Als Impression finden Sie das Heft von 2012 hier. - Tag des offenen ...
Als Impression finden Sie das Heft von 2012 hier. - Tag des offenen ...
Als Impression finden Sie das Heft von 2012 hier. - Tag des offenen ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sonderheft
zum
Tag
des offenen
Denkmals
9. September 2012
Jahresthema
2012
HOLZ
www.tagdes-offenendenkmals.de
Grusswort des
Bundespräsidenten
Tag
des offenen
Denkmals
2012
Bundespräsident Joachim Gauck
D
ie Deutsche Stiftung Denkmalschutz leistet
das ganze Jahr über eine unersetzliche Arbeit.
Sie kümmert sich darum, dass mit dem kulturellen
Erbe, das uns überliefert ist, sorgfältig umgegangen
wird. Damit aber kümmert sie sich um etwas
sehr Kostbares: nämlich um unsere kulturelle Identität,
zu der auch unsere Herkunft gehört.
Diese tägliche Arbeit der Stiftung geschieht oft
im Verborgenen. Aber einmal im Jahr, wenn viele
tausende Ehrenamtliche mitmachen, dann nehmen
alle wahr, wie viele Menschen sich um den Erhalt
unserer Monumente kümmern – und wie vielfältig
das Erbe ist: am Tag des offenen Denkmals.
Dieser Tag kann bei uns in Deutschland nun schon
auf eine richtige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Seit
1993 werden am Tag des offenen Denkmals immer
mehr Monumente und Gedächtnisorte jeder Art geöffnet
und immer mehr Interessierte nutzen die Chance,
sich ein Stück Geschichte anzusehen, das man
sonst nicht zu Gesicht bekommt.
Das ist nun nicht nur bei uns in Deutschland, sondern
in ganz Europa so. Eine Idee, ursprünglich in
Frankreich geboren, hat den ganzen Kontinent erfasst.
Der Tag des offenen Denkmals ist überall in Europa
angekommen.
Ich finde das gut – und ich finde eben ganz besonders
diese sozusagen doppelte Perspektive wichtig:
Einmal gilt: Geschichte findet überall da statt, wo
Menschen miteinander leben und ihre Angelegenheiten
gestalten. Deswegen gibt es überall, von den
Metropolen bis zu den kleinsten Orten, Zeugnisse
der Geschichte und unserer reichen kulturellen Vergangenheit
– oft genug auch Zeugnisse des Leids, des
Schreckens und des Unrechts. Geschichte und kulturelles
Erbe vor der Tür: das ist die eine Botschaft dieses
Tages.
Die andere Botschaft ist: Das ist überall in Europa
so. In ganz Europa finden wir, dicht an dicht, Zeugnisse
früherer Kämpfe und Erfolge, Zeugnisse für
Niederlagen und Triumphe, für Fortschritt und Leid.
Wir alle haben eine große gemeinsame europäische
Geschichte – so wie wir heute eine große gemeinsame
Aufgabe haben. Und diese Geschichte spielte sich überall
ab, kein Ort ist zu unbedeutend – so wie es auch
heute von jedermann an jedem Ort davon abhängt, ob
das Ganze gelingt.
4 Tag des offenen Denkmals 2012
Der Tag des offenen
Denkmals in Deutschland
findet zum 20. Mal
bundesweit statt
Erfolg
für den
Denkmalschutz
Wer hätte 1993 gedacht, als der Tag des offenen Denkmals
das erste Mal bundesweit stattfand, dass sich die
Aktion so rasch zur erfolgreichsten Kulturveranstaltung
Deutschlands entwickeln würde?
In diesem Jahr feiern wir ein kleines Jubiläum: 2012
koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den
Denkmaltag zum 20. Mal bundesweit. Schon der erste bundesweite
Tag des offenen Denkmals 1993 war für die Stiftung
wie für die lokalen Veranstalter ein durchschlagender
Erfolg: Es gelang auf Anhieb, die Veranstalter dazu zu bewegen,
mehr als 3.500 Denkmale bundesweit
kostenfrei zu öffnen und rund zwei
Millionen Besucher zu erreichen. Mittlerweile
zählt die Stiftung am Denkmaltag
seit Jahren weit mehr als 7.000 geöffnete
Denkmale und über vier Millionen Besucher
bei immer noch leicht steigender Tendenz.
Und nicht nur bei uns ist der Denkmaltag
ein Publikumsmagnet. Mittlerweile
beteiligen sich alle 50 europäischen
Länder von Albanien bis Zypern an den
„European Heritage Days“, die unter der
Schirmherrschaft des Europarats stehen.
Plakate zum
Denkmaltag
im Wandel
der Zeit:
1993 und
heute
Zwei wesentliche Ursachen sind das Geheimnis dieses
außerordentlichen Erfolgs in Deutschland: Zum einen
macht der Tag des offenen Denkmals den Besuchern
einfach Spaß. Einmal im Jahr hinter die Türen von
sonst nicht oder nur teilweise geöffneten Denkmalen
schauen zu können, zieht Geschichtsbegeisterte magnetisch
an. Mit ihrem regen Interesse an den historischen
Gebäuden, Parks oder archäologischen Stätten,
die am Denkmaltag zu sehen sind, geben die Besucher
zugleich auch ein klares politisches Statement ab:
Denkmalschutz und Denkmalpflege sind wichtiger
Bestandteil unserer kulturellen Identität und wir als
Bürger nehmen regen Anteil am Umgang mit diesem
kostbaren Kulturerbe.
Passend zum Jahresmotto „Holz“:
Am 9. September ist die Holländerwindmühle
in Straupitz (Kreis Dahme-
Spreewald) mit einer Schausägeaktion
zu sehen. Sie ist als historische
Mahl-, Öl- und Sägemühle die letzte
gewerblich produzierende Dreifachwindmühle
Europas.
Deutsche Stiftung Denkmalschutz . Spendenkonto 305 555 500 . BLZ 380 400 07
5
Tag des offenen
Denkmals 2012
Der andere Grund für das hervorragende Gelingen
der Aktion liegt in der ebenen- und institutionsübergreifenden
Zusammenarbeit der vielen
Mitstreiter, die den Tag des offenen Denkmals
vorbereiten und die Objekte präsentieren. Genannt
seien die vielen Privateigentümer von Denkmalobjekten,
die vielen ehrenamtlich Engagierten aus Vereinen
und Kirchengemeinden, die vielen Fachleute – wie
Handwerker oder Architekten – und die Mitarbeiter
von städtischen und kommunalen Denkmalschutzbehörden,
Kultur- und Tourismusämtern und den
Landesdenkmalämtern. Sie alle motiviert ihre eigene
Leidenschaft für unser bauliches Kulturerbe und das
Wissen um die Bedeutung seines Erhalts.
Und am Denkmaltag ziehen sie alle gemeinsam
mit der bundesweiten Koordinatorin an einem Strang.
Das verbindende Ziel ist es, die Öffentlichkeit über die
Schönheit, die Geschichte und die künstlerische oder
technische Besonderheit der gezeigten Objekte zu informieren,
sie zu begeistern und die Menschen, da wo
es nötig ist, zum Handeln zu bewegen.
Marlies Voss, Leiterin der Denkmalbehörde der
Stadt Münster, wo der Tag des offenen Denkmals
regelmäßig mit großem Zuspruch veranstaltet wird,
freut sich über die Gelegenheit zum regelmäßigen
Kontakt mit den Besuchern in den geöffneten Ob-
jekten. „Ganze Familien ziehen am Denkmaltag in
Münster von Ort zu Ort, und besonders die Kinder
hören aufmerksam zu“, so Voss. Wie viele andere
Veranstalter beteiligt sich die Stadt schon seit den
1990er Jahren am Denkmaltag.
Um Wiederholungen zu vermeiden, ruft die Deutsche
Stiftung Denkmalschutz seit 1999 ein jährlich
wechselndes Motto aus. Damit gibt sie den Veranstaltern
immer wieder neue Anregungen, die Themen
Denkmalschutz und Denkmalpflege aus den unterschiedlichsten
Perspektiven zu beleuchten und neue
Denkmalgattungen für die Aktion zu erschließen.
Gleich, ob es
etwas im Boden
oder (von) hoch
oben zu sehen
gibt: Die Besucher
bekommen
direkt am Objekt
Informationen
aus erster Hand.
2012 steht mit dem Werkstoff Holz erstmals ein Baumaterial im Mittelpunkt
des Denkmaltags. Weit mehr als die Hälfte aller Veranstaltungen
nehmen Bezug auf dieses Motto. Zu sehen sein werden archäologische
Holzfunde mit fachkundigen Erläuterungen zur Holzkonservierung
ebenso wie stolze Fachwerkbauten, deren Alter aufgrund
der verbauten Holzbalken über die Methode der Dendrochronologie
aufs Jahr genau bestimmt werden konnte. Kunsthistoriker, Restauratoren
und speziell in der Denkmalpflege ausgebildete Handwerker
werden kostbare Innenausstattungen präsentieren, in Gärten und Parks
wird „lebendiges Holz“ von besonderem kulturhistorischem Wert gezeigt.
Über alle Programmpunkte bundesweit informiert die Website
www.tag-des-offenen-denkmals.de.
Gottfried Kiesow
Kulturgeschichte
sehen lernen
Kontakt und Infos:
Deutsche Stiftung
Denkmalschutz
Referat Tag des
offenen Denkmals
0228/9091-440
oder -441,
denkmaltag
@denkmalschutz.de
Neu !
Band 5 – ISBN 978-3-86795-048-0
Was die Architektur über
Mensch und Zeit erzählt
Dort finden die Besucher auf einer übersichtlichen Karte alle Veranstaltungen
von Flensburg bis an den Bodensee. Wer möchte, kann sich dort
eine persönliche Denkmaltour für den 9. September zusammenstellen
und ausdrucken.
Smartphonebesitzer können sich sogar von unterwegs alle geöffneten
Denkmale in ihrer Umgebung anzeigen lassen. Dafür hat die Stiftung
eine eigene App entwickelt, die kostenfrei heruntergeladen werden kann.
Lob für den Webauftritt zum Tag des offenen Denkmals kommt auch
von Marlies Voss: „Die Internetseiten zum Denkmaltag sind schon vorbildlich.
Noch besser finde ich aber die App. Hier sind alle geöffneten
Denkmale mit Beschreibung, Bild und Standort erfasst. Das ist das perfekte
Medium, um gerade junge Leute für die Themen Denkmalschutz,
Architektur und die Geschichte ihrer Heimat zu begeistern.“
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz freut sich über den gemeinsamen
Erfolg, dankt allen Veranstaltern und Organisatoren für ihren
großartigen Einsatz und wünscht den Besuchern am 9. September
spannende Begegnungen und aufschlussreiche neue Einblicke in unsere
reiche Denkmallandschaft.
koly
www.tag-des-offenen-denkmals.de
Deutsche Stiftung Denkmalschutz . Spendenkonto 305 555 500 . BLZ 380 400 07
Wenn Steine reden könnten ...
sie können es!
Vorausgesetzt, ein so hervorragender Dolmetscher
wie Professor Gottfried Kiesow
lässt ihre Geschichte lebendig werden. Er
zeigt Ihnen, was die Denkmale selbst über
ihre Entstehungszeit verraten – wenn man
ihre Sprache versteht.
Ein Klassiker mit über 100.000 verkauften
Exemplaren.
Band 1 – ISBN 978-3-936942-03-3
Was an Wegstrecken zu entdecken ist
Band 2 – ISBN 978-3-936942-14-9
Was Zahlen und Symbole verraten
Band 3 – ISBN 978-3-936942-54-5
Wo die Ursprünge der Baukunst liegen
Band 4 – ISBN 978-3-86795-005-3
Wie sich Kirchen- und Städtebau
entwickelt haben
jew. 104 Seiten (Bd. 1: 96 S.), Festeinband,
17 x 23 cm, jew. über 140 Abbildungen
jeder Band nur 13,50 Euro
Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Monumente Publikationen
Schlegelstraße 1 · 53113 Bonn
Tel. 0228 / 957 35-0 · Fax 0228/957 35-28
shop@monumente.de
www.denkmalschutz.de
Wie die Bremer sich für
den Denkmalschutz einsetzen
Die bundesweite Eröffnung des Tages des
offenen Denkmals findet in diesem Jahr in Bremens
„guter Stube“ statt. So nennen die Bremer
liebevoll ihren historischen Marktplatz rund um
den Roland. Inmitten der beeindruckenden Kulisse
des UNESCO-Weltkulturerbes von Rathaus und Roland
und in unmittelbarer Nähe des Doms werden die
Besucher begrüßt und musikalisch unterhalten. An
diesem Tag sind überall in der Stadt die Türen von
über 60 historischen Gebäuden oder Schiffen weit geöffnet.
Führungen und Aktionen zum Denkmaltag
werden Bezug nehmen auf das aktuelle Jahresmotto
„Holz“. So präsentieren sich in der geräumigen, großflächigen
unteren Rathaushalle die Handwerksbetriebe
der holzverarbeitenden Zunft. Im benachbarten Dom
ist die Wanderausstellung „10 Jahre Jugendbauhütten
der Deutschen Stiftung Denkmalschutz“ zu sehen.
Anknüpfend an die Tradition der Dombauhütten des
Mittelalters können im Jugendbauprojekt der Stiftung
junge Leute Fertigkeiten in traditionellen Handwerkstechniken
erwerben.
Wer wagt,
gewinnt
Wer am Tag des offenen Denkmals in Bremen auf
Künstlerpfaden wandeln möchte, dem sei ein Besuch
im Haus Atlantis in der Böttcherstraße empfohlen.
Ebenfalls in der Innenstadt gelegen, wurde die gesamte
Straße zwischen den Weltkriegen von Ludwig
Roselius, einem Bremer Kaufmann, als Gesamtkunstwerk
bei Handwerkern und Künstlern in Auftrag
gegeben. Die herausragende künstlerische Persönlichkeit
war der Worpsweder Bildhauer Bernhard Hoetger.
Der „Himmelssaal“ im Haus Atlantis mit seinen
weiß-blauen Glasbausteinen, in denen sich das Licht
auf wunderbare Weise bricht, zählt zu seinen wohl
kühnsten Entwürfen. Seine vielfältigen, nicht immer
unumstrittenen, expressionistischen Bauten zeugen
von einem Schaffen in einer Epoche elementarer gesellschaftlicher
und künstlerischer Umbrüche.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte
in Bremen und Bremerhaven die Wiederher-
8 Tag des offenen Denkmals 2012
wurden der Eigentümer und die beteiligten Handwerksbetriebe
mit dem 1. Preis des „Bundespreises für Handwerk in der
Denkmalpflege im Bundesland Bremen“ ausgezeichnet.
Auch ein Segelschiff kann ein Kulturdenkmal sein. Die Rede
ist vom Großsegler „Seute Deern“ in Bremerhaven. Neben
einer Förderung der notwendigen Restaurierung konnte unter
dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz eine Treuhandstiftung
für die Seute Deern gegründet werden. Im späten
Vom Tag des offenen Denkmals bis zum
30. September ist im Seitenschiff des Doms eine
Ausstellung über die Arbeit der Jugendbauhütten der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu sehen.
Der historische Marktplatz vor dem Bremer Rathaus
ist am 9. September ab 11 Uhr die Kulisse für die
bundesweite Eröffnung des Tags des offenen Denkmals.
stellung einiger bedeutender Denkmale: Erwähnt sei
die Beteiligung an der notwendigen Instandsetzung
der beiden Domtürme und der Nord- und Westfassade
des Gotteshauses in den Jahren 2005 und 2009.
Das Rathaus erhielt Fördermittel für die Restaurierung
eines für den norddeutschen Küstenraum
einmaligen Bildmotivs. Das die obere Rathausdiele
schmückende Gemälde „Schwertfisch“ zeigt einen
außergewöhnlichen Fang aus der Weser von 1696. Es
gehört zu einem Ensemble mehrerer Bilder.
Bei der Instandsetzung der das Ortsbild von Bremen-Arbergen
prägenden Galerieholländermühle von
1803 unterstützte die Stiftung den Eigentümer. Die
Mühle befindet sich seit Generationen in Familienbesitz.
Sie soll noch in diesem Jahr zu einem kulturellen
Treffpunkt inmitten eines alters- und behindertengerechten
Wohnensembles der Bremer Heimstiftung
werden. Für vorbildliches Arbeiten und Engagement
Deutsche Stiftung Denkmalschutz . Spendenkonto 305 555 500 . BLZ 380 400 07
9
Treppenhaus und Himmelssaal des „Haus Atlantis“
von Bernhard Hoetger. Der kühne Entwurf im Art Déco-Stil
und die besondere Lichtgestaltung aus blauen und weißen
Glaselementen beeindrucken bis heute.
19. Jahrhundert befuhren solche Großsegler zu Tausenden
die Weltmeere. Später führten Dampfschiffe
zum Niedergang der Segelschifffahrt. Heute birgt der
breite Rumpf der Seuten Deern eine maritime Gaststätte
gegenüber dem Deutschen Schifffahrtsmuseum.
Dieses präsentiert mit dem Originalschiff der Bremer
Hansekogge von 1380 den ältesten und mit der Seuten
Deern den jüngsten hölzernen Großseglertyp in
deutschen Häfen.
Eine weitere Auszeichnung ging 2005 mit dem
Deutschen Preis für Denkmalschutz an den frisch
gebackenen Ingenieur Dr. Kai Steffen. Dieser entdeckte
als Student 1997 in einem Hinterhof in der
Bahnhofsvorstadt das Experimentierlabor des Flugpioniers
Henrich Focke (1890 – 1979). Er machte sich
mit einigen Freunden an die mühsame Arbeit, die
authentische Hinterlassenschaft
zu retten. Dieses wohl einmalige,
vollständig erhaltene Labor eines
der großen deutschen Flugzeugkonstrukteure
konnte so buchstäblich
in letzter Minute vor
dem Verfall gerettet werden. Das
bedeutet für Bremen als Luftund
Raumfahrtstadt einen nicht
hoch genug einzuschätzenden
Gewinn.
Was die traditionsbewussten
Bremer Bürger besonders stolz
macht und auch überregional
von der Fachwelt erleichtert und
Die unlängst
abgeschlossene
Instandsetzung
des Bildes
„Schwertfisch“
im Bremer Rathaus
wurde auch mit
Mitteln der
Deutschen Stiftung
Denkmalschutz
finanziert.
bewundernd aufgenommen wurde, ist der Erhalt des
Sendesaals von Radio Bremen. Der unermüdliche Einsatz
der Bürger für dieses Klangjuwel der besonderen
Güte darf hier nicht unerwähnt bleiben.
Der gemeinsame Kraftakt vieler Mitstreiter, angestoßen
durch das Engagement des Vereins Freunde
des Sendesaales e.V., hat buchstäblich in allerletzter
Minute den Abriss verhindern können. Über Bremens
Grenzen hinaus profitieren Musiker, Sänger und Sprecher
sowie ihr Publikum von der außergewöhnlichen
Akustik dieses Sendesaals. Dies ist eins von vielen
Beispielen in Bremen, das zeigt, was erreicht werden
kann, wenn engagierte, aufmerksame Bürger sich für
erhaltenswerte Bauten einsetzen. Und die nicht locker
lassen, bis deren Erhalt amtlich ist, sie unter Schutz
gestellt und einer neuen Bestimmung zugeführt werden
können. Deshalb wurden unter großer Anteilnahme
der Bevölkerung die Freunde des Sendesaales
im November 2010 im Rathaus mit einem Sonderpreis
des Bremer Denkmalpflegepreises, gestiftet von
„Weser-Kurier“ und „Nordseezeitung“,
ausgezeichnet.
Verantwortungsvolles Handeln
wurde den sturmerprobten
Bremer Hanseaten bereits in
die Wiege gelegt. So sind in der
Stadt viele Pilotprojekte und
Modellversuche und auch Bürgerbewegungen
letztendlich
erfolgreich.
Denn die Bürger wissen sehr
wohl: „Wer wagt, gewinnt!“.
Und sie machen regen Gebrauch
davon, wann immer es not wendig
ist.
löy
10 Tag des offenen Denkmals 2012
Glück
Die Ausstattung
Die Die Ausstattung
für für beider Wohnräume
Blüchers beider
bezeugt
Wohnräume
ein für das Blüchermuseum
Stück
Blüchers Wohnkultur
bezeugt ein
ein Stück Stück Wohnkultur
in
Wohnkultur
um 1800. um Zur 1800. Zeit in Kaub! in um 1800. Zur Zeit
ist das Museum
wegen
Zurzeit ist
Sanierungsarbeiten
das ist Museum das
Museum wegen
geschlossen.
Sanierungsarbeiten
Sanierungsarbeiten geschlossen.
wegen
50.000 Mann, 15.000 Pferde und 182 Geschütze Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligte sich
geschlossen. 50.000 brachte Mann, Marschall 15.000 Pferde Gebhard und Leberecht 182 Geschütze von Blücher brachte 2006 Die Deutsche mit 75.000 Stiftung Euro an Denkmalschutz der dringend erforderlich beteiligte sich
50.000 binnen Mann, weniger 15.000 Tage von Pferde Kaub und aus 182 über Geschütze den Rhein. brachte gewordenen Die Deutsche Dachsanierung Stiftung Denkmalschutz des Haupthauses beteiligte und sich
Marschall Gebhard Leberecht von Blücher binnen weniger
Tage von Kaub aus über den Rhein. Das Zentrum der gewordenen Dachsanierung des Haupthauses und der
2006 mit 75.000 Euro an der dringend erforderlich
Marschall Das Zentrum Gebhard der schlesischen Leberecht von Armee, Blücher die später binnen unter
weni-deger Seitenflügel. 2006 mit 75.000 Seit 2011 Euro unterstützt an der dringend sie die Restaurierung
erforderlich
Tage
seinem
von
Kommando
Kaub aus über
die
den
napoleonischen
Rhein. Das Zentrum
Truppen
der gewordenen
der Tapeten
Dachsanierung
mit 40.000 Euro.
des
Die
Haupthauses
Förderung
und der
schlesischen Armee, die später unter seinem Kommando Seitenflügel. Seit 2011 unterstützt sie die Restaurierung
schlesischen Armee, die später unter seinem Kommando
verdrängte, sammelte sich im Raum Kaub. Das noble
Seitenflügel. Seit 2011 unterstützt sie die Restaurierung
die napoleonischen Truppen verdrängte (s. MonuMente wurde der Tapeten auch insbesondere mit 40.000 dank Euro. der Die der Förderung Stiftung zufließenden
auch insbesondere Mittel der dank Lotterie der GlücksSpirale der Stiftung zufließenden möglich.
wurde
die napoleonischen Truppen verdrängte (s. MonuMente der Tapeten mit 40.000 Euro. Die Förderung wurde
Februar Hotel 2008, „Stadt S. Mannheim“ 32), sammelte wählte sich im Blücher Raum zum Kaub. Hauptquartier,
Hotel
Das
Februar 2008, S. 32), sammelte sich im Raum Kaub. Das auch insbesondere dank der der Stiftung zufließenden
noble
noble Hotel
wo „Stadt er
„Stadt
am Mannheim“ Silvestertag wählte
Mannheim“
1813
wählte
einzog. Blücher
Blücher
Das zum elegante
Barockpalais wo er am
zum
Die Mittel GlücksSpirale der Lotterie ist GlücksSpirale die Lotterie mit möglich. den höchsten Die Glücks-
Mittel der Lotterie GlücksSpirale möglich. Die Glücks-
Hauptquartier,
Hauptquartier, wo er des Silvestertag
am Gastwirts Silvestertag Johann 1813 einzog.
1813 Külp einzog. hatte Das
Das lebenslangen Spirale ist die
Spirale ist Rentengewinnen Lotterie mit den
die Lotterie mit in höchsten
den Deutschland. lebenslangen
höchsten lebenslangen Sie
elegante
elegante vermutlich Barockpalais
Barockpalais der kurpfälzische des Gastwirts
des Gastwirts Hofbaumeister Johann Külp
Johann Külp Franz hatte
hatte fördert Rentengewinnen
Rentengewinnen bundesweit gemeinnützige Deutschland. Deutschland. Projekte, Sie fördert
Sie unter weit gemeinnützige
fördert an-bundesweit
auch gemeinnützige im Denkmalschutz, Projekte, unter
vermutlich
vermutlich Wilhelm der Rabaliatti kurpfälzische
der kurpfälzische errichtet. Hofbaumeister 1913, Hofbaumeister zum Jahrestag Franz Wilhelm
Franz der Wil-derehelm Rheinquerung, Rabaliatti errichtet.
Projekte, mit unter jährlich anderem
anderem rund auch 60 im
auch im
Rabaliatti wurde 1913,
errichtet. im 1913, Vorderhaus zum Jahrestag
zum Jahrestag des ehemaligen der Rheinquerung,
der Rheinquerung,
Hotels
Millionen Denkmalschutz,
Denkmalschutz, Euro. mit jährlich rund 60 Millionen
mit jährlich rund 60 Millionen say Euro.
Euro.
wurde
ein wurde Blüchermuseum
im Vorderhaus
im Vorderhaus eingerichtet.
des ehemaligen
des ehemaligen In den
Hotels
Gisela Sander
fast Hotels
Gisela Sander
ein Blüchermuseum eingerichtet. In den fast unveränderten
Wohnräumen mit ihren kostbaren Leinwand- und
ein unveränderten Blüchermuseum Wohnräumen eingerichtet. mit In ihren den kostbaren fast unveränderten
Leinwand- Wohnräumen und Papiertapeten mit ihren kostbaren aus der Zeit Leinwand- um 1800 und
Papiertapeten aus der Zeit um 1800 werden neben dem
Papiertapeten werden neben aus dem der Inventar Zeit um und 1800 einer werden beachtlichen neben dem
Inventar und einer beachtlichen Sammlung an Militaria
Inventar Sammlung und an einer Militaria beachtlichen aus jener Sammlung Epoche auch an persönliche
jener Gegenstände Epoche auch Blüchers persönliche aufbewahrt. Gegenstände Blüchers
Militaria
aus jener Epoche auch persönliche Gegenstände Blüchers
aus
aufbewahrt.
aufbewahrt.
Deutsche Stiftung Denkmalschutz . Spendenkonto 305 555 500 . BLZ 380 400 07
11
Interview mit Dr. Rosemarie Wilcken,
Vorstandsvorsitzende der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Nur was man
kennt, das
schützt man
Vor über einem Jahr haben Sie den Vorsitz
im Vorstand der Deutschen Stiftung
Denkmalschutz übernommen.
Was wünschen Sie sich aktuell für den
Denkmalschutz und die Denkmalpflege?
nissen der Vergangenheit. Unabhängig von solchen
Anlässen weist die Deutsche Stiftung Denkmalschutz
fortwährend auf die Denkmalkultur unseres Landes
und auf Bedrohungen für die Denkmale hin. Nur was
man kennt und worüber man etwas weiß, das kann
man auch sehen, erleben und schützen. Die Bewusstseinsbildung
für die Belange des Denkmalschutzes ist
neben der Förderung am Objekt ein Schwerpunkt unserer
Arbeit. Inzwischen wissen wir schon viele Spender
und Förderer an unserer Seite und mit unseren Ortskuratorien
sind wir in vielen Regionen bereits vertreten.
Mit ihrer Projektförderung an über 4.100 gefährdeten
Denkmalen im Land hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz
bundesweites Ansehen als engagierter Partner
erlangt und wird immer öfter um Hilfe gebeten.
Diese wirksamen Hilfen ermöglichen uns die Spenden
unserer Förderer und Mittel aus der Lotterie Glücks-
Spirale.
Es muss uns gelingen, mehr Interessierte und Mitstreiter
für den Denkmalschutz zu gewinnen. Denkmalschutz
ist eine öffentliche Aufgabe und kann nur dann
erfolgreich sein, wenn sich möglichst alle daran beteiligen.
Dazu müssen wir die Köpfe und die Herzen der
Menschen gewinnen. Die Denkmaleigentümer und
den staatlichen Denkmalschutz können wir mit dieser
Aufgabe nicht allein lassen. Als erlebbarer Teil unserer
Kultur sind die Denkmale ein Fundament unserer
Gesellschaft, die einen respektvollen Umgang mit sich
und unserer Kulturgeschichte verdienen.
Dennoch steht der Denkmalschutz oft erst im
Fokus der Öffentlichkeit, wenn der Verfall
oder der Abriss eines Objektes akut drohen. Ist
das nicht zu spät?
Besser spät als gar nicht. Die Betroffenheit vor Ort mobilisiert
viele Bürger, die sich dann in Bürgerinitiativen
engagieren oder Fördervereine gründen. Auch dadurch
erhalten sie einen Zugang zu dem großen Thema des
Erhaltens und des Bewahrens von qualitätvollen Zeug-
Kunstvoll verbaute
Holzbalken:
Fassade und Detail
des Rathauses von
Heinrichs, einem
Ortsteil der thüringischen
Stadt Suhl.
Die Deutsche
Stiftung Denkmalschutz
förderte 2010
die Instandsetzung
des Dachs mit
10.000 Euro.
12 Tag des offenen Denkmals 2012
sehen wollte, sind nun geöffnet und werden
erklärt. Der Denkmaltag ist meines Wissens
die größte und erfolgreichste Kulturveranstaltung
in Deutschland. Wer, wenn nicht die
private, bundesweit arbeitende Deutsche Stiftung
Denkmalschutz ist geeigneter diesen Tag
vorzubereiten und zu koordinieren? Zugegeben,
der Aufwand ist sehr groß, aber jährlich
danken es uns mehr als vier Millionen Besucher.
Diese Resonanz motiviert uns enorm.
Unsere Partner, die Veranstalter vor Ort,
stellen tolle Rahmenprogramme mit Ausstellungen,
Handwerkspräsentationen oder Führungen
zusammen.
Ihnen verdanken wir ein besonderes, großartiges,
im kulturellen Jahreskalender inzwischen
fest verankertes Erlebnis. Darauf freue
ich mich.
„Holz“- ein Motto, bei dem bestimmt
viele Denkmaleigentümer
Anknüpfungspunkte finden.
Was schätzen Sie an hölzernen
Objekten am meisten?
Der Tag des offenen Denkmals findet
dieses Jahr zum 20. Mal bundesweit statt.
Was motiviert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz
sich für diese Aktion einzusetzen?
Der Tag des offenen Denkmals ist eine gute Gelegenheit,
Menschen für den Denkmalschutz zu interessieren
und sie darauf hin anzusprechen. Es ist ein Tag
für die ganze Familie, das ist uns besonders wichtig.
Die Gebäude, auch private, die man immer schon mal
Als Baumaterial begeistert Holz durch die
Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten und
seine einfache Verarbeitbarkeit. Vom Kinderspielzeug
bis hin zu modernen Holzhäusern
ist Holz sogar Teil der Lebensphilosophie meiner
Generation geworden.
Beim Thema Holz sind Fachwerkbauten
mein erster gedanklicher Bezug. Sie bieten
unendliche Vielfalt und unterschiedliche
Baustile. Ein gutes Beispiel ist das Rathaus aus
Heinrichs, einem Ortsteil der thüringischen
Stadt Suhl. Der Bau ist ein wunderbares Beispiel
der Holzkunst. Kunstvoll angeordnete
Balken bilden die Giebelseite, die mit eindrucksvollen
Schnitzereien verziert ist. Das
Gebäude stammt aus der Blütezeit des Fachwerkbaus
im 17. Jahrhundert. Viele seiner Details zeugen von
herausragendem Schnitz- und Zimmermannshandwerk.
Das Denkmal hat einen jahrelangen Leerstand
überstanden und konnte nicht zuletzt mit Unterstützung
der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wieder
instand gesetzt werden. Aber nicht nur dort, sondern
deutschlandweit findet derjenige beeindruckende
hölzerne Bauwerke und Baudetails, der mit offenen
Augen durch unser Land fährt. Am Tag des offenen
Denkmals wird für uns alle dazu Gelegenheit sein.
Deutsche Stiftung Denkmalschutz . Spendenkonto 305 555 500 . BLZ 380 400 07
13
Jubilate –
Feiern Sie mit uns!
Zu einer Kunstauktion
zugunsten der Deutschen
Stiftung Denkmalschutz
lud Theo Hirschboeck in
seinen Garten.
Wieder einmal stand Weihnachten vor der Tür.
Und Thomas Tüttemann gemeinsam mit seiner
Frau vor der Frage, womit er den Geschäftspartnern
und Kunden seiner Zimmerei eine Freude
machen könnte. Kugelschreiber oder Schlüsselanhänger
mit Werbeaufdruck standen zur Wahl. Oder
gäbe es vielleicht noch eine andere Möglichkeit? Die
Zimmerei aus Witten entschied sich schließlich für ein
eher ungewöhnliches Geschenk: Das für weihnachtliche
Aufmerksamkeiten vorgesehene Geld wollten
Tüttemanns für eine gute Sache spenden. Dass diese
mit der eigenen Arbeit sinnvoll in Verbindung stehen
sollte, war ein besonderer Wunsch. Tüttemanns
kannten die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bereits
durch ihr Förderermagazin Monumente. Nach
einem kurzen Anruf bei der privaten und gemeinnützigen
Stiftung war das richtige Spendenziel schnell
gefunden: die Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung
Denkmalschutz. Die Verbindung zwischen der
Zimmerei, die häufig an Denkmalen arbeitet und
selbst ausbildet, und den Jugendbauhütten, die junge
Menschen für das Berufsfeld der Denkmalpflege
begeistern möchte, liegt auf der Hand. Zusammen
mit erfahrenen Handwerkern können Jugendliche
und junge Erwachsene in einem Freiwilligen Jahr in
der Denkmalpflege bei der Arbeit an einem Denkmal
berufliche Erfahrungen sammeln. Oft entwickeln
sie dabei großen Respekt für das Wissen und
handwerkliche Können ihrer Vorfahren. Auch für
Alten
Bauten
Zukunft schenken
und
das nicht
nur zur
Weihnachtszeit
Zimmermeister Thomas Tüttemann ist es „immer
wieder eine wunderbare Herausforderung, den ,alten‘
Baumeistern, die damals schon sehr umsichtig geplant
und gebaut haben, durch die Instandsetzung quasi die
Hand zu reichen und deren Arbeit durch eine achtsame
Sanierung zu würdigen.“ In ihren Weihnachtsgrüßen
an Geschäftspartner und Kunden wiesen
Tüttemanns auf die Spende hin und ernteten nur
positive Reaktionen.
Nicht nur Weihnachten, auch ein privater Anlass
kann ein Grund sein, die persönliche Begeisterung für
historische Bauten zu teilen. „Geh aus mein Herz und
mache Freud!“ schrieb ein Förderer der Deutschen
Stiftung Denkmalschutz in Anlehnung an ein altes
Kirchenlied in seiner Einladung zum 70sten und bat
seine Gäste um Spenden. Ob Geburtstag, Hochzeitstag,
Sommerfest mit Kunstauktion im heimischen
Garten, Kuchenbuffet zum Tag des offenen Denkmals
oder Klassentreffen: Mit großem Ideenreichtum
bitten Denkmalfreunde im Verwandten- und Be-
14 Tag des offenen Denkmals 2012
Zimmermeister Tüttemann
machte zu Weihnachten
ein besonderes Geschenk:
Er spendete für die
Jugendbauhütten.
kanntenkreis um Spenden an die Deutsche Stiftung
Denkmalschutz. Statt Blumen mit begrenzter Haltbarkeit,
Pralinen, die irgendwann aufgegessen sind,
oder Krawatten, die in der hintersten Schrankecke
verschwinden, wünschen sie sich Unterstützung für
Denkmale. Die Spenden der Gäste werden so zu dauerhaft
wirksamen Bausteinen für den Denkmalschutz.
Ein erfreulicher Nebeneffekt ist dabei: Die Begeisterung
für prächtige Schlösser, wehrhafte Burgen, kleine
und große Kirchen, pittoreske Bauernhäuser oder
denkmalgeschützte Industrieanlagen ist ansteckend
– wie die Gäste bestätigen.
Die Arbeit einer gemeinnützigen Organisation wie der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz lebt vom ideenreichen
Engagement ihrer Förderer:
Nur mit den Spenden großzügiger
Kulturfreunde kann sie auf
Dauer den Erhalt von Denkmalen
fördern oder auch Aktionen wie
den Tag des offenen Denkmals,
das Schulprogramm denkmal aktiv
und die Jugendbauhütten unterstützen.
khay
Zu ihrem 80sten bat
Ute Rampe um Spenden
für Kloster Steinfeld in
ihrem Heimatort Kall.
JUBILATE –
Feiern Sie mit uns!
Sie begeistern sich für historische Bauten? Und Ihr Geburtstag,
Ihr Hochzeitstag, Ihr Firmenjubiläum oder ein anderes
freudiges Ereignis steht bevor? Feiern Sie mit uns! Bitten
Sie Ihre Gäste um Spenden für den Erhalt von Denkmalen.
Wir geben Ihnen gerne
Tipps und schicken
Materialien für
Ihre Spendenaktion:
Inga Lehmann Torsten Hoffmann
Tel.: 0228 / 9091-250, foerderer@denkmalschutz.de
oder verwenden Sie den Coupon in der Heftmitte
Unter allen Initiatoren, die um Spenden an die Deutsche Stiftung
Denkmalschutz bitten, werden pro Jahr eine Denkmalreise sowie
weitere attraktive Preise verlost.
Weitere Informationen unter:
www.denkmalschutz.de/jubilate
Deutsche Stiftung Denkmalschutz . Spendenkonto 305 555 500 . BLZ 380 400 07
15
DasGewinnspiel
zum Tag
des offenen
Denkmals
2012
Machen Sie mit
und gewinnen Sie:
Eine Donaukreuzfahrt für
zwei Personen, einen Aufenthalt
im Schwarzwald, in München
oder Köln und Übernachtungen
in Schlössern und Burgen am
Niederrhein!
Teilnahme auch im Internet:
www.tag-des-offenen-denkmals.de
Einsendeschluss: 21. September 2012
Entspannt an Deck die Seele baumeln lassen, während kleine Dörfer, große
Städte und abwechslungsreiche Landschaften vorbeiziehen: Phoenix Reisen
lädt den Gewinner mit Begleitung zu einer Flusskreuzfahrt auf der Donau im
April 2013 ein. Die 6-tägige Reise beginnt und endet in Passau und führt bis
nach Budapest. Ohne Koffer packen zu müssen, lernen Sie die vielen Sehenswürdigkeiten
der Route von der komfortablen MS Rousse Prestige aus kennen.
In der gemütlichen Atmosphäre des Schiffes können Sie sich von einem umfassenden
gastronomischen Angebot verwöhnen lassen. Spannende Städte wie
Budapest, Bratislava und Wien mit ihren großartigen historischen Bauwerken
warten darauf, bei Landausflügen von Ihnen erkundet zu werden. Freuen Sie
sich auf einen abwechslungsreichen und doch erholsamen Urlaub!
München lockt nicht
nur mit Biergarten,
Oktoberfest und Hofbräuhaus,
sondern
bietet mit Marienplatz
und Olympiastadion,
Frauenkirche, Theatern
und einer reichen
Museumslandschaft
große Abwechslung für
einen erlebnisreichen
Aufenthalt. Das Hotel
Torbräu**** lädt Sie
mit Begleitung ein, für zwei Nächte dort Gast zu sein und sich kulinarisch verwöhnen
zu lassen. Schon 1490 schlug die Geburtsstunde des Hotels, das damit
das älteste Hotel im Herzen Münchens ist. Heute ist die Philosophie des Hauses,
Tradition mit Moderne zu verbinden. Unweit des Marienplatzes gelegen ist es
der ideale Ausgangspunkt, um
die Stadt zu erkunden. Das
Tourismusamt München vergibt
eine Partner-City-Tour-
Card, mit der Sie alle öffentlichen
Verkehrsmittel nutzen
können und Vergünstigungen
bei vielen Sehenswürdigkeiten
erhalten. Einen stimmungsvollen
Abend in historischem
A mbiente verbringen Sie
bei den Nymphenburger
Schlosskonzerten veranstaltet
von der Kulturgipfel GmbH.
Mit freundlicher
Unterstützung von:
16 Tag des offenen Denkmals 2012
gut gefüllten Picknickrucksack
mit leckeren
Schwarzwälder Spezialitäten
losgeschickt. Und
zur Erinnerung an Baden-
Württembergs berühmte
handgeschabte Spätzle
gibt es als Souvenir zwei
echte Spätzlebretter.
Duftende Tannen, idyllische Täler
und gastronomische Genüsse
erwarten Sie im Schwarzwaldörtchen
Tonbach. Verbringen Sie
zwei Tage im Hotel Tanne****
und freuen Sie sich auf die spektakuläre
Himmelssauna im 10
Meter hohen Baumhaus oder
ein Aromabad im ausgehöhlten
Baumstamm. Die GlücksSpirale
lädt Sie mit Begleitung für zwei
Tage in das zünftige Wellnesshotel
ein. Ein Frühstücksbuffet
mit Erlebniskochbereich sowie
zwei Vier-Gänge-Menüs verheißen
kulinarische Highlights.
Zu einem Halbtagesausflug mit
Pedelecs werden Sie mit einem
Köln hat nicht nur rheinische
Fröhlichkeit, sondern auch viel Sehenswertes
zu bieten: romanische
Kirchen und die zeitgenössische
Architektur des Rheinauhafens;
Museen zur römisch-germanischen
Geschichte genauso wie zur Schokolade
und natürlich den Dom.
Eine Sehenswürdigkeit ist auch
das Hotel Viktoria****, das sich
in einer der imposantesten Großvillen
Kölns befindet. Gebaut wurde
das Haus als Musikhistorisches
Museum um 1906. „Wohlfühlen
im Denkmal“ ist die Devise des
Hauses, das zum Markenverbund
Historik Hotels gehört.
Gleich zwei Gewinner dürfen
sich über einen Aufenthalt
in Köln freuen. Das Hotel
Viktoria lädt sie mit jeweils
einer Begleitperson für zwei
Nächte inkl. Frühstück ein. Als
Zugabe warten zwei Eintrittskarten
für den Kölner Zoo oder
das Schokoladenmuseum.
Wenn Sie schon immer einmal in einer Burg oder einem Schloss logieren
wollten, geben Ihnen die Hotels von Culture & Castles | HISTOHOTELS
jetzt dazu die Möglichkeit. Fünf denkmalgeschützte Burgen und Schlösser,
die sich unter dem Dach der Historic Hotels of Europe ihren Gästen empfehlen,
laden am linken Niederrhein die Gewinner mit einer Begleitperson
für eine Übernachtung mit Schlossfrühstück ein. Bei Begrüßungsdrink und
Hausführung erfahren Sie einiges zur jahrhundertealten Geschichte und
über die Besonderheiten des von Ihnen besuchten Denkmals.
Eingebettet in die idyllische
Landschaft des Niederrheins
liegt am Boetzelaerer Meer
die einstige Ritterburg Burg
Boetzelaer. 2003 wurde sie
mit dem Denkmalschutzpreis
der Stiftung der Deutschen
Burgenvereinigung ausgezeichnet.
In der Burganlage laden
elegante Doppelzimmer und
romantische Suiten zur fürstlichen
Nachtruhe. Gefrühstückt
wird im romantischen
Gewölbe des Rittersaals.
Das Parkhotel in der
Wasserburg Anholt
heißt seine Gäste in einer
ausgedehnten historischen
Wasserburg mit
eindrucksvoller Parklandschaft
willkommen.
Genießen Sie die luxuriösen
Zimmer, besuchen
Sie die Kunstsammlung
flämischer Meister und
freuen Sie sich auf die
kreative Küche von Jörg
Brune.
Eine Barauszahlung der Gewinne ist nicht möglich.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz
übernimmt keine Haftung für Reisemängel, da sie nicht Veranstalter
der Reisen ist. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben.
Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.
Teilnehmen können alle Personen ab 18 Jahren.
Das imposante Schloss
Wissen ist ein kultureller
Mittelpunkt der Region
um Weeze. In der „Boye“ –
einem kleinen Dorf, in dem
früher die Angestellten und
Familien der schlosseigenen
Betriebe lebten – bietet
es höchst stilvolle und
individuell eingerichtete
Übernachtungsmöglichkeiten.
Ein besonderer Mittelpunkt
ist die historische
Wassermühle, in der das
Schlossfrühstück genossen
werden kann.
In Weeze erwartet Sie
Deutschlands einzige bewohnbare
Schlossruine, die
sich seit mehr als 800 Jahren
im Familienbesitz befindet.
Seit der Wiedererrichtung
des Schlossturms und des
historischen Kreuzgewölbes
können Gäste in der Schlossruine
Hertefeld in persönlich
eingerichteten Gästezimmern
übernachten. Bei schönem
Wetter wird das Frühstück
oft unter alten Bäumen
im Schlosspark serviert.
Umgeben von einem nach
englischem Vorbild angelegten
Schlosspark ist das
Hotel & Spa Schloss Leyenburg
ein barockes Kleinod.
Das kleine, äußerst komfortable
Hotel wird sehr persönlich
geführt. Alle Zimmer sind
individuell und erlesen eingerichtet.
Der Gast hat neben
seinem Zimmer die Qual der
Wahl zwischen einer Auszeit
am Kamin, einer Runde im
Kräuter- und Bauerngarten,
einem Spaziergang am See
und Relaxen im Day-Spa
oder auf der Terrasse.
Deutsche Stiftung Denkmalschutz . Spendenkonto 305 555 500 . BLZ 380 400 07
17
Helfen sie mit, die Synagoge
in Stavenhagen zu retten!
Der alte Mann war recht und gerecht durch
das Leben gegangen, und recht und gerecht ging
er auch aus dem Leben. Er starb gefestigt in seinem
Glauben, und wie er verstorben war, gaben sie ihm zu
seinem Sarge jene Bretter, die dem Stamme Juda zustehen,
denn er war aus dem Stamme Juda. (…) und
zahlreiche Christenmenschen folgten dem Sarge zum
Friedhof, für den Moses selber noch die Einfriedung
aus Eichenholz gestiftet hatte (…).“ Mit diesen Worten
nimmt Fritz Reuter in seinem Roman „Ut mine
Stromtid“ Abschied vom „alten Moses“, einer der
Hauptfiguren seines plattdeutschen Werks, aus dessen
hochdeutscher Übersetzung „Das Leben auf dem Lande“
das Zitat stammt. Die Erzählung spielt vor allem in
Stavenhagen – Rahnstädt heißt der Ort im Roman –,
wo Fritz Reuter 1810 geboren wurde. Als Vorbild für
Moses und dessen Frau Blümchen dienten Isaac und
Hannchen Salomon. An den jüdischen Friedhof, auf
dem Moses zu Grabe getragen wird, erinnert heute
eine Gedenktafel. Doch die Synagoge, die in der Zeit
gebaut wurde, als Fritz Reuter und die Salomons in
Stavenhagen lebten, gibt es noch.
Isaac Salomons Großvater,
Moses Levin, hatte sich 1757 in der
Stadt, die damals zum Herzogtum
Mecklenburg-Schwerin gehörte,
angesiedelt. Aus jenen Jahren sind
dort die ersten jüdischen Spuren
überliefert. Er erhielt von seinem
Herzog einen Schutzbrief, der ihm
erlaubte, in Stavenhagen zu leben,
dort Handel zu treiben und zwei
„unbeweibte Knechte“ zu beschäftigen.
Für dieses Privileg, das befristet
und nicht vererbbar war, zahlte er
jährlich zwölf Taler.
Die Schutzbriefe, die es nicht nur in Mecklenburg-
Schwerin gab, brachten den Landesherren beträchtliche
Einnahmen. Dennoch schaffte Herzog Friedrich
Franz I. dieses Regal 1813 ab. „Alle bisher in Unsern
Landesherrlichen Schutz genommene privilegierte
Juden“, heißt es in Kapitel 1 der Verfassung, „sollen
hinfüro mit ihren Ehefrauen und unabgesonderten
Kindern für Einländer geachtet werden, und nach
Maaßgabe der weiter folgenden Modificationen
gleiche bürgerliche Rechte und Freiheiten mit den
Christen genießen.“ Doch bereits viereinhalb Jahre
später hob der Herzog dieses fortschrittliche Gesetz
wieder auf, nachdem es massive Proteste seitens der
Ritterschaft und einiger Städte gegeben hatte. Sein Ur-
Baufällig,
doch
nicht
verloren
enkel Friedrich Franz II. unternahm 1849 einen erneuten
Versuch, die jüdische Bevölkerung der christlichen
annähernd gleichzustellen, scheiterte jedoch ebenfalls
an den Ständen. Erst nach dem Beitritt Mecklenburg-
Schwerins zum Norddeutschen Bund 1867 und einem
entsprechenden Gesetz, das Bismarck zwei Jahre später
verabschiedete, erhielten die Juden ihre Bürgerrechte.
Isaac Salomon, dem Reuter in seinem Roman ein
liebevolles Denkmal setzte, machte mit seinem Wollhandel
ein beachtliches Vermögen. Wir wissen nicht
genau, ob er sich am Bau der Synagoge in Stavenhagen
finanziell beteiligt hat, doch darf man das vermuten.
Er errichtete eine Familienstiftung, die seine Söhne
später an den Magistrat der Stadt übergaben, und
ließ tatsächlich eine Mauer um den 1764 angelegten
jüdischen Friedhof ziehen, wie es auch Reuter erzählt.
Allerdings war sie aus Stein und
nicht aus Eichenholz.
Die jüdische Gemeinde Stavenhagens
war 1767 auf elf Familien
angewachsen und hatte in dieser
Zeit ein Gebäude in der Malchiner
Straße erworben, das als Wohnhaus
für den Rabbiner diente. Wann mit
dem Bau der dahinterliegenden Synagoge
begonnen wurde, ist nicht
Isaac Salomon, das
Vorbild für den „alten Moses“
in Fritz Reuters Roman
bekannt. Man nimmt an, 1820, weil laut einer dendrochronologischen
Untersuchung das Holz in jenem
Jahr geschlagen worden war.
Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts wurden einige
Synagogen in den Kleinstädten Mecklenburgs nach
dem gleichen Typ gebaut, doch die Stavenhagener ist
eine der wenigen, die bis heute erhalten ist. Es handelt
sich um einen Ziegelfachwerkbau auf rechteckigem
Grundriss mit einem großen Betsaal und einem Vestibül,
von dem eine Treppe zur Frauenempore führt.
Die Synagoge wurde im Hinterhof des Gemeindehauses,
also versteckt in zweiter Reihe errichtet, weil
man sich wohl den argwöhnischen Blicken der christlichen
Mitbürger entziehen wollte. Erst mit ihrer voll-
Deutsche Stiftung Denkmalschutz . Spendenkonto 305 555 500 . BLZ 380 400 07
19
ständigen Emanzipation bauten die Juden repräsentative, im
Straßenbild wahrnehmbare Synagogen.
Es sind nur wenige Daten aus der Geschichte der Synagoge
in Stavenhagen bis 1938 bekannt: 1843 – die jüdische
Gemeinde war auf rund 130 Personen und damit auf die
fünftgrößte im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin angewachsen
– wurde eine Synagogenordnung verabschiedet,
zwanzig Jahre später erhielt die Frauenempore ein Gitter und
1865 wurden einige Reparaturen vorgenommen.
Als die Synagogen in der Nacht vom 9. auf den 10. November
1938 brannten, wurde die Stavenhagener nicht verschont.
Sie überstand den Anschlag, weil Schuhmachermeister Bilsath
aus Sorge um sein benachbartes Haus das Feuer löschte.
Aron Hakodesch – der Toraschrein – und Bima – das Pult, an
dem aus der Tora gelesen wird – sowie weitere Ausstattungsstücke
waren zuvor zerschlagen worden. Am 2. März 1939
verkaufte die jüdische Landesgemeinde Mecklenburgs das
Rabbinerhaus und die Synagoge an den Tischler Carl Dubbert,
der im Betsaal eine Werkstatt einrichtete. Er starb 1952.
Seit den 1980er Jahren standen die Gebäude leer und verfielen.
1995 wurden sie an eine Erbengemeinschaft und vier Jahre
später an die Enkelin von Carl Dubbert, Rosemarie Rieger,
übertragen, da die Jewish Claims Conference keine Ansprüche
geltend gemacht hatte. Die Erbin ließ das Vorderhaus sanieren
und war ratlos, was mit der Synagoge geschehen sollte.
Eine Notsicherung, die die Stadt 1996 finanzierte und
bei der die baufällige Südwand abgetragen wurde, konnte
den weiteren Verfall der Synagoge in der Reuterstadt Stavenhagen,
wie der Ort seit 1949 heißt, nicht stoppen. Heute ist sie
in einem so katastrophalen Zustand, dass schnell gehandelt
werden muss, will man sie nicht verlieren.
Zum Glück ist man auf einem guten Weg, um dieses wichtige
Zeugnis jüdischer Kultur auf dem Lande zu bewahren. Am
30. Mai 2011 wurde der „Verein Alte Synagoge Stavenhagen
e. V.“ gegründet, dem auch Rosemarie Rieger angehört. Sie
übergab dem Verein die Synagoge per Erbbaupachtvertrag.
Bereits ein Jahr zuvor hatte die Stadtvertretung beschlossen,
die Kultur und Geschichte der ehemaligen jüdischen Mitbewohner
Stavenhagens noch stärker als bisher aufzuarbeiten,
zu fördern und zu pflegen. Ihr Präsident Klaus Salewski zählt
genauso zu den Gründungsmitgliedern des Vereins, dem Dr.
Heike Radvan von der Amadeu Antonio Stiftung und eine
Nachfahrin der Salomons, Dorothee Freudenberg, vorstehen,
wie Mecklenburgs Landesrabbiner William Wolff und
Dr. Robert Kreibig, dem die Rettung der Synagoge in Röbel
am Westufer der Müritz zu verdanken ist. Sie war Ende der
1990er Jahre ähnlich baufällig wie die Stavenhagener.
1991 war die Synagoge bereits in
einem schlechten Zustand (oben),
1996 musste die baufällige Südwand
abgetragen werden (rechts).
Um die Sicherung
und Sanierung
der Synagoge in
Stavenhagen weiterhin
unterstützen zu
können, bittet die
Deutsche Stiftung
Denkmalschutz um
Ihre Spende – auch
kleinste Beträge
sind willkommen!
Konto-Nr.
305 555 500,
BLZ 380 400 07,
Commerzbank
AG Bonn,
Verwendungszweck
„11007886X
Synagoge
Stavenhagen“.
Sollte mehr Geld eingehen
als für die Sanierung
gebraucht wird, kommen
die Spenden anderen
bedürftigen Denkmalen
zugute.
BARBARA & WALTER
THIESS
ARCHITEKTEN
Spezialisten für Umbau,
Erweiterung und Denkmalpflege.
Seit über 20 Jahren.
An der Synagoge von Röbel lässt sich sehr gut erkennen,
zu welchem Schmuckstück sich ein baufälliges Gebäude
entwickeln kann. Dort befindet sich zur Zeit ein Modell der
Stavenhagener Synagoge und die Männertür.
Man könnte beim Betrachten der Fotos leicht denken, dass jede
Hilfe für dieses Denkmal in Not zu spät kommt. Das sieht die
betreuende Architektin Andrea Ruiken ganz anders: „Wir haben
Glück, dass das Fachwerk aus Eichenholz errichtet wurde. Es ist
besonders widerstandsfähig, so dass wir die Sanierung trotz des dramatischen
Zustands mit einem hohen Anteil an Originalsubstanz
durchführen können.“
Für diesen Sommer ist der erste Bauabschnitt geplant, der auch
mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die
Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) finanziert wird. Die
Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat ebenfalls eine Förderung
zugesagt. Zunächst soll die äußere Hülle der Synagoge gesichert
und bei der sich anschließenden Sanierung das noch verwertbare
Material – Biberschwanz-Dachziegel, Eichenholzbalken sowie
Ziegel aus den Gefachen – gereinigt und verwendet werden. Die
Tür zum Betsaal der Männer wurde bei der Notsicherung geborgen
und wartet in der Synagoge von Röbel auf ihren Wiedereinbau.
Jugendliche der Leo Baeck Schule in Haifa/Israel, aus Stavenhagen,
Berlin und Schleswig-Holstein beteiligen sich einige Wochen lang
an den Maßnahmen. Weitere Bauabschnitte werden sich der Restaurierung
des Innenraums widmen.
Nach Abschluss der Sanierung soll dort in Zusammenarbeit mit
dem Stavenhagener Fritz-Reuter-Literaturmuseum eine Dauerausstellung
zu den Verdiensten jüdischer Autoren und Wissenschaftler
Mecklenburg-Vorpommerns gezeigt werden. Zum Beispiel über
den bedeutenden Lexikographen und Sprachforscher des 19. Jahrhunderts
Daniel Sanders aus Alt-Strelitz oder über Felix Hausdorff,
einen der bedeutendsten Mathematiker Deutschlands, der von
1913 bis 1921 an der Greifswalder Universität lehrte und unter dem
Pseudonym Paul Mongré philosophische Essays und Dramen veröffentlichte.
Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg, den Sie, liebe Leserin
und lieber Leser, durch Ihre Spende verkürzen können. Das würde
sicher auch Fritz Reuter freuen, der zu vielen jüdischen Einwohnern
Stavenhagens ein freundschaftliches Verhältnis pflegte. nay
www.thiess-architekten.de
Lindenthalgürtel 105
D-5093 Köln
Tel.: 0221- 943 98 49
info@thiess-architekten.de
Deutsche Stiftung Denkmalschutz . Spendenkonto 305 555 500 . BLZ 380 400 07
21
Ein neues
UNESCO-Welterbe
Auf seiner 35. Sitzung im Juni 2011
hat das Welterbekomitee der UNESCO
die „Prähistorischen Pfahlbauten um die
Alpen“ als grenzüberschreitendes Welterbe
anerkannt. Der internationale serielle Antrag
wurde unter Federführung der Schweiz von
den sechs Alpenanrainerstaaten Schweiz, Österreich,
Slowenien, Italien, Frankreich und
Deutschland gestellt. Damit kam erstmals archäologisches
Unterwasser-Kulturgut auf die
Welterbeliste. Insgesamt wurden 111 Pfahlbaufundstellen
in den Seen und Mooren aller sechs
Alpenländer in die UNESCO-Liste aufgenommen,
darunter auch 18 Fundstellen in Baden-
Württemberg und Bayern.
In den Seen und Mooren der Schweiz, Ostfrankreichs,
Oberitaliens, Sloweniens, Österreichs,
Bayerns und Baden-Württembergs sind
im Zuge der Antragstellung etwa 900 Pfahlbaufundstellen
registriert worden. Sie ergänzen
als „assoziierte Stationen“ die im Zuge einer
seriellen Nominierung zum Welterbe erklärten
Fundstellen. Südwestdeutschland hat mit etwa
120 bekannten Siedlungsplätzen einen bedeutenden
Anteil am Phänomen. Die Fundplätze
liegen in der Flachwasserzone des Bodensees
aber auch in den Verlandungsgebieten des Federsees
und in weiteren Kleinseen und Mooren
Oberschwabens. Das Landesamt für Denkmalpflege
Baden-Württemberg erkundet und
betreut das besondere Kulturerbe unter Wasser
mit einer eigenen Arbeitsstelle in Hemmen hofen am
Bodensee. Hier wird das Management der 15 badenwürttembergischen
Welterbestätten organisiert und
umgesetzt. In Bayern sind drei Stationen als Welterbe
ausgewiesen, die in einem Nebental des Lech und
im Starnberger See liegen. Im bayerischen Landesamt
für Denkmalpflege ist ein Arbeitsbereich zur Erforschung
und Pflege der etwa sechs bis heute bekannt gewordenen
Feuchtbodenfundstätten des Landes eingerichtet.
Die Pfahlbauten – in Seen und Mooren teilweise
auf Pfählen errichtetet Siedlungen – sind Denkmale
von einzigartiger Bedeutung und wissenschaftlicher
Aussagekraft. Nirgends sonst in Europa kann die Entwicklung
vorgeschichtlicher Kulturen, ihrer Technik,
Wirtschaft und Umwelt derart detailgenau verfolgt
werden. Von der Steinzeit um 5.000 v. Chr. bis in die
Eisenzeit, also für mehr als 4.000 Jahre gab es diese
Siedlungen im feuchten und aquatischen Milieu. Die
Erhaltungsbedingungen unter Sauerstoffabschluss
Prähistorische
Pfahlbauten
um die Alpen
sind so gut, dass selbst vergängliche Dinge wie Nahrungsvorräte
und Textilien die Jahrtausende überdauern
konnten. Viele Funde stehen in ihrer Erhaltung
und Aussagekraft der Ausrüstung des Gletschermanns
„Ötzi“, der ein Zeitgenosse der Pfahlbaubewohner
war, in keiner Weise nach. Die hervorragende
Konservierung von Hölzern in großer Zahl und selbst
mikroskopisch kleiner Pflanzen- und Tierreste stellt
für moderne naturwissenschaftlich-archäologische
Untersuchungen einen Glücksfall dar.
22 Tag des offenen Denkmals 2012
Die neuen Welterbestätten liegen in den Seen und Mooren nördlich wie südlich
der Alpen. Baden-Württemberg: 1 Wangen-Hinterhorn (Öhningen), 2 Hornstadt-
Hörnle (Gaienhofen), 3 Allensbach-Strandbad (Allensbach), 4 Wollmatingen-
Langenrain (Konstanz), 5 Konstanz-Hinterhausen (Konstanz), 6 Litzelstätten-
Krähenhorn (Konstanz), 7 Bodman-Schachen/Löchle (Bodman-Ludwigshafen),
8 Sipplingen-Osthafen (Sipplingen), 9 Unteruhldingen-Stollenwiesen (Uhldingen-
Mühlhofen), 10 Schreckensee (Wolpertswende), 11 Olzreute-Enzisholz (Bad
Schussenried), 12 Siedlung Forschner (Bad Buchau), 13 Alleshausen-Grundwiesen
(Alleshausen), 14 Ödendahlen (Alleshausen), 15 Ehrenstein (Blaustein);
Bayern: 16 Pestenacker (Weil), 17 Unfriedshausen (Geltendorf), 18 Roseninsel im
Starnberger See (Feldafing)
Management und Monitoring
Das UNESCO Prädikat ist jedoch nicht allein Auszeichnung,
sondern vor allem auch Verpflichtung zum
Erhalt der Fundstätten für die nachfolgenden Generationen.
Schutzmaßnahmen sind deshalb besonders
wichtig. Von 2008 bis 2011 wurden im Rahmen des
Interreg IV-Projekts „Erosion und Denkmalschutz am
Bodensee und Zürichsee“ grenzüberschreitend Schutzmaßnahmen
für die empfindlichen Kulturgüter unter
Wasser erprobt, die in den Flachwasserzonen der Seen
durch Erosionsvorgänge und Schifffahrt gefährdet
sind. In Zusammenarbeit mit dem Seenforschungsinstitut
in Langenargen am Bodensee und dem Limnologischen
Institut der Universität Konstanz werden
die Ursachen der Erosionsvorgänge erkundet und
geeignete Konzepte für den Schutz der Unterwasserfundstellen
erarbeitet. Regelmäßige Kontrollen der
Fundstätten sind notwendig und für die Bemessung
der Erosionsvorgänge sind „Erosionsmarker“ in der
Flachwasserzone des Bodensees eingerichtet worden.
In den Mooren bedrohen die Absenkung der
Grundwasserpegel sowie Land- und Forstwirtschaft
den Bestand der bislang feucht konservierten Fundstellen.
Im Federseemoor sind in Zusammenarbeit mit
dem Naturschutz Wiedervernässungsmaßnahmen
eingeleitet und ein Netz von Pegelmessstellen eingerichtet
worden.
Deutsche Stiftung Denkmalschutz . Spendenkonto 305 555 500 . BLZ 380 400 07
23
Sipplingen-Osthafen: Die Flachwasserzone umfasst
auf über 500 m Länge mehr als 15 Siedlungsanlagen
der Jungsteinzeit.
Die Ergebnisse des Interreg IV-Projekts und die Erfahrungen
aus dem Federseemoor sind grundlegende
Voraussetzungen für das Management der Pfahlbausiedlungen
im Rahmen des UNESCO-Welterbes.
Allensbach-Strandbad:
Vollständig erhaltener, 16 cm
langer Dolch (um 2.900 v. Chr.).
Die Klinge stammt aus Italien,
der Holzgriff ist aus Holunderholz
gefertigt. Die Klinge
wurde mit Birkenteer
eingekittet, außen sind feine
Abdrücke einer vielfachen
Umschnürung erkennbar.
Wolpertswende-Schreckensee: Idyllisch inmitten
eines Naturschutzgebiets liegt die prähistorische Siedlung
auf der unzugänglichen Halbinsel im See.
Vermittlung der neuen
Welterbestätten
Die Pfahlbauten sind seit dem 19. Jahrhundert vor allem
in der Schweiz ein populäres Thema. Bei extremem
Niedrigwasser wurden im Winter 1854/55 am Zürichsee
erstmals in den trockenliegenden Pfahlfeldern
Reste von Siedlungen erkannt. In zahlreichen
Museen sind umfangreiche Fundbestände zu
besichtigen. Nachbauten von Pfahlbau- und
Moorsiedlungen werden in Freilichtmuseen
gezeigt. Seit den 1980er Jahren wird
mit modernen archäologisch-naturwissenschaftlichen
Untersuchungsmethoden in der Pfahlbauarchäologie
intensiv geforscht. Das neue Welterbe-
Prädikat ist ein Ansporn, die Ergebnisse der letzten Jahrzehnte
verstärkt in der Öffentlichkeit darzustellen.
In Baden-Württemberg hat das neu begründete Pfahlbauten-Informationszentrum,
untergebracht in der Arbeitstelle
für Feuchtbodenarchäologie in Hemmenhofen,
seine Arbeit aufgenommen. Bisher wurden
eine neue Homepage, eine App für
SmartPhones sowie eine neue Pfahlbau-Broschüre
erstellt.
Die Homepage informiert ausführlich
über die Fundstellen in Bayern
und Baden-Württemberg und ist unter
www.unesco-weltkulturerbe-pfahlbauten.
de erreichbar. Die App „Palafittes Guide“, die
neben den Stationen in Baden-Württemberg
und Bayern auch Fundstellen in der Schweiz
und in Österreich enthält, steht kostenfrei im App
Store oder Google Play Store zur Verfügung. Mit
Hilfe der App können die Fundstellen im Gelände
aufgesucht werden. Unter der Rubrik ‚Wissen’ werden
weitere Themen wie Siedlungen, Technologie oder Dendrochronologie
bereitgestellt.
hag/schliy
www.unesco-weltkulturerbe-pfahlbauten.de
www.palafittes.org
24 Tag des offenen Denkmals 2012
Olzreute-Enzisholz: Eines
von vier Scheibenrädern mit
rechteckigem Achsloch
in Fundlage. Diese Räder
gehören zu den ältesten
Belegen von Rad und Wagen
im Raum nördlich der Alpen
(um 2.900 v. Chr.).
Informationen:
Pfahlbauten-Informationszentrum
Baden-Württemberg
Landesamt für Denkmalpflege
Arbeitsstelle für Feuchtbodenarchäologie,
Fischersteig 9,
78343 Gaienhofen-Hemmenhofen,
Tel.: 07735-93777118,
E-Mail: pfahlbauten@rps.bwl.de
Deutsche Stiftung Denkmalschutz . Spendenkonto 305 555 500 . BLZ 380 400 07
25
Wie Ortskuratoren die Arbeit der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz unterstützen
Ton in Ton: Mit dem Plakat des Tags des offenen
Denkmals präsentiert sich Susanne Backhaus vom
Ortskuratorium Mölln mit anderen Aktiven
Der Saarländer Ortskurator Dr. Ulrich Bollert
schraubt die Bronzetafel für die in Bexbach
geförderte Protestantische Kirche fest.
„Wollen Sie die typische Handbewegung eines
Ortskurators sehen?“ fragt Dr. Ulrich Bollert
lachend und dreht mit dem Schraubenzieher die
Schrauben der Bronzetafel fest. Auf der Tafel steht,
dass das Gebäude mit Mitteln der Deutschen Stiftung
Denkmalschutz instandgesetzt wurde. Die Presse ist
anwesend, fotografiert und Pfarrer Hansdieter Heck
freut sich über die abgeschlossene Sanierung seiner
Kirche in Bexbach im Saarpfalz-Kreis.
Ulrich Bollert aus Saarbrücken leitet eines von rund
80 Ortskuratorien der Deutschen Stiftung Denkmalschutz,
und er schraubt nicht nur Bronzetafeln fest.
Im Vordergrund der Arbeit der Ortskuratorien,
so heißen die Gruppen von Ehrenamtlichen vor Ort,
die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bei vielen
Gelegenheiten repräsentieren, steht die Öffentlichkeitsarbeit
für den Erhalt des baulichen Erbes. Damit
26 Tag des offenen Denkmals 2012
Aus Liebe zum
Denkmalschutz
aktiv
einher geht, dass sich die Ortskuratoren wie Ulrich
Bollert auch für die Gewinnung von neuen Förderern
und Mitstreitern für die Stiftung einsetzen. Auf diesem
Wege leisten die Ortkuratorien einen entscheidenden
Beitrag zur bundesweiten Stiftungstätigkeit
und zur nachhaltigen Erfüllung des Stiftungszwecks:
bedrohte Baudenkmale zu retten und das Thema
Denkmalschutz in die Öffentlichkeit zu tragen.
Das Ortskuratorium Potsdam vertritt
die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit einem
Informationsstand an der Glienicker Brücke.
Selber Hand angelegt: Mitglieder
des Ortskuratoriums Siegen vor ihrem
selbst bemalten Bauwagen.
So organisieren die Ortskuratorien Vorträge, Ausstellungen
und Benefizkonzerte oder sie nehmen an
Messen teil. Außerdem übergeben sie pressewirksam
neue Förderverträge, die finanzielle Mittel der Stiftung
für den Erhalt von Kulturdenkmalen zusagen.
Dadurch sorgen sie nachhaltig dafür, dass der Bekanntheitsgrad
der Stiftung als aktive Retterin von
Baudenkmalen weiter steigt.
„Den Bauwagen haben wir geschenkt bekommen
und dann eigenhändig bemalt“, stolz stehen die drei
Mitglieder des Ortskuratoriums Siegen vor ihrem
Meisterwerk. Mit dem so bemalten Wagen sind sie
anlässlich der NRW-Tage durch Nordrhein-Westfalen
gefahren und haben mit Flyern und Broschüren sowie
in persönlichen Gesprächen auf die Belange des Denkmalschutzes
aufmerksam gemacht. Auch am Tag des
offenen Denkmals kommt der Bauwagen jedes Jahr
wieder zum Einsatz.
Insgesamt zählen die 80 Ortskuratorien rund 500
Mitglieder in ganz Deutschland. Meist sind die Ortskuratorien
zwischen 5 und 10 Personen stark, es können
aber auch Einzelpersonen als Ortskuratoren für
die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ehrenamtlich
tätig sein. Während einer Phase des Gaststatus‘ machen
sich die Interessenten mit den Zielen der Stiftung
vertraut. Danach werden die neuen Ortskuratoren
von der Geschäftsführung der Stiftung für drei Jahre
schriftlich berufen.
Für die Planung von Aktivitäten können Partnerschaften
mit bestehenden lokalen Organisationen
dienen, beispielsweise mit Heimatvereinen, Kunstvereinen
oder Kirchengemeinden, deren Ziele und Aufgaben
mit denen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
vereinbar sind.
Die Aktionen der Ortskuratorien beruhen in der
Regel auf Eigeninitiative. Es finden aber auch gemeinsame
Aktivitäten statt, wie zum jährlich stattfindenden
Tag des offenen Denkmals, bei dem sich fast
alle Ortskuratorien mit Ausstellungen, Führungen
oder Informationstischen beteiligen.
Den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Deutschen
Stiftung Denkmalschutz bietet sich die reizvolle
Gelegenheit, sich aktiv in eine kulturhistorisch bedeutsame
und vielseitige Aufgabe einzubringen. Darüber
hinaus sind der Erfahrungsaustausch mit anderen
Mitgliedern und auch die Weiterbildung im Bereich
Öffentlichkeitsarbeit für die Ziele des Denkmalschutzes
attraktive Gesichtspunkte, sich persönlich für
den Erhalt unseres bedrohten baulichen Kulturerbes
einzusetzen.
Wenn auch Sie Interesse an einer ehrenamtlichen
Mitarbeit in einem Ortskuratorium in Ihrer Nähe
haben, wenden Sie sich gerne an:
Frau Susanne Lenfers-Roth, Tel. 0228/9091-455
susanne.lenfers@denkmalschutz.de mtky
Deutsche Stiftung Denkmalschutz . Spendenkonto 305 555 500 . BLZ 380 400 07
27
Fotowettbewerb
Fokus Denkmal
Hölzerne Baudenkmale
Dass die Auswahl der Gewinner des Jugendfotowettbewerbs
Fokus Denkmal in diesem Jahr
den Jurymitgliedern solches Kopfzerbrechen
bereiten würde, hatte keiner gedacht. „Es ist keine
leichte Aufgabe, aus dieser Flut von erstklassigen
Einsendungen die drei besten Bilder auszuwählen. So
viele tolle Bilder wie in diesem Jahr hatten wir wohl
noch nie!“, so Dr. Wolfgang Illert, Geschäftsführer der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Mitglied in
der Jury von Fokus Denkmal.
Über 700 Bilder schickten junge Fotografen von 7
bis 20 Jahren aus ganz Deutschland zum Motto „Holz“
an die Stiftung. Von norddeutschen Windmühlen
über Fachwerkbauten aus den Mittelgebirgen bis zum
alpenländischen Bauernhaus war alles vertreten, was
aus Holz sein kann.
Den ersten Platz gewann Dave Granzow aus dem
thüringischen Eisfeld: Seine malerische Aufnahme
eines Holzhäuschens auf einer Streuobstwiese am
neu
entdeckt
Rande des Thüringer Walds erinnert an eine ländliche
Idylle aus vergangenen Zeiten. In seiner Fotografie
steht das verrottende Holz des unscheinbaren und
vernachlässigten Objekts im Kontrast zum lebendigen
Holz der Streuobstwiese. „Ich bin großer Ritter-
Fan und alles Alte interessiert mich sehr“, erklärt der
12-Jährige. „Das Hüttchen erinnerte mich an meine
Ritterbücher und -filme. Und wenn im Frühling alle
Obstbäume rundherum blühen, ist das einfach ein
Traum. Als ich durch die Zeitung vom Fotowettbewerb
erfahren habe, bin ich einfach zur Haustür raus
und ging zur Streuobstwiese, um das Bild zu knipsen.
Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich den ersten
Preis gewonnen habe! Ich bin hin und weg!“
1. Platz
Dave Granzow
Portrait einer
Holzhütte im
Dornröschenschlaf:
Verträumt liegt
sie inmitten einer
lebendigen
Streuobstwiese
im thüringischen
Hirschendorf.
2. Platz (rechts)
Marleen Born
Die schwindelerregende
Perspektive
der Aufnahme
der freitragenden
Treppe im Roten
Haus in Monschau
zeugt vom
ehemaligen Reichtum
einer Tuchhändlerfamilie
aus der Eifel.
28 Tag des offenen Denkmals 2012
Im Gegensatz zu der stillen Schönheit des Gewinnerbildes
steht die Aufnahme der Holztreppe, mit
der die 13-jährige Marleen Born aus Niederkassel
(Nordrhein-Westfalen) als Zweitplatzierte punkten
konnte: Die imposante barocke Eichenholztreppe
des Roten Hauses in Monschau (Eifel) schwingt
sich mit ihrem eleganten Geländer freitragend nach
oben. Der besondere Blickwinkel betont dabei die
anspruchsvolle Symmetrie der Wendeltreppe aus dem
großbürgerlichen Tuchmacherhaus des mittleren 18.
Jahr hunderts.
Aus dem Bereich der Technik kommt die Aufnahme
der drittplatzierten Gewinnerin: Friederike Schulz
(13 Jahre) aus Bad Kleinen-Gallentin (Mecklenburg-
Vorpommern) fing mit ihrer Kamera das Mühlrad der
Schleifmühle in Schwerin im besten Licht ein. Das
Denkmal kennt sie seit ihrer Kindergartenzeit, als sie
dort mit ihrem Großvater zu Besuch war. Aus der Perspektive
ihres Fotos kommen die technischen Details
besonders gut zur Geltung. Dabei zeigt das Bild auch
die Lebendigkeit des Werkstoffs Holz.
Neben diesen drei sehr unterschiedlichen Motiven
gab es noch viele andere: Schiffe, Brücken, Speichergebäude
und Ställe, Wandvertäfelungen oder Eisenbahnwaggons
wurden fotografiert. Auch historische
Gegenstände des alltäglichen Lebens wie Standuhren,
Spielzeug oder Musikinstrumente wurden von den
Kindern und Jugendlichen in Szene gesetzt. Sogar ein
Bild einer 300 Jahre alten Tanzlinde war unter den
Einsendungen.
Auf der Suche nach geeigneten Objekten lockten
die historischen Bauten die jungen Fotografen in so
manchen versteckten Winkel. Einige Wagemutige
erkundeten sogar Dachstühle, um einen Blick auf sonst
nur selten zugängliche Bauteile zu werfen.
Ungewöhnliche Perspektiven brachten die Denkmale
besonders zur Geltung. Die Jugendlichen zeigten
mit ihren faszinierenden Bildern einen ganz eigenen
Blick auf den Bau- und Werkstoff Holz – quer durch
die Jahrhunderte.
Dass der Zahn der Zeit am Holz nicht spurlos vorübergeht,
sieht man all den historischen Gebäuden und
Gegenständen an. So verwundert es nicht,
dass manch ein Bild entstanden ist, um das
Denkmal zumindest in der Fotografie zu
bewahren, während das Original für die Zukunft
bereits unwiederbringlich verloren ist.
Die Denkmalschützer von morgen wissen:
Denkmale, die nicht gepflegt und geschützt
werden, sind dem Verfall preisgegeben.
Die Vielfalt und Menge der eingesandten
Bilder bei Fokus Denkmal zeigt auch, wie
sehr junge Leute sich für historische Bauwerke
begeistern. Diesen Einsatz zu stärken
und weiter zum Entdecken der Denkmale in
der eigenen Umgebung einzuladen, ist das
Ziel von Fokus Denkmal.
Auch im Frühjahr 2013 wird es Fokus
Denkmal wieder geben – dann zum Motto
des nächsten Tags des offenen Denkmals.
Ab Februar gibt es alle Infos dazu auf unserer
Homepage unter www.tag-des-offenendenkmals.de/fokus.
Dort sind auch die Gewinnerbilder und eine
Galerie der besten Einsendungen zu Fokus
Denkmal 2012 zu finden.
bk
3.Platz
Friederike Schulz
Was dieses Mühlrad
wohl schon alles
bewegt hat?
Deutlich zeigen
sich Spuren der
Arbeit am Antriebsrad
der Schleifmühle
Schwerin.
www.tag-des-offenen-denkmals.de/fokus
Deutsche Stiftung Denkmalschutz . Spendenkonto 305 555 500 . BLZ 380 400 07
29
Rätselecke
für junge Leser
Kreuz
und
quer
Wir haben uns für Euch
ein kleines Kreuzworträtsel
ausgedacht.
Gesucht werden die
Denkmalgattungen
oder wichtige Bauteile.
Die markierten Felder
ergeben das Lösungswort.
Wenn Ihr es gefunden
habt, einfach an uns senden –
vielleicht gewinnt Ihr einen
unserer schönen Preise!
Viel Spaß!
1 2
6
4
7 5 3 8
9
Zu gewinnen gibt es spannende Preise aus dem
Verlag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz:
Lösungswort:
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Die Zeitgeister. Unterwegs im Aachener
Dom. Hörspiel. Eine Geschichte,
bei der man Gänsehaut
bekommen kann: Die Zeitgeister
des Kaiserdoms entsteigen ihren Flaschen
und erzählen von vergangenen
Zeiten und singen lustige Lieder.
Von Koggen und Kaufleuten. Eine Hansestadt im
Mittelalter. Mit diesem Buch kann man sich auf eine
Kurzreise ins Mittelalter begeben. 12 Bildtafeln laden
ein, Details zu Reisen, Handel, Wohnen, Glauben und
vielem mehr in der mittelalterlichen Hansestadt zu entdecken.
Die Texte erläutern die Themen und helfen,
die Bilder zu verstehen.
Der alte Marktplatz. Puzzle mit
1.200 Teilen. Stein für Stein entsteht
ein Bild des alten Marktplatzes
mit vielen Alltagssituationen. In
einem Begleitheft erzählt ein Stadtführer
von den alten Häusern rund
um den Marktplatz.
Schick Deine Lösung per E-Mail an: denkmaltag@denkmalschutz.
de. Oder per Post an: Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Tag des
offenen Denkmals, Schlegelstraße 1, 53113 Bonn. Einsendeschluss ist
der 30. September 2012. Die Gewinne werden unter allen Einsendungen
verlost. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Die Daten
werden nicht an Dritte weitergegeben. Barablöse ist nicht möglich. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen.
30 Tag des offenen Denkmals 2012
“
“
“
“
“
“
“
“
“
“
“
“
“
“
“
“
“
“
“