Magazin 198004
Baden-Württemberg
THW·Obung
im Rheln·Neckar·Kreis
Das THW fuhrte im Rhein-Neckar-Kreis
die zweite gemeinsame Großübung
durch. Wie beim ersten Mal (im Mai
1979) so stand auch Jetzt wieder das
Ruinen-Gelande der ehemaligen Lederfabrik
Neckargemund als ideales
Übungsoblekt zur Verfugung. Das
Hauptzlel war die Bewalligung der Führungsaufgaben,
insbesondere die Erprobung
der Meldewege zwischen Führung
und Einheiten.
Oie Bergung •• lnhelten des THW letzten bei der
gemeinsamen Großübung auch die Sauerstoff·
lanze ein.
Neben den 100 THW-Helfern aus den
Ortsverbanden Eberbach, Ladenburg,
Neckargemünd, Sinshelm und Wiesloch
waren auch 25 Helfer des ABC-Zuges
des Rheln-Neckar-Kreises (Regie-Einheit)
und zwei Helfer des DRK beteiligt.
So konnte ein weiterer Schntt zur Vorbereitung
einer beabsichtigten Gesamtübung
aller Fachdienste des Katastrophenschutzes
im Rhein-Neckar-Krels
getan werden .
In der Absicht, einen Überblick über den
Ausbildungsstand des THW im Rhein
Neckar-Kreis zu geben, wurden auch
alle Bürgermeister bzw. Katastrophenschutzsachbearbeiter
des Rheln-Neckar
Kreises zu dieser Übung eingeladen.
Im einzelnen waren folgende Aufgaben
gestellt. Die Bergungseinheiten führten
Bergungen aus Hohen und Tiefen, Mauer-
und Deckendurchbrüche, Arbeiten
mit Greifzug und Hydropresse und Arbeiten
am Rohrgrabenverbau durch. Die
fnstandsetzungseinheiten zeigten ihr
Können im Brennschneiden, in der Ausleuchtung
von Schadensstellen, in der
Notstrom- und Notwasserversorgung. Im
Wasserdienst demonstrierte das THW,
wie man die Elsenz schnell überwinden
kann, nämlich mit behelfsmäßigen Flößen
aus Autoreifen bzw. mit einem
Schnellsteg aus Fahrbahnplatten. Unter
Einsatz eines Verkehrshilfsdienstkombis
wurde technische Unfallhilfe dargestellt.
Der ABC-Zug baute eine Dekontaminationsstelle
(EntgiftungssteIle) für Personen
auf und untersuchte die Einsatzsteilen
auf eventuelle giftige Schadstoffe.
Das DRK sicherte die Versorgung der
von den THW·Bergungseinheiten geborgenen
Verletzten.
Da die Übung bereits um 7.00 Uhr begann
und das Ende erst für 17.00 Uhr
vorgesehen war, beschloß die Führung,
einige Gruppen durch Ersatzmannschaften
abzulösen. So konnten die zuerst
eingesetzten Gruppen einen Einblick in
den Gesamtablauf der Übung gewinnen.
Mit dieser Übung hat das THW gezeigt,
daß es im Rhein-Neckar-Kreis als tatkraftige
Einheit auftreten kann und in einem
Katastrophenfall der Bevölkerung
wertvolle Hilfe zu leisten vermag. K. B.
THW im Hochwassereinsatz
Auch in Baden-Württemberg kam es Anfang
Februar durch plotzlich einsetzendes
Tauwetter, begleitet von starken Regenfallen,
in einzelnen Landesteilen zu
örtlichen Überflutungen. An einigen Orten
wurde das THW auf Anforderung der
fur die Gefahrenabwehr zustandigen Behorden
eingesetzt.
So mußten Einheiten aus den Ortsverbänden
Biberach/ RIß, Ehingen, Geislingen,
Müllheim, Riedlingen, Sigmaringen,
Tuttlingen, Waldshut-Tiengen und Werthelm
verschiedene Hilfeleistungen erbringen
. Insbesondere waren wichtige
Obfekle vor Überflutung durch das Füllen
, Zuführen und Einbauen von Sandsacken
zu schützen. Ferner mußten Sicherungsarbeiten
vorgenommen werden
(u. a. wurde an einer Brückenbaustelle
das vom Hochwasser bedrohte Lehrgerüst
entfernt). Schließlich war vielfach
der Einsatz der Pumpenausstattung notwendig.
Die Geschehnisse waren aber keineswegs
mit der Hochwasserkatastrophe
vom Mai 1978 vergleichbar. Der vorsorglich
von der THW-Landesleitung
Baden-Württemberg vorbereitete Einsatz
zusätzlicher Kräfte und besonderer Ausstattung
(Elektro-Großtauchpumpen,
Notstromerzeuger 50 kVA, Koordinierungsfahrzeuge)
wurde nicht erforderlich.
Das vorhandene örtliche Potential
zur Gefahrenabwehr bzw. -beseitigung
reichte aus. G. K.
Großbrand in Villingen
Bei einem Großbrand - Ursache vermutlich
ein heißgelaufenes Lager an einer
Gattersäge - brannte das Sägewerk
im Stadtbezirk Villingen völlig nieder.
Wenige Minuten nach dem Brandausbruch
um 20.27 Uhr war die gesamte
Wehr des Stadtbezirks Villingen unter
der Leitung der Stadtbrandmeister
Jordan und Rappenegger an der Einsatzstelle.
Mit 14 Strahlrohren und der
Wasserkanone bekämpfte die Villinger
Wehr das Großfeuer, das mit einer über
20 Meter hohen Flammensäule weithin
sichtbar war. Schwierigkeiten hatten die
Wehrmänner mit der Wasserzufuhr, da
das Wasser aus dem Hydranten knapp
wurde und der vorbeifließende Sagebach
arg verschlammt war.
Nach Anforderung einer THW-Bergungsgruppe
wurden der Zugführer und
seine Männer am Brandherd mit folgenden
Aufgaben betraut : Abstützen von
Mauerteilen, Unterbauen des Laufkrans
mit einem Stützjoch, Einreißen von einsturzgefährdeten
Mauerteilen sowie Herausziehen
von Bretterstapeln mit der
Seilwinde des GKW. Die Bergungsgruppe
war etwa fünf Stunden im Einsatz.
Das Deutsche Rote Kreuz hatte vorsorglich
den Sanitatsdienst am Brandort
übernommen. R. H.
Die THW-Sergung.gruppe unterstützt. die Feuerwehr
u . • . durch Einreißen elnllurzgefährdeter
Gebäudeteile.
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