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aus dem Triathlet Nr. 111 - Maik Petzold

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personality<br />

Vorsichtige Vorfreude: Die Challenge<br />

Roth wird für <strong>Maik</strong> <strong>Petzold</strong> ein Kampf<br />

gegen seinen Körper – und der<br />

Schlussstrich unter die Karriere<br />

<strong>Petzold</strong> im Kraichgau starten. Er hat viel Respekt vor den<br />

langen Kanten, seit er weiß, wie es sich anfühlt, 90 oder<br />

180 Kilometer in aerodynamischer Haltung auf <strong>dem</strong> Zeitfahrrad<br />

zu sitzen. Wochenlang hat er mit einer Schiene an<br />

der linken Hand trainieren müssen, weil er sich im Januar<br />

einen Kahnbeinbruch zugezogen hatte. „Das hat mich<br />

ganz schön zurückgeworfen im Training.“<br />

Bratwurst und Fischsemmeln<br />

Im Kraichgau wird er am 9. Juni mit der Startnummer<br />

vier neben <strong>dem</strong> Hawaii-Zweiten Andreas Raelert, Sebastian<br />

Kienle und Timo Bracht ins Rennen gehen. Er hat sich vorgenommen,<br />

als einer der Ersten <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Wasser zu steigen,<br />

auf <strong>dem</strong> Rad dranzubleiben und dann um einen Podestplatz<br />

mitzurennen. Beim Kultrennen in Roth am 14. Juli will er<br />

nur durchkommen, sagt<br />

„Ich habe fast die ganze<br />

Welt gesehen, deshalb weiß<br />

ich, dass es zu H<strong>aus</strong>e immer<br />

am schönsten ist“<br />

er jedenfalls. Ein bisschen<br />

tiefstapeln muss er<br />

ja: „Es geht einfach nur<br />

darum, dieses Rennen<br />

zu bestehen. Man kann<br />

nicht in Rambo- Manier<br />

das Ding von vorn gestalten und bei 80 Kilometern auf<br />

<strong>dem</strong> Rad macht es peng und ich fahre das Rennen im 30er<br />

Schnitt zu Ende und laufe fünf Stunden.“ Er ist noch nie einen<br />

Marathon gelaufen. Wie wird es sein, wenn ihm dann<br />

auch noch 180 Radkilometer in den Beinen stecken? „Ich<br />

werde mich darauf einstellen müssen, dass ich nicht über<br />

die Strecke fliegen werde, sondern dass es ein Kampf gegen<br />

den Körper sein wird“, sagt er.<br />

<strong>Petzold</strong> hat viel mit erfahrenen Umsteigern wie den<br />

Raelert-Brüdern oder Nils Frommhold über das Abenteuer<br />

Langstrecke gesprochen. Vor allem die Ernährung ist für<br />

ihn noch ein Buch mit sieben Siegeln. Zeit, <strong>aus</strong> Fehlern<br />

zu lernen, hat er nicht. In Roth muss alles passen. „Die<br />

meisten sagen: Trink, was reingeht und iss, was du kriegen<br />

kannst“, erzählt er. Wenn aber sein Vater an der Strecke<br />

auftaucht und Verpflegung anreichen will, sollte <strong>Maik</strong> vorsichtig<br />

sein. So wertvoll manche Ratschläge von Reinhard<br />

auch sind, in puncto Ernährung ist der Autodidakt kein<br />

Vorbild: „Ich habe vor einem Ironman noch Bratwürste<br />

und Fischsemmeln gegessen“, erzählt er, „da haben andere<br />

nur mit <strong>dem</strong> Kopf geschüttelt.“<br />

Roth wird <strong>Maik</strong>s einziger Ausflug auf die Langdistanz<br />

bleiben, das letzte Rennen seiner Karriere wird es nicht<br />

sein. Im September startet er noch bei den Deutschen<br />

Meister schaften, danach ist Schluss. In Zukunft will er <strong>aus</strong><br />

Spaß vielleicht noch hier und da Wettkämpfe mitmachen,<br />

die ihn faszinieren: Escape from Alcatraz oder Cape Epic,<br />

ein Mountainbike-Rennen in Südafrika. „Aber ich bin keiner,<br />

der eine Bucket List hat wie Chris McCormack, der<br />

in jungen Jahren schon gesagt hat, wo er überall starten<br />

muss“, sagt <strong>Petzold</strong>. Auf seiner Wunschliste der Lebensträume<br />

stehen nun Kinder ganz oben. Und er stellt sich vor,<br />

dass der Garten vor seinem H<strong>aus</strong> sein neuer Lieblingsplatz<br />

wird. „Ich habe fast die ganze Welt gesehen, deshalb weiß<br />

ich, dass es zu H<strong>aus</strong>e immer am schönsten ist.“<br />

2009<br />

2011 2012<br />

Mit Routine und sportlicher<br />

Klasse schnappt sich <strong>Petzold</strong><br />

an der Gold Coast (AUS)<br />

im Jahr eins der ITU Triathlon<br />

World Championship<br />

Series die Bronzemedaille. Er<br />

schafft in allen sechs Rennen<br />

der Serie den Sprung in die<br />

Top Ten.<br />

Team-WM in L<strong>aus</strong>anne (Schweiz): Mit Svenja<br />

Bazlen, Anja Dittmer und Steffen Justus holt<br />

<strong>Petzold</strong> Bronze. Seine letzte internationale<br />

Medaille.<br />

Ausgerechnet in Madrid macht <strong>Petzold</strong><br />

doch noch seine zweite Olympiateilnahme<br />

perfekt. In London ist dann die Luft<br />

r<strong>aus</strong>. Er läuft<br />

an der Seite seines<br />

Kumpels<br />

Brad Kahlefeldt<br />

als 31. ins Ziel –<br />

und ist dennoch<br />

zufrieden.<br />

Fotos: Frank Wechsel, Sina Horsthemke,<br />

triathlon.org (Delly Carr)<br />

20 triathlon<br />

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