Download als pdf (24,79 mb) - UMG Umweltbüro Grabher
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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />
Schotterwiener Gipswerke<br />
wollten Gips abbauen<br />
Freischürfe. In Folge wurde ein Ansuchen um die Verleihung einer Bergwerksberechtigung<br />
gestellt (Tschann 1977).<br />
Ausland greift nach Vandanser Gips. Zementbaron Schmittheini will<br />
Montafoner Gips ausbeuten<br />
[...] Die Schotterwiener Gipswerke Ges.m.b.H. in Niederösterreich, die<br />
mehrere große Gipswerke betreiben, ihren Sitz zwar in Österreich haben,<br />
jedoch mehrheitlich von ausländischem Kapital dominiert werden,<br />
interessierten sich „brennend“ für das Montafon, genauer das Rellstal,<br />
im Gemeindegebiet Vandans. Experten dieser Gesellschaft sind nach<br />
langem Studium und eingehenden Untersuchungen zum Ergebnis gekommen,<br />
dass im Rellstal abbauwürdige Gipslagerstätten vorhanden<br />
sind, die nach fachmännischen Schätzungen nicht nur von hervorragender<br />
Qualität sind, sondern auch ein in Mitteleuropa sonst nicht mehr<br />
festgestelltes Ausmaß haben: man vermutet, dass rund 500 Mio. to Gips<br />
abzubauen wären. Dem heutigen Marktwert für Rohgips entsprechend<br />
kann daher dieses Gipsvorkommen mit rund 30 Milliarden Schilling bewertet<br />
werden. [...] 170<br />
Abb 61: Gipsköfle (vorne<br />
rechts) und Saulakopf<br />
(im Hintergrund).<br />
Das Gipsköpfle ist eine<br />
der drei Gipslagerstätten<br />
im Rellstal.<br />
Der Antrag der Schotterwiener Gipswerke löste einen regelrechten Proteststurm aus.<br />
Auch wenn der Erhalt der „überaus reichhaltigen Flora und Fauna“ und der „urtümlichen<br />
Natur“ <strong>als</strong> Argument angeführt wurde, so ging es vor allem um wirtschaftliche<br />
Interessen (Tschann 1977).<br />
Besonders Vetreter des Fremdenverkehrs warnten vor schwerwiegenden Folgen. Es<br />
wurde befürchtet, dass der Wind den durch den Gipsabbau entstehenden Staub bis<br />
170<br />
Arbeiter Zeitung, Vorarlberger Ausgabe vom 25.9.1966<br />
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