Ordnung und Chaos: Theorie dynamischer Systeme - Institut für ...
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Ellipsen bzw. Hyperbeln in der Ebene der Variablen (θ, p). Siehe dazu das<br />
Demo-Programm.<br />
Speziell <strong>für</strong> die beiden Fixpunkte (55) finden wir die Matrizen<br />
( )<br />
( )<br />
K −K/2<br />
−K K/2<br />
Q −−<br />
0 1 =<br />
bzw. Q ++<br />
0 1 =<br />
. (63)<br />
−K/2 1<br />
K/2 1<br />
Die Eigenwerte <strong>und</strong> (unnormierte) Eigenvektoren sind in beiden Fällen (beachte<br />
aber, dass im ersten Fall R = K/4, im zweiten Fall R = −K/4 ist)<br />
λ 1,2 = 1 2 + 2R ± 2√ 1 1 − 8R + 32R2 ,<br />
(<br />
)<br />
4R<br />
e 1,2 =<br />
4R − 1 ± √ .<br />
1 − 8R + 32R 2<br />
(64)<br />
Bei kleinen 0 < R ≪ 1 sind die Eigenwerte λ 1 ≈ 1+4R 2 <strong>und</strong> λ 2 ≈ 4R −4R 2 ,<br />
mit zugehörigen (bis O(R) normierten) Eigenvektoren e t 1 = (4R, −1) bzw.<br />
e t 2 = (1, R). Die erste Hauptrichtung verläuft also nahe der p-Achse <strong>und</strong> trägt<br />
die kurze Halbachse der Ellipse, denn 1/ √ λ 1 ≈ 1, die zweite Hauptrichtung<br />
verläuft nahe der θ-Achse <strong>und</strong> trägt die lange Halbachse, da 1/ √ λ 2 ≈ 1/ √ 4R.<br />
Das Orthogonalsystem der Hauptachsen ist gegen das der (θ, p)-Koordinaten<br />
in mathematisch positivem Sinn gedreht. Das Gegenstück hierzu sind die<br />
Hyperbeln mit R < 0, aber |R| ≪. Deren Hauptachsen-Richtungen werden<br />
durch dieselben Gleichungen gegeben, aber da R negativ ist, sind sie gegenüber<br />
den (θ, p)-Achsen im mathematisch negativen Sinn gedreht.<br />
Wenn R nun wächst, dann wird der elliptische Punkt bei R = 1 bzw. K = 4<br />
invers hyperbolisch. Für die Eigenwerte λ 1,2 bedeutet dies λ 1 = 5 <strong>und</strong> λ 2 = 0.<br />
Die Ellipse entartet also zu einem Strich, da die Hauptachse in Richtung e 2<br />
unendlich viel länger ist als die in Richtung e 1 . Nach (64) hat aber e 2 dort<br />
die Steigung 2.<br />
Es gibt zwei Orbits der Periode 2. Der eine ergibt sich als Schnitt der Symmetrielinien<br />
R 0 <strong>und</strong> R 2 <strong>und</strong> besteht aus den Punkten (θ, p) = (0, π) <strong>und</strong><br />
(π, π). Für ihn ist die Analyse ähnlich einfach. Sein Residuum ist R = K 2 /4,<br />
er ist also im Bereich 0 < K < 2 elliptisch. Das hyperbolische Gegenstück<br />
besteht aus den Schnittpunkten von R 1 <strong>und</strong> R −1 , <strong>und</strong> diese muss man aus<br />
der transzendenten Gleichung K sin(θ − p) = 2θ − 3p bestimmen; deswegen<br />
kann man die Monodromie-Matrix nicht mehr analytisch angeben.<br />
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