Download als pdf (24,79 mb) - UMG Umweltbüro Grabher
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Naturschutzgeschichte <strong>UMG</strong> Berichte 6<br />
wirtschaftern und den Vertretern des Naturschutzes gefunden: Anstelle eines Weges<br />
wurde ein Naturwaldreservat eingerichtet und der Ertragsentfall finanziell abgegolten.<br />
Kein Nationalpark in<br />
Vorarlberg<br />
Zahlreiche Schutzprojekte<br />
wurden nie verwirklicht<br />
Der Vorarlberger Nationalpark wurde genau so wie der Deutsch-Österreichische<br />
Hochvogel-Nationalpark, der neben Flächen in Tirol und Deutschland auch Teile des<br />
Kleinen W<strong>als</strong>ert<strong>als</strong> und Gebiete in Warth umfasst hätte 112 , nie verwirklicht – ebenso<br />
wie eine ganze Reihe anderer Schutzgebiete. So gab es in den ersten Jahren des<br />
zweiten Weltkriegs nicht nur Planungen zur Errichtung eines Naturschutzgebiets Kanisfluh,<br />
sondern auch den Versuch, ein Niedermoor bei Reuthe zu schützen (Benzer<br />
1986). 1974 wurde auf Anregung des Vorarlberger Jagdschutzvereins die Erhaltung<br />
der Riedlandschaft im Gemeindegebiet von Dornbirn, Hohenems und Lustenau<br />
diskutiert 113 , 1977 beabsichtigte das Amt der Vorarlberger Landesregierung das<br />
Schweizer Ried in Lustenau zum Landschaftsschutzgebiet zu erklären 114 , 1978<br />
wünschte die Sektion Vorarlberg des Alpenvereins ein Naturschutzgebiet Brandner<br />
Gletscher 115 ; es wurde sogar eine Projektgruppe Schesaplana innerhalb der Schutzgemeinschaft<br />
Alpen in München gegründet, um gegen ein geplantes Schigebiet<br />
am Brandner Gletscher zu protestieren (Gerosa 1980), 1980 gab es die Idee, in der<br />
Bregenzerachschlucht – einem „entzückenden Relikt aus der guten, alten Zeit“ –<br />
einen Naturpark zu errichten 116 und 1983 – um ein weiteres Beispiel zu nennen – wurde<br />
ein Verordnungsentwurf für ein Naturschutzgebiet Silvretta – Klostertal ausgearbeitet<br />
117 . Schweizerried und Bregenzerachschlucht sind inzwischen Natura 2000-<br />
Gebiete.<br />
8.4. Vorarlbergs Schutzgebiete im Überblick<br />
In Vorarlberg dauerte es bis 1942 – inzwischen war das Naturschutzgesetz von 1932<br />
durch das Reichsnaturschutzgesetz abgelöst und die Zustimmung der Bauernkammer<br />
nicht mehr nötig – bis das erste Naturschutzgebiet geschaffen wurde. Mit der<br />
Verordnung über die einstweilige Sicherstellung des Naturschutzgebietes Rheinau,<br />
Verordnungs- und Amtsblatt für den Reichsgau Tirol und Vorarlberg Nr. 122, wurde<br />
eine 14 km² große Fläche einschließlich eines 1 km breiten Wasserstreifens im Rheindelta<br />
geschützt (Allgeuer 1967).<br />
8.4.1. Pflanzenschutzgebiete<br />
Die nächsten Schutzgebietsausweisungen folgten Mitte der 1950er Jahre. Zwischen<br />
1956 und 1964 wurden acht Pflanzenschutzgebiete geschaffen (Kirchberger 1967), in<br />
denen die Beschädigung oder Vernichtung insbesondere von Alpenpflanzen außerhalb<br />
der landwirtschaftlichen Nutzung verboten war. Der Grund für die Ausweisung<br />
112<br />
Naturschutzgutachten Walter Krieg – Aktenzahl 47-N/73: Vorschlag eines Deutsch-Österreichischen Nationalparks<br />
113<br />
Naturschutzgutachten Walter Krieg – Aktenzahl 53-N/74: Erhaltung der Riedlandschaften in den Gemeindegebieten<br />
Dornbirn, Hohenems und Lustenau<br />
114<br />
Naturschutzgutachten Walter Krieg – Aktenzahl 178-N/77: Schweizer Ried, Lustenau, Erklärung zum Landschaftsschutzgebiet<br />
115<br />
Naturschutzgutachten Walter Krieg – Aktenzahl 59-N/78: Geschützter Landschaftsteil Rellstal und Lünerseegebiet,<br />
Pflanzenschutzgebiet Vandans-Taschagguns<br />
116<br />
Naturschutzgutachten Walter Krieg – Aktenzahl 13-N/80: Gründung eines Naturparks Bregenzer Ache<br />
117<br />
Naturschutzgutachten Walter Krieg – Aktenzahl 66-N/83: Naturschutz im Silvrettagebiet<br />
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