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Elektrisches Feld

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XXVII. <strong>Elektrisches</strong> <strong>Feld</strong>, elektrische Spannung<br />

Das elektrische <strong>Feld</strong> E definiert man durch die Größe und Richtung der<br />

Coulomb-Kraft, die auf eine kleine Punktladung Q P wirkt, gemäß der Definition:<br />

F<br />

c <br />

Q<br />

P<br />

E<br />

Beispiel:<br />

Zwischen einer Punktladung Q P und Q 0 wirkt die Coulomb-Kraft:<br />

F<br />

C<br />

<br />

e<br />

r<br />

1<br />

<br />

4<br />

0<br />

Q0.<br />

Q<br />

2<br />

r<br />

also folgt für das elektrische <strong>Feld</strong> einer Punktladung:<br />

E<br />

<br />

1<br />

4<br />

0<br />

Q<br />

r<br />

0<br />

2<br />

e<br />

r<br />

P<br />

Die Richtung von E ist also so definiert, dass frei bewegliche Elektronen<br />

gegen die <strong>Feld</strong>linienrichtung laufen.<br />

1


Q 0<br />

E<br />

Hier das <strong>Feld</strong>linienbild einer positiven Punktladung<br />

Q 0 mit der Pfeilrichtung nach außen. Bei negativer<br />

Ladung Q 0 zeigt E auf die Ladung zu.<br />

Masseinheit des elektrischen <strong>Feld</strong>es<br />

Das elektrisch <strong>Feld</strong> ist eine abgeleitete Größe, die Einheit ergibt sich aus<br />

der Einheit der Kraft und der Ladung im SI-System:<br />

E<br />

<br />

F<br />

Q<br />

<br />

N<br />

As<br />

<br />

Nm<br />

Asm<br />

<br />

J<br />

Asm<br />

Jetzt kann man ausnutzen, dass im SI-System die Spannungseinheit V so<br />

definiert ist, dass gilt: 1J<br />

1Ws<br />

1VAs<br />

das ist das sogenannte mechanisch/elektrische Wärmeäquivalent<br />

2


Dann kann man schreiben:<br />

E<br />

<br />

J<br />

Asm<br />

<br />

VAs<br />

Asm<br />

<br />

V<br />

m<br />

Beispiele für <strong>Feld</strong>linienbilder<br />

2 geladene Platten:<br />

(Plattenkondensator)<br />

Kugel und Platte:<br />

+<br />

-<br />

-<br />

+<br />

+<br />

-<br />

-<br />

+<br />

-<br />

-<br />

+<br />

-<br />

-<br />

3


2 Kugeln mit entgegengesetzter Ladung (elektrischer Dipol)<br />

E<br />

+ -<br />

2 Kugeln mit gleicher Ladung<br />

E<br />

Diese <strong>Feld</strong>linienbilder kann man<br />

konstruieren, indem man eine<br />

Vektoraddition der E-<strong>Feld</strong>er<br />

der<br />

beiden Punktladungen durchführt<br />

(siehe als ein Beispiel die roten<br />

Pfeile an der Symmetrielinie oben<br />

und unten ). Das nennt man das<br />

Superpositionsprinzip<br />

+ +<br />

4


<strong>Feld</strong>linienbilder<br />

Die <strong>Feld</strong>linienbilder kann man sehr schön mit Grieskörnern, die sich in Öl<br />

bewegen, sichtbar machen. Grieskörner sind längliche Körner, die durch<br />

Influenz ein Dipolmoment (siehe weiter unten) bekommen und sich im<br />

<strong>Feld</strong> ausrichten und aufreihen.<br />

-<br />

+<br />

-<br />

+<br />

E<br />

Die Coulombkraft sorgt hier für ein Drehmoment,<br />

das die Körner in Richtung<br />

von E ausrichtet und für die Anziehung<br />

benachbarter Körner, so dass sich die Körner<br />

aufreihen.<br />

Vorführung Dipol im <strong>Feld</strong><br />

Vorführung <strong>Feld</strong>linienbilder<br />

Man beobachtet, dass die <strong>Feld</strong>linien immer senkrecht zu den Metalloberflächen<br />

stehen und immer geschlossen sind. d.h. vom Pluspol zum<br />

Minuspol laufen.<br />

5


Elektrostatische Abschirmung<br />

In einem geschlossenen Metallkäfig wird das elektrische <strong>Feld</strong> abgeschirmt, es gilt<br />

im Inneren immer E=0<br />

(Farady-Käfig). Der tiefere Grund für diese Tatsache<br />

liegt an der freien Verschiebbarkeit der Elektronen in Metallen und<br />

wird weiter unten gegeben. Wir können die <strong>Feld</strong>freiheit einfach mit einem<br />

Elektrometer beweisen, über den Effekt der Influenz zeigt ein Elektrometer<br />

auch elektrische <strong>Feld</strong>er an.<br />

Metallgefäß im Kondensator<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

E=0<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

Demonstration Faradaykäfig mit<br />

Bandgenerator<br />

6


Elektrische Spannung<br />

Wir sehen uns einmal an, was passiert, wenn wir in einem elektrischen <strong>Feld</strong><br />

ein Teilchen mit der Ladung Q P und der Masse m verschieben<br />

E<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

E<br />

1 2<br />

Q P s<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

Es wirkt auf Q P die Coulombkraft<br />

F <br />

Q<br />

P<br />

E<br />

Nach der allgemeinen mechanischen Definition der Arbeit W wird<br />

bei der Verschiebung von Punkt 1 nach Punkt 2 Arbeit geleistet:<br />

W<br />

Q<br />

P<br />

2<br />

E ds<br />

1<br />

Da das <strong>Feld</strong> E im Kondensator überall gleich ist und wir die Ladung in<br />

<strong>Feld</strong>richtung verschieben, kann man schreiben:<br />

W QP E l<br />

mit l, der Strecke zwischen 1 und 2<br />

7


Man sieht, dass bei einer positiven Ladung Q P die Arbeit positiv ist,<br />

das System gibt Arbeit nach außen ab. Das bedeutet konkret, dass eine<br />

positive Ladung von <strong>Feld</strong> beschleunigt wird, die kinetische Energie kann<br />

nach außen abgegeben werden. Bei negativer Ladung ist die Arbeit<br />

negativ d.h. das System nimmt von außen Arbeit auf.<br />

Man definiert nun die elektrische Spannung U über die Gleichung:<br />

U<br />

2<br />

E ds<br />

1<br />

Dann gilt also für die Arbeit :zwischen Punkt 1 und Punkt 2:<br />

W<br />

Q<br />

P<br />

U<br />

Man beachte, dass für die Definition der Spannung immer 2 Punkte<br />

angegeben werden müssen, man kann deshalb auch etwas genauer<br />

schreiben<br />

W<br />

Q<br />

12 P<br />

U 12<br />

8


Die Maßeinheit von U ergibt sich aus der Einheit von E und l:<br />

U<br />

<br />

<br />

El<br />

V<br />

Für den einfachen Fall oben mit konstantem<br />

dem Abstand l der Punkte 1 und 2 folgt:<br />

E<br />

im Kondensator und<br />

U<br />

<br />

E<br />

l<br />

Für einen Plattenkondensator mit dem Abstand der Platten d ergibt sich<br />

für die Gesamtspannung U ges die Beziehung<br />

U Ges<br />

<br />

E<br />

d<br />

9


+<br />

+<br />

+<br />

E<br />

d<br />

-<br />

-<br />

-<br />

Plattenkondensator:<br />

U E d<br />

U ges<br />

Man kann also bei fester Spannung U ges z.B.<br />

von einem Bandgenerator durch die Änderung von<br />

d die <strong>Feld</strong>stärke E verändern.<br />

Potenzielle Energie im elektrischen <strong>Feld</strong><br />

Wir hatten gesehen, dass ein geladenes Teilchen Q P , das im <strong>Feld</strong><br />

E verschoben wird, Arbeit von außen aufnimmt oder nach außen abgibt.<br />

Die Arbeit kann man schreiben als W=Q P U. Genau wie bei der Bewegung<br />

einer Masse im Schwerefeld, entspricht die Arbeit der Änderung der<br />

potenziellen Energie, also<br />

W<br />

E<br />

E (1) E (2)<br />

<br />

pot<br />

pot<br />

pot<br />

Q U<br />

P<br />

10


<strong>Elektrisches</strong> Potenzial<br />

Es ist allgemein üblich, den Begriff des elektrischen Potenzials F ein-<br />

zuführen mit der Definition<br />

so dass gilt<br />

E pot<br />

Q<br />

P<br />

F<br />

W Q F F )<br />

P( 1 2<br />

Q<br />

P<br />

U<br />

Die Spannung U entspricht also einer Differenz des elektrischen Potenzials.<br />

Man sieht, dass die potenzielle Energie einer Ladung bei einer Bewegung<br />

konstant bleibt, wenn sich das elektrische Potenzial nicht ändert (Bewegung<br />

auf einer Äquipotenzialfläche). Bei elektrischen <strong>Feld</strong>ern zeichnet man oft die<br />

Äquipotenzialflächen mit ein:<br />

Beispiel Plattenkondensator<br />

Sehen wir uns einmal das Potenzial in einem Plattenkondensator an<br />

E<br />

F<br />

+<br />

-<br />

2 12<br />

+<br />

- und mit s 1 =0<br />

1 2<br />

+<br />

-<br />

Q s P F<br />

+<br />

- 2<br />

F1<br />

E s2<br />

2<br />

1<br />

F U E ds<br />

E(<br />

s2<br />

s1)<br />

1<br />

<br />

11


Man beachte, dass die Gleichungen nur die Potenzialdifferenz festlegen, ein<br />

Referenzpotenzial ist frei wählbar. Man kann z.B. das Referenzpotenzial so<br />

wählen, dass die rechte Platte auf F 1 =0 gesetzt wird. Wir wollen aber<br />

grundsätzlich als Referenzpotenzial einen ungeladenen Körper mit F=0<br />

nehmen. Bei einem Kondensator mit einer Ladung +Q links und –Q rechts und<br />

einem Gesamtspannungabfall von 300 V ergeben sich dann folgende<br />

Äquipotentialflächen:<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

E<br />

+150 V +50V -50 V -150V<br />

+100V 0V -100V<br />

Die gestrichelten Linien sind die Äquipotenzialflächen, mit dem unten<br />

angegebenen Potenzial, die <strong>Feld</strong>linien stehen immer senkrecht auf<br />

diesen Flächen. Die Flächen mit konstantem Potenzial und einer<br />

Potenzialdifferenz von 50 V haben einen konstanten Abstand.<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

12


Beispiel Punktladung Q P<br />

In einem großen Abstand von Q P ist E= 0 und damit auch F=0, also gilt:<br />

+<br />

E<br />

U ( r)<br />

F(<br />

r)<br />

<br />

Metallflächen als Äquipotenzialflächen<br />

F(<br />

r)<br />

F(<br />

)<br />

<br />

<br />

r<br />

F(<br />

r)<br />

<br />

QP<br />

QP<br />

dr <br />

2<br />

4<br />

0r<br />

4<br />

0r<br />

<br />

E dr<br />

Man sieht hier, dass die Äquipotenzialflächen,<br />

immer für dieselbe Differenz F gezeichnet nach außen<br />

weniger dicht werden, also:<br />

Hohe Dichte der Äquipotenzialflächen<br />

ergeben hohe <strong>Feld</strong>stärke)<br />

Wegen der hohen Beweglichkeit der Metallelektronen sind die Potenzialdifferenzen<br />

in Metallen bei elektrostatischen Problemen klein.<br />

Die Metalloberfläche ist deshalb eine Äquipotenzialfläche. Daraus folgt, dass<br />

<strong>Feld</strong>linien immer senkrecht auf Metalloberflächen stehen müssen.<br />

<br />

<br />

r<br />

13


Beschleunigungsarbeit im elektrischen <strong>Feld</strong><br />

Betrachten wir ein Elektron, das in einem E -<strong>Feld</strong> von der Coulombkraft<br />

beschleunigt wird.<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

2<br />

E<br />

E<br />

U=Ed<br />

pot<br />

<br />

1<br />

eU<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

<br />

E<br />

kin<br />

Das Elektron bewege sich von 1 nach 2,<br />

dabei ändert sich die potenzielle Energie um:<br />

e<br />

F F )<br />

E pot<br />

(<br />

1 2<br />

eU<br />

Diese Energie wird in kinetische Energie<br />

verwandelt, also:<br />

<br />

1<br />

2<br />

m<br />

e<br />

v<br />

2<br />

und<br />

v <br />

2<br />

e<br />

U<br />

m<br />

Wenn sich das Elektron von 2 nach 1 bewegt, muss Arbeit von außen aufgebracht<br />

werden, die potenzielle Energie des Elektrons nimmt dabei zu.<br />

14


In der Atomphysik benutzt man als Energieeinheit oft die Größe eV<br />

(Elektronenvolt). 1eV ist die potenzielle Energie eines Elektrons in<br />

einem Potenzial F–1V.<br />

Die Umrechnung in die SI-Einheit J ergibt sich aus:<br />

1eV<br />

1.610<br />

19<br />

AsV<br />

1.610<br />

19<br />

J<br />

Elektronen erreichen in elektrischen <strong>Feld</strong>ern sehr hohe Geschwindigkeiten, so<br />

ergibt sich z.B. bei einer Potenzialdifferenz von U=1 V eine Geschwindigkeit<br />

von v=6 10 5 m/s , wie man aus der Formel oben mit e= 1.6 10 -19 As und<br />

m e =9.1 10 -31 kg eingesetzt leicht berechnen kann.<br />

15


Zusammenfassung<br />

Definition elektrisches <strong>Feld</strong><br />

<strong>Elektrisches</strong> <strong>Feld</strong> Punktladung<br />

Definition Spannung<br />

Spannung Plattenkondensator<br />

Definition elektrisches Potenzial F<br />

F<br />

E<br />

U<br />

U<br />

<br />

<br />

Q<br />

P<br />

1<br />

4<br />

2<br />

E<br />

0<br />

Q<br />

r<br />

E ds<br />

1<br />

E d<br />

0<br />

2<br />

E pot<br />

Q P<br />

F<br />

e<br />

r<br />

Arbeit im elektrischen Potenzial<br />

W<br />

Q F F )<br />

P( 1 2<br />

Q U<br />

P<br />

16

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