PDF 0.8MB - Das Mahabharata - Pushpak
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Feuers, die Kraft des Windes und den Glanz der Sonne. Auf einem Wagen vereint, sind die<br />
Helden Krishna und Arjuna so unbesiegbar wie Brahman und Shiva. Denn diese beiden<br />
Helden sind die Besten aller Geschöpfe, Nara und Narayana!<br />
Aswatthaman gegen Arjuna<br />
Als Aswatthaman dies vernahm, stellte er sich mit größter Achtsamkeit und<br />
Entschlossenheit den beiden entgegen. Mit einem Pfeil in der Hand winkte er dem Pfeile<br />
verstreuenden Arjuna zu und rief lächelnd:<br />
Wenn du, oh Held, mich als würdigen und bereiten Gast erachtest, dann gewähre mir heute<br />
mit ganzem Herzen das Gastgeschenk der Schlacht.<br />
Arjuna fühlte sich von dieser Einladung zum Kampf hoch geehrt und sprach zu Krishna:<br />
Zwar sollte ich die Samsaptakas schlagen, doch Dronas Sohn fordert mich zum Kampf. Sag<br />
mir, oh Krishna, welcher Pflicht ich mich als erstes zuwenden soll. Wenn du es als<br />
angemessen erachtest, dann möge die Gastfreundschaft angeboten werden.<br />
Und Krishna brachte Arjuna in die Nähe von Aswatthaman, um den Regeln der siegreichen<br />
Forderung zu folgen, wie Vayu den Indra zu einem Opfer bringt. Er grüßte Dronas Sohn, der<br />
ganz und gar konzentriert war, und sprach zu ihm:<br />
Oh Aswatthaman, sei gelassen, und verliere keinen Moment. Schlage und ertrage. Denn die<br />
Zeit ist gekommen für jene, die abhängig sind, ihre Verpflichtungen an die Meister<br />
abzugelten (lit.: den Kuchen des Meisters abzubezahlen). Die Dispute unter Brahmanen sind<br />
subtil. Dagegen sind die Resultate der Dispute unter Kshatriyas offensichtlich – entweder<br />
Sieg oder Niederlage. Um nun die trefflichen Riten von Arjunas Gastfreundschaft zu<br />
erhalten, die du so töricht erbeten hast, kämpfe beherrscht mit ihm.<br />
Aswatthaman, dieser Beste der Zweifachgeborenen, antwortete Krishna „So sei es.“ und<br />
schoß auf Krishna sechzig und auf Arjuna drei Pfeile ab. Zornig zerschnitt Arjuna mit drei<br />
Pfeilen den Bogen des Angreifers, doch Aswatthaman hatte schon den nächsten,<br />
vorzüglichen zur Hand, ihn gespannt und schoß hundert Pfeile auf Krishna und tausend auf<br />
Arjuna ab. Mit hervorragender Konzentration versuchte Aswatthaman, mit Tausenden und<br />
Millionen Pfeilen seinen Gegner zu verwirren. Die Pfeile traten aus seinem Köcher, dem<br />
Bogen, der Bogensehne, den Fingern, Armen, Händen, der Brust, dem Gesicht, aus Nase,<br />
Augen, Ohren und dem Kopf, aus allen Gliedern und Poren seines Körper gleichzeitig aus.<br />
Selbst Rüstung, Wagen und Standarte des Brahma Sprechenden schossen Pfeile auf Arjuna<br />
und Krishna ab. Freudig brüllte Aswatthaman laut auf, denn die dichten Schauer seiner<br />
Pfeile verhüllten die Gegner ganz und gar.<br />
Arjuna sprach bei diesem Gebrüll zum immer ruhmreichen Krishna:<br />
Schau, oh Madhava, wie hinterhältig der Sohn des Lehrers zu mir ist. Er meint wohl, wir<br />
wären Gefangene seiner Mauern aus Pfeilen. Doch Übung und Macht werden mir helfen,<br />
seine Absicht zu vereiteln.<br />
So zerstückelte Arjuna jeden der anfliegenden Pfeile in drei Teile, und der dichte Nebel war<br />
schnell zerstreut. Dann wandte sich Arjuna wieder den Samsaptakas zu, und schlug sie<br />
mitsamt Pferden, Wagen und Elefanten. Jeder Zuschauer und jeder Krieger, sei es auf einem<br />
Wagen, einem Pferd oder zu Fuß, wähnte sich bereits von Gandiva getroffen. Alle Arten von<br />
beflügelten Pfeilen vernichteten Arjunas Feinde, sei es direkt vor ihm oder in einer<br />
Entfernung von zwei Meilen. Die Rüssel von aufgeregten Elefanten, denen der Saft die<br />
Schläfen hinabrann, fielen von breitköpfigen Pfeilen abgetrennt zu Boden wie große<br />
Baumstämme, welche die Axt fällt. Riesige Elefanten krachten mitsamt ihren Reitern zu<br />
Boden, als ob Indras Blitz sie getroffen hätte. Eben schwebten die Wagen noch wie schöne<br />
Nebelschwaden von edlen Rossen gezogen über das Schlachtfeld. Im nächsten Moment<br />
hatten sie Arjunas Pfeile in alle Einzelteile zerlegt, obwohl auf ihnen unbesiegte Krieger<br />
thronten. Nicht die beste Rüstung nutzte dem Reiter, und nicht die besten Waffen dem<br />
Fußsoldaten. Der wie die Sonne strahlende Arjuna schlug sie alle, und der wogende<br />
www.mahabharata.pushpak.de - 24 - <strong>Mahabharata</strong> - Buch 8, Karna Parva