Magazin 198004
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kenhaus können zwar zu einer Senkung<br />
der Verlustziffern beitragen, wenn schon<br />
der Grundsatz nicht beachtet wird, daß<br />
auch hier Vorbeugen oh besser ist als<br />
Heilen.<br />
Auch ein Großunglück muß nicht in eine<br />
Katastrophe münden, wenn man organisatorisch<br />
darauf vorbereitet ist, einen Massenanfall<br />
von Verletzten rechtzeitig so zu<br />
steuern, daß eine Versorgung des Einzelnen<br />
innerhalb der noch heute nach chirurgischen<br />
Gesetzen gültigen Sechsstundengrenze<br />
ermöglicht wird. Hier können<br />
weitgehend die Erfahrungen der Individualmedizin<br />
gewahrt werden und auch<br />
Schwerstverletzte eine Überlebenschance<br />
behalten.<br />
Katastrophe bedeutet die Umkehr der Verhältnisse:<br />
ein krasses Mißverhältnis zwischen<br />
der Zahl der Verletzten und der<br />
ihnen zuteil werdenden Hilfsmöglichkeiten.<br />
Sind Infrastruktur und Sozialgefüge<br />
gestört, wird rasche und wirksame Hilfe<br />
von außen nicht möglich sein . Mit den<br />
begrenzten Krähen, die dann noch zur<br />
Verfügung stehen, gilt es, eine möglichst<br />
große Anzahl von Menschenleben zu retten.<br />
Nur bei entsprechender Vorbereitung<br />
können große Verluste unter der Bevölkerung<br />
vermieden werden, was natürlich<br />
nicht nur eine Unterrichtung, sondern<br />
auch eine Erziehung der Bürger voraussetzt.<br />
Neben der Vorhaltung entsprechender<br />
Einrichtungen muß die Bevölkerung zu<br />
gesundheitsbewußtem Verhalten auch in<br />
Krisensituationen erzogen werden , muß<br />
sie die Möglichkeit der Selbsthilfe und der<br />
unmittelbaren Nachbarschahshilfe kennen,<br />
um überleben zu können.<br />
Maßnahmen der Rettung<br />
Die erste Phase der Katastrophe stellt die<br />
Isolation dar. Hier ist jeder zunächst auf<br />
sich selbst oder seinen unmittelbaren<br />
Nachbarn angewiesen.<br />
Es kommt nun ganz darauf an, wie schnell<br />
die zweite Phase, die Rettung , anläuft.<br />
Sie ist in erster Linie abhängig von einer<br />
rechtzeitigen Erfassung der Lage und ei <br />
ner Alarmierung der Rettungsorganisationen,<br />
die hierzulande nun weitgehend gewährleistet<br />
ist. Die Ordnungsbehörden haben<br />
die Verpflichtung, durch entsprechenden<br />
Einsatz ihrer Krähe im Katastrophenraum<br />
Ordnung zu schaffen, das Chaos<br />
nicht über diesen Raum hinaus nach außen<br />
dringen zu lassen und durch zuverlässige<br />
Meldungen eine Lagebeurteilung vorzunehmen<br />
. Geschulte Helfer können lebensrettende<br />
Sofortmaßnahmen einleiten<br />
und die Transportfähigkeit von Schwerverletzten<br />
herstellen.<br />
Wir haben in der Bundesrepublik das<br />
Glück, daß eine große Zahl freiwilliger<br />
Hilfsorganisationen in der Einzelplanung<br />
Eine kritische Aussage :<br />
"Sanitätsdepots existieren<br />
zumeist an unzugänglichen<br />
Stellen mit<br />
völlig unzureichender<br />
Bestückung ...<br />
Oie SanItätsorganIsatI0-<br />
nen haben sich um die<br />
Bereitstellung von<br />
Krankentransporten mit<br />
entsprechend ausgerüstetem<br />
Fahrzeugpark<br />
und die Ausbildung von<br />
Helfern verdient gemacht.<br />
Die HIlfsorganisatIonen<br />
sind teilweise In der la·<br />
ge, aus eigenen Beständen<br />
Santtätsstationen<br />
und Notlazarette aufzubauen.<br />
bereits recht beachtliche Leistungen aufzuweisen<br />
hat. Auch hervorzuheben sind<br />
die Bemühungen der Bundeswehr, die für<br />
ihren Bereich eine gut ausgerüstete Sanitätstruppe<br />
und eine entsprechend gut<br />
ausgerüstete Transportkapazität hat. In sogenannten<br />
Geräteeinheiten existieren zudem<br />
zahlreiche Reservelazarette mit entsprechender<br />
Ausrüstung.<br />
Im zivilen Bereich ist nur eine ungenügende<br />
Anzahl von Notkrankenhäusern vorhanden.<br />
Sanitätsdepots existieren zumeist<br />
an unzugänglichen Stellen mit völlig unzureichender<br />
Bestückung. Überall mangelt<br />
es an geeigneten geschützten OperationssteIlen,<br />
insbesondere an einer koordinierten<br />
Organisation des Rettungswesens<br />
insgesamt.<br />
Das Deutsche Rote Kreuz, der Malteser<br />
Hilfsdienst, der Arbeiter-Samariter-Bund<br />
und die Johanniter-Unfall-Hilfe haben sich<br />
um die Bereitstellung von Krankentransporten<br />
mit entsprechend ausgerüstetem<br />
Fahrzeugpark und die Ausbildung von<br />
Helfern verdient gemacht. Darüber hinaus<br />
sind diese Organisationen teilweise in der<br />
Lage, aus eigenen Beständen Sanitätsstationen<br />
und Notlazarette aufzubauen.<br />
ZS-MAGAZIN 4/BO 25