GL 1/2010 - der Lorber-Gesellschaft eV
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46 Praktische Hilfe zum Leben in Gottes Gegenwart <strong>GL</strong> 1/<strong>2010</strong><br />
neuen Versuch und bleibt jedes Mal ein wenig länger stehen als zuvor.<br />
Angenommen, du hast eine gute Zeit in <strong>der</strong> Gegenwart des Herrn<br />
verbracht und führst anschließend ein gewöhnliches Gespräch mit einer<br />
Gruppe von Freunden. Gelingt es dir wenigstens einmal in je<strong>der</strong> Minute an<br />
den Herrn zu denken? Das ist schwierig, aber hier sind einige Hilfen.<br />
Summe in Gedanken (für an<strong>der</strong>e unhörbar) ein Lieblingslied - zum<br />
Beispiel „Jesus, du allein bist genug.“ Flüstere im Stillen: „Herr, du bist<br />
mein Leben“ o<strong>der</strong>: „Du füllst meinen Sinn.“<br />
Hier sind noch einige an<strong>der</strong>e Mittel, die sich als hilfreich erwiesen<br />
haben:<br />
Bei Tisch erinnere dich an die Worte Jesu: „Tut dies zu meinem<br />
Gedächtnis.“ Dies lässt sich auf gewöhnliche Mahlzeiten anwenden,<br />
sodass je<strong>der</strong> Mundvoll sein „Leib für dich gebrochen“ ist.<br />
Beim Lesen bleibe mit ihm im Gespräch über die Seiten, die du gerade<br />
liest.<br />
Wenn du dir Zeit nimmst, um irgendein Problem zu erwägen, wie<br />
kannst du an den Herrn denken? Indem du eine neue Gewohnheit<br />
entwickelst! Alles Denken verwendet unausgesprochene Worte und ist<br />
eigentlich ein inneres Selbstgespräch. Doch statt zu dir selbst zu sprechen,<br />
gewöhne dir an, mit Christus zu sprechen. Einige von uns, die das getan<br />
haben, fanden es so viel besser, dass wir nie wie<strong>der</strong> zu <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Art<br />
zurückkehren wollen. Keine Übung, die wir je ausprobierten, hat unser<br />
Denken so getragen wie dies: alle Gedanken zu einem Gespräch mit dem<br />
Herrn zu machen. Wenn irgendwelche bösen Gedanken kommen, sage:<br />
„Herr, diese Gedanken sind nicht geeignet, mit dir besprochen zu werden.<br />
Herr, übernimm du das Denken. Erneuere meinen Sinn durch deine<br />
Gegenwart.“<br />
Wenn du allein draußen spazieren gehst, kannst du mühelos mindestens<br />
einmal in <strong>der</strong> Minute an den Herrn denken. Wenn du an einem Ort<br />
wan<strong>der</strong>st, wo du ungehört laut reden kannst, magst du mit dem<br />
unsichtbaren Begleiter in dir reden. Frage ihn, was ihm beson<strong>der</strong>s am<br />
Herzen liegt, und sprich dann laut aus, was du als Gottes Antwort gehört<br />
zu haben glaubst. Natürlich sind wir nicht immer sicher, ob wir seine<br />
Antwort richtig aufgefasst haben, aber es ist überraschend, wie häufig wir<br />
diese Gewissheit haben. Es ist wirklich nicht notwendig, sicher zu sein,<br />
dass unsere Antwort richtig ist, denn nicht die Antwort ist entscheidend -<br />
er ist es! Gott ist unendlich viel wichtiger als sein Rat o<strong>der</strong> seine Gaben;<br />
in Wirklichkeit ist er selbst das große Geschenk. Das kostbarste Vorrecht<br />
beim Gespräch mit Christus ist diese innige Vertrautheit, die wir mit ihm<br />
haben können. Vielleicht erleben wir eine herrliche Abfolge himmlischer