Weltkriegs-Weissagung - Schauungen.de

Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens 

26.357 Weltkriegs-Weissagung 

HWA Bd. 9, 473 

Weltkriegs-Weissagung. Unter den großen geistigen 

und politischen Ereignissen, die Weissagungen hervorgerufen 

haben, steht uns keines so deutlich vor 

Augen, wie das des »Weltkrieges« 1914–1918. Eine 

genauere Beobachtung des an ihn sich knüpfenden 

Weissagungsgutes wird also über manches, sonst verborgen 

Bleibende, Licht zu verbreiten vermögen. 

I. 1. 1913. Schon das Jahr 1913 wurde bange als 

das entscheidende Jahr erwartet, das die lastende Gewitterschwere 

entladen werde. Ich erinnere mich noch 

deutlich des gedrückten Silvesterabends 1912/13 in 

meinem bäurischen Elternhause und der mancherlei, 

mehr oder minder publiker Äußerungen zur Zahl 13 

und ihrer Bedeutung, wie zu dem Umstände, daß das 

große Kriegsjahr 1813 sich zum 100. Male jährte. 

1913 entstand aus den Kriegsweissagungen eines 

Schreiberhauer Tischlers Carl Hauptmanns »Krieg«. 

In Warschau geht 1911 eine Weissagung um, daß 

1913 Unruhen ausbrechen, die bis 1917 dauern; dann 

werde Polen frei1). In Deutschland lebt man seit etwa 

1905 in einer dauernden Spannung2). Ein im Neckartal 

seines Weges gehender Herr erfährt von einer 

Frau, die sich zu ihm gesellt, daß das Jahr Jahr 1911 

ein trockenes, 1912 ein hungriges, 1913 ein blutiges 

sein werde. Als er dieses bezweifelt, teilt die Frau ihm 

mit, daß dies so sicher sei, wie er 156,31 M bei sich



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trage (Geldsummen-Beweis)3). Diese Weissagung, 

die 1911 datiert, wird 1912 zu einem bekannten 

Spruch ausgeformt: 

1911 ein Glutjahr, 

1912 ein Flutjahr, 

1913 ein Blutjahr4), 

welche Datierung sich aus der deutlichen Berücksichtigung 

des Witterungsverlaufes von 1911 und 1912 

ergibt. 1911 hieß es, das nächste Jahr werde noch heißer 

werden, infolgedessen komme große Not und 

Krieg über die Menschen5). Aus dem Jahr 1813 soll 

die Weissagung stammen, daß das Jahr 1913 so blutig 

sein würde wie 18136). Diese Furcht vor der Zahl 

137), die sich, wie schon erwähnt, auch in Kriegsprophezeiungen 

der Tageszeitungen aussprach8), führte 

nicht nur moderne Weissager9) wie die de Thebes auf 

den Plan, die 1913 als das große Kriegsjahr bezeichnete10), 

oder machte aus Tarokkarten für 1913 den 

Umsturz prophezeien11), sondern erweckte auch altes 

W.s-Gut. In meiner Heimat (schles. Vorgebirge) ging 

die Eichbaum-Weissagung (der deutsche Kaiser 

werde nach einem großen Kriege seine wenigen Getreuen 

unter einer Eiche sammeln) in bezug auf 1913 

um, ähnlich wie im Sundgau: der Preuße wird 1913 

so klein, daß er unter dem Eichbaum Platz findet12), 

ebenso die Fiensbergprophetie (s.u.) mit den Zahlen



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1849 (Angebot der Kaiserkrone) – 1871–1888 (drei 

Kaiser) – 1913 (Untergang des Reiches und Tod des 

dritten Kaisers)13), die in meiner Heimat mit der Eichenbaum-Weissagung 

verknüpft erschien. Endlich 

begegnen die Weissagung vom Hosenkrieg der Weiber 

(so wenig Männer, daß sich die Weiber um eine 

Mannshose schlagen werden)14) und die vom Überfluß 

der Ernte, da so wenig Esser übrig blieben15), 

für dies Jahr. 

Durch die Zeitungen ging auch diese Sage: 

Einen russischen gutmütigen Bauern, der einer frierenden 

Frau ein Tuch kauft, laut diese zum Lohn über ihre 

Schultern schauen. Da sieht er auf einer Seite ein fruchtbares 

Land, die Ernte des Jahres 1912, auf der andern 

Krieg und Schlacht. Das ist das Jahr 1913, sagt die Frau 

und verschwindet16). 

Endlich ist der Sage vom Nachtwächter von Szillen 

zu gedenken, die verschiedenfach aufklingt17). 

Alles in allem darf man feststellen, daß die Zahl 13 

und die Erinnerung an 1813 viel böse Erwartungen 

aufsteigen machten. 

1) A. Kahle Die Prophezeiungen über d. Weltkrieg 

(1917), 34. 2) Vgl. Joh. Illig Historische Prophezeiungen 

(1922), 20. 3) Ztschr. f. Spiritismus v. 9. 3. 1911 = Psych. Studien 

40, 51 = Zentralbl. f. Okkultismus 6, 459. Zum Geldsummen-Beweis 

s.u. 4) Zentralbl. f. Okk. 6, 60 f. 458; A. Reimers 

Prophetische Stimmen u. Gesichte über d. Weltkrieg



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1916, 93; A. Kahle Die Prophezeiungen über d. Weltkrieg 

s. a. 6; mündlich. 5) Zentralbl. f. Okk. 6, 458. 6) Ebd. 6, 

459. 7) Ebd. 6, 461 f. 8) Ebd. 6, 460; Psych. Studien 39, 762; 

40, 52; Anfang 1913 Weltkrieg, in dem Deutschland um seinen 

Bestand kämpfen muß: Zentralbl. f. Okk. 6, 461. 9) Vgl. 

Zentralbl. f. Okk. 6, 463. 466 f. 469. 10) Ebd. 6, 282. 

11) Ebd. 6, 471. 12) Ebd. 4, 761; 6, 459; ähnlich Roedder 

Reichsdorf 321 (: Getreue unter Eichbaum, – doch vorher 

so groß, daß kein Mensch seine Völker zu zählen vermöchte). 

13) Zentralbl. f. Okk. 6, 457 f. 580 f. 14) Ebd. 6, 459; zum 

Hosenkrieg s . u. 15) Ebd. 6, 459. 16) Reimers Proph. 

Stimmen 93. 17) ZfVk. 25, 400; 26, 89. 211 f. 

2. Vorbedeutungen auf 1914. Eine Reihe von Vorzeichen, 

Schwärme von Seidenschwänzen18), der 

Bauernschreck, ein Schafe-reißendes »wildes Tier« 

auf der Stubalp (meist Teuerung oder Krieg vorbedeutend)19), 

starke Morgen- und Abendröte20), ein 

Kreuz wird in Rußland am Himmel gesehen21), in 

Bunzlau (Schlesien) sprach man im Juli 1914 von 

feurigen Kugeln und andern Himmelszeichen22); in 

der Christnacht 1913 vernahm man ein heftiges 

Windstoßen23). Neue Häuser (Kasernen) wurden errichtet24). 

18) Zentralbl. f. Okk. 7, 497 = 8, 163. 19) Ebd. 8, 683. 

20) Ebd. 8, 684. 21) Ebd. 7, 168. 22) Roedder Reichsdorf 

321. 23) Zentralbl. f. Okk. 8, 683. 24) Ebd. 8, 683. 

3. Astrolog. u. grapholog. Voraussagen. Kriegsvor-



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aussagen auf astrologischer Grundlage sind in 

Mengen zu verzeichnen25); ich hebe aus ihnen die 

jährlichen Voraussagen in Francis Moore's Almanac26), 

Zadkiels27), die Sepharials28) und Raphaels29) 

hervor. Alan Leo und Zadkiel wollten die 

Zukunft aus des Kaisers Horoskop errechnen30). Professor 

Zanowski (Wien) errechnete in sieben Monaten 

das Kriegsende, d.h. auf den 17. 8. 1916 und die Zerteilung 

Europas in drei Teile31); die geschäftige Elsbeth 

Ebertin stellt königliche Nativitäten32) wie die 

Hindenburgs33). 

Ebenso hat man die Handlinien des Kaisers graphologisch 

gedeutet34). 

Vgl. auch die Periodenlehren von Rudolf Mewes, 

Die Kriegs- und Geistesperioden im Völkerleben und 

Verkündigung des nächsten Weltkrieges 1897 

(19162); Stromer-Reichenbach, Deutsche verzagt 

nicht. 1914; Max Kemmerich, Die Berechnung der 

Geschichte und Deutschlands Zukunft. 1921. 

25) F. Ch. Barlet L'astrologie et la guerre 1918; Ernst 

Thiede Astrolog. Mutmaßungen über d. Krieg d. Deutschen 

1914, Leipzig 1914; Elsbeth Ebertin Wirkungen 

d. Gestirneinflüsse 1917; Zentralbl. f. Okk. 8, (161 f.). 648 ff.; 

10, 39; 12, 510; Der Fels 10 (1914/15), 399 ff.; 11, 428; R. 

Mewes Die Kriegs- u. Geistesperioden u. d. Verkündung 

d. nächsten Weltkrieges Zentralbl. f. Okk. 6, 467 f.; u. Joh. 

Illig Historische Prophezeiungen (1922), 18 ff.; Neue 

metaphys. Rundschau 21, 211 ff. 217 ff.; Prophezeiungen



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über Deutschlands Zukunft (1920), 6 ff. usw. 26) Moore's Almanac 

217nd year. Vox Stellarum, A loyal Almanac for the 

year of human Redemption. 1914 usw. London, Cassel & Co. 

27) Zadkiel's Almanac and Ephemeris for 1914. 84 yearly 

edition. Usw. London, Simpkin, Marshall Hamilton, Kent & 

Co.; vgl. auch Zentralbl. f. Okk. 6, 468. (387 ff. 472 ff.). 

28) »Sepkarial« An Astrological Survey of the Great War. 

London s. a., W. Foulsham & Co. Vgl. Neue metaphys. 

Rundsch. 21, 228. 29) Raphael Astronomical Ephemeris 

of the Planet: Places for 1915. London 1914, W. Foulsham 

& Co.; vgl. auch Zentralbl. f. Okk. 6, 468. 30) Zentralbl. f. 

Okk. 25 (1931/32), 253; Neue metaphys. Rundsch. 21, 221 ff. 


(1917), 25 f. 32) Königliche Nativitäten 1915. 33) Die Nativität 

d. Generalfeldmarschalls 1917. 34) Gabriel Langlois 

Les prophéties relatives á la guerre de 1914–15. 1915, 51 

ff.; dagegen: Prophezeiungen über Deutschlands Zukunft 

(1920), 11. 

4. Weissagungen von Spiritisten, Hellsehern und 

Okkultisten. 

In diesem Gebiet ist, wie ein Blick auf die wichtigsten 

okkultistischen Zeitschriften lehrt, eine kaum zu 

übersehende Fülle von Gesichten, Träumen und dergleichen 

bekannt geworden; ich kann hier einzelnes 

nicht verzeichnen35). Gerade hier auch läßt sich ein 

Hin- und Herströmen über die nationalen Grenzen 

hinweg beobachten36). Das siderische Pendel wird 

befragt37); Visionen vgl. 37), wie die eines Generals 

Gordon38), Dr. Buchanan vom Dezember 189039),



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Hauptmann Guido v. Gillhausen40), Adam41), einer 

anonymen Frau von 1911, die für 1913 Seekämpfe 

zwischen Deutschland und England und Unruhen voraussieht42), 

Gesichte von Medien wie der Ferriëm43), 

Anna Kingsford44), Frau Sommerhalter45) 

usw., literarische Festlegungen derartiger Voraussagen 

wie der durch de Thebes46), de Ferriëm47), Frida 

Genthes48), des Gralsordens49), spiritistische Sitzungen50), 

das zweite Gesicht eines französischen Soldaten51), 

eines Paters in Tsingtau vgl. 50), einer Mademoiselle 

Margarethe aus Kassa53), Berichte über 

Hellhören54), die Weissagungen eines Inders55) 

gehen um. Wahrträume wie der bekannte des Bischofs 

v. Lanyi in Großwardein über die Ermordung des Erzherzogs 

Franz Ferdinand56). 

35) Vgl. etwa Zentralbl. f. Okk. 8, 593 ff.; Grobe- 

Wutischky Der Weltkrieg 1914 in d. Prophetie 1915; 

K. Heinz Der Weltkrieg 1914/15 im Lichte d. okkulten 

Lehren 1915; C.W. Leadbeater An occult view of the 

war s. a.; Rosa Stuart Dreams and Visions of the war 

London 1917; auch »Deutschlands Zukunft«, Weissagungen 

f. d. Jahre 1921/30. 1921. 36) Vgl. etwa: Prophezeiungen 

über Deutschlands Zukunft (1920) 9 ff. 37) Ebd. 10. 

38) Zentralbl. f. Okk. 12, 394 f.; 6, 470. Ebd. 5, 619. 39) Ebd. 

4, 441; 6, 469. 40) Illig 23 ff. 41) Ebd. 26 f. 42) Zentralbl. 

f. Okk. 6, 470; Ztschr. f. Spiritismus 16, 54. 43) Zentralbl. f. 

Okk. 4, 635; 8, 163 f.; Illig 22 f. S. Nachw. 47. 

44) Zentralbl. f. Okk. 8, 588; 10, 396. 45) Ebd. 5, 430; 6, 470. 

46) Ebd. 6, 468; 12, 317; Illig 28 ff.; vgl. Weissager.



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47) Vgl. ihre Schrift Mein geist. Schauen ... (s. unter »Weissager«) 

und in dieser 88 f. 94. 95 f. 48) Friedrich Kämpfer 

Günstige Kriegsprophezeiungen von Frida Genthes 1914, 8 ff. 

49) Zentralbl. f. Okk. 6, 469 f. 50) Ebd. 4, 462; 7, 384 f.; 8, 

163. 591 f. 51) Ebd. 9, 181. 52) Ebd. 9, 42 f. 53) Edb. 9, 231 

f. 54) Ebd. 12, 234. 55) Ebd. 9. 280 f.; Franz Siking Die 

Weissagung des Bramanen: Kriegszeitfragen H. 5. 56) Illig 

39 ff. 

5. Seherblicke. Nahe verwandt mit den soeben angeführten 

Voraussagen sind die »Seherblicke«, die ich 

nur deshalb gesondert stelle, weil sie nicht aus okkult. 

Lagern kommen, und weil es sich bei ihnen zumeist 

um ein Zurechtdeuten von Worten; handelt, die in andern 

Zusammenhängen fielen, oder auf rationale 

Schlußfolgerungen zurückgehen. So schreibt man 

Tolstoi die Weissagung zu, der große Weltbrand 

werde 1912 beginnen57), läßt man Hamerling58), 

Heinrich Heine59), Friedrich Theodor Vischer60), 

Theodor Fontane61), die Presse der wilhelminischen 

Zeit62), den Weltkrieg weissagen vgl. 58) usw. 

57) A. Kahle Die Prophezeiungen über d. Weltkrieg s. 

a. 7; Zentralbl. f. Okk. 9, 50 f. 58) Psychische Studien Nov. 

1915; A. Reimers Proph. Stimmen 90 f.; Glatzer Heimatblätter 

2, 47 f.; 3, 15. 27. 47. 59) Joh. Illig Historische 

Prophezeiungen 1922, 13 f. 60) Ebd. 14. 61) Ebd. 14 f. 

62) Ebd. 15 ff. 

6. Literarische Weissagungen. Das eben geschil-



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derte Verfahren des Zurechtsehens wurde auch gegenüber 

Werken der Literatur, wie etwa den Schriften 

Platons63), vor allem aber an älteren Weissagungen 

angewandt; so holt man die des Nostradamus (s.d.), 

des Lehniner Mönchs (s.d.), die von Paracelsus64), 

die vom grand Pape (s. Weissager) usw. hervor. Die 

Übersetzung eines in altdeutscher Schrift geschriebenen 

Briefes, der im Nachlaß des verstorbenen Naturforschers 

Newton gefunden wurde – das Original liegt 

im kgl. Archiv Berlin, – weissagt den Weltkrieg nach 

naturwissenschaftlichen Grundsätzen 1913/15; er 

wird zur Erntezeit ausbrechen, zur Erntezeit 

enden65). Vgl. o. »Weissager« unter den einzelnen 

Autoren. 

63) Zentralbl. f. Okk. 8, 686. 64) Emil Schlegel Paracelsus 

als Prophet. Tübingen 1915; C.I. Glückselig 

Prophezeiungen d. Theophrastus Paracelsus vom deutschen 

Felsen, an welchem die Franzosen zerschellen. Lorch 1916. 

65) Zentralbl. f. Okk. 11, 428. 

7. Biblische Weissagungstexte. Erst recht hat man 

in religiösen, vor allem in biblischen Schriften, Aufschluß 

über den Krieg zu finden gehofft. So glaubt 

man in der Kabbala66), speziell dem Sohar67), Weissagungen 

zu entdecken. Wie weit dies Suchen ging, 

mag zunächst einmal das Verzeichnis bekannterer 

Abhandlungen zu diesem Thema lehren:



HWA Bd. 9, 478 

Marr. Murray, Bible Prophecies and the present War. 

London-New-Vork 1915. 

F.P. Argall, The Prophet in war time. Isaiahs Message 

for To-day. London (1916). 

Giuseppe Ciuffa, Calamita e trionfi della Chiesa prophetati 

da Ezechiele e nell' Apocalisse. Rom 1917. 

Georg Greite, Was bedeuten die Weissagungen d. 

Propheten Daniel. Lorch 1916. 

Michael M. Baxter, Forty prophetic Wonders. Predicted 

in Daniel and Revelation, some already fulfilled, 

some in process of fulfillment and others yet unfulfilled. 

New York 1918. 

..., Turks and the War. Turkey's Entrance into the War 

Nov. 1914. Also the period of War's Continuance, revealed 

in Daniel XII. London s. a. 

A.M.C. I.G., Les Événements Actuels annoncés et decrits 

dans la Révélation de l'Apôtre Saint Jean. Paris 1918. 

E.S., Unsere Zeit u. die Offenbarung d. Johannes. Lorch 

1918. 

E. Sch., Die Greuel d. Offenbarung Johanni. Lorch 

1916. 

Gaston, Der Weltkrieg d. geheimen Offenbarung. 

Graz 1921.



HWA Bd. 9, 478 

Robert Wiesendanger, Weltkrieg u. Gottesglauben 

im Lichte d. Apokalypse. Leipzig 1916. 

Digby M. Berry, European history foretold or St. 

Johns Foreviews of Christendom. London 1915. 

Die Berechnung des Kriegsendes aus den Zahlen 

Daniels und der Apokalypse ist in den Kriegsjahren 

verschiedentlich bei unserm Landvolk im Schwange 

gewesen68). 

Auch einzelne Episoden, Gestalten, Worte werden 

lebendig, vor allem solche Daniels und der Johannes- 

Apokalypse. Ich nenne zunächst wieder Literatur: 

Oskar L. Joseph, The coming Day. New York 1918. 

I.E. Tayler, The latter Days. London s. a. 

E.L. Langton, Omnious days or the Signs of the 

times. London 19172. 

L.G.A. Roberts, This European War. A Preparation 

for the Return of Israel, or the Gathering (or Prelude) to 

Armageddon. London s. a. 

F.L. Rawson, How the war will end. Great Britain Victorius. 

As shown in the Bible Prophecies of the final War 

known an the Battle of Armageddon. London s. a. 

Andrew Allan, The War Armageddon! London 1914. 

Augustin Cook, Is it Armageddon? The present war in 

the light of divine prophecy. London 1915.



HWA Bd. 9, 479 

Henry Sulley, Is it Armageddon? Being a reprint of 

»Britain in Prophecy« with Additions and Appendix. 

London 1915. 

C.H. Titterton, Armageddon, or the last War. London 

1916. 

Percy E. White, Armageddon. London s. a. 

Vgl. oben »Harmageddon« 

..., The grat battle of Rephidin. Leith s. a. 

F.W.H., The Image of Nebuchadnezar's Dream in its relations 

to present day conditions and occurrences. London 

1915. 

Charles Wesles Eakeley, The kingdom of God. The 

fifth and last Empire. Boston 1918. 

Paul Lerch, Das Zeichen d. Menschensohnes am Firmament. 

Breslau s. a. 

By a Brevet Lieutenant-Colonel, The signs of the times. 

Torqueny-London 1918. 

F.M. Messenger, The World War. Four Horses of 

Revelation. Chikago s. a. 

B.K. Kuiper, De vier Paarden uit Openbarung. Grand 

Rapids Michigan 1918. 

E.S., Das Sonnenweib. Die beiden Tiere und die Zahl 

666 in der Offenbarung Johanni. Lorch 1918.



HWA Bd. 9, 479 

I.E.G. de Montmorency, The white riders. Oxford 

1918. 

R. Middleton, The anti-Christ and the false Prophet. 

In: Prophecy Investigation Society, Aids to prophetic 

study Nr. 4. London 1918. 

W. Blissard, The economic antichrist. London 

1917. 

Sir Jan Hamilton, The Millenium. London 1919. 

S.H. Rev. Wilkinson and Samuel Schor, The future 

of Jerusalem and its successive Phases with regard 

to. In: Prophecy Investigation Society, Aids to prophetic 

study. London 1917. 

Die Zahl 666 der Apokalypse wurde in England 

auf Wilhelm II. gedeutet69); ebenso gilt er als der 

achte König der Apokalypse70). 

Schließlich besteht eine umfangreiche Literatur, in 

der der Weltkrieg mit der Wiederkunft Christi, also 

dem jüngsten Gericht und dem Millenium (s. o.) zusammengebracht 

wird. 

Harold 

19163. 

Norris, When will our Lord return? London 

S.P.T., The second coming of Christ. London 1916. 

F.L. Rawson, The End of the world and the proofs of 

its coming in December 1917. London s. a.



HWA Bd. 9, 480 

Carlyle B. Haynes, The return of Jesus. Aslanta, 

Georgia 1917. 

Herrens Tilkommelse er naer. Kopen- 

T.R. English, 

hagen 1917. 

Dr. A.T. Schofield, F.A. Watney, C. Askwith, C.C. 

Dobson, The Lord's Coming. London 1918. 

W.J.L. Sheppard, The Lord's coming and the 

World's end. London 1918. 

John Stuart Holden, Will the Christ return? New 

York–London 1918. 

James M. Campbell, The second Coming of Christ. 

The Methodist Book Concern, New York 1918. 

Clarence Larkin, The second coming of Christ. Philadelphia 

19182. 

James H. Snowden, The coming of the Lord: Will it 

be Premillenial? New York 1919. 

James M. Gray, Prophecy and the Lord's Return. New 

York–London s. a. 

R.I. Fox, Seven Visions of the Coming of Christ. London 

s. a. 

W. Roy Coff, Jesus on His second Coming or a consistent 

Biblical View of the Lord's Return ... Butler, Pennsylvania 

s. a.



HWA Bd. 9, 480 

M.E. Dodd, Jesus is coming to earth again or The 

signs of the times: The 2. coming of Christ and the end 

of the world. Chikago 1917. 

W.A. Bathurst, Significant signs of the present 

times 1918 in view of the Approching Event of the 

Christ. London 1918. 

Edward H. Horne, The war and signs of the times 

with special reference to Our Lord's return. London s. a. 

66) Zentralbl. f. Okk. 10, 37. 67) A.W. Sellin Die 

geisteswissenschaftl. Bedeutung d. Sohar, vgl. Zentralbl. f. 

Okk. 9, 185; Türmer, Oktoberheft 1914. 68) Peuckert 

Schles. Volkskd. 1928, 172 69) Zentralbl. f. Okk. 10, 377. 

70) Ebd. 8, 540 f. 

8. Späteres religiöses Gut. Wie die Bibel, so ist natürlich 

die ihr folgende religiöse Literatur ausgiebig 

ausgebeutet worden. Die Heiligen Hildegard (s. Weissager; 

und II 1), Odilie71), Malachias72) usw. werden 

eben so zitiert wie etwa die »Zeugnisse und Erfahrungen 

des Geistes durch Joh. Jakob Wirz. Heilige 

Urkunden d. Nazarener Gemeinde I. 1863. Eine Prophezeiung 

– Vision vom 23. 12. 1823 über das Land 

im Norden und Süden, Osten und Westen«73), die 

Prophezeiung Boscos (s. Weissager), Bobolos (s. 

Weissager), eines Bruders L.R. aus dem Orden der 

Franziskaner74), die einer religiös Wahnsinnigen 

1908 in Ostpreußen75), wohl die Weissagung der



HWA Bd. 9, 481 

Dargel (s. Weissager). 

71) Georges Stoffler La Prophétie de Sainte Odile 

Paris 1916. 72) Buch aller Prophezeiungen u. Weissagungen 

18494, 25 ff.; Bricaud VI1; Langlois 27; Karpinski 

38 ff.; J. Firnstein Des hl. Malachias Weissagung 

über die röm. Päpste 1920; Zentralbl. f. Okk. 6, 548; 8, 163. 

73) Zentralbl. f. Okk. 10, 515 f. 74) Ebd. 9, 280. 75) Ebd. 11, 

15 f. 

9. Unbekannte Weissager. Schließlich gehen eine 

Reihe von Weitkriegs-Weissagungen um, deren Autoren 

bei näherem Zusehen aus den Händen schwinden. 

Ein Schulkind beschreibt 1913 seine Kriegsvision in 

einem Aufsatz76), ein Lehrer (Pater Abert, Würzburg) 

prophezeit seinen Schülern: Noch in den ersten 

Quinquennien des begonnenen Jh.s werden sie erleben, 

daß ein großer Krieg über Deutschland 

kommt ...77). 

Daoud in Washington soll einen furchtbaren Krieg 

für das Jahr der Thronbesteigung König Georg V. 

vorausgesagt haben78); in Graz wird März 1914 der 

Thronwechsel im Juni, Ende August der Krieg und 

der Friede 1915 geweissagt79). 

76) SAVk. 19, 209 f. 77) Zentralbl. f. Okk. 10, 557 f. 

78) Kahle 9 f. 79) Kahle 8; Zentralbl. f. Okk. 7, 497. 

562.



HWA Bd. 9, 481 

II. Ich wende mich nun den stärker als die eben besprochenen 

in der mündlichen Überlieferung lebenden 

Weissagungen zu, die ja zum Teil in älteren wurzeln. 

1. Birkenbaum-Weissagung. Die Weissagung 

von der Endschlacht am Birkenbaum bei Werl (s. 

Schlachtenbaum, weißer Fürst), die durch Spielbähn 

(s. Weissager) oder den Weissagerkreis neben ihm (s. 

Weissager unter »helige Lin«, »alte Jasper« usw.) auf 

das Bäumchen im Radertal bei Köln übertragen 

wurde, wacht im Weltkrieg wieder auf (s. Schlachtenbaum). 

Sie wird den zeitlichen Umständen angenähert 

und zugleich mythisiert, indem aus dem lokal fixierten 

Schlachtenbaum »der Birkenbaum« wird: 

Die 70jährige Witwe Johann Jaquet aus Pier bei Düren 

erzählt, sie habe als junges Mädchen immer von ihrer 

Mutter sagen hören: Es wird einmal eine große Schlacht 

sein beim Birkenbaum; das wird geschehen, wenn die 

Menschen durch die Luft kommen, wenn die Frauen 

Hosen tragen und sich die Haare wie eine Perücke in das 

Gesicht kämmen ... Die vier feindlichen Mächte kommen 

am Birkenbäumchen zusammen und die Schlacht findet 

dort statt. Der Sieger kann zuletzt das kleine Häuflein der 

noch bleibenden Soldaten unter dem Birkenbäumchen 

sammeln ...80) 

Die Weissagung ist in der zweiten Hälfte des 19. 

Jh.s auch in Frankreich bekannt geworden. Th. Jung 

gibt sie 1874 in seiner Voyage autour de ma tente 

wieder; ich hebe hervor:



HWA Bd. 9, 482 

Je vois la grande lutte annoncée par les prophéties de 

Munster et d'Unna, s'accomplissant enfin entre les peuples 

du Nord et les nations de races latines. C'est la guerre 

derniere contre ces Huns conduits par quelque nouvel Attila. 

La lutte est gigantesque, et, comme l'annonce le 

pâtre-prophete, les rues de Cologne sont innondées de 

sang apres trois jours de combats sans merci ... C'est entre 

Werl et Unna, dans le triangle des trois grandes voies ferrées, 

au carrefour sacré du Bouleau, de ce Bouleau si religieusement 

conservé, que se livrera cette gigantesque bataille 

de trois jours, dans laquelle 400000 Teutons s'afforceront, 

mais en vain, d'arreter les efforts des Latins. Cette 

fois, conduits par l'homme venu du midi de la Gaule, 

monté sur sa haquenée blanche, par celui désigné par la 

Providence, les Français seront vainqueurs ...81). 

Diese Weissagung von der »Schlacht auf dem Birkenfelde«, 

die wohl am meisten durch den Roman 

eines Major de Civrieux82) verbreitet wurde, ist in 

Frankreich auch als die »prophétie de Strasbourg« 

oder »de Mayence« bekannt, die von Straßburg, weil 

angeblich Teile aus ihr durch einen Professor Stoffen 

1854 in Straßburg gedruckt worden seien, wo man 

später auch ein weiteres Fragment »dans des publications 

populaires éditées également a Strasbourg« wiederfand83). 

Die von Mainz heißt sie, ebenfalls nach 

Lavaur, weil man sie in einem alten, von der Hl. Hildegard 

in der Umgegend von Mainz gegründeten, 

Kloster gefunden habe84). Die Straßburger oder 

Mainzer Prophetie enthält Anspielungen auf Sadowa,



HWA Bd. 9, 483 

Sedan, Abtretung des Elsaß85); die Revanche anderthalb 

Menschenalter nach 1870/7186), scheint also 

(kurz?) nach dem 70er Kriege redigiert worden zu 

sein. Ihre Verbreitung ist angeblich durch die Hohenzollern 

untersagt worden, trotzdem sei sie in ganz 

Deutschland bekannt geworden87). Eine Reihe französischer 

Drucke wird genannt88), 1914 wird sie in 

Frankreich neu umgeformt89). 

Bei de Civrieux (ob zum erstenmal?) heißt es weiter, 

daß zwischen Hamm und Unna der dritte und letzte 

deutsche Kaiser aus hohenzollerschem Geschlecht 

mit seinem Reich untergehen werde90). Das und die 

Weissagung von einem neuen deutschen Kaiser findet 

sich ähnlich in der Prophetie des Frere Antoine (s. 

Weissager)91); doch sind die Beziehungen Hin und 

Her noch zu klären. 1921 findet sich dieses Einzelstück 

der Birkenbaum-Weissagung in Deutschland; 

ein Friedenskaiser wird erwartet92). Es ist wohl aus 

Frankreich eingeschleppt worden, und fand nach dem 

Sturze Wilhelm II. 1918 und in den Wirren der Nachkriegszeit 

einen nicht ungünstigen Boden. 

Es ist endlich anzumerken, daß die Birkenbaum- 

Weissagung Anfang des Krieges 1914, mehr oder 

minder umgestaltet und verarbeitet, in Deutschland an 

den verschiedensten Orten auftauchte; derartige Redaktionen 

sind angeblich im Hl. Geist-Kloster zu 

Wismar93), im Hohenloheschen bei einem Gemüse-



HWA Bd. 9, 483 

händler94) gefunden worden; sie liegt in Braunschweig 

im Museum95), kam von Reims nach Breslau96), 

taucht in Düren (Rheinland) auf97). Die 

»Eschweiler Seherblicke« (s.u.) benützten sie98). Es 

wird erzählt, daß der Baum bei Werl, der 1814 verdorrte, 

nach hundert Jahren wieder ausgrünen 

würde99), – wohl eine Kontamination der Birkenbaum- 

mit der »dürren-Baum-Sage« (s.d.). 


(1917) 14 ff. 81) Joanny Bricaud La guerre et les prophéties 

célebres 1916, 25 f. 82) Vgl. Bricaud V seq.; A. 

Reimers Prophetische Stimmen u. Gesichte über d. 

Weltkrieg 1916, 44; Zentralbl. f. Okk. 6, 461. 83) So Bricaud 

22 ff.; J.H. Lavaur La fin de l'Empire allemand 

(Anf. August 1914) 14 f.; Ders. Comment se réalise en ce 

moment meme la fin de l'Empire allemand; Gabriel Langlois 

Les prophéties relatives a la guerre de 1914–15. 

1915, 24 ff. (mit Text); Langlois versetzt aber das Kloster der 

Hl. Hildegard (vgl. Nachw. 84) nach Straßburg. 84) Yves 

de la Briere Le destin de l'Empire allemand 19162, 

51; Bricaud 27. 85) Lavaur 14; Bricaud 22. 

86) Zentralbl. f. Okk. 6, 282. 87) Langlois Les prophéties 

... 1915, 24 f. 88) Blackwoods Magazine 1850; R.P. Herbert 

Thurston The War and the Prophets 1915, 72 f.; 

Baron de Novaye Guerre et révolution d'apres 45 prophéties 

1896 kennt sie noch nicht, wohl aber Ders. Demain 

...? d'apres les concordances frappantes de 120 prophéties 

anciennes et modernes (als »curieuse prophétie allemande«); 

Bricaud 22 ff.; Lucien Bardes Le Christ vainqueur 

de Guillaume II. 1917, 18 f. 92 f.; Langlois La



HWA Bd. 9, 484 

Belgique et la Hollande devant le Pangermanisme: Zentralbl. f. 

Okk. 6, 461. 89) Novaye Aujourd'hui et Demain 1914, 

298 f., der hier den (Nachw. 88) genannten Druck umformt. 

90) Zentralbl. f. Okk. 6, 461. 91) Vgl. Curicque Voix 

prophétiques 2 (1872), 521 ff. 92) Martin Karpinski 

Unsere Zukunft im Lichte der Weissagungen 1921, 26 ff. 

93) Joh. Illig Historische Prophezeiungen 1922, 38 f. 

94) Zentralbl. f. Okk. 8, 543. 637 f. 95) Illig 37. 

96) Oberschlesische Heimat 11 (1915), 183 f. 97) Der Fels 10, 

416. 98) Illig 35 f. 37; Grabinski Neuere Mystik 

219 ff.; Der Fels 10, 418. 99) Der Fels 10, 418. 

1 a. Eschweiler Seherblicke. Es handelt sich 

um eine Überarbeitung der Birkenbaum-Weissagung 

(s. o.) und zwar wird die zweite Redaktion (s. 

Schlachtenbaum) benützt. Als gegebener Anknüpfungspunkt 

erwies sich die Weissagung von dem Fürsten 

mit gelähmten Fuß (Eschw.: Arm), der von der 

linken Seite auf das Pferd steigt. »Dieses ist der deutsche 

Kaiser«. Sein Wahlspruch heißt »mit Gott 

voran«, – ein Satz, der in der Peladanschen Fälschung 

der Prophétie du Frere Johannes (s. Weissager) wiederkehrt. 

Die ältere Weissagung wird durch Anführen 

der 1914 kämpfenden Mächte und Hinweise auf das 

ihnen bevorstehende Schicksal modernisiert: Die Türken 

werden treue Brüder des Kaisers; nach dem Kriege 

werden nur drei große Mächte sein: Deutschland, 

Österreich, Papsttum. Es werden Namen wie »Lemberg«, 

»Soldau« eingepascht100). Der Thron des



HWA Bd. 9, 485 

Papstes wird übrigens bei Ausbruch des Krieges leer 

stehen. Beginnen wird dieser zur Zeit der Ernte, enden 

zur Kirschblüte (s. Kirschblüten-Weissagung). Die 

Schlacht ist in Westfalen vorgesehen; »sollte dieses 

stattfinden, so wird nur ein kleiner Haufe Deutsche 

übrig bleiben. Voraussichtlich findet dieses Morden 

nicht statt, wenn das Volk zur Buße zurückkehrt«. – 

Die Weissagung hat angeblich ein Jesuit 1701 verfaßt; 

vgl. die Datierung der ersten Birkenbaum-Weissagung 

(1701). Sie soll im Ratshaus Eschweiler aufgefunden 

worden sein101). Die suggestive Kraft der 

Weissagung war so groß, daß Juni 1915 der Eschweiler 

Bürgermeister ein öffentliches Dementi ausgab102). 

Auch bei einem hohenloheschen Gemüsehändler 

wurde sie angeblich entdeckt vgl. 94). 

1916 wurde in einem Waschzettel des Verlages 

O.H. Hörisch Dresden die Eschw. Weissagung als im 

Braunschweiger Museum gefunden bezeichnet. Der 

Abdruck ließ fort den bestimmten Hinweis auf den 

Kaiser, die westfälische Schlacht, auf das Niederknieen 

des Kaisers vor dem Kreuz (aus der Birkenbaum-Weissagung 

in die Eschw. übergegangen), und 

ergänzte, daß der Friede komme, wenn England geschlagen 

wäre. »Der Krieg entsteht, weil Fürsten ermordet 

werden« vgl. 95). 

1917 (Süddeutsche Ztg. 17. 3.) wurde die Weissagung 

eines fliehenden Klosterbruders von 1701 im



HWA Bd. 9, 485 

Hl. Geist-Kloster zu Wismar gefunden. Sie bringt den 

Eschw. Text, aus der echten Birkenbaum-Weissagung 

von 1701 ergänzt (vgl. Volk d. Siebengestirns usw.). 

Sie beginnt: Herr, erbarme dich deines Volkes ..., 

spricht vom Leerstehen des päpstlichen Stuhles, dann: 

Bosheit, Verleumdung, Gehässigkeit wird ein kleines 

Häufchen aufreizen. Durch Fürstenmord wird der Brand 

entfacht. Sieben Reiche werden sich erheben gegen einen 

Vogel mit zwei Köpfen ... 

Es folgt der Satz vom Fürsten, der sein Pferd verkehrt 

besteigt, dessen Wahlspruch, dann: 

Es wird ein großes Ringen stattfinden ... Die Wagen 

werden ohne Rosse dahinsausen, feurige Drachen werden 

durch die Lüfte dahinfliegen und werden Feuer und 

Schwefel speien, Städte und Dörfer vernichten ... Die 

Zeit wird kommen, da du weder kaufen noch verkaufen 

kannst. Das Brot wird gezeichnet und geteilt werden ... 

Die Menschen werden auf dem Grund des Meeres wohnen 

und auf ihre Beute lauern ... 

Sie schließt: 

Der Krieg wird beginnen, wenn die Ähren sich voll 

neigen, wird seinen Höhepunkt erreichen, wenn die Kirschen 

zum drittenmal blühen. Den Frieden schließt der 

Fürst zur Zeit der Christmesse vgl. 93). 

Die durch die Eschweiler Weissagung begonnene 

Umgestaltung der Werler Weissagungen vom 

Schlachtenbaum setzen sich also durch alle Kriegs-



HWA Bd. 9, 486 

jahre fort. 

100) Kahle 12 ff. 101) Illig 35; Reimers 90. 

102) Illig 36. 

2. Alt-Öttinger Weissagungen. In Alt-Ötting 

wird angeblich eine aus dem 30jährigen Krieg stammende 

Weissagung gefunden (Alt-Ötting I), die den 

Aufstieg der Hohenzollern voraussage; ein Greis wird 

Kaiser; ein junger Kaiser sei unbedacht; Weltbrand; 

Deutschland steigt langsam auf, aber ille imperator 

ultimus erit sui generis103). 

Eine andere (Alt-Ötting II), angeblich von 1841, 

weissagt im Herbst 1914 die Ereignisse der ersten 

Kriegsmonate, und schließt damit, daß zu Weihnachten 

der deutsche und österreichische Kaiser den Frieden 

diktieren; Belgien verschwinde, Frankreich werde 

ein kleiner Staat, ähnlich England und Rußland. Die 

deutsche Sprache wird Weltsprache104). 

Am 25. 11. 1914 soll das Kapuzinerkloster Alt-Ötting 

die Weissagung (welche?) als leere Erfindung gebrandmarkt 

haben vgl. 104). 

103) Zentralbl. f. Okk. 12, 233 f. 104) Kahle Prophezeiungen 

11; Zentralbl. f. Okk. 8, 292. 497; Illig 36 f. 

3. Schlachtenbaum und Schlachtfeld. Die 

Birkenbaum-Weissagung beweist ja für den Welt-



HWA Bd. 9, 486 

krieg bereits das Wiedererwachen der alten Schlachtenbaum-Weissagung 

(s. Schlachtenbaum, dürrer 

Baum). Ebenso wachen andere Baum-Weissagungen 

auf. Das Blühen der Fehmarner Pappel, die das letzte 

Mal 1871 geblüht hatte, weissage den Frieden im 

Jahr der Blüte; das Blühen wird 1915105) wie 

1916106) behauptet. Eine Linde, ein Schicksalsbaum 

der Hohenzollern, zur Zeit des jungen Wilhelm I. von 

einer Zigeunerin verkehrt gepflanzt, habe 1871 geblüht, 

und jedes Jahr reicher, am reichsten 1914; 

1918 sei der Baum verdorrt; »Linde dürr, Deutschland 

kapores«107). 

Die Sage von der Entscheidungsschlacht auf dem 

Ochsenfeld wird 1914 im Elsaß erzählt108). S. auch 

Endschlacht. 

105) Illig 37. Nachw. 180. 106) Kahle Prophezeiungen 

32. 107) (Rosheim, Elsaß:) Elsaß-Land 12 (1932), 

30. 108) Kahle Prophezeiungen 35. 

4. Jahrzahlen-Weissagung. Die sogenannte 

Zahlenmystik oder Zahlenmagie, deren Wurzeln uns 

hier nicht berühren, erlangt im Weltkrieg große Bedeutung108a), 

bei uns wie etwa in Frankreich109). 

Sie ist schon vor dem Krieg im Schwange gewesen, 

vgl. I 1. (zu 1913), ist für 1849 bezeugt110) und 

scheint schon gebraucht worden zu sein, um die Begebnisse 

der napoleonischen Zeit auszurechnen111),



HWA Bd. 9, 487 

wenn wir davon auch nur aus Frankreich wissen. Bricaud 

behauptet, diese Spielerei sei durch Christian, 

dem Autor einer Histoire de la magie, Anfang des 19. 

Jh.s erfunden worden112). 

Zunächst knüpft der Glaube an bestimmte Jahrzahlen, 

so bei uns vor dem Kriege an die unglückhafte 

Bedeutung von 1913 (s. I 1.), für Frankreich an den 

Glauben, daß die Zahlen 1812–1871 – und, behauptet 

Ed. Niemeyer 1911, die Jahrzahl 1914 Frankreichs 

Unglücksjahre markieren113). Oder es wird mit Zahlen 

jongliert. Nach einer Nachricht von »1688« habe 

eine weise Frau Wilhelm von Oranien erklärt, 1066 

sei ein Wilhelm nach England gezogen, 622 Jahre 

später gewinnt ein Wilhelm den englischen Thron, 

und nach 266 (Umkehrung der vorigen Zahl!) Jahren 

werde ein dritter Wilhelm England zu Fall bringen –: 

1914114). 

Wichtiger ist uns aber eine politische Weissagung 

aus der Jahrzahlen-Berechnung. Es lassen sich hier 

für unser Gebiet zwei Methoden unterscheiden: die 

Jahrzahl- (z.B. 1871) Quersumme (also 1 + 8 + 7 + 1 

= 18) wird der Jahrzahl addiert (1871 + 18) und so 

das nächste schicksalträchtige Jahr erhalten (»Methode 

der Lenormand«) vgl. 111) – oder es wird von der 

Quersumme der Jahrzahl noch einmal die Quersumme 

gezogen und diese addiert, also:



HWA Bd. 9, 488 

Schicksalsjahr Napoleons I.: 1812 

Quersumme (1 + 8 + 1 + 2) = 12 

Quersumme der Quersumme (1 + 2) = 3 

–––– 

Jahr des Sturzes 1815 

Auf weitere Künsteleien, denen man das Zufällige zu 

sehr ansieht, gehe ich hier nicht ein115). 

Aus der Beachtung der richtigen und falschen Ergebnisse 

gewinnt man einen Anhalt für die Entstehungszeit 

der Weissagung. So wird aus 1774 (Thronbesteigung 

Ludwig XVI.) durch Quersummenrechnung 

1793 gewonnen, – nach rückwärts 1760 erschlossen, 

in welchem Jahr ein Jesuit der Erzieherin 

des Prinzen die Weissagung getan haben soll, – und 

aus der Quersumme von 1793 wird 1813 errechnet, 

als Jahr der Wiederkehr der Dynastie. Da die letzte 

Zahl danebengreift, kann die Weissagung nur vor 

1813, aber nach 1793, erfolgt sein116) (vgl. zur Methode: 

Weissagung, literarische); da die bevorstehenden 

Ereignisse aber schon deutlich gewußt werden, 

nur in der Jahrzahl ein Irrtum vorliegt, kann man 

nicht weit von 1813 zurückgreifen. Man wird etwa an 

die Zeit nach der Leipziger Schlacht denken müssen. 

S. auch unten: Fiensberg-Weissagung. 

108a) Zentralbl. f. Okk. 9, 4 ff. 41 f. 233. 282 f.; Neue 

metaphys. Rundschau 21 (1914), 248 f. 109) Zentralbl. f. 

Okk. 6, 467. 110) Buch d. Prophezeiungen u. Weissagungen



HWA Bd. 9, 488 

18494, 281 f. 111) Ebd.; Yves de la Briere Le destin 

de l'Empire allemand 1916, 14 ff.; von Ida Dunkelberg als 

Methode der Lenormand bezeichnet: Zentralbl. f. Okk. 2 

(1908), 23 ff. 428. 112) Bricaud 14. 113) Kahle 

Prophezeiungen 8. 114) Ebd. 35. 115) Vgl. etwa Martin 

Karpinski Unsere Zukunft im Lichte d. Weissagungen 

1921, 45 ff.; Zentralbl. f. Okk. 25 (1931/32), 31 ff. 116) De 

la Briere 14 ff. 

4a: Fiensberg-Weissagung. Die für unser Thema 

wichtigste Jahrzahlen-Weissagung bezeichnen wir am 

besten als F.-W. Sie spielt mit den Zahlen 

1849–1871–1888–1913, von denen zuweilen die 

erste fehlt. Gemeinhin gilt sie als an Wilhelm I. getan. 

Ihr Name, – zuerst in der französischen Literatur gebräuchlich, 

– leitet sie her von Fiensberg, einem Dorf 

bei Baden117), wo Wilhelm I. sich die Zukunft weissagen 

ließ. Nach andern stamme sie aus Mainz118). 

Weiter werden als Weissager angegeben: die Lenormand, 

die Wilhelm I. 1849 in Paris befragte119), eine 

Comtesse de R., (nach der sie Horoscope de la comtesse 

de R. heißt)120), eine Wahrsagerin in London 

1849121), eine Zigeunerin122). Auch die Sibylle de 

Thebes123) (s. Weissager) und die Ferriëm124) nehmen 

sie, bzw. den Satz, daß 1888 drei Kaiser regieren, 

für sich in Anspruch. Die F.-W. soll seit etwa 70 

Jahren, schrieb Karpinski 1921, in Berliner Hofkreisen 

verbreitet gewesen sein125). Jedenfalls ging sie 

im letzten Jahrzehnt des vorigen Jh.s in Nordposen



HWA Bd. 9, 489 

und Schlesien um, wie ich bezeugen kann. Das 

stimmt mit dem Ansatz des Zentralbl. f. Okkultismus, 

das ihr 1914 etwa zwei Jahrzehnte gab126). De la 

Briere kennt sie vom Anfang dieses Jh.s aus mehreren 

»brochures blanches«127). Lavaur soll auf einer 

Reise in Deutschland Anfang 1914 ein etwa 30 bis 40 

Jahre altes Schriftchen entdeckt haben, den Rest einer 

zurückgezogenen Schrift, die sie enthielt128). 1912 

ging sie in Paris um129); 1914, zum Kriegsanfang, 

druckte die Times sie ab130); weitere Drucke folgten131). 

Die F.-W. erzählt, daß 1849, bei Niederschlagung 

des badischen Aufstandes, Prinz Wilhelm, der spätere 

Kaiser Wilhelm I., eine Weissagerin befragte. Sie 

habe ihm vorausgesagt, er (der nicht Kronprinz war!) 

werde erstens Kaiser werden, er werde 91 Jahre werden, 

oder schlesisch: in einem Jahr würden drei Kaiser 

regieren, und endlich habe sie den baldigen Zerfall 

des Reiches geweissagt, oder schlesisch: 1913 könne 

der deutsche Kaiser seine Getreuen sich unter einer 

Eiche sammeln. Nordposen (wie Schlesien), und dieser 

Kaiser werde nur einen Arm haben. Sie rechnete 

ihm vor: 1849 + (1 + 8 + 4 + 9) = 1871: sein Kaisertum; 

1871 + (1 + 8 + 7 + 1) = 1888: Todesjahr, bzw. 

drei Kaiser regieren; 1888 + (1 + 8 + 8 + 8) = 1913: 

Untergang des Reiches. 

Wie wir wissen und wie die letzte Zahl auch lehrt,



HWA Bd. 9, 489 

entstand das Vaticinium vor 1913. De la Briere 

schloß, da zwei Zahlen im Leben Wilhelm I. wichtig 

waren, 1871 und 1888, habe man aus diesen vorwärts 

und rückwärts 1913 und 1849 konstruiert132). Aus 

1849 gewann man vereinzelt sogar 1829: 

Certaines versiones de la Prophétie de Fiensberg prétendent 

que l'année 1849 aurait été annoncée vingt ans 

plus tôt et en vertu du meme procédé, au jeune prince 

Guillaume de Prusse par une voyante qui lui aurait fait 

connaître, des 1829, sa destinée future133). 

Aus allem geht hervor, daß die Zahlen 1829 und 1849 

erst spät hinzutraten, daß 1871 und 1888 den Kern 

des Vaticiniums bilden, und daß dieses aller Wahrscheinlichkeit 

nach erst nach 1888 entstand vgl. 133). 

In Frankreich begegnet bereits 1914 der Ansatz zu 

einer Fortbildung; die Quersumme von 1913 ergibt 

14, und man sah deshalb 1914 als bedeutsam für Wilhelm 

II. an134). Im Horoscope de la comtesse de R. 

zählt die Comtesse die Jahre von Dezember an, nicht 

von Januar bis Dezember, so daß Dezember 1913 erst 

das Jahr 1913 beginnt, der Kriegsanfang August 

1914 also noch in ihrem Jahr 1913 liegt135). In Rosheim 

(Elsaß) ist 1913 die Zahl des höchsten Glanzes 

für das Kaiserhaus, 1914 jedoch ...136); die Zurechtdeutung 

erscheint unter allen die geschickteste. 

In Deutschland bildet man die F.-W. nach dem 

alten Schema weiter. 1913 + (1 + 9 + 1 + 3) = 1927;

H a n d w ö r t e r b u c h d e s d e u t s c h e n A b e r g l a u b e n s 


HWA Bd. 9, 490 

dann werde Deutschland wieder erstarken137), ein 

preußischer König zur Regierung kommen138). 1931 

freilich muß man, wenn man an der F.-W. halten will, 

umdeuten, und so finden wir auch: 1927 werde dann 

das wahre Katastrophenjahr (Erdbeben, Grubenunglücke 

usw.) sein139), – ein recht kläglicher Verlegenheitsschluß. 

Im Gebrauch ist die F.-W. noch heut, wie ich aus 

Schlesien bezeugen kann, doch haben sich keine bestimmten 

und durchschlagenden Zahlen mehr ausgebildet. 

117) Bricaud 10; De la Briere 7. 118) De 

la Briere 7. 119) Bruno Noah in »Sphinx« 1 

(1919/20), 6 f. 120) Gabriel Langlois Les prophéties 

relatives a la guerre de 1914–15. 1915, 23. 121) Reimers 

56. 122) Mündlich; (Rosheim, Elsaß): Elsaß-Land 12 (1932), 

30; Zentralbl. f. Okk. 6, 457 f.; 25, 31 f. 123) Ebd. 8, 163; 3, 

520. 124) Mein geistiges Schauen in d. Zukunft (1905), 97. 

125) Martin Karpinski Unsere Zukunft im Lichte d. 

Weissagungen 1921, 45 ff. 126) 4, 351. 405; 5. 431. 127) De 

la Briere 9. 128) Lavaur Comment se réalise ... 47; 

Bricaud 12 f. 129) De la Briere 9. 130) Ebd. 7 f. 

131) Nach der »Times«: Herbert Thurston The War 

and the Prophets 90 ff.; Revue du Clergé 1915, 317 ff. (15. V. 

1915); Lavaur 44 ff.; de la Briere 6 ff. 132) De 

la Briere 12 ff. 133) Vgl. ähnlich Bricaud 14. 

134) Bricaud 12 f. nach Lavaur Comment se réalise 

47. 135) Langlois 23 f. 136) Elsaßland 12 (1932), 30; 

vgl. auch Roedder Reichsdorf 321. 137) Karpinski



HWA Bd. 9, 491 

45 ff., der aus 1927 sogar schon 1946 errechnete. 

138) Diehard Preußen 1927 wieder Monarchie, H. 1 der 

periodisch erscheinenden Schriftenreihe »Der Fakir«, Berlin, 

Verl. Friedr. Wilh. Vahldiek s. a. Die Berechnung folgt dem 

Versicherungsblatt »Nach Feierabend« 1920 April Nr. 15/16; 

Prophezeiungen über Deutschlands Zukunft (1920) Germanicus-Verl., 

Kassel 13 f. 139) Zentralbl. f. Okk. 25 (1931/32), 

31 ff. 

5. Hohenzollern-Ausgang. Das Haus H. 

spielt in den Weltkriegs-Weissagungen eine große 

Rolle, wie übrigens schon in tagespublizistischen Erwägungen140) 

in der »du grand Pape« (Weissager) 

und des von ihr abhängigen Kreises, in der der Thebes 

(Weissager) – ich verweise auf die »Birkenbaum- 

Weissagung« (s. o.), die Eschweiler und Alt-Öttinger, 

die Fiensberg-Weissagung usw. Eine Zigeunerin 

weissagte: Nach dem Gründer des Reiches kommt 

der, der an den Stufen des Thrones verhungert (Kehlkopfkrebs 

Friedrich III.), nach ihm der Einarmige; 

unter seinem Sohn wird das Reich zu Grunde 

gehen141). Der Kaiser selbst soll nach Angaben des 

Botschafters Bihourd um derlei gewußt haben und 

davon abhängig gewesen sein: Seine Schwester, die 

Prinzessin von Sachsen-Meiningen, erzählt, daß nach 

einer alten Weissagung, die eine ganze Serie von Ereignissen 

einschließe, von denen sich bisher alle verwirklicht 

hätten, die Dynastie der H. auf einem 

Schlachtfelde ihre Krone verlieren werde; diese Pro-



HWA Bd. 9, 491 

phezeiung hätte auf Wilhelm II. Eindruck gemacht142). 

In Amerika aber erschien H.C. Morrison, 

The World War in Prophecy. The downfall of 

the Kaiser and the end of the Dispensation. Louisville, 

Kentucky. 1917. Es heißt, die Weltperiode spiegele 

sich in seinem Leben wider143); er ist der achte 

König der Apokalypse144), in der Zahl 666 gemeint145); 

Okkultisten und Astrologen weissagen 

über ihn146), so wie eine norddeutsche Schloßherrin 

seinen Tod für 1913 voraussah147). Es ist schwarze 

Magie gegen ihn getrieben worden. 

140) Illig 26. 141) Zentralbl. f. Okk. 6, 458. 

142) Vossische Ztg. 29. 6. 1926. 143) Zentralbl. f. Okk. 10, 

435 ff. 144) Ebd. 8, 540 f. 145) Ebd. 10, 377. 146) Reinh. 

Gering Der Weltkrieg 1914/15 im Lichte d. Prophezeiung 

(1914), 25; Zentralbl. f. Okk. 4, 465. 466. 119; 6, 469; 

12, 317; 10, 237; 8, 541. 147) Ebd. 13, 142. 

6. Einzelnes. 1914 behauptet Langlois: die sprechenden 

Pferde von Elberfeld geben nach dem organe 

de la Prusse Orientale vom 16. 8. 1914 auf alle Fragen 

nur die Antwort »1914«148). Nach dem Nouvelliste 

de Lüneburg Juni 1875 seien in der nuit de la 

St.-Pierre erschienen a minuit a l'horizont trois flammes 

brillantes sur un fond bleuâtre ressemblant tout a 

fait aux fleurs de lis qui figurent dans l'écusson de 

France; man nahm das für ein Vorzeichen eines neuen



HWA Bd. 9, 492 

sieghaften Krieges149). Im Juliusturm zu Spandau 

ward im Juni 1914, als der Kaiser ihn besichtigte, 

hinter der letzten Tür eine Inschrift sichtbar: La citadelle 

ne tardera pas a subir de nouveau le sort de –; 

bei einem zweiten Besuch ist das ergänzt:... le sort de 

1806150). Ebenso soll Juni und Juli 1914 die weiße 

Frau dreimal dem Kaiser erschienen sein151). 

148) Langlois 48 f. 149) Ebd. 47. 150) Ebd. 49 f. 

151) Ebd. 45 f. 

7. Polen. Vgl. weiter unter Bobola, Marc usw. 

im Artikel »Weissager« die Polen-Weissagungen. 

III. Friede. 1. Die Frage nach dem Ende des 

Krieges hat von Anfang an in den W.-W. eine große 

Rolle gespielt. Das lehrt schon die vorhandene Weissagungs-Literatur, 

der ich zufüge: 

F.A. Esche, Kriegs- und Friedensprophezeiungen. Dresden 

1916. .... Wird Friede und wann kommt er. Lpzg. s. 

a. 

Sepharial, Why the War will End in 1917. London s. a. 

Georges Stoffler La Prophétie de Sainte Odile et la fin de 

la Guerre. Paris 1916. 

Daneben stehen astrologische Berechnungen152), okkulte 

Voraussagen153), Wahrträume154). Madame 

de Thebes (s. Weissager) hat das Ende des Krieges



HWA Bd. 9, 492 

auf Juni 1915155), dann auf 1916, endlich auf 1917 

geweissagt156). 

152) Zentralbl. f. Okk. 9, 226 ff. 153) Ebd. 9, 524 ff. 

154) Ebd. 13, 284 f. 289 ff. 155) Kahle Prophezeiungen 

20. 156) Ebd. 26 ff. 

2. Berechnungen. Aus Daniel 12, 11 errechnete 

man (1290 Tage) das Datum des Friedens auf den 11. 

2. 1918157). Die Summe der Zahlen von Geburt, Regierungsantritt, 

-zeit und Lebensalter Kaiser Wilhelm 

II. und Franz Josefs ergeben 1916 je: 3832, die Hälfte 

davon ist 1916; diese Ziffer in sich selbst addiert, 

nämlich 1 + 9 = 10, 1 + 6 = 7, ergeben das Datum 

des Friedens: 10. 7. 1916158). 

Eine ähnliche Spielerei stützt sich auf die Berechnung 

des 70er Friedens: 

1870 

1871 

–––– 

3741 

Nun wird das Ergebnis wieder hinter der 2. Stelle halbiert 

und die Einzel-Quersummen gezogen: 

3 + 7 = 10 

4 + 1 = 5. 

der Friede ward am 10. 5. 1871 geschlossen. Das 

wurde für die augenblickliche Zeit probiert:



HWA Bd. 9, 493 

1914 

1915 

–––– 

3829 

3 + 8 = 11, 2 + 9 = 11, also ist der 11. November 

1915 der Friedenstag159). Diese Berechnung hat nun 

tief in das Volk gewirkt160). 1915 sieht man den 

»Friedensstern« am Himmel, der sich 1870 vor 

Kriegsende zeigte161). 

157) Peuckert Schles. Vh. 172; Zentralbl. f. Okk. 11, 

340. 158) Kahle 22. 159) Ebd. 21. 160) Vgl. Brandenburgia 

1916, 161. 161) Der Fels 10 (1914/15), 311, nach »Salzwedeler 

Wochenblatt« 23. 3. 1915. 

3. Herbst und Weihnachten ist Friede. Der »Kaiser 

selbst«, behauptete man Herbst 1914, habe gesagt: 

wenn die Blätter fallen, seid ihr daheim162). Daraus 

mag als Friedenstermin die »Zeit der Weinlese« geworden 

sein, wenn hier nicht die Vision der Marie 

Bauer über den Krieg 1870/71 hereinklingt163). Das 

Weissagungsmäßige in diesen Angaben erstickte anscheinend 

aber unter den rational intendierten Überlegungen, 

die schon längere Zeit umliefen, daß ein moderner 

Krieg nicht länger als höchstens ein Vierteljahr 

dauern könne. 

Als aber der Herbst ohne einen Friedensschluß hin-

H a n d w ö r t e r b u c h d e s d e u t s c h e n A b e r g l a u b e n s 


HWA Bd. 9, 493 

ging, trat eine Weissagung auf Weihnachten stärker in 

den Vordergrund. Ein Kalender von 1814164) oder 

der alte bambergische 100jährige Kalender von Gerhard 

Bosch165) hatten verheißen: 

Im Jahr 1914 wird eine Zeit kommen, wo die Welt 

gottlos sein wird. 

Der Monat Mai wird ernst zum Kriege rüsten. Aber es 

ist noch Zeit. 

Juni wird auch zum Kriege einladen. 

Juli wird ernst und grausam handeln, daß viele von 

Weib und Kind Abschied nehmen müssen. 

Im August wird man an allen Ecken den Krieg erklären. 

September und Oktober wird großes Blutvergießen mit 

sich bringen. 

Im November wird man Wunderdinge sehen. 

Weihnachten wird man vom Frieden singen. 

Es ist nach Beykirch166) »eine Prophezeiung vom 

Jahre 1622 auf bestimmte Monate eines unbekannten 

Jahres«. Sie taucht in einzelnen Sätzen auch in andern 

Zusammenhängen (Birkenbaum-Weissagung, Eschweiler 

W.) auf; die Beziehungeu sind noch zu klären. 

Vom Frieden zu Weihnachten sprach auch die Alt-Öttinger 

Weissagung167). 

162) ZfrwVk. 15, 131; Illig 35. 163) Zentralbl. f. Okk. 

9 (1915/16), 116 f. Zur Bauer: Illig 46 ff. 164) Kahle



HWA Bd. 9, 494 

10; ebenda 21; Alt-Öttinger Kalender von 1814; Zentralbl. f. 

Okk. 8, 293. 498. 165) Neue metaphys. Rundschau 21 (1914), 

254. 166) Prophetenstimmen 1849; Wilh. Schrattenholz 

Spielbähn der Prophet 1849, 38; A.S. ..., Die nächste 

Zukunft oder große Begebenheiten in Rheinland u. Westphalen 

1854, 3 f. 167) Zentralbl. f. Okk. 8, 292 f. 

4. Kirschblüten-Weissagung. Bereits in den 

Eschweiler (s. o.), Braunschweiger (s. o.) und Wismarer 

Umformungen der Birkenbaum-Weissagung 

war vom Frieden zur Zeit der Kirschblüte die Rede. 

Ich kann noch nicht sagen, wo diese Formel ihren Ursprung 

hat; möglicherweise handelt es sich um eine 

Verdrehung westfälischer Zukunftsschlacht-Weissagungen: 

»die ersten Soldaten tragen Kirschenblüten 

auf den Hüten«168). Angeblich sei sie 1913 von 

einem Zigeuner geweissagt worden169), im Frühjahr 

1914 in Konstanz bekannt worden170). 

Die Wismarer Zuformung der Birkenschlacht- 

Weissagung verbindet die Kirschenblüten- und Weihnachtsprophetie. 

Der Krieg wird ... seinen Höhepunkt erreichen, wenn 

die Kirschen zum drittenmal blühen. Den Frieden schließt 

der Fürst zur Zeit der Christmesse. 

Nicht selten bekräftigen die Weissager, so eine 

Frau aus der Gegend von Jena, ein Spökenkieker aus 

dem Osnabrückischen, die Kirschblüten-Weissagung 

mit der Bemerkung, sie würden den Tag nicht erle-



HWA Bd. 9, 495 

ben171). 

168) Zaunert Westfalen 243. 169) Reimers 89. 

170) Der Fels 11, 427. 171) Kahle 20 f.; weitere Belege: 

Zentralbl. f. Okk. 8, 588 f., vgl. ebd. 637. 638 f. 686 f. 689. 

5. Bekräftigungen. In Münster hieß es 1916, eine 

fromme Person habe den Frieden für den 11. Juni 

1916 geweisagt; die große Prozession Anfang Juli erfolge 

im Frieden172). Ebenso wurde in Sachsen angeblich 

der 27. 4. 1915173), wieder anders der 17. 6. 

1916 genannt174); in beiden Fällen bekräftigten die 

Weissager, sie würden den Tag nicht erleben. 

Eine Zigeunerin fuhr Ende Mai auf der Strecke 

Haisger-Siegen, zog plötzlich die Notleine und erklärte: 

so wahr in einem Vierteljahr Friede sei, so wahr 

seien zwei Russen im Zuge. Man fand diese. Also ist 

Ende August (1916) Friede175). 

Geldsummen-Beweis: Häufig wird die Wahrheit 

des Ausspruches auch damit bestätigt, daß man eine 

bestimmte Geldsumme nennt, die der oder jener bei 

sich trägt176), eine aus älteren Überlieferungen bekannte 

Formel177). 

172) Kahle 24. 173) Reimers 89 f. 174) 

Kahle 24 f. 175) Ebd. 26. 176) Künzig Schwarzwald 

41. 177) Wolf Deutsche Sagen 528 f. 553 f.; Der Erzähler, 

Haynau (1. 12.) 1855, 772.



HWA Bd. 9, 495 

Naturerscheinungen. Die Weiße Turmuhr in Nürnberg 

ist 66, 70/71 jedesmal stehen geblieben, und jedesmal, 

wenn sie hergerichtet worden war, kam der 

Frieden. So erwartete man nach ihrer Herrichtung im 

Weltkrieg den nahen Frieden178). Das Blühen der 

Fehmarner Pappel (s. o.) Sommer 1916 sollte ihn 

ebenfalls vorbedeuten179). 

178) Kahle 32. 179) Ebd. 32. 

Der Friedenskönig. Der weiße Friedenskönig 

wird von Karpinski auf die Zeit nach dem Kriege 

und dem Sturz der Republiken bezogen. In diesem 

Sinne werden gedeutet die Weissagungen Holzhausers, 

der heiligen Lin, Hl. Hildegard, Schäfer Jasper 

usw. In diesem Friedensreich wird das wahre Christentum 

herrschen.180) 

180) Karpinski 28 ff. 

Peukert.

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