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Newsletter 1/2013 - Luzerner Kantonsspital

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news<br />

Nr. 09 Juli <strong>2013</strong><br />

Im Fokus<br />

Kinderspital: Mehr Betten für kleine Patienten<br />

Kardiologie und Herzchirurgie: Der transaortale Aortenklappenersatz<br />

Medizin: Der vielfältige Nutzen der Endosonografi e<br />

Kontinenz- und Beckenbodenzentrum: Erste Zertifi zierung in der Schweiz<br />

Kompetenz, die lächelt.


Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Das <strong>Luzerner</strong> <strong>Kantonsspital</strong> (LUKS) durfte 2012 bei einem Umsatz von CHF 750 Mio. einen Gewinn von CHF 34.1 Mio. vor<br />

Ablieferung der Ergebnisbeteiligung an den Kanton ausweisen. Mit diesem positiven Jahresabschluss gehen wir einen<br />

weiteren wichtigen Schritt in Richtung Eigenfinanzierung. Das LUKS wird nicht subventioniert und ist auf die Erwirtschaftung<br />

von Gewinn angewiesen, um das finanzielle Fundament nachhaltig festigen zu können. Die anstehenden hohen<br />

Investitionen in die Infrastruktur und die betriebliche Weiterentwicklung soll das LUKS in Zukunft aus seinem Ergebnis<br />

finanzieren können.<br />

Eine dieser Investitionen präsentiert sich Ihnen auf den folgenden Seiten: Das Kinderspital und die Neue Frauenklinik des<br />

LUKS erhöhen die Bettenkapazität in der Neonatologie und der Intermediate-Care (IMC). Somit baut das LUKS als eines der<br />

neun nationalen Zentren für die Neugeborenen-Intensivpflege seine Spitzenposition in der Versorgungsqualität weiter aus.<br />

Zu guter Letzt dürfen wir Sie auf einen besonderen Leckerbissen hinweisen: Am 27. Oktober <strong>2013</strong> wird der diesjährige<br />

Partneranlass für unsere zuweisenden Ärztinnen und Ärzte in einem neuen Rahmen vor sportlicher Kulisse stattfinden.<br />

Reservieren Sie sich dieses Datum unbedingt – eine persönliche Einladung erhalten Sie separat. Wir freuen uns darauf,<br />

Sie wiederzusehen und uns mit Ihnen auszutauschen.<br />

Herzlich<br />

Benno Fuchs<br />

CEO/Direktor LUKS<br />

Inhalt<br />

2 Editorial 3 Kinderspital 5 Kindes- und Erwachsenenschutzrecht 6 Kardiologie und Herzchirurgie<br />

8 Chirurgie: minimalinvasive Plattenosteosynthese 10 LUKS Wolhusen 11 Herzzentrum Luzern<br />

13 Kontinenz- und Beckenbodenzentrum 14 Onkologie 15 Kurznachrichten 17 Personelles 19 Agenda<br />

2 LUKS news l Nr. 09 Juli <strong>2013</strong>


Kinderspital<br />

Mehr Betten für kleine Patienten Das Kinderspital des<br />

<strong>Luzerner</strong> <strong>Kantonsspital</strong>s (LUKS) schafft mit einer gezielten Organisations- und Personalentwicklung<br />

mehr Kapazitäten für die Intensivpflege von Früh- und Termingeborenen. Die Neonatologie erhöhte ihre<br />

Bettenanzahl für Neugeborene im Mai von 20 auf 23. Die Intermediate-Care (IMC)-Abteilung wird<br />

demnächst von 8 auf 11 Betten vergrössert.<br />

Von Prof. Dr. med. Thomas J. Neuhaus und Prof. Dr. med. Thomas Berger<br />

Spitzenposition in der Versorgungsqualität<br />

Das Kinderspital des LUKS ist das einzige Kinderspital in der Zentralschweiz.<br />

Das Einzugsgebiet umfasst neben dem Kanton Luzern<br />

auch die Kantone Uri, Nid- und Obwalden sowie Zug und Schwyz.<br />

Zudem werden die kranken Neugeborenen aus dem Kanton Tessin<br />

im Kinderspital betreut. Die jährliche Geburtenzahl im Einzugsgebiet<br />

beträgt rund 8500. Im Rahmen der hoch spezialisierten Medizin<br />

ist das Kinderspital des LUKS eines der neun nationalen Zentren<br />

für die Neugeborenen-Intensivpflege. Sowohl im nationalen<br />

als auch im internationalen Vergleich (z. B. im Vermont-Oxford-<br />

Register) nimmt das Kinderspital des LUKS in der Versorgungsqualität<br />

einen Spitzenplatz ein. Das Ärzte- und Pflegeteam ist fachlich<br />

und organisatorisch sehr gut positioniert.<br />

Prof. Dr. med. Thomas Berger, neonatologisch-pädiatrisch-kinderchirurgische<br />

Intensivstation, Kinderspital LUKS.<br />

Aufnahme von jährlich 500 kranken Neugeborenen<br />

Die Neonatologie des Kinderspitals bildet zusammen mit der Geburtshilfe<br />

der Neuen Frauenklinik des LUKS ein Zentrum für Perinatologie.<br />

Dies erlaubt insbesondere bei Frauen mit einer Risikoschwangerschaft<br />

eine lückenlose Behandlung von Mutter und<br />

Kind vor, während und nach der Geburt. Das Kinderspital des LUKS<br />

besteht aus zwei Kliniken: aus der Kinderklinik und der Kinderchirurgischen<br />

Klinik. Diese arbeiten eng zusammen, was eine umfassende<br />

Behandlung aller Krankheiten der Neugeborenen (z. B. im<br />

Zusammenhang mit Frühgeburtlichkeit, schweren Infektionen,<br />

angeborenen Fehlbildungen) ermöglicht. In den letzten Jahren<br />

wurden im Kinderspital pro Jahr durchschnittlich 500 kranke Neugeborene<br />

aufgenommen. Davon waren bis zu 350 Frühgeborene,<br />

die vor 37 Schwangerschaftswochen zur Welt kamen; die entsprechende<br />

Zahl der Extremfrühgeborenen (definiert als vor 28 Schwangerschaftswochen<br />

geboren, Geburtsgewicht unter 1000 Gramm)<br />

lag zwischen 15 und 24.<br />

Neonatologie in Luzern<br />

Die medizinische Versorgung der Neugeborenen gliedert sich am<br />

LUKS Luzern in drei Abteilungen. Diejenigen Früh- und Termingeborenen,<br />

die intensivste Therapie und Pflege benötigen, liegen auf<br />

der neonatologisch-pädiatrisch-kinderchirurgischen Intensivstation<br />

(NeoIPS) des Kinderspitals. Auf der Neonatologie (Neo C) des<br />

Kinderspitals und auf der IMC der Neuen Frauenklinik werden die<br />

weniger akut erkrankten Neugeborenen betreut. Ein typischer Ablauf<br />

sieht so aus: Das schwer kranke Neugeborene kommt zuerst<br />

auf die Intensivstation (NeoIPS); sobald sich der Zustand verbessert<br />

und die Behandlung und Überwachung weniger intensiv ><br />

Nr. 09 Juli <strong>2013</strong> l LUKS news 3


Evelyne de Paoli, Pflegefachfrau und Teamleiterin 3 C/D des Kinderspitals.<br />

sind, wird das Kind auf die Neonatologie (Neo C) oder IMC verlegt.<br />

Wenn die Mutter noch in der Frauenklinik hospitalisiert ist, wird<br />

das Neugeborene möglichst in die Nähe der Mutter verlegt; daher<br />

befindet sich die IMC auch im Gebäude der Neuen Frauenklinik.<br />

Schweizweiter Engpass<br />

Die Versorgungskapazität für die Intensivpflege von Frühgeborenen<br />

und kranken Termingeborenen ist aufgrund des Mangels an<br />

Fachpersonal in der ganzen Schweiz eingeschränkt. Die Pflege<br />

von kranken Neugeborenen gestaltet sich anspruchsvoll und erfordert<br />

von spezialisierten Ärzten und Pflegefachpersonen besondere<br />

Kenntnisse und Fertigkeiten. Pflegefachpersonen für die<br />

Bereiche Neonatologie und IMC sind aktuell besser verfügbar als<br />

für die Intensivstation. Die Neonatologie des Kinderspitals und die<br />

IMC der Neuen Frauenklinik werden daher ausgebaut. Gleichzeitig<br />

wird die Neugeborenenpflege neu organisiert. Dies ermöglicht<br />

eine schnellere Verlegung der kleinen Patienten aus der Intensivstation,<br />

was dort wiederum mehr Aufnahmekapazität schafft.<br />

Ausbau in Luzern<br />

Die Versorgungskapazität in Luzern wird ausgebaut. Die Neonatologie<br />

(Neo C) des Kinderspitals wurde im Mai <strong>2013</strong> von 20 auf 23<br />

Betten erweitert. Die Bettenzahl der IMC wird demnächst von 8<br />

auf 11 Betten erhöht. Mit der Neuorganisation der Neugeborenenpflege<br />

werden die Platzverhältnisse optimiert. Ziel ist es, die hohe<br />

Versorgungsqualität der Neonatologie als Zentrum für hoch spezialisierte<br />

Medizin weiterhin gewährleisten zu können. Der Ausbau<br />

der Kapazität soll sicherstellen, dass in Zukunft alle kleinen Patienten<br />

aus dem gesamten Einzugsgebiet im Kinderspital des LUKS<br />

betreut und behandelt werden können. //<br />

Prof. Dr. med. Thomas J. Neuhaus<br />

Departementsleiter Kinderspital und Chefarzt Pädiatrie LUKS<br />

Prof. Dr. med. Thomas Berger<br />

Chefarzt neonatologisch-pädiatrisch-kinderchirurgische Intensivstation,<br />

Kinderspital LUKS<br />

4 LUKS news l Nr. 09 Juli <strong>2013</strong>


Kindes- und Erwachsenenschutzrecht<br />

Patientenverfügung und Patientenvollmacht<br />

Am 1. Januar <strong>2013</strong> ist das neue Kindes- und Erwachsenenschutzrecht (KESR) in Kraft getreten.<br />

Dieses stellt die Zuweiser und Spitäler vor neue Herausforderungen.<br />

Von Prof. Dr. med. Gregor Schubiger und Rechtsanwältin, lic. iur. Salome Krummenacher<br />

Menschliche Würde und Autonomie im Vordergrund<br />

Für jede medizinische Handlung muss grundsätzlich eine informierte<br />

Einwilligung (informed consent) vorliegen. Nur in dringenden<br />

Situationen kann der Arzt im besten Interesse des Patienten<br />

handeln. Für den Gesetzgeber stand bei der Erarbeitung des<br />

neuen Kindes- und Erwachsenenschutzrechts der Anspruch jedes<br />

Menschen auf Schutz seiner Würde und Autonomie im Vordergrund.<br />

Dieser Anspruch besteht für alle Menschen, unabhängig<br />

von ihrem Zustand oder ihren Fähigkeiten. Wir betreuen<br />

zunehmend Patienten, deren Fähigkeit, über folgenschwere gesundheitliche<br />

Fragen autonom entscheiden zu können, vorübergehend<br />

oder dauernd eingeschränkt ist. Mit dem neuen Recht hat<br />

sowohl die ärztliche Beurteilung der Urteilsfähigkeit als auch die<br />

stellvertretende Entscheidungsbefugnis zu Diagnostik und Therapie<br />

eine neue Dimension erhalten.<br />

Kriterien zur Beurteilung der Urteilsfähigkeit<br />

Das Gesetz umschreibt die Kriterien der Urteilsfähigkeit in Artikel<br />

16 ZGB. Gemäss den Grundsätzen der Schweizerischen Akademie<br />

der medizinischen Wissenschaften (2005) bedeutet das:<br />

• Eine Information in Bezug auf den zu fällenden Entscheid<br />

verstehen.<br />

• Die Situation und die Konsequenzen daraus richtig abwägen.<br />

• Die Informationen im Kontext eines Wertesystems rational<br />

gewichten und seine eigene Wahl äussern können.<br />

Wie weit bei komplexen medizinischen Entscheidungen die obigen<br />

Kriterien bei einem Patienten erfüllt sind oder eine Entscheidung<br />

einem Laien zumutbar ist, muss situationsbedingt beurteilt werden<br />

und kann problematisch sein. Eine eingeschränkte Urteilsfähigkeit<br />

muss ärztlich begründet werden können. Das Vertrauensverhältnis<br />

und das Gespräch zwischen Arzt und Patient unter<br />

Einbezug Nahestehender wird seine Bedeutung somit unvermindert<br />

behalten.<br />

Konsequenzen für die Schnittstelle Praxis/Spital<br />

Bei Urteilsunfähigkeit muss die für die Behandlung verantwortliche<br />

Person den mutmasslichen Willen abklären. Für das Behandlungsteam<br />

im Spital ist in solchen Situationen jeder Hinweis von<br />

enormem Nutzen. Deshalb ist es wünschenswert, dass sich möglichst<br />

viele Menschen mit der Situation einer möglichen Urteilsunfähigkeit<br />

auseinandersetzen und sich schriftlich festlegen. Bei jedem<br />

Spitaleintritt wird im LUKS gemäss einer Weisung der Direktion<br />

im Rahmen der Anamnese zwingend nach dem Vorhandensein<br />

solcher Dokumente gefragt. Diese werden im Klinikinformationssystem<br />

festgehalten und verfügbar gemacht. Die Inhalte von Patientenverfügungen<br />

müssen auf Aktualität überprüft und mit dem<br />

Patienten besprochen werden. Sie sind verpflichtend. //<br />

Prof. Dr. med. Gregor Schubiger<br />

Co-Leitung Ethik-Forum<br />

Salome Krummenacher<br />

lic. iur., Rechtsanwältin, Exec. MBA HSG, Leiterin Stab Direktion<br />

Wünsche an zuweisende Ärzte<br />

• Patienten bei geeigneter Gelegenheit auf den Sinn einer<br />

Patientenverfügung oder einer Vollmacht für die Stellvertretung<br />

in medizinischen Fragen aufmerksam machen.<br />

• Bei Zuweisungen Patienten darüber informieren, dass<br />

schriftliche präventive Regelungen mitgenommen und beim<br />

Aufnahmegespräch thematisiert werden.<br />

• Auf die Patientenrechte hinweisen. Diese sind in der Informationsschrift,<br />

die Patienten vor geplanten Hospitalisationen<br />

erhalten, aufgeführt.<br />

Stellvertretung bei beeinträchtigter Urteilsfähigkeit<br />

Ist die Urteilsfähigkeit eines Betroffenen bezüglich des zu fällenden<br />

Entscheids beeinträchtigt, so muss der mutmassliche Wille<br />

eruiert und die Betreuung entsprechend gestaltet werden. Im Idealfall<br />

geht dieser Wille aus einer spezifisch verfassten Patientenverfügung<br />

hervor oder die Stellvertretung ist mit einer Vollmacht geregelt.<br />

Ist dies nicht der Fall, regelt das Gesetz in einer Kaskade,<br />

wer zur Entscheidung bevollmächtigt ist. Dabei spielt nicht der<br />

Verwandtschaftsgrad, sondern die Beziehungsnähe eine Rolle<br />

(Art. 378 ZGB). Die Erwachsenenschutzbehörden sollten nur als<br />

letzte Instanz in den Entscheidungsprozess eingreifen müssen.<br />

Weiterführende Links<br />

Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden im Kanton<br />

Luzern<br />

www.kesb-lu.ch<br />

Patientenverfügung (Kurzversion)<br />

www.fmh.ch/files/pdf8/PV_d_Kurzfassung.pdf<br />

Patientenvollmacht<br />

www.dialog-ethik.ch/patientenverfuegung/patientenvollmacht<br />

Nr. 09 Juli <strong>2013</strong> l LUKS news 5


Kardiologie und Herzchirurgie<br />

Neu: der transaortale Aortenklappenersatz<br />

Die Aortenstenose, die Verengung der Aortenklappe, ist ein häufig vorkommender Herzklappenfehler.<br />

Das <strong>Luzerner</strong> <strong>Kantonsspital</strong> (LUKS) bietet alternativ zur offenen Herzchirurgie einen minimalinvasiven<br />

perkutanen Aortenklappenersatz an, nicht nur transfemoral, sondern neu auch transaortal.<br />

Von Dr. med. Stefan Toggweiler und Prof. Dr. med. Xavier Mueller<br />

Kardiologen und Herzchirurgen gemeinsam durchgeführt. Der Zugang<br />

kann abhängig von der Lage der Aorta ascendens entweder<br />

zwischen der zweiten und dritten Rippe über eine Minithorakotomie<br />

rechts oder über eine partielle Sternotomie erfolgen. Nachdem<br />

der Chirurg eine Tabaksbeutelnaht vorgelegt hat, wird eine<br />

Schleuse in die Aorta ascendens eingeführt. Über diese wird dann<br />

die neue Klappe direkt in die native, verkalkte Klappe eingesetzt.<br />

Die native Klappe wird dabei weggedrückt und durch den Nitinolrahmen<br />

offen gehalten. Der Eingriff dauert etwa 90 Minuten. Im<br />

Vergleich zur offenen Herzchirurgie erholen sich die Patienten<br />

deutlich schneller und die Mobilisation kann früher beginnen.<br />

Prof. Dr. med. Xavier Mueller und Dr. med. Stefan Toggweiler (von rechts) bei<br />

einem transaortalen Aortenklappenersatz.<br />

TAVI transfemoral oder transaortal<br />

Die Aortenstenose ist in industrialisierten Ländern die häufigste<br />

Ursache für eine valvuläre Herzkrankheit und die häufigste Indikation<br />

für einen operativen Klappenersatz. Die Prävalenz nimmt mit<br />

dem Alter stetig zu und erreicht fast 5 % bei den über 75-Jährigen.<br />

Diese älteren Patienten haben häufig auch Komorbiditäten wie<br />

COPD, Niereninsuffizienz, koronare Herzkrankheit, Diabetes oder<br />

eine eingeschränkte linksventrikuläre Funktion. Das operative Risiko<br />

ist deshalb häufig erhöht oder sogar prohibitiv. Bei solchen<br />

Hochrisikopatienten führen wir am LUKS seit einigen Jahren als<br />

Alternative zur offenen Herzchirurgie einen minimalinvasiven perkutanen<br />

Aortenklappenersatz durch (TAVI, transcatheter aortic<br />

valve implantation). Dabei wird eine neue Klappe über die Femoral-<br />

und Iliacalarterien über der Leiste implantiert (TAVI transfemoral).<br />

Wir verwenden die CoreValve, eine biologische Klappe mit<br />

einem Nitinolrahmen. Bei etwa 30% der Patienten sind die iliofemoralen<br />

Gefässe jedoch zu eng oder zu verkalkt und ein solcher<br />

Zugang deshalb nicht möglich. Für solche Patienten bieten wir seit<br />

August 2012 den direkten Zugang über die Aorta ascendens an.<br />

Teamwork von Kardiologie und Herzchirurgie<br />

Der Aortenklappenersatz über die Aorta ascendens wird von den<br />

Eingriff am schlagenden Herzen<br />

Da der Eingriff am schlagenden Herzen vorgenommen wird, ist<br />

eine Herz-Lungen-Maschine nicht notwendig. Das Risiko einer<br />

schweren Komplikation (Tod, Hirnschlag) beträgt ungefähr 5%.<br />

Nach dem Eingriff bleiben die Patienten meist etwa sieben Tage<br />

hospitalisiert. Die meisten Patienten führen im Anschluss an den<br />

Spitalaufenthalt eine stationäre Rehabilitation durch. Obwohl der<br />

Eingriff relativ standardisiert ist, gibt es noch einige Herausforderungen.<br />

Dazu gehören das Auftreten eines Hirnschlags durch Embolisation<br />

(ca. 3%), ein relevantes paravalvuläres Leck (ca. 5–10%),<br />

eine Verletzung der grossen Gefässe oder des Herzens (ca. 5%)<br />

sowie die Notwendigkeit einer Schrittmacherimplantation (ca.<br />

20%). Klappen der nächsten Generation werden einige dieser Probleme<br />

angehen und so den Eingriff noch sicherer machen.<br />

Welche Patienten kommen für TAVI infrage?<br />

Alle Patienten, die für einen operativen oder interventionellen Ersatz<br />

der Aortenklappe infrage kommen, werden am kardiochirurgischen<br />

Kolloquium besprochen. Die meisten Patienten mit Aortenstenose<br />

oder Aorteninsuffizienz werden nach wie vor mittels<br />

offener Herzchirurgie behandelt. Patienten, die von einem minimalinvasiven<br />

Eingriff am meisten profitieren, sind ältere Patienten<br />

(über 80 Jahre), Patienten mit schwer verkalkten Gefässen, Patienten,<br />

die bereits früher am offenen Herzen operiert worden sind<br />

oder generell Patienten mit erhöhtem Risiko. Präoperativ wird ein<br />

Herz-CT durchgeführt zur Selektion der Grösse der Klappe und exakten<br />

Darstellung der anatomischen Verhältnisse der Aorta ascendens,<br />

der Aortenklappe und der Koronargefässe.<br />

Bisherige Resultate<br />

Bereits über 90 Patienten wurden am LUKS mittels TAVI behandelt,<br />

die meisten davon transfemoral. TAVI über den direkten transaortalen<br />

Zugang ist eine neue Technik und wurde in der gesamten<br />

6 LUKS news l Nr. 09 Juli <strong>2013</strong>


Schweiz erst 23 Mal durchgeführt, davon 9 Mal am LUKS. Trotz der<br />

kleinen Anzahl der Fälle verfügen wir damit über die grösste Erfahrung<br />

in der Schweiz. Das Durchschnittsalter unserer bisherigen<br />

Patienten betrug 82 Jahre. Obwohl alle Patienten ein stark erhöhtes<br />

operatives Risiko aufgewiesen haben, sind schwere Komplikationen<br />

wie Todesfälle oder Hirnschläge bisher nicht aufgetreten.<br />

Blick in die Zukunft<br />

Die aktuell verfügbaren Klappen und das dazugehörende Material<br />

werden laufend verbessert. Der Durchmesser der Schleusen, der<br />

bereits während der letzten Jahre reduziert worden ist, wird weiter<br />

abnehmen (von aktuell 7.2 auf voraussichtlich 6.0 mm). Perkutan<br />

implantierbare Klappen der nächsten Generation werden repositionierbar<br />

sein und spezielle Vorrichtungen haben, um<br />

paravalvuläre Lecks zu minimieren. Es ist zu erwarten, dass die<br />

Indikation für den perkutanen Klappenersatz weiter ausgeweitet<br />

wird. Entsprechende Studien bei Patienten mit mittlerem operativem<br />

Risiko sind unterwegs. Dank der interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

zwischen Kardiologie und Herzchirurgie wird das LUKS<br />

als Zentrumsspital für die Zentralschweiz diese neuen Therapien<br />

auch in Zukunft in hoher Qualität anbieten können. //<br />

Dr. med. Stefan Toggweiler<br />

Oberarzt mbF Kardiologie<br />

Prof. Dr. med. Xavier Mueller<br />

Chefarzt Herz-, Thorax- und Gefässchirurgie<br />

Die CoreValve, eine biologische<br />

Klappe mit einem Nitinolrahmen<br />

Transaortale Implantation einer<br />

CoreValve<br />

Prof. Dr. med. Xavier Mueller, Chefarzt Herz-,<br />

Thorax- und Gefässchirurgie<br />

Nr. 09 Juli <strong>2013</strong> l LUKS news 7


Chirurgie: minimalinvasive Plattenosteosynthese<br />

15 Jahre MIPO – eine Standortbestimmung<br />

Prof. Dr. med. Reto Babst gilt als einer der Pioniere der minimalinvasiven Plattenosteosynthese (MIPO).<br />

Rund 15 Jahre nach ihrer Einführung gibt er eine Übersicht über diese Technik und nimmt eine Standortbestimmung<br />

vor. Von Prof. Dr. med. Reto Babst<br />

Rasche Verbreitung dank neuer Plattensysteme<br />

Die minimalinvasive Plattenosteosynthese wurde in den 1990er-<br />

Jahren erstmals in der Literatur erwähnt. Mit der Entwicklung<br />

neuer Plattensysteme verbreitete sie sich rasch. Diese Plattensysteme<br />

transferierten das Stabilisierungsprinzip des Fixateur externe<br />

auf die epiperiostale Ebene. Der Fixateur interne zeichnet<br />

sich dadurch aus, dass er durch eine winkelstabile Verankerung<br />

der Schraube mit der Platte die Reposition halten und fixieren<br />

kann. Im Gegensatz zu konventionellen Platten und dem Reibungsdruck,<br />

der durch das Anpressen der Platte durch die<br />

Schraube entsteht, wird die periosale Durchblutung des Knochens<br />

beim Fixateur interne nicht gestört und es kommt durch das Fixieren<br />

der Platte, auch wenn diese dem Knochen nicht anatomisch<br />

aufliegt, zu keinem Repositionsverlust. Damit waren die Grundvoraussetzungen<br />

geschaffen, welche die minimalinvasive Applikation<br />

von Platten technisch deutlich vereinfachten.<br />

Hohe Fallzahlen als Voraussetzung<br />

Rund 15 Jahre nach ihrer Einführung ist diese Technik zwar weltweit<br />

verbreitet, sie wird aber aufgrund der erheblichen Lernkurve<br />

lediglich von Chirurgen mit hohen Fallzahlen regelmässig und in<br />

allen Körperregionen angewandt. Zudem stellt sich bei jeder<br />

neuen Technik die Frage nach ihrer Wertigkeit. Als einer der Pioniere<br />

in der Entwicklung und in der Verbreitung dieser neuen Technik<br />

(siehe Literaturhinweis) gilt es daher, heute die Vor- und Nachteile<br />

der minimalinvasiven Plattenosteosynthese kritisch zu<br />

analysieren und sie bezüglich ihrer Evidenz zu hinterfragen.<br />

Prof. Dr. med. Reto Babst, Departementsleiter Chirurgie und<br />

Chefarzt Unfallchirurgie<br />

Das MIPO-Prinzip<br />

Das Prinzip der minimalinvasiven Plattenosteosynthese beruht<br />

auf einer frakturfernen Einführung des Plattensystems mit dem<br />

Ziel, den Frakturfokus nicht zu tangieren und damit die Knochenheilungsvorgänge<br />

nicht zu stören. Die Reposition der Fraktur erfolgt<br />

durch Traktion mithilfe der eingeführten Platte oder mit<br />

Kirschnerdrähten oder Schanzschrauben als Joysticks (Manipulatoren),<br />

welche perkutan frakturnah eingeführt werden. Damit werden<br />

die Extremität in der Achse und der Rotation ausgerichtet und<br />

die Länge eingestellt, bevor der frakturierte Knochenabschnitt,<br />

zuerst temporär und danach definitiv, fixiert wird. Eine temporäre<br />

Fixation ist oft nötig, um die Ausrichtung im Bildverstärker zu kon-<br />

8 LUKS news l Nr. 09 Juli <strong>2013</strong>


trollieren und um achsengerechte Rekonstruktionsverhältnisse zu<br />

erreichen.<br />

Durch die eingeschränkte Einsicht auf die Fraktur ist diese Fixationstechnik<br />

zwar technisch schwieriger und auch zu Beginn der<br />

Lernkurve mit mehr Achs- und Rotationsabweichungen sowie<br />

aufgrund des ungenügenden Fragmentkontakts gelegentlich mit<br />

Heilungsverzögerungen assoziiert. Diesen Nachteilen stehen die<br />

tiefere Infektrate, der kleinere Bedarf an sekundären Spongiosaplastiken,<br />

weniger Schmerzen und damit eine raschere Rehabilitierbarkeit<br />

gegenüber.<br />

Indikationen für eine MIPO<br />

Die minimalinvasive Plattenosteosynthese findet vor allem bei<br />

meta-/diaphysären Frakturen mit und ohne Ausläufer ins Gelenk<br />

Anwendung. In diesen Situationen ist eine Nagelosteosynthese<br />

oft nicht möglich oder sehr komplikationsträchtig. Auch wenn<br />

Schaftfrakturen primär am besten mit einer Nagelosteosynthese<br />

versorgt werden, gibt es verschiedene Situationen, die dies verunmöglichen.<br />

Sei es, weil der Markkanal zu eng ist, weil in weniger<br />

entwickelten Ländern keine intraoperative Bildgebung möglich ist,<br />

weil der Markkanal durch eine Gelenkprothese oder ein Implantat<br />

bereits besetzt ist, der Patient aufgrund seines Verletzungsmusters<br />

eine Marknagelung physiologisch nicht erträgt oder weil eine<br />

Weichteilkontusion keinen direkten Zugang zum Knochen erlaubt.<br />

Neben den klassischen meta-/diaphysären Frakturen kommt die<br />

minimalinvasive Plattenosteosynthese vor allem dann zum Einsatz,<br />

wenn eine Nagelosteosynthese nicht möglich oder komplikationsträchtig<br />

ist. Auch Kinder mit offenen Epiphysenfugen, aber<br />

vor allem alte Patienten mit periprothetischen Frakturen profitieren<br />

von dieser minimalinvasiven Technik, welche mit geringerem<br />

Weichteiltrauma und Blutverlust assoziiert ist.<br />

Anwendungsgebiete<br />

Anwendungsgebiete für die minimalinvasive Plattenosteosynthese<br />

sind Knochen- und Schaftfrakturen in den Bereichen Clavicula<br />

(Schlüsselbein), Humerus (Oberarmknochen), Femur (Oberschenkel)<br />

und Tibia (Schienbein). Die minimalinvasiven Prinzipien<br />

finden aber nicht nur in den genannten anatomischen Regionen<br />

Verwendung. Die Stabilisierung von Frakturen durch frakturfernes<br />

Einbringen der Platte mit indirekter und frakturnaher direkter Reposition<br />

wird unter anderem auch am Beckenring, im Azetabulum<br />

(Hüft-/Gelenkpfanne) und am Calcaneus (Ferse) angewandt. In<br />

diesen Regionen gilt es aufgrund der präoperativen Planung mit<br />

einer 3-D-Computertomografie zu beurteilen, ob eine Reposition<br />

der Fraktur durch minimalinvasive Zugänge möglich ist.<br />

Neues Lehrbuch<br />

Grundsätzlich ist es trotz des biologischen Vorteils und des Potenzials<br />

dieser noch jungen Technik immer besser, eine Fraktur achsengerecht<br />

und biomechanisch korrekt konventionell offen zu<br />

versorgen, als Kompromisse einzugehen, nur um eine minimalinvasive<br />

Technik zu erzwingen, wenn die biomechanischen Grundprinzipien<br />

nicht eingehalten werden können oder das entsprechende<br />

Know-how nicht genügend vorhanden ist. Eine gute<br />

Gelegenheit sich mit dieser neuen technischen Modalität besser<br />

vertraut zu machen, bietet ein kürzlich erschienenes Lehrbuch<br />

(siehe Literaturhinweis), in dem die aktuelle relevante Literatur zusammengefasst<br />

ist.<br />

Inzwischen eine etablierte Technik<br />

Die minimalinvasive Plattenosteosynthese hat sich 15 Jahre nach<br />

ihrer Einführung etabliert: durch verbesserte Bildgebung, adaptiertes<br />

Implantatmaterial, neue minimalinvasive Repositionsinstrumente<br />

und eine standardisierte Schulung, vor allem im Rahmen<br />

der Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen (AO). Wie andere<br />

Knochenstabilisierungstechniken bereichert sie das Portfolio<br />

des traumatologisch tätigen Chirurgen und erlaubt, weichteil- und<br />

frakturadaptierte Fixationen vorzunehmen, welche eine möglichst<br />

komplikationsfreie Wiederherstellung der Funktion zulassen. //<br />

Prof. Dr. med. Reto Babst<br />

Chefarzt Unfallchirurgie, Leiter Departement Chirurgie, LUKS Luzern<br />

Literaturempfehlung<br />

Minimally Invasive Plate Osteosynthesis<br />

Reto Babst, Suthorn Bavonratanavech, Rodrigo Pesantez<br />

Verlag: Thieme 2012<br />

Nr. 09 Juli <strong>2013</strong> l LUKS news 9


LUKS Wolhusen<br />

Der vielfältige Nutzen der Endosonografie<br />

Neben dem <strong>Luzerner</strong> <strong>Kantonsspital</strong> (LUKS) Luzern und dem LUKS Sursee führt auch das LUKS Wolhusen<br />

Endosonografien durch. Diese Methode zeichnet sich durch höchste Präzision aus.<br />

Von Dr. med. Holger Spangenberger<br />

Spitze des Endoskops mit Ultraschallkopf,<br />

Videooptik und Feinnadel im<br />

Arbeitskanal<br />

Dr. med. Holger Spangenberger, Co-Chefarzt Medizin, LUKS Wolhusen<br />

Wenig invasiv und äusserst exakt<br />

Die Endosonografie verbindet die Vorteile einer wenig invasiven<br />

endoskopischen Untersuchung mit der hohen räumlichen Auflösung<br />

moderner High-End-Ultraschallgeräte. So können Speiseröhre,<br />

Magen und Zwölffingerdarm ebenso wie die angrenzenden<br />

Organe Bauchspeicheldrüse, linke Nebenniere, linker Leberlappen<br />

und Lymphknoten mit einer Exaktheit beurteilt werden, die teilweise<br />

sogar die Spiral-CT und das MRI übertrifft. Daher ist die Endosonografie<br />

die Methode der Wahl zur Bestimmung des lokalen<br />

Tumorstadiums (T im TNM-System) für Ösophagus-, Magen-, Papillen-<br />

sowie Rektumkarzinome. Ebenso gehört die Endosonografie<br />

zum diagnostischen Standard bei submukösen Tumoren wie<br />

GIST, neuroendokrinen Tumoren oder Leiomyomen.<br />

Entscheidende Fortschritte<br />

Der Autor dieses Beitrags hat dieses Verfahren in Düsseldorf in<br />

einem grossen endoskopischen Zentrum erlernt und bereits in<br />

Köln eingeführt. Seit Jahren ist er in praxisnahen Workshops als<br />

Tutor für diese Methode im Einsatz. Besonders erfreulich ist es,<br />

dass mit dem neuen Ultraschallgerät und dem neuen Endosonoendoskop<br />

nochmals eine deutliche Verbesserung der Auflösung<br />

beider Verfahren erreicht wurde. So ist jetzt erstmals auch eine<br />

Kontrastmittelgabe bei der Endosonografie möglich. Und neben<br />

den konventionellen Feinnadeln ist auch noch eine neue «Core-<br />

Biopsy»-Nadel im Einsatz, mit der kleine Gewebszylinder gewonnen<br />

werden können, was gerade bei Lymphknotenbiopsien ein<br />

echter Fortschritt ist.<br />

Wichtig in Diagnostik und Therapie<br />

Bei der Abklärung von gastrointestinalen Tumoren, Pankreasprozessen,<br />

mediastinalen Lymphomen/Tumoren oder Nebennierenraumforderungen<br />

kommt ein weiterer besonderer Vorteil der Methode<br />

zum Tragen: Man kann in einer Sitzung, endosonografisch<br />

gesteuert, eine Feinnadelbiopsie zur Zytologiegewinnung oder<br />

Sekretanalyse durchführen. Dies erspart dem Patienten oft invasive<br />

Eingriffe wie eine offene Biopsie oder Mediastinoskopie. Zunehmende<br />

Bedeutung erhält die Methode aber nicht nur in der<br />

Diagnostik, sondern auch im therapeutischen Einsatz. So können<br />

Pankreasabszesse nach gastral abgeleitet werden ebenso wie<br />

symptomatische Pankreaspseudozysten. Auch Gallenwegsverschlüsse,<br />

die einer ERCP nicht zugänglich sind, können über endosonografische<br />

Punktionen interventionell abgeleitet werden. Ausserdem<br />

nimmt der Einsatz von endosonografisch gesteuerten<br />

Injektionen, wie zum Beispiel eine palliative Plexusblockade bei<br />

Pankreaskarzinomen, zu.<br />

Gemeinsame Nutzung, halbe Kosten<br />

Um den Einsatz des neuen Geräts auch ökonomisch attraktiv zu<br />

machen, nutzen wir es gemeinsam: Am Standort Wolhusen ist das<br />

longitudinale Endosonografiegerät mit Punktionsmöglichkeit stationiert,<br />

in Sursee das radiäre. Bei Bedarf leihen wir die Geräte gegenseitig<br />

aus, was die Investitionskosten halbiert hat. Das Ultraschallgerät<br />

wird in Wolhusen neben der Endosonografie auch<br />

noch für Schilddrüsensonografien, Abdomenultraschall und Kontrastmitteluntersuchungen<br />

genutzt. So kommt diese schonende<br />

Diagnostik zugunsten der Patienten optimal zum Einsatz. Und die<br />

Medizin am LUKS Wolhusen ist in der Lage, ihre Ausbildungsfunktion<br />

für Ultraschall gegenüber den jungen Kollegen noch besser zu<br />

erfüllen. //<br />

Dr. med. Holger Spangenberger<br />

Co-Chefarzt Medizin, LUKS Wolhusen<br />

10 LUKS news l Nr. 09 Juli <strong>2013</strong>


Herzzentrum Luzern<br />

Behandlung der therapieresistenten<br />

Hypertonie Seit ein paar Jahren ist eine neue Behandlungsform der therapieresistenten<br />

arteriellen Hypertonie verfügbar: die renale Sympathikusdenervation. Der folgende Artikel gibt einen Überblick<br />

über die aktuelle Datenlage und die daraus resultierenden Empfehlungen.<br />

Von Dr. med. Renate Schoenenberger-Berzins und Prof. Dr. med. Paul Erne<br />

Nierenangiografie<br />

Definition der therapieresistenten arteriellen Hypertonie<br />

Gemäss internationalen Richtlinien wird die therapieresistente<br />

arterielle Hypertonie definiert als Persistenz von Blutdruckwerten<br />

≥140/90 mmHg (bei Diabetikern und Nierenpatienten ≥130/80<br />

mmHg) trotz gleichzeitiger Gabe von drei antihypertensiven Medikamenten,<br />

wovon eines ein Diuretikum sein muss, die alle ausdosiert<br />

über mehrere Wochen eingenommen werden müssen.<br />

Ferner müssen sekundäre Ursachen einer Hypertonie und<br />

Gründe für eine Pseudoresistenz ausgeschlossen sein. Dieses<br />

Vorgehen sollte in Zusammenarbeit mit einer Abteilung erfolgen,<br />

welche diese Abklärungen durch einen Blutdruckspezialisten, der<br />

von der European Society of Hypertension (ESH) an einem Hypertension<br />

Center of Excellence anerkannt ist, häufig durchführt.<br />

Beispielsweise muss gewährleistet sein, dass Hormonbestimmungen<br />

nicht unter Medikamenten durchgeführt werden, die die<br />

Interpretation der Analyse erschweren.<br />

Pathophysiologie<br />

In der Pathophysiologie der therapieresistenten Hypertonie hat<br />

das vegetative Nervensystem mit einer Dysbalance zwischen<br />

Sympathikus und Parasympathikus eine grosse Bedeutung. Bei<br />

vielen Patienten mit arterieller Hypertonie ist der Sympathikus<br />

überaktiv. Ein Weg, wie der Sympathikus aktiviert werden kann,<br />

erfolgt über afferente sympathische Nervenfasern, die aus der<br />

Niere kommen und durch Veränderungen in der Niere (z. B. eine<br />

renale Ischämie) aktiviert werden. Gleichzeitig führen efferente<br />

sympathische Nervenfasern in die Nieren und bei Überaktivität zu<br />

vermehrter Reninfreisetzung im juxtaglomerulären Apparat und<br />

zu renaler Vaskokonstriktion. Sowohl afferente als auch efferente<br />

sympathische Nervenfasern, die die Niere versorgen, verlaufen<br />

als feines Geflecht in der Adventitia der Nierenarterien.<br />

Technik der renalen Sympathikusdenervation<br />

Der Zusammenhang zwischen Bluthochdruck, vegetativem<br />

Nervensystem und Niere war bereits in den 1950er-Jahren<br />

bekannt. Mit der Entwicklung von Kathetern, die interventionell<br />

eingeführt werden und lokal Wärme applizieren können, rückten<br />

die sympathischen Nervenfasern im Bereich der Nierenarterien<br />

in den Blickpunkt als mögliches Angriffsziel zur Behandlung der<br />

arteriellen Hypertonie. Bei der renalen Sympathikusdenervation<br />

wird perkutan ein spezieller Ablationskatheter über einen femoralen<br />

Zugang zur Nierenarterie vorgeführt. Während der Ablation<br />

wird an der Spitze des Katheters ein hochfrequenter Strom abgegeben,<br />

der zu einer fokalen Erwärmung des umliegenden<br />

Gewebes auf 50 bis 70 Grad Celsius führt, die mit dem Abfall der<br />

Impedanz verbunden ist (siehe Abbildung). Dies zerstört die sympathischen<br />

Nervenfasern. ><br />

Nr. 09 Juli <strong>2013</strong> l LUKS news 11


Datenlage aus klinischen Studien<br />

In den Simplicity-Studien konnte bei Patienten, die eine Sympathikusdenervation<br />

erhielten, der systolische und diastolische Druck<br />

deutlich gesenkt werden. Die Blutdrucksenkung betrug sechs Monate<br />

nach der renalen Sympathikusdenervation durchschnittlich<br />

32 mmHg systolisch und 12 mmHg diastolisch, während sich der<br />

Blutdruck in der Kontrollgruppe nicht änderte.<br />

Limitationen und Gefahren der Methode<br />

Die bisher verfügbaren Studiendaten haben noch deutliche Limitationen.<br />

In den Simplicity-Studien wurde eine Sympathikusdenervation<br />

durchgeführt, doch gab es kein spezifisches Protokoll, wie<br />

man mit der antihypertensiven Therapie weitergehen soll. Die Patientenzahlen<br />

waren in den Studien klein, noch ungenügend randomisiert<br />

und schlecht verblindet. Es kommt hinzu, dass als Endpunkte<br />

bisher nur Surrogatmarker wie Blutdrucksenkung oder<br />

Reduktion der Sympathikusaktivität publiziert wurden. Informationen<br />

zu Langzeitauswirkungen und harten Endpunkten sind<br />

noch nicht bekannt. Diese Limitationen sind ein wichtiger Grund,<br />

weshalb diese Therapie nur an Orten durchgeführt werden sollte,<br />

wo alles wissenschaftlich in einem Register erfasst wird. Ausser<br />

dem Effekt auf harte Endpunkte ist auch das Wirksamkeits- und<br />

Sicherheitsprofil relevant, was man nun zwingend in weiteren Studien<br />

untersuchen muss. Aus diesen Gründen sollte die renale<br />

Sympathikusdenervation nur im Rahmen von kontrollierten Studien<br />

durchgeführt werden. Es ist zu hoffen, dass man mit dieser<br />

neuen Methode ebenso kritisch und vorsichtig umgeht wie mit<br />

einer Pharmakotherapie.<br />

Empfehlungen für die Patientenselektion<br />

Bevor eine renale Sympathikusdenervation in Betracht gezogen<br />

wird, sollte die folgende A-Checkliste bei jedem Patienten überprüft<br />

werden, um eine Pseudoresistenz auszuschliessen:<br />

• Adhärenz: Nimmt der Patient die verordneten Medikamente<br />

wirklich ein?<br />

• Aldosteronismus: Wurde ein primärer Hyperaldosteronismus<br />

als sekundäre Hypertonieursache ausgeschlossen?<br />

• Adipositas: Besteht beim Patienten ein Übergewicht,<br />

das die Therapieresistenz erklären kann?<br />

• Alkohol: Besteht beim Patienten ein Alkoholüberkonsum,<br />

der die Therapieresistenz erklären kann?<br />

• Apnoe während des Schlafs: Besteht ein Schlafapnoe-Syndrom,<br />

das behandelt werden kann?<br />

• Alle anderen Formen der sekundären Hypertonie: Sind sie<br />

ausgeschlossen (z. B. Phäochromozytom,<br />

Nierenarterienstenose)?<br />

Nach Prüfung dieser A-Checkliste müssen zusätzlich die Kriterien<br />

gemäss Tabelle «Patientenselektion» erfüllt sein.<br />

Patientenselektion<br />

Kriterien für die Durchführung einer renalen<br />

Sympathikusdenervation<br />

• systolischer Blutdruck ≥160 mmHg<br />

(≥150 mmHg bei Diabetes mellitus Typ 2)<br />

• Einnahme von ≥3 antihypertensiven Medikamenten<br />

in adäquater Dosierung und geeigneter Kombination<br />

(inkl. ein Diuretikum)<br />

• Einhaltung der nicht medikamentösen Massnahmen zur<br />

Blutdruckreduktion (Kochsalzreduktion, Alkoholkarenz,<br />

Gewichtsreduktion)<br />

• Ausschluss einer sekundären Hypertonieursache<br />

• Ausschluss einer Weisskittel-Hypertonie<br />

• erhaltene Nierenfunktion<br />

• keine vorherige Nierenarterienintervention<br />

Nachsorge<br />

In der Hypertonie-Sprechstunde des <strong>Luzerner</strong> <strong>Kantonsspital</strong>s (LUKS)<br />

werden die Patienten nach renaler Sympathikusdenervation ein Jahr<br />

lang alle drei Monate klinisch nachkontrolliert: mittels 24-Stunden-<br />

Blutdruckmessung, Darwin-Holter-EKG (mit dem der Einfluss des<br />

autonomen Nervensystems besser abgeschätzt werden kann) und<br />

Laboruntersuchung. Ausserdem kommen neue nicht invasive Techniken<br />

zum Einsatz, mit denen neben dem peripheren Blutdruck auch<br />

der zentrale Blutdruck erfasst werden kann. //<br />

Dr. med. Renate Schoenenberger-Berzins<br />

Fachärztin für Innere Medizin FMH, Luzern<br />

Prof. Dr. med. Paul Erne<br />

Chefarzt Herzzentrum Luzern und ESH Hypertension Center of Excellence,<br />

LUKS Luzern<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. med. Paul Erne, paul.erne@luks.ch<br />

12 LUKS news l Nr. 09 Juli <strong>2013</strong>


Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Sursee-Nottwil<br />

Erste Zertifizierung in der Schweiz<br />

Das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Sursee-Nottwil wurde letztes Jahr durch das LUKS Sursee und das<br />

Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) gegründet. Die Deutsche Kontinenzgesellschaft (DKG) hat nun dem<br />

Zentrum sein Zertifizierungslabel verliehen. Somit ist es das erste in der Schweiz zertifizierte Kontinenz-und<br />

Beckenbodenzentrum. Von Dr. med. Alessandro Wildisen<br />

Das interdisziplinäre Team des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums (von links): Prof. Dr. med. Jürgen Pannek, Dr. med. Alessandro Wildisen, Dr. med. Anke<br />

Baumgartner, Dr. med. Helmut Plunien, Astrid Eichholz, Dr. med. Aurelio Tobon.<br />

Inkontinenz noch immer ein Tabuthema<br />

Die Stuhl- und Urininkontinenz ist trotz hoher Prävalenz in unserer<br />

Gesellschaft ein stark tabuisiertes Thema. Darunter leiden nicht<br />

nur Frauen, sondern auch Männer, nicht nur ältere, sondern auch<br />

jüngere Patienten. Eine Inkontinenz hat, wie sich in unserer<br />

Sprechstunde immer wieder zeigt, gravierende soziale Konsequenzen.<br />

Sie führt darüber hinaus zu ernsthaften medizinischen<br />

Folgen wie Infektionen und Hauterkrankungen. Moderne Operationsverfahren<br />

wie der sakrale Neurostimulator helfen hier. Vorgängig<br />

aber erfolgt nach entsprechender apparativer und neurologischer<br />

Abklärung wenn immer möglich ein konservativer<br />

Therapieversuch mit Beckenbodentraining und Biofeedback durch<br />

unsere spezialisierten Physiotherapeuten.<br />

Chronische Verstopfung, Darmvorfall, Mastdarmtumore<br />

Das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum befasst sich aber nicht<br />

nur mit der Inkontinenzproblematik, sondern bietet auch eine<br />

kompetente Diagnostik und eine zielgerichtete Therapie bei Mastdarmvorfall,<br />

chronischer Verstopfung, «trägem» Darm und bösartigen<br />

Tumoren (Krebs) des Mastdarms.<br />

Kooperation verschiedener Fachbereiche<br />

Darm- und Blasenentleerungsstörungen haben unterschiedliche<br />

Ursachen. Daher ist für die Abklärung und konservative wie operative<br />

Therapie die enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachdisziplinen<br />

unabdingbar. Aus diesem Grund haben Spezialisten des<br />

LUKS Sursee (Viszeralchirurgie und Frauenklinik) und des SPZ Nottwil<br />

(Neuro-Urologen) dieses interdisziplinäre Zentrum gegründet.<br />

Dank der Zusammenarbeit mit Magen-Darm-Spezialisten, Neurologen,<br />

Physio- und Ergotherapeuten sowie Radiologen wird die best-<br />

mögliche Versorgung in kurzer Zeit gewährleistet. Zusätzliche Blasen-<br />

oder Gebärmuttervorfälle stören empfindlich die regelrechte<br />

Darm- oder Blasenentleerung, weshalb hier nicht nur der Magen-<br />

Darm-Chirurg, sondern auch der Urologe und der Gynäkologe die<br />

Patienten in der Sprechstunde sehen. Nicht selten werden diese<br />

Patienten auch im Operationssaal gemeinsam durch die verschiedenen<br />

Spezialisten des Beckenbodenzentrums behandelt.<br />

Versorgungssituation der Betroffenen verbessern<br />

Die International Continence Society (ICS) misst der optimalen<br />

medizinischen Versorgung der Betroffenen eine hohe Priorität bei.<br />

Die ICS wird im deutschsprachigen Raum durch die renommierte<br />

Deutsche Kontinenz-Gesellschaft (DKG) in Kassel repräsentiert.<br />

Diese hat nun das neue Kontinenz- und Beckenbodenzentrum<br />

Sursee-Nottwil als erstes Kontinenz- und Beckenbodenzentrum<br />

der Schweiz und weltweit als erstes derartiges Zentrum für Querschnittgelähmte<br />

zertifiziert.<br />

Hohe Fallzahlen, strenge Qualitätskontrollen<br />

Eine solche Zertifizierung setzt verständlicherweise voraus, dass<br />

an diesem Zentrum eine regelmässige Qualitätskontrolle mit externem<br />

Audit und Rezertifizierung erfolgt. Hohe Fallzahlen komplexer<br />

Fälle sind ebenso Vorgaben wie die Kooperation sämtlicher<br />

Spezialisten und das Vorhandensein der Apparate und Instrumente<br />

zur Abklärung und Behandlung nach den neuesten wissenschaftlichen<br />

Richtlinien. //<br />

Dr. med. Alessandro Wildisen<br />

Chefarzt Viszeralchirurgie LUKS Sursee und Co-Leiter Kontinenz- und<br />

Beckenbodenzentrum Sursee-Nottwil<br />

Nr. 09 Juli <strong>2013</strong> l LUKS news 13


Onkologie<br />

Gut aussehen und sich besser fühlen<br />

Die kostenlosen Beauty-Workshops von «Look Good ... Feel Better» helfen Krebspatientinnen, die sich einer<br />

medizinischen Behandlung unterziehen, das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl zurückzugewinnen.<br />

Von Carolin Kiefer<br />

Der Krankheit zum Trotz<br />

Paula sieht gut aus: frischer Teint, toll geschminkt, rassige blonde<br />

Mähne. Nichts deutet darauf hin, dass sie in den vergangenen Monaten<br />

gegen eine schwere Krankheit hat ankämpfen müssen. Die<br />

47-Jährige wurde mit der Diagnose Krebs konfrontiert. In der Klinik<br />

hatte sie von einer Pflegefachfrau die Broschüre über die kostenlosen<br />

Beauty-Workshops von «Look Good ... Feel Better» erhalten.<br />

Die kurze Beschreibung hat ihr Interesse geweckt und so hat sie<br />

sich zwischen den Operationen und der ersten Chemotherapie<br />

gleich angemeldet. Im Folgenden schildert die Patientin Paula, wie<br />

sie den Workshop erlebt hat.<br />

Wertvolle Tipps<br />

«Während des Workshops fühlte ich mich rundum wohl, fürstlich<br />

umsorgt und wundervoll betreut. Ein Workshop, weg von all den<br />

medizinischen Themen, wo ich mich nicht ganz so krank fühlte. Die<br />

Schönheitsberaterinnen gaben sich viel Mühe, mir ein paar gute<br />

Schminktricks zu zeigen, es war toll. Das 12-Punkte-Programm, auf<br />

dem der Kurs aufbaut, ist einfach nachzuvollziehen und es machte<br />

Spass, unter Anleitung der Kursleiterin und zusammen mit meinen<br />

Mitstreiterinnen Schritt für Schritt durchzugehen. Da ich als einzige<br />

Teilnehmerin noch meine eigenen Haare trug, kam ich mir am Anfang<br />

etwas komisch vor. Alle anderen Teilnehmerinnen hatten<br />

durch die Chemos bereits ihre Haare verloren. Es bot sich mir aber<br />

sehr bald die Gelegenheit, den anderen Frauen zu erzählen, dass<br />

ich gerade erst meine Operationen hinter mir hatte und die Che-<br />

Weitere Informationen<br />

«Look Good ... Feel Better» ist ein gemeinnütziges Engagement<br />

führender Kosmetikunternehmen in der Schweiz, in enger<br />

Zusammenarbeit mit Spitälern, Pflegenden und Ärzten. Ziel ist es,<br />

mithilfe kostenloser Beauty-Workshops das Selbstvertrauen und<br />

Selbstwertgefühl von Krebspatientinnen, die sich einer medizinischen<br />

Behandlung unterziehen, wiederherzustellen. Das Programm<br />

ist nicht medizinisch und absolut produkt- und markenneutral.<br />

Die Workshops werden am <strong>Luzerner</strong> <strong>Kantonsspital</strong> (LUKS)<br />

sowie an 26 weiteren Schweizer Spitälern angeboten. Sie stehen<br />

allen betroffenen Frauen offen, unabhängig davon, wo sie in<br />

Behandlung und von welcher Krebserkrankung sie betroffen sind.<br />

Weitere Informationen und die Daten der Kurse am LUKS<br />

sind erhältlich beim Team Pflege, Medizinische Onkologie,<br />

alexandra.kaech@luks.ch, Telefon 041 205 58 60 oder unter<br />

www.lgfb.ch.<br />

Ziel der kostenlosen Beauty-Workshops ist es, das Selbstvertrauen und<br />

Selbstwertgefühl von Krebspatientinnen wiederherzustellen. © Mai Duong<br />

mos noch folgen würden. Sie waren alle sehr verständnisvoll und<br />

gaben mir Tipps, wie ich mich auf den eventuellen Haarverlust<br />

durch die Chemotherapie einstellen konnte.<br />

«Ein richtig gutes Gefühl»<br />

Der Beauty-Workshop hat mir sehr gefallen. Ich kann ihn anderen<br />

Krebspatientinnen wärmstens empfehlen. Ich fühlte mich danach<br />

weniger krank, vollwertiger. Ich konnte mich im Spiegel ansehen<br />

und sah wieder wie eine ganz normale, gesunde Frau aus. Das war<br />

ein richtig gutes Gefühl! Für mich sind die positiven Effekte anhaltend.<br />

Vor allem seit ich nach der zweiten Chemo fast alle Augenbrauen,<br />

untere und teilweise obere Wimpern verloren habe, kann<br />

ich die Tipps, die ich im Workshop erhalten habe, gut anwenden.<br />

Wenn ich heute geschminkt und zurechtgemacht aus dem Haus<br />

gehe, fühle ich mich ganz normal und quasi gesund.<br />

Das Selbstvertrauen gestärkt<br />

Der Workshop tut der Seele einer krebskranken Frau gut. Er stärkt<br />

das Selbstvertrauen in den kranken Körper. Als Teilnehmerin habe<br />

ich mich sehr über das tolle Kosmetikset gefreut, das wir als Geschenk<br />

erhalten haben. Besonders beeindruckt haben mich das<br />

ehrenamtliche Engagement der Kosmetikerinnen und ihre super<br />

Unterstützung während des Workshops. Mit den guten Tricks und<br />

den Kosmetika kann ein kränkliches, blasses Gesicht in ein frisches,<br />

hübsches und gesund aussehendes Gesicht verwandelt werden.»<br />

Carolin Kiefer<br />

Geschäftsführerin «Look Good ... Feel Better»<br />

14 LUKS news l Nr. 09 Juli <strong>2013</strong>


Kurznachrichten<br />

Spatenstich<br />

Erweiterung der Augenklinik<br />

Mit dem offiziellen Spatenstich haben die Arbeiten für den Erweiterungsbau<br />

und die Sanierung der bestehenden Augenklinik des LUKS<br />

begonnen. Der bestehende Trakt wird saniert und die Aussenhülle<br />

den heutigen energetischen Anforderungen angepasst. Im Erweiterungsbau<br />

werden neue Operationssäle sowie Untersuchungs- und<br />

Behandlungsräume der Spezialsprechstunde untergebracht. Die<br />

Gesamtkosten der Sanierung und Erweiterung belaufen sich auf<br />

rund 50 Millionen Franken. Bis zum Abschluss des Bauprojekts im<br />

Oktober 2015 wird der Betrieb uneingeschränkt weitergeführt.<br />

Beim Spatenstich (von links): Dr. med. Beat Villiger, Spitalratspräsident; Benno<br />

Fuchs, CEO; Prof. Dr. med. Dr. phil. II Michael Thiel, Chefarzt Augenklinik;<br />

Nationalrat Peter Schilliger, Mitglied Spitalrat.<br />

Die Augenklinik des LUKS ist das Zentralschweizer Kompetenzzentrum<br />

für alle Augenerkrankungen und die grösste Augenklinik in der<br />

Schweiz. Die Anzahl der ambulanten Behandlungen und Operationen<br />

hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Gründe dafür<br />

sind die demografische Entwicklung und der Fortschritt der Medizintechnik.<br />

«Die Erweiterung und Sanierung ist eine zwingende<br />

Voraussetzung, um der steigenden Nachfrage nachkommen zu<br />

können und die schweizweite Positionierung der Augenklinik zu<br />

stärken», erklärt Benno Fuchs, CEO des LUKS.<br />

E-Patientendossier Evita<br />

Pilotprojekt von HNO-Klinik und Swisscom<br />

Bislang sind die medizinischen Daten eines Patienten an unterschiedlichen<br />

Orten aufbewahrt: Der Hausarzt, behandelnde Spezialärzte<br />

und Spitäler führen separate Dossiers. Die Patienten<br />

selbst haben oft keinen Zugriff auf die medizinischen Daten und<br />

diese daher nicht bei sich, wenn sie beispielsweise einen neuen<br />

Arzt aufsuchen. Deshalb bieten die HNO-Klinik des LUKS und die<br />

Swisscom den Patienten in einem Pilotprojekt den elektronischen<br />

Zugriff auf ihre Spitaldokumente an – über das Internet rund um<br />

die Uhr, sicher und kostenlos. Der Datenzugriff ist mit hohen Sicher-<br />

heitsvorkehrungen verbunden und erfolgt über eine verschlüsselte<br />

Datenübertragung, -speicherung und Zugriffskontrolle mittels<br />

zweifacher Authentifizierung des Benutzers (Benutzername,<br />

Passwort und SMS-Code). Jeder Zugriff auf das Patientendossier<br />

wird genauestens protokolliert. Die Daten werden bei Swisscom in<br />

der Schweiz gespeichert. Während der Pilotphase von Mai <strong>2013</strong><br />

bis Mai 2014 beschränkt sich die Teilnahme vorerst auf Patienten<br />

der HNO-Klinik. Bei einem erfolgreichen Abschluss des Projekts<br />

will das LUKS weitere Kliniken integrieren.<br />

Netzwerk Brustzentrum Luzern<br />

Vereinte Fachkompetenz über Kantonsgrenzen hinweg<br />

Jedes Jahr sterben in der Schweiz 1350 Personen an Brustkrebs.<br />

Die Sterblichkeit konnte in den letzten Jahren deutlich gesenkt<br />

werden. Neben Fortschritten in der Früherkennung, der Operationstechnik<br />

und der Nachbehandlung mit Medikamenten ist der<br />

optimierte Behandlungsprozess dafür verantwortlich. Um die Behandlung<br />

von Brusterkrankungen und die Brustchirurgie in der<br />

ganzen Zentralschweiz auf höchstem medizinischem Niveau<br />

wohnortsnah anbieten zu können, haben sich erfahrene medizinische<br />

Fachspezialisten aus unterschiedlichen Zentralschweizer<br />

Spitälern zum interdisziplinären, kantonsübergreifenden «Netzwerk<br />

Brustzentrum Luzern» zusammengeschlossen. Diesem<br />

Netzwerk gehören folgende Spitäler an: LUKS Luzern (Hauptzentrum),<br />

LUKS Sursee, LUKS Wolhusen, Kantonsspitäler Nidwalden,<br />

Obwalden, Uri, Zuger <strong>Kantonsspital</strong> und Spital Schwyz.<br />

Das Brustzentrum Luzern erreichte als erste Klinik der Schweiz<br />

bereits im Jahr 2006 die Zertifizierung nach DKG/DGS (Deutsche<br />

Krebsgesellschaft und Deutsche Gesellschaft für Senologie). Nach<br />

2009 wurde das Brustzentrum Luzern im Mai 2012 zum dritten Mal<br />

erfolgreich zertifiziert. Dieses Zertifizierungsverfahren gilt als das<br />

anspruchsvollste in Europa. Damit ist garantiert, dass das «Netzwerk<br />

Brustzentrum Luzern» qualitätsgesichert und auf den Grundlagen<br />

eines aktiven Qualitätsmanagements arbeitet.<br />

Nr. 09 Juli <strong>2013</strong> l LUKS news 15


Kurznachrichten<br />

Pionierleistung der Augenklinik<br />

Revolutionäre Laserbehandlung des grauen Stars<br />

Die Augenklinik des LUKS verfügt für die Operation des grauen<br />

Stars (Katarakt) nebst der Ultraschalltechnik jetzt auch über die<br />

neue Lasertechnologie. Deren Vorteile liegen in der hohen Präzision<br />

und der gleichzeitig geringeren Belastung des Auges. Die <strong>Luzerner</strong><br />

Augenklinik bietet diese Operationstechnik als erste öffentliche<br />

Klinik der Schweiz an und gehört auch europaweit zu den<br />

Vorreitern auf dem Gebiet der modernen Kataraktchirurgie. Die<br />

laserassistierte Operationstechnik ist extrem präzise und von<br />

Hand nicht zu übertreffen. Der Laser benötigt für die Schnitte und<br />

die Verflüssigung der Linse nur 90 Sekunden. Das anschliessende<br />

Absaugen der Linse und die Implantation der neuen Kunstlinse<br />

erfolgen schmerzfrei und so schonend, dass bereits nach wenigen<br />

Stunden wieder die volle Sehkraft erreicht werden kann. «Wir<br />

sind überzeugt, dass dieser innovativen Technik die Zukunft gehört»,<br />

sagt Prof. Dr. med. Dr. phil. II Michael Thiel, Chefarzt der<br />

Augenklinik.<br />

Allergien auf dem Vormarsch<br />

15 bis 20 Prozent der Bevölkerung betroffen<br />

Allergien entstehen durch eine Überreaktion des eigenen Immunsystems<br />

gegen normalerweise harmlose Substanzen und treten<br />

vor allem in Form von Asthma, Heuschnupfen oder Ekzemen auf.<br />

Vereinzelt können allergische Reaktionen sogar zu lebensbedrohlichen<br />

Situationen führen, wie dies bei Insektenstichen manchmal<br />

der Fall ist. In der Schweiz sind bereits 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung<br />

auf Pollen allergisch. Die Tendenz für weitere Allergien ist<br />

stark zunehmend, besonders auf Tierhaare, Hausstaubmilben,<br />

Kosmetika, Nahrungsmittel und Medikamente. Gefürchtet ist vor<br />

allem die Wespen- und Bienengiftallergie. Zudem wissen viele gar<br />

nicht, dass sie an einer Allergie leiden. Durch neue therapeutische<br />

Therapie- und Behandlungsmethoden kann diesen Personen<br />

heute geholfen werden. Die Allergologie am LUKS Luzern verzeichnet<br />

jedes Jahr rund 5000 Patientenkontakte. Sie führt ambulant<br />

alle Abklärungen durch und gibt den Patienten und deren<br />

Hausärzten entsprechende Vorschläge zur Therapie.<br />

Schweizer Spitzenforschung<br />

Preisträger PD Dr. med. Thomas Nyffeler<br />

Der Pfizer-Forschungspreis ist einer der bedeutendsten Schweizer<br />

Medizin-Forschungspreise. Er wird seit 1992 jährlich von der<br />

Stiftung Pfizer Forschungspreis auf Antrag von unabhängigen wissenschaftlichen<br />

Kommissionen verliehen. Zu den diesjährigen<br />

Preisträgern gehört, zusammen mit Dr. med. Dario Cazzoli (Inselspital<br />

Bern), PD Dr. med. Thomas Nyffeler, Co-Chefarzt am Zentrum<br />

für Neurologie und Neurorehabilitation des LUKS. Die beiden<br />

wurden ausgezeichnet für ihre Arbeit «Thetaburst-Stimulation vermindert<br />

die Behinderung der Aktivitäten des täglichen Lebens bei<br />

spatialem Neglekt». Eine Thetaburst-Stimulation des Gehirns kann<br />

die Neglekt-Symptome von Patienten nach einem Schlaganfall<br />

über mehrere Wochen erheblich reduzieren. Zusammen mit anderen<br />

Rehabilitationsmassnahmen hilft die nicht invasive Magnetstimulation<br />

den Betroffenen, rascher ihre Selbstständigkeit im Alltag<br />

zurückzugewinnen. Zu diesem Schluss kommen Dario Cazzoli und<br />

Thomas Nyffeler in ihrer klinischen Studie. Sie schliessen damit<br />

eine Wissenslücke und belegen wissenschaftlich den medizinischen<br />

Sinn einer wiederholten Thetaburst-Stimulation als Begleitmassnahme<br />

in der Rehabilitation von Schlaganfallpatienten.<br />

Neue Notfallaufnahme und<br />

neues Parkhaus<br />

LUKS Sursee optimiert Infrastruktur<br />

Am LUKS Sursee ist die neu erstellte Notfallaufnahme in Betrieb<br />

genommen worden. Damit konnten die bisherigen Verkehrswege<br />

entflochten und die Aufnahmekapazität von einem Fahrzeug auf<br />

zwei erhöht werden – beides Optimierungen, die den heutigen Anforderungen<br />

Rechnung tragen. Ausserdem sind die Bauarbeiten<br />

für das neue Parkhaus des LUKS Sursee in vollem Gang. Das vierstöckige<br />

Gebäude wird über 184 Parkplätze verfügen und voraussichtlich<br />

im Herbst <strong>2013</strong> fertiggestellt sein. Die Baukosten für die<br />

Notfallaufnahme und das Parkhaus belaufen sich auf insgesamt<br />

acht Millionen Franken.<br />

Dr. med. Markus Wietlisbach, Departementsleiter LUKS Sursee und<br />

Dr. med. Beat Villiger, Spitalratspräsident.<br />

16 LUKS news l Nr. 09 Juli <strong>2013</strong>


Personelles<br />

Prof. Dr. med. Dr. phil. II<br />

Michael A. Thiel<br />

Departementsleiter Spezialkliniken<br />

und Chefarzt Augenklinik<br />

Auf Antrag der Medizinischen Fakultät hat<br />

die erweiterte Universitätsleitung der Universität<br />

Zürich am 15. Mai <strong>2013</strong> PD Dr.<br />

med. Dr. phil. II Michael A. Thiel zum Titularprofessor<br />

ernannt. Er ist im LUKS seit<br />

Januar 2007 als Chefarzt der Augenklinik tätig und seit 2012<br />

Departementsleiter Spezialkliniken. Die Ernennung würdigt seine<br />

erzielten Erfolge in Forschung und Lehre im Fach der Augenheilkunde.<br />

Zu seinen klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten<br />

zählen Hornhaut- und Vorderabschnittserkrankungen<br />

des Auges. Die Augenklinik des LUKS erfuhr unter der Leitung von<br />

Michael Thiel seit 2007 ein starkes Wachstum der Patientenzahlen<br />

und eine Vergrösserung des Einzugsgebiets. In den schweizweiten<br />

Klinikvergleichen mittels Patientenumfragen schnitt die<br />

Augenklinik Luzern mit dem Spitzenplatz ab. Im Frühjahr <strong>2013</strong><br />

haben die Arbeiten für einen Erweiterungsbau begonnen. Das Ziel<br />

ist es, die Augenklinik Luzern weiter als führendes Kompetenzzentrum<br />

für Hornhauterkrankungen, Macula- und Netzhauterkrankungen<br />

und grünen Star zu stärken.<br />

Prof. Dr. med. Andreas Günthert<br />

Chefarzt Neue Frauenklinik<br />

Auf Antrag der Medizinischen Fakultät hat<br />

die Universität Bern am 21. Januar <strong>2013</strong> PD<br />

Dr. med. Andreas Günthert zum Titularprofessor<br />

ernannt. Er ist am LUKS Luzern<br />

seit Januar <strong>2013</strong> als Chefarzt der Neuen<br />

Frauenklinik tätig. Die Ernennung würdigt<br />

seine Erfolge in Forschung und Lehre im<br />

Fach Frauenheilkunde. Zu seinen wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkten<br />

zählen verschiedene translationale Forschungsprojekte<br />

insbesondere in der Therapie gynäkologischer Malignome,<br />

des Mammakarzinoms und von Erkrankungen des äusseren<br />

weiblichen Genitale (Nationalfondsprojekte und Projekte der<br />

Deutschen Forschungsgemeinschaft). Andreas Günthert gehört<br />

zum wissenschaftlichen Beirat der Schweizerischen Gesellschaft<br />

für Gynäkologie und Geburtshilfe und ist unter anderem Vorstandsmitglied<br />

der Schweizerischen Gesellschaft für Senologie<br />

und Mitglied der Leitlinienkommission für Malignome der Vulva<br />

und Vagina der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie in<br />

Deutschland.<br />

Dr. med. Lukas Schmid<br />

Chefarzt Rheumatologie<br />

Der Spitalrat hat Dr. med. Lukas Schmid<br />

per 1. Januar <strong>2013</strong> zum Chefarzt der Abteilung<br />

Rheumatologie ernannt.<br />

Der 55-jährige Lukas Schmid ist seit 2005<br />

als ärztlicher Leiter der Abteilung für<br />

Rheumatologie am LUKS tätig. Er studierte<br />

Medizin an der Universität Bern. Seine<br />

Weiterbildungen zum Facharzt für Innere<br />

Medizin sowie Rheumatologie erwarb er unter anderem am<br />

Universitätsspital Bern und am <strong>Kantonsspital</strong> Fribourg. Seine<br />

fachspezifische Erfahrung erweiterte er als rheumatologischer<br />

Oberarzt am Universitätsspital Zürich. Lukas Schmid etablierte<br />

einen regen Konsiliardienst an den Standorten des LUKS und an<br />

Spitälern der angrenzenden Kantone.<br />

Dr. med. Andreas Fischer<br />

Chefarzt Nephrologie<br />

Der Spitalrat hat per 1. Mai <strong>2013</strong> Dr. med.<br />

Andreas Fischer zum Chefarzt der Abteilung<br />

Nephrologie des Departements<br />

Medizin befördert. Der 50-Jährige ist seit<br />

2000 als Leitender Arzt der Nephrologie<br />

am LUKS tätig und in dieser Funktion unter<br />

anderem für die Diagnostik und Therapie<br />

der Nierenerkrankungen sowie für die verschiedenen Nierenersatzverfahren<br />

zuständig. Andreas Fischer studierte Medizin an<br />

der Universität Genf. Seine Weiterbildung zum Facharzt für Innere<br />

Medizin absolvierte er am <strong>Kantonsspital</strong> Fribourg und am Universitätsspital<br />

Genf. Die Fachweiterbildung Nephrologie erfolgte<br />

am Universitätsspital Basel, an der University of Pennsylvania in<br />

Philadelphia und am Universitätsspital Genf, wo er von 1998 bis<br />

1999 als Oberarzt tätig war. Unter seiner Führung wurde seit 2008<br />

ein zweiter Standort für nephrologische Dienstleistungen am LUKS<br />

Sursee aufgebaut. Er engagiert sich seit 2000 in der Ethikkommission<br />

des Kantons Luzern, seit 2003 als stellvertretender Präsident,<br />

und ist seit 2010 Mitglied des Ethik-Forums des LUKS.<br />

Nr. 09 Juli <strong>2013</strong> l LUKS news 17


Personelles<br />

PD Dr. med. Agostino Mattei<br />

Co-Chefarzt Urologie<br />

Die Regenz der Universität Genf hat auf<br />

Antrag der Medizinischen Fakultät Dr.<br />

med. Agostino Mattei, Co-Chefarzt der<br />

Urologie und Leiter der roboterassistierten<br />

Chirurgie des LUKS, zum Privatdozenten<br />

ernannt. Damit werden seine wissenschaftlichen<br />

Leistungen und sein Einsatz<br />

in Forschung und Lehre gewürdigt. Agostino Mattei studierte Medizin<br />

in Fribourg und in Basel und schloss das Studium 1995 mit<br />

dem Staatsexamen ab. Er wurde an der Urologischen Universitätsklinik<br />

des Inselspitals in Bern weitergebildet und war dort mehrere<br />

Jahre als Oberarzt tätig. Es folgten Auslandaufenthalte in Frankreich,<br />

den USA sowie in Italien mit Schwerpunkt in der minimalinvasiven<br />

Chirurgie, insbesondere in der Roboterchirurgie. Seit 2006<br />

arbeitet er am LUKS Luzern, wo er vor knapp fünf Jahren die Roboterchirurgie<br />

eingeführt hat. Im Rahmen von externen Mandaten<br />

hat Agostino Mattei auch am <strong>Kantonsspital</strong> St. Gallen und am Universitätsspital<br />

Lausanne Roboterchirurgieprogramme aufgebaut.<br />

Seine klinischen Schwerpunkte liegen in der roboterassistierten,<br />

laparoskopischen und onkologischen Chirurgie.<br />

Prof. Dr. med. Misha Pless<br />

Leitender Arzt Zentrum für<br />

Neurologie und Neurorehabilitation<br />

Prof. Dr. med. Misha Pless wurde zum Leitenden<br />

Arzt des Zentrums für Neurologie<br />

und Neurorehabilitation (ZNN) des Departements<br />

Medizin gewählt und trat seine<br />

Stelle per 1. Februar <strong>2013</strong> an. Misha Pless,<br />

schweizerisch-amerikanischer Doppelbürger,<br />

ist Neurologe mit den Spezialgebieten Neuro-Ophthalmologie<br />

und Multiple Sklerose. Seit 2006 ist er assoziierter Professor an der<br />

renommierten Harvard Medical School in Boston, USA. Er hat an<br />

der Emory University School of Medicine studiert und die Weiterbildungen<br />

in Innerer Medizin und Neurologie als Assistenzarzt im<br />

Harvard-Longwood Neurology Training Program in Boston absolviert.<br />

Anschliessend war er Oberarzt am Brigham and Women‘s<br />

Hospital und der Harvard Medical School, bevor er als Professor für<br />

Neurologie und Ophthalmologie einige Jahre nach Pittsburgh<br />

wechselte. Bis zu seinem Stellenwechsel ans LUKS war Misha Pless<br />

Abteilungsleiter für Allgemein-Neurologie und Neuro-Ophthalmologie<br />

an der Harvard Medical School und Leiter der Neurologischen<br />

Abteilung am Stadtspital Triemli in Zürich.<br />

Dr. med. Jörg Bucher<br />

Leitender Arzt Orthopädie<br />

LUKS Wolhusen<br />

Per 1. Februar <strong>2013</strong> wurde Dr. med. Jörg<br />

Bucher zum Leitenden Arzt Orthopädie<br />

am LUKS Wolhusen befördert. Jörg Bucher<br />

hat an der Universität Fribourg das präklinische<br />

Studium und an der Universität Zürich<br />

das klinische Studium absolviert und<br />

dort 1998 mit dem Staatsexamen abgeschlossen. Die Assistenzzeit<br />

verbrachte er von 1999 bis 2005 in Davos, Fribourg und am Universitätsspital<br />

Basel, wo er auch seine Dissertation begann, mit der er<br />

<strong>2013</strong> promovieren konnte. Von 2006 bis 2009 belegte er eine Oberarztstelle<br />

in der Orthopädie/Traumatologie des <strong>Kantonsspital</strong>s<br />

Graubünden in Chur. 2007 wurde ihm von der Titelkommission der<br />

FMH der Facharzttitel «Orthopädie und Traumatologie des Bewegungsapparats»<br />

zugesprochen. Seit gut dreieinhalb Jahren arbeitet<br />

Jörg Bucher als Oberarzt in der Orthopädie am LUKS Wolhusen.<br />

Sein operativer Schwerpunkt liegt in der offenen und arthroskopischen<br />

Chirurgie an der unteren Extremität.<br />

Dr. med. Stefan Fischli<br />

Leitender Arzt Endokrinologie<br />

und Diabetologie<br />

Dr. med. Stefan Fischli wurde per 1. April<br />

<strong>2013</strong> zum Leitenden Arzt der Abteilung<br />

Endokrinologie und Diabetologie des Departements<br />

Medizin befördert. Der<br />

39-Jährige ist seit 2009 Oberarzt der Endokrinologie<br />

und Diabetologie am LUKS und<br />

als Konsiliararzt am Spital Schwyz tätig. Er zeichnet sich neben<br />

seiner fachlichen Kompetenz auch durch didaktisches Talent aus.<br />

Stefan Fischli studierte Medizin in Zürich und in Paris und schloss<br />

das Studium 1999 mit dem Staatsexamen ab. Er absolvierte zunächst<br />

seine Weiterbildung zum Facharzt FMH für Innere Medizin<br />

am Inselspital Bern und am Spitalzentrum Biel. Die Weiterbildung<br />

zum Facharzt FMH Endokrinologie und Diabetologie erfolgte<br />

ebenfalls am Inselspital Bern, wo er zuletzt bis zu seinem Wechsel<br />

ans LUKS als Oberarzt tätig war.<br />

18 LUKS news l Nr. 09 Juli <strong>2013</strong>


Dr. med. Patrik Hodel<br />

Leitender Arzt Angiologie<br />

LUKS Sursee<br />

Dr. med. Patrik Hodel ist seit dem 1. Juli<br />

<strong>2013</strong> Leitender Arzt Angiologie am LUKS<br />

Sursee. Der 42-jährige gebürtige Zentralschweizer<br />

aus Ufhusen studierte an der<br />

Universität Bern Medizin. Seine Ausbildung<br />

zum Facharzt Innere Medizin und<br />

Angiologie absolvierte er unter anderem am <strong>Kantonsspital</strong><br />

Nidwalden, am LUKS Luzern, am <strong>Kantonsspital</strong> Winterthur sowie<br />

am Inselspital Bern. Am <strong>Kantonsspital</strong> Winterthur war Patrik Hodel<br />

bis zu seinem Stellenwechsel ans LUKS als Oberarzt in der<br />

Abteilung Angiologie tätig.<br />

Dr. med. Roman Zimmer<br />

Leitender Arzt Angiologie<br />

Dr. med. Roman Zimmer ist seit dem 1. Juli<br />

<strong>2013</strong> Leitender Arzt Angiologie am LUKS<br />

Luzern. Der 39-jährige deutsche Staatsbürger<br />

studierte an den Universitätskliniken<br />

des Saarlandes Medizin. Seine Ausbildung<br />

zum Facharzt Innere Medizin<br />

absolvierte er unter anderem am Klinikum<br />

Merzig (DE) sowie in der internistisch-angiologischen Facharztpraxis<br />

von Dr. med. Robert Gard in Wadern (DE). Seine Weiterbildung<br />

mit den Schwerpunkten interventionelle Angiologie und sonografische<br />

Diagnostik erwarb er unter anderem am Klinikum<br />

Merzig (DE), am Harz-Klinikum Wernigerode (DE) und am <strong>Kantonsspital</strong><br />

Aarau. Am <strong>Kantonsspital</strong> Aarau war Roman Zimmer bis zu<br />

seinem Stellenwechsel ans LUKS als Oberarzt in der Abteilung Angiologie<br />

tätig.<br />

Agenda Juli bis Dezember <strong>2013</strong><br />

Vorankündigung<br />

Ärzteanlass<br />

27. Oktober <strong>2013</strong>, 9.00 bis 13.30 Uhr<br />

KKL, Luzern<br />

Die Einladung folgt per Post.<br />

Zum internationalen Tag des Alters<br />

<strong>Luzerner</strong> Akutgeriatrieforum<br />

Unter anderem: Dr. med. Klaus-Martin Christ,<br />

Leitender Arzt Akutgeriatrie, LUKS Wolhusen<br />

Prof. Dr. med. Verena Briner, Departementsleiterin und<br />

Chefärztin Medizin, LUKS Luzern<br />

1. Oktober, 13.30 bis 18.00 Uhr<br />

Schützenhaus, LUKS Wolhusen<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

Judith Peter, 041 492 81 01<br />

<strong>Luzerner</strong> Ärztetagung<br />

Tuberkulose – Masern – ein Update<br />

24. Oktober, 13.30 bis 17.30 Uhr<br />

AMTS, auf dem Areal des <strong>Luzerner</strong> <strong>Kantonsspital</strong>s<br />

Kostenlose Anmeldung und weitere Informationen:<br />

www.gesundheit.lu.ch<br />

Aktionstag Dekubitus und Adipositas<br />

Der Weg von zu Hause bis zur Therapie<br />

Unter anderem: Dr. med. Alessandro Wildisen,<br />

Chefarzt Chirurgie LUKS Sursee<br />

4. Dezember <strong>2013</strong>, 9.00 bis 17.00 Uhr<br />

GZI Seminar- und Kongresshotel Nottwil<br />

Herausgeber <strong>Luzerner</strong> <strong>Kantonsspital</strong>, Kommunikation und Marketing, Spitalstrasse, 6000 Luzern 16, Telefon 041 205 43 03, www.luks.ch<br />

Projektleitung Ramona Helfenberger, ramona.helfenberger@luks.ch Redaktion Hans Beat Stadler, pr-partner.ch GmbH Fotos Aura Fotoagentur<br />

Konzept und Gestaltung www.rosenstar.ch Druck Druckerei Ebikon AG Auflage 1’200 Exemplare<br />

Für die bessere Lesbarkeit wird in der Regel nur die männliche Form verwendet, gemeint sind selbstverständlich beide Geschlechter.<br />

Nr. 09 Juli <strong>2013</strong> l LUKS news 19


<strong>Luzerner</strong> <strong>Kantonsspital</strong> Luzern | 6000 Luzern 16 | T 041 205 11 11<br />

<strong>Luzerner</strong> <strong>Kantonsspital</strong> Sursee | 6210 Sursee | T 041 926 45 45<br />

<strong>Luzerner</strong> <strong>Kantonsspital</strong> Wolhusen | 6110 Wolhusen | T 041 492 82 82<br />

info@luks.ch | www.luks.ch<br />

<strong>Luzerner</strong> Höhenklinik Montana | 3963 Crans-Montana | T 027 485 81 81<br />

info@luks.ch | www.luks.ch | www.lhm.ch<br />

Kompetenz, die lächelt.

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