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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
meinen Urlaub in einer Großstadt zu verbringen hat mich
zunächst wenig begeistert. Meine Vorstellung von Ruhe
und Erholung in der Hektik unserer Hauptstadt zu finden,
schien mir eher unwahrscheinlich. Aber ich musste mich
eines Besseren belehren lassen. Zunächst war ich von der
unglaublichen Vielfalt überwältig und das öffentliche Nahverkehrsystem
gab mir Rätsel auf. Der Besucher kann
unter einer Vielzahl von Tarifen und Kombinationen
wählen.
Ich habe mich dann für das 7-Tage-Ticket für 28,- Euro
entschieden, dass es erlaubt in den beiden Haupttarifzonen
alle Möglichkeiten beliebig oft zu nutzen. Es stehen
neben Bus und U-Bahn, noch S-Bahn, Straßenbahn und
Nahverkehrszüge zur Verfügung. Selbst die Fähre auf dem
Wannsee war im Preis inbegriffen. Bereits nach drei Tagen
hatte ich dann auch den Linienplan im Griff und habe die
verschiedenen Möglichkeiten reichlich genutzt, um eine
Vielzahl von Sehenswürdigkeiten und Stadtteilen zu besuchen.
Langeweile kommt in Berlin wohl selbst bei den
Bürgerinnen und Bürgern nur selten auf. Das fast unüberschaubare
Angebot an Museen, Ausstellungen und Veranstaltungen
aller Art lässt kaum Wünsche offen.
Ebenso vielfältig wie die kulturellen sind auch die kulinarischen
Möglichkeiten, die dem hungrigen Tourist geboten
werden. Fast jede Nation bietet ihrer Spezialitäten an und
dies zu ungewohnt günstigen Preisen. Lustig war in diesem
Zusammenhang, dass das teuerste Essen (10,50 Euro!) der
Grillteller in einem griechischen Restaurant am Kurfürstendamm
war.
Ich habe die Gelegenheit genutzt und auch die Schaltstelle
der Bundespolitik besucht. Nach vorheriger Anmeldung
und dem passieren strenger Sicherheitskontrollen, konnte
ich den Bundestag im Reichstagsgebäude besichtigen und
bisher unbekannte Details über die Vergangenheit des
Gebäudes und die tägliche Routine unserer Politiker erfahren.
Alles in Allem eine empfehlenswerte Führung falls Sie
mal Gelegenheit haben die Bundeshauptstadt zu besuchen.
Der anschließende Rundgang durch die imposante
Kuppel bot einen Blick über die Dächer Berlins und vermittelte
einen Eindruck über die gewaltige Ausdehnung
der Stadt, die sich in den Straßen nur erahnen lässt.
Als Fazit lässt sich sagen, dass mein Urlaub in Berlin ebenso
erlebnisreich und erholsam war, wie Ferien am Strand
oder in der Ferne. Letztendlich war aber die Zeit zu kurz
um z.B. das allseits empfohlene Pergamon-Museum oder
das Restaurant im Fernsehturm zu besuchen. Auf alle Fälle
kann ich einen Berlinbesuch nur empfehlen, vielleicht
haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, demnächst die
Gelegenheit für einen Abstecher in die Hauptstadt, denn
Berlin ist eine Reise Wert.
Ihr Christian Klemsch
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4 Vor Ort in Dudweiler – September 2012