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Cactaceae

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V. Fledermausblumen<br />

(Bild 77-91)<br />

119<br />

Porsch<br />

Bestäubungsleben<br />

der<br />

Kakteenblüte<br />

Das Vorkommen von Fledermausblumen bei Kakteen wurde zuerst von mir für<br />

Pilocereus „und verwandte Gattungen“ vorhergesagt (1932 a, S. 2; 1935 a. S. 175).<br />

Unter diesen meinte ich vor allem Cephalocereus und Pachycereus. Diese drei Gattungen<br />

umfassen in ihrer Begrenzung bei B a c k e b e r g - K n u t h wohl zum Großteil an<br />

Bestäubung durch Blumenfledermäuse angepaßte Arten. Außer bei ihnen sind aber<br />

nach meiner Ansicht auch noch bei einer Reihe anderer Gattungen Arten mit Fledermausblumen<br />

sicher zu erwarten, worauf ich später noch zurückkomme.<br />

Meine Annahme, daß die Blüten der genannten Gattungen zumeist Fledermausblumen<br />

darstellen, stützt sich auf ihr in Bau und Lebenserscheinungen auffallend<br />

gleichsinniges Verhalten mit durch Feldbeobachtungen als solche sicher erkannten<br />

Fledermausblumen anderer Verwandtschaftskreise.<br />

Der nächtlichen Flugzeit ihrer Bestäuber entsprechend sind die Fledermausblumen<br />

unter den Kakteen durchwegs N a c h t b l ü h e r , d. h. sie treten erst im Dunkel<br />

der Nacht in den Hochstand ihres Blumenlebens ein. Für Pilocereus und Cephalocereus<br />

besteht darüber im Schrifttum zumeist auch kein Zweifel.<br />

Für die Gattung Pilocereus im allgemeinen geben Blütenöffnung in den Nachmittags-<br />

oder Abendstunden beispielsweise an: L e m a i r e 1862. S. 426. B r i t t o n und<br />

R o s e , II, S. 25 (mit Cephalocereus vereint), B a c k e b e r g - K n u t h , 1935, S. 73.<br />

Im b e s o n d e r e n fand ich für die Gattung folgende Einzelbeobachtungen:<br />

B e r g e r beobachtete bei P. euphorbioides, daß die Blüten längere Zeit in den Tag<br />

hinein noch geöffnet seien (1907. S. 88). B r i t t o n und R o s e geben Aufblühen am Nachmittag<br />

oder Abend für folgende Arten an: P. Russelianus. P. Deeringii, P. Keyensis,<br />

P. lanuginosus, P. Brooksianus. P. robustus (Ulei). P. catingicola (II. S. 33. 38. 40. 49,<br />

52, 56: vgl. 1908—1909. S. 416). Berger bezeichnet die Blüten von P. chrysacanthus als<br />

nächtlich (1929. S. 157). G i e l s d o r f (1933 b. S. 224) P. Sartorianus als einen Nachtblüher,<br />

dessen Blüten sich in den Morgenstunden schließen, ebenso M o r i t z (1935,<br />

S. 72). Nach W e r d e r m a n n (Taf. 37. 1932) öffnen sich die Blüten von P. Palmeri<br />

(Cereus victoriensis) in den frühen Abendstunden, jene von P. pentaedrophorus sind<br />

nachts geöffnet (Taf. 45. 1932). ebenso von P. Gounellei (Taf. 50, 1933. S. 13). Ausgesprochene<br />

Nachtblüten besitzen auch P. polylophus (W e r d e r m a n n , Taf. 66,<br />

1933). P. glaucochrous (W e r d e r m a n n , 1933. S. 107) und P. Keyensis (M i t c h e l l ,<br />

Lützelburgii -><br />

1934—35. S. 181). Von P. Luetzelburgii berichtet W e r d e r m a n n (1933, S. 111). daß<br />

Luetzelburgii<br />

seine Blüten „im letzten Abendlicht.“ aufgehen. Auch B a c k e b e r g bzw. B a c k e b e r g -<br />

K n u t h geben für P. lanuginosus und P. Russelianus bzw. P. chrysacanthus, P. Keyensis<br />

und P. lanuginosus Aufblühen in den Abendstunden bzw. nächtliches Blühen an<br />

(1931. S. 71. 72; 1935. S. 330. 332). ebenso B r a v o (1937. S. 224) für P. chrysacanthus.<br />

Bezüglich der B l ü h d a u e r der Einzelblüte liegen Angaben vor, daß die Blüte<br />

nur eine Nacht dauere und sieh in den Morgenstunden schließe, so für P. polylophus<br />

(W e r d e r m a n n . Taf. 66. 1933). P. glaucochrous (W e r d e r m a n n . Taf. 129. 1937).<br />

Auch die auf P. euphorbioides bezügliche Mitteilung B e r g e r s (1907. S. 88). daß die<br />

Blüten dieser Art für längere Zeit des Tages offen bleiben, läßt darauf schließen.<br />

Für andere Arten liegt bloß die Mitteilung vor, daß die Blüten zur .Nachtzeit offen<br />

seien und sich gegen Morgen schließen, ohne Hinweis darauf, ob eine nochmalige<br />

Öffnung in der darauffolgenden Nacht erfolgt, was ja bei längerem Entwicklungszyklus<br />

einer stark ausgeprägten Staubblatt vorreife möglich wäre und auch für Fledermausblumen<br />

anderer Familien beobachtet ist, wie schon die Kratzspuren früherer<br />

Fledermausbesuche an den Blumenkronen bezeugen, so bei Crescentia (s. P o r s c h .<br />

1931 a. Taf. X, Fig. 3; vgl. überdies Heide. 1927. S. 27 über Markhamia). Dies gilt<br />

z. B. für P. pentaedrophorus (W e r d e r m a n n . Taf. 45, 1932). P. Sartorianus (G i e l s -<br />

d o r f . 1933. S. 224). P. Gounellei (W e r d e r m a n n . Taf. 50. 1933. S. 13).

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