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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />

Biotopinventar in den<br />

1980er Jahren<br />

Biotoppflegeprämien<br />

Streuewiesenbiotopverbund<br />

1997 Gesetz über Naturschutz<br />

und Landschaftsentwicklung<br />

Natura 2000-Gebiete<br />

seit 2003 verordnet<br />

im Talraum des Rheint<strong>als</strong> und Walgaus wurden überörtliche Freiflächen festgelegt,<br />

die nicht mehr <strong>als</strong> Baugebiet gewidmet werden durften. In den 1980er Jahren folgten<br />

das Biotopinventar, das die wertvollen Lebensräume Vorarlbergs erfasst, und<br />

Biotoppflegeprämien: 1980 wurden im Naturschutzgebiet Rheindelta erstm<strong>als</strong> „Entschädigungen“<br />

für die naturschutzgerechte Bewirtschaftung von Streuwiesen an die<br />

Landwirtschaft bezahlt.<br />

Die Verordnung über den Streuewiesenbiotopverbund Rheintal-Walgau aus dem<br />

Jahre 1990 war ein Meilenstein für den Naturschutz im intensiv genutzten Talraum.<br />

Seit 1997 sind Naturschutz- und Landschaftsschutzgesetz zum Gesetz über Naturschutz<br />

und Landschaftsentwicklung zusammengefasst. Mit diesem Gesetz wird jeder<br />

„zu Natur verträglichem Verhalten angehalten“.<br />

Mit der EU-Mitgliedschaft Österreichs wurden die Naturschutzbestimmungen der<br />

Europäischen Union für Vorarlberg wirksam. Insbesondere das Natura 2000-<br />

Regelwerk mit der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie und der Vogelschutzrichtlinie beeinflusst<br />

heute maßgeblich den Naturschutz. Seit Jahrzehnten umstrittene Projekte wie<br />

die Bodensee-Schnellstraße S 18 wurden dadurch unmöglich. Zugleich mussten zusätzliche<br />

Schutzgebiete eingerichtet werden.<br />

Kuriose Schutzbegründungen<br />

Ökologische Probleme<br />

trotz Schutzbestimmungen<br />

In Vorarlberg sind aktuell 455 km² (rund 17 % der Landesfläche) <strong>als</strong> Schutzgebiete<br />

ausgewiesen. Vor allem für die ersten Vorarlberger Schutzgebiete waren nicht immer<br />

naturschutzfachliche Kriterien entscheidend. So wurde der Schlosshügel zum<br />

Naturschutzgebiet, um ein Pop- und Lyrikfestival zu verhindern. Der geschützte Landschaftsteil<br />

Rellstal-Lünerseegebiet sollte den Abbau von Gips unterbinden.<br />

Die Ausweisung von Schutzgebieten konnte das Verschwinden gefährdeter Arten<br />

aber nicht immer verhindern. Das Moorwiesenvögelchen, eine seltene Schmetterlingsart,<br />

die noch in den 1990er Jahren in Bangs-Matschels vorkam, ist heute in Vorarlberg<br />

vermutlich ausgestorben. Auch in anderen geschützten Gebieten existieren<br />

ökologische Probleme, beispielsweise durch Veränderung des Wasserhaushaltes.<br />

61 Schutzgebiete sind<br />

17 % der Landesfläche<br />

Aktuell gibt es in Vorarlberg 61 Schutzgebiete der Kategorien Pflanzenschutzgebiet,<br />

Geschützter Landschaftsteil, Landschaftsschutzgebiet, Örtliches Schutzgebiet, Naturschutzgebiet<br />

und Natura 2000-Gebiet. Darüber hinaus sind über 600 ha Streuwiesen<br />

im Talraum des Rheint<strong>als</strong> und Walgaus durch die Verordnung über den Streuewiesenbiotopverbund<br />

geschützt. Vorarlberg ist das einzige Österreichische Bundesland,<br />

das Biosphärenparks im Naturschutzgesetz <strong>als</strong> Schutzgebietskategorie vorsieht – der<br />

Biosphärenpark Großes W<strong>als</strong>ertal existiert seit 2000. Etliche andere Vorschläge für<br />

Schutzgebiete, darunter auch die Idee eines Nationalparks in den 1970er Jahren,<br />

konnten dagegen nicht verwirklicht werden.<br />

Die vorliegende Arbeit gibt einen Einblick in die Geschichte des Vorarlberger Naturschutzes,<br />

ist aber keine umfassende und vollständige Darstellung. Zahlreiche Naturschutz-Akten<br />

lagern noch in Archiven und warten auf ihre Aufarbeitung.<br />

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