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Mechanische Anisotropie von Proteinen in ...

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2.6 Bestimmung <strong>von</strong> teilentfalteten Strukturen 19<br />

Abbildung 2.6: a) Kreise: Histogramm des mittleren Längenzuwachses ∆L ij pro Entfaltungsereignis<br />

bei N-C term<strong>in</strong>aler Belastung des GFP. Schwarze L<strong>in</strong>ien: gefittete Normalverteilungen.<br />

Rote Balken: Länge e<strong>in</strong>er (j − i) langen, ausgestreckten Am<strong>in</strong>osäurenkette. b) Farbige Balken:<br />

Experimentell bestimmte Differenz zwischen gemessenem Längenzuwachs pro Entfaltung und der<br />

Länge e<strong>in</strong>es (j − i) langen Am<strong>in</strong>osäurestranges. Graue Balken: Intramolekularer Abstand zwischen<br />

den C α Atomen der jeweiligen Am<strong>in</strong>osäuren i, j laut GFP Kristallstruktur 1EMB [15][8].<br />

Fehlerbreiten s<strong>in</strong>d als schwarze L<strong>in</strong>ien e<strong>in</strong>getragen.<br />

Moleküls und gemessenem Längenzuwachs mit dem Kristallstrukturabstand zwischen N-<br />

und C-Term<strong>in</strong>us des GFP, so ergeben sich die oberen Graphen <strong>in</strong> Abb. 2.6. Der mechanisch<br />

bestimmte Abstand für die N-C term<strong>in</strong>ale Richtung (1,229) ist mehr als dreimal<br />

so gross wie der Kristallstrukturabstand. Diese starke Diskrepanz deutet darauf h<strong>in</strong>, dass<br />

die Raumstruktur des GFP beim dom<strong>in</strong>anten Entfaltungsereignis nicht mehr vollständig<br />

<strong>in</strong>takt ist. Bei N-C term<strong>in</strong>aler Kraftbelastung des GFP kommt es zunächst zum Ablösen<br />

e<strong>in</strong>er N-term<strong>in</strong>alen α-Helix, die die Am<strong>in</strong>osäuren 1 bis 10 umfasst. Dieser Übergang kann <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>zelmolekül-Kraftkurven direkt beobachtet werden [29][32]. Das bedeutet, das dom<strong>in</strong>ant<br />

ersche<strong>in</strong>ende Entfaltungsereignis entspricht nicht der Entfaltung e<strong>in</strong>er i = 1 bis j = 229<br />

Am<strong>in</strong>osäuren umfassenden Struktur, sondern hier wird Kraft an e<strong>in</strong>e gefaltete Struktur<br />

angelegt, die bereits zehn Am<strong>in</strong>osäuren kle<strong>in</strong>er ist. Gleichung 2.1 ist zwar gültig, aber die<br />

Indizes s<strong>in</strong>d nicht mehr bekannt.<br />

Wählt man jedoch die Am<strong>in</strong>osäuren i = 11 und j = 229 und vergleicht wieder die Differenz<br />

aus der ausgestreckten Länge L 11,229 und dem experimentell ermittelten Längenzuwachs<br />

∆L <strong>in</strong> N-C term<strong>in</strong>aler Richtung mit dem Kristallstrukturabstand zwischen Am<strong>in</strong>osäuren 11<br />

und 229, so ergeben sich die unteren Graphen <strong>in</strong> Abbildung 2.6. Der mechanisch bestimmte<br />

Abstand reproduziert nun nahezu perfekt den Kristallstrukturabstand. Zusammen mit<br />

der direkt beobachteten Teilentfaltung <strong>von</strong> zehn Am<strong>in</strong>osäuren und der Annahme, dass die<br />

verbleibende Struktur immer noch mit der Kristallstruktur übere<strong>in</strong>stimmt 3 , kann daher geschlossen<br />

werden, dass das dom<strong>in</strong>ante Bruchereignis durch die Entfaltung der Am<strong>in</strong>osäuren<br />

11 bis 229 verursacht wird.<br />

3 Im Falle der N-C term<strong>in</strong>alen Teilentfaltung des GFP konnten genügend H<strong>in</strong>weise gesammelt werden,<br />

die diese Annahme überzeugend stützen (vgl. Anhang B und [32][74][75]).

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