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Café32 - KPÖ Oberösterreich

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Seite 2<br />

Knast ist<br />

überall<br />

Willkommen im<br />

Café <strong>KPÖ</strong>!<br />

Man kann es nicht mehr<br />

hören: Restlose Aufklärung der<br />

Vorfälle und der Zusammenhänge<br />

um Schmiergelder,<br />

Haider Millionen, Buwog- und<br />

Hypo-Deals sei ein Gebot der<br />

Stunde, sagt der Bundespräsident.<br />

Diese restlose<br />

Aufklärung solle dazu dienen,<br />

die Glaubwürdigkeit der<br />

Politik hierzulande wieder<br />

herzustellen. Na sowas. Es geht<br />

nicht darum, die Verantwortlichen<br />

zur Rechenschaft zu<br />

ziehen, sondern darum, einen<br />

Zustand wieder herzustellen,<br />

der genau diese Vorgänge aufs<br />

Neue ermöglichen wird.<br />

„Restlose Aufklärung“ ist ein<br />

groß angelegtes Verschleierungsmanöver,<br />

welches zum<br />

Ziel hat, zu verbergen, dass in<br />

einer Klassengesellschaft die<br />

dazugehörige Klassenjustiz nur<br />

eine Aufgabe hat, nämlich die<br />

Unten niederzuhalten, damit<br />

diese die Geschäfte der<br />

oberen Klassen nicht stören.<br />

„Restlose Aufklärung“ ersetzt<br />

somit die medialen Sommerungeheuer<br />

früherer Zeiten, die in<br />

schottischen Seen ihr Unwesen<br />

getrieben haben sollen. Trotzdem<br />

wünschen wir Ihnen eine<br />

spannende Café-<strong>KPÖ</strong>-Lektüre<br />

welche frei von Loch-Ness-Amphibien<br />

ist. Dafür voll von Geschichten<br />

die den Blick nicht<br />

verschleiern. Dies sollte dem<br />

g’spritzten Most vorbehalten<br />

sein, der Ihren Restsommer<br />

freundlich begleiten möge,<br />

meint<br />

Ihre Café <strong>KPÖ</strong> Redaktion.<br />

Die Gefängnisse hierzulande sind<br />

überfüllt, heißt es in einer Aussendung<br />

der Justizministerin. Nicht etwa, weil dubiose<br />

Vereinigungen, wie der<br />

Freundeskreis des ehemaligen Finanzministers<br />

Grasser dingfest gemacht worden<br />

wären, oder weil man Haiders<br />

Seilschaften in Politik und Big Business<br />

habhaft geworden wäre, nicht etwa weil<br />

man den aristokratischen Waffenschieber<br />

und Ministerinnengatten Alfons<br />

Mensdorff-Pouilly, samt dessen Clique<br />

dorthin verbracht hätte, wo er schon<br />

längst sitzen müsste. Über diese breitet<br />

die österreichische Justiz nach wie vor<br />

schützend ihren Mantel aus. Die<br />

Verfahren und die Ermittlungen füllen<br />

zwar die Seiten diverser Blut-und-Blech-<br />

Gazetten, herausgekommen ist aber noch<br />

nie etwas.<br />

Obwohl Strafgefangene in der Regel<br />

früher auf Bewährung entlassen werden,<br />

ist die Zahl der Gefangenen gestiegen.<br />

Und sie wird laut der Prognose von<br />

KriminalsoziologInnen weiterhin steigen.<br />

Cartoon: Baluba<br />

Rado Prostackis Medienambulanz<br />

Es wird munter verurteilt und<br />

eingesperrt. Es sind vermutlich die so genannten<br />

Kleinkriminellen, jene die nicht<br />

in die Zuständigkeit des Justiz-Ressorts<br />

fallen sollten, sondern in die des Sozial-<br />

Ressorts. Die beiden dafür zuständigen<br />

Ministerinnen Fekter und Bandion-Ortner<br />

machen jedoch kein Hehl daraus, dass sie<br />

gewillt sind, mit eisernem Besen zu<br />

kehren. Da für sie längst nicht mehr die<br />

Resozialisierung von kriminell<br />

Gewordenen das Ziel ist, sondern pure<br />

Rache und Abschreckung.<br />

Überfüllte Gefängnisse erzählen jedoch<br />

nicht nur über die Justiz eines Landes, sie<br />

erzählen vielmehr über die Gesellschaft,<br />

in der wir leben. Laut Human Rights<br />

Watch gibt es in Österreich 105 Gefangene<br />

pro 100.000 Einwohner. Österreich liegt<br />

damit knapp hinter China mit 119. Hier<br />

befindet sich Österreich in guter<br />

Gesellschaft. Wenn die Bedeutung des<br />

Einsperrens als Machttechnik zunimmt,<br />

die Gefängnisse überfüllt sind, wird bald<br />

die Gesellschaft zum Gefängnis.

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