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Abschied von Wachstum und Fortschritt - Technikgeschichte der ...

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Patrick Kupper: Umweltbewegung <strong>und</strong> Atomenergie ETH Zürich / <strong>Technikgeschichte</strong> / Preprint 2 / Seite 5<br />

Der eigentliche Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeit liegt in <strong>der</strong> Zeit <strong>von</strong> 1969 bis 1975, in <strong>der</strong> sich die<br />

Atomenergie zu einem brisanten, kontroversen Politikum entwickelte. Sie wird in Kapitel<br />

fünf behandelt. Das Kapitel beginnt mit einem längeren Abschnitt zur Genese <strong>der</strong> Anti-<br />

AKW-Bewegung <strong>und</strong> zur Entwicklung des öffentlichen Atomenergiediskurses (5.1). Darauf<br />

folgt ein Teil, in dem die Argumente <strong>von</strong> Befürwortern <strong>und</strong> Gegnern aus dem Bereich <strong>der</strong><br />

Wissenschaft, dem ich eine grosse Deutungsmacht zuschreibe, dargestellt werden (5.2). Diese<br />

beiden Abschnitte schil<strong>der</strong>n gleichsam den Kontext, in dem die Meinungsbildungsprozesse<br />

in den Umweltorganisationen stattfanden, die ich sodann in den Abschnitten 5.3 <strong>und</strong> 5.4<br />

ausführlich zur Sprache bringe. Ich werde darlegen, wie <strong>und</strong> warum die Akteure dieser Organisationen<br />

in <strong>der</strong> ersten Hälfte <strong>der</strong> 70er Jahre ein völlig neues Bild <strong>der</strong> Atomenergie konstruierten.<br />

Schliesslich möchte ich noch hervorheben, dass ich, um die Diskussionen <strong>der</strong> 60er <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

70er Jahre auf einer seriösen Gr<strong>und</strong>lage miteinan<strong>der</strong> vergleichen zu können, ausgewählte<br />

Publikationen <strong>der</strong> Umweltorganisationen aus den beiden Perioden mit <strong>der</strong>selben textanalytischen<br />

Methode untersucht habe. Die Resultate dieser Analysen sind in den Abschnitten 4.2<br />

<strong>und</strong> 5.4 dargestellt. 7<br />

Quellen <strong>und</strong> Darstellungen<br />

Die vorliegende Arbeit basiert über weite Strecken auf (Primär-)Quellen. Die benutzten Dokumente<br />

lassen sich wie folgt klassifizieren: 8<br />

• Archivbestände des Schweizerischen B<strong>und</strong>es für Naturschutz (SBN) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

Gesellschaft für Umweltschutz (SGU).<br />

• Zeitschriften <strong>und</strong> Publikationen <strong>der</strong> ausgewählten Umweltorganisationen Rheinaub<strong>und</strong>,<br />

SBN, SGU <strong>und</strong> WWF.<br />

• Die Jahresrückblicke des „Année politique“ <strong>und</strong> die Datenbank des Nationalen Forschungsprogramms<br />

Nr. 11 „Cohésion nationale et changement technologique“. 9<br />

• Zeitungen <strong>und</strong> Flugblätter, wobei ich hauptsächlich auf die entsprechenden Sammlungen<br />

des Schweizerischen Sozialarchivs <strong>und</strong> des Schweizerischen Wirtschaftsarchivs<br />

zurückgegriffen habe.<br />

• Zeitgenössische Publikationen zur Atomenergie- <strong>und</strong> Umweltproblematik.<br />

Zudem führte ich zwei längere Gespräche mit Zeitzeugen: mit Dieter Burckhardt, <strong>der</strong> <strong>von</strong><br />

1959 bis 1987 Zentralsekretär des SBN war, <strong>und</strong> mit Heribert Rausch, <strong>der</strong> 1972/73 Zentralsekretär<br />

<strong>der</strong> SGU war <strong>und</strong> verschiedene Beiträge zur Atomenergie verfasst hat.<br />

Neben dem Quellenstudium arbeitete ich mit Darstellungen, im speziellen zur Geschichte<br />

<strong>der</strong> Atomenergiekontroverse <strong>und</strong> zur neuesten Umweltgeschichte <strong>der</strong> Schweiz. Im folgenden<br />

soll kurz <strong>der</strong> Forschungsstand diskutiert <strong>und</strong> gleichzeitig auf die wichtigsten Publikationen<br />

hingewiesen werden.<br />

Mit den Auseinan<strong>der</strong>setzungen um die Atomkraftwerke in <strong>der</strong> Schweiz haben sich bereits<br />

einige Darstellungen befasst. Das Standardwerk ist Kriesis oben angeführte Studie zur Anti-<br />

AKW-Bewegung, die spätere Publikationen merklich geprägt hat. 10 Die gesamte Literatur ist<br />

durch drei Gewichtungen gekennzeichnet: Erstens konzentrieren sich die meisten Werke auf<br />

die Ereignisse um das geplante AKW Kaiseraugst. Zweitens steht die Frage <strong>der</strong> Mobilisierung<br />

<strong>der</strong> Anti-AKW-Aktivisten <strong>und</strong> -Aktivistinnen im Zentrum. Und drittens liegt ihr zeitli-<br />

7 Die Methode wird in Abschn. 2.2 vorgestellt.<br />

8 Spezielle Aspekte <strong>der</strong> Quellenlage <strong>und</strong> ihre Konsequenzen für die Arbeit werden in Kap. 2 diskutiert.<br />

9 Annexes 1-4. Hg. <strong>von</strong> Favez/Mysyrowicz.<br />

10 Kriesi 1982.

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