Mein Praktikum in der Grundschule - Comenius-Gymnasium
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<strong>Me<strong>in</strong></strong> <strong>Praktikum</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grundschule</strong><br />
Gestern, den 25.5.2011, war endlich <strong>der</strong> große Tag gekommen. Für alle achten Klassen,<br />
und somit auch für mich, stand das erste kle<strong>in</strong>e <strong>Praktikum</strong> an. Je<strong>der</strong> musste entwe<strong>der</strong><br />
se<strong>in</strong>e Eltern, se<strong>in</strong>e Verwandten o<strong>der</strong> auch gute Bekannte <strong>in</strong> ihren Berufen begleiten.<br />
Manche g<strong>in</strong>gen zum Flughafen, zu Fotographen o<strong>der</strong> zum WDR. Für mich hieß es, e<strong>in</strong><br />
paar Jahre zurückzuschauen. Ich g<strong>in</strong>g nämlich <strong>in</strong> die <strong>Grundschule</strong>. Diesmal nur nicht als<br />
Schüler, son<strong>der</strong>n als Praktikant<strong>in</strong> und teilweise auch als Lehrer<strong>in</strong>. Ich g<strong>in</strong>g mit <strong>der</strong><br />
Freund<strong>in</strong> von me<strong>in</strong>em Vater, Frau Hasse, <strong>in</strong> die St. Rochus <strong>Grundschule</strong>, <strong>in</strong> <strong>der</strong> ich ihre<br />
1.Klasse und sie e<strong>in</strong>en Tag begleiten durfte.<br />
Als wir <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schule ankamen, g<strong>in</strong>gen wir erst e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> das Lehrerzimmer und ich lernte<br />
e<strong>in</strong> paar Kollegen von ihr kennen. Die Kollegen waren alle sehr nett und freuten sich über<br />
me<strong>in</strong>en Besuch. Nach e<strong>in</strong>em kurzen Händeschütteln g<strong>in</strong>g es dann auch schon zum<br />
Klassenraum. Vor diesem erwarteten uns bereits e<strong>in</strong> paar von den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Alle waren<br />
sehr neugierig und trauten sich erst e<strong>in</strong>mal nicht, mich anzusprechen. Frau Hasse gab den<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>n Namensschil<strong>der</strong>, damit ich wusste wie sie heißen (Bild 1). Als alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> nun ihre<br />
Namensschil<strong>der</strong> hatten, g<strong>in</strong>g es auch schon los. Als erstes setzten wir uns alle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
Stuhlkreis und Frau Hasse stellte mich vor. E<strong>in</strong> paar K<strong>in</strong><strong>der</strong> hatten sich die Mühe gemacht,<br />
zu Hause e<strong>in</strong>e Geschichte zu schreiben, welche auch direkt vorgelesen wurden. Ich war<br />
begeistert, wie gut die Kle<strong>in</strong>en schon schreiben konnten und das schon jetzt, nach noch<br />
nicht e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>em Jahr Schule! Als alle Geschichten dann vorgelesen waren, setzten sie<br />
sich auf ihre Plätze und machten noch e<strong>in</strong> paar Übungen zu den Jahreszeiten (Bild 2).<br />
Das allerd<strong>in</strong>gs nicht lange, denn es schellte und das hieß, wir hatten nun Sport. Die<br />
Sportstunde sollte ich leiten und ich war e<strong>in</strong> bisschen nervös, aber Frau Hasse hatte mir<br />
bereits gesagt, dass die Klasse ganz lieb sei und ich mir da gar ke<strong>in</strong>e Sorgen machen<br />
bräuchte. Und so war das dann auch. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> stürmten <strong>in</strong> die Halle und wärmten sich<br />
schon e<strong>in</strong>mal selbstständig auf. Ich hatte die Stunde natürlich schon bereits zu Hause mit<br />
Frau Hasse geplant und freute mich nun darauf, me<strong>in</strong>e Pläne <strong>in</strong> die Tat umsetzen zu<br />
können. Als Erstes teilte ich die Klasse <strong>in</strong> drei Gruppen auf, die sich dann h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
den Schnei<strong>der</strong>sitz setzen sollten. Dann bekamen sie Zahlen und mussten, wenn ich ihre<br />
Zahl aufrief, bis ans Ende <strong>der</strong> Halle rennen und dann wie<strong>der</strong> zurück. Wer als erstes dann<br />
wie<strong>der</strong> im Schnei<strong>der</strong>sitz auf se<strong>in</strong>em Platz saß, hatte für die Gruppe e<strong>in</strong>en Punkt geholt.<br />
Den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n gefiel das Spiel und das freute mich. Als nächstes versammelten wir uns<br />
wie<strong>der</strong> zusammen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreis und Frau Hasse kündigte das neue Thema „die Bank“<br />
1
an. Zusammen stellten wir dann sechs Bänke im Zick-Zack h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> auf. Ich musste<br />
nun auf verschiedene Arten über diese Bänke laufen. Ich f<strong>in</strong>g ganz e<strong>in</strong>fach an, <strong>in</strong>dem ich<br />
e<strong>in</strong>fach ganz normal über die Bank lief (Bild 3). Dann wurde es etwas schwerer auf<br />
Zehenspitzen, dann seitwärts, rückwärts u.s.w. Um das Ganze noch etwas zu steigern,<br />
zeigte ich <strong>der</strong> Klasse wie e<strong>in</strong> Hocksprung funktioniert. Sie verstanden das erstaunlich<br />
schnell und so hüpfte die ganze Klasse h<strong>in</strong>ter mir her (Bild 4). Nach den Hocksprüngen<br />
stellten wir die Bänke dann wie<strong>der</strong> weg und machten e<strong>in</strong> schnelles Abschlussspiel. Nach<br />
<strong>der</strong> Stunde waren die K<strong>in</strong><strong>der</strong> ziemlich müde, allerd<strong>in</strong>gs nicht müde genug, um sich darüber<br />
streiten zu können, neben wem ich gleich sitzen sollte (Bild 5). Dieser Streit legte sich<br />
allerd<strong>in</strong>gs bis zum Ende des Tages nicht. Als wir wie<strong>der</strong> im Klassenraum ankamen, hieß<br />
es erstmal Pause. Alle holten ihr Frühstück heraus und je<strong>der</strong> wollte mir etwas abgeben.<br />
Ich habe Paprika, Möhren, Brezeln, libanesische Süßigkeiten und Bananen bekommen.<br />
Als die K<strong>in</strong><strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Frühstückspause dann auf den Schulhof rannten, g<strong>in</strong>gen ich und<br />
Frau Hasse ganz gemütlich <strong>in</strong>s Lehrerzimmer. Dort hörte ich e<strong>in</strong> wenig bei den<br />
Gesprächen <strong>der</strong> Lehrer zu und ergänzte nebenbei me<strong>in</strong>e Stichpunkte. Es war seltsam im<br />
Lehrerzimmer zu sitzen, aber auch <strong>in</strong>teressant. Nach <strong>der</strong> Pause hatten wir Mathematik.<br />
Jedes K<strong>in</strong>d bekam e<strong>in</strong>en Faden und sollte darauf e<strong>in</strong>e beliebige Menge an Murmeln<br />
auffädeln. Dann sollten sie überlegen, wie man die Ketten halbieren kann. Das Ganze lief<br />
darauf h<strong>in</strong>aus, dass sie den Unterschied zwischen geraden und ungeraden Zahlen<br />
herausf<strong>in</strong>den sollten. Als das geklärt war, stand noch e<strong>in</strong>e Runde Kopfrechnen an. Nach<br />
Mathematik hatten wir Englisch. Die K<strong>in</strong><strong>der</strong> sangen mir erst e<strong>in</strong>en Rap vor und dann<br />
spielten sie e<strong>in</strong>e Theaterszene mit ihren selbst gebastelten Masken nach (Bild 6). Und das<br />
alles auf Englisch. In dem Rollenspiel g<strong>in</strong>g es darum, dass die Maus mit jemandem<br />
spielen möchte, aber je<strong>der</strong> sie wegschickt. Als es nun zur nächsten Pause kl<strong>in</strong>gelte<br />
rannten wie<strong>der</strong> alle auf den Schulhof und diesmal g<strong>in</strong>gen wir nicht <strong>in</strong>s Lehrerzimmer<br />
son<strong>der</strong>n auf den Schulhof. Frau Hasse führte Aufsicht, aber wir hatten schon gesagt, dass<br />
wir <strong>in</strong> dieser Pause e<strong>in</strong> Klassenfoto machen werden. Nachdem wir bereits an zwei Stellen<br />
des Schulhofes standen und wir beide Male feststellen mussten, dass es zu hell war,<br />
entschieden wir uns für das Klettergerüst. Nach e<strong>in</strong> paar Anläufen hatten wir dann auch<br />
e<strong>in</strong> schönes Bild (Bild 7) und kaum war dieses geschossen, schellte es auch schon<br />
wie<strong>der</strong>. Nun teilte sich die Klasse auf. Die e<strong>in</strong>e Hälfte g<strong>in</strong>g zum Essen <strong>in</strong> die OGS (Offene<br />
Ganztagsschule) und die an<strong>der</strong>e Hälfte g<strong>in</strong>g mit mir und Frau Hasse zurück <strong>in</strong> die Klasse.<br />
In <strong>der</strong> Klasse wurden nun <strong>in</strong> aller Ruhe Hausaufgaben gemacht (Bild 8). Bei Fragen o<strong>der</strong><br />
zur Kontrolle konnten die K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu uns kommen und ich kontrollierte bestimmt 15<br />
2
Hausaufgaben. Auf e<strong>in</strong>mal g<strong>in</strong>g die Tür auf und die Sekretär<strong>in</strong> kam <strong>in</strong> die Klasse und sie<br />
teilte Frau Hasse mit, dass sie soeben angerufen wurde, dass Frau Hasses Auto von<br />
e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>d „angemalt“ wurde. Frau Hasse musste also zu ihrem Auto und ich war<br />
nun kurzzeitig alle<strong>in</strong>e. Das war nicht weiter schlimm, denn die Kle<strong>in</strong>en waren sehr lieb und<br />
waren damit beschäftigt noch e<strong>in</strong> paar weitere Geschichten für den nächsten Tag zu<br />
schreiben. Pünktlich zum Wechsel <strong>der</strong> beiden Hälften war auch Frau Hasse wie<strong>der</strong> da. Ich<br />
sagte ihr, dass alles gut geklappt hatte und das freute sie. Während des Wechsels holten<br />
wir uns auch noch schnell e<strong>in</strong> paar Nudeln und setzten uns dann wie<strong>der</strong> auf unsere<br />
Plätze, um die Hausaufgaben zu kontrollieren. Nach <strong>der</strong> Stunde hieß es Feierabend für<br />
uns und ich wir g<strong>in</strong>gen noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> die OGS, damit ich mich von den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />
verabschieden konnte. Die meisten waren sehr traurig, aber ich habe ihnen versprochen,<br />
dass ich sie noch e<strong>in</strong>mal vor den Sommerferien sehen werde (Frau Hasse plant nämlich<br />
e<strong>in</strong> Grillfest mit allen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n bei uns zu Hause). Schon am nächsten Tag kamen e<strong>in</strong> paar<br />
Briefe und Geschichten an mich bzw. über mich. Ich habe mich sehr darüber gefreut, und<br />
werde ihnen auch zurück schreiben.<br />
Insgesamt hat mir <strong>der</strong> Tag sehr gut gefallen. Es war sehr <strong>in</strong>teressant, mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e<br />
Rolle zu schlüpfen. Ich kann nun sagen, dass dieser Job sehr schöne Seiten hat. Zum<br />
Beispiel arbeitet man mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und es ist sehr abwechslungsreich. Man kann se<strong>in</strong>er<br />
Phantasie freien Lauf lassen und sich bei <strong>der</strong> Arbeit mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n kreativ entfalten was<br />
ich sehr gut f<strong>in</strong>de.<br />
Ich denke, dass ich me<strong>in</strong> Sozialpraktikum ebenfalls dort machen werde (soweit das<br />
möglich ist), denn die Arbeit mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich würde<br />
mich auf weitere Tage wie diese sehr freuen.<br />
Marie-Sophie Günzel, 8A<br />
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Bil<strong>der</strong><br />
(1) Namensschil<strong>der</strong> (2) Deutschunterricht<br />
(3) Sport, erst ganz e<strong>in</strong>fach auf Zehenspitzen...<br />
(4) Dann etwas schwerer mit Bocksprüngen<br />
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(5) Ich wurde gar nicht mehr losgelassen... :D<br />
(6) Rollenspiel auf Englisch<br />
5
(7) Klassenfoto mit mir und <strong>der</strong> ersten Klasse<br />
(8) Soraya ganz konzentriert bei den Hausaufgaben<br />
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E<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Fotoshoot<strong>in</strong>g:<br />
(9) Merve, Chloé, Soraja, Angel, Carla und Elena zeigen was sie können.<br />
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