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Luft 1996

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<strong>Luft</strong>messung um 1900<br />

Prof. Dr. Adolf Wolpert<br />

Auszug aus der Festnummer des<br />

Gesundheits-Ingenieurs (Zeitschrift<br />

für die gesamte Städtehygiene) für<br />

die Fünfte Versammlung von Heizungs-<br />

und Lüftungsfachmännern in<br />

Hamburg, 1905<br />

Adolf Wolpert<br />

1832 geboren in Würzburg<br />

1851-57 Polytechnische und Ingenieurschule,<br />

Akademie der bildenden Künste<br />

in München<br />

1858-63 Lehrer an der Baugewerbeschule<br />

in Holzminden, Mitarbeiter in der<br />

Redaktion der Haarmannschen Zeitschrift<br />

für Bauhandwerker<br />

1861 Promotion Dr. philos.<br />

1868 Professor und Vorstand der bautechnischen<br />

Abteilung der Kgl. Industrieschule<br />

in Kaiserslautern<br />

Erfindungen:<br />

u. A. der Rauch- und <strong>Luft</strong>sauger, das Prozent-Hygrometer,<br />

versch. <strong>Luft</strong>prüfungsapparate<br />

auf Kohlensäure, das statische<br />

Anemometer, die <strong>Luft</strong>ofenheizung, versch.<br />

<strong>Luft</strong>befeuchtungsapparate<br />

... 18. Als Grenzwerth guter <strong>Luft</strong> gilt im allgemeinen die<br />

PETTENKOFER’sche Grenze von 1‰, beziehungsweise<br />

von 0,7 ‰ CO 2<br />

. In den Krankensälen der Krankenhäuser<br />

sollte der CO 2<br />

-Gehalt so controlirt werden, dass er nie über<br />

0,7‰ anwächst und wo irgend möglich, insbesondere bei<br />

ansteckenden Krankheiten, unter 0,5 ‰ zurückbleibt. In privaten<br />

Krankenzimmern ist im allgemeinen diesem Verlangen<br />

leichter gerecht zu werden als in den Krankenzimmern der<br />

Krankenhäuser. Aber dieses Verlangen bleibt vielfach ein<br />

frommer Wunsch in poliklinischer und privatärztlicher Armenpraxis,<br />

erfahrungsgemäss muss man sich da häufig mit<br />

CO 2<br />

-Gehalten von 1‰ und mehr zufrieden geben; findet der<br />

Armenarzt gar bei ansteckenden Krankheiten ca. 4‰, was<br />

vorkommt, so dürfte es mit eine seiner ersten Aufgaben sein,<br />

wenn ,,irgend“ möglich Abhilfe zu schaffen; etwas lässt sich da<br />

immer thun und mit Herabdrückung eines CO 2<br />

-Gehaltes von<br />

4‰ auf 2‰ ist bereits viel geschehen. Man muss eben mehr<br />

als irgendwo in der Hygiene mit den Verhältnissen rechnen.<br />

Auch in den Hörsälen der Universitäten und der technischen<br />

Hochschulen sowie in den Klassenzimmern der Schulen soll<br />

man füglich die Forderungen in dieser Hinsicht nicht zu hoch<br />

anspannen. Findet man am Schlusse einer stark besuchten<br />

Vorlesung bis zu 2‰, so kann dieser CO 2<br />

-Gehalt nicht Anlass<br />

zu besonderen Einwendungen geben unter der Voraussetzung,<br />

dass andere mir von einem Theil derselben Studirenden besuchten<br />

Collegien CO 2<br />

-Gehalte bis unter 1‰ abwärts aufweisen.<br />

Bei Mittelschulen, d.h. Gymnasien, Realgymnasien,<br />

Realschulen, sind die Verhältnisse etwas andere als bei den<br />

Hochschulen, hier pflegen die überdiess jüngeren Schüler in<br />

gleichbleibender Anzahl einen vollen halben Unterrichtstag in<br />

demselben Klassenzimmer zu verweilen. Wenn in den oberen<br />

Klassen der Mittelschulen gegen den Schluss der ersten Vormittags-<br />

und Nachmittags-Schulstunden der CO 2<br />

-Gehalt sich<br />

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