />
schlechtesten Kilometerleistung seiner bisher absolvierten 24-Stunden-Laufe bei knapp Ober 200 km endete,<br />
immerhin noch im Mittelfeld des Starterfeldes. Die Ehre der deutschen Manner retteten die Starter in der offenen<br />
Klasse. Hier gewann Hubert Karl, der leider (noch) nicht zum ST-Kader gehorte, in personlicher Bestleistung<br />
von 225,200 km. Daneben waren noch Andreas Neubert auf dem 4. Platz mit 201,890 km erwahnenswert und<br />
besonders der Oberraschend auf dem 6. Platz einlaufende Rainer Wilfried Koch, gerade 20 Jahre jung, mit<br />
V.I.n.r.: Thomas Blumntritt, Karl Graf, Christine Sextl, Achim Heukemes, Helga Backhaus, Heike Pawzik, Julia Alter,<br />
Walter Eberhard, Cornelia Buflig. Nicht auf dem Foto die Teamleiter Gerhard Burster und Axel Wiflauschus.<br />
182,390 km. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich dieses junge Talent nicht vorzeitig verheizt.<br />
Europameister wurde der slowakische Laufer Lubomir Hrmo mit 259,273 km vor dem Russen Andrej Kazantsev<br />
und dem Franzosen Alain Prual, jeweils mit etwa 2 k)l1 Abstand. Die Mannschaftswertung gewannen die Franzosen<br />
verdient dank einer geschlossenen Mannschaft~leistung mit 752,642 km vor den leicht favorisierten Russen<br />
und den Briten, ~Or die die Lauflegende Don Ritchie immer noch unverzichtbar fOr die Mannschaft ist. So<br />
spielte das deutsche Manner-Team, das bisher nur 1997 in Basel den Sprung auf das Siegertreppchen verpasst<br />
hatte, diesmal keine Rolle.<br />
Umso erfreulicher verlief das Rennen fOr das deutsche Frauen-Team. Helga Backhaus, die au~er den Strapazen<br />
des Spartathlons noch eine dort eingehandelte Bronchitis zu verkraften hatte, kampfte wie immer bravouros<br />
und landete schlie~lich mit 209,396 km auf dem 4. Platz. Irina Reutovich aus Russland gewann hier mit 225,418<br />
km. Sigrid Lomskys Weltrekord mit 243,657 (1993 in ~sel), den Irina schon einmal knapp verfehlt hatte, blieb<br />
auch diesmal unangetastet. Ebenso konnte das russische Frauen-Team den ebenfalls bei der EC 1993 in Basel<br />
mit 682,284 km erzielten Weltrekord der deutschen Mannschaft (Sigrid Lomsky, Helga Backhaus, Anna Dyck)<br />
nicht gefahrden. Mit 647,492 km gewannen die Russinnen jedoch unangefochten die Team-Wertung.<br />
Spannend war eigentlich nur der Kampf um die Platze. Nachdem das britische Team schon frOh Ausfalle zu<br />
verzeichnen hatte, blieben als Konkurrentinnen hauptsachlich Frankreich und Italien. Leider fielen bei uns Christine<br />
Sextl wegen Ischiasbeschwerden aus, und Conny Bullig musste grippegeschwacht aufhoren. Zum GlOck<br />
GJ UL TRA-MARATHON 1/2001
zogen neben Helga Backhaus die beiden anderen verbliebenen Lauferinnen zielstrebig ihre Runden. Julia Alter,<br />
mit 28 Jahren das "Nesthakchen" der Mannschaft, lief das Rennen ihres Lebens. Hervorragend betreut von ihrer<br />
Mutter Helga Alter, einer ebenfalls ambitionierten Ultramarathonlauferin, lief sie so gleichma~ig die 2,5 km<br />
Runde, dass man die Uhr hatte danach stellen konnen. Mit 207,720 km blieb Julia uber 13 km uber ihrer bisherigen<br />
Bestleistung und landete auf einem hochverdienten 6. Platz. Heike Pawzik vervollstandigte das Trio mit<br />
guten 191,013 km, in gewohnter Weise von Anfang bis Ende locker und leicht laufend, immer mit einem Scherz<br />
auf den Lippen. Meistens lief sie in Gesellschaft von Simone Gernetzky, die mit 177,093 km die Frauenwertung<br />
des offenen Laufs vor Ingrid Kupke gewann.<br />
Die meisten unserer Athletinnen und Athleten hatten eigene Betreuer. So blieb fUr DUV-Sportwart Axel Willauschus<br />
und fUr mich am S~hluss die spannende Aufgabe zu ermitteln, ob der aussichtslos scheinende Kampf um<br />
den 2. Platz in der Mannschaftswertung gegen die Franzosinnen Erfolg haben konnte. In dieser Spannung hielt<br />
es Conny Bullig nicht mehr auf dem Stuhl. Mit Startnummer und Chip bewaffnet stieg sie, die eigentlich das<br />
Rennen schon beendet hatte, wieder ein und unterstlitze als Mitlauferin wirkungsvoll unsere Helga. Die letzen<br />
45 Minuten wurden im Stadion gelaufen. Und hier geschah das fast Unglaubliche. Unsere deutschen Frauen<br />
holten den Vorsprung der Franzosinnen auf und errangen mit der Winzigkeit von 89 m Vorsprung die Silbermedaille<br />
mit 608,129 km.<br />
Fur den Veranstalter waren diese glanzend organisierten Meisterschaften auf einer sehr schonen Strecke ein<br />
voller Erfolg. Angefangen von der Flaggenparade am Freitag Abend<br />
o<br />
bis hin zur Siegerehrung verlief alles reibungslos<br />
und in wurdigem Rahmen.<br />
ULTRA-MARA THON 1/2001<br />
Bernd Brackmann erlief 10.000 Mark<br />
Fur die einen ist es der helle<br />
Wahnsinn, fur Bernd Brackmann<br />
ist es Lauf-Leidenschaft<br />
und die Freude, zu helfen: 116 Kilometer<br />
in 24 Stunden lief der 51<br />
jiihrige Mitarbeiter der Henkel-Tochter<br />
Cognis bei einer Lauf-Veranstaltung<br />
in Kaln am 15. Juli dieses<br />
Jahres (die Henkel-Zeitung fur die<br />
Nachbarn berichtete). Insgesamt<br />
sammelte er bei seinem Lauf 10.000<br />
Mark, die er jetzt der Elterninitiative<br />
Kinderkrebsklinik e. V. Dusseldorf<br />
spendete. Diese Organisation hilft<br />
den Eltern krebskranker Kinder,<br />
beispielsweise Wohnungen anzumieten,<br />
damit sie in der Niihe ihrer<br />
kranken Kinder sein kannen. Aber<br />
auch Spielzeug und andere Wunsche<br />
der kleinen Patienten werden mit<br />
Spendengeldern finanziert. Bernd<br />
Brackmann: "kh machte mich <br />
auch im Namen der Kinder und ihrer<br />
Eltern - bei allen bedanken, die mich<br />
in Kaln so tatkriiftig unterstutzt<br />
haben."<br />
Der Fernsehsender "Eurosport"<br />
ist nicht jedermanns Sache. DafUr<br />
sorgen in erster Linie die<br />
Kommentatoren selbst. Udo<br />
Moller hat sie ja schon des ofteren<br />
aufs Korn genommen - zu<br />
recht. Sprachliche Unvollkommenheiten,<br />
fremdsprachliche<br />
Mi~geschicke und banales Sprucheklopfen<br />
Iie~e sich verzeihen,<br />
aber was sich Franke und Thiele<br />
bei der Kommentierungdes NY<br />
Marathons geleistet haben ist<br />
-jenseits jeglicher Sachkennt-nis.<br />
O-Ton Franke: Der NY-Marathon<br />
entspricht eher ei-nem Crosslauf,<br />
man muss vorher Berglauftraining<br />
gemacht haben". Von Thiele<br />
ist lauferisch nichts bekannt, aber<br />
das Franke solchen "Unsinn"<br />
verzapft ist bedenklich.<br />
Jedenfalls hat Franke die Werbung<br />
fUr seine Laufseminare gut<br />
als Schleichwerbung untergebracht.<br />
Wer will aber, solch einer<br />
Einschatzung zum NY-Marathon<br />
+ERGEBNI.SLlSTEN++ERGEBNISLISTEN++ERGEBNISLISTEN++ERGEBNISLiSTEN++ERGEBNISLISTEN+<br />
Eigentlich ist es allen Veranstaltern von Ultramrathonlaufen bekannt, dass sie im Anschluss an ihre Veranstaltung<br />
eine Ergebnisliste mit bestimmten Inhalten anzufertigen haben. Eigentlich sind auch die meisten bereit, diese<br />
Arbeit zu tun. Aber eben nicht aile. Die machen dann die meiste Arbeit. Dem Statistiker Heinz Klatt Stress und<br />
bei Lauferlnnen Unverstandnis, warum ihre Leistung in Statistiken nicht auftaucht. Das fUhrt zu Briefen, Emails,<br />
Klagen, aber fast immer an die falsche Adresse. Weder die Redaktion von UM noch Heinz Klatt sind fUr die Versaumnisse<br />
von Veranstaltern zustandig. Vielmehr sollten die Lauferlnnen entscheiden und um diese Veranstalter<br />
zukunftig einen Bogen machen. Das hilft meistens allen weiter.
~". INTERNATIONAlE'1t<br />
t\OO km Lauf 2001<br />
12. Mai<br />
.. ~~~~<br />
2001<br />
15. Deutsche Meisterschaft im 100 km StraBenlauf<br />
in Neuwittenbek bei Kiel<br />
mit<br />
lOx 10 km Staffellauf<br />
50 km Stra~enlauf<br />
und<br />
Landesmeisterschaft SHLV<br />
Information ++ Ausschreibung ++ Anmeldung<br />
Unterbringung ++ Anfahrt ++ Wertung ++<strong>Teil</strong>nahmeberechtigung ++ Zeitnahme<br />
Startzeit ++ Zielschluss ++ Strecke ++ Startgeld ++ Staffelwertung ++ Altersklassen<br />
GUnter Stachel, Wolperdingstr. 9, 24106 K i e I<br />
Telefon und Fax: 0431 - 33 1601<br />
o UL<br />
TRA-MARA THON 1/2001
Die Bucher-Fundgrube<br />
Von Werner Sonntag<br />
Eva-Maria von Schablowsky: "Lauft Ihr Mann auch?" DUsseldorf: Universitas,<br />
2001, 1275., Broschur, 19,90 DM<br />
Mit Ultralauf hat, damit die Ernsten unter uns gewarnt seien, das Buch nichts zu tun,<br />
wiewohl es auch eine Plauderei Ober einen 100-Kilometer-Lauf, den in Vogelgrun,<br />
enthalt. FOr diejenigen, die Eva-Maria von Schablowsky nicht kennen: Sie hat keine<br />
Bestzeit aufzuweisen, sondern gelegentlich beste Zeiten mit Georg, ihrem Mann.<br />
Dieser altert demnachst in die M 75 hinein und wird uns Altersgenossen Mores<br />
lehren. Denn Georg von Schablowsky hat das Laufen mit Ernst und TrainingsfleiP.><br />
betrieben. Aber beim Lesen dieses Bandes hat man das GefOhl: Je ernsthafter der<br />
Laufer, desto heiterer die Laufergattin. Sie hat ganz schlicht und amOsant ihre<br />
Erlebnisse mit dem zum Laufer gewordenen Ehemann geschildert. "Hilfe, mein Mann<br />
lauft" lautete der erste Tite!. Manche dieser Plaudereien sind in den vorliegenden<br />
Band Obernommen worden. Gewip'>, manche sachliche Mitteilung ist ganz einfach<br />
nur nacherzahlt; aber darauf kommt es nicht an. Eva-Maria von Schablowsky<br />
artikuliert auf liebenswerte Weise, was sicher in vielen nichtlaufenden Ehefrauen von<br />
Laufern vorgeht. Und uns tut es ganz gut, daP.> uns ein Spiegel vorgehalten wird.<br />
Achim Laude und Wolfgang Bausch: "Der Sport-FUhrer. Die Legende urn Carl<br />
Diem". Gottingen: Verlag Die Werkstatt, 2000, 239 5., Broschur, 34 DM<br />
Das Buch hat mich sehr nachdenklich gemacht. Sicher, ich kannte die VorwOrfe<br />
gegen Carl Diem, die vor einigen Jahren erhoben wurden, und den<br />
Zeitzeugenbericht meines Kollegen Reinhard Appel Ober die berOchtigte<br />
Volkssturmrede vom 18. Marz 1945, mit der Diem Jugendliche in den Tod schickte.<br />
Aber war er nicht unser Vor-Laufer im Grunewald? Einer, der laufen und nichts als<br />
laufen wollte - im Grunde also einer aus unserem Holze. War er nicht Botschafter<br />
der Olympischen Spiele und wichtiger Funktionar der Spiele 1936? War er nicht<br />
Journalist und Wissenschaftler und schlieP.>lich der GrOndungsrektor der Deutschen<br />
Sporthochschule Kaln? Dieses Buch macht in prazisen Untersuchungen deutlich: Er<br />
war leider auch ein Opportunist. FOr den Sport hat er, ohne Nazi zu sein, mit den<br />
Nazis gemeinsame Sache gemacht, wo es nur angebracht schien. Das was wir an<br />
unserem Sport schatzen, an unserem zumal, hat er zunehmend in den Dienst einer<br />
Ideologie gestellt. Sport war fOr ihn nicht mehr Lust, sondern Mittel zum Zweck. Sein<br />
"Laufer von Marathon", ein Reclambandchen von 1942, ist die Verklarung des<br />
Opfertodes. Wenn ich an die Carl-Diem-Preise, die Carl-Diem-Wege und -hallen<br />
denke, dann wird mir, wie den Autoren, klar, wie wenig der deutsche Sport seine<br />
Vergangenheit aufgearbeitet hat. Heute vergeht kaum ein Tag, an dem nicht<br />
affentlich irgendwo Rechtsextremismus geortet oder beklagt wird, bis hin zur<br />
Hysterie. Legt man diesen MaP.>stab an, dann ist der bundesdeutsche Sport jahrelang<br />
von Rechtsextremisten dominiert worden. Je mehr man heute mit dem Finger auf nur<br />
Konservative deutet und sie in den Winkel der Extremisten stellt, desto mehr kann<br />
man sich vor der Aufarbeitung der eigenen Herkunft drOcken. Wir haben heute einen<br />
Opportunismus von der anderen Seite her. Das steht nicht in diesem Buch. Doch es<br />
regt, wie gesagt, zum Nachdenken an.<br />
o UL TRA-MARA THON 1/2001
CD ULTRA-MARA THON 1/2001<br />
Deutsche Meisterschaften der DUV im 50 und 100 km Bahnlauf<br />
am 07. Oktober 2000 in Ottweiler<br />
Die letzten nationalen Meisterschaften des Jahres 2000 stieBen auf geringes Interesse. Am Ende einer Saison, wo sich neben<br />
einer physischen Erschopfung auch eine mentaIe ErschOpfung abzeichnet, war diese anspruchsvolle Disziplin falsch platziert.<br />
Da es nur wenige Spezialisten fOr 250 Bahnrunden gibt, standen auch nur wenige <strong>Teil</strong>nehmerlnnen auf der Bahn.Und wer da<br />
mal nur reinschnuppern mochte, muss eben jene mentale Harte zeigen, die man trainieren muss oder am Ende eines Wettkampfjahres<br />
aufgebraucht erscheint.<br />
"Neun kamen durch", heisst der Titel dieser<br />
Meisterschaften. Und unter diesen 9 waren bis auf einen<br />
aile Sieger. ...<br />
Wolfgang SCHWERK, LLG St. Augustin mit 1':43:17,6 h<br />
bei den Mannern und Birgit LENNARTZ, LLG St. Augustin<br />
mit 7:50:48,2 bei den Frauen.<br />
Zunachst sah es nicht gut aus - nicht, weil mit gut 20<br />
Minuten Verspatung erst der Start erfolgte (Aufbau und<br />
die Einteilung der Rundenzahler waren noch nicht<br />
abgeschlossen) und die <strong>Teil</strong>nehmerlnnen machtig froren,<br />
nein - es war dicker Nebel im Stadion ,Am a/ten Weiher'<br />
in Ottweiler. Die noch morgens von mir einmal rund<br />
abgekehrte Innenbahn (von kleinen Steinen ubersaht, die<br />
nach 50 km zu Fe/sbrocken werden) verschwand nach 50<br />
Metern im Nebel. Wetter zum Abkurzen? Nein, diese<br />
Unsportlichkeit (Betrug) ist bei Ultramarathonlaufern nicht<br />
sehr stark ausgepragt. Es war KOhl im Nebel (7") und man<br />
gab mehr Gas als vielleicht gut war.<br />
Otto Lauermann, der nach 92 und 95 nun zum 3. Mal zu<br />
Die 10 km-Zeiten zeugen davon. Sie lagen zwischen sammen mit den L TF Marpingen, die Austragung einer sol<br />
42:20 und 47:50 Minuten. Nur Heinrich Luttmann (53:41) chen Meisterschaft ermoglichte, gratuliert der Siegerin Birgit<br />
und Heinrich Gutbier (52:22) hielten sich zurOck.<br />
Lennartz. Otto Lauermann, seiner Gattin und den vielen<br />
Die <strong>Teil</strong>nehmerlnnen vermissten eine offizielle Helfen des TV Ottweiler und den LTF Marpingen sei herzlich<br />
Verpflegungsstelle die dann aufgebaut aber nicht bedient gedankt, dass sie 15 Stunden am StOck fOr eine Hand vall<br />
wurde. Hier kamen die Betreuer von Christian Sorensen Uiuferlnnen zur DurchfOhruna der Meisterschaft da waren.<br />
und Birgit Lennartz zum Zuge. Dem anwesenden<br />
Sportwart sind diese "Kleinigkeiten" sicherlich nicht entgangen. Um 10:45 gab es fOr aile <strong>Teil</strong>nehmer, auf und neben der Bahn,<br />
Grund zur Freude. Die Sonne brach sich ihren Weg und spendete Warme. Laufer entledigten sich ihrer zusatzlichen Laufbekleidung<br />
und zeigten Beine und Arme. Auch das fOhrte bei den meisten zu einer Tempoverscharfung. Licht und Warme konnen<br />
eben wie Schokolade wirken.<br />
Die Rundenzahlergilde stellte mit Masse die LTF<br />
Marpingen. Sie hatten ihre Sache im Griff und<br />
wenn es mal eine Abweichung gab, war diese<br />
schnell geklart. FOr die <strong>Teil</strong>nehmer war es eine<br />
Freude, ihre Zuverlassigkeit zu spOren.<br />
Eine TV-Kamera tauchte auf und brachte sich in<br />
Stellung. Vorbei laufende <strong>Teil</strong>nehmer richteten<br />
sich auf, um gut herOber zu kommen. Es war<br />
Abwechslung fOr die einen und Wertschatzung fOr<br />
die anderen. Da ich Ober Stunden um fast aile<br />
<strong>Teil</strong>nehmer kOmmerte und deren Versorgung<br />
nach ihren Durchlaufzeiten abstimmte, brachten<br />
Kurz vor dem Start, kurz vor dem Nebel, 50 und 100 km <strong>Teil</strong>nehmerlnnen<br />
solche Anlasse bei mir eine gewisse Hektik auf. Was hatte Robert<br />
Wimmer mit der Erdbeermilch von Ute Wollenberg anfangen sollen.<br />
Die erzielten Leistungen/Ergebnisse auf der 100 km-Strecke waren jeglichen<br />
Einsatz wert. Neben den bereits erwahnten ordentlichen Siegerzeiten<br />
muss die 8:17:17,2 von Ute Wollenberg,' ESV Lokomotive Potsdam<br />
ebenso hervorgehoben werden wie die Top-Leistung von .Dr. Heinrich<br />
Gutbier, TSV Burghaslach, M 75 - Jahrgang 1923, der 9:56:19,7 h benotigte.<br />
Seine letzten Runden wurden von allen Anwesenden mit Spannung<br />
verfolgt. Nur Heinrich, das laufende Uhrwerk blieb gelassen. Sein Zustand<br />
im Ziel sorgte fOr Erstaunen. Jeder sagte, schon viel gesehen zu<br />
haben, aber keinen jenseits 70, der nach 100 flotten Kilometern eine<br />
solche Werbung fOr den Ultramarathonsport geboten hat. Er hat seinen<br />
sehr ansehnlichen Laufstil 250 Runden vorgefOhrt - fast 10 Stunden und<br />
heimlich haben sich viele gewunscht, wenn sie mal so alt wOrden oder<br />
waren, noch so laufen zu konnen. Das er, und gerade er keinen Titel<br />
bekommen sOllte, weil Ehrungs- und Zeitkriterien nicht erfullt waren,<br />
konnte keiner verstehen und der Sportwart Dr. Axel Willauschus erklarte<br />
ihn zum Sieger, aber nicht zum Deutschen Meister.<br />
Ute Wollenberg in der Spur
Ii. Wolfgang Schwerk, LLGcSt. Augustin, auf den /etzten Metern zum Sieg und Tite/, beg/eitet vom woh/wollenden Lache/n der 1.<br />
Vorsitzenden der LLG St. Augustin, die noch 4 Runden zu /aufen hat. Re. DerJunge a/te Dr. Heinrich Gutbier, der vie/en und dem<br />
A/ter davon /auft, der mit Zustimmung aller die Tagesbestleistung erbracht hat.<br />
Name Marathon 50 km 70 6 Stunden 50 MeHen Endzeit<br />
Schwerk 2:58 3:35:09,8 5:13:08.0 7:43:17,6<br />
Lennartz 3:04:43 3:40:18,4 5:18:03,0 78,057 km 6:12:48 7:50:48,2<br />
Heukemes Achim 3:40:18,9 5:19:22,0 7:58:16,0<br />
Wollenberg Ute 3:49:21,0 5:34:44,0 8:17:17.2<br />
Wimmer Robert 3:51:10,0 5:39:19,0 8:26:17,8<br />
Neumann, Manfred 4:06:32,2 5:53:52,0 8:44:41,0<br />
Feller Franz 4:09:25,1 6:13:43,0 9:38:55,9<br />
UHlmann Richard 4:30:55,2 6:28:19,0 9:42:02,2<br />
Gutbier Heinrich 4:30:50.8 6:41:15,0 63,940 km 7:52:18,0 I 9:56:19.7<br />
30 MeHen 4:21 :01,8<br />
Zur Belebung der Aktivitaten und der <strong>Teil</strong>nehmerzahl wurde<br />
auch die 50 km-Strecke vom Ver-anstalterduo TV Ottweiler/LTF<br />
Marpingen angeboten.<br />
10 Tapfere nahmen 125 Runden unter die Ful!e. Auch hier<br />
. gab es 7 Mal den 1. Platz. Ein schaner Wettbewerb<br />
Die ersten Drei uber 50 km im Bild rechts.<br />
Willi Muller, LG Kreis Ahrweiler siegte<br />
Karl-Heinz Brausam, WSV Viechtach<br />
Wolfgang Hepp, LG Lohr<br />
Christian Sorensen, LLG St. Augustin<br />
in 3:47:49,5<br />
in 3:51 :50,3<br />
in 3:54:16,8<br />
in 4:06:08,6 JunRek<br />
Silke Feller, LTF Marpingen in 6:07:18,8<br />
Erste<br />
o<br />
und einzige Frau.<br />
ULTRA-MARA THON 1/2001
50~ LONDON TO BRIGHTON<br />
AM 01. OKTOBER 2000 erzahlt von Paul Engels<br />
----<br />
Altester Ultramarathonlauf Europas feiert Jubilaum.<br />
Nachdem ich am altesten und groP.>ten Ultramarathonlauf der<br />
Welt, dem 75. Comrades-Marathon teilgenommen hatte, gab es<br />
fUr mich noch das Ziel, auch am Jubilaumslauf des altesten<br />
Ultramarathonlaufes in Europa teilzunehmen.<br />
Schon in SOdafrika hatte ich mich mit SIGRID LOMSKY<br />
abgesprochen, dass wir beide am 50. LB teilnehmen.<br />
Au~er uns beiden, starteten mit JOSEF KAUFMANN aus<br />
Bottrop, CHRISTOPH HOFFMANN und THEO BIEBER aus<br />
WOrzburg und KLAUS NEUMANN aus Stuttgart 4 weitere<br />
deutsche Ultramarathonlaufer.<br />
Laut Starterliste hatten fUr diesen Jubilaums-Lauf 211<br />
Lauferlnnen gemeldet. POnktlich um 7.00 Uhr schickte "Starter<br />
BIG BEN" uns mit dem ersten Glockenschlag auf die 88,514<br />
Km lange Strecke.<br />
Trotz Warnungen Ober den Schwierigkeitsgrad der Strecke,<br />
ging ich die 1.Halfte zu forsch an. 30 Meilen (ca.48 Km)<br />
hatte ich nach 4:11:16 h passiert. Die letzte Streckenhalfte ging<br />
durch stetiges Auf und Ab doch kraftig in die Muskulatur. (Die<br />
12 h Laufband vor 3 Wochen merkte ich noch gut)<br />
Nach 8:35:34 h kam ich als 57. der Gesamtwertung ins Ziel. Ein<br />
hervorragend eingeteiltes Rennen lief CHRIFTOPH<br />
HOFFMANN. Noch Platz 137 nach 10 Meilen; 102.(20 M); 80.<br />
(30 M); 64.(40 M); 48.(50 M) wurde er mit 8:13:26 h bester<br />
Deutscher und dem 39.Platz der Gesamtwertung. Tolle<br />
Renneinteilung.<br />
JOSEF KAUFMANN wurde nach<br />
langer Verletzungspause bei<br />
seinem ersten Wettkampf in<br />
diesem Jahr glanzender 63. der<br />
Gesamtwertung in 8:49:31.<br />
SIGRID LOMSKY hatte in<br />
London mehr GlOck als beim<br />
Comrades. Locker und<br />
freudestrahlend lief· sie nach<br />
9:44:03 zusammen mit THEO<br />
BIEBER ins Ziel.<br />
KLAUS NEUMANN (74. in<br />
8:57:28) hatte mit mir als einziger<br />
Deutscher den<br />
'75.Comrades"<br />
und "50.London to Brighton"<br />
gefinished. SIGRID musste ja<br />
leider beim Comrades durch<br />
fremdes Verschulden aufgeben.<br />
Sieger bei den Mannern wurde<br />
Sarel ACKERMANN aus<br />
SOdafrika in guten 5:56:50 und bei den Frauen Danielle SANDERSON ebenfalls SOdafrika in 7:07:12. Hervorragend<br />
auch die Leistung des ehemaligen Weltrekordlers im 100 km-Lauf Don Ritchie (M 55) als 8. der Gesamtwertung in<br />
7:07:03.<br />
London to Brighton ist kein einfacher Ultra. Ich habe mir nicht vorgestellt, dass England so hOgelig ist. Erschwerend<br />
kommt noch hinzu, dass die StraP.>en nicht abgesperrt sind. Man lauft auf der linken Stra~enseite und wird von Bus<br />
sen und Autos oft hautnah Oberholt. Als UltramarathonlaUfer muP.> man LB einmal mitgemacht haben.<br />
'1Ql ULTRA-MARATHON 1/2001<br />
Bild oben: v.I. Josef Kaufmann, Sigrid Lomsky und Paul Engels ~<br />
Bild unten: Die sich freuende Sigrid aufden letzten Metern•. gefolgt von Theo Bieber
o ULTRA-MARATHON<br />
1/2001<br />
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und mit uns ins nachste Jahrtausend !<br />
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OLD MUTUAL<br />
TWO<br />
MARATHON<br />
OCEAns<br />
~<br />
OLD MUTUAL<br />
TWO OCEANS MARATHON<br />
over 56 km am 22. April 2000<br />
o<br />
e:it<br />
in Claremont I Kapstadt<br />
UL<br />
TRA-MARA THON 1/2001<br />
"Trage grUne Soeken, um den Sehatz der Original-Streeke zu erhalten" war rund um die<br />
groP.>e Marathonmesse Uberall zu Jesen. Es waren keine Vertreter einer Partie oder eines Naturschutzbundes,<br />
die solcherlei Empfehlungen aussprachen. Es war der Wunsch der Organisation, der Region und aller Verant<br />
wortlichen, wieder auf die alte Strecke zurUckzukeher-l. Die Strecke musste in diesem Jahr erheblich verandert<br />
werden, da der Weg nach Constantia Nek Uber den Chapmann's Peak nicht belaufbar war. Er war gesperrt,<br />
weil gewaltige Steinbrocken abgegangen waren und die Strecke unpassierbar machten. Es wurde ein Fond<br />
gegrUndet "Save Chapmann's Peak Fund" und Geldergesammelt, zur Wiederherstellung dieses wohl schon<br />
sten Streckenteils. Ach ja - mit den Socken verhielt sich das so. Jeder <strong>Teil</strong>nehmer erhielt ein Paar mit seinen<br />
Startunterlagen, so auch Karlheinz Brands, Kurt Brennert, Michael Brucha, Dietrich Eberle, Herbert GrUnder,<br />
Thomas Kunze, Reiner Milek, Dieter Rebstock und Hans Arno Teichmann, die dann am Veranstaltungstag wah<br />
rend des Rennens zu tragen waren. 1m Ziel wurde<br />
registriert, wieviel Laufer diese Socken trugen und der<br />
Hauptsponsor, die Old Mutual Gruppe, zahlte fOr jeden<br />
Sockentrager 5 Rand in den Fond.<br />
Diese GrUne-Socken-Kampagne war sehr erfolgreich,<br />
ganz im Gegensatz zu einer ahnlichen in Rot, die un<br />
langst die deutsche Offentlichkeit erfreute.<br />
Die Arbeiten "to get Chappies back" gehen gut voran<br />
und im kommenden Jahr darf wohl davon ausgegangen<br />
werden, wieder auf der Originalstrecke antreten zu<br />
konnen.<br />
In diesem Jahr war auch Sandra Ickinger unter den<br />
<strong>Teil</strong>nehmern und sie hat den Lauf so empfunden.<br />
6 Uhr morgens am 22.04.00! Endlich ist es soweit und 16 Wochen Training haben ein Ende. Der Startschuss fallt, um 9205<br />
Laufer, darunter ca. 50 Deutsche (in Reisegruppen und Einzelreisende), setzen sich in Bewegung. Heute ist es zum Gliick<br />
etwas kOhler als die Tage vorher. Far uns Euopaer sind es optimale Bedingungen. Die ersten 10 km laufen wir in Richtung<br />
Berge. Die SOdafrikaner stehen schon in aller FrOhe an der Strecke und feuem die Laufer an. Die Stimmung wird wahrend<br />
des Laufes immer besser und die luschauer ziehen uns regelrecht durch das Rennen.<br />
Nach der Halbmarathon-Marke unterscheidet sich die Strecke von der ursprOnglichen Route, da Chapmann's Peak wegen<br />
starker Straf3enschaden far dieses Jahr gesperrt ist. Ab km 26 geht es fOr 7 km Ober den Ou Kaapse Weg bis auf 315 m<br />
hoch. Unterstotzt von guter Musik und optimaler Versorgung mit Getranken ist der erste "Hohepunkt" gut zu schaffen. Von<br />
hier oben hat man einen herrlichen Blick Ober das Sun Valley bis zum Atlantik. Wasser und isotonische Getranke werden in<br />
Plastikbeuteln gereicht, aus denen man auch beim Laufen gut trinken kann. Nach der Marathon-Marke geht es fOr 6 km den<br />
Southem Cross Drive hoch, der links und rechts von einer Oppigen Vegetation gesaumt wird. Die luschauerzahlen nehmen<br />
standig zu - die Anfeuerungsrufe und Unterstotzung sind unbeschreiblich. Jetzt weif!, ich, dass ich die 56 km durchlaufen<br />
werde.<br />
Das letzte Stock geht auf der Autobahn entlang zur alten Universitat von Kapstadt. Die letzten 200 m laufen wir Ober das<br />
Rugby-Feld der Universit8t. Durch die Lautsprecher sind die Namen der Finisher zu hOren. Geschafft!!! 1m lielbereich bekommtjeder<br />
Laufer seine Medaille und ein T-Shirt. Auf!,erdem gibt es reichlich zu Essen und zu Trinken. Jetzt weif!, ich, dass<br />
sich die 16 Wochen Training fOr den Two Oceans rentiert haben. Nachstes Jahr mochte ich bei einem der schOnsten Laufe<br />
der Welt aufjeden Fall wieder dabeisein.<br />
Ii. Der Sieger Joshua Peterson aus Naledi in Soweto gewinnt<br />
den Lauf in 3:13:13 h. Nach dem Zielein/auf sinkt er auf die<br />
Knie. Die Siegerinnen v.1. Grace de Oliveira (3.) in 3:51 :31 h,<br />
Sarah Mashlan~u (1.) in 3:48:58 h, Maria Bak (2.) 3:49:29
28. Bottroper Herbstwaldlaufe uber<br />
.,,'eifer Ilttflrttlter 5,10 und 25 km, aber ULTRAMA<br />
RATHON-LAUF entwickelt sich<br />
Ntt Kt_-La•••f a••••<br />
zum Renner. Erneut Rekordbeteiligung.<br />
Viele Neueinsteiger auf der<br />
12.11.2tttttt<br />
lanqen Strecke.<br />
Am Start schien den aus ganz Deutschland angereisten Lauferlnnen in Bottrop am Bergwerk<br />
Prosper-Haniel die Sonne ins Gesicht. Die Masse der Lauferlnnen auf den verschiedenen<br />
Strecken hielt durch - nicht aber die Sonne. In der zweiten, der 25 km Runden, verdrangten<br />
Regenwolken die Sonne. Ein fOr diese Jahreszeit normaler kOhler Wind wirkte sich kaum auf<br />
die Leistungen aus, da die Strecke Oberwiegend windgeschOtzt liegt. Der BOrgermeister der<br />
Stadt, Herr Thiehofe, schickte 400 Lauferlnnen (25 und 50 km) auf die Strecke.<br />
JOrgen Liebert, Cheforganisator<br />
der Herbstwaldlaufe<br />
von DJK Adler<br />
07 Bottrop hat auf Werbung<br />
um und fOr seinen<br />
Lauf gesetzt. Es hat sich<br />
gelohnt. Von 66 Zieleinlaufen<br />
Ober 50 km in 1999<br />
hat man sich auf 136 gesteigert.<br />
Insgesamt waren<br />
800 <strong>Teil</strong>nehmerlnnen<br />
nach Bottrop gekommen,<br />
was keiner fOr moglich gehalten<br />
hat und dementsprechend<br />
zu Engpassen<br />
im Vor- und Nachspann<br />
fOhrte. 1m kommenden<br />
Jahr wird man darauf reagiert<br />
haben, wie JOrgen<br />
Liebert in einem Gesprach<br />
mit UM zum Ausdruck<br />
brachte. "Wer Bottrop<br />
noch nicht kannte kommt<br />
jetzt gerne wieder" war<br />
immer wieder zu hOren.<br />
Auf der 50 km-Strecke gab es einen bislang Unbekannten als Sieger. Der 27jahrige vereinslose Nelson Penedo<br />
aus Essen gewann den Lauf in guten 3:16:33 h. Es darf davon ausgegangen werden, dass er sich mit Ulrich<br />
Grallath, MTP Hersbruck, der in 3:17:20 h Zweiter wurde, einen spannenden Kampf geliefert hat. (AnmRed. ")<br />
Neben vielen, seit Jahren bekannten Gro~en im Ultramarathonlauf (Jan~en, Frings, Widera, Metternich, Lorenz,<br />
Scharrenberg, Willems usw.) war erfreulicherweise eine hohe Zahl von neuen Gesichtern auf dieser Einsteigerstrecke<br />
zu begrO~en. Sicherlich viele ambitionierte Marathonlaufer und wohl auch "Schnupperlaufer", die mal<br />
schauen wollen, wie es hinter Marathon aussieht. Diese Neugier ist gut fOr Bottrop und gut fOr den Ultramarathonlauf<br />
in Deutschland. 136 <strong>Teil</strong>nehmerlnnen im November zu mobilisieren ist selbst fOr einen Ballungsraum wie<br />
(fas Ruhrgebiet (7,125 Millionen Menschen) eine respektable Leistung. Gezieltes Engagement zahlt sich aus - fOr<br />
aile. Auf dem 3. Platz mit dem vereinslosen Tobias Seveein der Vorjahressieger. Nach 3:28:53 h gelangen ihm in<br />
diesem Jahr 3:32:40 h.<br />
Zieleinlaufe nach Ergebnislisten: Das Frauenrennen sah zwei Siegerlnnen. Hannelore Horst, LSF MOnster<br />
25 km 50 km und Manuela Kohne, VfL Kloster Oesede, waren sich wohl einiig und<br />
1999 ??? 66 erreichten nach 4:00:10 h gemeinsam dasZiel. Vielleicht hat man dadurch<br />
2000 253 136 eine Zeit mit einer 3 davor verpasst. Vielleicht war es den Damen aber<br />
,, auch gleichgOltig und der Spa~, gemeinsam das Ziel eines Ultramarathonlaufes<br />
zu erreichen, Oberwog. Auf dem 3. Platz die Lokalmatadorin Ulla Riesner, yom ausrichtenden Verein,<br />
die das Helfertrikot erfolgreich gegen das Lauftrikot eingetauscht hat. Ihre 4:11 :13 h bedeuteten auch den W40 Sieg.<br />
Am 23.09. und 04.11.2001 haben die Adler wieder Flugtag - respektive hohes Lauferaufkommen in Bottrop kalku<br />
Iiert.<br />
"(Diese und weitere Aussagen kann/muss man aus der Ergebnisliste herauslesen, da weder in der Presse, noch im Bericht<br />
des Veranstalters auch nur 1 Wort zum Rennverlauf, Dber die Sieger, ein Portrait, ein Interview oder einfach nur etwas Dber<br />
den Wettkampf ausgesagt wird. Ein Manko, in der Berichterstattung Dber das Laufgeschehen, fOr das Veranstalter und Presse<br />
- bundesweit - im gleichen Mal!.e verantwortlich sind. Ambiente und AtmospMre, Wetter, Starter und Sprecher zu beschreiben<br />
gehOrt dazu, ist aber nur Beiwerk und nicht etwa der Schwerpunkt) ~<br />
~ ULTRA-MARATHON 1/2001
auf dieser Welt. Der letzte<br />
meinsam.<br />
Bei den Entdeckern friiherer<br />
in Beruf und Familie wird von<br />
mich eine Ersatzbefriedigung.<br />
es durchstehe. Am Ende aber k<br />
Der Tagesablauf in dieser Saha<br />
halb sechs wurden yom Begleitt<br />
ob darin noch jemand schlief. U<br />
Nach der Zielankunft am Nachmit<br />
leicht zu transportierenden Beha<br />
wieder zum Unterschlupf u<br />
Nachttemperaturen von nur 10 0<br />
z<br />
verbrachten viele Laufer ihre<br />
Langstreckenetappe. Iro benotigte fOr<br />
Nach Einbruch der Dunkelheit spend<br />
sparliches Licht, bevor er gegen zwei<br />
erreichte. Andere stoppten am A<br />
Tagesanbruch ihren Lauf fortzusetzen.<br />
der folgende Tag ein Ruhetag war. .<br />
Markiert waren die Strecken durch aufg<br />
roter Farbe bemalte Steine sowie an Sto<br />
Bander. Zudem besaB jeder <strong>Teil</strong>nehmer e<br />
Streckenvelauf. "Ich habe es dennoch vor<br />
die direkte Route zu verlassen und Umweg<br />
men", berichtete Iro Hermann. So reihte si<br />
gesabschnitt eine SanddOne an die andere, b<br />
Nach einem Studium der Karte umlief der Arz<br />
nen Treibsand, was zwar eine langere, dafOr J<br />
beschwerliche Strecke bedeutete.<br />
Wenn man nach der Pflege der mehr oder weniger<br />
all diese Strapazen? "Ich<br />
h beengt in unserer<br />
ft und durch die ganze<br />
gsmaschinerie", sagt Iro<br />
" Diese Woche unter<br />
ten Bedingungen in der<br />
war eine Befreiung fiir mich.<br />
'h denke, dass jeder, der dieses<br />
n iibersteht, sich als Held<br />
darf. Ich bin ein Explorer-Typ,<br />
es gibt nichts mehr zu entdecken<br />
s Suchen danach ist uns allen geute<br />
stolz sein? Die tagliche Routine<br />
usgesetzt. So gesehen war dies fiir<br />
kann. Auch ich wusste nicht, ob ich<br />
erarbeitet zu haben. II<br />
...,<br />
,I.·· f
Blessuren - neben Sonnenverbrennungen litten vor allem die FOr..e auf dem unebenen Untergrund - sich am<br />
Abend vor dem Zeit zusammensetzte, "waren Gott und die Welt unsere Gespr~chsthemen", erinnert sich lro. Er<br />
empfand es als angenehm, nicht auch noch Ober Pulsfrequenz und neueste Trainingslehren zu debattieren, wie<br />
dies h~ufig in L~uferkreisen der Fall seL "Bei uns ging es ebenso um die aktuelle Politik wie um kassen~rztliche<br />
Vereinigung oder darOber, welchen Sinn es mache, sich so durch die WOste zu qu~len." Dabei war das berufliche<br />
Spektrum der Zeltbewohner breit gef~chert. Ein Berufssoldat, ein Doktor der Chemie, ein Vertreter fOr Sportartikel,<br />
ein Verwaltungsangestellter und ein Manager fOr Marketingstrategien eines deutschen Automobilkonzerns gehorten<br />
dazu.<br />
"Es war eine unvergessliche Woche mit wunderbaren EindrOcken. Ich bin froh, dass ich das gemacht habe. Ob ich<br />
allerdings noch einmal beim Marathon des Sables dabei sein werde, mag ich heute nicht sagen. Es war schon sehr<br />
zeitaufwendig. Eher konnte sich der L~ufer dafOr begeistern, Ende Juli am 30 km langen Schwimm-Marathon im<br />
16° kOhlen ZOrichsee teilzunehmen. Angesichts von bis zu 80° in der WOste eine erfrischende Vorstellung.<br />
Die Bilder zeigen lros Zweitwohnsitz fOr eine Woche und das, was die WOste am meisten zu bieten hat - Sand.<br />
Das Interview mit lro W. Hermann fOhrte Joachim Schmidt erschien am 02.07.00 in der KOInischen Rundschau<br />
Am liel der ersten Happe hatten sie gut lachen: (von links) Peter Kieft, Franz Herzgsell und Dr.<br />
Anton Gorbunov. ) Bild: Thomas Herrmann<br />
Herzgsell zeigt ein HerzfiirKinder<br />
Staffellauf nach Santiago d~ Compostella - 325 Kilometer in zwolfTagen<br />
Wer schlendert, zahlt<br />
Strafe<br />
(dpa vom 03.12.00) Mit einem<br />
Mindesttempo fOr<br />
Fu~ganger wollen die GeschaftsfOhrer<br />
der Londoner<br />
Oxford Street kOnftig Konftikt<br />
und Streit zwischen<br />
Langsamgehern und<br />
Schnellgehern verhindern.<br />
Die Ladenbesitzer haben<br />
beantragt, den BOrgersteig<br />
der Einkaufsstrar..e in zwei<br />
Fu~gangerspuren aufzuteilen.<br />
Auf der Oberholspur<br />
5011 man mindestens 4,8<br />
km/s schnell gehen mOssen,<br />
auf der anderen Spur<br />
darf man schlendern und in<br />
die Schaufenster schauen.<br />
Bei der .Operation Schlepper'<br />
hier.. es, es komme in<br />
der Oxford Street bei neun<br />
Millionen Touristen pro<br />
Jahr und rund 60.000 Berufstatigen<br />
in der Gegend<br />
immer wieder zu Auseinandersetzungen<br />
zwischen<br />
Besuchern und Leuten, die<br />
schnell irgendwohin gelangen<br />
wollten. 30 Tempowachter<br />
sollen Langsam<br />
(herr). Fix und fertig aber iibergliicklich er weise an die Grenlen seiner Leistungsfahig· ne Unterkunft organisiert halle. Kurzent gehen auf der Oberholspur<br />
reichte der Anrieder Franl Herzgsell lusam keit gegangen. Auch wenn der Lauf eine liir schlossen iibemachteten die Athlethen im<br />
men mit 56 weiteren Laulerinnen und Laufem ihn luvor noch nie gekannte physische Ex Freien. Die <strong>Teil</strong>nahme an einer Prolession in mit 32 Mark Bu~geld ahnden<br />
spanischen Wallfahrtsort Santiago de trembelastung darstellte, bereute er seine <strong>Teil</strong> Lourdes, eine Etappe auf den Spuren d
WIE~NNICNIH WINTER HEIN<br />
IIJI/HUNSt/STEHUNTERsTtinEN?<br />
Von Dipl.-Sportl. Birgit Lennartz<br />
Zur Unterstutzung des Immunsyxstems gibt es verschiedene Mbglichkeiten, die aile einen<br />
kleinen <strong>Teil</strong> dazu beitragen, dar.. Sie ohne grbr..ere Infekte und Erkaltungen durch den<br />
Winter kommen und lhr Training durchziehen kbnnen.<br />
Naturheilmittel: verschiedene Pflanzen und Kraut~r starken die kbrpereigene Abwehr und<br />
sind hilfreich bei der Infektbekampfung. Bekannt sind z. B. der Sonnenhut (Echinacin).<br />
Zwiebelgewachse enthalten atherische Ole und wirken desinfizierend. Kohlsorten enthalten<br />
auch im Winter viele Vitamine. FrOchte wie Ananas, Mango oder Papayas enthalten viele<br />
Enzyme. Holunder, Sanddorn und Schwarze Johannisbeere sind wahre Vitamin-C<br />
Bomben.<br />
Vitamin C, Vitamin E und r..-Carotin wirken als Radikalenfanger und helfen so dem Immunsystem<br />
schadliche Stoffe abzufangen. Hier sind als Vitamin-C-Lieferanten SOdfrOchte<br />
und Paprika zu empfehlen. Mit 300-400 9 FrOchten oder % Liter Saft ist man hier auf der<br />
sicheren Seite. Vitamin E ist vor allem in Weizenkeimen, NOssen und hochwertigen Olen<br />
enthalten.<br />
r..-Carotin finden wir viel in Karotten, Aprikosen, Tomaten, Paprika.<br />
Selen stimuliert durch eine Steigerung der Aktivitat des Enzyms Glutathionperoxidase indirekt<br />
das Immunsystem. Dieses Enzym verhindert die Bildung und Ausbreitung von freien<br />
Radikalen.<br />
Zinkmangel fOhrt zu einer verlangerten Regeneration und damit steigt das Risiko sich zu<br />
Oberlasten bzw. eine Verletzung zu bekommen. Da es sich hierbei um ein Spurenelement<br />
handelt, das der Kbrper nur in kleinen Mengen benbtigt und es zudem in Wechselwirkung<br />
mit der Eisenaufnahme steht, solite man es nicht isoliert zu sich nehmen, sondern im Nahrungsverband.<br />
Zinkhaltige Lebensmittel sind Fleisch, Kase, Weizenkeime, Blutenpollen.<br />
Die Aminosaure Glutamin hat die hbchste Konzentration im Blutplasma und Muskelgewebe.<br />
Sie fbrdert die Zinkaufnahme und ist Hauptnahrstoff fOr die Immunzellen. Bei moderatem<br />
Training ist die kbrpereigene Glutaminbildung erhbht, bei hartem Training erfolgt kaum<br />
noch kbrpereigene Glutaminbildung. Hier kann man Ober die Zufuhr von aur..en durch Molkeneiweir..,<br />
Kase, Weizenkeimen, Hefeflocken, Fisch und Fleisch ausgleichend einwirken.<br />
Omega-3-Fettsauren wie sie in Fischblen und Speiseleinbl enthalten sind starken nach<br />
neueren Untersuchungen ebenfalls das Immunsystem. Verstarken kann man diesen Effekt<br />
noch, wenn man gleichzeitig die Zufuhr von Omega-6-Fettsauren (Sonnenblumenbl, Distelbl)<br />
reduziert.<br />
Ein Rezept fOr einen Immunkick ware z. B.: % Zwiebel klein schneiden und mit 2 gehauften<br />
Teelbffeln Merrechtich und 3 Esslbffeln naturbelassenem Honig verrOhren. Dazu einen %<br />
Liter Orangensaft trinken und 1 Grapefruit essen.<br />
In Form von Taiga-Wurzel-Tee, grOner Tee, Eberrauten-Tee, Lapacho-Rindentee oder<br />
Lindenbluten-Tee kbnnen Sie durch die FlOssigkeitsaufnahme gleichzeitig Ihr Immunsystem<br />
starken.<br />
Ein MOsii kann man mit Weizenkeimen, Hefeflocken, BIOttenpollen und NOssen anreichern.<br />
Auf dem Speiseplan kbnnen im Winter verstarkt Kohlgerichte stehen.<br />
Einmal die Woche Hering mit Kartoffeln, Quark und Speiseleinbl.<br />
Ais Obst verstarkt ZitrusfrOchte, Ananas, Kiwi, Mango und Papayas.<br />
Wem das jedoch alles nicht so ganz zugesagt, sei es vom Geschmack oder vom Aufwand<br />
her, das Sportgetrank ULTRA-Buffer ;r;:~ enthalt aile notwendigen Stoffe zur Unterstotzung<br />
des Immunsystems nach kbrperlicher Belastung. Dies braucht man einfach nur<br />
mit Wasser anrOhren und nach dem Training trinken.<br />
Dies waren alles unterstotzende Mar..nahmen Ober die Ernahrung. Was aber kann man<br />
sonst noch tun?<br />
Bei langeren Laufen sollte man unterwegs Kohlenhydrate zufOhren, damit der Kbrper nicht<br />
den Aminosauren-Pool angreifen mur... Ausreichende Regeneration zwischen belastenden<br />
Einheiten. Also die ruhigen und langsamen Dauerlaufe nicht vernachlassigen, Alternativ<br />
bzw. Ausgleichssport betreiben, witterungsgerechte Kleidung anziehen.<br />
Und nicht zuletzt meiner Ansicht nach der Hauptpunkt: Eine positive Lebenseinstellung,<br />
Spar.. und Freude am Laufen, am Essen, auch am Winter und Wetter.<br />
o ULTRA-MARATHON 1/2001<br />
Jo, der Radikalenfanger
12. Berg-Marathon 'Rund um den Traunsee' am 24. Juni 2000<br />
Ein Bericht von Alois Schieber<br />
Der Bergmarathon fUr die "ganz narrischen Berglaufer" wird von den Naturfreunden der Bergsteigergruppe "Tran<br />
stoana" zu Gmunden, im ober6sterreichischen Salzkammergut veranstaltet.<br />
Dieser Bergmarathon ist eine Tour mit mar?>igen Schwierigkeiten, aber fUr anspruchsvolle und ausdauernde Berg<br />
wanderer und -Iaufer mit dem Ziel, innerhalb eines Tages die Gipfel rund um den Traunsee zu besteigen. Ca. 70<br />
km Wegstrecke und 4300 H6henmeter sind zu bewaltigen. Er kann auch als Halbmarathon absolviert werden mit<br />
Start in Ebensee.<br />
Gestartet wird nicht gemeinsam - sondern individuell zwischen 3 und 5 h frOh. Man will die Athletlnnen nicht dazu<br />
verleiten, mit allzu gror?>em Einsatz Ober die vor allem am Traunsee-Ostufer zum <strong>Teil</strong> ausgetretenen Wege zu het<br />
zen, die insbesondere bei Nasse ihre TOcken aufweisen. Der Weg fUhrt yom Start am Naturfreundeheim in Gmun<br />
den Ober den Ortnersteig steil hinauf auf den GrOnberg. (Siehe hierzu Streckenprofil von S. Roth) Ober einen Wald<br />
lehrpfad sowie Wander- und Forstwege geht es hinunter wieder fast auf Seeniveau. Ein kurzes Stock Asphaltstra<br />
r?>e und dann geht es zur Sache: Ober 100 H6henmeter auf den Traunstein. Der "Wachter des Salzkammergutes"<br />
ist und bleibt, obwohl er schroff und abweisend wirkt, einer der meist bestiegenen Gipfel in Ober6sterreich. Ober<br />
den unbestritten sch6nsten Weg, den Naturfreundesteig, gelangen die <strong>Teil</strong>nehmer Ober einige Leitern mit zahlrei<br />
chen Sprossen in unbeschreiblich wilder, romantischer Landschaft direkt zum Naturfreundehaus. Die Ausblicke auf<br />
den See direkt unter ihren FOr?>en und die senkrechten Wande Ober ihnen sind fOr aile unvergesslich beeindruk<br />
kend. Der Abstieg fUhrt etwa gleich steil hinunter zum Kaisertisch und weiter nach Karbach, wo wieder Seeniveau<br />
erreicht wird. Dort fUhrt der enge Daxnersteig zuerst am See entlang, bevor der mUhevolie Aufstieg zum Spitzlstein<br />
beginnt. Der Weiterweg fUhrt durch Ebensee und Ober den Kalvarienberg auf den Feuerkogel, wovon man Rich<br />
tung Norden absteigt und sich der Kreis schlier?>t. Die gesamte Strecke ist IUckenlos mit rot-weir?>en Markierungs<br />
bandern gekennzeichnet.<br />
121 <strong>Teil</strong>nehmer (darunter 4 Frauen) nahmen am Rennen bei nicht optimalen Bedingungen teil. Unter Ihnen auch<br />
der Vorjahressieger Rene Steinparzer aus Attnang-Puchheim. Der 26jahrige Jungultra hatte sich ein ehrgeiziges<br />
Ziel gesetzt. Er wollte seine Vorjahresbestzeit von 8:29 h deutlich verbessern und erstmals unter 8 h bleiben. Der<br />
ehemalige Triathlet (Ironman in 9:55:55 h) begann daher sich neben dem normalen Lauftraining mit speziellen<br />
Berglauf-Trainingseinheiten vorzubereiten. Nicht weniger als 36 mal bestieg er den Traunstein und auch andere<br />
Streckenabschnitte lief er nach Verbesserungsm6glichkeiten abo Bei einer so gewissenhaften Vorbereitung ver<br />
wundert es nicht, dass auch str6mender Regen in der Anfangsphase ihn nicht von seinem Plan abbringen konnte.<br />
Den Naturfreundesteig bspw. bewaltigte er in nur 52<br />
Der Ultramarathon 'Rund um den Traunsee' war erstmals<br />
Minuten und er lag bereits zur Halfte des Rennens<br />
auch eine Veranstaltung im Osterreichischen Berglaufcup.<br />
deutlich unter dem Soil. Nachdem er auch den rutschi<br />
Ulrich Kamm hat diesen Marsch/Lauf einmal als 'Europas<br />
gen Abstieg yom Feuerkogel trotr brennender OberschOnsten<br />
Berglauf bezeichnet. FOr mich ist er der Schwerschenkel<br />
gut hinter sich gebracht hatte, wusste er,<br />
ste. Bei diesem fOr Mitteleuropa aussergewohnlichen Spordass<br />
er sein Vorhaben erfolgreich beenden k6nnte. In<br />
tereignis sind auf einer Wegstrecke von 70 Kilometer ca.<br />
4.300 (+/-) Hohenmeter zu Oberwinden. 7:35 h, also um 54 Minuten schneller als im Vorjahr,<br />
Ein <strong>Teil</strong>nehmer, der einen Hohenmesser bei sich hatte, kam beendete er den Lauf.<br />
sogar auf 4.500 HM.<br />
Gemeinsam feierte Rene Steinparzer im Festzelt mit<br />
AusgerOstet mit Kopflampe und Wasserrucksack ging es fOr den anderen <strong>Teil</strong>nehmern.<br />
mich kurz nach 03.00 Uhr los. Vor und nach dem Lauf wurde<br />
noch eine sportmedizinische Untersuchung (Blutabnah 1. Rene Steinparzer (siehe Foto) 7:35 h<br />
me mit jeweils 1 ml) durchgefUhrt, um eventuel/e Herzmus 2. Alex Stockinger 9:18 h<br />
kelUberlastungen feststel/en zu konnen. 3. Helmut Holler 9:45 h<br />
Die Verpflegung auf der Strecke war tadel/os. Dennoch ist<br />
es anzuraten, genOgend Wasser von Anfang an mit auf den Frauen<br />
Weg zu nehmen. Ich empfehle, bis Ebensee, also auf der 1. Hannelore John<br />
11 :39 h<br />
ersten Halfte, feste Bergstiefel zu tragen und den Weg dann<br />
2. Roswitha Trippacher<br />
12:12 h<br />
mit Berglaufschuhen fortzusetzen. Der Transport fUr Wechselkleidung<br />
wird vom Veranstalter besorgt.<br />
Angeboten wird auch, in der Zeit von 07.00 bis 09.00 Uhr in<br />
Ebensee zu starten und die zweite Halfte der Strecke zu<br />
lauten. Die Anmeldung kann, ebenso wie die Begleichung<br />
der StartgebUhr von 250 A TS, direkt am Start vorgenommen<br />
werden. Bei Voranmeldung betragt die <strong>Teil</strong>nahmegebOhr<br />
200 ATS, ein Betrag von knapp 30,-- OM, fUr den der <strong>Teil</strong>nehmer<br />
eine hervorragende Ultra-Veranstaltung geboten<br />
bekommt. Wer den Lauf vorzeitig abbrach, konnte kostenlos<br />
von einer der Schiffsanlegestel/en nach Gmunden zurOckfahren.<br />
Abends fand dann die Siegerehrung statt, Urkunden und T<br />
shirts wurden verteilt. Jeder <strong>Teil</strong>nehmer erhielt unabMngig<br />
von der Laufzeit per Los ein schOnes Erinnerungsgeschenk.<br />
FOr die Gesamtstrecke benOtigfe ich 14 Stunden und 10 Minuten.<br />
Meine Ehefrau Ad'rienn konnte die zweite Halfte der<br />
Stecke ab Ebensee in einer Zeit von 8 Stunden und 47 Minuten<br />
beenden.<br />
o<br />
Sebastian Roth, Wasserburg am Inn UL TRA-MARA THON 112001
Streckendiagramm<br />
1800<br />
1600<br />
Nalurfreundehaus Nalurfreundehaus ~<br />
Traunsleln<br />
Feuer1
Ostern Laufurlaub in NaturnslSiidtirol<br />
"'oe{<br />
t1' u \ mit Birgit Lennartz<br />
. 66 A \e~e<br />
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DM 964,-<br />
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inkl. Zugfahrt ab DM 1.198,- im DZ<br />
Anmeldungen und weitere Informationen: www.sportteufelchen.de<br />
SPORTIEUFELCHEN, Ahrstr. 8, 53474 Bad Neuenahr, Tel.+Fax 02641-203299<br />
Reiseveranstalter: TOp TRAIL TOURS Lauf+Erlebnisreisen<br />
Liebe Lauffreunde,<br />
gestatten, dass ich mich vorstelle? Ich bin das Sportteufelchen, Namensgeber und Maskott<br />
chen eines nicht ganz alltaglichen Sportgeschafts in Bad Neuenahr.<br />
Was bietet Ihnen nun das Sportteufelchen? Bekleidung und Schuhe fOr Freizeit und Ausdau<br />
ersport, so lautet jedenfalls die offizielle Firmenbezeichnung. Sie finden bei uns also alles,<br />
was Laufer und Wanderer so benotigen, von den Schuhen Ober die Bekleidung fOr warme,<br />
kalte oder nasse Tage bis hin zu allen denkbaren Accessoires.<br />
Aber das ist natOrlich noch nicht alles. Wenn Sie den Sportteufelchen-Laden betreten, wer<br />
den Sie von Familie Oelke ganz herzlich begrOsst. Denn Sie als Kunde sind dort tatsachlich<br />
noch Konig und werden ausfOhrlich und individuell beraten. Besonders wichtig ist das beim<br />
Kauf von Laufschuhen. Mit sportmedizinischem Wissen und eigenen Erfahrungen als Laufer<br />
suchen die Oelkes den passenden Schuh fOr Sie heraus. Und den dOrfen Sie noch vor dem<br />
Kauf unter natOrlichen Bedingungen in der Fu~gangerzone testen.<br />
Habe ich Ihr Interesse geweckt? Dann schauen Sie doch einfach mal rein. Und vielleicht<br />
zahlen auch Sie dann schon bald zu den zufriedenen Kunden, die sagen: Sportteufelchen,<br />
hollisch gut beraten.<br />
Familie Oelke<br />
o ULTRA-MARA THON 1/2001<br />
Ihr Sportteufelchen
Lauf in Bobingen<br />
6. Internationaler<br />
112 + 24 h am 16.117.09.00<br />
SRI CHINMOY<br />
L- --.J<br />
Es berichtet Bernd Seitz aus Regensburg<br />
Die morgendlicho Autofahrt brachte mere Lauferlnnen schon nach wenigen Lauferlnnen, die u Mitternacht gestartet<br />
uns, meine jugendliche Begleiterin Runden Oberholen zu dOrfen. Gerhard<br />
wurde.<br />
Alexia und mich, auf ungewollten Irrwegen<br />
von Regensburg knapp eine<br />
Stunde vor der ublichen Startzeit <br />
Samstagmittag 12 h - auf den Dorfplatz<br />
vor der Singoldhalle in Bobingen. Eile<br />
Burster war es, der mir noch nachrief<br />
"wenn das mal gut geht." Es geht gut,<br />
wusste ich und war vor Freude Ober die<br />
Kraft, die ich in mir spOrte und dankte<br />
still der Natur, die mich derart vorteilhaft<br />
Die eifrigen Frauen im Verpflegungszeit,<br />
warmesuchend, vermummt, rOhrten<br />
Suppen, kochten Kartoffeln, brauten<br />
Tees und Kaffee und hielten ausdauernd<br />
bereit, was ein Lauferherz<br />
war geboten, um die notwendigen<br />
ausgestattet hat.<br />
begehrt und sparten obendrein nicht<br />
Vorbereitungen zum Start zu treffen,<br />
zumal freudige Begrur..ungen alter und<br />
neuer Ultra-Bekannter unumganglich<br />
waren.<br />
Mit Viktor Adamczyk, Uwe Schiwon,<br />
Ronald Nickel, Peter Rossow, Reinhold<br />
An dieser Stelle sei die Wiedergabe<br />
eines Ausdauerlauf-Erkenntnis erlaubt:<br />
"Le/;Jensinhalt, Lebenssinn sollte sein,<br />
die uns von der Natur mitgegebenen<br />
korperlichen und geistigen Fahigkeiten<br />
nie verkommen zu lassen sondern<br />
mit Beifall und guten Worten.<br />
Ich versorgte mich im wesentlichen mit<br />
Wasser, Apfelsaft, Schokolade, Energieriegel<br />
und Kartoffeln; Magen und<br />
Darm haben's mir gedankt, sie klagten<br />
nicht.<br />
Lamp und - welche Freude - Sigrid vielmehr optimal zu pflegen und zu Die Manner im Zeit der Rundenzahler<br />
Eichner, starteten - mich einbezogen vervollkommnen .. "<br />
spendeten insbesondere in der Nacht<br />
allein 7 <strong>Teil</strong>nehmer des Spreelauf Doch die Natur deckt auch sehr wech- jedem Vorbeiziehenden geradezu frenetischen<br />
2000, dem 6-Tage-Etappenlauf<br />
im Mai dieses Jahres, mit den<br />
Applaus, der weit ZlJ<br />
hOren war. Sie kannten uns aile<br />
38 Mannern und 10 Frauen, die<br />
mit Vornamen.<br />
uber 24 h angetreten waren.<br />
An den Zwischenstationen der 42,<br />
Nach eiliger Vorstellung bei<br />
100, 150, 200 km-Markierungen<br />
meinem Rundenzahler - das wurden je nach Leistungsfortschritt<br />
Zahlen geschieht bei dieser<br />
Fahnchen Oberreicht<br />
SCMT-Veranstaltung nach wie<br />
begleitet von Ermutigungen und<br />
vor manue", zuverlassig, vorbildlich<br />
nicht selten auch Sympathiebe<br />
und sehr personlich -,<br />
zeugungen wie "Du bist mein<br />
nach mehrstimmigem "Hallo"<br />
Bruder; Buddha ist Dein Freund".<br />
aus der startbereiten Laufer Es mOssen mein gebundener<br />
meute sowie noch einigen<br />
Bartzopf, das wallende Haupthaar<br />
mir..lungenen Aufforderungen<br />
und meine Laufsandalen gewesen<br />
des Starters zu konzentrativer<br />
sein, die den Sri Chinmoy-JOnger<br />
Stille erzwang der Startschuss<br />
sichtlich beeindruckt hatten.<br />
den Laufschritt aller. Mit Rodes<br />
Bemerkenswert auch der Einsatz<br />
nald Nickel setzte ich mich im<br />
SCM-Teams an einer gror..e<br />
Spurttempo an die Spitze des Wasserlache, die sich durc<br />
Feldes. Das war mir noch nie<br />
ununterbrochenes Regnen uber<br />
passiert.<br />
die Laufbahn auszubreiten droht.<br />
Mein erstes "Bobingen<br />
Eine immer wieder eingestzt9<br />
Abenteuer' bescherte mir fOnf<br />
Pumpe konnte das Ausbreiten der<br />
Jahre zuvor im dritten 24-h<br />
PfOtze verhindern.<br />
Lauf meiner noch jungen UI Nasse und Kalte veranlassten<br />
tramarathon-Karriere nach Rei mich, haufiger kurze Pausen<br />
chenbach 1992 und Basel einzulegen, um durchnasste<br />
1994 eine personliche Bestlei Kleidung durch trockene zu<br />
stung von 194 km und zugleich<br />
ersetzen. Gror..e Oberwindung hat<br />
einen 3. Platz bei der 7. OM<br />
es mich nach einer halbstOndigen<br />
der DUV hinter den Assen Fritz nachtlichen Pause gekostet,<br />
Marquardt und Manfred Lud<br />
zitternd und geschwacht wieder<br />
wig. Bei guter korperlicher und<br />
auf die kalte, nasse Laufstrecke<br />
seelischer Verfassung war ich zu gehen. Doch nach einigen 100<br />
zuversichtlich auf 200 km<br />
,<br />
m kam wieder Warme von Innen<br />
orientiert und damit bereit, die<br />
Bernd Seitz, Ehrung fUr 184, 124 km<br />
auf, womit emeut eine alte<br />
Vorleistungen zu Oberbieten, was ich<br />
mit Laufzeiten von 6,7 und 8Min/km<br />
selhafte Wetterlagen ab, und war es<br />
schon am Morgen recht trOb, so setzte<br />
Erfahrung bestatigt war, dass jedern<br />
Tief ein Hoch folgt, wenn du entschlossen<br />
Ober das erste, zweite Viertel sowie die etwa 2 Stunden nach Rennbeginn<br />
bist.<br />
zweite Halfte der Distanz vorbestimmt Regen ein, der im Laufe des Nachmittags<br />
Doch auch ich musste der kritischen<br />
hatte.<br />
heftiger, dauerhaft und von Wind Witterung Tribut zollen. Meine g£!<br />
Zwei Runden lang - je 2187 m bis Sturmboen begleitet zugleich Kalte dachte Zwischenzeit nach 100 krn<br />
konnte ich mit Roland Nickel, der mit in der Nacht folgen lief.l.. Dies setzte der wurde mit 11 :20 h um 20 Min Oberschritten,<br />
dem Endergebnis eines fOnffachen Leistungsbereitschaft unter den <strong>Teil</strong>nehmerlnnen<br />
so dass auch das Endergeb<br />
Marathons liebaugelte, an der Spitze<br />
machtig zu, so dass die nis nicht wunschgemaf.l. ausfallen<br />
mithalten. Dann musste ich mich doch<br />
etwas zurOcknehmen, war aber immer<br />
noch schnell genug, um in den allzu<br />
Nacht zur Zeit der einsam Laufenden<br />
Vierundzwanziger wurde und nur unwesentlich<br />
belebt war durch die witterungsbedingt<br />
konnte.<br />
Aber ein anderes Geschehen weckte<br />
meine Aufmerksamkeit; Nach etwa 17<br />
kleine Schar der 12-h<br />
seltenen Genuss zu kommen, langsao<br />
UL TRA-MARA THON 1/2001
h Laufzeit erschien mein Name erstmals unter den ersten 7 auf der Tafel am Rundenzahlstand. Damit wurde mir - relativ be<br />
trachtet - ein fantastisches Ergebnis mit guter Leistung bestatigt. Ich roch Morgenlust, denn der AK-Sieg war greifbar!<br />
Mit dem regentrOben ersten Licht des neuen Tages kam wieder Mensch fOr Mensch aus ihren Ldchern, Hdhlen und Verstecken<br />
gekrochen...mit Regenschirmen, Regenmanteln ...<br />
Sigrid Eichner habe ich lange Zeit nicht erkannt, so mehrfachbeschichtet marschierte sie zielstrebig dahin. In den letzten 5 h<br />
musste ich immer wieder kurze Gehphasen einlegen, die zwar verzogernd aber hilfreich regenerierend wirkten.<br />
Simone Gernetzky pausierte am Rundenzahlstand und rief mir zweimal .Streber" zu. Beim zweiten Mal reagierte ich mit .Du<br />
scheinst auf der falschen Veranstaltung zu sein." Und ich wusste, hier strebe ich richtig, dies ist mein Abenteuer, und ich habe<br />
nicht vor, andere zu diskriminieren.<br />
In der Schlussrunde kurz vor 12 h liefen wir mit Fahnen in den Handen. Ich schloss noch einem zu inzwischen wieder laufenden<br />
Simone auf, die plotzlich kurz vor dem Zahlstand aktiv wurde und vorschlug, bis zum Verpflegungsstand durch zu starten. Dort<br />
erreichte uns der Sirenen-Schlussakkord.<br />
Bei Beachtung der gegebenen wetterbedingten Widerstande - 20 h Regen und Kalte, die selbst einen hartgesottenen Oldtimer<br />
wie Djuro Dobrijewic Ober "schwere Beine" klagen Iier.,en - war dieser Lauf mit dem 1. Platz in der M 60 und dem 8. Gesamt<br />
platz fOr mich ein gror.,artiger Erfolg.<br />
Epilog: Meine Ausdauerfreude wurde wesentlich bef/uge/t durch die von ,jugendlicher Unbefangenheit" gepragten freundlichen<br />
Zurufe und gelegent/ichen kurzen Laufbegleitungen der jungen Journalistin Alexia Sailer. Ihre Anwesenheit alleine war Anerkennung<br />
und Zuspruch fUr meine U/tralaufinteressen. Wir lernten uns im Juni 99 kennen, als sieh unsere Zugreisewege im<br />
sudlichen Sehwarzwald kreuzten. Sie kam von einem Journalistenteffen in Bremen, ich vom 100 km-Lauf aus Biel. Sie<br />
schwarmte von ihrer journalistischen Arbeit im Bereich der geistigen Kulturguter unserer Gesellschaft, ich erinnerte daran, die<br />
Korperkultur nicht zu vergessen und brachte ihr den Begriff"Laufkultur" nahe.<br />
Als junger, neugieriger Mensch, der dem Sensationel/en zugetan ist, eine Neigung, die gerade den Jounalisten der Tage-, Wochen-<br />
und Monatsblatter pragt, wollte sie mehr uber das extreme Laufen erfahren. Und als sie von meiner geplanten <strong>Teil</strong>nahme<br />
an einer soleh exotischen Veranstaltung wie der eines 24-h-Laufes wusste, den ich ihr als eines der se/tenen und kronenden<br />
Ereignisse im Bereich der "Laufhochkultur" angekundigt hatte, musste Alexia in Bobingen'dabei sein.<br />
Ihre anerkennende Begeisterung fUr solch anschaulich vermittelte Bereitschaft zur Ausdauerleistung verbunden mit exotisch<br />
anmutendem Flair sowie sandalenbeschuhten Lauferbeinen waren ausreichend starke Argumente, den Chefredakteur der Baden-Wurttembergischen<br />
"Sonntag Aktuell" (Auf/age 1.030.000) ein "Portrait des Ultramarathonlaufers Bernd Seits" verkaufen zu<br />
kOnnen. (Siehe Ausgabe vom 22.10.00)<br />
o ULTRA-MARATHON 1/2001<br />
Er war nicht der Erfinder, aber einer der wichtigsten Pioniere des Intervalltrainings.<br />
Der am 19.09.1922 geborene - unverwechselbare Kampfer - Emil Zatopek ist an den Foigen<br />
einer Hirnblutung am 22.11.2000 in einem Militarkrankenhaus seiner Heimatstadt gestorben.<br />
Wir hatten im September 1993, anlasslich des 1.<br />
Bohmweglaufes in Deggendorf die Gelegenheit,<br />
Emil Zatopek und seine Frau Dana kennen zu<br />
lernen. Am Vorabend zu einem wichtigen Lauf,<br />
dessen Start um 7 h ist, ist frOhes zu Bett gehen<br />
eigentlich normal. Doch an diesem Abend war<br />
alles ganz anders. Emil und Dana erzahlten,<br />
lier..en Vergangenheit lebendig werden, zogen uns<br />
in ihren Bann. Wir trafen auf zwei aur..erst<br />
liebenswOrdige Menschen, mit unvergleichlichem ~<br />
Charisma. Am Morgen danach gab Emil den<br />
Startschuss ab und unterhielt sich mit zahlreichen, ...,\.<br />
von weit her angereisten Ultramrathonlaufern. Bei Zusammen mil Olympiasieger Emil Zalopek (rechls) elrrle Biirgermeisler Josef Gabriel die<br />
der Siegerehrung trat er dann erneut fOr uns DamcnsiegerinBirgilLenllarlZ. (Foto:Winler)<br />
Lauferlnnen in Erscheinung und sorgte mit kurzen Statements in seiner Art Deutsch zu sprechen tor wahre<br />
BeifalisstOrme. Die'Lokomotive'wird uns mit ihrem typischen Stil in Erinnerung bleiben. Birgit & Udo<br />
IAU-Newsletter +++ IAU-Newsletter<br />
Wer iibet' die intemationale Ultralanglaufbewegung, Wetlklimpfe undErgebniBSII<br />
weltweit IaufendInfonnielt sein milchts, tier _lite sieb die<br />
IAlJ-Newslett",., eine 4 maljlihrlith erscheinende Publlk.tion der Int....<br />
natiOlUllen Ultramarathon Vereinlgung abonnieren. Preis: 10 Pfund<br />
se.tellungen an: MALCOLM CAMPBELL, 16Dudley Road, Grantham.Uncs.<br />
NG 31 9 AA, United Kingdom
25. Marz<br />
2001<br />
Abf.<br />
Dlemelstadt<br />
Frankfurt<br />
~<br />
Abf.<br />
Zierenberg<br />
Abf.<br />
......._~=-11 Melsungen<br />
~~~r=:=:=~<br />
WDrzburg<br />
Kassel<br />
Abf.<br />
Hamberg<br />
Wie verilluft die<br />
Strecke?<br />
50 der 60 Ian des Eder<br />
see-Super-Marathon<br />
ftlhren direkt am See<br />
entlang. Je zur Halik isl<br />
die Route asphaltiert<br />
oder verilluft auf Feldund<br />
Waldwegen.<br />
to<br />
Wo liegt der<br />
Edersee?<br />
Nordhessen, ca 50 km<br />
west\. von Kassel, 150<br />
Ian nOrdlich von Frankfurt,<br />
irn Kreis Waldeck-<br />
Frankenberg.<br />
TONI, der Marathoni<br />
Niederwerbe<br />
Vahl Basdorf ~<br />
Waldeck<br />
Edersee-Skate<br />
Race iiber 5,<br />
9,5 und 28,5 I(m<br />
We"bewerbe<br />
&rWt4ee-S«/JU-?Jt4'l4-'~<br />
rund urn den Edersee<br />
Wettbewerb<br />
"Langlauf"<br />
{60 kin, mit ~O km·Wer:<br />
tung fOr den DUV.cup}.<br />
&eWt4ee-?1t~<br />
&eWt4ee-Sufle't-~-St4llel··.<br />
rund urn den Edersee<br />
(6 Personen)<br />
Nach IAAF-Regeln vermessene Laufslrecke!<br />
Ausschreibung erhaltlich bei:<br />
Edersee Touristik GmbH<br />
Sachsenhauser Str. 10<br />
34513 Waldeck<br />
Tel. 05623 - 99 96 0<br />
Fax 05623 - 99 96 30<br />
www.edersee.com<br />
Edersee<br />
Literatur<br />
Fete am<br />
Vorabend<br />
DERLAUF<br />
. ([IIIj:{~<br />
. .// '",;{){ ,<br />
(If (k<br />
In<br />
Deutschland<br />
Wie ist das mit dem Scbwierigkeitsgrad? Die Strecke ist<br />
hUgehg.<br />
Rekorde<br />
Hohenprofil<br />
~.+~------- ~?:~:<br />
=til<br />
schwie<br />
'~'-'-<br />
-.... "." rigste<br />
~ E Stuck ist<br />
~ of<br />
£ ~:c am An<br />
~ :i!;; fang:<br />
ZwiSl:he<br />
f---------------------' n Ian 3,5<br />
und Ian 8 sind ISO HOhenrneter zu Uberwinden. Die Marathonis<br />
fangen erst nach dieser Steigung an.<br />
Doeh !rotz aHem: SchOn ist der Laufam blauen Band des Sees entlEmg,<br />
unterhalb des wuchtigen Schlosses Waldeck vorbei und uber die<br />
imposante Spemnauer.<br />
Und am SchhJ.l3 des Rennens erholen Sie sich in der Saunalandscb.aft<br />
des VOWer Erlebmsbadcs, vielleicht mit einer Massage vorher odL'I'<br />
nachher...<br />
Und das wichtigste:<br />
Das&~-~~-~Team<br />
freut sich auf Sie!<br />
o ULTRA·MARA THON 1/2001
$~lMfM~l!J!\lY~ ein Beitrag von Ralf KOssner aus dem Literaturwettbewerb LANGLAUF im Rahmen<br />
des Edersee-Super-}Vlarathon 2000<br />
Werner Thon war 1922 einer der wenigen SchOler der Dorfschule<br />
von Schuckenbaum. In der einzigen Klasse der beschaulichen<br />
Schule gingen 14 SchOler sehr unterschiedlichen<br />
Alters. Neben Wemer und seinen 11 MitschOlerlnnen, besuchten<br />
nur noch Heinz Ebenkampf und GOnther Schrebe die Klasse.<br />
Schuckenbaum war ein ruhiges Dorf. Wenige der hier lebenden<br />
Familien waren im Ort geboren. Die meisten kamen aus dem<br />
benachbarten Bielefeld, andere waren vor Jahren aus dem<br />
Oldenburger Land ins estliche Westfalen gezogen. Werner's<br />
Gro~vater kam 1878 aus dem bayerischen Wald. Er war ~Is<br />
Zimmermann auf der Wanderschaft und hatte in Schuckenbaum<br />
bei Werner's Gro~mutter die Liebe gefunden.<br />
Oberwiegend gingen die Einwohner des 350 Seelen Dorfes der<br />
Landwirtschaftnach, einige Handwerksberufe gesellten sich<br />
hinzu. Die meisten der im Fachwerkstil errichteten Hauser<br />
standen entlang der Hauptstra~e, die das Dorf durchschnitt.<br />
Rechts und links der Stra~e lagen in zweiter und dritter Reihe<br />
noch einige Hauser und Hofe. Die restlichen Gemeindemitglieder<br />
lebten auf, verstreut um den Dorfkern herum gelegenen,<br />
Hofen.<br />
Wer mochte das lange Sitzen im Schulhaus nicht. Er freute sich<br />
auf die Tumstunde und war besonders eifrig am Nachmittag,<br />
wenn er am Rande des Dorfes mit Heinz und GOnther herumtollen<br />
konnte. Rechnen und Schreiben langweilten Werner und<br />
so bekam er manches Mal den Rohrstock des alten Studienrates<br />
Wiegenholm zu spOren.<br />
Werner wohnte im· Dorf in einem der Hauser, die etwas abseits<br />
der Stra~e standen. Mit ihm lebte seine Schwester Hanne,<br />
seine Eltern und die Gro~mutter in dem kleinen Haus. Der<br />
Gro~vater war eines Tages mit starkem Husten von einer Baustelle<br />
heimgekehrt. bekam kurz darauf Fieber und starb nur<br />
wenige Tag danach zum Schmerz der ganzen Familie. Die<br />
harte korperliche Arbeit bestimmte den Alltag der Thons. Ihre<br />
Verhaltnisse waren armlich und so lebte man bescheiden mit<br />
den Dingen, die man hatte. Ais Werner 1910 zur Welt kam<br />
wurde es eng im Haus, man musste zusammenrOcken. Vater<br />
Thon arbeitete auf einem der GutshOfe in Dorfnahe. Er verlie~<br />
frOh das Haus, ging zu Fu~ zur Arbeitsstelle und kam oft erst<br />
am Abend zurOck. Da die Familie mit dem Lebensunterhalt<br />
einige Sorgen hatte, nahm Herr Thon jede Zusatzschicht gerne<br />
an. Die Hoffnung, der Familie war Hanne, Werner's altere<br />
Schwester. Sie sah bezaubemd aus, war stets frohlich und<br />
verstand sich wohl zu benehmen. Zudem war sie intelligent, las<br />
gerne und das Lernen fiel ihr leicht. Aile waren stolz auf Hanne<br />
und jeder glaubte. sie kenne es zu etwas ganz Besonderem<br />
bringen. Werner dagegen war klein und von Statur. Seine Nase<br />
verriet einen seltsamen Knick etwa auf ihrer Halfte. Wemer<br />
hatte kurzes dunkles Haar und seine Hautfarbe gab Zeugnis<br />
von den vielen Stunden, die er in der Natur verbrachte. Was er<br />
tat, ging nicht schnell, doch er war geduldig, beharrlich. Er war<br />
nicht muskulos, eher dOrr, aber ausdauemd. Die Schultern<br />
hingen schlaff an seinem dOrren Hals herunter. Vater Thon<br />
walzte sich manche Nacht in Sorge Ober die Zukunft des Sohnes<br />
in den Schlaf.<br />
Werner dagegen sorgte'sich wenig um seine Zukunft. Er rannte<br />
viel lieber mit den anderen Jungen im Dorf herum, lag traumend<br />
unter dem Baum am Dorfplatz, genoss den Gesang der<br />
Vogel und den Wind in seinem Haar. Abends, wenn die Dammerung<br />
kam, lief Werner seinem Vater entgegen, um ihn abzuholen.<br />
War er zu frOh, so wartete er und sah sich auf dem Hof<br />
um. Dieser <strong>Teil</strong> des Tages machte ihm besonders viel Freude.<br />
War er anfangs noch langsam geschlendert, so hatte er nach<br />
und nach begonnen im Dauerlauf dem Hof entgegenzustreben.<br />
Zunachst gelang ihm ob seiner Schwachatmigkeit nur ein kleines<br />
Stock. Doch mehr und mehr stieg seine Ausdauer und bald<br />
schaffte er den ganzen Weg ohne Pause.<br />
Ais Werner 1924 die Schule verlie~, machte sich jeder Sorgen<br />
um seine Zukunft, au~er er selbst. Landwirtschaft kam fOr ihn<br />
nicht in Frage, Schreibarbeit schon ganz gewiss nicht. So kam<br />
es, dass Werner als Gehilfe des Postboten Grans arbeitete.<br />
Postbote Grans war ein gutmutiger alter Mann, der bei allen im<br />
Dorf angesehen war. Er wOrde Werner helfen, sich in die Zustellung<br />
der Briefe und Telegramme einzufinden.<br />
Anfangs gingen die zwei die gesamte Strecke zusammen. FOr<br />
Werner war das mOhselig, weil der alte Grans so gar nicht sein<br />
Tempo hatte. Werner fand sich schnell zurecht und bald versorgte<br />
er die umliegenden Hofe mit den Briefen, wahrend<br />
Grans die Dorfstra~e betreute. Vieles von seinem.Tun machte<br />
Werner Freude. Er war in der Natur, musste nicht lange sitzen<br />
oder schwierige Fragestellungen losen. Und er konnte laufen.<br />
Mehr und mehr verteilte er die Sendungen im Laufschritt Ober<br />
die Hofe und war bald schneller mit dem Verteilen fertig, als der<br />
alte Grans. Auch die Thons waren zufrieden, als sie sahen, wie<br />
ihr Sohn in der Arbeit aufging. So kam es, dass der alte Grans<br />
1933 die Arbeit aufgab und sich in seinem kleinen Haus am<br />
Waldesrand zur Ruhe setzte. Wemer versorgte nun das ganze<br />
Dorf und die Hofe. Das Dorf war zudem durch einige neue<br />
Hauser gro~er geworden. In eines dieser Hauser war die Familie<br />
MOiler mit ihren 3 Kindem eingezogen. Die alteste Tochter<br />
der MOilers, Clara, war nur wenig jOnger als Werner. Angangs<br />
hatten die zwei sich nur f10chtig bemerkt, aber nach einiger Zeit<br />
zog es Werner immer wieder zum Haus der MOilers. War er im<br />
Dorf schnell herum, so wurde er in der Nahe des MOllerschen<br />
Hauses langsam, suchte das Gesprach mit den Bewohnem<br />
und hoffte auf einen Blick zu Clara. Vielleicht hatte er gar GlOck<br />
und sie wOrde ihm ein paar Worte schenken. Clara war der<br />
junge, braungebrannte Mann gleich aufgefallen. Ebenso<br />
schmeichelte ihr sein Streben, fOr einige Momente langer in<br />
ihrer Nahe zu sein. Werner's Neugier wandelte sich in Aufregung,<br />
wenn er sich dem Hause MOiler naherte. Eines Tages<br />
fasste er seinen Mut und stellte Clara einen Brief zu, den er<br />
selbst geschrieben hatte. In wenigen, ungelenk geschriebenen<br />
Zeilen offenbarte er ihr seine Zuneigung und bat um ihre Antwort<br />
bei einem Treffen am Fischteich au~erhalb des Dorfes.<br />
Tatsachlich kam Clara zum gebetenen Ort und erwiederte<br />
seine GefOhle, bewegt von seinem Werben.<br />
Die Wege der zwei kreuzten sich nun ofter. Waren die Begegnungen<br />
zu Beginn eher im Geheimen. so wurde der Anblick<br />
des Paares bald zu einem vertrauten Bild. 1m Mai 1935 gab<br />
Clara ihrem Werner schlie~lich ihr Ja-Wort in der Dorfkirche zu<br />
Schuckenbaum. Sie erwarben ein kleines Haus an der Dorfstra~e<br />
und richteten<br />
Vollkommen wurde ihr<br />
GlOck nur ein Jahr<br />
spater, als Clara ihre ........<br />
sich dort ein.<br />
,<br />
,<br />
Tochter Mara zur Welt •<br />
brachte. Mara wuchs zur<br />
besonderen Freude ihres<br />
Vaters heran. Die beiden<br />
verstanden sich prachtig<br />
und wann immer es ging,<br />
sah man sie miteinander<br />
an der frischen Luft herumtollen.<br />
Mara hatte ahn<br />
Iich wie ihr Vater einen<br />
dunklen Hauttyp, war zart<br />
von<br />
Statur und sehr vertraumt.<br />
Oft sa~ sie lange am<br />
Fenster und beobachtete, wie die Regentropfen daran herunter<br />
liefen. Am liebsten trug sie die karierten Kleider, die ihre Mutter<br />
fOr sie nahte. Selbst im Winter mochte sie nicht von ihnen lassen,<br />
dann trug sie jedoch eine Hose darunter. Wann immer es<br />
die Zeit zulie~, lief Mara mit ihrem Vater, wenn dieser die Post<br />
verteilte. Werner ging dann langsamer als sonst. Er war stolz,<br />
wenn seine Tochter mit ihm durchs Dorf zog. Mara hatte wie ihr<br />
Vater viel Ausdauer. Ihr Tempo wurde schneller, Vater und<br />
Tochter erlebten so viele gemeinsame und glOckliche Stunden<br />
beim austragen der Briefe.<br />
Die Zeiten im Lande jedoch veranderten sich. Der Krieg lie~<br />
auch die Idylle von Schuckenbaum nicht unberOhrt. Waren<br />
o UL TRA-MARA THON 1/2001
zuerst nur wenige Manner in den Krieg gezogen, so wurden es<br />
nun immer mehr. Am 17. Marz 1941 war es soweit, dass auch<br />
Werner einberufen wurde und er sich tags darauf, in Bielefeld<br />
einzufinden hatte. •<br />
Angst und Sorge um den Vater herrschte bei den Thons, wie<br />
auch in den anderen Familien. Wah rend die Erwachsenen dem<br />
unabanderlichen mit Schmerz und Trauer entgegensahen, war<br />
Mara vellig verzweifelt. Ohne zu verstehen, warum der Vater<br />
sie allein lassen wOrde, zog sie sich an den Fischteich aur..erhalb<br />
des Dorfes zurOck. Dort hatte sie oft nach dem Briefe<br />
austragen mit ihrem Vater ausgeruht.<br />
Ais Werner am nachsten Tage aufbrach, umklammerte Mara<br />
die Beine ihrer Mutter. Sie weinte still und durch den verschwommenen<br />
Blick musste sie mit ansehen, wie der Vater am<br />
Ende der Dorfstrar..e verschwand.<br />
Die folgenden Wochen und Monate waren gezeichnet von Not,<br />
Leid und Armut. Man half sich untereinander wo man konnte.<br />
Und, doch fehlte es an allem. Die schwere Zeit war beg/eitet<br />
von'der Sorge um die Manner und Vater. Mara fehlte ihr Vater<br />
sehr. An manchen Tagen begleitete sie ihre Mutter, die die<br />
Aufgabe, die Post zu verteilen, Obernommen hatte. Oft sar.. sie<br />
aber einfach am Ufer des Teiches und sprach in Gedanken mit<br />
ihrem Vater. Sie wusste, er wOrde sie horen. Sie wusste, er<br />
wOrde sie verstehen. Wenn Mara besonders traurig war, dann<br />
verlier.. sie das Haus und lief. Ohne Ziel und ohne Eile. Sie lief<br />
einfach in der Landschaft herum. Angangs erschopfte sie bald.<br />
Aber immer dann, wenn sie sich ganz mOde fUhlte, fUhlte sie<br />
sich ihrem Vater ganz nahe. Es war, als laufe er neben ihr her.<br />
Und so lief sie weiter, ohne dass sie hatte sagen kennen, wie<br />
weit sie gelaufen war.<br />
Ein Jahr verging, zwei Jahre vergingen. Die Not wurde gror..er.<br />
Es gab Nachrichten von gefallenen Mannem des Dorfes. Es<br />
gab viele Tranen. Mara lief in diesen Tagen immer ofter - immer<br />
weiter. An manchen Tagen war sie von in der FrOh, bis<br />
zum Abend nicht gesehen. Ihr war es, als kenne sie so den<br />
Vater bald und gesund zurOckholen.<br />
1m Mai 1945 kam schlier..lich mit den Amerikanern das Ende<br />
des Krieges. Und mit dem Ende begann die bange Zeit des<br />
Wartens. Mara und ihre Mutter hatten lange nichts vom Vater<br />
gehOrt. Der Jetzte Brief war vor Monaten aus Russland gekommen.<br />
Darin stand es gehe im gut. Mara war nun dazu Obergegangen,<br />
jeden Morgen nach Bielefeld zu laufen, um dort die<br />
Post abzuholen. Sie suchte sofort nach einem Brief vom Vater<br />
und trug sie anschlier..end enttauscht, aber noch schneller<br />
laufend nach Schuckenbaum. So oft Mara lief, nie fand sie eine<br />
Nachricht vom Vater. Mit der Zeit wuchs die Angst zu einem<br />
bedrohlichen Berg. Und doch, der Funken Hoffnung wollte nicht<br />
erlischen.<br />
An einem Aprilmorgen im Jahre 1948 hatte Mara bereits die<br />
Halfte des Weges nach Bielefeld zurOckgelegt, als ihr in der<br />
Ferne zwei Gestalten auffielen. War sie im Anblick von Menschen<br />
vor Monaten jedesmal schneller gelaufen, so lief sie<br />
nunmehr ihr Tempo weiter. Ais sie naher kam erkannte sie,<br />
dass die Personen einander stUtzten. Erst wenige Meter vor<br />
ihnen erkannte Mara ihren Vater. Die Tranen, die ihr sofort ins<br />
Gesicht traten waren Ausdruck ihrer Freude und Erleichterung.<br />
Sie fief ihm um den Hals und hatte ihn dabei fast umgestor..en.<br />
Auf Werners ausgemergeltem Antlitz war die Freude nur mOhsam<br />
auszumachen. Nicht dar.. er sich nicht gefreut hatte, er<br />
fasste sein GlOck einfach I"icht - es war die Angst, es konne<br />
ein Traum sein, der ihn gefangen hielt. "Komm Vater, lass uns<br />
laufen"entfuhr es Mara, der die schOnen gemeinsamen Stunden<br />
noch so nah waren. Dabei war ihr die Verletzung ihres<br />
Vaters gar nicht aufgefallen. Erst als sie ihn mit sich ziehen<br />
wollte, sah sie, dass seine Beine so schwer verletzt waren,<br />
dass er kaum gehen konnte. Laufen wOrde er mit ihr nie wieder<br />
konnen. Das GlOck ihren Vater wieder bei sich zu haben Oberwog<br />
die Trauer Ober seine schwere Verletzung.<br />
Mara vergar.. die Post und half i'1rem Vater mOhevoll auf dem<br />
Weg nac" Schuckenbaum. Die Freude im Dorf war grenzenlos,<br />
als die Zwei die Dorfstrar..e erreicht hatten. Und als Clara und<br />
Werner sich !angsam und behutsam in die Arme schlossen,<br />
war es, als wOrden sie neu geboren.<br />
Noch oft erreichte das Dorf die Nachricht von gefallenen Bewohnern,<br />
einige kamen gezeichnet, aber lebend zurOck. Von<br />
manchen aber horte man nie wieder etwas<br />
o ULTRA-MARATHON 1/2001<br />
Das Leben begann sich wieder zu normalisieren. Werner ging<br />
dem neuen Postboten zur Hand wo er konnte. Clara begann,<br />
mit Nahereien fUr die Dorfbewohner ein wenig Geld zu verdienen.<br />
Und zum Sonnenschein der Thons wurde Mara, die ihre<br />
Frohlichkeit und Lebenslust wiedererlangt hatte. Vater Thon<br />
sah mit Begeisterung wieviel Spar.. seine Tochter am Laufen<br />
fand und er beg/eitete sie oft, um die Zeit zu messen, die sie f(jr<br />
eine bestimmte Strecke benetigte. So blieb das Laufen fUr die<br />
zwei etwas sehr wichtiges, verbindendes.<br />
Zu Weihnachten 11950 schenkte Werner seiner Tochter ein<br />
paar gebrauchte Laufschuhe, die er von einem Freund erworben<br />
hatte. Mara's Freude am Laufen wuchs und nun schien es<br />
noch leichter zu gehen.<br />
1m FrOhjahr darauf fand nach vielen Jahren der Pause in Bielefeld<br />
wieder der Senne-Marathon-Lauf statt. Mara, ermutigt<br />
durch ihren Vater, entschied, sich fOr den Lauf anzumelden.<br />
Das Training wurde fortan gezielt verandert, alles wurde auf<br />
den Lauf ausgerichtet. Mara liebte das Training mit ihrem Vater<br />
und wollte duch einen guten Lauf dem Vater ein Geschenk<br />
machen: Da er selbst nicht mehr am Lauf teilnehmen konnte,<br />
wollte sie fUr ihn gewinnen.<br />
Die Wochen verflogen. Mara war bereit und es kam der Tag<br />
des Sennelaufes. Am Tag zuvor war sie noch einmal aile wichtigen<br />
Dinge mit ihrem Vater durchgegangen,<br />
alles war besprochen.<br />
Aufgeregt und voller<br />
Vorfreude war Mara<br />
schlafen<br />
~ gegangen.<br />
Sie _ traumte von der<br />
Ziellinie, die '"'" sie als ersle<br />
Oberschritt.<br />
sich vor<br />
Freude jubeln, sie<br />
sah, das von Freude gezeichnete Gesicht<br />
ihres Vaters, der seine<br />
Verletzung vergessen zu<br />
haben schien. Mara fand so schlier..lich den Schlaf.<br />
Sehr frOh war sie wach, ein wenig mOde noch, vor allem<br />
aber bereit. Werner musste darauf bestehen, dass Mara etwas<br />
a~, sonst hatte sie darauf verzichtet. Dann lier..en sich die zwei<br />
von einem Nachbarn nach Bielefeld bringen. Clara hatte sie z.u<br />
Auto begleitet und stand noch winkend und stolz auf der Strar..e,<br />
als der Wagen langst aur..er Sichtweite war.<br />
Mara erhielt die Startnummer 43 und begann sich unter de,n<br />
Lauferinnen umzusehen. Einige waren alter, andere schienen<br />
etwa in ihrem Alter zu sein. Allen stand eine gewisse Anspannung<br />
im Gesicht. Es wOrde nicht leicht, schneller zu laufen, als<br />
all die anderen. Ais sie jedoch das ruhige Lacheln ihres Vaters<br />
sah, wusste sie: Sie wOrde gewinnen.<br />
Den Startschuss nahm sie wie in weiter Ferne wahr. Sie Ih~f<br />
vorn und schaffte die ersten Kilometer ohne gre~ere MOhe in<br />
der Spitzengruppe. Die Strecke fUhrte an jener Stelle vorbei, an<br />
der sie ihren Vater getroffen hatte, als dieser aus der Gefangenschaft<br />
zurOckkehrte. Mara vergar.. den Lauf und all die<br />
GefUhle, die zu dieser Zeit ihre Begleiter gewesen waren, stiegen<br />
langsam, aber unaufhaltsam wieder in ihr auf. Sie wurde<br />
schneller und schneller, bald lief sie ganz allein an der Spitze.<br />
Die Strecke wechselte gerade in einen unebenen Bereich, als<br />
Mara gedankenverloren einen Wurzelauslaufer auf der Strec~:e<br />
Obersah. Erst der Schmerz im rechten Fur..gelenk holte sie in<br />
die Gegenwart des Sennelaufes zurOck. Ein stechendl~r<br />
Schmerz durchfuhr sie bei jedem Tritt. Doch sie musste gewinnen,<br />
auch 'Nenn der Schmerz sie mehr und mehr betaubte.<br />
Ais die ersten Lauferinnen sie schlier..lich Oberholten, war ihr<br />
Fur..gelenk bereits stark angeschwollen und Ober ihre Wangen<br />
liefen Tranen der Enttauschung.<br />
Werner stand im Bereich des Zieleinlaufes, als die ersten La <br />
ferinnen unter dem Jubel der Zuschauer die Linie passierten.<br />
Er war stolz auf seine Tochter, auf ihren Willen und ihre Begeisterung,<br />
Er dachte zurOck, wie sehr sie ihm gefehlt hatte, als er<br />
an der Ostfront manch schlaflose Nacht verbracht hatte. Er<br />
dachte an die vielen Stunden des Trainings und war glocklich,<br />
wieder bei seiner Familie zu sein.<br />
Die meisten Zuschauer hatten den Zielbereich langst verlassen,<br />
als Mara als Letzte das Ziel erreichte. Sie hatte durchgehalten,<br />
trotz ihres Schmerzes. Einsam und ein wenig verlassen
hatte einzig ihr Vater auf sie gewartet. Sie hatle es geschaffl,<br />
sie hatte die Strecke bezwungen. Sie humpelte auf ihren Vater<br />
zu und sank erschOpft und traurig in seine Arme. Sie hatte um<br />
seinetwillen gewinnen wollen - sie hatte es nicht geschafft!<br />
Und so standen einsam und wortlos zwei Menschen eng umschlungen<br />
in der einsetzenden Dammerung im Zieleinlauf des<br />
Sennelaufes. Seiden Iiefen langsam Tranen Ober die Wangen.<br />
Mara vor Enttauschung und Wemer vor Stolz und Liebe.<br />
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ah . Ultra-Team<br />
Achim Heukemes<br />
So firmiert de( wahrscheinlich einzige Vollprofi<br />
in Sachen Ultramarathonlauf in Deutschland.<br />
Er hat auf diese Karte gesetzt und hat damit<br />
Erfolg gehabt. Dadurch sind groBartige Laufabenteuer<br />
mbglich geworden, so wie dass vom<br />
NORDKAP nach TRAPANI/SIZILIEN Ober 5735 km und 12.000 Hbhenmetern.<br />
In 55 Tagen 6:45 h hat er Europa von Nord nach SOd durchquert. In einem Routebook wurden<br />
die Tage minutibs festgehalten und so weiB er genau zu berichten, dass die<br />
1000 km in 08 Tagen 14:10 h<br />
2000 km in 18 Tagen 07:00 h<br />
3000 km in 28 Tagen 11 :30 h<br />
4000 km in 38 Tagen 11 :33 h<br />
5000 km in 48 Tagen 05:17 h<br />
5735 km in 55 Tagen 06:45 h<br />
absolviert wurden.<br />
Foto-Impressionen<br />
dieser Mega-Tour<br />
Das Team<br />
Norwegen<br />
Die Strecke<br />
In den Alpcn<br />
o UL TRA-MARA THON 1/2001<br />
Trapani Sizilien