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Vorgehensweise und Probleme bei der Renaturierung Gewässer 3 ...

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Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Vortrag für den Dachverband <strong>der</strong> Pflegeverbände<br />

am 27.07.2011<br />

in Augsburg<br />

durch den Landschaftspflegeverband Freising<br />

<strong>Vorgehensweise</strong> <strong>und</strong> <strong>Probleme</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Renaturierung</strong> <strong>Gewässer</strong> 3. Ordnung<br />

im Landkreis Freising<br />

Abbildung 3: Streckenverlauf <strong>der</strong><br />

Exkursion mit ExkursionspunktenHutgraben<br />

mit starken Erosionsschäden<br />

Abbildung 2: Hutgraben während <strong>der</strong> Umgestaltung<br />

– Anhebung <strong>der</strong> <strong>Gewässer</strong>sohle mit Kies


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Abbildung 3: Streckenverlauf <strong>der</strong> Exkursion mit Exkursionspunkten<br />

Exkursionsroute<br />

1. Hutgraben – ca 2,3 km Läng, För<strong>der</strong>ung durch das Wasserwirtschaftsamt, ökologischer<br />

Ausbau <strong>und</strong> Hochwasserschutz (2008)<br />

2. Flitzinger Bach – 2,8 km Länge, För<strong>der</strong>ung nach den Landschaftspflegerichtlinien,<br />

ökologische <strong>Renaturierung</strong> (2004)<br />

3. Graben <strong>bei</strong> Eisenthal – För<strong>der</strong>ung durch Landschaftspflegerichtlinie (1999)<br />

4. Ru<strong>der</strong>tshauser Graben - För<strong>der</strong>ung durch das Wasserwirtschaftsamt, <strong>Renaturierung</strong><br />

<strong>und</strong> Hochwasserschutz (2009)<br />

5. Abens - För<strong>der</strong>ung durch das Wasserwirtschaftsamt, <strong>Renaturierung</strong> <strong>und</strong> Hochwasserschutz<br />

(2000)


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

1. Hutgraben<br />

Maßnahmenstatus:<br />

- Südlicher Abschnitt: <strong>Renaturierung</strong> durchgeführt vor 10 Jahren<br />

- Nördlicher Abschnitt: in Ausführung seit 2008<br />

- Für <strong>bei</strong>de Abschnitte wurden zwei getrennte <strong>Gewässer</strong>entwicklungspläne<br />

erstellt (wichtig für die För<strong>der</strong>ung)<br />

Lage: Der Hutgraben verläuft westlich <strong>der</strong> Gemeinde Wolfersdorf. Er entspringt<br />

<strong>bei</strong> Heigenhausen <strong>und</strong> Oberhaindlfing <strong>und</strong> läuft nach Süden bis ins<br />

Ampertal. Er durchquert zwei Gemeinden (Wolfersdorf <strong>und</strong> Zolling).<br />

Ausgangs - Problematik: periodisch auftretende Hochwasserspitzen nach<br />

Starkregenereignissen; große Erosionsschäden an den Ufern mit starker<br />

Eintiefung in die <strong>Gewässer</strong>sohle<br />

Historie: Teile des Bachlaufes südlich von Jägersdorf wurden bereits vor<br />

10 Jahren renaturiert. Erosionserscheinungen im Bachbett, die zu Böschungsabbrüchen<br />

<strong>und</strong> schließlich zu einer Gefährdung <strong>der</strong> nah angrenzenden<br />

Gemeindestraße führten, stellten hier ein so großes Problem dar,<br />

so dass die angrenzende Straße gesperrt werden musste.


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Abbildung 4 <strong>und</strong> 5: südlicher Abschnitt Hutgraben<br />

Straße mit Erosionsschäden (oben), Sohlschwellen kurz nach dem Einbau (unten)<br />

Sicherung durch Querverbauungen<br />

Problem: zu wenig Platz seitlich des <strong>Gewässer</strong>s


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Ziele: Hauptziel dieser <strong>Renaturierung</strong>smaßnahme war die Sicherung <strong>der</strong> Straße. Aber<br />

auch die Verbesserung des ökologischen Zustandes war ein wichtiges Planungskriterium.<br />

Zunächst wurde ein <strong>Gewässer</strong>entwicklungsplan erstellt, dessen ökologische Zielsetzungen<br />

auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> engen Straße jedoch nicht vollkommen berücksichtigt werden<br />

konnten (daher nur 30 % För<strong>der</strong>ung).<br />

Maßnahmen im südlichen Abschnitt:<br />

• durch Aufweitung <strong>der</strong> Profile um etwa 2-3 m <strong>und</strong> Verlegung des <strong>Gewässer</strong>s nach<br />

Osten konnten die Niedrig- bzw. Mittelwasserereignisse in den Bereich <strong>der</strong> bisherigen<br />

Böschungsoberkante verlegt werden.<br />

• Sicherung <strong>und</strong> leichte Anhebung <strong>der</strong> Sohle mit Hilfe von Gr<strong>und</strong>schwellen (Steine<br />

<strong>und</strong> Querverbauung mit Gehölzen).<br />

• Sicherung <strong>der</strong> straßenseitigen Böschung durch Pflanzung bzw. Kombination von<br />

Pflanzung <strong>und</strong> naturnaher Bauweise<br />

Abbildung 6: Ausgangszustand Hutgraben südlicher Abschnitt<br />

Abbildung 7: Schnitte :Verlegung des <strong>Gewässer</strong>s nach links von <strong>der</strong> Straße<br />

Abflachung des linken, Anböschung des rechtes Ufers


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Kosten Hutgraben: Der Maßnahmenträger war die Gemeinde Wolfersdorf.<br />

Sie hatte auch den <strong>Gewässer</strong>entwicklungsplan in Auftrag gegeben.<br />

Die Planung unter <strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> Landschaftspflegeverbandes Freising<br />

übernahm das Ingenieurbüro Beckmann.<br />

Die Kosten <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong> betrugen auf einer Länge von etwa 600 m<br />

8 000,- €.<br />

Maßnahmen im nördlichen Abschnitt: Auch <strong>der</strong> nördliche Teil des<br />

Hutgrabens zwischen Jägersdorf <strong>und</strong> dem Ursprungsgebiet des Hutgrabens<br />

konnten ab Sommer 2008 renaturiert werden.<br />

Maßnahmenträger ist die Gemeinde Wolfersdorf. Sie erteilte auch 2006 den<br />

Auftrag zur Erstellung eines <strong>Gewässer</strong>entwicklungsplanes – als Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die Antragsstellung für die <strong>Renaturierung</strong>smaßnahmen <strong>bei</strong>m Wasserwirtschaftsamt<br />

Freising.<br />

Abbildung 8: Stark eingetieftes Bachbett mit extremen Erosionsschäden vor <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong>


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Abbildung 9: Während <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong>: Einbau von Erosionsschutzmatten<br />

Abbildung 10: Nach <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong>: eingewachsene Ufer


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Abbildung 11: Während <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong>: Einbau von Erosionsschutzmatten<br />

<strong>und</strong> Wasserbausteinen<br />

Abbildung 12: Während <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong>: Einbau von Kies, Erosionsschutzmatten<br />

<strong>und</strong> Wasserbausteinen


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Abbildung 13: Während <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong>: Einbau von Kies zur Anhebung<br />

<strong>der</strong> <strong>Gewässer</strong>sohle<br />

Abbildung 14: nach <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong> bildet sich langsam wie<strong>der</strong> eine<br />

<strong>Gewässer</strong>sohle


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Maßnahmenstand <strong>und</strong> Kosten Hutgraben:<br />

Der Maßnahmenträger ist die Gemeinde Wolfersdorf. Die Planung <strong>und</strong> das<br />

Ausschreibungsverfahren erfolgten unter <strong>der</strong> Leitung des Landschaftspflegeverbandes<br />

Freising mit dem Ingenieurbüro Stocker.<br />

Die Kosten <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong> betragen auf einer Länge von etwa<br />

circa 2.300 m 81.000,- €.<br />

Die Gesamtkosten werden zu 60 % vom WWA geför<strong>der</strong>t.<br />

Die Gemeinden stellten dem Pflegeverband das Geld zur Vorfinanzierung<br />

<strong>der</strong> Maßnahme zur Verfügung.<br />

Der Pflegeverband organisierte die För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>, die wasserrechtliche Genehmigung,<br />

die Bauüberwachung <strong>und</strong> Abrechnung uns das Ausschreibungsverfahren.<br />

2. Flitzinger Bach<br />

Lage: Der Flitzinger Bach liegt als Teil eines Bachsystems zwischen Attenkirchen<br />

<strong>und</strong> Zolling, im südlichen Bereich <strong>der</strong> Hallertau.<br />

Problematik: Durch Begradigungen, Verlegungen des Bachbettes <strong>und</strong><br />

Verrohrungen kam es zu Eintiefungen <strong>der</strong> Bachsohle <strong>und</strong> Ufererosionen.<br />

Diese <strong>Probleme</strong> waren im Bereich <strong>der</strong> Verrohrungen beson<strong>der</strong>s stark.<br />

Ziele: Es wurde eine Sanierung des Bachbettes mit einer gleichzeitigen ö-<br />

kologischen Verbesserung <strong>der</strong> Talaue angestrebt. Die <strong>Renaturierung</strong> sollte<br />

sich über circa 2 800 m erstrecken.


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Maßnahmen:<br />

• Abwechslungsreiche Gestaltung des <strong>Gewässer</strong>bettes mit unterschiedlichen<br />

Tiefenverhältnissen<br />

• Sohlbefestigung bzw. Anhebung <strong>der</strong> Sohle in einigen Teilbereichen<br />

• Pflanzung von Uferschutzgehölzen autochthoner Herkunft<br />

• Ersatz <strong>der</strong> Verrohrungen durch großzügige Tunnelungen, um die<br />

Durchgängigkeit des Lebensraumes Fließgewässer zu gewährleisten.<br />

Maßnahmenstand <strong>und</strong> Kosten Flitzinger Bach:<br />

Der Maßnahmenträger war <strong>der</strong> Landschaftspflegeverband Freising<br />

im Auftrag <strong>der</strong> Gemeinden Attenkirchen <strong>und</strong> Zolling. Die Planung<br />

erfolgte unter <strong>der</strong> Leitung Landschaftspflegeverbandes Freising<br />

mit dem Ingenieurbüro Gertberg.<br />

Die Kosten <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong> betrugen auf einer Länge von<br />

circa 2.800 m 128.000,- €.<br />

Die Gesamtkosten wurden zu 70 % aus dem Landschaftspflegeprogramm<br />

geför<strong>der</strong>t.<br />

Die Gemeinden stellten dem Pflegeverband das Geld zur Vorfinanzierung<br />

<strong>der</strong> Maßnahme zur Verfügung.<br />

Der Pflegeverband organisierte die För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>, die wasserrechtliche<br />

Genehmigung, die Bauüberwachung <strong>und</strong> Abrechnung, das<br />

Ausschreibungsverfahren <strong>und</strong> die Erhöhung <strong>der</strong> Bausumme nach<br />

einem Hochwasserereignis.


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Abbildung 15: Flitzinger Bach mit Ufererosion nach Verrohrung einer<br />

Überfahrt<br />

Abbildung 16: Nach den <strong>Renaturierung</strong>smaßnahmen


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Abbildung 17: Detailplan: <strong>Renaturierung</strong> des Flitzinger Baches


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Abbildung 18: Baumaßnahmen am Flitzinger Bach 2003 mit einem Schreitbagger<br />

:Einbau einer Sohlschwelle<br />

Abbildung 19: eingewachsene Uferverbauung mit stärkeren<br />

Flussbausteinen als Schutz vor Erosion <strong>bei</strong> Hochwässern


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3. Graben <strong>bei</strong> Eisenthal<br />

Maßnahmenstatus: Abgeschlossene Landschaftspflegemaßnahme; geför<strong>der</strong>t<br />

nach den Landschaftspflegerichtlinien<br />

Lage: Der Graben verlässt den Weiler Eisenthal in östlicher Richtung, verläuft<br />

dann Richtung Süden <strong>und</strong> schließlich in westlicher Richtung entlang<br />

<strong>der</strong> Straße.<br />

Problematik: Der Graben wurde in seinem gesamten Verlauf durch Begradigung<br />

technisch überformt. Entlang <strong>der</strong> Straße fanden sich stellenweise<br />

starke Eintiefungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bach drohte die Straße zu unterspülen. Die angrenzenden<br />

Acker- <strong>und</strong> Grünlandflächen wurden im Frühjahr <strong>und</strong> im Herbst<br />

stellenweise überflutet. Das Hauptaugenmerk <strong>bei</strong> dieser Maßnahme lag<br />

aber auf ökologischen Gesichtspunkten. Der Graben besaß keinerlei Qualitäten<br />

als Lebensraum mehr. Bei Eisenthal hatten sich jedoch auf den an<br />

den Graben grenzenden Flächen noch wertvolle Hecken- <strong>und</strong> Feldgehölzbestände<br />

erhalten, die in <strong>der</strong> Umgebung einzigartig sind <strong>und</strong> das <strong>Gewässer</strong><br />

vor Einschwemmungen schützen. Daher wurden sie erhalten <strong>und</strong> in das<br />

Konzept integriert.<br />

Ziele: Das naturschutzfachlich motivierte Hauptziel dieser Maßnahme war<br />

die Schaffung neuer Teillebensräume für Pflanzen- <strong>und</strong> Tierarten <strong>der</strong><br />

Feuchtgebiet. Dafür bildeten auch die Vorgaben des Arten- <strong>und</strong> Biotopschutzprogrammes<br />

eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage, die eine <strong>Renaturierung</strong><br />

des <strong>Gewässer</strong>netzes in Verbindung mit <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Strukturvielfalt<br />

durch die Anlage von Hecken <strong>und</strong> Feldgehölzen vorsehen. Außerdem sollte<br />

eine zusätzliche Retentionsfläche in dem Bachtälchen geschaffen werden.


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Maßnahmen:<br />

• Wie<strong>der</strong>herstellung eines natürlichen Bachlaufes mit Schlingen, sowie<br />

mit Prall- <strong>und</strong> Gleithang<br />

• Ausschieben von Bodenmulden als Retentionsraum zur Verhin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Überschwemmung angrenzen<strong>der</strong> Flächen, sowie zur Schaffung von<br />

Standorten für Überflutungen<br />

• Bepflanzung <strong>der</strong> noch offenen Steilkantenbereiche (vorrangig Schlehe)<br />

• Bepflanzung des Grünlandbereiches mit Streuobst<br />

• Biotopvernetzung durch Anbindung <strong>der</strong> Streuobstwiese an ein westlich<br />

gelegenes Feldgehölz, Pflanzung eines weiteren Feldgehölzes<br />

Maßnahmenstand <strong>und</strong> Kosten Graben <strong>bei</strong> Einsenthal:<br />

Der Maßnahmenträger war <strong>der</strong> Landschaftspflegeverband Freising im Auftrag<br />

<strong>der</strong> Gemeinden Attenkirchen. Die Planung erfolgte unter <strong>der</strong> Leitung<br />

Landschaftspflegeverbandes Freising<br />

Die Kosten <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong> betrugen auf einer Länge von circa 1.000 m<br />

5.613,- €, Die Maßnahme wurde aus dem Landschaftspflegeprogramm zu<br />

70 % geför<strong>der</strong>t. Die restlichen Mittel wurden vom Gr<strong>und</strong>stücksbesitzer<br />

durch Eigenleistung erbracht.<br />

Die Gesamtkosten wurden zu 70 % aus dem Landschaftspflegeprogramm<br />

geför<strong>der</strong>t.<br />

Der Pflegeverband finanzierte die Maßnahme vor.<br />

Der Pflegeverband organisierte die För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>, die wasserrechtliche Genehmigung,<br />

die Absprache mit <strong>der</strong> Unteren Naturschutzbehörde, die Bauüberwachung<br />

<strong>und</strong> Abrechnung <strong>der</strong> Maßnahme.


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Abbildung 20: Graben mit angrenzenden Äckern ohne Pufferstreifen<br />

<strong>und</strong> Prall <strong>und</strong> Gleitufer; angrenzende wertvolle Feldgehölze,<br />

Hecken <strong>und</strong> Ranken als Erosionsschutz<br />

Abbildung 21: Graben nach <strong>der</strong> Umgestaltung mit Pufferstreifen<br />

<strong>und</strong> Prall <strong>und</strong> Gleitufer


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Abbildung 22: Graben nach <strong>der</strong> Umgestaltung mit Pufferstreifen <strong>und</strong> Prall<br />

<strong>und</strong> Gleitufer


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Abbildung 23: Zweite Teilstrecke <strong>der</strong> Exkursion<br />

Punkt 4: Ru<strong>der</strong>tshauser Graben<br />

Punkt 5: Abens


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4. Ru<strong>der</strong>tshauser Graben<br />

Maßnahmenstatus: abgeschlossene Landschaftspflegemaßnahme<br />

Lage: Der Ru<strong>der</strong>tshauser Graben liegt in <strong>der</strong> Gemeinde Au in <strong>der</strong> Hallertau<br />

<strong>und</strong> fließt in die Abens.<br />

<strong>Probleme</strong>: Durch eine Begradigung tiefte sich <strong>der</strong> Graben stark ein, wodurch<br />

er beson<strong>der</strong>s <strong>bei</strong> Hochwasser erosionsgefährdet ist. Außerdem fehlen<br />

die typischen Strukturen eines naturnahen Baches wie Ufervegetation<br />

<strong>und</strong> Strukturvielfalt des Bachbettes, so dass es sich hier um einen stark<br />

verarmten Lebensraum handele.<br />

Ziele: Um insbeson<strong>der</strong>e die Strukturvielfalt im <strong>Gewässer</strong> zu erhöhen <strong>und</strong><br />

die Hochwasserproblematik zu beheben, wurde eine naturnahe Gestaltung<br />

des Bachlaufes mit einer leichten Mäandrierung zur Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Fließgeschwindigkeit <strong>und</strong> zur Verlängerung <strong>der</strong> Fließstrecke durchgeführt.<br />

Maßnahmen:<br />

• Bachbettverlegung- <strong>und</strong> Verbreiterung:<br />

Der Aushub aus dem neuen Bachbett wurde zur abschnittsweisen Verfüllung<br />

des neuen Bachbettes, das ständig Wasser führen soll, verwendet.<br />

Das alte Bachbett, das dann auch als neuer Lebensraum für<br />

Amphibien dienen soll, wird nur mehr <strong>bei</strong> Hochwasser wasserführend<br />

sein.<br />

• Sicherung <strong>der</strong> Ufer mit Bachsicherungsgewebe, Ansaat <strong>und</strong> Anpflanzung<br />

von Erlen, Weiden <strong>und</strong> Eschen


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Maßnahmenstand <strong>und</strong> Kosten Ru<strong>der</strong>tshauser Graben:<br />

Der Maßnahmenträger war <strong>der</strong> Landschaftspflegeverband Freising<br />

im Auftrag eines privaten Gr<strong>und</strong>stücksbesitzers. Die Planung erfolgte<br />

durch den Landschaftspflegeverband Freising.<br />

Die Kosten <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong> betrugen auf einer Länge von etwa<br />

circa 250 m 3.618,- €.<br />

Die Maßnahme wurde aus dem Landschaftspflegeprogramm zu 70<br />

% geför<strong>der</strong>t. Die restlichen Mittel wurden vom Gr<strong>und</strong>stücksbesitzer<br />

durch Eigenleistung erbracht <strong>und</strong> vom Landschaftspflegeverband<br />

aus Eigenmitteln organisiert.<br />

Der Pflegeverband finanzierte die Maßnahme vor.<br />

Der Pflegeverband organisierte die För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>, die wasserrechtliche<br />

Genehmigung, die Absprache mit <strong>der</strong> Unteren Naturschutzbehörde,<br />

die Bauüberwachung <strong>und</strong> Abrechnung <strong>der</strong> Maßnahme.<br />

Abbildung 24: Planung Ru<strong>der</strong>tshauser Graben


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Abbildung 25: Ru<strong>der</strong>tshauser Graben nach <strong>der</strong> Umgestaltung<br />

Abbildung 26: renaturierter Ru<strong>der</strong>tshauser Grabens <strong>bei</strong> Hochwassers


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5. Abens<br />

Maßnahmenstatus: abgeschlossene große <strong>Renaturierung</strong>smaßnahme innerhalb<br />

<strong>der</strong> Ortschaft Rudelszhausen<br />

Lage: Der renaturierte Abschnitt <strong>der</strong> Abens liegt im Ortsrand von Rudelzhausen<br />

in einem ehemals stark eingeengten Wiesental.<br />

<strong>Probleme</strong>: Durch die Begradigung des Baches hatte sich seine Fließgeschwindigkeit<br />

deutlich erhöht. Infolge dessen kam es zu Eintiefungen im-<br />

Bachbett. Beson<strong>der</strong>s <strong>bei</strong> Hochwasserereignissen floss das Wasser ungebremst<br />

<strong>und</strong> somit viel zu schnell ab. Auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> verkürzten Fließstrecke<br />

trat es da<strong>bei</strong> schnell über die Ufer <strong>und</strong> führte so zu Erosion im Uferbereich.<br />

Durch die Nährstoffbelastung im Oberlauf <strong>der</strong> Abens waren <strong>der</strong> Uferbereich<br />

<strong>und</strong> das Bachteil sehr artenarm.<br />

Abbildung 27: Begradigter Abschnitt <strong>der</strong> Abens am Ortsrand


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Ziele: Um die Hochwasserproblematik zu lösen wurde zusätzlicher Retentionsraum<br />

geschaffen durch eine Verbreiterung des <strong>Gewässer</strong>querschnitts<br />

<strong>und</strong> die Neuanlage von Altwässern.<br />

Mit <strong>der</strong> Verlängerung <strong>der</strong> Fließstrecke durch die Wie<strong>der</strong>herstellung eines<br />

natürlichen Uferverlaufes wurde sowohl eine allgemeine Verringerung <strong>der</strong><br />

Fließgeschwindigkeit, als auch eine Verlangsamung <strong>und</strong> Zurückhaltung <strong>der</strong><br />

Hochwässer erreicht.<br />

Für den Zweck einer ökologischen Umgestaltung wurden neue Lebensräume<br />

für Pflanzen- <strong>und</strong> Tierarten <strong>der</strong> Feuchtgebiete durch die Gestaltung<br />

neuer Fließgewässerstrukturen (Altarme) geschaffen.<br />

Ein weiteres Ziel war die Sicherung <strong>der</strong> angrenzenden Erholungsflächen<br />

(Festzeltwiese).


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Maßnahmen:<br />

• Neuverlegung <strong>und</strong> Verbreiterung des <strong>Gewässer</strong>bettes mit Prall- <strong>und</strong><br />

Gleitufern, da<strong>bei</strong> Verlängerung <strong>der</strong> Fließstrecke von 240 m auf 275 m<br />

• Anlage von periodisch überschwemmten Bereichen wie Flutmulden<br />

<strong>und</strong> Gleitufern<br />

• Sicherung <strong>der</strong> neu angeschütteten Ufer durch Bachbettgewebe <strong>und</strong><br />

die Bepflanzung <strong>der</strong> mit Erlen, Eschen, Weiden; Anlage von 2 Inseln<br />

im neuen <strong>Gewässer</strong>bett<br />

• Anlage eines periodisch überfluteten Eisstockweihers


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Abbildung 28: Detailplan: <strong>Renaturierung</strong> <strong>der</strong> Abens; Aufweitung des<br />

Bachbettes mit Einbau einer Insel


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Abbildung 29: <strong>Renaturierung</strong> <strong>der</strong> Abens; Aufweitung des Bachbettes<br />

mit Einbau einer Insel<br />

Maßnahmenstand <strong>und</strong> Kosten Abens:<br />

Der Maßnahmenträger war die Gemeinde Rudelzhausen. Die Planung erfolgte<br />

unter <strong>der</strong> Leitung des Landschaftspflegeverbandes Freising durch<br />

das Ingenieurbüro Werner Gertberg; die Bauüberwachung durch den Ingenieur<br />

Georg Stocker.<br />

Die Kosten <strong>der</strong> <strong>Renaturierung</strong> betrugen auf einer Länge von etwa 275 m<br />

175.000 €. Die Maßnahme wurde vom Wasserwirtschaftsamt zu 60 % geför<strong>der</strong>t.<br />

Die restlichen Mittel wurden von <strong>der</strong> Gemeinde finanziert.<br />

Die Gemeinde finanzierte die Maßnahme vor.<br />

Der Pflegeverband organisierte die För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>, die wasserrechtliche Genehmigung,<br />

die Absprache mit <strong>der</strong> Unteren Naturschutzbehörde <strong>und</strong>


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

die Bauüberwachung.<br />

Abbildung 30: Renaturierter Abschnitt <strong>der</strong> Abens; Aufweitung des<br />

Bachbettes; Bepflanzung <strong>der</strong> Ufer; Schaffung von Prall <strong>und</strong> Gleitufern<br />

Abbildung 31: Verlauf <strong>der</strong> Abens in Rudelzhausen


Wasserrahmenrichtlinien Umsetzung Bayerischer Landschaftspflegetag 27.07.2011<br />

Abbildung 32: Detailplan: Verlauf <strong>der</strong> Abens in Rudelzhausen; Aufnahme<br />

<strong>der</strong> Höhenpunkte

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