Der Nationale Integrationsplan: eine Agenda auf dem Prüfstand
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2 | dreizehn Heft 1 2008 Editorial<br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
lange ist’s her, da waren viele Deutsche selber Migranten/innen. Hunderttausende verließen<br />
vor allem im 19. Jahrhundert ihre Heimat und segelten meistens Richtung USA. Die Integration<br />
ist ihnen dort geglückt, was etwa an der jährlichen Steuben-Parade in New York zu<br />
sehen ist.<br />
Lange wird es aber vermutlich dauern, bis wir hierzulande von geglückter Integration reden<br />
können. Sicherlich wird am 6. November 2008 viel Positives dazu berichtet werden, wenn<br />
die Bundesregierung Zwischenbilanz zum <strong>Nationale</strong>n <strong>Integrationsplan</strong> zieht.<br />
<strong>Der</strong> NIP beschäftigt natürlich auch den Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit. Mehr als<br />
15 Monate sind vergangen, seit der Plan beschlossen wurde. Was hat er gebracht? Wie ging<br />
es mit der Integration weiter? Welche für die Jugendsozialarbeit relevanten Entwicklungen<br />
sind zu verzeichnen?<br />
DREIZEHN hat nachgefragt, zum Beispiel bei Staatsministerin Prof. Maria Böhmer. Oder<br />
bei Kenan Kolat, <strong>dem</strong> Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Deutschland, zu Migrantenselbstorganisationen.<br />
Wir gehen den Fragen nach, inwieweit die Jugendsozialarbeit<br />
Integration fördert und was interkulturelle Öffnung ausmacht. Für das Schul- und Bildungssystem,<br />
dass junge Menschen mit Migrationshintergund benachteiligt, skizziert Professor<br />
Filsinger Verbesserungen.<br />
Weitsichtiges und langfristiges Handeln ist unbestritten notwendig. Die Handlungsspielräume<br />
aber – so ist jedenfalls zu befürchten – werden sich verengen durch die weltweite Finanzkrise.<br />
Allein mit den Abfi ndungen für Banker könnten Riesenschritte in der Integrationspolitik<br />
fi nanziert werden. Leider steht es nicht in der Macht der Jugendsozialarbeit, diese Mittel<br />
entsprechend umzuleiten.<br />
Wir werden weiter in der Bildungs- und Integrationspolitik unseren Einfl uss für die betroffenen<br />
Menschen geltend machen. Um <strong>auf</strong> das Einwanderungsland USA zurückzukommen:<br />
Die Inschrift <strong>auf</strong> der Freiheitsstatue in New York lautet „Kommt alle zu mir: die Müden, die<br />
Armen, die unterdrückten Massen, die es nach freier Luft gelüstet ...!“.<br />
Herzlichst, Ihr Walter Würfel<br />
(Stellvertretender Sprecher Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit)