File 1 - Max Planck Institute for the Study of Religious and Ethnic ...
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Petermann: Räumlicher Kontext, migrationsbezogene Vielfalt / MMG WP 11-06<br />
Das Basismodell wurde um die Hypo<strong>the</strong>sen testenden Variablen zum Kontextmodell<br />
erweitert, um die Kontexteffekte der Wohnumgebung und des Wohnortes schätzen<br />
zu können (Tabelle 2). Durch die Modellerweiterung um die Kontextvariablen ergibt<br />
sich eine deutlich verbesserte Vorhersage der Nachbarschaftskontakte zu Ausländern:<br />
das McFadden Pseudo-R² steigt um 13 Prozentpunkte und das Bayessche In<strong>for</strong>mationskriterium<br />
BIC sinkt substanziell. In der Tabelle 2 sind in der rechten Spalte<br />
die geschätzten Kontaktwahrscheinlichkeiten zu Ausländern in der Nachbarschaft<br />
aufgeführt, um die Effekte der Einflussfaktoren besser vergleichen zu können. Die<br />
Kontaktwahrscheinlichkeit des „Durchschnittsmenschen“ beträgt in diesem Modell<br />
39% und liegt damit sehr nahe an der Häufigkeitsverteilung des Nachbarschaftskontakts<br />
zu Ausländern von 38% (vgl. Abbildung 2).<br />
Für den Test der Hypo<strong>the</strong>se H1 über die Wirkung der Kontaktgelegenheiten ist<br />
der Effekt der Wohngebäudeart berechnet worden. Es zeigt sich, dass mit steigender<br />
Anzahl der Wohneinheiten im Wohngebäude die Kontaktwahrscheinlichkeit signifikant<br />
steigt: bei Zunahme der unabhängigen Variablen um eine St<strong>and</strong>ardabweichung<br />
erhöht sich die Kontaktwahrscheinlichkeit auf 43,4%. Dieser proportionale<br />
Zusammenhang ist in Abbildung 4 (links) dargestellt. Damit kann die Hypo<strong>the</strong>se H1<br />
bestätigt werden.<br />
Abbildung 4: Effekte der Wohngebäudeart und der Ausländer in der Wohnumgebung auf<br />
die Nachbarschaftskontakte zu Ausländern unter Drittvariablenkontrolle (Kontextmodell<br />
in Tabelle 2)<br />
Für den Test der Hypo<strong>the</strong>se H2 über die Wahrnehmung migrationsbezogener Vielfalt<br />
in der Wohnumgebung sind die Variablen zur Perzeption der Ausländerzahl und<br />
des Verhältnisses zwischen Deutschen und Ausländern in der Wohnumgebung in das<br />
Kontextmodell aufgenommen worden. Es ergibt sich ein proportionaler Zusammenhang<br />
zwischen der wahrgenommenen Ausländerzahl in der Wohnumgebung und den