II. Quartal Rück-und Ausblick

Aktienmärkte vor allem über den Sommer hinweg etwas holpriger werden, allerdings rechnen wir
mit keiner nachhaltigen Baisse. Sobald wieder Probleme auftauchen, wird vermutlich auf die
altbewährte Druckerpresse zurückgegriffen, frei nach dem Motto „wo nicht genügend Geld
vorhanden ist, drucken wir es halt“. Zwar ist in den USA die zweite Runde des „Quantitative
Easing“ (QE II = Gelddrucken) am 30.06. offiziell ausgelaufen, aber wir denken, daß bei den
nächsten Problemen, die auftauchen wieder mit ähnlichen Maßnahmen zu rechnen ist. Ben
Bernanke (Präsident der amerikanischen Zentralbank FED) hat bereits Andeutungen in diese
Richtung gemacht.
Auch aus Sentimentsicht ist den Sommer über nicht sehr viel von den Aktienmärkten zu
erwarten. Die kurzfristig positive Stimmung geht einher mit mangelnder Kaufbereitschaft bei
privaten und institutionellen Kunden. Dies ist meist zumindest kein bullisches Umfeld. Die
Bewertungen am Aktienmarkt sind weiterhin auf einem Niveau, welches nicht als teuer
bezeichnet werden kann. In den BRIC-Staaten notieren diese derzeit sogar wieder unter ihrem 5-
jährigen Durchschnitt und sind daher historisch sogar günstig bewertet. Dies hat uns auch dazu
veranlasst, eine erste Position in den Emerging Markets wieder aufzubauen, wir planen diesen
Bereich weiter aufzustocken.
Aufgrund der Liquiditätsschwemme der Zentralbanken haben derzeit viele Unternehmen hohe
Bestände an Barmitteln. Diese werden zu einem großen Teil auch dazu genutzt werden, um
andere Unternehmen zu übernehmen. Aus diesem Grund haben wir Positionen in einem Fonds
aufgebaut, welcher sich darauf spezialisiert hat, Übernahmekandidaten ausfindig zu machen und
Aktien von diesen Unternehmen zu erwerben.
Generell bleiben wir bei unserer Einschätzung, dass uns eher ein „holpriger“ Sommer bevorsteht,
eine größere Korrektur ist nicht auszuschließen. Aus diesem Grund haben wir bereits Mitte April
damit angefangen, in den Fonds Sigma II, Sigma VI und All Asset Allocation Absicherungen
aufzubauen. Auch wenn wir hier ein paar Tage zu früh dran waren, so hat sich dies im Mai
positiv ausgewirkt. Gegen Ende Juni haben wir einen nicht unwesentlichen Anteil dieser
Absicherungen wieder aufgelöst und konnten so von der Rally um die Monatswende Juni/Juli
wieder profitieren. Grundsätzlich bleiben wir aber vorsichtig positioniert und möchten nicht zu
viele Risiken eingehen. Das heißt dass wir ggf. diese Absicherungen wieder aufbauen werden
oder im Extremfall sogar „netto“ short gehen wollen. In diesem Fall würden wir dann von
fallenden Kursen sogar profitieren. Eine allzu dynamische Ausrichtung in den Fonds haben wir für
das kommende Quartal nicht geplant. Es sei an dieser Stelle aber nochmal erwähnt, dass wir
derzeit nicht mit einer nachhaltigen Baisse in der Art wie 2000-2003 oder 2007-2008 rechnen.
Umbau im Sigma II schreitet weiter voran
In unserem letzten Rück- und Ausblick haben wir Ihnen mitgeteilt, dass wir im Sigma II ein
Segment schaffen möchten, welches unterschiedliche konservative Ansätze beinhaltet und
marktunabhängige Renditen erwirtschaften soll. Um die Risiken weitgehend zu minimieren
wollen wir dabei sehr unterschiedliche Strategien und unterschiedliche Fonds verwenden, wobei
jede einzelne Position für sich eine eher unbedeutend geringe Gewichtung erhalten soll. Diese
Maßnahmen wurden weiter umgesetzt und haben nun per Ende Juni 19 unterschiedliche Fonds
in diesem sog. „Low-Correlation“-Portfolio. Insgesamt wurden knapp 14 % des Fondsvermögens
in diese 19 Fonds investiert. Wir planen den Bereich aber weiter auszubauen, bis wir unsere
Zielgröße von ca. 30 % erreicht haben. Die Strategie hat sich im abgelaufenen Quartal auch
bereits bewährt, konnte sie doch eine Rendite von ca. 1,3 % in diesen 3 Monaten erwirtschaften.
Rechnet man das auf ein Jahr hoch erhält man eine Rendite von 5,2 % p.a. Im All Asset
Allocation, unser im Dezember 2010 neu aufgelegter ausgewogener Fonds, sind sogar 22 % in
diesem „Low-Correlation“-Portfolio angelegt.
Rück- und Ausblick für das 2. Quartal 2011
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