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Nr. 23 - tjav.at

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Fachbericht<br />

Aktuelles<br />

geeignete Gebiete dazwischen<br />

verbesserungswürdig<br />

sind. Solche Bereiche bilden<br />

oft wichtige „Trittsteine“ im<br />

Lebensraumverbund. Sie<br />

stellen den unbedingt notwendigen<br />

Kontakt zwischen<br />

den einzelnen Vorkommen<br />

her. Die nachstehenden<br />

Maßnahmen beziehen sich<br />

jeweils auf diese Räume.<br />

Die Jägerschaft …<br />

• liefert Inform<strong>at</strong>ionen<br />

über Lebensräume,<br />

Schlaf- und Balzbäume,<br />

• führt weiterhin jährliche<br />

Zählungen der balzenden<br />

Hahnen durch,<br />

• unterstützt Experten in<br />

Referenzflächen beim<br />

Sammeln von Nachweisen,<br />

• stellt in Auerwildlebensräumen<br />

durch jagdliche<br />

Maßnahmen sicher,<br />

dass eine tragbare<br />

Nahrungskonkurrenz<br />

zwischen Schalenwild<br />

und Auerwild besteht,<br />

• passt die Bejagung auf<br />

den Bestand und den<br />

Fortpflanzungserfolg<br />

des Auerwildes an,<br />

• setzt Maßnahmen gegen<br />

Beutegreifer,<br />

• bringt Vorschläge über<br />

gewünschte Waldstrukturen<br />

ein und beteiligt<br />

sich aktiv an der Lebensraumpflege,<br />

• führt in der Brut- und<br />

Aufzuchtzeit ihre Jagdhunde<br />

in Auerwildlebensräumen<br />

an der<br />

Leine,<br />

• sensibilisiert die<br />

Jagdausübungsberechtigten<br />

durch Aufklärung.<br />

Die Forstwirtschaft …<br />

(Forstdienst und Waldeigentümer)<br />

• verzichtet auf Zäunungen<br />

bzw. macht diese<br />

für das Auerwild sichtbar,<br />

• führt großzügige Läuterung<br />

bei dichten<br />

Jungwüchsen, Dickungs-<br />

pflegen und Durchforstungen<br />

durch und<br />

entfernt bzw. räumt das<br />

entnommene M<strong>at</strong>erial,<br />

• verzichtet auf Waldarbeiten<br />

in der Zeit der<br />

Aufzucht (Anfang April<br />

bis Mitte Juli),<br />

• erhält bekannte Balzund<br />

Schlafbäume,<br />

• bewirtschaftet kleinflächig<br />

bzw. inselartig,<br />

• führt Schlagräumung<br />

durch,<br />

• erhält ausgedehnte<br />

Altholzbestände von<br />

mindestens 50 Hektar<br />

mit guten Heidelbeerbeständen<br />

(zum Beispiel<br />

durch Erhöhung der<br />

Umtriebszeit oder Vermeidung<br />

durch Untergliederungen),<br />

• vermeidet Barrieren<br />

(zum Beispiel flächige<br />

Dickungsstadien),<br />

• fördert lichte Wälder (50<br />

bis 70 % Kronenschluss)<br />

mit Mischbaumarten<br />

(insbesonders Tanne<br />

und Föhre) laut potentieller<br />

Waldgesellschaft,<br />

• belässt stehendes und<br />

liegendes Totholz zur<br />

Deckung am Boden,<br />

• erhält kleine Bestandeslücken,<br />

Lichtungen und<br />

Hochstaudenfluren (als<br />

Nahrungsgebiet für die<br />

Jungenaufzucht),<br />

• erhält Moor- und Waldränder<br />

(zur Jungenaufzucht),<br />

• spart optimale Auerhuhnkerngebiete<br />

bei<br />

der Planung von Bringungsanlagen<br />

nach<br />

Möglichkeit aus,<br />

• schrankt Wege ab,<br />

• hält Wegränder offen<br />

(vor allem die obere<br />

Böschung wächst<br />

sehr schnell wie eine<br />

Wand auf, oft durch<br />

die Lärche, die ein<br />

Rohbodenkeimer ist;<br />

gute dahinterliegende<br />

Habit<strong>at</strong>e werden nicht<br />

mehr erreicht; wichtig<br />

Foto: Manfred Kreiner<br />

Foto: Manfred Kreiner<br />

Die kleinflächige Waldbewirtschaftung bietet viele<br />

Nischen und Randlinien, die auch dem Auerwild zu<br />

gute kommen. Das belassene Astm<strong>at</strong>erial verhindert<br />

die Begehbarkeit durch Auerwild. Kückenaufzucht<br />

und Nahrungsaufnahme sind unter diesen Umständen<br />

unmöglich.<br />

Starke Pflegeeingriffe im Stangen- und Baumholz<br />

tragen nicht nur zur Stabilitätserhöhung und Wertsteigerung<br />

des Waldes bei, sondern beeinflussen auch den<br />

Lebensraum des Auerwildes. Vermehrtes Licht fördert<br />

das Nahrungsangebot, das Aufräumen des Astm<strong>at</strong>erials<br />

ermöglicht die Fortbewegung am Boden und bietet<br />

gleichzeitig Deckungsschutz.<br />

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