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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />

schaften immer wieder entstehen, weit verbreitet (<strong>Grabher</strong>r & Polatschek 1986).<br />

Inzwischen konnte sich die Deutsche Tamariske (Myricaria germanica) vereinzelt auf<br />

Kiesbänken des Alpenrheins wieder ansiedeln, 96 da in Graubünden noch einzelne<br />

Vorkommen erhalten geblieben sind.<br />

Gefährdet sind neben den Arten der Feuchtgebiete auch Arten, die an Kulturbiotope<br />

(zB Weinberge oder Getreideäcker) gebunden sind. So ist die Leinseide (Cuscuta<br />

epilinum), ein auf Kulturlein parasitierendes Ackerwildkraut, mit der Aufgabe des<br />

Leinanbaus in Vorarlberg und praktisch ganz Mitteleuropa verschwunden (<strong>Grabher</strong>r<br />

& Polatschek 1986).<br />

Tab 3: Anzahl in Vorarlberg<br />

ausgestorbener bzw<br />

verschollener Tier- und<br />

Pflanzenarten<br />

Anzahl nachgewiesener<br />

ausgestorbene bzw verschollene Arten<br />

Arten Anzahl %<br />

Gefäßpflanzen* 2043 115 6<br />

Brutvögel** 1<strong>79</strong> 13 7<br />

Säugetiere*** 68 8 12<br />

Schmetterlinge**** 2307 132 6<br />

Libellen***** 55 4 7<br />

Ameisen****** 69 1 1<br />

*Maier et al. 2001 **Kilzer et al. 2002 ***Spitzenberger 2006 ****Huemer 2001 *****Hostettler 2001<br />

******Glaser 2005<br />

1980 erstm<strong>als</strong> Biotoppflegeprämien<br />

Für den Erhalt extensiv genutzter Kulturlandschaften haben Biotoppflegeförderungen<br />

für die Landwirtschaft einen besonderen Stellenwert. Vertragsnaturschutz, <strong>als</strong>o<br />

Prämien für eine naturschutzgerechte Bewirtschaftung, existieren in Vorarlberg seit<br />

1980. In diesem Jahr wurden erstm<strong>als</strong> „Entschädigungen“ für die Bewirtschaftung<br />

von Streuwiesen im Naturschutzgebiet Rheindelta gezahlt. Sechs Jahre später wurden<br />

die Fördermöglichkeiten auf sämtliche Feuchtgebiete Vorarlbergs ausgedehnt<br />

(Beer 1991), wobei die Tatsache, dass die Prämien für Flächen außerhalb von<br />

Schutzgebieten höher waren <strong>als</strong> für Gründstücke innerhalb von Naturschutzgebieten,<br />

für Missstimmung sorgte (Kloser 1986).<br />

Ab 1991 wurden schließlich für alle wertvollen Grünlandbiotope, auch für Magerwiesen<br />

und Trockenrasen, Prämien aus dem Biotopschutzprogramms des Landschaftspflegefonds<br />

angeboten, um die naturschutzgerechte Weiterführung der Bewirtschaftung<br />

sicherzustellen. Die geförderten Wiesen durften nur einmal im Jahr gemäht<br />

werden, nämlich zwischen 1. Septe<strong>mb</strong>er und dem 15. März die Streuwiesen<br />

bzw zwischen 15. Juli und 15. März alle anderen Flächen. Darüber hinaus waren<br />

Ackerung, Beweidung, Düngung, Chemikalieneinsatz, Entwässerung, Aufforstung,<br />

Bodenabbau und Aufschüttung verboten (Beer 1991).<br />

Zahlungen erfolgten zunächst sowohl an den Grundeigentümer <strong>als</strong> auch an den<br />

Bewirtschafter. Die Biotoperhaltungsprämie für den Grundeigentümer betrug bei<br />

einer fünfjährigen Vertragsdauer 1500 Schillinge pro Hektar und Jahr bzw 1000 Schillinge<br />

bei einjähriger Vertragsdauer. Für Flächen in Naturschutzgebieten wurden<br />

inzwischen 2000 Schillinge bezahlt. Der Bewirtschafter erhielt ein Biotoppflegeentgelt<br />

in der Höhe von 1100 Schillingen pro Hektar und Jahr (Beer 1991).<br />

96<br />

Georg Amann mündlich<br />

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