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AUSGABE 12 | HANNOVER & REGION - Was ist syno-kom?

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ZOO: 5 TAGESTICKETS FÜR 2<br />

GOP: 5 TICKETS FÜR 2<br />

GEORG WILDING<br />

EIN PRINZ AUS <strong>HANNOVER</strong><br />

SPINNEN UND MOLCHE<br />

HELFEN HEILEN<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | <strong>HANNOVER</strong> & <strong>REGION</strong><br />

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Hannover!<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


INHALT / EDITORIAL 03<br />

EDITORIAL<br />

INHALT<br />

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,<br />

es weihnachtet schon sehr. Überall sehen<br />

wir goldene Lichtlein blitzen – nicht nur in<br />

den Tannenspitzen: Festlich beleuchtet zeigen<br />

sich Innenstädte, feierlich geschmückt<br />

die Schaufenster. Ganz zu schweigen von<br />

den Chr<strong>ist</strong>märkten mit ihren verführerischen<br />

Düften von Lebkuchen, Punsch<br />

und Tannengrün. Ü40 möchte Ihnen zwei<br />

Anregungen für eine ganz besondere Einstimmung<br />

auf das Fest geben: den märchenhaften<br />

Weihnachtsmarkt vor der mittelalterlich-romantischen<br />

Altstadtkulisse von Celle und die glitzernde Wunderwelt des hannoverschen<br />

Winter-Zoo.<br />

Gut zur Weihnachtszeit passt auch die märchenhafte, aber gleichwohl<br />

ganz reale Geschichte von Georg Wilding aus Hannover, der<br />

als Prinzenfürst Radali zwischen Sizilien, Wiener Kongress und St.<br />

Petersburg sein Glück gefunden hat. Seine Grabstätte befindet sich<br />

auf dem Gartenfriedhof in Hannover. Und Ü40 stellt Ihnen auch ein<br />

anderes Leben wie aus 1001 Nacht vor : die royale Welt der Beatrice<br />

von Tresckow als Modedesignerin in England.<br />

Wenn Sie weniger an Weihnachten und lieber schon an den nächsten<br />

Urlaub denken, geben wir Ihnen vier völlig unterschiedliche Reisetipps:<br />

Sie können auf der berühmten Hurtigrute per Postschiff eine<br />

Nostalgietour entlang der norwegischen Fjordküste unternehmen.<br />

Oder Sie besuchen eher das pralle Leben im französischen Marseille,<br />

die als europäische Kulturhauptstadt 2013 mehr als 400 Festivalveranstaltungen<br />

anbietet. Schließlich wäre da noch eine orientalische<br />

Reisevariante – der Besuch in Dubai, der Hauptstadt der luxuriösen<br />

Gigantomanie. Oder ein beschaulicher Trip auf der California State<br />

Route 1, dem pazifischen Highway mit Stationen wie San Francisco<br />

und Los Angeles.<br />

Spektakulär <strong>ist</strong> ein Forschungsprojekt der MHH, bei dem es um die Beiträge<br />

von Spinne und Axolotl an der menschlich Gesundheit geht: Nervenreparatur<br />

und künstliche Haut mit Spinnenseide, schnellere Wundheilung<br />

durch den Molch. Ü40 stellt Ihnen Anti-Aging-Methoden zur<br />

Straffung der Haut ab 40 vor – ganz ohne Skalpell. Und natürlich gibt<br />

es wieder die vertraute Mischung aus Terminen, Trends und Tipps.<br />

Auch in dieser Ausgabe finden Sie auf der Seite 34 wieder zwei Gewinnspiele.<br />

Viel Glück dabei!<br />

Die Ü40-Redaktion wünscht Ihnen ein friedliches Weihnachtsfest und<br />

einen gesunden Start ins Neue Jahr. Und natürlich viel Spaß bei der<br />

Lektüre!<br />

Ihre Sybille Nobel-Sagolla<br />

03<br />

04 – 05<br />

06 – 07<br />

08<br />

09<br />

10 – 11<br />

<strong>12</strong><br />

13<br />

14 – 15<br />

16 – 17<br />

17<br />

18 – 19<br />

20 – 21<br />

22<br />

23<br />

24 – 25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

Editorial / Inhalt<br />

<strong>REGION</strong>ALES<br />

Tipps und Trends<br />

H<strong>ist</strong>orische Säle – Zeugnisse von Pomp und Prunk<br />

Prämierte Fotos –„Ganz nah den Menschen“<br />

Vergangene Welten – Kohlestollen und Moorkammer<br />

Fürst Radali – ein Prinz aus Hannover<br />

Winter-Zoo – glitzernde Wunderwelt<br />

Märchenhaft – Weihnachtsmarkt in Celle<br />

GESUNDHEIT<br />

Naturkraft – Spinnen und Molche helfen heilen<br />

Schöne Haut – von Needling und Peeling<br />

Fettgewebe – Fundus für Stammzellen<br />

LIFESTYLE<br />

Royale Mode – wie aus 1001 Nacht<br />

REISE<br />

Hurtigruten – Postschiffe auf Kurs Nord<br />

Dubai – Mega-City am Arabischen Golf<br />

Kulturhauptstadt Marseille – Mega-City am Meer<br />

Highway One – Hitchcock und Hippies<br />

RATGEBER<br />

Servicepoint – im Zeichen steigender Energiepreise<br />

ABF –ab in den Frühling!<br />

Japan-Knigge – Missverständnisse vermeiden<br />

UMWELT + TECHNIK<br />

Sattes Licht – sparsame Straßenleuchten<br />

BAUEN + WOHNEN<br />

LED-Leuchten – kreative Lichtdesigns<br />

Begehbarer Kleiderschrank – das Raumwunder<br />

AUTO + VERKEHR<br />

Luxusautos – drei Modelle zum Träumen<br />

Autokreuzfahrt – unterwegs mit Genuss<br />

SERVICE<br />

Gewinnspiele / Kennen Sie schon... / Impressum<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


04 NICE TO …<br />

NICE TO HEAR<br />

TABU-BRUCH<br />

IM LANDESMUSEUM<br />

In der Gesellschaft spielt sich das menschliche Miteinander auch<br />

jenseits offizieller Gesetze ab: Tabu <strong>ist</strong> dabei das, was als unangemessen<br />

oder gar verboten gilt. <strong>Was</strong> <strong>ist</strong> tatsächlich tabu und<br />

wie wird mit Tabus umgegangen? Im Rahmen seiner Ausstellung<br />

„TABU?! Verborgene Kräfte – Geheimes Wissen“ (Foto) geht<br />

das Landesmuseum Hannover in Talkrunden mit namhaften<br />

Experten einigen gesellschaftlichen Tabus auf den Grund.<br />

• „Deutschland schafft sich ab“: Der Buchautor Theo Sarazin<br />

diskutiert über dieses Themenfeld mit Sozialmin<strong>ist</strong>erin Aygül<br />

Özkan und Soumaya Djemai vom Islamischen Kulturzentrum<br />

Wolfsburg (23. Januar 2013).<br />

• „Depression im Fußball: <strong>Was</strong> hat sich getan?“ Dieser Frage gehen<br />

Markus Miller von Hannover 96, Jan Baßler von der Robert-<br />

Enke-Stiftung und Sportpsychologe Prof. Dr. Andreas Marlovits<br />

nach (18. Februar 2013).<br />

• „Sterbehilfe: Wie weit geht die Selbstbestimmung?“ Dieses<br />

Thema beleuchten der evangelische Theologe Prof. Dr. Reiner<br />

Anselm aus Göttingen und Dr. Thela Wernstedt, MHH. Einen<br />

Einführungsvortrag über den Selbstmord der Lucretia gibt<br />

Hannes Langbein, Kulturreferent der Ev. Kirche in Deutschland<br />

(11. März 2013).<br />

Die Talkrunden beginnen jeweils um 19 Uhr im Landesmuseum;<br />

Eintritt 5 €, erm. 3 €. Vorverkauf im Landesmuseum, in der Tour<strong>ist</strong><br />

Information am Ernst-August-Platz sowie an der Abendkasse.<br />

NICE TO SEE<br />

GÜNTHERSTRASSE –<br />

GALERIE IM VORGARTEN<br />

Zum fünften Mal zeigen sich die Vorgärten in der Güntherstraße/Waldhausen<br />

als künstlerische Freiluftgalerie. Noch<br />

bis zum 27 Januar <strong>ist</strong> dort die Ausstellung „Wintergärten V:<br />

H2O“ zu sehen. 27 Künstler stellen zu diesem Thema Objekte,<br />

Plastiken, Installationen, Videos und Fotos aus: Variationen<br />

des aktuellen Leitmotivs „<strong>Was</strong>serspiele“ der Gartenregion<br />

Hannover – natürlich in freier künstlerischer Interpretation.<br />

Das Spektrum der Arbeiten reicht von der Rückbesinnung<br />

auf das <strong>Was</strong>ser als Ursprung der Zivilisationen (Maja Brockhaus)<br />

bis zum Abschmelzen der Polkappen (Frank Popp) und<br />

tierischen <strong>Was</strong>serläufern (Sina Heffner / siehe Foto). Von der<br />

Sehnsucht nach einem sicheren Hafen (Edin Bajric) bis zur<br />

Tsunami-Trockenübung für den Ernstfall (Dagmar Schmidt).<br />

Von der kritischen Reflexion über das zeitgenössische Nomadentum<br />

der Kreuzfahrer auf den Weltmeeren (Klaus Madlowski)<br />

bis zur <strong>Was</strong>serverschwendung in der Autowaschanlage<br />

(Timm Ulrichs). Von der Pfütze (Uwe Stelter) bis zum Seestück<br />

(Cornelia Urban).<br />

Die Kunstaktion „Wintergärten“ <strong>ist</strong> in Hannover einzigartig,<br />

weil dafür Hauseigentümer in der Güntherstraße ihr privates<br />

Grün zur Verfügung stellen. Außer an Feiertagen bietet der<br />

Verein zur Förderung und Durchführung von Kunstprojekten<br />

jeden Sonntag Führungen an (Treffpunkt Güntherstraße 5,<br />

um <strong>12</strong> Uhr).<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


NICE TO … 05<br />

NICE TO SEE<br />

GOP: ROCK´N ROLL<br />

UND RAT PACK<br />

Den Broadway mal ausgenommen – die besten Varieté-Art<strong>ist</strong>en der<br />

Welt sieht man natürlich im GOP Hannover! Liebenswerte Comedians,<br />

Spitzenart<strong>ist</strong>en und Top-Moderatoren geben sich ein Stelldichein<br />

im einzigen Varieté-Theater Deutschlands, das noch am Originalschauplatz<br />

aus den 1923er Jahren spielt. Seinen besonderen<br />

Ruf will das GOP auch im <strong>kom</strong>menden Jahr wieder bestätigen – mit<br />

Showprogrammen vom Feinsten.<br />

• DIE SPASSMACHER<br />

2013 geht gut los. Gleich zu Anfang sind „Die Spaßmacher“ dran: Die<br />

„lonely husBand“ versprüht vom 8. Januar bis 3. März auch vor ihrem<br />

20. Bühnenjubiläum den Charme einer Boy Band, die einen Clown<br />

gefrühstückt hat. Das art<strong>ist</strong>ische Ensemble badet in Selbstironie und<br />

macht Spaß im besten Sinne – durch ein kleines Augenzwinkern,<br />

clowneske oder <strong>kom</strong>ödiantische Momente oder einfach nur durch<br />

pure Lebensfreude.<br />

• ROCKABILLY RELOADED<br />

Back to the Fiffties: Petticoats und Rock’n Roll mit den rasantesten<br />

Hüftschwüngen beherrschen die Bühne sowie atemberaubende<br />

Akrobatik. Vom 6. März bis 28. April geht um einen Besuch im Rockabilly<br />

Club, wo Max Nix den Ansager mimt. Willi Widder Nix hingegen,<br />

letzter Alleinunterhalter des Clubs, <strong>ist</strong> nur dabei, weil er eine<br />

Frau sucht. Er <strong>ist</strong> Großme<strong>ist</strong>er des Rumba-Rasselns und bajuwarischer<br />

Zungenakrobatik. Der Zuschauer erlebt Hits der Fünfziger – von<br />

Little Richard bis King Elvis.<br />

• SPIRIT<br />

Poetisch, ruhig und trotzdem spektakulär geht es im Mai und Juni zu.<br />

Art<strong>ist</strong>en aus Tansania, Russland und Japan präsentieren mit „Spirit“<br />

ein Programm, das von Abwechslung lebt. Mal zaubert ein Art<strong>ist</strong> aus<br />

ein paar Tropfen Seifenwasser herrlich schillernde Seifenblasen, mal<br />

lässt ein anderer seine leuchtenden JoJos in der Dunkelheit tanzen.<br />

Aber auch klassische Art<strong>ist</strong>ik wie Kontorsion und Akrobatik sind zu<br />

sehen, untermalt von den Klängen verschiedenster Instrumente.<br />

• LOVELY BASTARDS<br />

Drei „Lovely Bastards“ entführen die Zuschauer im Juli und August<br />

auf eine Reise durch Funky Town. Daniel Reinsberg, Andreas Wessels<br />

und Jojo Weiß haben den Ort gefunden, an dem sich „der Groove“<br />

der Metropolen dieser Welt vereint. Dabei wartet das Trio mit art<strong>ist</strong>ischen<br />

Fähigkeiten und charismatischer Comedy auf. Erinnerungen<br />

an Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis jr. – das legendäre<br />

„Rat Pack” – sind nicht zufällig.<br />

• VIVA LAS VEGAS<br />

Die berüchtigtste Spielhölle der Welt – Las Vegas – <strong>ist</strong> vor allem ein<br />

riesiges Entertainmentparadies. Das GOP lädt im September und<br />

Oktober mit „Viva Las Vegas“ zu einer Zeitreise durch die unterschiedlichen<br />

Gesichter dieser glitzernden Vergnügungs-Metropole ein: die<br />

Welt der großen Shows mit grandiosen Entertainern wie Elvis Presley<br />

oder Caterina Valente im Glücksspiel-Eldorado der abgezockten<br />

Pokerspieler. Vor allem gilt: In diesem Programm läuft keiner Gefahr,<br />

seinen letzten Cent zu verspielen.<br />

Blättern Sie doch mal auf Seite 34 zum GOP-Gewinnspiel!<br />

• BACK TO BASE<br />

Hinter dieser neuen Showsensation steht Base Berlin, die Kultstätte<br />

innovativer art<strong>ist</strong>ischer Ausdrucksformen. Shows wie „SOAP“, „Caesar<br />

Twins“, „Made in Germany“ oder der Broadway-Erfolg „Vivace“ stammen<br />

von Base Berlin und zählen zu den Exportschlagern des internationalen<br />

Varietés. Für die neue Show haben Newcomer neue Darbietungen<br />

kreiert. Diese Art<strong>ist</strong>en denken jung, haben ihren eigenen<br />

Stil und schaffen aus Trends der Jugendkultur neue Highlights. Diese<br />

neue Dimension öffnet sich im November/Dezember in Hannover.<br />

www.variete.de<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


06 <strong>REGION</strong><br />

ZEUGNISSE VON<br />

Pomp und Prunk<br />

(DS). H<strong>ist</strong>orische Räume sind Zeitzeugen. Sie zeigen, womit früher gebaut und wie seinerzeit<br />

gelebt wurde. Sie veranschaulichen Stil, Lebensart und Wohlbefinden vergangener Tage –<br />

kurz das, was heute mit „Lifestyle“ bezeichnet wird. Ob Bauhaus oder Biedermeier, Jugendstil<br />

oder Art Déco: Jede Kulturrichtung hat bis heute ihre eigene Faszination bewahrt.<br />

Hannover <strong>ist</strong> mit solchen h<strong>ist</strong>orischen Kleinoden<br />

nicht gerade reichhaltig gesegnet. Aber<br />

Ü40 <strong>ist</strong> den Spuren vergangener Pracht und<br />

Herrlichkeit nachgegangen und zeigt einige<br />

dieser immobilen Schätze.<br />

Es muss nicht gleich ein glanzvoller Festsaal<br />

sein wie der fürstliche Galeriebau in den<br />

Herrenhäuser Gärten, um den Prunk vergangener<br />

Tage zu verdeutlichen. Auch ein<br />

nobles Bürgerzimmer wie der „Salle Nollet“<br />

im heutigen Mercure Hotel am Maschpark<br />

lässt erahnen, welch’ königlichen Lebensstil<br />

auch manche unserer gutsituierten bürgerlichen<br />

Vorfahren gepflegt haben.<br />

Sie können sich von Glanz und Gloria vergangener<br />

Epochen auch persönlich beeindrucken<br />

lassen. Alle gezeigten Beispiele sind<br />

– zumindest nach Anmeldung – zugänglich<br />

und zu besichtigen. Übrigens zählen dazu<br />

neben der Marienburg und den gerade renovierten<br />

Festsälen im Hannover Congress<br />

Centrum (HCC) auch die imposanten Säle im<br />

Neuen Rathaus dazu – der Hodler-, Gobelinund<br />

der Mosaiksaal sowie die Ratsstube.<br />

SALLE NOLLET – DAS GESCHENK<br />

DER WELFEN-KÖNIGIN<br />

Das „Nollet-Zimmer“ stammt mit seiner Einrichtung<br />

direkt von der Marienburg. Es wurde<br />

1890 von der Welfenkönigin Marie dem<br />

Kammersänger Georg Nollet (1842-1915)<br />

zur Einrichtung seiner Wohnung geschenkt.<br />

Den 40 Quadratmeter großen Gunstbeweis<br />

für den umjubelten hannoverschen Bariton<br />

schmücken reichverzierte Schränke, Kachelofen<br />

und Kronleuchter sowie gewaltige<br />

Wandmalereien. Heute dient der denkmalgeschützte<br />

„Salle Nollet“ dem Mercure Hotel<br />

am Maschpark als nobler Veranstaltungsraum<br />

für besondere Gesellschaften mit bis<br />

zu 20 Personen.<br />

www.mercure.com<br />

Das „Nollet-Zimmer“ im 19. Jahrhundert …<br />

… und heute im Mercure Hotel.<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


<strong>REGION</strong> 07<br />

GALERIE HERRENHAUSEN – DER FESTSAAL<br />

Barocke Gärten nach dem damals letzten Schrei aus Frankreich und<br />

ein Schloss mit Nebengebäuden als kurfürstliche Sommerresidenz:<br />

Die Galerie Herrenhausen entstand Ende des 17. Jahrhunderts als<br />

Festsaalbau der Welfen in Herrenhausen. Herzogin Sophie ließ das<br />

langgestreckte Gebäude mit dem imposanten Mittelsaal für ihre<br />

zahlreichen Hofgesellschaften errichten. Das festliche Gemäuer ziert<br />

an den Längsseiten ein Freskenzyklus zur Äneas-Sage. Auch die Stukkaturen<br />

und die Bronze-Marmor-Büsten römischer Kaiser sind italienischen<br />

Ursprungs.<br />

www.herrenhaeuser-gaerten.de<br />

HCC-SÄLE – NEUER GLANZ MIT ALTEM FLAIR<br />

Rechtzeitig zum bevorstehenden 100. Geburtstag im Jahr 2014 erstrahlen<br />

die Gesellschaftssäle des HCC in neuem Glanz mit altem Flair:<br />

der ovale Bonatz Saal mit großzügigem Stuck, glänzendem Parkett<br />

und herrlichem Blick auf den Stadtpark. Dazu der Rote und der Blaue<br />

Saal mit bodentiefen Flügeltüren und Tapeten, die auf Malereien und<br />

ägyptisch anmutende Ornamente der Vergangenheit hinweisen. Die<br />

Sanierung der Prunketage im Bonatz-Bau hat mit dem Einbau modernster<br />

Veranstaltungstechnik 3,6 Millionen Euro gekostet.<br />

www.hcc.de<br />

Die Bibliothek der Königin in der Marienburg.<br />

DIE MARIENBURG – DAS GESCHENK DES KÖNIGS<br />

Sommerresidenz, Jagdschloss, Witwensitz: Die Marienburg im Calenberger<br />

Land, ein Geschenk von Georg V. von Hannover an seine Königin<br />

Marie, zählt zu den bedeutendsten neogotischen Baudenkmälern<br />

Deutschlands. Im „Neuschwanstein des Nordens“ sind prunkvolle<br />

Räume und h<strong>ist</strong>orisches Mobiliar zu sehen. Von der originalen Innenausstattung<br />

aus dem 19. Jahrhundert <strong>ist</strong> unter anderem die prachtvolle<br />

Bibliothek der Königin erhalten. Die Räumlichkeiten des Schlosses<br />

können bei einer knapp einstündigen Führung besichtigt werden.<br />

www.schloss-marienburg.de<br />

INFOS<br />

Kleine Kammer-Kunde<br />

Das Wort „Zimmer“, altdeutsch „zimbar“ bedeutet „hölzernes<br />

Blockwerk“. Das Zimmer war ursprünglich also eine gezimmerte<br />

Stube. War es ein „Gemach“, dann zog man sich hierhin<br />

ins Private zurück. Als Kammer, Kabuff oder Kabäuschen<br />

war es dunkel, eng und klein. Als Kabinett diente es als Hinterzimmer,<br />

beispielsweise für Gespräche in kleinem Kreis bei<br />

Cognac und Zigarre.<br />

Dagegen we<strong>ist</strong> der „Saal“ auf große repräsentative Räumlichkeiten<br />

in Schlössern und Palästen, aber auch Rat- und<br />

Bürgerhäusern hin. Er diente gesellschaftlichen Veranstaltungen<br />

wie Bällen und Festen, Konzerten und Krönungen.<br />

Das Wort stammt aus dem germanischen „salaz“ und bedeutet<br />

Einraumhaus oder Halle. Die französische Sprache hat<br />

dem großen Saal eine kleine Variante beschert: den „Salon“.<br />

Das HCC wartet mit gleich drei h<strong>ist</strong>orischen Sälen für diverse Nutzungen auf.<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


08 <strong>REGION</strong> KULTUR<br />

„GANZ NAH<br />

AN DEN<br />

MENSCHEN“<br />

WELCOME<br />

TO WILLISTON<br />

Taylor hat Glück, er hat einen Job auf einer Plattform (Rig) be<strong>kom</strong>men.<br />

„Welcome to Will<strong>ist</strong>on – Letzte Hoffnung Ölboom“ hat der 29-jährige<br />

Student Kris Finn seine Fotoreportage über den Alltag von Wanderarbeitern<br />

und Tagelöhnern zwischen Ölboom und Armut genannt. Mit<br />

dieser Arbeit hat der in Gronau/Leine geborene Nachwuchsfotograf<br />

den Fotopreis 20<strong>12</strong> der VGH Versicherungen gewonnen: eindrucksvolle<br />

und zum Teil skurrile Bilder, die von Aufgeben und Weitermachen<br />

handeln, von Traum und Albtraum.<br />

Studienrichtung „Fotojournalismus und Dokumentarfotografie“ an<br />

der HsH. Für 20<strong>12</strong> bestimmte die hochkarätig besetzte VGH-Fotopreisjury<br />

aus 36 Beiträgen einstimmig „Will<strong>ist</strong>on“ zum Sieger.<br />

„Kris Finn <strong>ist</strong> einerseits ganz nah an den Menschen und andererseits<br />

behandelt er ein politisch hochrelevantes Thema: die Gier nach Öl“,<br />

fasst Professor Rolf Nobel von der Hochschule Hannover (HsH) das<br />

Juryurteil zusammen. Jurymitglieder wie Anja Jöckel (GEO),<br />

Andreas Trampe (stern), Michael Jung (F.A.Z.) und Michael Thomas<br />

(HAZ) schlossen sich dieser Bewertung an.<br />

Ausstellung bis Ende Januar<br />

Rob, John und Scott zelten nachts an einem See außerhalb von Will<strong>ist</strong>on.<br />

Die Geschichte spielt im US-Bundesstaat North Dakota. Mit 24 Milliarden<br />

Barrel verspricht das Bakken-Ölfeld dort ab Ende 20<strong>12</strong> ergiebiger<br />

zu sein als jedes andere Ölfeld Amerikas. Es sind bereits gut<br />

7.000 Bohrstellen in North Dakota reg<strong>ist</strong>riert, weitere 4.000 sollen<br />

hinzu<strong>kom</strong>men. Das Zentrum des Ölbooms liegt im 14.000-Einwohner-Städtchen<br />

Will<strong>ist</strong>on. Ohne entsprechende Ausbildung, aber mit<br />

dem festen Glauben an den amerikanischen Traum haben sich Tausende<br />

dorthin auf den Weg gemacht. Ihre vage Hoffnung, mit Öl<br />

reich zu werden und ein neues Leben zu beginnen, zerbricht, nachdem<br />

sie merken, dass sie zu spät ge<strong>kom</strong>men sind: Die Jobs im Ölgeschäft<br />

sind mittlerweile rar und bezahlbare Unterkünfte nicht zu<br />

be<strong>kom</strong>men. Die Wanderarbeiter wohnen in Autos oder Zelten.<br />

Der VGH Fotopreis wurde seit 2008 zum fünften Mal vergeben: ein<br />

bundesweit einmaliges Kultursponsoring unter den Fotografen der<br />

Kris Finn studiert im 10. Fachsemester Fotografie an der HsH und<br />

arbeitet mit der Kamera auch für Medien wie die HAZ. Schon in der<br />

Vergangenheit hat er von sich reden gemacht durch Reportagen wie<br />

„Tahrir Square“ – dem Tahrir Platz als Zentrum der arabischen Revolution<br />

(2011); oder „Castor 2010“ – der Konfrontation von Polizei und<br />

Demonstranten beim Atommülltransport durchs Wendland (2010).<br />

Für seine Ölboom-Bilder hat Finn ein Preisgeld von 10.000 Euro gewonnen.<br />

Die sehenswerten Arbeiten sind in einer Ausstellung noch<br />

bis 31. Januar 2013 in der „VGH galerie“ am Schiffgraben 4 täglich 11<br />

bis 17 Uhr zu sehen.<br />

www.vgh.de<br />

Das eigene Auto <strong>ist</strong> Rückzugsort und bietet Privatsphäre für Kris Finn.<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


<strong>REGION</strong> KULTUR 09<br />

VERGANGENE<br />

WELTEN<br />

IN DER <strong>REGION</strong><br />

MUSEEN UND TECHNIK<br />

Hannovers Kulturlandschaft <strong>ist</strong> bunt, vielseitig und vielfach sogar exzellent. Das ganze Jahr über machen mehr als 50 Bühnen in Stadt und<br />

Region Programm, von Schauspielhaus und Staatsoper bis zu Boulevard und Avantgarde. Dazu <strong>kom</strong>men gut zwei Dutzend Museen und Ausstellungshäuser,<br />

die Vergangenes und Gegenwärtiges ebenso zeigen wie manche Visionen von der Zukunft. Die Hannover Marketing und<br />

Tourismus Gesellschaft (HMTG) gibt in zwei neuen Broschüren einen Überblick über Highlights und Standards dieser facettenreichen Kulturwelten.<br />

Vorhang auf! Ü 40 hat für Sie vier ungewöhnliche Museen als Freizeit-Tipp herausgepickt. Übrigens finden Sie noch mehr aktuelle Infos<br />

über alle Bühnen und Museen im Internetportal: www.hannover.de.<br />

GRUBENFAHRT IM KLOSTERSTOLLEN<br />

Wie sieht es unter Tage aus? Welche<br />

Gefahren lauern dort? <strong>Was</strong> tragen Bergleute?<br />

Diesen spannenden Fragen kann man<br />

am besten im Besucherbergwerk Klosterstollen<br />

auf den Grund gehen. Dabei folgen<br />

Sie auf einem Rundgang durch den Zechensaal<br />

den Spuren der Bergleute. Eine Ausstellung<br />

von bergmännischem Gezehe (Werkzeug),<br />

Trachten und Geleucht stimmt Sie auf<br />

eine Grubenfahrt ein. An der Grundstrecke,<br />

wo der Abbau der Kohle einstmals begann,<br />

erfahren sie dann alles Wissenswerte zum<br />

De<strong>ist</strong>erbergbau.<br />

• Klosterstollen Barsinghausen, Hinterkampstraße<br />

6, nach telefonischer Vereinbarung<br />

(05105-51 41 87) ganzjährig montags<br />

bis freitags; Eintritt 8 € p. P.<br />

www.klosterstollen.de<br />

MOORKAMMER IM TORMUSEUM<br />

Kennen Sie das Gefühl, wenn der Boden unter<br />

Ihnen nachgibt? In der „Moorkammer“<br />

des Torfmuseums können Sie es kennenlernen.<br />

Im Dachgeschoss von Schloss Landestrost<br />

be<strong>kom</strong>men Sie auf einprägsame Weise<br />

Informationen über Entstehung, Nutzung<br />

und Schutz der niedersächsischen Hochmoore.<br />

Dort <strong>ist</strong> auch anhand gut erhaltener<br />

Reste eines etwa 2.000 Jahre alten Bohlwegs<br />

die Konservierungsfähigkeit des Moores zu<br />

bewundern. Hölzerne Kultfiguren und<br />

Opfergaben zeugen vom Glauben an<br />

Ge<strong>ist</strong>er und Götter.<br />

• Torfmuseum in Schloss Landestrost,<br />

Schloßstraße 1, Neustadt a. Rbge; Di. Sa. So.<br />

14-17 Uhr, Mi. Do. Fr. 10-<strong>12</strong> Uhr, Eintritt 1,50<br />

€ p. P.<br />

www.torfmuseum-neustadt.de<br />

200 JAHRE LUFTFAHRT MIT RARITÄTEN<br />

Die Ausstellung beginnt mit einem Heißluftballon<br />

aus dem Jahr 1783 – aber die Stars<br />

sind Jagdflugzeuge aus dem zweiten Weltkrieg:<br />

Das Luftfahrt-Museum zeigt das einzige<br />

Exemplar einer Royal Air Force-Spitfire<br />

in einem deutschen Museum, dazu die einzige<br />

Messerschmitt Bf 109 G-2 und die erste<br />

Focke-Wulf Fw 190 A-8 der deutschen Luftwaffe.<br />

Auf 13.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />

sind mehr als 4.500 Exponate zu<br />

sehen, darunter 35 Flugzeuge und 400<br />

Flugzeugmodelle aus 200 Jahren Luftfahrtgeschichte.<br />

• Luftfahrmuseum Laatzen, Ulmer Straße 2,<br />

30880 Laatzen. Öffnungszeiten: Di.-So. 10-<br />

17 Uhr, Eintritt 8 € pro Person.<br />

www.luftfahrtmuseum-hannover.de<br />

KURIOSITÄTEN IM ENERGIEMUSEUM<br />

Ob Glühlampe, Telefon oder Radio – manche<br />

Errungenschaften des Industriezeitalters<br />

hätte es ohne Energie nie gegeben.<br />

Jede Erfindung hat ihre eigene Geschichte<br />

– im Museum für Energiegeschichte(n) werden<br />

sie erzählt. Mehr als 1.000 Kuriositäten<br />

und Klassiker laden auf 700 Quadratmeter<br />

Ausstellungsfläche zu einer Zeitreise durch<br />

die Technikgeschichte ein. Gezeigt werden<br />

Maschinen, mit denen man Blitze erzeugt,<br />

klappernde Handstaubsauger, die auch<br />

Haare trocknen können oder nostalgische<br />

Schlager aus der Musikbox.<br />

• Museum für Energiegeschichte(n) Hannover,<br />

Humboldtstraße 32; Di.-Fr. 9-16 Uhr (außer<br />

Feiertage); Eintritt frei.<br />

www.energiegeschichte.de<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


10 <strong>REGION</strong><br />

GEORG WILDING<br />

UND DIE LIEBE<br />

DER PRINCIPESSA<br />

DIE GESCHICHTE<br />

VOM <strong>HANNOVER</strong>ANER,<br />

DER EIN PRINZ WURDE<br />

Portrait des Prinzen: Georg Wilding, Fürst von Butera Radali.<br />

VON MICHAEL IWAND<br />

Georg Wilding war ein hannoverscher Junge. Als blutjunger mittelloser<br />

Offizier wurde er durch Heirat zum Prinzen, zum Fürsten von Butera<br />

Radali. Beim Wiener Kongress war er als königlicher Gesandter<br />

dabei, als einflussreicher Grande der sizilianischen Hochar<strong>ist</strong>okratie<br />

diente er am Zarenhof zu Sankt Petersburg und am Königshof in Paris.<br />

Georg Wilding war mein Ur-Ur-Urgroßonkel. Hier <strong>ist</strong> seine Geschichte.<br />

Der mit zwei Engeln geschmückte weiße Marmorsarkophag auf dem<br />

Gartenfriedhof trägt auf der offiziellen Orientierungstafel die Grabnummer<br />

28. Die Inschrift lautet: „Hier ruhet die sterbliche Hülle des H.<br />

Georg Wilding – Fürsten von Butera Radali – Königlich Neapolitanischem<br />

Kammerherrn und Gesandten am Kaiserlich Russischen<br />

Hofe. Geboren zu Uelzen den 29. Juni 1790. Gestorben zu Wiesbaden<br />

den 6. September 1841. Dieses Denkmal setzte ihm seine tiefbetrübte<br />

Witwe Barbara, geborene Fürstin Schakowskoj.“<br />

Georg Wilding wurde geboren als Sohn des Königlich Britischen Capitaines<br />

a.D. Ernst Wilding, vormals <strong>12</strong>. Hannoversches Infanterieregiment.<br />

Seine Mutter Henriette Eleonore stammte aus einer angesehenen<br />

hannoverschen Familie. Georg Wilding verbrachte seine Kindheit<br />

in Uelzen, bevor er in Hannover auf Betreiben seines Vaters das Kriegshandwerk<br />

erlernte. Als Kaiser Napoleon 1805 das Kurfürstentum Hannover<br />

an die Preußen abtrat, floh Georg mit seinem Bruder Ernst (*1792)<br />

von den hannoverschen Kasernenhöfen nach England.<br />

Der Vater hatte sie dazu aufgefordert, damit sie dem Dienst in der<br />

verhassten preußischen Armee entgehen konnten. Auch König Georg<br />

III von Großbritannien, Irland und Hannover hatte „seine“ Soldaten<br />

zu den Waffen gerufen. Der Brite war der dritte Monarch aus<br />

dem seit 1714 in Personalunion mit dem britischen Thron verbundenen<br />

Haus Hannover. So dienten die Wildings in der „Kings German<br />

Legion“.<br />

DIE FÜRSORGE DER PRINCIPESSA<br />

18<strong>12</strong> wurde Georg Wilding als Chef einer Schwadron nach Sizilien<br />

verschifft, um die dortige britische Besatzung im Krieg gegen Frankreich<br />

und Napoleons Schwager Marschall Murat zu verstärken, dem<br />

König von Neapel. Das Kommando stand zunächst unter keinem guten<br />

Stern. Erst nach wochenlanger stürmischer Seefahrt erreichte der<br />

Transport Palermo. Kaum an Land, ging Wilding das durch die lange<br />

Seereise verängstigte Pferd durch, stürzte und begrub ihn unter sich.<br />

Schwer verletzt wurde der junge Kommandeur in den nahe gelegenen<br />

Palazzo Butera gebracht – und dort von der Fürstin persönlich<br />

betreut und fürsorglich gepflegt.<br />

Von nun an wendete sich das Schicksal des jungen Soldaten. Principessa<br />

Caterina di Butera, mit 44 Jahren doppelt so alt wie Georg, aber<br />

noch immer sehr schön und gerade erst verwitwet, entbrannte für<br />

ihren Schützling. Schön, männlich und stark war er – und bald ebenfalls<br />

unsterblich verliebt. Als aus der „amour fou“ ein Bund fürs Leben<br />

werden sollte, quittierte Wilding den Dienst. Noch im gleichen Jahr<br />

traten die Fürstin und der junge Leutnant vor den Altar.<br />

DIE KARRIERE DES PRINCIPE<br />

Schutzpatron: Michael Iwand am Grab seines Ur-Ur-Urgroßonkels.<br />

Mit der Heirat wurde Georg Wilding zum Prinzen. Mit allerhöchstem<br />

Dekret des Königs war er nun „Don Giorgio Principe di Butera e di Radali“,<br />

Besitzer von rund 40.000 Hektar sizilianischer Ländereien und Herr<br />

von sieben Schlössern. Er erhielt die Würde eines Kammerherrn und<br />

war als Min<strong>ist</strong>er persönlicher Berater von König Ferdinand und Königin<br />

Maria Carolin von Neapel-Sizilien – einer Schwester der während der<br />

Revolution hingerichteten Königin Marie Antoinette von Frankreich.<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


<strong>REGION</strong> 11<br />

SCHUTZPATRON<br />

DES PRINZENGRABES<br />

Prächtig: Einige Prachtuniformen des „Principe di Radali“ hütet Michael Iwand.<br />

Der in Dresden geborene und in Kiel<br />

aufgewachsene Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler<br />

Dr. rer. pol. Dr. phil. Wolf<br />

Michael Iwand kam 1990 nach Hannover.<br />

Hier übernahm der Unternehmensberater<br />

und dreimalige Admiral´s<br />

Cup-Gewinner das neu geschaffene<br />

Umweltmanagement der TUI. Als erster<br />

Umweltbeauftragter eines Reiseunternehmens<br />

beschäftigte er sich mit ökologischen<br />

Folgen des Massentourismus.<br />

2008 schied er bei der TUI aus und lebt<br />

heute in einem Herrenhaus in der Nähe<br />

von Kiel. Iwand <strong>ist</strong> für die Familie der<br />

Wildings der „Schutzpatron“ des Grabes<br />

von „Don Giorgio“ auf dem Gartenfriedhof.<br />

Seine Großmutter war eine der drei<br />

Töchter von Graf Ernst, dem letzten<br />

„Principe di Radali“.<br />

„Il Principe“ wurde er mit großer Bewunderung<br />

in seiner Familie genannt, oder auch<br />

einfach „Don Giorgio“. Im Beisein der Majestäten<br />

durfte er als Zeichen seiner Würde seine<br />

Kopfbedeckung aufbehalten. Er war jetzt<br />

ein Grande erster Klasse, in seiner neuen Welt<br />

im tiefsten Süden Europas akzeptiert und respektiert.<br />

Klug war der „Principe“, ausgestattet<br />

mit überragendem politischen Instinkt für<br />

das Nützliche und Machbare. Und er war seinem<br />

König gegenüber bedingungslos loyal.<br />

Ein Chevalier auf dem internationalen politischen<br />

Parkett und in den Salons, treu und fürsorglich<br />

zu seiner Frau und seiner Familie,<br />

auch zu seiner Mutter in Hannover.<br />

König Ferdinand hatte Großes mit ihm vor.<br />

Nach der Niederlage Napoleons schickte er<br />

„Don Giorgio“ zunächst als königlich-neapolitanischen<br />

Gesandten zum Wiener Kongress.<br />

Dort saß der Hannoveraner 1814 mit<br />

den Delegationen der Staaten und Mächte<br />

mit am Tisch, als die politische Landkarte<br />

des alten Europa neu geordnet wurde.<br />

Schnell war er ein Vertrauter des Fürsten<br />

Metternich am österreichischen Kaiserhof.<br />

Er begleitete König Ferdinand 1820 zum<br />

Monarchenkongress nach Troppau<br />

(Opava), vertrat ihn 1826 bei<br />

der Krönung des Zaren Nikolaus<br />

in Moskau, wurde ab 1831 außerordentlicher<br />

Botschafter in Paris<br />

und später neapolitanischer Gesandter<br />

am Zarenhof zu St. Petersburg.<br />

1824 seine Caterina verstorben. Der unglückliche<br />

Witwer trauerte zehn Jahre. Dann<br />

heiratete er die russische Prinzessin Barbara<br />

Schakowskoj. Kennengelernt hatte er sie in<br />

Paris. Lebenslustig war sie und ebenfalls<br />

märchenhaft reich durch ihre sibirischen Silberminen.<br />

Als Wilding 1841 starb, war sie<br />

untröstlich und setzte ihm das Denkmal auf<br />

dem Gartenfriedhof.<br />

GOETHE BESUCHT DEN PALAZZO<br />

Nach dem Tod Georgs wurde der Fürstentitel<br />

seinem jüngeren Bruder Ernst verliehen.<br />

Der wurde vom König von Sachsen überdies<br />

zum Grafen Wilding von Königsbrück<br />

erhoben. Verheiratet war er mit der schönen<br />

Hannoveranerin Marianne Gruner. Ihre<br />

beiden Söhne Georg und August waren<br />

besonders ihrem hannoverschen Onkel<br />

August Kestner verbunden: Jener Kestner,<br />

dessen Mutter Charlotte, geb. Buff, als unglückliche<br />

Liebe „Lotte“ den großen deutschen<br />

Dichter Goethe zu den „Leiden des<br />

jungen Werther“ inspiriert hatte – und der<br />

als genialer Kunstsammler zum Begründer<br />

des „Museum August Kestner“ in Hannover<br />

wurde. Auch Charlottes Grab (Nr. 29) befindet<br />

sich auch auf dem Gartenfriedhof,<br />

kaum 20 Meter von Wildings letzter Ruhestätte<br />

entfernt<br />

August Kestner war Gesandter Hannovers<br />

beim Heiligen Stuhl in Rom. Er besuchte<br />

häufig seinen fürstlichen Vetter Georg Wilding<br />

im Palazzo Butera, einem imponierenden<br />

Palast an der Uferpromenade Palermos<br />

und heute eines der wichtigsten<br />

Baudenkmale Siziliens. Auch Goethe hatte<br />

dort während seiner italienischen Reise Station<br />

gemacht, später dann sogar Kaiser Wilhelm<br />

II. während eines Urlaubs. 1963 diente<br />

der Palazzo Regisseur Luchino Visconti als<br />

großartige Kulisse für seinen Filmklassiker<br />

„Der Leopard“.<br />

Der Fürstentitel „Principe di Radali“ war per<br />

königlichem Dekret nur in der männlichen<br />

direkten Nach<strong>kom</strong>menschaft vererblich. Der<br />

letzte Prinz, mein Urgroßvater Ernst Graf Wilding<br />

von Königsbrück, Principe di Radali,<br />

hatte drei Töchter, aber keinen Sohn... Mit<br />

ihm erlosch 1952 der Prinzentitel nach drei<br />

Generationen.<br />

Doch während Wilding Karriere an<br />

den Höfen Europas machte, war<br />

nach zwölf erfüllten Ehejahren<br />

Der malerische Palazzo Butera an der Promenade Palermos.<br />

Prunkvoll: der Festsaal des Palazzo Butera.<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


<strong>12</strong> <strong>REGION</strong> FREIZEIT<br />

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GLITZERNDE<br />

WUNDERWELT<br />

IM WINTER-ZOO<br />

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Ein zugefrorener Dorfteich zwischen idyllischen Fachwerkhäusern,<br />

romantischer Lichterzauber, der Duft von gebrannten Mandeln und<br />

Glühwein: Der Erlebnis-Zoo Hannover hat sich mit weihnachtlicher<br />

Einstimmung zu einer glitzernden Wunderwelt verwandelt.<br />

Noch bis zum 6. Januar 2013 präsentieren sich die Erlebniswelten<br />

„Meyers Hof“ und „Mullewapp“ – mit Unterstützung von E.ON Avacon –<br />

als weiß-buntes Winterland mit Rodelbahnen und Schlittschuhteich,<br />

mit Winterdorf, Glühweingarten und Weihnachtsmann. Die alten<br />

Fachwerkhäuser sind weihnachtlich geschmückt, urige Weihnachtshütten<br />

zaubern Adventsstimmung, Schnee liegt an den Wegen. Mit<br />

Einbruch der Dunkelheit wird der Winter-Zoo von einem Lichtermeer<br />

der besonderen Art erleuchtet.<br />

Rodelspaß für Kleine und Große<br />

Drei rasante Rodelbahnen, zwei Schlittschuhbahnen und drei nostalgische<br />

Kinderkarussells mit „Mini-Riesenrad“ für die Kleinen und Eisstockschießen:<br />

All das gehört zum Winter-Zoo und sorgt für beste<br />

Winter-Laune. Natürlich gibt es auch wieder die beliebte Kinder-<br />

Rodelbahn, auf der die kleinen Schneefreunde mit „Snowglidern“<br />

(also Po-Rutschern) den Hang in „Mullewapp“ hinab sausen können.<br />

Übrigens: Rodeln und Schlittschuh laufen sind im Eintrittspreis<br />

inbegriffen.<br />

Winter-Zoo auch in Yukon Bay<br />

Winter-Zoo auch in der kanadischen Wildnis: Vom 22. Dezember bis<br />

zum 6. Januar präsentiert sich die Erlebniswelt „Yukon Bay“ abends<br />

mit herrlich kunterbunt kanadischem Weihnachtsflair. Ab 16 Uhr<br />

führt der Weg nach Kanada vom weihnachtlichen „Mullewapp“ durch<br />

das illuminierte „Outback“ und den festlich bunten indischen<br />

„Dschungelpalast“ zu „Yukon Bay by night“.<br />

TIPPS & INFOS<br />

• Die Tiere sind täglich von 10 bis 16 Uhr zu sehen. Der Winter-Zoo<br />

mit den Rodelbahnen, der Schlittschuhbahn und den<br />

Kinderkarussells auf „Meyers Hof“ und in „Mullewapp“ bleibt jedoch<br />

bis 19 Uhr weiter geöffnet. Der Eingang zum Winter-Zoo<br />

führt durch den Zoo-Eingang.<br />

• Heiligabend und Silvester sind Zoo und Winter-Zoo von 10<br />

bis 14 Uhr geöffnet; am 25./26. Dezember sind die Attraktionen<br />

auf „Meyers Hof“ und in „Yukon Bay“ bis 18 Uhr geöffnet.<br />

• Tagesticket für Zoo und Winter-Zoo: Kinder unter 3 Jahren<br />

frei, 3-5 Jahre 10 €, 6-17 Jahre 13 €, Erwachsene 16 €.<br />

• Buchbar sind verschiedene Aktionspakete wie „Waldemars<br />

Schlitterpartie“ mit Eisstockschießen, Glühwein/Kinderpunsch<br />

ab zehn Personen zu Pauschalpreisen ab 245 € sowie Weihnachtsfeiern<br />

in ungewöhnlicher Kulisse.<br />

Blättern Sie doch mal auf Seite 34 zum Zoo-Gewinnspiel!<br />

www.zoo-hannover.de<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


<strong>REGION</strong> FREIZEIT 13<br />

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WEIHNACHTS-<br />

MÄRCHEN IN CELLE<br />

Wenn durch h<strong>ist</strong>orische Gassen der Duft von Lebkuchen, Punsch und<br />

Tannengrün zieht und alles in festlicher Beleuchtung erstrahlt: Dann<br />

wird ein Weihnachtsmärchen wahr. Celle verzaubert Besucher wieder<br />

mit einem der schönsten Weihnachtsmärkte Niedersachsens. Lassen Sie<br />

sich verzaubern und erleben Sie Romantik pur vor der mittelalterlichen<br />

Kulisse von Europas größtem geschlossenem Fachwerkensemble.<br />

<br />

<br />

Erstmals in diesem Jahr wird sich der Weihnachtsmarkt auch in Celles<br />

guter Stube präsentieren, der h<strong>ist</strong>orischen Stechbahn. Dort wird ein<br />

Winterwäldchen mit stimmungsvollen Dekorationen, Zauberei, Märchenerzählungen<br />

und Musik auf Weihnachten einstimmen. Glühwein,<br />

Maronen und Schmalzkuchen machen Lust auf Gaumengenüsse.<br />

Drumherum zeigen traditionelle Handwerker wie Seiler, Glasbläser,<br />

Silberschmied und Puppenschnitzer ihre Fertigkeiten. Kerzenzieher<br />

und Steinschleifer laden zum Mitmachen ein. In der Innenstadt versprechen<br />

mehr als 80 Stände Abwechslung beim Bummeln, Schauen<br />

und Shoppen. In liebevoll geschmückten Holzhäusern werden neben<br />

Weihnachtskugeln und Lichterbögen auch Holzspielzeug, handgefertigte<br />

Bienenwachskerzen und wärmendes Lammfell angeboten.<br />

Wer das vorweihnachtliche Treiben aus besonderer Perspektive genießen<br />

will, den nimmt der Celle-Tourismus an die Hand: „Heini Schnökerfatt,<br />

der Moppenonkel“ zeigt bei der einstündigen Kostüm-Stadtführung<br />

(9./16./23./ 27. Dez.) „Unverzagt über´n Weihnachtsmarkt“ die<br />

Schönheiten der beleuchteten Straßen und Gassen. Kosten: 7 €.<br />

FÜRSTENGESCHICHTEN AUS DEM SCHLOSS<br />

Zum Besuch des Celler Weihnachtsmarkts<br />

gehört auch ein unterhaltsamer<br />

Blick in die Geschichte der fürstlichen<br />

Residenzstadt Celle – ein Besuch im<br />

Schloss. Sonnabends gibt es dazu einstündige<br />

Themenführungen mit kostümierten<br />

Höflingen (Foto) nach dem Motto<br />

„Zwischen Mittag und Kaffee“.<br />

Da berichtet dann Hofdame Henriette de Wilckenbourg über kalte<br />

Füße und schlechte Zähne, den Gebrauch des Busenfreundes und<br />

die wärmende Wirkung von Schokolade am herzoglichen Hof anno<br />

1690 (15.<strong>12</strong>.). Oder Kammerdiener Ernst entführt zu Plaudereien<br />

über Liebe und Leid, Politik und Skandale, Sitten und Gebräuche<br />

(22.<strong>12</strong>.). Oder es geht um die deutsch-britische Herrschergeschichte,<br />

den Erfinder des Fußballs und warum Hannover 96 heute doch nicht<br />

in der Premier League spielt (29.<strong>12</strong>.). Bonbon: Die spritzige Familienführung<br />

„Barock – Baröckchen“ durch das Residenzmuseum beantwortet<br />

Fragen wie: Wer lebte im Celler Schloss? Wie funktioniert eine<br />

Flohfalle? Hat man sich früher gewaschen? Die Schlossführungen<br />

um 14.30 Uhr kosten 8 €, Anmeldung empfohlen: Tel. 05141 – <strong>12</strong>-373.<br />

TIPPS & INFOS<br />

• Der Celler Weihnachtsmarkt <strong>ist</strong> mit Ausnahme am Heiligabend<br />

bis 27. Dezember geöffnet (Mo-Fr 11-20 Uhr, Sa 10.30-21<br />

Uhr, So 11-20 Uhr). Während der Feiertage (25./26.<strong>12</strong>.) 13 bis 20<br />

Uhr.<br />

• Am 1. Weihnachtstag <strong>ist</strong> das Celler Schloss, am 2. Feiertag sind das<br />

Bomann-Museum und das Kunstmuseum (11 bis 17 Uhr) geöffnet.<br />

• Fürstlich residieren können Übernachtungsgäste im Fünf-<br />

Sterne-Hotel Fürstenhof: 99 Euro p.P. kostet das Classique-Doppelzimmer<br />

inkl. Frühstück und zwei-Gänge-Menü in der Taverna<br />

& Trattoria Palio.<br />

www.celle-tourismus.de<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


14 GESUNDHEIT<br />

DIE GEHEIMNISSVOLLE KRAFT VON<br />

MOLCH UND SPINNE<br />

MHH-FORSCHER LERNEN VON DER NATUR<br />

(<strong>syno</strong>). Der Werkstoffkasten der Natur <strong>ist</strong><br />

unerschöpflich. Deshalb werden häufig aus<br />

Visionen Forschungsergebnisse. So arbeiten<br />

Forscher an der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover (MHH) äußerst erfolgreich daran,<br />

mit Spinnenseide Nerven zu reparieren oder<br />

künstliche Haut zu züchten. Und ein kleiner<br />

Molch, das Axolotl, hilft dabei, menschliche<br />

Wundheilung zu beschleunigen.<br />

Schon früher hatten Forscherinnen am<br />

MHH-Labor für Regenerationsbiologie herausgefunden,<br />

dass sich Spinnenseide bei<br />

stark blutenden Wunden hervorragend als<br />

natürliches mikrochirurgisches Nahtmaterial<br />

eignet. Immerhin sind die Fäden 2,5 Mal<br />

reißfester als Nylon und zudem deutlich<br />

elastischer. Zumindest in Tierversuchen mit<br />

Schafen war es zudem gelungen, mit Spinnenseide<br />

Nervendefekte so zu überbrücken,<br />

dass Beweglichkeit und Empfinden teilweise<br />

wieder hergestellt werden konnten.<br />

KUNSTHAUT AUS SPINNENSEIDE<br />

Nun hat die Medizintechnik ein neues<br />

Aufgabenfeld für die Seidenstränge der<br />

„Goldenen Radnetzspinne“ (Nephila clavipes)<br />

aus Tansania gefunden. In ihrer Doktorarbeit<br />

im Spidersilk Laboratory an der<br />

Klinik für Plastische Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

hat sich Hanna Wendt<br />

unter Leitung von Prof. Dr. Peter Vogt damit<br />

beschäftigt, wie Spinnenseide zum<br />

Schlüssel für die Züchtung von künstlicher<br />

Haut werden kann: Dann nämlich wäre sie<br />

geeignet, chronische Wunden und Verbrennungen<br />

zu heilen.<br />

Mit ihren mechanischen und biologischen<br />

Eigenschaften sei die Seide den Aufgaben<br />

der Haut „bestens gewachsen“, sagt Forscherin<br />

Wendt: „Sie <strong>ist</strong> sehr stark, trotzdem dehnbar<br />

und wird vom menschlichen Körper<br />

toleriert.“ Dass sei deutlich mehr, als andere<br />

Materialien bei der Züchtung künstlicher<br />

Haut le<strong>ist</strong>en können.<br />

400 METER IN 15 MINUTEN<br />

Die Seide wird durch „Melken“ der Spinnentiere<br />

gewonnen. Dabei wendet die Wissenschaftlerin<br />

einen Trick an. Sie benutzt den<br />

sogenannten Haltefaden der Spinnen, des-<br />

Forscherin Hanna Wendt (Foto oben) und Biologin Sarah Strauß im Spinnenfütterraum suchen nach Wegen, aus Spinnenseide künstliche Haut zu züchten.<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


GESUNDHEIT 15<br />

sen Produktion die Tiere nicht kontrollieren können. Durch leichtes<br />

Ziehen wird das aus mehreren Einzelsträngen bestehende und damit<br />

besonders feste Material auf einen Edelstahlrahmen von einem Quadratzentimeter<br />

Größe aufgespult. Pro Spinne lässt sich so in 10 bis 15<br />

Minuten Melkzeit ein Strang von bis zu 400 Meter Länge aufwickeln.<br />

Auf dem Stahlrahmen wird nun mit dem Spinnenstrang eine Fläche<br />

aus kleinen Maschen gebildet. Wenn Wendt auf dieses Geflecht Hautzellen<br />

aufträgt, sie mit Nährstoffen, Wärme und Luft versorgt, dann<br />

können daraus zwei übereinanderliegende gewebeähnliche Hautschichten<br />

entstehen: hornbildende Zellen (Keratinozyten) wachsen<br />

zu einer Oberhaut (Epidermis) heran, darunter bildet sich mit einem<br />

Bindegewebe (Fibroblasten) eine weitere Hautschicht (Dermis). Nun<br />

müssen Tierversuche zeigen, wie gut dieser Ersatz anwächst.<br />

AXOLOTL: SEINE ORGANE WACHSEN NACH<br />

Bioregeneration Center (AMBC) Niedersachsen. „Das AMBC <strong>ist</strong> eins<br />

der größten und modernsten Zentren auf dem Gebiet der Regenerationswissenschaft,<br />

das an dem Molch forscht“ sagt Klinikdirektor<br />

Prof. Vogt. Zum Team gehören Biologen, Ärzte mit mikrochirurgischer<br />

Ausbildung und veterinärmedizinische-technische<br />

Ass<strong>ist</strong>enten.<br />

Mit molekularbiologischen Methoden erforschen die Wissenschaftler<br />

entwicklungsbiologische Prozesse und ermitteln die<br />

aktiven Gene, um die Wundheilungsfähigkeit des Lurchs zu verstehen.<br />

In sorgfältigen computergestützten Analysen wird der<br />

Vergleich zum Menschen möglich. „Wir legen großen Wert darauf,<br />

die Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen zu können“,<br />

sagt Dr. Reimers-Fadhlaoui.<br />

Dabei müssen zunächst Wirkmoleküle identifiziert werden, die<br />

eine Anwendungsmöglichkeit im klinischen Alltag versprechen.<br />

Dazu gehört ein Enzym, die inzwischen entdeckte epidermale<br />

Lipoxygenase des Axolotls – die AmbLOXe. Diese spielen eine<br />

wichtige Rolle bei entzündlichen Prozessen, greifen aber auch in<br />

grundlegende Zellfunktionen wie Zellteilung und Migrationsverhalten<br />

ein.<br />

Goldalbino Axolotl<br />

Axolotl wildtyp<br />

Eine völlig andere Hilfestellung bei der menschlichen Wundbehandlung<br />

könnte ein kleiner Molch le<strong>ist</strong>en – der Axolotl (Ambystoma mexicanum).<br />

Das knapp 30 Zentimeter große „<strong>Was</strong>sermonster“, so die<br />

Übersetzung des seltsamen, aus der Aztekensprache stammenden<br />

Namens, zeichnet eine unschätzbare Fähigkeit aus: Es kann verlorengegangene<br />

Gliedmaßen, Organe und sogar Teile des Gehirns wieder<br />

herstellen. Zumindest am eigenen Körper.<br />

Seit mehr als zweihundert Jahren beobachten Wissenschaftler und<br />

Ärzte fasziniert diese Regenerationsle<strong>ist</strong>ung der Amphibien, versuchen<br />

sie zu verstehen und für den Menschen nutzbar zu machen.<br />

Auch Dr. Kerstin Reimers-Fadhlaoui und Chr<strong>ist</strong>ina Allmeling aus der<br />

MHH-Klinik für Plastische-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

erforschen neue Behandlungsmethoden für die Wundheilung am<br />

Molch Axolotl.<br />

Die Forscher wollen verstehen, was das Regenerationsvermögen der<br />

Lurche ausmacht und wie ihre Wundheilungsprozesse ablaufen. Mit dem<br />

Modellorganismus des Axolotl sollen neue Behandlungsmöglichkeiten<br />

für Patienten mit schweren Verletzungen entwickelt werden. Die Daten<br />

werden in internationale Datenbanken wie der GenBank eingepflegt, um<br />

die Kooperation mit anderen Arbeitsgruppen zu ermöglichen.<br />

WO LIEGT DAS GEHEIMNIS DES MOLCHS?<br />

Gemeinsam mit dem MHH-Institut für Versuchstierkunde gründeten<br />

die Wissenschaftlerinnen 2010 das Ambystoma Mexicanum<br />

WUNDHEILUNG MIT AMBLOXE<br />

Es zeigte sich, dass die AmbLOXe den Verlauf von Heilungen<br />

günstig beeinflussen kann. Nicht nur in verschiedenen In-Vitro-<br />

Modellen kam es zu einem schnelleren Wundverschluss, also<br />

bei Versuchen mit kultiviertem Fleisch. Auch im lebenden Organismus<br />

(in vivo) konnte beobachtet werden, dass sich Rückenhautwunden<br />

von Mäusen, die mit AmbLOXe behandelt wurden,<br />

deutlich schneller schlossen als bei den Kontrollgruppen ohne<br />

AmbLOXe.<br />

Das Axolotl stammt ursprünglich aus Mexiko. Allerdings <strong>ist</strong> die<br />

Art mittlerweile vom Aussterben bedroht. Die Sicherung des<br />

Überlebens der Tiere durch artgerechte Haltung, Pflege und<br />

Zucht in Hannover bedeutet einerseits einen wertvollen Beitrag<br />

zur Arterhaltung. Denn inzwischen <strong>ist</strong> das AMBC auch immer<br />

häufiger Ansprechpartner für Tierärzte, die sich um den Erhalt<br />

des Axolotl bemühen. Gleichzeitig wird mit dieser Arbeit aber<br />

auch eine sehr wichtige Ressource für die biomedizinische<br />

Forschung gesichert.<br />

www.mh-hannover.de<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


16 GESUNDHEIT<br />

GLATTE, SCHÖNE HAUT<br />

– OHNE SKALPELL?<br />

VON NEEDLING UND PEELING BIS ZUM EIGENFETT<br />

Dr. Pejman Boorboor, Belegarzt<br />

in der Klinik am Aegi in Hannover,<br />

stammt aus Persien, hat an<br />

der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover und in Südafrika studiert<br />

und <strong>ist</strong> Facharzt für Plastische<br />

und Ästhetische Chirurgie.<br />

Spezialisiert hat er sich<br />

auch auf Faltenbehandlungen.<br />

Seine Tipps für Ü40-Leser reichen<br />

vom Medical Needling bis<br />

zur Eigenfettinjektion.<br />

• ANTI AGING<br />

Ein frisches, dynamisches Aussehen<br />

spielt nicht nur im Beruf<br />

eine wichtige Rolle. Sich wohl<br />

fühlen, mit sich im Gleichgewicht<br />

sein – das hängt auch<br />

mit dem äußeren Erscheinungsbild<br />

zusammen und <strong>ist</strong><br />

heutzutage wichtiger denn je.<br />

Das Gesicht gilt schließlich als<br />

Spiegel der Seele. Wer also<br />

beim Blick in den Spiegel nicht<br />

mehr glücklich <strong>ist</strong>, sollte einen<br />

erfahrenen Facharzt aufsuchen.<br />

„Wichtig: Man sollte diesen<br />

Schritt nur für sich tun –<br />

und nicht für den Partner oder<br />

andere“, so Dr. Boorboor.<br />

VON SYBILLE NOBEL-SAGOLLA<br />

Frauen ab 40, aber auch Männer, kennen das Gefühl:<br />

Man blickt morgens in den Spiegel und sieht<br />

ganz schön „zerknittert“ aus. Tiefe Mimik-Falten<br />

haben sich eingraben, feine Fältchen zeichnen die<br />

Oberlippe, einst straffe Wangen haben sich in alterstypische<br />

Hängebäckchen verwandelt. Auch<br />

die teuerste Kosmetikbehandlung bleibt da zume<strong>ist</strong><br />

wirkungslos. <strong>Was</strong> tun – ohne sich gleich unters<br />

Messer zu legen?<br />

• CHEMISCHES PEELING<br />

Beim chemischen Peeling werden<br />

Fruchtsäuren oder Substanzen<br />

wie Trichloressigsäure<br />

(TCA) aufgetragen. Die üblichen<br />

Peel-Lösungen sind für den Organismus<br />

ungefährlich, da sie<br />

nicht vom Körper aufgenommen<br />

werden. Je nach Konzentration<br />

dringt das Mittel unterschiedlich<br />

tief in die oberen<br />

Hautschichten ein, führt zum<br />

Ablösen alter Hornschichten<br />

und regt die Regeneration der<br />

Oberhaut an. In der darunterliegenden<br />

Lederhaut werden<br />

durch den Reiz vermehrt wichtige<br />

Bausubstanzen der Haut<br />

wie Kollagene und Elastin gebildet.<br />

Es <strong>kom</strong>mt durch Neustrukturierung<br />

und höhere <strong>Was</strong>ser-<br />

Aufnahmefähigkeit zu einer<br />

Vitalisierung der Haut und zu<br />

einem glatteren Aussehen. Bei<br />

den tieferen Peelings sollte aufgrund<br />

des größeren Abschäleffektes<br />

ein einwöchiger Urlaub<br />

geplant werden. Wichtig sind<br />

UV-Schutz und die Anwendung<br />

vitaminhaltiger und pigmentregulierender<br />

Cremes.<br />

• MEDICAL NEEDLING<br />

Dieses minimal invasive Verfahren<br />

<strong>ist</strong> besonders für die<br />

beginnende Hautalterung mit<br />

Vitalitätsverlust, Grobporigkeit<br />

und feinen Falten geeignet.<br />

Needling (englisch: Nadeln)<br />

fördert die<br />

Selbsterneuerung der Haut<br />

und bewirkt somit eine Verbesserung<br />

der Struktur, ohne dabei die Haut signifikant zu verletzen.<br />

Ein nadelbesetzter Roller wird unter kontrolliertem Druck<br />

über das zu behandelnde Areal gefahren und erzeugt Tausende<br />

von Mikrowunden in der Lederhaut. So wird die Kollagenneubildung<br />

angeregt und eine verbesserte Hautqualität erreicht. Das<br />

Verfahren eignet sich auch für sonnengeschädigte Haut, Falten,<br />

Akne- oder Brandnarben, Schwangerschaftsstreifen und Hyperpigmentierung.<br />

• FALTENUNTERSPRITZUNG<br />

Die optimale Therapie behandelt<br />

Falten, ohne die natürliche<br />

Mimik zu beeinträchtigen. Falten<br />

im oberen Gesichtsdrittel<br />

entstehen vorwiegend durch<br />

Muskelkontraktionen. Dazu gehören<br />

die Zornesfalte, die Stirnoder<br />

Denkerfalten und die<br />

Lachfalten an den Augenrändern.<br />

Hier kann Botulinumtoxin A (bekannt als Botox) helfen, die<br />

Muskeln durch gezielte Injektionen für 3 bis 5 Monate zu entspannen.<br />

Langfr<strong>ist</strong>ig wird durch Botox ein tieferes Einprägen der Falten in<br />

die Haut verhindert.<br />

In den unteren Gesichtsregionen entstehen Nasolabial- oder Marionettenfalten<br />

überwiegend durch ein Nachlassen der Hautelastizität.<br />

Hier sollte Botox nicht angewandt werden, sondern Füllsubstanzen<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


GESUNDHEIT 17<br />

Wichtig <strong>ist</strong>, dass nicht alle Mimikfalten mit Botox behandelt werden können. Botox <strong>ist</strong> ideal für muskulär bedingte Falten, z.B. Zornesfalten. Gewebefüller<br />

wie Hyaluronsäure sind eher geeignet für Falten um die Lippen und für Aufpolsterungen.<br />

wie Hyaluronsäure. Der naturidentische Stoff wird direkt unter die<br />

Falte gespritzt und kann tiefe Falten sogar <strong>kom</strong>plett glätten. Die Wirkdauer<br />

beträgt sechs bis zwölf Monate.<br />

• EIGENFETT IMMER BELIEBTER<br />

Zunehmend beliebter als Injektionsmittel wird Eigenfett. Eine Fetttransplantation<br />

(Lipotransfer, Lipofilling) <strong>ist</strong> biologisch exzellent verträglich<br />

und bietet einen lang anhaltenden Fülleffekt. Eigenfett kann<br />

am gesamten Körper für Korrekturen eingesetzt werden, sogar zur<br />

Brustvergrößerung. Einziger Nachteil dieser Methode <strong>ist</strong>, dass ein Teil<br />

des transferierten Fettes (etwa ein Drittel) nach einigen Monaten<br />

abgebaut wird. Deshalb muss zunächst eine Überkorrektur erfolgen.<br />

Überschüssiges Fettgewebe kann vom Bauch, der Oberschenkelinnenseite<br />

oder jeder anderen Region schonend entnommen werden.<br />

Durch Zentrifugierung wird das Eigenfett aufbereitet und in steriler<br />

Form als unbedenkliches Eigengewebe mit speziellen Kanülen zum<br />

Auffüllen verwendet. Eine Faltenkorrektur dauert ein bis zwei<br />

Stunden und wird zume<strong>ist</strong> in Lokalanästhesie oder Dämmerschlaf<br />

durchgeführt. Weitere Informationen erhalten Sie unter Telefon:<br />

0511 – 235 82 13. www.dr-boorboor.de<br />

www.klinik-am-aegi.de<br />

FETTPÖLSTERCHEN HELFEN HEILEN<br />

AN DER MHH WERDEN STAMMZELLEN AUS EIGENFETT GEWONNEN<br />

Von den me<strong>ist</strong>en Menschen werden sie bekämpft.<br />

Doch in der Medizin be<strong>kom</strong>men<br />

Fettpölsterchen eine ganz neue Bedeutung:<br />

Plastische Chirurgen der Medizinischen<br />

Hochschule Hannover (MHH) gewinnen<br />

Stammzellen aus dem Fettgewebe, um damit<br />

beispielsweise strahlengeschädigte Haut, Narben,<br />

Konturstörungen und Wundheilungsstörungen<br />

besser behandeln zu können.<br />

Fettgewebe enthält eine ausgesprochen hohe<br />

Menge regenerativer Vorläuferzellen, in 100<br />

Millilitern wurden eine Million Stammzellen<br />

nachgewiesen. „Diese Stammzellen bieten<br />

eine viel versprechende Quelle für die Stammzelltherapie<br />

zur Rekonstruktion und Regeneration<br />

von Weichteilen“, sagt Professor Peter M.<br />

Vogt, Direktor der Klinik für Plastische, Handund<br />

Wiederherstellungschirurgie.<br />

INNOVATIVE THERAPIE LINDERT<br />

SCHMERZEN<br />

zu den Vorreitern dieser innovativen Therapie<br />

in Deutschland zählt.<br />

Mit diesem schonenden Verfahren wurde<br />

zum Beispiel eine Patientin behandelt, bei der<br />

sich nach der Bestrahlung eines bösartigen<br />

Tumors im Schulterblatt Verknöcherungen<br />

und schmerzhafte Narben mit einem ausgedehnten<br />

Strahlenschaden entwickelt hatten.<br />

Vogt und sein Team trugen die Verknöcherungen<br />

ab und behandelten die Stelle mit den<br />

stammzellangereicherten Fetttransplantaten.<br />

Abgesaugtes Fettgewebe, aus dem noch im OP die Stammzellen<br />

isoliert werden. Foto: PWH/MHH<br />

Während einer Fettabsaugung, einer<br />

Standardoperation für die Plastischen<br />

Chirurgen, können große<br />

Mengen Fettgewebe gewonnen<br />

werden – und direkt im Operationssaal<br />

daraus auch Stammzellen. „Innerhalb<br />

einer Operation können wir<br />

so Defekte behandeln“, erläutert<br />

Professor Vogt, der mit seiner Klinik<br />

Die Therapie reduzierte die Schmerzen der<br />

Patientin. Ohne die Stammzellen aus dem<br />

Fett wäre die Rekonstruktion nur mit einer<br />

mehrstündigen Operation möglich gewesen.<br />

Die Ärzte aus dem Team um Prof. Vogt<br />

fanden zudem heraus, dass die neue Methode<br />

einen weiteren Vorteil hat: Das veränderte<br />

Gewebe wird nach der Behandlung besser<br />

durchblutet.<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


18 LIFESTYLE<br />

EIN LEBEN<br />

WIE AUS<br />

1001 Nacht<br />

WIE BEATRICE VON TRESCKOW<br />

DIE ROYALE MODEWELT<br />

EROBERT<br />

VON BETTINA ZINTER<br />

Wenn Royals zur Hochzeit bitten, machen auch die prachtvollen<br />

Outfits von Beatrice von Tresckow Furore. Bei Kate und Williams<br />

großer Feier punkteten allein zwölf Damen in den bezaubernden<br />

Ensembles der Designerin, die seit 15 Jahren in England lebt, aber<br />

ihre Wurzeln in Norddeutschland hat. In Old Germany besucht sie<br />

nicht nur regelmäßig ihre Schwester in Isernhagen, sondern macht<br />

ihre Mode auf Gartenfesten in Schlössern und Herrenhäusern bekannt,<br />

wie jüngst bei der Landpartie auf Schloss Bückeburg. Ihr Leben<br />

klingt wie ein Märchen aus 1001 Nacht.<br />

<br />

Beatrice von Tresckow offeriert eine Mode, die farbenfroh, exotisch,<br />

auf subtile Art raffiniert und romantisch <strong>ist</strong>. Ihr Markenzeichen sind<br />

prachtvolle Stickereien, die sie auf Samt, Seide, Leinen oder Brokat<br />

mit Pailletten, Perlen oder Kr<strong>ist</strong>allen bringt. Als Lieblingsmotive fallen<br />

phantasievolle Blumen, Ranken, grazile Blätterzweige oder Paisley-Muster<br />

ins Auge. Der Gehrock aus Seiden-Georgette in pink, auf<br />

dem blaue Pailletten ranken, die von silbernen Linien gefasst sind,<br />

wird von Tochter Frederike zum Lieblingsstück erklärt. „Wenn man<br />

ihn mit Jeans <strong>kom</strong>biniert, erfordert das vielleicht ein bisschen Mut,<br />

<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong><br />

<br />

Im „Beatrice“-Design: Die Boutique in Cheltenham<br />

Modeln gern: Tochter Frederike (Mitte) und Sohn Max<br />

Knallbunte Accessoires auf einer M


LIFESTYLE 19<br />

aber der Kontrast <strong>ist</strong> originell“, sagt die 48jährige Designerin, die dazu<br />

auch die passend bestickten Schuhe anbietet.<br />

Die Stickereien lässt sie in einer indischen Fabrik arbeiten, die sie<br />

sich mit Partnern aufgebaut hat. „Ja, in Indien sind es vor allem die<br />

Männer, die hervorragend sticken können“, erzählt Beatrice von<br />

Tresckow, die schon ein bisschen Stolz darauf <strong>ist</strong>, dass ihre Mode<br />

auch bei den Damen des englischen Hochadels so viel Anklang gefunden<br />

hat. Ebenso in Deutschland, wo sie ihre Mode auf Gartenfesten,<br />

Landpartien oder feinen Messen präsentiert. In Niedersachsen<br />

war sie bereits auf den Schlössern Bückeburg, Oelber und auf<br />

der infa-Lebensart zu Gast.<br />

Kindheit zwischen Indien und Kenia<br />

Ihr Leben <strong>ist</strong> mehr als abwechslungsreich: Geboren <strong>ist</strong> sie in Indien,<br />

aufgewachsen in Afghan<strong>ist</strong>an und sieben Jahre hat sie in Kenia verbracht.<br />

Als ihre Eltern nach Lesotho gingen, der Vater arbeitete für<br />

die Weltbank, besuchte sie ein englisches Internat. Dann folgte das<br />

Studium Textildesign in Winchester. „Die afrikanischen und orientalischen<br />

Einflüsse, die ich als Kind erlebte, haben mich immer inspiriert.<br />

Die Teppiche und der Schmuck in afghanischen Basaren, die<br />

indische Seide, die Gewänder der Afrikanerinnen, die Farben, die Gerüche!<br />

All das <strong>ist</strong> in meinen Stil eingeflossen.“ Nicht zuletzt <strong>kom</strong>men<br />

ihr auch heute noch die besten Mode-Ideen, wenn sie in Indien oder<br />

China unterwegs <strong>ist</strong>. „Da bin ich weg vom Alltag, da werden Kindheitserinnerungen<br />

wach und die Exotik und Fremdheit dieser Länder<br />

erzeugen in mir neue Energien.“<br />

Doch bevor sie sich als Modedesignerin endgültig etablierte, baute<br />

sie in Südafrika eine Strickfabrik auf. Dieses Abenteuer dauerte fünf<br />

Jahre. Dann ging sie mit ihrem englischen Mann Alex, der in der Army<br />

diente, in den Oman. Dort kamen ihre Kinder zur Welt – Max und Frederike.<br />

Im Wüstenreich waren es Samt, Seide und Perlen, die sie zu<br />

Modeentwürfen anregten. Den traditionellen Materialien des Orients<br />

gab sie eine neue moderne Interpretation. „Klassisch, eklektisch<br />

zeitlos“, sagt sie selbst über ihren Stil. Sie gründete ein Studio und<br />

organisierte bald Modenschauen in Dubai und Bahrein. Zurückgekehrt<br />

nach England gelang es Beatrice von Tresckow mit ihrer zupackenden<br />

und charmanten Art schnell, beruflich Fuß zu fassen. Heute<br />

betreibt sie zwei Läden. Einen in Londons Portobello Road und einen<br />

im Städtchen Cheltenham, der Heimat ihres Mannes. Dort steht auch<br />

das stattliche Haus, das ganz im „Beatrice-Stil“ eingerichtet <strong>ist</strong> - farbenfroh<br />

vor allem.<br />

„Beatrice-Stil“ auch im Privathaus<br />

Möbel aus dem Orient und originelle Designerstücke setzen Akzente.<br />

Eine befreundete Malerin aus Deutschland hat die Wände und Decke<br />

der großen Wohnküche in eine Dschungellandschaft getaucht.<br />

Das <strong>ist</strong> der Treffpunkt der Familie, der vielen Freunde und von Pickel<br />

und Lulu, den beiden Hunden. Die vermissen in letzter Zeit Max und<br />

Frederike. Beide sind zum Studium der arabischen Sprache nach<br />

Exeter und Edinburgh aufgebrochen. Die Liebe zum Orient liegt halt<br />

in der Familie, auch Vater Alex spricht fließend arabisch. Doch so oft<br />

wie möglich, geht´s zurück nach Cheltenham. Dann unterstützen sie<br />

ganz selbstverständlich ihre Mutter bei Ausstellungen und machen<br />

auch beim Fotoshooting eine blendende Figur.<br />

Weihnachten wird in Deutschland gefeiert. Beatrice Eltern wohnen<br />

in Lingen, ihre Schwester lebt in Isernhagen. Die familiären Bande<br />

derer von Tresckows sind weit verzweigt. Aus dem alten märkischen<br />

Adelsgeschlecht gingen nicht nur bedeutende Militärs hervor,<br />

sondern auch Menschen, die Widerstand gegen das NS-Regime<br />

le<strong>ist</strong>eten. Beatrice’ Großonkel, Henning von Tresckow, war einer von<br />

ihnen. Ihm zu Gedenken wird jedes Jahr am 20. Juli ein Kranz an der<br />

Hinrichtungsstätte niedergelegt. Auch Beatrice fliegt dann nach<br />

Berlin und sagt: „In solch eine Familie hineingeboren zu werden,<br />

hat mir die Kraft für all meine Unternehmungen und Aktivitäten<br />

gegeben.“<br />

www.beatricevontresckow.com<br />

odemesse<br />

Die Designerin mit Sohn Max beim Fotoshooting<br />

Wohnküche: ein Dschungel als Treffpunkt<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


20 REISE<br />

HURTIGRUTEN<br />

© Hurtigruten / Snorre E. Aske<br />

MIT DEN POSTSCHIFFEN AUF KURS NORD<br />

Die berühmte Hurtigrute <strong>ist</strong> legendär, die Fahrt mit den Postschiffen<br />

entlang der norwegischen Fjordküste ein echtes<br />

Insider-Erlebnis. Elf Schiffe, von nostalgisch über traditionell bis<br />

zu modern, versorgen auf der Strecke zwischen Bergen und<br />

Kirkenes bis zu 34 Häfen mit Waren – Sie können dabei sein.<br />

Spitzen und Verzierungen aus einer Welt voller Fantasien zu stammen.<br />

Im Frühling macht das Schiff von hier aus einen Schlenker in<br />

den Geirangerfjord, den vielleicht schönsten Fjord Norwegens, der<br />

zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Wie Urgestein ragen die Felswände<br />

an beiden Seiten bis zu 1.700 m empor, schwebende <strong>Was</strong>serfälle,<br />

die wie weiße Fahnen von den Felsen wehen, heißen „Sieben<br />

Schwestern“ oder „Brautschleier“.<br />

Die Reise beginnt mit einem Linienflug nach Bergen. Nehmen Sie<br />

sich Zeit für die charmante Kleinstadt, die malerisch in einer Kulisse<br />

von sieben Bergen eingebettet <strong>ist</strong> und mit ihrem bunten Hanseviertel<br />

Bryggen zu einem Bummel einlädt. Wer eine phantastische<br />

Aussicht über Bergen genießen möchte, dem sei die Fahrt mit der<br />

Floyenbahn auf eine Höhe von 320 m ü.d.M. empfohlen.<br />

Wenn dann am Abend das charakter<strong>ist</strong>ische Horn ertönt, sollten Sie<br />

an Bord sein, denn jetzt legt das Hurtigrutenschiff ab und nimmt Kurs<br />

nach Norden. Kein Passagier bleibt in der Kabine, niemand will den<br />

Start der Reise im unvergleichlichen Licht des Nordens verpassen. Gerade<br />

im Frühling, wenn die Natur erwacht, sich in zartem Grün und mit<br />

ersten Blüten zeigt, versprüht die norwegische Fjordkulisse ein zauberhaftes<br />

Flair. In gemächlichem Tempo läuft das Schiff einen Hafen<br />

nach dem anderen an, löscht Waren, nimmt neue Waren auf, versorgt<br />

die beschaulichen Städtchen und Städte mit Post.<br />

Erste Station nach Bergen <strong>ist</strong> Ålesund, eine echte Perle des Jugendstils.<br />

Das hübsche Städtchen scheint mit seiner Vielfalt an Türmen,<br />

Das unvergleichliche Licht am Nordkap will niemand verpassen.<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


REISE 21<br />

© Hurtigruten - Trym Ivar Bergsmo<br />

Einmalige Eindrücke am Trollfjord.<br />

Die Route führt über die Rosenstadt Molde,<br />

in der dank des Golfstroms üppige Pflanzen<br />

gedeihen. Trondheim mit Norwegens größtem<br />

sakralen Bauwerk, dem Nidarosdom,<br />

liegt ebenso auf der Route wie die urtümliche,<br />

raue Inselgruppe der Lofoten. Die kleinen<br />

Hurtigrutenschiffe können durch den<br />

engen Raftsund (Seitenfoto) fahren, der die<br />

Lofoten von den Vesterålen trennt – für<br />

manch großes Kreuzfahrtschiff wäre der<br />

Sund viel zu schmal. Das rötliche Abendlicht<br />

wirft schimmernden Glanz auf das dunkle<br />

Meer und die bunten Holzhäuser. Tromsø<br />

mit der berühmten Eismeerkathedrale wird<br />

als letzte Stadt vor dem Nordpol das Tor zum<br />

Fischerdorf Reine auf den Lofoten.<br />

Eismeer genannt. Das Schiff passiert den<br />

Polarkreis und <strong>kom</strong>mt am Torghatten vorbei,<br />

dem „Berg mit Auge“, der in den Sagen<br />

der Trolle eine Hauptrolle spielt. Von hier aus<br />

<strong>ist</strong> es nicht mehr weit bis nach Hammerfest<br />

und zum Nordkap – wenn man auf dem<br />

Felsplateau den Blick in die Ferne schweifen<br />

lässt, hat man das Gefühl, am Ende der Welt<br />

zu sein. Halten Sie inne, lassen Sie diese Atmosphäre<br />

auf sich wirken, bevor Sie weiter<br />

nach Kirkenes fahren und von dort zurück<br />

nach Hause fliegen. Näher an Land und<br />

Leuten, origineller und abwechslungsreicher<br />

als mit der Hurtigrute lässt sich<br />

Norwegen kaum entdecken.<br />

© Frithjof Fure – visitnorway<br />

Hurtigruten<br />

Frühlingsangebot 2013<br />

7-tägige Schiffsreise<br />

Bergen – Kirkenes<br />

Inklusive Linienflug ab<br />

Hannover, Hamburg, Düsseldorf,<br />

Berlin, München, Stuttgart,<br />

Transfers, Schiffsreise inklusive<br />

Vollpension, Deutsch sprechende<br />

Reiseleitung, Eintritt Hurtigruten Museum<br />

Reisezeitraum: 15.04. - 31.05.2013<br />

Preis p.P. ab € 1.988 (statt € 2.150)<br />

Den Katalog mit weiteren<br />

Angeboten erhalten Sie in<br />

Ihrem Reisebüro oder bei<br />

TUI Wolters Reisen GmbH<br />

Bremer Str. 61<br />

28816 Stuhr<br />

Tel.: 0421/8999-0<br />

www.tui-wolters.de<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


22 REISE<br />

MEGA-CITY AM GOLF –<br />

DUBAI<br />

(<strong>syno</strong>). Wer auf Superlative steht, findet sie<br />

in Dubai: Das höchste Gebäude der Welt, die<br />

schnellsten Fahrstühle der Welt, die größten<br />

Einkaufsmalls der Welt und auch die teuersten<br />

Hotels der Welt. <strong>Was</strong> vergessen? Ach<br />

ja – die höchsten <strong>Was</strong>serfontänen, die größten<br />

künstlichen Inseln und die höchsten<br />

Leerstände der Welt.<br />

Die Boomtown am Arabischen Golf, die jahrelang<br />

auf Luxus und Wachstum gesetzt hatte,<br />

erlebte bereits 2008 die Folgen der ersten<br />

Finanz- und Immobilienkrise. Ohne die Hilfe<br />

der befreundeten Herrscherfamilie in Abu<br />

Dhabi wären viele Projekte in der Mega-City<br />

unvollendet geblieben. Nur 15 Prozent Einheimische<br />

leben im etwa 1,8 Millionen<br />

Einwohner zählenden Emirat, 1,5 Millionen<br />

allein in Dubai City. Das Übermorgenland<br />

lockt immer noch mit schnellem Geld und<br />

Null-Prozent Steuersatz. Doch wer seinen<br />

Job verliert, muss gehen.<br />

Dubai – das <strong>ist</strong> eine Mischung aus Manhattan,<br />

Las Vegas und und Disney World, aus<br />

Shopping- und Hightech-Welten, aus Luxusherbergen<br />

und Strandurlaub. Das alles bei<br />

heißen Sommern und Wintern. Wen wundert<br />

es da, dass selbst die Bürgersteige<br />

teilweise klimatisiert sind. Emiratis – also<br />

Einheimische – sieht man kaum auf den<br />

Straßen. Sie leben in ihren Villen, die sie bei<br />

Heirat vom Emir als Geschenk erhalten –<br />

Energiekosten auf Lebenszeit inklusive. Und<br />

diese Hotspots sollten Sie gesehen haben:<br />

• Bursh Khalifa: Das mit 828 Metern höchste<br />

Gebäude der Welt wurde nach fünf Jahren<br />

Bauzeit mit 189 Etagen 2010 eröffnet. Ein<br />

Muss: die Aussichtsterrasse im <strong>12</strong>4. Stock. Mit<br />

36 km/h fahren die schnellsten Doppeldeckaufzügen<br />

der Welt (es gibt 57 Aufzügen und 8<br />

Fahrtreppen) in die welthöchste Aufzugshaltestelle<br />

auf 638 Metern Höhe. 2.909 Stufen sind<br />

es bis zur bewohnten 160. Etage. Tipp: Tickets<br />

unbedingt im Internet vorbuchen!<br />

• Downtown Dubai: Um den „Turm“ erstreckt<br />

sich das neue Stadtgebiet für Handel,<br />

Wohnen (die höchstgelegensten Apartments),<br />

Büros, Hotels (Armani Hotel), Einkaufen<br />

(Dubai Mall mit 1000! Shops),<br />

Unterhaltung und Freizeit (abendliche<br />

<strong>Was</strong>serspiele mit den weltgrößten bis zu 150<br />

Meter hohen Fontainen). 20 Milliarden<br />

US-Dollar wurden hier investiert. Sehenswert<br />

<strong>ist</strong> auch die Dubai Marina, vor deren<br />

Wolkenkratzer-Kulisse edle Yachten ankern.<br />

• Gold und Gewürz-Souk: In der Old Town<br />

am Dubai-Creek gibt es den berühmten Gold<br />

Souk, in dem – unabhängig vom Design –<br />

jedes Schmuckstück nach aktuellem Goldpreis<br />

angeboten wird. Handeln <strong>ist</strong> angesagt!<br />

Das gilt auch für den Gewürzsouk. Die<br />

typischen Läden, von Holzdächern überspannt,<br />

bilden den totalen Kontrast zur glitzernden<br />

Designwelt der 65 Einkaufszentren.<br />

• The Palm: Wer auf der größten von Menschen<br />

erschaffenen Halbinsel parallel zur führerlosen<br />

Metro auf das Luxus Resort Atlantis<br />

zufährt, fühlt sich wie im Märchen. Neben<br />

dem Luxushotel „Bursh al Arab“ mit seiner<br />

ungewöhnlichen Segel-Form erhebt sich das<br />

„Atlantis„ mit 1.539 Zimmern und Suiten wie<br />

ein majestätisches Tor aus dem <strong>Was</strong>ser. Einige<br />

Suiten im Untergeschoss haben Blick in die<br />

riesigen Aquarien, in denen Gäste mit Haien<br />

tauchen können. Zum Haus gehören der<br />

<strong>Was</strong>serpark „Aquaventure“, 20 Restaurants<br />

und Bars und ein riesiger Wellness-Bereich.<br />

HOTELTIPPS:<br />

Palm Tree Court & Spa: Dieses 40 Kilometer<br />

außerhalb liegende Resort bietet<br />

Urlaubsfeeling am feinen Sandstrand,<br />

buchbar bei TUI inkl. Flüge, Frühstück<br />

und Transfer, 5 Tage ab 1090 Euro.<br />

www.jaresortshotels.com<br />

Armani Hotel, Dubai (6*): mit Airtours,<br />

Hin- und Rückflug, Privattransfer, 3 Ü in<br />

der Armani Fountain Suite mit extra<br />

Wohnraum, Kingsize Bett, Lagunenblick<br />

und Frühstück p. P. ab 1.875 Euro.<br />

Atlantis The Palm (5*): mit Airtours, Hinund<br />

Rückflug, Privattransfers, 3 Übernachtungen<br />

mit Frühstück im Deluxe<br />

Room p. P. ab 1.410 Euro.<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


REISE 23<br />

Europäische Kulturhauptstadt 2013<br />

MARSEILLE –<br />

MEGA-CITY AM MEER<br />

VON DIETER SAGOLLA<br />

Schon wegen der Bouillabaisse hätte Marseille<br />

ein kulturelles Prädikat verdient. Doch<br />

nun will sich die Mittelmeer-Metropole vom<br />

Image der Fischsuppe und des Pastis befreien:<br />

Für 660 Millionen Euro putzt sie sich gemeinsam<br />

mit 80 benachbarten Städten und<br />

Dörfern der Provence zu einer von zwei Europäischen<br />

Kulturhauptstädten 2013 heraus.<br />

Übers ganze Jahr wollen es Marseille und<br />

die Provence mit zahllosen Veranstaltungen<br />

krachen lassen: An den Projekten arbeiteten<br />

bekannte Architekten wie Rudy Ricotti, Kengo<br />

Kuma, Jean Nouvel und Frank Gehry.<br />

Das 98-Millionen-Programm wird in vier<br />

Kapiteln präsentiert, eins für jede Jahreszeit:<br />

„Marseille empfängt die Welt“ – „Die strahlende<br />

Stadt“ – „Die Kunst <strong>kom</strong>mt an die Luft“<br />

und „Enthüllungen“.<br />

HAUPTSTADT DER FESTIVALS<br />

Mehr als 400 Veranstaltungen sind geplant.<br />

Da gibt es ein Zirkusfestival im Februar und<br />

ein Kunst- und Musikfestival im April. Im Juni<br />

folgt das Festival der lyrischen Kunst in Aix<br />

en Provence und bis September die Ausstellung<br />

von Malern der Mittelmeerregion.<br />

Open Air Konzerte, ein Klaviermusikfestival,<br />

das Fotografie-Festival „Rencontres de la<br />

Photographie“ sind in Arles geplant. Ausstellungen<br />

würdigen den Künstler Auguste<br />

Rodin und den Autor Albert Camus. Und im<br />

November steht das Jugendkulturfestival<br />

„Révélations“ an.<br />

Keimzelle der Millionen-Metropole mit ganzen<br />

111 Stadtvierteln <strong>ist</strong> der Alte Hafen, in<br />

dem heute vor allem Yachten liegen. Gegründet<br />

von den Phöniziern vor rund 2.600<br />

Jahren, <strong>ist</strong> die Stadt bis heute Europas Tor<br />

zum Süden – und Afrikas Brückenkopf in<br />

Europa. Noch immer gilt die Innenstadt mit<br />

ihrem orientalischen Treiben als größte arabisch-afrikanische<br />

Siedlung des Kontinents<br />

– die „nördlichste Stadt Afrikas“, wie es heißt.<br />

Panier, Frankreichs ältester Stadtteil über<br />

dem Alten Hafen, <strong>ist</strong> schon für die Tour<strong>ist</strong>en<br />

hergerichtet. Aus zwielichtigen Altstadtquartieren,<br />

Spelunken und Krämerläden<br />

sind Eigentumswohnungen, Boutiquen und<br />

Designerläden geworden. Dahinter beginnt<br />

das ganz neue Marseille: Mehrere Milliarden<br />

Euro verschlingt Westeuropas größtes Stadtentwicklungsprojek<br />

„Euromediterranée“<br />

(Panoramafoto) zwischen ehemaligem Industriehafen<br />

und einst verrufenem Bahnhofsviertel.<br />

Marseilles berühmter alter Hafen<br />

25.000 Arbeitsplätze sollen hier entstehen.<br />

Büro<strong>kom</strong>plexe, Wolkenkratzer und<br />

gläserne Würfel drücken dem 480 Hektar<br />

großen Areal einen futur<strong>ist</strong>ischen Stempel<br />

auf. Die künftige Megacity wird durch glit-<br />

zernde Promenaden und elegante Viertel<br />

gegliedert. In einer der Würfelbauten wird<br />

das neue Museum der Mittelmeerzivilisationen<br />

MuCEM einziehen, direkt am Meer<br />

wird aus dem ehemals größten Getreidesilo<br />

Frankreichs ein nackt betoniertes Kulturzentrum.<br />

Ein Fischer mit seinen Meeresfrüchten<br />

MUSEUM FÜR DIE HYMNE<br />

Die königlichen Festungen vor Marseille<br />

waren einst mit Kanonen in Doppelreihe<br />

bestückt. Eine Reihe zielte aufs Meer, die<br />

andere in die Stadt. Paris misstraute dem<br />

Schmelztiegel im Süden schon immer. Von<br />

„la ville rebelle“, der aufsässigen Stadt, zogen<br />

im Juni 1792 die Revolutionäre bis zum<br />

Palais des Tuileries in Paris. Sie sangen dabei<br />

das Lied der Rheinarmee – die spätere<br />

Nationalhymne „La Marseillaise“. Heute <strong>ist</strong><br />

Marseille nicht mehr aufmüpfig, sondern<br />

erwartet Kultursponsoring aus Paris – und<br />

widmet der Revolution und ihrer Hymne<br />

ein neues Museum: das „Mémorial de la<br />

Marseillaise”.<br />

www.marseille-provence2013.fr<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


24 REISE<br />

OH MENDOCINO<br />

SO LEICHT UND FREI<br />

ENTLANG DES HIGHWAY ONE<br />

IN KALIFORNIEN<br />

VON KNUT DIERS<br />

Die Highlights am Highway One nördlich<br />

von San Francisco sind atemberaubend:<br />

Sicht auf Felsen im <strong>Was</strong>ser, Relikte der Hippie-Zeit,<br />

Hitchcocks Drehorte, eine Fahrt im<br />

h<strong>ist</strong>orischen Zug zu den Redwoods - wo<br />

kann der Frühling schöner sein?<br />

Frühling in San Francisco – die Golden Gate<br />

Bridge funkelt orange in der Morgensonne.<br />

Es <strong>ist</strong> Zeit, nach Norden<br />

aufzubrechen, die Seeluft zu<br />

schmecken, die 16 bis 20 Grad milden<br />

Tage in einer atemberaubenden<br />

Landschaft zu verbringen:<br />

immer auf dem legendären Highway<br />

One (US 1) entlang. Es sind nur<br />

ein paar hundert Kilometer auf der<br />

längsten Straße der Welt, die auf<br />

24.862 Kilometern Länge von Feuerland<br />

bis Alaska reicht, aber die<br />

Eindrücke werden unvergesslich<br />

sein.<br />

Wo Hitchcock „Die Vögel“ drehte<br />

Wer im Sand am Pazifikufer sitzt<br />

und hinausschaut, kann bis Ende<br />

April manchmal noch die Grauwale<br />

sehen. Es werden auch Fahrten im<br />

Schiff angeboten, um den großen<br />

Meeressäugern näher zu <strong>kom</strong>men.<br />

Und eben noch, in der kleinen<br />

Bucht Bodega Bay, etwa 100 Kilometer<br />

nordwestlich von San Francisco,<br />

können die Urlauber sozusagen<br />

Alfred Hitchcock begegnen.<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong><br />

Am Tides-Wharf-Komplex drehte der Regisseur<br />

1962 Teile des Films „Die Vögel“. Er<br />

brauchte dazu Nebel, baumlose Hügel und<br />

einen stillen Fischerhafen. Die Kirche und<br />

Schule in dem Schocker-Streifen gibt es<br />

wirklich; beide Gebäude stehen im acht Kilometer<br />

östlich gelegenen Bodega.<br />

Mendocino: An die Hippie-Kultur erinnert ein Hotel mit Tradition.<br />

Hat die Sonne den Küstennebelschleier aufgelöst,<br />

wird der Blick frei auf steinige Klippen<br />

und Felsteile, die aussehen, als hätte sie<br />

jemand in den blauen Pazifik gewürfelt. Die<br />

Sonnenuntergänge sind legendär, genauso<br />

wie die versteckten Liebesbuchten. Vom<br />

winzigen Ort Jenner an der Pazifikküste und<br />

den Klippen nördlich davon geht pure Faszination<br />

aus. Der Anblick der Küste<br />

bis hinauf nach Fort Bragg <strong>ist</strong> so<br />

eindrucksvoll, dass dort schon im<br />

19. Jahrhundert die Grundlagen für<br />

den Highway One gelegt wurden.<br />

So richtig in Fahrt kam der Bau des<br />

Asphaltbandes am Pazifik zwischen<br />

1919 und 1937. Die Häftlinge aus<br />

dem Staatsgefängnis St. Quentin<br />

mussten ran, Steine sprengen und<br />

den Schutt wegräumen.<br />

Wo Hippies ihr Glück suchten<br />

Der Highway windet sich weiter<br />

nördlich Richtung Gualala. Vom<br />

Winde zerzauste Bäume wachsen<br />

schief am Hang. Es gibt Strandgutsammler,<br />

Taucher und Schwimmer.<br />

Oben stehen die Villen der Hollywoodgrößen.<br />

Manche drehen auch<br />

ihre Filme in der Gegend. Mendocino<br />

<strong>ist</strong> so ein Ort. Das einstige Hippie-Nest<br />

für Aussteiger mit benachbarten<br />

Marihuana-Plantagen und<br />

Weinreben <strong>ist</strong> zu einem Luxusort<br />

mit Juwelierläden und etwas Sylt-<br />

Feeling mutiert. Schon 1955 war


REISE 25<br />

James Dean für „Jenseits von Eden“ vorbeige<strong>kom</strong>men. Die Krimiserie<br />

„Mord <strong>ist</strong> ihr Hobby“ oder „Murder, She Wrote“ wurde in Mendocino<br />

gedreht und lief auch im deutschen Fernsehen. Mel Gibson und Jamie<br />

Lee Curtis traten 1991 für den Streifen „Forever Young“ in Mendocino<br />

auf. Und Michael Holm brachte 1969 das Lied „Mendocino“ neu<br />

auf den Markt, das sich damals zum Ohrwurm entwickelte.<br />

Wo die Lachse beißen<br />

Ganz andere Reize offenbart die nächste Station am Highway: Fort<br />

Bragg. Cafés, Läden, Minigolf, Sonnenuntergänge im Fischerhafen<br />

mit Lachsessen – das sind die Zutaten. Jim, der Lachsfischer, steht<br />

nach seinem Tagesjob abends an der Bar im Silver‘s at the Wharf. Er<br />

Bei Elk im Sacramento County: Malerische Buchten am Highway 1.<br />

Reise mit dem Skunk Train: Anekdoten vom Schaffner inklusive.<br />

Wer heute durch den kleinen Ort schlendert, in dessen Klang Gefühle<br />

von Freiheit und Ferne mitschwingen, sieht noch einige Kunstgalerien.<br />

Einst war das Fleckchen am Meer ein Mekka für Maler. Auffallend<br />

<strong>ist</strong> die Blumenpracht in den Bauerngärten, die hinter den Holzhäusern<br />

liegen. Ein früherer <strong>Was</strong>serspeicher aus Holz dient heute als<br />

Treppenaufgang ins Bay View Café. Ein Fernglas zur Walbeobachtung<br />

liegt bereit.<br />

hält die Hände einen halben Meter auseinander und sagt: „So groß<br />

sind die Lachse da draußen.“ Er erzählt über den Fang, die Schiffe und<br />

das Fort von 1857, von dem aus die Siedler die Indianer in der Gegend<br />

niederkämpften. Es ging um die riesigen Holzvor<strong>kom</strong>men, die<br />

Redwoods.<br />

Wo die Redwoods wachsen<br />

Genau diese riesigen Küstenmammutbäume lassen sich im „Skunk<br />

Train“ besuchen. Ein Stinktier ziert jedenfalls das Wappen an den<br />

Waggons. Den unfeinen Namen verpassten die Bewohner dem seit<br />

1885 fahrenden Eisenross, weil die Gasoline-Öfen in den Waggons<br />

der Holzfäller einen etwas eigenartigen Geruch verbreiteten. Heute<br />

fahren die Tour<strong>ist</strong>en mit dem traditionellen Zug. Attraktion sind die<br />

alten Polster und ein offener Waggon in der Mitte des Zuges. Auf<br />

dem stehen die Gäste und schauen sich die Wälder, Bahnhöfe und<br />

Menschen am Wegesrand an. Der Schaffner erzählt seine Anekdoten,<br />

und der „Blue Man“ singt seine Lieder. Das <strong>ist</strong> echtes Feeling wie vor<br />

hundert Jahren. Die Route des Skunk Trains gehört jedoch zu den<br />

zehn schönsten Eisenbahnstrecken in den USA. Dann geht es zurück<br />

auf den Highway - und immer den Kurven nach einfach Richtung<br />

Norden.<br />

TIPPS & INFOS<br />

• ANREISE: Von Frankfurt nach San Francisco mit Lufthansa<br />

(schon ab 699 Euro pro Person hin und zurück, auf Sonderaktionen<br />

achten). www.lufthansa.de<br />

• SKUNK TRAIN: Der h<strong>ist</strong>orische Zug startet in Fort Bragg<br />

(Tel. 001/800/866-1690) und fährt von Mitte März bis Oktober<br />

fast täglich. www.skunktrain.com.<br />

• HOTELTIPP: Wer gern in einem alten viktorianischen Haus<br />

übernachtet, das eher an ein Museum erinnert, <strong>ist</strong> im Shaw<br />

House Inn, Bed & Breakfast, 703 Main Street, Ferndale, CA<br />

95536, gut aufgehoben. www.shawhouse.com<br />

Die Avenue of the Giants: Breit genug für eine Autodurchfahrt.<br />

www.visitcalifornia.com<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


26 RATGEBER ENERGIE<br />

ZENTRALER<br />

SERVICE-<br />

POINT<br />

FÜR KLIMASCHUTZ<br />

BERATUNGSSTELLE HILFT ENERGIESPAREN<br />

(BB). Klimaschutz an zentraler Stelle: Der<br />

neue Service-Point Klimaschutz für die<br />

Region Hannover <strong>ist</strong> ins üstra-Kundenzentrum<br />

Karmarschstraße eingezogen. Damit<br />

gibt es ab sofort wertvolle Infos rund um<br />

Klimaschutz und Energie in der hannoverschen<br />

Innenstadt – beispielsweise zu Themen<br />

wie Hausmodernisierung und energetische<br />

Sanierung, erneuerbare Energien und<br />

Strategien für bessere Energieausnutzung.<br />

„Mit dem Service-Point wollen wir das vorhandene<br />

Beratungsangebot ergänzen und<br />

bekannter machen“, erklärt der Umweltdezernent<br />

der Region Hannover, Prof. Dr. Axel<br />

Umweltdezernent Prof. Dr. Axel Priebs mit den Beraterinnen<br />

Melanie Tasche (v. li.), Monika Bergmeier und Anna Neumann.<br />

ben und die Kunden zum für sie passenden<br />

Beratungsangebot führen“, so Priebs.<br />

Im Mittelpunkt stehen dabei Informationen<br />

zum energiesparenden Modernisieren.<br />

Außerdem erfährt man Wissenswertes zur<br />

Nutzung erneuerbarer Energien, zu Fördermitteln,<br />

zum Stromsparen und zur Kraft-<br />

Wärme- Kopplung. Die Klimaschutzagentur<br />

gibt auch kurze und neutral gehaltene<br />

Orientierungsberatungen.<br />

TRANSPARENZ DER BERATUNGSANGEBOTE<br />

In erster Linie aber wird der Service-Point<br />

das Beratungsangebot der verschiedenen<br />

Facheinrichtungen und Institutionen in der<br />

Region Hannover transparent<br />

machen. So bietet die Verbraucherzentrale<br />

Niedersachsen drei<br />

neue, kostengünstige Vor-Ort-<br />

Beratungen zu unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten an.<br />

Auch die Klimaschutzagentur<br />

beteiligt sich mit einer Sonderaktion<br />

bis zum Jahresende mit<br />

regionsweit einstündigen Modernisierungsberatungen<br />

direkt<br />

beim Hausbesitzer zum Nulltarif.<br />

In der Kampagne „Gut beraten<br />

starten“ geben Energieexperten,<br />

Architekten oder Bauingenieure, einen<br />

ersten Überblick über Energie-Einsparpotenziale<br />

und sinnvolle Modernisierungs-<br />

Priebs. Die Region finanziert das Projekt, die<br />

Klimaschutzagentur betreibt es. „Der Service-Point<br />

soll eine Wegweiserfunktion haprojekte<br />

– von Dämmen und Heizen bis<br />

zu erneuerbaren Energien und Fördermitteln.<br />

So gibt es im Fördergebiet des enercity-Fonds<br />

„proKlima“ Zuschüsse für eine<br />

eingehende Beratung und Begleitung<br />

von Modernisierungen durch so genannte<br />

Energielotsen.<br />

IM ZEICHEN STEIGENDER ENERGIEPREISE<br />

Darüber hinaus bieten weitere Einrichtungen<br />

sowie Kommunen und <strong>kom</strong>munale<br />

Stadtwerke Energieberatungen an. Die<br />

Berater am Service-Point zeigen das Spektrum<br />

auf und vermitteln den Kontakt.<br />

Für die Einrichtung der neuen Beratungsstelle<br />

gab es im Zeichen der Energiewende<br />

auch breite politische Unterstützung. Udo<br />

Sahling, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur:<br />

„Ich bin mir sicher, dass mit dem<br />

Service-Point eine dringend benötigte<br />

Anlaufstelle für Fragen zum Klimaschutz<br />

und zum Energiesparen entsteht. Wir wollen<br />

konkrete Unterstützung bieten und dazu<br />

ermutigen, selbst aktiv zu werden.“ Dies sei<br />

gerade in Zeiten deutlich steigender Energiepreise<br />

von hohem Nutzen für die Bürger<br />

in Stadt und Region Hannover.<br />

• Geöffnet hat der Service-Point in der<br />

Karmarschstraße 30/32 montags bis freitags<br />

11.30 bis 19 Uhr und sonnabends 14 bis 18<br />

Uhr. Mehr Informationen unter:<br />

www.klimaschutz-hannover.de.<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


RATGEBER FREIZEIT 27<br />

AB IN DEN<br />

FRÜHLING!<br />

SHOPPEN, SCHAUEN<br />

UND GENIESSEN<br />

AUF DER ABF 2013<br />

(BZ). Mit der ABF hält der Frühling schon im Januar Einzug in Hannover<br />

– zumindest auf dem Messegelände. Norddeutschlands größte Freizeit-und<br />

Einkaufsmesse mit mehr als 900 Ausstellern lockt mit Trends,<br />

Neuheiten und großem Shopping-Angebot. Für Abwechslung sorgen<br />

spezielle Themenschwerpunkte, die Ü40 schon einmal vorstellt. Ein<br />

buntes Event-Programm mit Show-Einlagen, interessanten Fach-Foren<br />

und vielen Aktionen runden den perfekten Messe-Tag ab.<br />

• Garten & Ambiente: Pflanzen- und Gartenfreunde finden in Halle<br />

21 ihr Paradies. 130 Aussteller präsentieren Gartenmöbel, Lauben, Saunen,<br />

Accessoires. „Dein Garten – Deine Wohlfühloase“ heißt der ausgelobte<br />

Wettbewerb für Gartengestalter. Die Besucher entscheiden per<br />

Stimmzettel, wer das Thema am besten geme<strong>ist</strong>ert hat und können<br />

wertvolle Preise gewinnen. Im NDR1 Gartenforum geben Experten der<br />

niedersächsischen Gartenakademie Tipps rund um Rosen, Stauden &<br />

Co. Erneut findet „Kunst im Garten“ statt. Designer und Kunsthandwerker<br />

zeigen tolle Ideen für grüne Welten. Für Kinder gibt´s im Erlebniswald<br />

Theater, Quiz-Aktionen und eine Streichelwiese.<br />

• Autotage: Das Frühjahr mit einem neuen Auto beginnen. Bei den<br />

Autotagen geben sich viele Modelle und Marken ein Stelldichein.<br />

Probesitzen, Probefahren und professionelle Beratung helfen beim<br />

Autokauf. Auch der Geländewagenparcours im Freigelände verlangt<br />

fahrerisches Geschick – Fahrspaß inklusive.<br />

• Caravan & Camping: Für Liebhaber des mobilen Urlaubs <strong>ist</strong> die Halle<br />

26 das Eldorado! Alle namhaften Hersteller zeigen die neuesten Caravan-<br />

und Campingmodelle, in allen Größen, Varianten und Preisklassen.<br />

Dazu jede Menge Zubehör auch für den Campingfan. Außerdem<br />

<strong>ist</strong> der Deutsche Camping Club (DCC) mit nützlichen Infos vertreten.<br />

• Heimtiermesse: Vom 25. bis 27. Januar treffen sich große und kleine<br />

Tierfreunde in Halle 17 und gehen auf Entdeckertour. 160 Aussteller<br />

<strong>kom</strong>men mit nützlichen Dingen, die das Leben mit dem Heimtier<br />

verschönern. Highlight: der 6. internationale Wettbewerb „Die Kunst<br />

der Pflanzen-Aquarien“. Der Kreativität der „AquaScaper“ sind keine<br />

Grenzen gesetzt.<br />

• Aktiv & Fit: Sportives zeigen rund 100 Händler, Verbände und<br />

Unternehmen auf knapp 8000 qm. Mitmachen <strong>ist</strong> hier die Devise,<br />

z.B. im Hochseilgarten klettern oder im 27.000-Liter-Turm abtauchen,<br />

die Golfschläger schwingen oder Fahrräder testen. Top <strong>ist</strong><br />

auch das täglich wechselnde Bühnenprogramm. Neu <strong>ist</strong> Sports-<br />

NOW! – nur vom 1. bis 3. Februar in Halle 20. Die angesagtesten<br />

Trendsportarten wie Headis, Bassalo, DiscGolf oder Speadminton<br />

zum Ausprobieren.<br />

• Bauen + Wohnen: Küchen, Wohnlandschaften, die neueste<br />

Sanitär – und Heiztechnik. Wer jetzt bauen oder renovieren will,<br />

findet in Halle 23 interessante Anregungen. 130 Aussteller bieten<br />

eine umfassende Marktübersicht. Wer etwas für die Umwelt tun<br />

will, lässt sich beim Umweltzentrum Hildesheim beraten. Experten<br />

geben Tipps zu Dämmungen mit Zellulose oder Thermohanf,<br />

Energiesparen, Bauen mit Lehm oder Naturmatratzen.<br />

• Reisezeit – die Urlaubsmesse: Auf der Reisemesse (nur 1. bis 3.<br />

Februar) präsentieren über 250 Reiseprofis die beliebtesten Urlaubsgebiete.<br />

Schwerpunkt <strong>ist</strong> in diesem Jahr der Deutschlandtourismus<br />

mit den schönsten Zielen im eigenen Land – aber auch weltweite<br />

Destinationen sind mit dabei.<br />

TIPP:<br />

-BESUCH<br />

Die ABF 2013 <strong>ist</strong> vom 26. Januar bis 3. Februar 2013 täglich<br />

von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eintrittspreise: Erwachsene<br />

11 Euro (ermäßigt: 10); Schüler/Jugendliche 7 bis 17 Jahre:<br />

6 Euro; Kinder bis 6 Jahre können die ABF gratis besuchen.<br />

Montag bis Freitag ab 15 Uhr gibt es ein Nachmittagsticket<br />

für 6 Euro.<br />

www.ab-in-den-fruehling.de<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


28 RATGEBER REISE<br />

JAPAN-KNIGGE –<br />

FÜR REISEN UND BESUCHE<br />

Fremde Länder, fremde Sitten: Wer privat<br />

oder beruflich in das „Land der aufgehenden<br />

Sonne“ re<strong>ist</strong>, <strong>ist</strong> gut beraten, sich auf eine Vielzahl<br />

kleiner und großer Unterschiede einzustellen.<br />

Doch auch wer japanische Gäste oder<br />

Messebesucher in Hannover trifft, kann Missverständnisse<br />

vermeiden, wenn er japanische<br />

Sitten kennt.<br />

UNTERKUNFT: Traditionelle japanische Unterkünfte<br />

sind zume<strong>ist</strong> mit einem Futon auf<br />

Tatami-Fußboden ausgestattet. Für die gemeinsamen<br />

Mahlzeiten sind oft feste Zeiten<br />

vorgegeben und einzuhalten. Wichtig: Türklinken,<br />

<strong>Was</strong>serhähne und Schalter funktionieren<br />

in Japan me<strong>ist</strong> genau entgegengesetzt.<br />

nante Duftstoffe werden – besonders in Bussen<br />

und Bahnen – als unhöflich empfunden.<br />

UMGANG: Pünktlichkeit <strong>ist</strong> Japanern sehr<br />

wichtig, selbst geringfügige Verspätungen<br />

sollten mitgeteilt werden. Eine kurze Entschuldigung<br />

wird erwartet. Nach einem Termin<br />

bedankt man sich für die Zeit, die sich<br />

der Gastgeber genommen hat.<br />

BEGRÜSSUNG: Statt mit Handschlag begrüßt<br />

man sich in Japan mit Verbeugung und<br />

geneigtem Blick vor<br />

seinem Gegenüber.<br />

Körperkontakt wird in<br />

der Öffentlichkeit vermieden.<br />

Als Standard-<br />

Anrede wird an den<br />

Nachnamen ein „san“<br />

angehängt. Bevor eine<br />

Person vorgestellt<br />

wurde, gilt es als unhöflich,<br />

sie direkt anzusprechen.<br />

Visitenkarten<br />

sind ein Muss<br />

und werden mit beiden(!)<br />

Händen entgegengenommen<br />

und<br />

genauso überreicht. Die Karte sollte man aufmerksam<br />

lesen und kurze Fragen dazu stellen.<br />

DER RICHTIGE TON: Das Heben der Stimme<br />

sollte möglichst vermieden werden, da das<br />

Ausdrücken von Gefühlen als unreif angesehen<br />

wird. Naseputzen gilt als schlechtes Benehmen<br />

und sollte draußen oder so geräuschlos<br />

wie möglich von anderen<br />

abgewandt erfolgen. Dem eigentlichen Be-<br />

OUTFIT: Für Männer sind Anzug und Krawatte,<br />

für Frauen Kostüm oder Hosenanzug unabdingbar.<br />

Ein Loch im Strumpf wird schnell peinlich,<br />

da man in vielen Restaurants, Hotels oder<br />

Tempeln die Schuhe ausziehen muss. Domisprechungsthema<br />

nähert man sich oft über<br />

mehrminütigen Small Talk. Mit dem japanischen<br />

„Ja“ (hai) wird lediglich das Verstehen<br />

bestätigt, jedoch keine Zustimmung.<br />

OHNE WORTE: Auf Körpersprache reagiert<br />

man in Japan sehr sensibel. Lächeln <strong>ist</strong> jedoch<br />

nicht gleich Lächeln. Me<strong>ist</strong> handelt es<br />

sich um Höflichkeit und sollte oft erwidert<br />

werden. Lautes Lachen wird wie wildes Gestikulieren<br />

nicht geschätzt.<br />

MOBILTELEFONE: Dass Handys offen in<br />

Meetings auf dem Tisch liegen, <strong>ist</strong> keine Seltenheit<br />

– lautlos, aber oft mit Vibrationsalarm.<br />

Gespräche anzunehmen, steht nur den Ranghöheren<br />

einer Runde zu. Generell gilt, im öffentlichen<br />

Raum so leise wie möglich und mit<br />

vorgehaltener Hand zu telefonieren.<br />

TISCHMANIEREN: Gemeinsames Essen –<br />

Tipp: Mit Stäbchen üben! – schafft Vertrauen.<br />

Geräuschvoll schlürfen drückt sogar Genuss<br />

aus. Anderen nachzuschenken <strong>ist</strong> höflich –<br />

das eigene Glas selbst zu füllen, gilt jedoch als<br />

vermessen. Trinksprüche müssen erwidert<br />

werden. Trinkgelder werden nicht erwartet –<br />

die Rechnung übernimmt jedoch ohnehin<br />

zume<strong>ist</strong> der Gastgeber.<br />

GESCHENKE: Kleine Geschenke erhalten die<br />

Freundschaft. Geschäftlich <strong>kom</strong>mt es aber<br />

weniger auf die Originalität als auf die Wahl<br />

bekannter Markennamen und eine makellose<br />

Verpackung an. Gastgeschenke werden<br />

traditionell nicht in Gegenwart des Schenkenden<br />

ausgepackt, das Dankeschön erfolgt<br />

oft beim nächsten Treffen.<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


UMWELT + TECHNIK 29<br />

SATTES<br />

LICHT<br />

ENERGIE-EFFIZIENZ<br />

AUF <strong>HANNOVER</strong>S<br />

STRASSEN<br />

(BB). Sie sind nahezu wartungsfrei, vibrationsfest und umweltfreundlich,<br />

eine gute Lichtbündelung zeichnet sie aus und sie sparen<br />

Strom: Lichtemittierende Dioden, kurz LED, gelten als Wunderwerk<br />

der Beleuchtungstechnik. Künftig werden sie mit sattem<br />

Lichtstrahl Hannoveranern insbesondere an städtischen Fußgängerüberwegen<br />

heimleuchten.<br />

„Mit dem Einbau von LED-Leuchten lassen sich Energieeinsparungen<br />

von 30 bis 35 Prozent gegenüber der herkömmlichen Technik erzielen“,<br />

lässt sich Stadtbaurat Uwe Bodemann zitieren. Die ersten 44<br />

Fußgängerüberwege von insgesamt 290 hell erleuchteten Gefahrenstellen<br />

wurden schon mit LED-Leuchten umgerüstet. Hier beträgt die<br />

Einsparung sogar 78,9 Prozent. Sparen wird Hannover dabei künftig<br />

nicht nur beim Stromverbrauch, sondern bereits jetzt bei der Anschaffung:<br />

Das Bundesumweltmin<strong>ist</strong>erium schießt für das Innovationsprojekt<br />

in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz gut 10.000<br />

Euro zu, damit ein Viertel der Gesamtkosten.<br />

Bereits Anfang 2009 hatten Stadt und Stadtwerke Hannover (enercity)<br />

in einem großflächigen Pilotprojekt den Einsatz der LED-Technik und<br />

verschiedene Herstellerprodukte in Straßenzügen der Stadtteile L<strong>ist</strong><br />

und Oststadt erprobt. Dabei hatte man festgestellt, dass die neuen<br />

Leuchten wegen ihres weniger diffusen Lichts nicht nur konkurrenzfähig<br />

sind. Vielmehr waren im Vergleich zur bestmöglichen herkömmlichen<br />

Beleuchtung, der Natriumdampflampe, darüberhinaus<br />

namhafte Energiesparpotenziale zu reg<strong>ist</strong>rieren.<br />

LED BLÜHEN AUF BEI KÄLTE<br />

So gehört es zu den herausragenden Eigenschaften der Diodentechnik,<br />

dass ihre Lichtkraft bei Kälte sogar noch zunimmt: Bei einem<br />

Rückgang von 20 auf 0 Grad Celsius erhöht sich der LED-Lichtstrom<br />

um etwa 15 Prozent.<br />

Die Landeshauptstadt Hannover und enercity gehören in Deutschland<br />

seit langem zu Vorreitern einer energieeffizienten Straßenbeleuchtung.<br />

Bereits seit den 1980er Jahren hat die Stadt durch<br />

Umstellung auf moderne und kostensparende Lampen- und Leuchtentechnik<br />

den Stromverbrauch um mehr als 35 Prozent gesenkt.<br />

Ebenfalls seit langem sind die Quecksilberdampf-Hochdrucklampen<br />

<strong>kom</strong>plett ausgetauscht worden.<br />

STRENGE STANDARDS<br />

Gehweg, Wohnstraße, Fußgängerzone, Platz, Verkehrsstraße, Fußgängerüberweg:<br />

Wie ihre Vorgänger müssen auch die neuen LED-<br />

Leuchten an verschiedenen Einsatzorten in der Stadt unterschiedliche<br />

Lichtqualitäten, an Hauptverkehrsstraßen und Fußgängerüberwegen<br />

sogar strenge Sicherheitsstandards gewährle<strong>ist</strong>en. Sie<br />

müssen die einschlägigen Prüfzeichen aufweisen, gut zu dimmen,<br />

universell einsetzbar und leicht austauschbar sein.<br />

Als Zusatzbeleuchtung für Überwege wird jetzt die sogenannte<br />

Kofferleuchte des Herstellers Philips eingesetzt, die ihr Licht besonders<br />

präzise abgeben soll. Als weitere Leuchten sollen an hannoverschen<br />

Straßen der Typ „Ellipse 130 LED“ des Herstellers Hellux<br />

und der Typ „VFL 530/R65“ des Herstellers WE-EF zum Einsatz<br />

<strong>kom</strong>men. Bis Mitte 2013 will die Stadt weitere geeignete LED-Produkte<br />

ausfindig machen und dann schrittweise in das städtische<br />

Straßenbeleuchtungssortiment aufnehmen.<br />

www.enercity.de<br />

Effizientes Licht erobert die Städte: Die Oper <strong>ist</strong> bereits mit neuer Lichttechnik ausgestattet und auch bei der Weihnachtsbeleuchtung strahlen mehr LEDs.<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


30 BAUEN + WOHNEN<br />

Kompakte und bewegliche LEDs schaffen eine behagliche Atmosphäre im Wohnzimmer.<br />

Fotos(3): djd/Oligo Lichttechnik<br />

KREATIVE DESIGNS DURCH LED<br />

(djd/pt). Klein, aber kraftvoll: Wo früher<br />

große Leuchten nötig waren, genügt heute<br />

die konzentrierte Kraft sogenannter<br />

lichtemittierender Dioden (LED) für wohnliche<br />

und effektvolle Beleuchtung. Nur wenige<br />

der punktförmigen Dioden reichen aus,<br />

um helles Licht strahlen zu lassen. Anders<br />

als Glühlampen sind LED keine thermischen<br />

Strahler. Sie senken den Energiebedarf gegenüber<br />

herkömmlichen Leuchtmitteln um<br />

bis zu 90 Prozent.<br />

Doch das moderne Licht <strong>ist</strong> nicht nur praktisch<br />

und umweltfreundlich, sondern auch<br />

besonders wandlungsfähig. Kompakte Maße<br />

und schlanke, zeitlose Formen ermöglichen<br />

vielfältige Designs und Effekte, an die vor wenigen<br />

Jahren kaum zu denken gewesen wäre.<br />

So sorgen schmale und teilweise versteckte<br />

LED-Streifen in Möbel- und Designerstücken,<br />

Vitrinen oder Rahmen für eine angenehme<br />

indirekte Beleuchtung und Raumatmosphäre.<br />

Lichtexperte Alexander Schwarz vom deutschen<br />

Leuchtenhersteller Oligo bestätigt:<br />

„Die Designer können kreativer an die Gestaltung<br />

herangehen und sehr filigrane<br />

Entwürfe realisieren. Aufgrund ihrer langen<br />

Lebensdauer von bis zu 50.000 Stunden<br />

werden die LED oft sogar fest in den Leuchtenkörper<br />

verbaut.“ Schmale Pendelleuchten<br />

lassen sich somit ebenso realisieren wie<br />

Strahler, deren Einzelelemente sich beliebig<br />

und nach Bedarf drehen lassen. So besteht<br />

beispielsweise der Kopf eines Leuchtenmodells<br />

aus drei beweglichen Segmenten, die<br />

einzeln ganz nach Belieben geschaltet oder<br />

gedimmt werden können.<br />

LICHTPLANUNG MIT SYSTEM<br />

Wer einige grundlegende Hinweise beachtet,<br />

kann mit einer gekonnten Lichtplanung<br />

Räume buchstäblich inszenieren.<br />

„Die Grundbeleuchtung sollte gerade im<br />

Wohnbereich eine sanfte, milde Helligkeit<br />

ausstrahlen, um eine Wohlfühlstimmung<br />

zu schaffen“, lautet der Tipp von Fachmann<br />

Schwarz. Indirekt strahlende Wandleuchten<br />

können beispielsweise für ein stimmungsvolles<br />

Ambiente sorgen, während über dem<br />

Esstisch oder in der Leseecke eine hellere –<br />

oder noch besser dimmbare – LED-Beleuchtung<br />

die richtige Wahl <strong>ist</strong>. Wichtig sei zudem,<br />

so Schwarz, dass das Design der Leuchten<br />

zum persönlichen Einrichtungsstil passe.<br />

Wer die eigenen vier Wände mit LED-<br />

Leuchten ausstattet, sollte auf die passende<br />

Farbtemperatur achten. Sie wird stets in<br />

Kelvin (K) angegeben. Dabei gilt: Je größer<br />

der K-Wert, desto „kälter“ beziehungsweise<br />

blauer <strong>ist</strong> das Licht. <strong>Was</strong> in der Natur als angenehm<br />

empfunden wird, deckt sich nicht<br />

mit den Bedürfnissen im privaten Wohnbereich.<br />

So wird kaltes Licht ab 5.400 K im<br />

Wohnbereich als unangenehm eingestuft.<br />

Warme 2.700 bis 3.000 K wirken dagegen als<br />

Wohlfühl-Farbtemperatur.<br />

Schmale Pendelleuchten mit Dimmfunktion sind für den Essbereich (Foto links) eine gute Wahl.<br />

Filigrane Leuchtenformen über dem Tisch und direkte Beleuchtung an den Arbeitsflächen.<br />

Übrigens: LED üben auch eine beruhigende<br />

Wirkung aus. Wegen ihrer stressreduzierenden<br />

Wirkung werden sie immer häufiger auch in<br />

der Landwirtschaft eingesetzt – beispielsweise<br />

im Kuhstall bei der Milchviehhaltung.<br />

www.oligo.de<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


BAUEN + WOHNEN 31<br />

DAS<br />

RAUM-<br />

WUNDER<br />

Genug Platz: Tischler planen und bauen begehbare Kleiderschränke nach Maß.<br />

(djd/pt). In den USA gehört der begehbare Kleiderschrank in vielen<br />

Häusern wie selbstverständlich zur Einrichtung. Aber auch in Europa<br />

wird dieses Raumkonzept immer beliebter. Nach Beobachtung von<br />

Wohnexperten tritt der Kleiderschrank im XXL-Format aus Frankreich<br />

seinen Siegeszug nun auch in bundesdeutschen Haushalten an.<br />

nengelernt hat, wird so schnell nicht mehr darauf verzichten wollen, <strong>ist</strong><br />

seine Erfahrung.<br />

PFIFFIGE DETAILS<br />

In einem begehbaren Kleiderschrank lagert man die Kleidung nicht<br />

nur besser und schonender. Er sorgt zugleich dafür, dass stets alles<br />

im Blick <strong>ist</strong> und man schnell den gewünschten Pulli, den passenden<br />

Rock oder die gesuchte Krawatte findet. „Mit einer ausgeklügelten<br />

Inneneinrichtung lässt sich jeder Zentimeter gut und ergonomisch<br />

sinnvoll ausnutzen. Auszüge, Regaleinsätze und Schubladen sorgen<br />

für pfiffige Detaillösungen“, so Ritz. Dazu <strong>kom</strong>men passgenaue Gleittüren<br />

– und schon <strong>ist</strong> ein ganz persönliches Stauraumwunder entstanden.<br />

PASSGENAU VOM FACHMANN<br />

Entscheidend sei im Vorfeld allerdings eine gründliche Planung – am<br />

besten gleich zusammen mit dem Fachmann. Tischler und Schreiner<br />

können den begehbaren Kleiderschrank auf Basis hochwertiger<br />

Möbelserien ganz nach dem individuellen Bedarf konzipieren und<br />

passgenau einbauen: Als ein Aufbewahrungssystem, das den persönlichen<br />

Anforderungen entspricht und sich wie ein Maßanzug in<br />

den vorhandenen Raum einfügt. Mit handwerklichem Geschick werde<br />

jede Raumecke umbaut oder die Wandschräge in die Gestaltung<br />

einbezogen.<br />

Ordnung mit System: Ein begehbarer Kleiderschrank sorgt für Überblick.<br />

Viele Paare kennen das Problem zur Genüge: Selbst große Schrankmodelle<br />

reichen kaum aus, um die gesamte Garderobe für alle Jahreszeiten,<br />

für Büro, Freizeit und Sport aufzunehmen. Und wenn, dann<br />

nur bei engsten Verhältnissen, die Anzügen, Kleidern und edlen<br />

Stoffen oft nicht guttun.<br />

„Ein begehbarer Kleiderschrank <strong>ist</strong> nicht nur ein Synonym für Wohnluxus<br />

– er <strong>ist</strong> einfach ein höchst praktischer Einrichtungsgegenstand“,<br />

sagt Michael Ritz, Wohnexperte beim bundesweiten Unternehmenszusammenschluss<br />

für Wohnkultur TopaTeam. Wer das Möbel einmal ken-<br />

„Ein Schreiner entwirft und fertigt passgenau nach den vorhandenen<br />

Möglichkeiten, während Schranksysteme von der Stange schnell an<br />

ihre Grenzen stoßen“, betont Michael Ritz. Auch Materialien, Farben<br />

und Beschichtungen lassen sich individuell auswählen. Wohnexperten<br />

empfehlen drei Schritte für den Einbau eines begehbaren Kleiderschranks:<br />

zunächst den persönlichen Bedarf ermitteln und eine<br />

Raumskizze erstellen. Damit zum Schreiner gehen, der persönlich<br />

berät und eine exakte Planung auf Basis hochwertiger Schranksysteme<br />

erstellt. Der Fachmann nimmt vor Ort genau Maß, konzipiert<br />

den Schrankraum und baut ihn ein.<br />

Mehr Infos gibt es im Internet, darunter auch eine Broschüre zum kostenlosen<br />

Download, die weitere praktische Tipps und Anregungen<br />

bietet – bis hin zur Checkl<strong>ist</strong>e für die eigene Planung. Auch Adressen<br />

von Schreinern vor Ort sind hier abrufbar.<br />

www.topateam.com<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


32 AUTO + VERKEHR<br />

DREI LUXUSAUTOS<br />

ZUM TRÄUMEN<br />

(DS). Eigentlich sind hochmotorisierte Sportwagen heutzutage nicht<br />

mehr der letzte Schrei. Aber schön anzusehen sind sie ja doch. Und<br />

immerhin gibt es noch ein paar Zeitgenossen, die nicht so ganz genau<br />

aufs Geld, geschweige denn auf die Spritpreise achten müssen.<br />

Für sie sind die drei neuen Luxusflitzer, die Ü40 Ihnen auf dieser Seite<br />

vorstellt, ein Geschenktipp kurz vor Weihnachten. Für alle anderen<br />

vielleicht ein Grund zum Träumen. Voilà – hier sind der „Lyonheart K“,<br />

der „Maserati Gran Cabrio MC“ und der „Audi R8 V10“.<br />

Eines <strong>ist</strong> allen drei Sportmodellen gemeinsam: Mit Anschaffungspreisen<br />

von 140.000 Euro aufwärts sind sie zu schade, um nur damit in<br />

der Stadt zum Einkaufen zu fahren. Im Gegenteil, normaler Fahrbetrieb<br />

am Rande der Fußgängerzone wirkt mit diesen schnellen Schlitten<br />

nicht nur wegen des Motorengeheuls einfach nur peinlich.<br />

LYONHEART FÜR GANZ EXKLUSIVEN GESCHMACK<br />

Nehmen Sie den „Lyonheart K“, ein exklusives Kraftpaket, das 2014<br />

in einer Kleinserie von 250 Modellen à 476.000 Euro produziert<br />

werden soll. Das Auto <strong>ist</strong> der Idee eines Schweizer Geschäftsmanns<br />

entsprungen, der zwei Designer mit der Neuinterpretation seines<br />

Lieblingsmobils beauftragte – des Jaguar E. Für sein Geld be<strong>kom</strong>mt<br />

der solvente Löwenherz-Käufer einen 5-Liter-V8-Motor mit 575 PS,<br />

6-Gang-Automatik und 300 km/h Spitze. Das Leichtgewicht im Retro-<br />

Look hat ein Aluminium-Chassis mit Kohlefaser, das in vier Sekunden<br />

Tempo 100 erreicht.<br />

POWER-CABRIO FÜR DOLCE VITA<br />

Mit italienischen Drehmomenten schafft der „Maserati Gran Cabrio<br />

MC“ das in 4,9 Sekunden. 460 PS mit 6-Gang-Automatikgetriebe katapultieren<br />

den Dolce-Vita-Flitzer auf eine Spitzengeschwindigkeit<br />

von 289 km/h. Als Power-Cabrio mit Langstreckenqualität <strong>ist</strong> der<br />

„MC2 gerade auf dem Pariser Autosalon vorgestellt worden – und<br />

für mindestens 140.000 Euro bereits mehr als 3.000 Mal verkauft<br />

worden.<br />

KRAFTPROTZ FÜR BECKHAM-FANS<br />

Kein anderes Auto<br />

habe so viele Gene<br />

aus dem Rennsport<br />

übernommen wie<br />

der neue R8 in der<br />

V10 Plus-Version,<br />

sagt Hersteller Audi<br />

zu seinem neuen<br />

Supersportwagen.<br />

Das bullige Gefährt ab 154.000 Euro kann mit seinem knüppelharten<br />

Fahrwerk 550 PS entfesseln, <strong>kom</strong>mt in 4,5 Sekunden von<br />

0 auf 100 und fährt über 250 km/h in der Spitze. Der Testbericht<br />

bescheinigt dem Renner kühle Perfektion: „Ein Auto wie ein Beckham-Fre<strong>ist</strong>oß“.<br />

Der Lyonheart <strong>ist</strong> ein exklusives Kraftpaket mit 575 PS und 300 km/h Spitze.<br />

Ü40 | <strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong>


AUTO + VERKEHR 33<br />

LUST AUF LUXUS:<br />

DIE AUTOKREUZFAHRT<br />

Sie haben einen gepflegten Oldtimer, einen<br />

teuren Sportwagen oder ein schickes<br />

Cabrio? Und Sie haben schon immer davon<br />

geträumt, einmal damit um den Comer See<br />

oder über die Croisette zu kurven? Urlaub<br />

pur, ohne Staus und Stress bei der Anfahrt?<br />

Dann gibt es für Sie und Ihr motorisiertes<br />

Lieblingsstück ein exklusives Angebot: die<br />

Autokreuzfahrt.<br />

Komfort, Service und Erlebniswert wie<br />

auf einem Kreuzfahrtschiff: Bei der<br />

Autokreuzfahrt organisiert Reiseveranstalter<br />

„Grand Tourisme“ (GT) aus Hamburg<br />

einen opulenten Urlaubstrip perfekt<br />

und auf Spitzenniveau – vom Hotel<br />

bis zur individuellen Fahrtroute, von der<br />

Restaurantbuchung bis zum Wellness.<br />

Der Clou: Die Anhänger des luxuriösen<br />

Autourlaubs fliegen in ausgewählte europäische<br />

Traumstädte – Rom, Mailand<br />

oder Florenz, Nizza oder Zürich. Und<br />

wenn sie an<strong>kom</strong>men, <strong>ist</strong> ihre noble<br />

Karosse schon da.<br />

GT-Log<strong>ist</strong>ikpartner Europcar hat das gute<br />

Stück zu Hause abgeholt, es per Autotransporter<br />

an den Startpunkt ihres Urlaubs<br />

gebracht und in der Garage Ihres Hotels geparkt.<br />

Die Teilnehmer können sofort zur<br />

sieben- bis zehntägigen Rundfahrt durch<br />

die Schweizer Alpen und Oberitalien, die<br />

Toskana oder die Provence starten. Selbstverständlich<br />

wird ihr Auto am Ende der<br />

Kreuzfahrt wieder nach Hause transportiert,<br />

während sie entspannt zurückfliegen.<br />

Ob der motorisierte Genießer die Schweiz<br />

zwischen zauberhaften Tälern, spektakulären<br />

Bergpässen und malerischen Seen<br />

erfahren will. Ob er eine Weinreise in der<br />

Toskana oder der Provence, einen Golftrip<br />

an der Cote d´Azur, an den Ufern des Lago<br />

Maggiore, Lago di Lugano oder Lago di<br />

Como bevorzugt oder einfach nur fahren<br />

möchte: Auf Sieben-Tages-Routen zwischen<br />

gut 200 und knapp 900 Kilometern genießt<br />

er sein schönes Auto, kulturelle Highlights<br />

und erstklassige Unterkünfte mit überaus<br />

noblem Service und kulinarischen Geheimtipps.<br />

Das GT-Motto lautet: „Wir kümmern<br />

uns – Sie genießen“.<br />

ZWISCHEN MEER UND LAVENDEL<br />

Beispiel „Grand Tourisme Klassik“ aus dem<br />

Kreufahrtkatalog 2013 mit Fahrspaß an der<br />

Cote D´Azur und in der Provence: GT verspricht<br />

den Teilnehmern dieser 7-Tages-<br />

Tour ab Nizza die „Pole-Position ins Paradies“<br />

– nämlich Südfrankreich von seiner<br />

schönsten Seite. Auf 580 Kilometern geht<br />

es über Cannes, Vence, Saint-Tropez,<br />

Lorgues, Tourrettes und zurück nach Nizza.<br />

Dazu gehört eine Fahrt über die palmengesäumte<br />

Croisette in Cannes und das Wohnen<br />

im mondänen Hôtel Majestic Barrière.<br />

Hinter dem Fürstentum Monaco<br />

wird es auf dem Weg zum Col de Turini<br />

fahrerisch sportlich.<br />

Eingeschlossen <strong>ist</strong> Verwöhnen in einem<br />

Wellnesshotel der Spitzenklasse. Unter<br />

mediterraner Sonne lässt sich der Luxus<br />

der Fünf-Sterne-Villa Belrose im<br />

berühmtesten Fischerdorf der Welt richtig<br />

genießen: in Saint-Tropez. Und<br />

natürlich gehört auch eine Fahrt durch<br />

die Weingüter der Provence dazu, vorbei<br />

an Lavendelhängen und romantischen<br />

Bergdörfern.<br />

Die siebentägigen Spitzentrips durch südliche<br />

Gefilde kosten samt exklusivem<br />

Service pro Person zwischen 4.200 und<br />

4.700 Euro. Nach dem erfolgreichen Start<br />

20<strong>12</strong> hat GT für das <strong>kom</strong>mende Jahr sein<br />

Reiseprogramm erweitert. Dabei sind inzwischen<br />

auch Automobile mit eingebautem<br />

Spaßfaktor zu mieten – beispielsweise ein<br />

sportliches Mercedes SLK Cabrio.<br />

www.grandtourisme.de<br />

<strong>AUSGABE</strong> <strong>12</strong> | Ü40


34 GEWINNSPIELE / SERVICE<br />

WINTERZAUBER IM ZOO <strong>HANNOVER</strong>:<br />

5 TAGESTICKETS FÜR 2 ZU GEWINNEN<br />

Winter-Zoo: Sie wollen sich<br />

also auch von der Atmosphäre<br />

verzaubern lassen, von den<br />

Eisbären in der winterlich geschmückten<br />

Yukon Bay, von<br />

nostalgischen Kinderkarussells<br />

und von diesem Lichtermeer<br />

der besonderen Art. Dann können Sie 5 Karten für je zwei<br />

Personen für den Zoo Hannover gewinnen. Sie brauchen nur diese<br />

Frage zu beantworten:<br />

WIE HEISST DIE KANADA-LANDSCHAFT IM ZOO?<br />

Senden Sie bis zum 28. Dezember 20<strong>12</strong> (der Rechtsweg <strong>ist</strong> ausgeschlossen)<br />

eine E-Mail mit der Lösung und Ihrer vollständigen<br />

privaten Anschrift bitte nur an: <strong>syno</strong><strong>kom</strong>1@gmx.de<br />

TOLLE SHOWS IM GOP:<br />

5 VARIETÉ-TICKETS FÜR 2 ZU GEWINNEN<br />

„Wir sind die Show“ sagen<br />

die Varieté-Macher im GOP<br />

Hannover. Sie können sich im<br />

März und April bei „Rockabilly<br />

Reloaded“ persönlich davon<br />

überzeugen. Im zweiten GOP-<br />

Programm 2013 heißt es „Back<br />

tot he Fiffties“. Dafür verlost<br />

das GOP 5 x 2 Gutscheine. Beantworten Sie diese Frage (kleiner<br />

Tipp S. 5 oder siehe Foto):<br />

WIE HEISST DIE SHOW IM HERBST 2013?<br />

KENNEN SIE SCHON...<br />

...MICHAEL LIEB?<br />

Seine Markenzeichen sind die glockenklare, warme Stimme,<br />

eine musikalische Bandbreite von Alter Musik bis Chanson und<br />

Pop sowie eine herausragende Bühnenpräsenz: Michael Lieb,<br />

einer der seltenen Countertenöre nicht nur in Hannover, <strong>ist</strong> auf<br />

vielen Bühnen zu Hause. Seit Jahren schon werden seine Auftritte<br />

bejubelt – ob bei den Bachtagen in Novosibirsk, der Cadenza<br />

Barockmusikwoche an der Berliner Staatsoper oder den<br />

Internationalen Händelfestspielen in Göttingen.<br />

Countertenor (italienisch: contrattenore) <strong>ist</strong> ein Sänger, der mit<br />

Hilfe einer durch Brustresonanz verstärkten Kopfstimmen- bzw.<br />

Falsett-Technik in Alt- oder sogar Sopranlage singt. Lieb begann<br />

seine musikalische Karriere im Alter von neun Jahren als Mitglied<br />

und später Sol<strong>ist</strong> des Kinderchores der Staatsoper Hannover.<br />

Noch vor seinem Schulabschluss war er Sol<strong>ist</strong> des Landesjugendchores<br />

auf internationalen Tourneen, Sänger an der<br />

Landesbühne Niedersachsen und Gast in Produktionen der<br />

Staatsoper Hannover.<br />

Lieb studierte Gesang bei Prof. Harry van der Kamp in der Abteilung<br />

für Alte Musik an der Hochschule für Künste in Bremen und<br />

konzertiert weltweit als Sol<strong>ist</strong> diverser Oratorien- und Opernproduktionen:<br />

Er tritt aber auch mit Ensembles wie „Il Cigno“<br />

und „sacrarmonia“ auf oder mit Dominic Robillard, der ihn auf<br />

seiner Barock-Gitarre begleitet. Bis heute hat sich der Leiter der<br />

Stat<strong>ist</strong>erie der Staatsoper Hannover ein ausgeprägtes Interesse<br />

für Unterhaltungsmusik<br />

bewahrt.<br />

Senden Sie bis zum 28. Dezember 20<strong>12</strong> (der Rechtsweg <strong>ist</strong> ausgeschlossen)<br />

eine E-Mail mit der Lösung und Ihrer vollständigen<br />

privaten Anschrift bitte nur an: <strong>syno</strong><strong>kom</strong>2@gmx.de<br />

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />

Über Tickets für PRO:MUSICA haben sich gefreut: Maria Egoudina,<br />

Hannover; Johann Potsch, Hannover; Vera Brandes, Hannover; Wolfgang<br />

Meine, Burgdorf; Carmen Fabel, Burgwedel.<br />

Dukan Kochbücher gingen an: Sylvia Krause; Ronnenberg; Eberhard<br />

Steckhan, Hannover; Monika Wittebrock, Niebüll; Rainer Gieraths,<br />

Sachsenhagen; Marlies Dämmrich, Seelze; Peihong Guo, Hannover;<br />

Ulrike Kämmerer-Ehlers, Hannover.<br />

IMPRESSUM<br />

Es führte ihn zu vielen<br />

ungewöhnlichen Kooperationen<br />

in Chanson-<br />

und Popmusik-<br />

Projekten, so mit der<br />

hannoversche Kleinkunstgruppe<br />

„Hebebühne“<br />

oder mit der<br />

Berliner Varietéformation<br />

„Vivace“ auf internationalen<br />

Tourneen. Seit<br />

2008 <strong>ist</strong> er zudem Sopran<strong>ist</strong><br />

der gefeierten<br />

A-Capella-Gruppe „Hannover<br />

Harmon<strong>ist</strong>s“.<br />

www.michael-lieb.net<br />

VERANTWORTLICH (v.i.S.d.P.): <strong>syno</strong>-<strong>kom</strong>munikation Sybille Nobel-Sagolla, Adelheidstraße 6, D 30171 Hannover, Telefon 0511 – 28 26 17, ue40@<strong>syno</strong>-<strong>kom</strong>.de<br />

REDAKTION: Dieter Sagolla (DS) MITARBEIT: Sybille Nobel-Sagolla (<strong>syno</strong>), Bettina Zinter (BZ), Knut Diers (KD), Björn Bräuner (BB), Michael Iwand. FOTOS: <strong>12</strong>3-rf,<br />

iStockphoto, fotolia, Dr. Boorboor, Brauer-Bund, Congress Centrum Hannover, K. Diers, Dubai Tourism, enercity, Fachausstellungen Heckmann, GOP, Grand Tourisme,<br />

HMTG, M. Iwand, Lyonheart, Mercure Hotel Hannover, Kaiser/MHH, PHW/MHH, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Office de Tourisme Marseille, overlead,<br />

simon yeo/wikimedia, Region Hannover, S. Nobel-Sagolla, Tourismus und Stadtmarketing Celle, VGH, B. von Tresckow, B. Zinter, Zoo Hannover ENTWURF/<br />

LAYOUT: novum! Werbemedien GmbH & Co. KG, Adolfstraße 6, 30169 Hannover. DRUCK: Buchdruckerei P. Dobler GmbH & Co KG, Ravenstraße 45, D 31061 Alfeld/<br />

Leine. ANZEIGEN-, VERTRIEBS- UND LESERSERVICE: PDG/Presse Dienstle<strong>ist</strong>ungsGmbH & Co KG, Borsigstraße 5, D 31061 Alfeld/Leine, Telefon 05181 – 80 09-28<br />

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